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Herzenssache<br />
55<br />
Lieblingsstück<br />
Denn im Gegensatz zum<br />
Pullover von der Stange<br />
bietet der Kauf eines<br />
HUDDYs dem Kunden<br />
viel Raum zum Verlieben<br />
Standort In der Bischofsnadel<br />
direkt in der Bremer<br />
City liegt der Laden von<br />
Viktoria Theoharova<br />
ein eigenes Label gewidmet. HUDDY,<br />
englisch ausgesprochen, ist ein Kofferwort<br />
aus Hoody und Buddy. Ein Hoodykumpel<br />
also, etwas an das man sich<br />
anschmiegen kann und das einem ans<br />
Herz wächst. Ganz schön viel für einen<br />
Kapuzenpulli, mag man da vielleicht<br />
denken, aber Viktoria Theoharovas Erklärung<br />
überzeugt. Denn im Gegensatz<br />
zum Pullover von der Stange bietet der<br />
Kauf eines HUDDYs dem Kunden viel<br />
Raum zum Verlieben. Vom Maßnehmen<br />
im Laden, über das gemeinsame Aussuchen<br />
des Materials aus deutscher oder<br />
portugiesischer Biobaumwolle und<br />
Dinkelsbühler Vlies, bis hin zu der Zeit,<br />
die der ausgesuchte Stoff benötigt, um<br />
unter der Nähmaschine der Designerin<br />
zum neuen Lieblingsstück zu reifen.<br />
„Viel slower geht es nicht.“<br />
Diese zwei bis drei Wochen sind es aber<br />
nicht, was sie meint, wenn sie von Slow<br />
Fashion spricht. Sie sieht sich als Teil<br />
der Bewegung innerhalb der Modewelt,<br />
die sich über Werte wie Regionalität,<br />
faire Arbeitsbedingungen, hochwertige<br />
und nachhaltige Rohstoffe und bewusstes,<br />
langsames Konsumieren definiert.<br />
„Viel slower geht es nicht“, sagt sie sogar<br />
über ihre eigenen Labels. „Jedes Stück<br />
soll etwas Besonderes sein, vielleicht sogar<br />
ein Einzelstück, und soll dem Kunden<br />
Freude beraten“, lautet ihr hoher<br />
Anspruch an sich selbst.<br />
Mode für die Tasse<br />
Dass es beim Modemachen für Viktoria<br />
Theoharova um mehr geht, als nur<br />
darum, mit Kleidung Geld zu verdienen,<br />
wird besonders deutlich, wenn sie<br />
auf ihr „Herzensprojekt“ zu sprechen<br />
kommt. Bei „Home Is Where The Moin<br />
Is“ handelt es sich um eine Serie von mit<br />
dem namensgebenden Slogan bedruckten<br />
T-Shirts, Mützen, Turnbeuteln, Letter<br />
Pressed Postcards und, natürlich,<br />
Hoodies, von dessen Erlös knapp zwanzig<br />
Prozent an „Die Tasse“ gehen. Die<br />
Tagesstätte in Walle ist eine Bremer Institution<br />
für wohnungslose Menschen,<br />
wo diese neben der Möglichkeit zu duschen<br />
und die Wäsche zu machen auch<br />
immer eine Mahlzeit, einen Kaffee und<br />
allgemein einen warmen Rückzugsort<br />
finden können. Den Kontakt fand Viktoria<br />
Theoharova über ihre Mutter und<br />
S<br />
bremissima