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1-2022

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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November Februar/März/April November-Dezember 1/<strong>2022</strong> Jg. 1/2008 13<br />

Fachzeitschrift für<br />

Medizin-Technik<br />

„Best of 2021“<br />

meditronicjournal<br />

Besser hören<br />

dank Lasertechnik<br />

LPKF, Seite 6


ALLES AUS EINER HAND<br />

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Irrtum und Änderungen vorbehalten. Erwähnte Firmen- und Produktnamen sind evtl. eingetragene<br />

Warenzeichen der jeweiligen Hersteller. © PLUG-IN Electronic GmbH <strong>2022</strong>


Editorial<br />

Medizintechnik <strong>2022</strong>: Herausforderungen zwischen<br />

Pandemie und Digitalisierung<br />

Hans-Peter Bursig<br />

ZVEI e. V.<br />

Verband der Elektro- und<br />

Digitalindustrie<br />

www.zvei.org<br />

Zu Beginn des Jahres <strong>2022</strong> steht die<br />

Medizintechnik vor zahlreichen parallelen<br />

Herausforderungen: Zum einen wird die<br />

Corona-Pandemie noch für einen großen<br />

Teil des Jahres Einfluss auf Lieferketten<br />

und Warenverkehr und damit auch die<br />

Produktion der Medizintechnikhersteller<br />

haben. Allerdings kann sich die Branche<br />

nicht allein auf die Bewältigung der<br />

Pandemieauswirkungen beschränken.<br />

Denn zum anderen muss in den nächsten<br />

zwei Jahren in den Unternehmen die<br />

Anwendung der MDR weiter intensiv<br />

vorangetrieben werden. Die internen<br />

Prozesse und Abläufe des eigenen<br />

Unternehmens müssen angepasst<br />

und zur Routine werden. Das schließt<br />

auch ein, zu überprüfen, ob das eigene<br />

Herangehen an Entwicklungsarbeit<br />

und Qualitätsmanagement noch den<br />

Anforderungen der MDR entspricht.<br />

Allein die harmonisierte Norm für ein<br />

Medizinprodukt einzuhalten, ist nach<br />

der MDR nicht mehr ausreichend. Die<br />

eigenen Produkte müssen regelmäßig<br />

kritisch geprüft und während der<br />

gesamten Produktlebensdauer<br />

beobachtet werden. So wird es als<br />

positiven Effekt neue Impulse für die<br />

weitere Produktentwicklung geben.<br />

Gleichzeitig sind neben den Herstellern<br />

auch die Benannten Stellen noch<br />

dabei, die neuen Anforderungen in<br />

ihre Prüfungsprozesse einzufügen –<br />

auch das wird daher noch einige Zeit<br />

mit Unsicherheiten für alle Beteiligten<br />

verbunden sein.<br />

Die technische Entwicklung wird<br />

dennoch nicht einfach stillstehen,<br />

sondern unverändert weitergehen.<br />

Durch die fortschreitende Digitalisierung<br />

kommen weitere Herausforderungen<br />

auf die Unternehmen zu: Die –<br />

notwendige – Digitalisierung in der<br />

Gesundheitsversorgung und der<br />

Medizintechnik erfordert intensive<br />

Entwicklungsarbeiten, damit die<br />

Medizinprodukte die Erwartungen der<br />

Kunden erfüllen. Die Produkte sollen<br />

herstellerübergreifend interoperabel<br />

sein, was in der Entwicklung speziell<br />

bei Schnittstellen und Datenstrukturen<br />

berücksichtigt werden muss.<br />

Mit zunehmender Vernetzung steigen<br />

natürlich auch die Anforderungen an<br />

die Cybersicherheit. Hier stehen die<br />

Hersteller vor einer besonders komplexen<br />

Aufgabe. Medizinprodukte können<br />

zwar einen Beitrag zur Cybersicherheit<br />

einer Gesundheitseinrichtung leisten<br />

– aber sie können diese nicht allein<br />

sicherstellen. Cybersicherheit ist<br />

immer Teamwork. Das bedeutet:<br />

Einerseits müssen die Medizinprodukte<br />

technisch so weit wie möglich gegen<br />

