4. Jänner 2022
- Mehr als 600 Fahrradleichen in Graz eingesammelt - Schwerer Fall von Tierquälerei in Graz aufgedeckt - Grazer Arbeitslosigkeit ist aktuell niedriger als 2019 - 13.000 steirische Kinder als Sternsinger unterwegs - Forderte auf, Ex-Kanzler zu töten: 3600 Euro für Hass im Netz
- Mehr als 600 Fahrradleichen in Graz eingesammelt
- Schwerer Fall von Tierquälerei in Graz aufgedeckt
- Grazer Arbeitslosigkeit ist aktuell niedriger als 2019
- 13.000 steirische Kinder als Sternsinger unterwegs
- Forderte auf, Ex-Kanzler zu töten: 3600 Euro für Hass im Netz
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<strong>4.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong>, E-PAPER AUSGABE<br />
Getty<br />
Quelle: ZAMG<br />
9°<br />
Eine Kaltfront<br />
zieht wieder<br />
über die Steiermark<br />
herein.<br />
Die Temperaturen<br />
in Graz liegen morgen Mittwoch<br />
zwischen 2 und 9 Grad.<br />
Traurig<br />
Die Tierschützer der Arche Noah deckten<br />
einen schweren Fall von Tierquälerei<br />
an einem Schäferhund in Graz auf. 3<br />
Erfreulich<br />
Die Zahlen des AMS geben Grund zur<br />
Hoffnung: Die Arbeitslosigkeit in Graz<br />
ist niedriger als 2019 vor der Krise. 4<br />
Mehr als 600<br />
Schrotträder<br />
verschandelten<br />
Graz<br />
SHERIAU, AKTIVER TIERSCHUTZ AUSTRIA, LUEF<br />
Unschön. Seit 2020 ist die Holding Graz für die Entfernung von Fahrradleichen im Stadtgebiet zuständig. Allein 2021 wurden mehr als 600 solcher<br />
Schrotträder eingesammelt. Werden sie nicht vom Besitzer abgeholt, kommen sie karitativen Zwecken zugute oder werden entsorgt. SEITE 2
2 graz<br />
www.grazer.at <strong>4.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
Die Corona-Fälle in Graz haben<br />
wieder etwas zugenommen. GETTY<br />
Corona-Zahlen<br />
in Graz und GU<br />
■ Die Sieben-Tage-Inzidenz ist<br />
in Graz seit gestern gestiegen.<br />
Lag sie gestern noch bei 179,3<br />
Fällen pro 100.000 Einwohner,<br />
jetzt sind es 208,5. In Graz-<br />
Umgebung beträgt der Wert<br />
aktuell 191,3 (gestern: 180,5), in<br />
der Steiermark im Durchschnitt<br />
bei 168,2 (gestern: 156,0). Die<br />
höchste Inzidenz gibt es im Bezirk<br />
Liezen mit 246,3 Fällen, die<br />
niedrigste in Murtal mit 100,9.<br />
In Graz sind inzwischen 380<br />
Menschen in Zusammenhang<br />
mit Corona verstorben, 299 in<br />
Graz-Umgebung.<br />
Die Medizinische Universität Graz erhält<br />
künftig deutlich mehr Mittel. MEDUNI<br />
MedUni Graz:<br />
Budgetzuwachs<br />
■ Bis 2024 steht den österreichischen<br />
Universitäten mit 12,3<br />
Milliarden Euro mehr Geld zur<br />
Verfügung als je zuvor. Gemeinsam<br />
mit den Medizinischen<br />
Universitäten Wien und Innsbruck<br />
hat die Grazer Meduni<br />
in der Gesamtbetrachtung von<br />
2013 bis 2024 mit einem Zuwachs<br />
von mehr als einem Drittel<br />
(33,7 Prozent) die höchste<br />
Budgetsteigerung erhalten. Im<br />
Zeitraum <strong>2022</strong> bis 2024 liegt die<br />
MedUni Graz mit einem Budgetzuwachs<br />
von +16,9 Prozent<br />
an erster Stelle.<br />
