Die Techno-Szene Ein jugendkulturelles Phänomen aus ...
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1 EINLEITUNG<br />
1.1 Problem und Perspektive<br />
„<strong>Die</strong> gesellschaftliche Krise hat die Jugend erreicht.“<br />
1.1 Problem und Perspektive<br />
Unter diesem Titel werden die Ergebnisse der 12. Shell Jugendstudie, die im<br />
Mai 1997 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, zusammengefaßt. Erstmals<br />
verfolgt diese in der Bundesrepublik seit den 50er Jahren in unregelmäßigen<br />
Abständen vorgenommene Untersuchung eine Themenstellung: „Sie will<br />
nämlich Vor<strong>aus</strong>setzungen, Motive und Formen sowie das Verständnis des<br />
sozialen, gesellschaftlichen und politischen Engagements Jugendlicher<br />
analysieren.“ (Fischer/Münchmeier 1997, 11f) Damit reagiert das<br />
Jugendwerk der Deutschen Shell auf die paradox erscheinende Situation,<br />
daß trotz der besonderen Betroffenheit von einer prekären Lage am<br />
Arbeitsmarkt und im Bereich der Ausbildung keine signifikante Bereitschaft<br />
junger Menschen zur Partizipation am politischen Prozeß zu erkennen ist. So<br />
resümiert bereits 1995 der Politikwissenschaftler Peter Grottian: „Noch<br />
niemals in den letzten 25 Jahren ist eine Jugend so lautlos und schamlos in<br />
ihren persönlich-beruflichen Perspektiven betrogen worden - und noch<br />
niemals hat sie das so klaglos hingenommen.“ (FR vom 14.9.1995) <strong>Die</strong>se<br />
<strong>Ein</strong>schätzung orientiert sich insbesondere an Indikatoren institutionalisierter<br />
Interessenvertretung wie der Mitgliedschaft in Parteien oder Verbänden, aber<br />
auch an der abnehmenden Beteiligung an Bürgerinitiativen und sozialen<br />
Bewegungen. <strong>Die</strong> Shell-Studie „Jugend ´97“ bestätigt diesen Befund: Bei den<br />
abgefragten Organisationen erreichen Parteien und Gewerkschaften mit<br />
einem bzw. zwei Prozent die niedrigsten Werte bei der Mitgliedschaft und<br />
auch den „sozialen Reform- und Protestbewegungen rechnen sich nur<br />
wenige Jugendliche zu (meist unter 5%)“ (Fritzsche 1997, 370). 1<br />
1 <strong>Die</strong> Angaben beziehen sich auf Jugendliche zwischen 12 und 24 Jahren. <strong>Die</strong> einzige<br />
Kategorie, die bei der Mitgliedschaft in formellen Vereinigungen ebenfalls nur ein Prozent<br />
aufweist, sind „Bürgervereine zur Durchsetzung gesellschaftlicher/politischer Ziele“<br />
(Fritzsche 1997, 357). <strong>Die</strong> abgefragten Bewegungen umfassen Tier- und Umweltschützer<br />
(17 bzw. 13%), Menschenrechtsgruppen und Dritte-Welt-Initiativen (jeweils 4%) sowie<br />
Kernkraftgegner (5%). (Fritzsche 1997, 371)<br />
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