Cyberangriffe gesichert werden. Dazu<br />

gehören neben Maßnahmen auf Seiten<br />

des Medizinprodukts auch Vorgaben<br />

an die Betriebsumgebung, die auf<br />

den bestimmungsgemäßen Gebrauch<br />

des Medizinprodukts abgestimmt<br />

sind. Andererseits müssen Anwender<br />

diese erstens einhalten und zweitens<br />

als Ergänzung ein umfassendes<br />

Sicherheitskonzept entwickeln und<br />

umsetzen. Ein zuverlässiger Schutz ist<br />

nur in Zusammenarbeit von Anwendern<br />

und Herstellern zu erreichen.<br />

Im Programm der neuen Bundesregierung<br />

ist das Ziel enthalten, die<br />

innovative Medizintechnik zu fördern.<br />

Bei der Bewältigung dieser parallelen<br />

Herausforderungen werden die Hersteller<br />

deshalb hoffentlich auf Unterstützung<br />

durch die neue Bundesregierung zählen<br />

können.<br />

Hans-Peter Bursig<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

3


Inhalt/Impressum<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

6 Titelstory<br />

8 Lasertechnik<br />

11 Produktion<br />

17 Dosiertechnik<br />

20 Qualitätssicherung<br />

27 Messtechnik<br />

28 Medical-PCs/SBC/Zubehör<br />

36 Bedienen und Visualisieren<br />

43 Software<br />

44 Stromversorgung<br />

51 Komponenten<br />

58 Sensoren<br />

62 Bildverarbeitung<br />

64 Robotik<br />

66 Materialien<br />

68 Kommunikation<br />

72 Aktuelles<br />

74 Fachartikel im Rückblick<br />

Jetzt Neu:<br />

78 Fachartikel exclusiv<br />

im ePaper<br />

Fachzeitschrift für<br />

Medizin-Technik<br />

meditronicjournal<br />

November Februar/März/April November-Dezember 1/<strong>2022</strong> Jg. 1/2008 13<br />

Fachzeitschrift für<br />

Medizin-Technik<br />

„Best of 2021“<br />

meditronicjournal<br />

Besser hören<br />

dank Lasertechnik<br />

LPKF, Seite 6<br />

Besser hören dank<br />

Lasertechnik<br />

Der Einsatz von Lasertechnik<br />

erhöht die Funktionalität<br />

von immer kleineren<br />

Bauteilen und Strukturen.<br />

Durch Präzisionsarbeit<br />

und die Möglichkeit, auch<br />

ganz neue Materialien per<br />

Laser zu bearbeiten und<br />

einzusetzen, ergeben sich neue<br />

Designoptionen. 6<br />

■ Herausgeber und Verlag:<br />

beam-Verlag<br />

Krummbogen 14, 35039 Marburg<br />

www.beam-verlag.de<br />

Tel.: 06421/9614-0<br />

Fax: 06421/9614-23<br />

■ Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. Christiane Erdmann<br />

redaktion@beam-verlag.de<br />

■ Anzeigen:<br />

Myrjam Weide, Tel.: 06421/9614-16<br />

m.weide@beam-verlag.de<br />

Sabine Tzschentke, Tel.: 06421/9614-11<br />

sabine.tzschentke@beam-verlag.de<br />

Tanja Meß, Tel.: 06421/9614-18<br />

tanja.mess@beam-verlag.de<br />

■ Erscheinungsweise:<br />

5 Hefte jährlich<br />

■ Satz und Reproduktionen:<br />

beam-Verlag<br />

■ Druck & Auslieferung:<br />

Bonifatius GmbH, Paderborn<br />

www.bonifatius.de<br />

Der beam-Verlag übernimmt trotz sorgsamer<br />

Prüfung der Texte durch die Redaktion<br />

keine Haftung für deren inhaltliche<br />

Richtigkeit. Alle Angaben im Einkaufsführer<br />

beruhen auf Kundenangaben!<br />

Handels- und Gebrauchsnamen, sowie<br />

Waren bezeichnungen und dergleichen<br />

werden in der Zeitschrift ohne Kennzeichnungen<br />

verwendet. Dies berechtigt nicht zu<br />

der Annahme, dass diese Namen im Sinne<br />

der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung<br />

als frei zu betrachten sind und<br />

von jedermann ohne Kennzeichnung verwendet<br />

werden dürfen.<br />

Flexibel in der Anwendung, leicht in der<br />

Handhabung<br />

Das ODU MEDI-SNAP Port folio hat sich als zuverlässige, berührungssichere Lösung<br />