Seit dem 1. <strong>Jänner</strong> 2020 kümmert sich die Holding um die Schrotträder in Graz, seitdem wurden einige gesammelt. SCHERIAU<br />
Über 600 Schrotträder<br />
in Graz eingesammelt<br />
ABGESCHLEPPT. Seit 1. <strong>Jänner</strong> 2020 übernimmt die Holding den Abtransport<br />
von Fahrradleichen. Mehr als 600 Räder wurden im letzten Jahr gesammelt.<br />
Wenige fanden zu ihren Besitzern zurück, einige wurden gespendet.<br />
Von Valentina Gartner<br />
valentina.gartner@grazer.at<br />
Hunderte Fahrräder rosten<br />
jährlich im öffentlichen<br />
Raum vor sich hin. Sie stellen<br />
nicht nur ein optisches sowie<br />
ein Platzproblem dar, sondern behindern<br />
oft auch den Verkehr. Seit<br />
1. <strong>Jänner</strong> 2020 ist die Holding Graz<br />
für die Entsorgung dieser Schrotträder<br />
zuständig. Durch die Übernahme<br />
der Abschleppung und<br />
Lagerung durch die Holding kann<br />
eine jährliche Kosteneinsparung<br />
für das Haus Graz in Höhe von<br />
10.000 Euro realisiert werden.<br />
Seit letztem Jahr war man mindestens<br />
einmal im Monat unterwegs,<br />
um die Fahrräder zu<br />
kennzeichnen – wurden welche<br />
gemeldet, auch öfters, heißt es<br />
von Seiten der Holding. Mehr als<br />
600 Schrotträder und verkehrsbehindernde<br />
Räder wurden eingesammelt,<br />
nur wenige werden<br />
auch tatsächlich von ihren Besitzern<br />
zurückgeholt.<br />
Sollte niemand das Rad in der<br />
gesetzten Frist abholen – Schrotträder<br />
drei Monate, sonstige sechs<br />
Monate – wird das Fahrrad an sozialökonomische<br />
Einrichtungen<br />
weitergegeben beziehunsgweise<br />
für karitative Zwecke gespendet.<br />
Übrig gebliebene Räder werden<br />
schlussendlich verschrottet.<br />
So geht‘s<br />
Schrotträder müssen durch die<br />
Polizei, den Grazer Parkraumund<br />
Sicherheitsservice (GPS) oder<br />
die Stadtreinigung der Holding<br />
Graz gemeldet werden. Aber auch<br />
die Grazer selbst können sie über<br />
die App „Schau auf Graz“ melden.<br />
Die Radleiche wird daraufhin mit<br />
einer bunten Schleife versehen,<br />
die nach einer gewissen Zeit immer<br />
wieder die Farbe wechselt,<br />
um zu wissen, wie lange das Rad<br />
schon herumliegt. Der Fahrrad-<br />
besitzer hat sechs Wochen Zeit<br />
die Schleife auf seinem Fahrrad zu<br />
entfernen und das Fahrrad umzustellen,<br />
ansonsten wird es in das<br />
Aufbewahrungslager in der Sturzgasse<br />
5-7 gebracht, wo es für drei<br />
Monate eingelagert wird.<br />
Verkehrsbehindernde Räder<br />
werden nur nach Auftragserteilung<br />
von der Polizei oder dem<br />
Parkraum- und Sicherheitsservice<br />
(GPS) abgeschleppt. Das Rad<br />
wird in diesem Fall sofort entfernt.<br />
Für den Besitzer wird ein<br />
Sticker auf den Boden geklebt,<br />
mit einer Benachrichtigung, was<br />
mit dem Rad geschehen ist, inklusive<br />
Link zur Website und QR-<br />
Code. Der Eigentümer hat dann<br />
sechs Monate Zeit sich in der<br />
Sturzgasse zu melden.<br />
Es wird in beiden Fällen auch<br />
eine Gebühr in der Höhe von 24<br />
Euro verrechnet, dazu kommen<br />
die Einlagerungskosten von 1,45<br />
Euro pro Tag.