für Anwendungen in der Medizintechnik, Mess- und Prüftechnik und Industrieelektronik<br />

bewährt. Jetzt bietet der Klassiker aus dem Kunststoff-Rundsteckverbinder-Portfolio in der<br />

neuen Größe 3,5 Hybridtechnologien sowie hoch polige Lösungen 52<br />

Innovativer 3D-<br />

Granulat-Drucker<br />

AIM3D entwickelte einen neuen,<br />

leistungsgesteigerten 3D-Drucker<br />

für das CEM-Verfahren (Composite<br />

Extrusion Modeling). Die neue<br />

ExAM 510 steht für größere<br />

Bauräume, höhere Präzision<br />

und Baugeschwindigkeiten.<br />

Der ExAM 510-Drucker ist ein<br />

Multimaterialdrucker für die<br />

additive Fertigung, der bis zu<br />

drei Werkstoffe parallel aufbauen<br />

kann. 16<br />

4 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Februar/März/April 1/<strong>2022</strong><br />

Fachartikel in diesem Heft<br />

OEM-Netzteile -<br />

Neue<br />

Möglichkeiten<br />

entdecken<br />

Für die Auswahl von Netzteilen<br />

ist das Internet reich an digitalen<br />

Katalogen, Elektronik-Shops mit<br />

mehr oder weniger funktionellen<br />

Filtern, technischen Kurz-<br />

Datenblättern und vielen Profi-<br />

Tipps. Was selten zu finden ist,<br />

sind unabhängige Bewertungen<br />

zu Produkten, Herstellern und<br />

Lieferanten. 44<br />

Vergleich zweier Schichtdickenmesssysteme<br />

in der praktischen<br />

Anwendung<br />

In diesem Artikel werden zwei typische Vertreter der<br />

Schichtdickenmesstechnik unter realen Einsatzbedingungen in einer<br />

bestehenden Beschichtungsanlage verglichen. 20<br />

Hygienisch, smart und intuitiv:<br />

HMIs der Zukunft<br />

Wie profitiert die Medizintechnik von smarten optischen<br />

Bedieneinheiten? Wie werden sichere, intuitive Bedienung und<br />

optimale Ablesbarkeit von HMIs realisiert? Welche Vorteile bieten<br />

der Einsatz von Zukunftstechnologien wie 3D Displays und Optical<br />

Bonding für HMIs der Medizintechnik? 36<br />

Neue<br />

Anforderungen<br />

an Telemedizin-<br />

Plattformen<br />

Dank der neuen Telemedizin-<br />

Technik können Patienten - und<br />

dies gilt vor allem für ältere<br />

Menschen - bequem von zu Hause<br />

aus Fragen stellen, ohne sich<br />

dabei in Umgebungen mit hoher<br />

Viruslast zu begeben. 28<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

5


Titelstory<br />

Besser hören dank Lasertechnik<br />

Hörgeräte und Implantate profitieren vom Laser in der Produktion<br />

tätsanforderungen schreiben inzwischen<br />

viele OEMs die Lasertechnologie<br />

beispielsweise für das Nutzentrennen<br />

vor. Denn wo mechanische<br />

Systeme an ihre Grenzen kommen<br />

- also bei hohen Packungsdichten,<br />

feinsten Leiterbahnen auch in den<br />

Randbereichen der Leiterplatten<br />

sowie flexiblen Materialien - spielt<br />

der Laser seine technologieinhärenten<br />

Vorzüge voll aus und sorgt<br />

so für höchste Qualität, effizienten<br />

Materialeinsatz und minimale Handhabungszeit.<br />

LPKF Laser & Electronics AG<br />

www.lpkf.com<br />

Der Einsatz von Lasertechnik<br />

erhöht die Funktionalität von immer<br />