<strong>4.</strong> JÄNNER 2021 www.grazer.at<br />
graz 3<br />
Miru sucht<br />
ein Zuhause<br />
Grazer<br />
Pfoten<br />
Die Spuren des Korallenhalsbandes sind klar erkennbar.<br />
Schwere Tierquälerei<br />
■ Die Tierrettung des Aktiven Tierschutz<br />
Austria entdeckte einen<br />
schweren Fall von Tierquälerei in<br />
Graz. Ein Mann meldete sich bei<br />
der Tierrettung, weil er von seinem<br />
Hund bei der Fütterung gebissen<br />
worden war – und vermerkte, er sei<br />
auf dem Weg ins Krankenhaus und<br />
der Hund möge abgeholt werden.<br />
Angeblich zeigte der sechs Jahre<br />
alte Deutsche Schäferhund seit<br />
etwa drei Wochen Änderungen in<br />
seinem Wesen und Verhalten. Daraufhin<br />
holte die Tierrettung den<br />
AKTIVER TIERCHUTZ AUSTRIA<br />
Hund Zuhause ab, während der<br />
Fahrt ins Tierheim wurde ein sogenanntes<br />
Korallenhalsband festgestellt:<br />
Ein Halsband mit Stacheln,<br />
die sich auf Zug noch zusätzlich<br />
aufstellen und zusammenziehen.<br />
Derartige Stachelhalsbänder, Korallenhalsbänder,<br />
elektrisierende<br />
oder chemische Dressurgeräte<br />
sind laut österr. Tierschutzgesetz<br />
(§ 5, Absatz 3.a) verboten. Der Fall<br />
wurde vom Aktiven Tierschutz<br />
wegen Tierquälerei zur Anzeige<br />
gebracht.<br />
Kater Miru sucht ein Zuhause mit einer Zweitkatze zum Spielen. KK<br />
Miru ist noch ein sehr junger oder einem Heim mit Freigang,<br />
Kater und anfangs recht zurückhaltend.<br />
Sobald er allerdings ein liebevolles Zuhause?<br />
ist ihm egal. Wer schenkt Miru<br />
Vertrauen gefasst hat, ist er lieb<br />
und auch verschmust. Seinem - 7 Monate<br />
Alter entsprechend ist er noch - männlich<br />
ein Energiebündel und liebt es - Wohnung oder Freigang<br />
zu spielen. Miru möchte nicht<br />
alleine sein und wird daher nur Kontakt: Arche Noah<br />
an eine Familie mit Zweitkatze www. aktivertierschutz.at<br />
vergeben. Ob in einer Wohnung Tel. 0676/84 24 17 437<br />
Geschenke für Benachteiligte<br />
WICHTELCHALLENGE. Die Kunden der ShoppingCity Seiersberg sammelten mit dem Einpackservice,<br />
auch in schwierigen Zeiten, für Geschenke im Wert von über 1500 Euro für bedürftige SteirerInnen.<br />
Wichteln ist untrennbar<br />
mit der Weihnachtszeit<br />
verbunden. In<br />
der ShoppingCity Seiersberg<br />
gehen 2021 dank dem Wichtel-<br />
Einpackservice Wünsche von<br />
Bedürftigen in der Steiermark in<br />
Erfüllung. Das Team der Wichtelchallenge<br />
sammelt Wünsche<br />
von sozial Bedürftigen über soziale<br />
Einrichtungen ein und veröffentlicht<br />
diese auf Ihrer Webseite.<br />
So kann jeder zum Wichtel<br />
werden, mitmachen und so viele<br />
Wünsche erfüllen wie er möchte.<br />
Wünsche<br />
Manchmal werden Wünsche direkt<br />
wahr: Wer anderen das Ein-<br />
packen seiner Geschenke in der<br />
ShoppingCity Seiersberg über-<br />
lassen hat, half dieses Jahr dabei,<br />
Herzenswünsche<br />
bedürftiger<br />
Menschen, die in der Steiermark<br />
leben, erfüllen zu können. Mit<br />
den Einnahmen des Einpackservices<br />
– rund € 1.000,- ka-<br />
men zusammen – konnten die<br />
Wichteln der Wichtel-Challen-<br />
ge<br />
(www.wichtelchallange.at),<br />
die mit Pferde und Kutsche der<br />
LFS Grottenhof die Shopping-<br />
City besucht haben, Geschenke<br />
für einkommensschwache Familien<br />
besorgen. Zusätzlich spen-<br />
det die ShoppingCity Seiersberg<br />
weitere € 500,-, um noch mehr<br />
Menschen in unmittelbarer Um-<br />