kleineren Bauteilen und Strukturen.<br />

Durch Präzisionsarbeit und<br />

die Möglichkeit, auch ganz neue<br />

Materialien per Laser zu bearbeiten<br />

und einzusetzen, ergeben sich<br />

neue Designoptionen. Damit können<br />

immer leistungsstärkere, kleinere<br />

und energieeffizientere Produkte<br />

an der Spitze des technologisch<br />

Machbaren entstehen. Beispiele<br />

sind moderne, kleine Hörgeräte,<br />

aber auch Cochlea-Implantate.<br />

Neue Materialien<br />

Immer neue, innovative Materialien<br />

unterstützen die dynamische<br />

Entwicklung der Medizintechnik.<br />

Die Lasertechnik bietet hier Möglichkeiten,<br />

Prototypen und Kleinserien<br />

in kleinsten Dimensionen einfach<br />

und schnell herzustellen. Ob es<br />

um elektronische Schaltungen auf<br />

festen oder flexiblen Trägern geht<br />

oder um Sensoren auf Folienmaterialien:<br />

Lasersysteme bearbeiten die<br />

Materialien schnell, chemiefrei und<br />

ohne Verschmutzungen. Auch biokompatible<br />

Materialien bleiben frei<br />

von ungewollten Einflüssen.<br />

Mikromaterialbearbeitung<br />

Grundsätzlich hat sich die Lasertechnik<br />

besonders in der Mikromaterialbearbeitung<br />

zur Standardtechnologie<br />

entwickelt. Der Laser<br />

agiert berührungslos und verschleißfrei<br />

und bringt außer an der<br />

gewünschten Stelle keine Wärme<br />

oder mechanischen Stress ein. Da<br />

in der Lasertechnologie die einwirkenden<br />

Kräfte somit auf ein Minimum<br />

reduziert sind, steigt die Gutteilrate<br />

auf nahezu 100 %. Bei hochwertigen<br />

Leiterplatten mit hohen Quali-<br />

Kosteneffiziente<br />

Cochlea-Implantate<br />

Dank der Eigenschaften des<br />

Werkzeugs Laser konnte beispielsweise<br />

ein Ultrakurzpuls-Lasersystem<br />

dazu beitragen, maschinell<br />

herstellbare Cochlea-Elektroden-<br />

Arrays zu entwickeln, die den bisherigen<br />

Stand der Technik hinter<br />

sich lassen.<br />

Ein herkömmliches Cochlea-<br />

Elektroden-Array besteht aus 16 bis<br />

22 Elektrodenkontakten aus einer<br />

Platinlegierung und Leitungen, die<br />

in medizinischem Silikon eingebettet<br />

sind. Die maximalen Abmessungen<br />

liegen bei 0,4 mm bis 0,8 mm im<br />

Durchmesser und 20 mm in der<br />

Länge. Mit der genannten Anzahl<br />

von Elektroden und Leitungen<br />

wurde vor 20 Jahren ein bahnbrechender,<br />

neuer Standard gesetzt.<br />

Seitdem gab es vielfältige Versuche,<br />

das Cochlea-Elektroden-Array mithilfe<br />

eines Halbleiter-Herstellungsprozesses<br />

zu fertigen. Jedoch sind<br />

das Grundmaterial und der für die<br />

Halbleiter geeignete Prozess nicht<br />

biologisch verträglich.<br />

Bild 1: Mit LPKF ProtoLaser R gefertigte Cochlea-Elektroden-Arrays mit 32 Kanälen<br />

6 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Titelstory<br />

Bild 2: Die ProtoLaser-Systeme von LPKF setzen Maßstäbe in der Bearbeitung von Leiterplatten. Sie arbeiten präzise<br />

und schnell und sind dank der ausgefeilten Software leicht zu bedienen. Die Lasersysteme sind kompakt und passen<br />

durch jede Labortür.<br />

32 Kanäle statt 22<br />

Eine Lösung hat das Unternehmen<br />

TODOC aus Südkorea entwickelt.<br />

Es setzt seit 2016 LPKF<br />

Proto Laser-Systeme ein, um Mikrostrukturen<br />

auf einer Folie aus einer<br />

Platinlegierung herzustellen. Dank<br />

dieser Lasersysteme ist es TODOC<br />

gelungen, sogar 32 Kanäle auf der<br />

biokompatiblen Legierung unterzubringen.<br />

Die Herstellung wurde so<br />

weit wie möglich automatisiert. So<br />

lassen sich nun alle 32 Kanäle in<br />

einem Durchgang herstellen (Bild 1).<br />

Auf der Platinfolie wurden Linien<br />

mit einer Breite von 16 µm in einem<br />

Abstand von 32 µm strukturiert und<br />

Kontakte sowie Anschlussleitungen<br />

für 32 Kanäle in nur einem Prozessschritt<br />

integriert – anstatt Elektroden<br />

für 22 Kanäle manuell herzustellen.<br />

Für das fertige Elektroden-<br />

Array sind nur noch einzelne Prozessschritte<br />

zum Verkapseln der<br />

Kontakte und Leitungen notwendig.<br />

Mit diesem Fertigungsprozess hat<br />

TODOC das erste kommerziell verfügbare<br />

Cochlea-Elektroden-Array<br />

mit 32 Kanälen entwickelt und auf<br />

den Markt gebracht. Bild 2 zeigt<br />

die ProtoLaser-Systeme von LPKF.<br />

Kleinere und komfortable<br />

Hörgeräte<br />

Aber auch bei externen Hörhilfen<br />

ist Lasertechnik unverzichtbar.<br />

Um kleinste, unauffällige Hörgeräte<br />

wie die der Firma Demant zu entwickeln,<br />

die dennoch eine außerordentlich<br />

differenzierte Soundgestaltung<br />

ermöglichten, bedarf<br />

es besonders kleiner Bauteile und<br />

hoher Funktionsintegration. Der<br />

Verstärker gilt als Kernstück eines<br />

Hörgerätes. Als Schaltungsträger<br />

verwendet die Firma Demant flexible<br />

Leiterplatten. Diese werden<br />

bestückt und mit einem Lasersystem<br />

geschnitten. Anschließend<br />

werden sie gerollt platzsparend in<br />

das Gerät eingefügt.<br />

Die Form einer Leiterplatte ist für<br />

den digital geführten Laser unerheblich.<br />

Auch komplexe Geometrien<br />

stellen für das Laserschneiden<br />

der Leiterplatte keine Hürde<br />

dar. Anders wäre dies bei mechanischen<br />

Trennsystemen wie etwa<br />

dem Fräsen, die in der Regel nur<br />

gerade Linien problemlos schneiden<br />

– und dabei zusätzlich noch unerwünschten<br />

Frässtaub produzieren.<br />

Ändern sich die Strukturen eines<br />

Produkts oder wird ein anderes Produkt<br />

gefertigt, wird bei dem Lasersystem<br />

die neue Form einfach mit<br />

den Gerberfiles in die Steuerung<br />

eingespeist, und die Produktion<br />

kann starten (Bild 3).<br />

Höchste Qualität erhalten<br />

Die eigentliche Herausforderung<br />

beim Schneiden der Leiterplatten<br />

ist es, die höchste Qualität<br />

zu erhalten. Denn zum einen soll es<br />

natürlich in einem der letzten Produktionsschritte<br />

keine Materialausfälle<br />

geben, zum anderen ist es von<br />

größter Bedeutung, auch anschließend<br />

die langfristige Verlässlichkeit<br />

der Leiterplatte und damit des<br />

finalen Hörgerätes sicherzustellen.<br />

Bei der Bearbeitung darf es nicht<br />

zu einer mechanischen Bauteilbelastung<br />

oder zur Delamination des<br />

Substratmaterials kommen. Durch<br />

den Einsatz von Lasertechnik treten<br />

solche Schwierigkeiten jedoch kaum<br />

auf. Außerdem sind die Schnitte<br />

exakt, die Schnittkanten glatt und<br />

ohne Frässtaub und die Produktion<br />

kann teil- oder sogar vollautomatisiert<br />

erfolgen. Die Anbindung an<br />

ein MES-System ist bei Lasersystemen<br />

wie denen von LPKF ebenso<br />