gebung zum Weihnachtsfest ein<br />
Lächeln zu schenken.<br />
Mit Pferden und Kutsche der LFS Grottenhof, besuchten die Wichteln der<br />
Wichtel-Challenge die ShoppingCity Seiersberg.<br />
LANGUSCH<br />
NEWS AUS DER SHOPPINGCITY SEIERSBERG<br />
ENTGELTLICHE KOOPERATION
4 graz<br />
www.grazer.at <strong>4.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
Das AMS gab aktuelle Daten zum steirischen Arbeitsmarkt bekannt. In der<br />
ganzen Steiermark sind weniger Menschen arbeitslos als vor der Pandemie. LUEF<br />
Grazer Arbeitslosigkeit<br />
ist niedriger als 2019<br />
SPANNEND. Die Arbeitslosigkeit in Graz liegt unter dem<br />
Vorkrisenniveau. Viele Betriebe suchen Mitarbeiter.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Die Arbeitslosigkeit in der<br />
Steiermark – und auch in<br />
Graz – befindet sich aktuell<br />
unter dem Vorkrisenniveau.<br />
Steiermarkweit waren Ende Dezember<br />
41.402 Menschen als<br />
arbeitslos beim AMS Steiermark<br />
gemeldet, das sind um 2454<br />
weniger als vor zwei Jahren. Im<br />
Raum Graz wiederum sind es<br />
mit 18.021 Personen ebenfalls<br />
klar weniger – konkret 689, denn<br />
2019 waren 18.710 Menschen<br />
arbeitslos gemeldet. Zugenommen<br />
hat gleichzeitig die Zahl der<br />
Schulungsteilnehmer, hier sind<br />
im Raum Graz 3287 gemeldet –<br />
das heißt, dass Ende des Jahres<br />
insgesamt 21.308 Menschen in<br />
der Region ohne Job waren.<br />
Omikron-Unsicherheit<br />
„Der steirische Arbeitsmarkt<br />
bleibt weiterhin auf einem stabilen<br />
Niveau, seit Herbst 2021<br />
verzeichnen wir eine geringere<br />
Arbeitslosigkeit als noch vor Beginn<br />
der Coronakrise. Das lässt<br />
uns vorsichtig optimistisch ins<br />
erste Halbjahr <strong>2022</strong> blicken“, erklärt<br />
der Landesgeschäftsführer<br />
des AMS Steiermark, Karl-Heinz<br />
Snobe. „Natürlich lässt sich aber<br />
derzeit schwer einschätzen, wie<br />
stark die Omikron-Variante den<br />
Arbeitsmarkt durcheinanderwirbeln<br />
wird. Mit Dezember<br />
ist die Zahl der Kurzarbeitsanträge<br />
durch die Unternehmen<br />
wieder angestiegen, wenn auch<br />
nicht so kräftig wie noch während<br />
des Winter-Lockdowns vor<br />
einem Jahr.“<br />
Weiter ungebrochen ist laut<br />
AMS die hohe Nachfrage der<br />
steirischen Wirtschaft nach zusätzlichem<br />
Personal; mit 1<strong>4.</strong>505<br />
offenen Stellen haben die Betriebe<br />
dem AMS doppelt so viele<br />
Jobangebote gemeldet als noch<br />
vor einem Jahr. Daher will man<br />
<strong>2022</strong> auch einen Schwerpunkt<br />
auf die Qualifizierung setzen.<br />
Als „Heilige Drei Könige“ bringen die Sternsinger Segen für das neue Jahr<br />
und bitten um Spenden für Menschen in Not.PAUL FEUERSÄNGER / KATHOLISCHE JUNGSCHAR ÖSTERREICH<br />
Heuer 13.000 steirische<br />
Kinder als Sternsinger<br />
SICHER. Dank Corona-Hygienekonzept dürfen<br />
Sternsinger von Tür zu Tür. Singen nur im Freien.<br />
Von Valentina Gartner<br />
valentina.gartner@grazer.at<br />
Noch bis Sonntag sind „Caspar,<br />
Melchior und Balthasar“<br />
in ganz Graz und<br />
auch österreichweit unterwegs.<br />
Rund 13.000 Kinder und Jugendliche<br />
gehen in der Steirmark von<br />
Tür zu Tür, die jüngsten Könige<br />
sind gerade erst sechs Jahre alt.<br />
Für die letzte Sternsingeraktion<br />
haben einige Gruppen pandemiebedingt<br />
nur mit einem Video<br />
zu den Menschen kommen<br />
können. Mit einem gut vorbereiteten<br />
Covid-Präventions-Konzept<br />
kann man in Graz nun wieder mit<br />
Sternsingergruppen von Tür zu<br />
Tür unterwegs sein. Es gilt die<br />
Maskenpflicht in geschlossenen<br />
Räumen und das Abstandhalten<br />
im Allgemeinen, dazu kommt eine<br />
3G-Regelung für alle teilnehmenden<br />
Kinder und Jugendlichen sowie<br />
die Betreuenden. Gesungen<br />
werden darf nur im Freien und mit<br />
großem Abstand, so die Dreikö-<br />
nigsaktion (DKA) der katholischen<br />
Jungschaar. In einigen Siedlungen<br />
werden diesmal Sternsinger nicht<br />
von Wohnung zu Wohnung gehen,<br />
sondern an einem Platz eine<br />
kleine Feier gestalten.<br />
Wichtiger denn je<br />
Die Botschaft der Sternsingerkinder<br />
ist wichtiger denn je. Lockdowns<br />
in vielen Ländern haben<br />
Millionen Existenzen zerstört.<br />
Viele Menschen sind wieder von<br />
bitterer Armut und Hunger betroffen,<br />
die Kinderarbeit ist dramatisch<br />
gestiegen. An den Projekten der<br />
Sternsingeraktion <strong>2022</strong> im brasilianischen<br />
Amazonasgebiet wird<br />
deutlich, wie das Sternsingen positiv<br />
wirkt. Die Spenden unterstützen<br />
indigene Völker, die den Regenwald<br />
gegen Ausbeutung und<br />
Zerstörung verteidigen. In über<br />
500 Hilfsprojekten unterstützen<br />
Sternsingerspenden Menschen in<br />
Afrika, Asien und Lateinamerika.<br />
Ziel jeder einzelnen Initiative ist es,<br />
Leben zum Besseren zu wenden.<br />
derGrazer<br />
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10<br />
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80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895) | Michelle Scheiber (0664/80 666 6642) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUFLAGE PRINT: 176.193 (Der<br />
Grazer, wö, ÖAK 1.HJ 2021). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.
<strong>4.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
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graz<br />
6 www.grazer.at <strong>4.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
Forderte auf, Ex-Kanzler zu töten:<br />
3600 Euro für Hass im Netz<br />
PROZESS. Am Grazer Landesgericht wurde heute ein 35-Jähriger verurteilt, weil er auf der Facebook-Seite<br />
einer Tageszeitung dazu aufgefordert hatte, Ex-Kanzler Sebastian Kurz zu erschießen.<br />
Von Julian Bernögger<br />
julian.bernoegger@grazer.at<br />
Eigentlich interessiere er<br />
sich gar nicht für Politik,<br />
heißt es im Polizeiprotokoll<br />
von der Einvernahme eines<br />
35-Jährigen aus Linz. Doch<br />
daran hat Richter Christoph<br />
Lichtenberg wohl seine Zweifel.<br />
Der Mann hatte mit seinem<br />
Facebook-Profil einen Artikel einer<br />
Grazer Tageszeitung mit den<br />
Worten: „Kurz gehört erschossen“<br />
kommentiert. Daraufhin<br />
erhielt er eine Anklage wegen<br />
„Aufforderung zu einer mit Strafe<br />
bedrohten Handlung“, wie es<br />
im Gesetz heißt.<br />
Befragen kann der Richter den<br />
Angeklagten heute aber nicht,<br />
denn der Oberösterreicher ist<br />
nicht zu seinem Gerichtstermin<br />
in der steirischen Hauptstadt er-<br />
schienen. Nach einem Telefonat<br />
mit dem Angeklagten einigt man<br />
sich darauf, die Verhandlung in<br />
dessen Abwesenheit zu führen<br />
– unter bestimmten Vorraussetzungen<br />
ist das möglich. Nach der<br />
Beweisaufnahme spricht Richter<br />
Lichtenberg den Mann schuldig<br />
und verhängt eine Geldstrafe in<br />
Höhe von 3600 Euro. Das Urteil<br />
ist nicht rechtskräftig.<br />
Demo-Posting geteilt<br />
Ebenfalls vor Gericht stand heute<br />
ein 60-jähriger Grazer, weil er<br />
ein Facebook-Posting geteilt hatte.<br />
In diesem wird einem Polizisten<br />
vorgeworfen, einen 82-Jährigen<br />
bei einer Corona-Demo<br />
zu Boden gerissen zu haben.<br />
Nichts davon ist wahr. Die Sache<br />
ging mit einer Diversion aus, der<br />
60-Jährige zahlt dem Beamten<br />
100 Euro.<br />
Hass im Netz und Fake-News beschäftigen die österreichische Justiz immer<br />
mehr. Heute gab es am Grazer Landesgericht mehrere Verfahren.<br />
KK<br />
C H R O N I K<br />
Blaulicht<br />
Report<br />
✏ julian.bernoegger@grazer.at<br />
Drogen am Steuer:<br />
Lenker erwischt<br />
Die Grazer Polizei hatte gestern wieder einiges zu tun: Zwei Autofahrer gingen<br />
Beamten ins Netz, einer hatte nicht mal einen Führerschein. SCHERIAU<br />
ten. Bei der Verfolgungsfahrt<br />
war der 48-Jährige teilweise mit<br />
90 bis 100 km/h im Grazer Ortsgebiet<br />
unterwegs. Aber nicht nur<br />
das, der Mann besaß gar keinen<br />
Führerschein. Laut seiner Aussage<br />
stehe er wohl kurz davor,<br />
die Führerscheinprüfung abzulegen.<br />
Die Polizisten nahmen<br />
ihm noch an Ort und Stelle seine<br />
Autoschlüssel ab und untersagten<br />
ihm die Weiterfahrt. Der<br />
Mann wird angezeigt und die<br />
Führerscheinbehörde wird über<br />
■ Gestern Nachmittag erwischten<br />
Grazer Polizisten zwei Autofahrer,<br />
die mit verschiedenen<br />
Verkehrssünden auf sich<br />
aufmerksam machten: Eine<br />
Verkehrsstreife der Verkehrsinspektion<br />
Graz 3 führte in der<br />
Triester Straße Geschwindigkeitsmessungen<br />
durch. Dabei<br />
fuhr ein 48-jähriger Autofahrer<br />
mit 97 km/h vorbei. Der Mann<br />
missachtete das Anhaltezeichen<br />
der Beamten, bog auf das<br />
Gelände einer Tankstellte ein<br />
und flüchtete mit seinem Auto<br />
anschließend in Richtung Alte<br />
Poststraße. Die Polizisten nahmen<br />
die Verfolgung auf und<br />
konnten den Autofahrer in der<br />
Wagner-Jauregg Straße anhalden<br />
Vorfall informiert. Zwar mit<br />
einem gültigen Führerschein,<br />
dafür aber mit diversen Suchtmitteln<br />
im Körper ging der Streife<br />
kurz darauf ein 22-Jähriger<br />
aus Weiz ins Netz. Der junge<br />
Mann war in der Kärntner Straße<br />
unterwegs und fiel den Beamten<br />
durch seine Fahrweise<br />
ins Auge. Auch hier nahmen die<br />
Beamten die Verfolgung auf und<br />
hielten das Fahrzeug bei einem<br />
Parkplatz in Webling an. Der<br />
22-Jährige wurde positiv auf verschiedene<br />
Drogen getestet. Er<br />
gab an, diese zu Silvester konsumiert<br />
zu haben. Auch dem<br />
22-Jährigen wurden die Fahrzeugschlüssel<br />
abgenommen<br />
und die Weiterfahrt untersagt.<br />
Die Übertretungen wurden in<br />
der Folge angezeigt.<br />
Feuerwehr öffnete<br />
Rettung die Türe<br />
■ Am Sonntagnachmittag wurde<br />
die Freiwillige Feuerwehr<br />
Hart bei Graz zu einem Einsatz<br />
alarmiert, um eine Wohnungstür<br />
zu öffnen. In der Wohnung<br />
gab es einen medizinischen<br />
Notfall und die Tür war verschlossen.<br />
Die Feuerwehrmänner<br />
brachen die Wohnungstür<br />
mittels einem hydraulischen<br />
Akku-Rettungsgerät auf. Anschließend<br />
fand man eine<br />
männliche Person regungslos<br />
vor. Die Rettung kümmerte<br />
sich weiter um den Mann. Die<br />
Feuerwehrmänner konnten<br />
danach wieder ins Rüsthaus<br />
einrücken und die Einsatzbereitschaft<br />
herstellen.
<strong>4.</strong> JÄNNER 2021 www.grazer.at<br />
graz 7<br />
Jetzt<br />
mitdiskutieren<br />
www.facebook.com/derGrazer<br />
Schön aber schädlich<br />
Meiner Meinung nach gab es<br />
extrem viele Feuerwerke. Es<br />
war zwar schön anzusehen, die<br />
Folgen für Tiere und Umwelt<br />
sind allerdings sehr unschön.<br />
Mein Hund hat extrem gelitten<br />
und ich möchte gar nicht<br />
wissen, wie es den Wildtieren<br />
damit geht. Nächstes Jahr wäre<br />
etwas weniger Egoismus zu Silvester<br />
wirklich schön – denkt<br />
auch an eure Umwelt, der<br />
Mensch besitzt nicht das Monopol<br />
auf unsere wunderbare<br />
Welt.<br />
Shinrin Yoku<br />
* * *<br />
Halten Tiere schon aus<br />
Silvester ist einmal im Jahr und<br />
das halten die Tiere schon aus.<br />
Matthias Lenger<br />
* * *<br />
Nonstop<br />
In Eggenberg hat es nonstop<br />
getuscht.<br />
Daniela Andersen<br />
* * *<br />
Kein Rückgang bei mir<br />
Also hier in Graz Puntigam gab<br />
es sicher keinen Rückgang der<br />
sinnlosen Silvesterknallerei. Hier<br />
wurde ab 18 Uhr geschossen.<br />
Von 23.45 bis 1 Uhr war die Hölle<br />
los. Wenn ich in dieser Zeit mit<br />
meiner COPD-Erkrankung auf<br />
die Straße gegangen wäre, hätte<br />
ich einen Notarzt gebraucht. Soviel<br />
zu ihrem Bericht über weniger<br />
Feinstaubbelastung.<br />
Charli Lackner<br />
* * *<br />
Sinnlos Geld verballert<br />
Ging gleich wie immer. Den<br />
ganzen Tag böllern und wenn‘s<br />
finster ist wird, sinnlos Geld in<br />
den Himmel geschossen. Wenn‘s<br />
wenigstens wirklich auf Mitternacht<br />
beschränkt wäre, könnte<br />
man ja damit leben. Aber das<br />
geht echt den ganzen Tag.<br />
Wolfgang Vollmann<br />
* * *<br />
Hunderte Raketen<br />
Wundert mich bei den hunderten<br />
abgefeuerten Raketen.<br />
Toni Pichler<br />
* * *<br />
Fand es schön<br />
In der Innenstadt einige Feuerwerke,<br />
auch im Augarten. Ich<br />
fand es schön!<br />
Doris Erber<br />
Chefinspektor<br />
Robert,<br />
Kult-TV-Polizist<br />
Chefinspektor Robert von der Polizeiinspektion<br />
Karlauerstraße ist durch mehrere Auftritte<br />
in ATV-Serien wie „Radau in Karlau”<br />
bekannt. Sein Lieblingsort ist aber nicht der<br />
Griesplatz, sondern der Schloßberg.<br />
Was gefällt Ihnen an Ihrem<br />
Beruf am besten?<br />
Die Abwechslung, die vielen<br />
Menschen, die man trifft und<br />
die vielen Situationen, die man<br />
erlebt. Ich glaube, es gibt kaum<br />
einen vergleichbaren so abwechslungsreichen<br />
Beruf.<br />
Was ist Ihr Lieblingsort in<br />
Graz?<br />
Der Schloßberg, der Ausblick<br />
hinterlässt einfach Eindruck –<br />
es ist schon der schönste Ort,<br />
den wir in Graz haben.<br />
Welcher Einsatz bleibt Ihnen<br />
immer in Erinnerung?<br />
Da gibt es sehr viele. Es gibt unglaublich<br />
traurige Geschichten.<br />
Ich habe schon viele<br />
Grazer<br />
Originale<br />
Auseinandersetzungen erlebt.<br />
Der tragischte Einsatz war der<br />
Drogentot eines 16-jährigen<br />
Mädchens. Das trägt man lange<br />
mit sich herum, wenn man<br />
so etwas erlebt.<br />
Werden Sie im Dienst<br />
manchmal erkannt?<br />
Sehr oft, bei Amtshandlungen<br />
und in der Freizeit. Durch die<br />
Bank ist das Echo aber sehr positiv.<br />
Die Serie hat der Bevölkerung<br />
gezeigt, was der Beruf des<br />
Polizisten alles mit sich bringt.<br />
Haben Sie Hobbys?<br />
Ich gehe Klettern und Fahrradfahren,<br />
ich bin sehr viel und gerne<br />
in der Natur unterwegs.<br />
JULIAN BERNÖGGER<br />
Meistkommentierte<br />
Geschichte<br />
des Tages<br />
Weniger<br />
Feinstaub<br />
an Silvester<br />
Seit dem Jahreswechsel<br />
2016/2017 gibt es in Graz<br />
kein großes offizielles Feuerwerk<br />
am Schloßberg mehr.<br />
Außerdem gibt es auch für Privatpersonen<br />
ein strenges Verbot<br />
der Verwendung von pyrotechnischen<br />
Gegenständen im<br />
Ortsgebiet. Trotzdem wird zu<br />
Silvester in Graz immer noch<br />
fleißig geschossen – aber immer<br />
weniger, wie die aktuellen<br />
Feinstaub-Daten nahelegen –<br />
die Werte blieben zu Silvester<br />
und Neujahr unter der Grenze<br />
von 50 µg/m³. Unsere Leser<br />
diskutierten die Nachricht auf<br />
Facebook.<br />
REAKTIONEN & KOMMENTARE<br />
Chefinspektor Robert schätzt die Abwechslung in seinem Beruf.<br />
KK
graz<br />
8 www.grazer.at <strong>4.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
Ausblick<br />
Was am Mittwoch<br />
in Graz wichtig ist<br />
■ Nach der Weihnachtspause startet der SK Sturm Graz morgen<br />
Mittwoch im Trainingszentrum Messendorf mit Cheftrainer Christian<br />
Ilzer in die Vorbereitung für das neue Jahr. Um 15.15 Uhr beginnt<br />
die Aufwärmphase, das offizielle Mannschaftstraining startet um 16<br />
Uhr. Trainingslager und Testspiele stehen ebenfalls bereits fest. Von<br />
19. bis 29. <strong>Jänner</strong> geht‘s in die Türkei nach Lara. Das erste bekannte<br />
Testspiel geht gegen Rakow Czestochowa aus Polen am 23. <strong>Jänner</strong>.<br />
■ Zwischen 15 und ungefähr 19.30 Uhr ist morgen wieder eine Demo<br />
der Corona-Impfgegner geplant. Dieses Mal geht man wieder im Autokorso<br />
auf die Straße. Fünfzig bis hundert Fahrzeuge sind dabei auf<br />
der Kärntner Straße statteinwärts zum Griesplatz, über die Grazbachgasse<br />
und Conrad-von-Hötzendorf-Straße usw. unterwegs. Wichtige<br />
Verkehrsrouten, die passiert werden sind auch die Plüddemanngasse,<br />
Puntigamer Straße, Wiener Straße, Grabenstraße, Glacis, St. Peter<br />
Hauptstraße, Liebenauer Gürtel oder Merangasse und Elisabethstraße.<br />
Es ist mit Verkehrsbehinderungen sowohl für Auto- als auch Öffi-<br />
Fahrer zu rechnen.<br />
■ Die Veranstalter sind zuversichtlich, was das neue Jahr betrifft.<br />
Morgen präsentieren Vereinsobmann Sigi Feigl und gamsbART-Manager<br />
Gerhard Kosel das Programm <strong>2022</strong> im tube‘s am Grieskai.<br />
Der SK Sturm startet morgen Mittwoch nach der Weihnachtspause wieder<br />
ins Training. Die ersten Testspiele und Trainingslager stehen schon fest. GEPA<br />
■ Um 9 Uhr singen die Sternsinger der Pfarre St. Johannes beim Bauernmarkt<br />
in der Triestersiedlung.