realisierbar wie Track- and Tracingfunktionen.<br />

Kaum verzichtbar ist der Einsatz<br />

von Lasertechnik gerade im Hinblick<br />

auf die High-End-Hörgeräte, die<br />

modernste Techniken nutzen und<br />

etwa über Bluetooth angebunden<br />

sein können. Eine optimal funktionierende<br />

und möglichst miniaturisierte<br />

Elektronik im Bauteil ist hier<br />

die Voraussetzung (Bild 4).<br />

Laserverschweißte Gehäuse<br />

Der Laser kann auch zum Fügen<br />

medizintechnischer Geräte eingesetzt<br />

werden, bei großen Bauteilen<br />

ebenso wie etwa bei den kleinen<br />

Gehäusen von Hörhilfen (Bild 5).<br />

Beim klassischen Laser-Durchstrahlschweißen<br />

wird ein für die<br />

Wellenlänge des Lasers transparenter<br />

oberer Werkstoff mit einem<br />

laserabsorbierenden unteren Bauteil<br />

kombiniert. Der Laserstrahl wird<br />

durch den oberen Fügepartner auf<br />

den absorbierenden unteren Fügepartner<br />

fokussiert. Der untere Fügepartner<br />

schmilzt oberflächennah auf.<br />

Durch Wärmeleitung schmilzt auch<br />

der obere Fügepartner im Bereich<br />

der Schweißnaht lokal. Dabei werden<br />

die Materialien ausschließlich<br />

direkt an der Schweißnaht erhitzt,<br />

der Rest der Bauteile bleibt vom<br />

Fügeprozess unbeeinflusst. Nach<br />

Abkühlung des schmalen bestrahlten<br />

Bereichs entsteht eine stoffschlüssige,<br />

porenfreie und gasdichte<br />

Verbindung - so fest wie das<br />

Material selbst.<br />

Hohe Festigkeit<br />

Die Festigkeit der Schweißnähte<br />

entspricht der des Grundmaterials.<br />

Auf den Eintrag zusätzlicher<br />

Chemikalien wie Klebstoffe kann<br />

dank der Lasertechnik verzichtet<br />

werden. Darüber hinaus gibt<br />

es keine Span- oder Staub-Entwicklung.<br />

Dieses alles sind wichtige<br />

Punkte hinsichtlich der Verwendung<br />

in der Medizintechnik, wo<br />

Bild 3: Lasertechnologie ermöglicht den stressfreien und platzsparenden<br />

Schnitt verschiedenster Leiterplattenmaterialien<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

7


Lasertechnik<br />

Bild 4: Leiterplatten, die wie diese für den Einsatz in Hörgeräten verwendet<br />

werden, bearbeiten LPKF Depaneling-Systeme exakt. Die Kennmarken<br />

stellen sicher, dass nur Gutteile in das Endgerät eingebaut werden<br />

es von entscheidender Bedeutung<br />

ist, dass keine Kontaminationen<br />

stattfinden und die Produkte eine<br />

möglichst lange Haltbarkeit aufweisen.<br />

Es lassen sich Schweißnahtbreiten<br />

im Bereich von wenigen<br />

hundert Mikrometern bis zu<br />

mehreren Millimetern umsetzen.<br />

Dass darüber hinaus die Nahtstelle<br />

auch optisch ansprechende Ergebnisse<br />

zeigt, ist eher ein Detail am<br />

Rande, auch wenn es natürlich<br />

auch Rückschlüsse auf die hohe<br />

Qualität eines Bauteils zulässt.<br />

Bild 5: Lasergeschweißtes Gehäuse für eine Hörhilfe<br />

Fazit<br />

Der Markt für Hörhilfen wächst.<br />

Das liegt zum einen an der demografischen<br />

Entwicklung, zum anderen<br />

an einer auch weltweit immer besseren<br />

medizinischen Versorgung. In<br />

Europa und den USA, aber gerade<br />

auch in Asien ist eine zunehmende<br />

Nachfrage zu verzeichnen. Da ist es<br />

wichtig, in der Produktion eine hohe<br />

Qualität zu halten und dennoch Prozesse<br />

so schnell und automatisiert<br />

wie möglich zu machen. Lasersysteme<br />

leisten dazu ihren Beitrag. ◄<br />

Best of 2021<br />

Mikromaterialbearbeitung in der medizinischen Forschung<br />

Die Forschung an flexiblen biomedizinischen<br />

Sensoren, an Prototypen<br />

von Implantaten aus biokompatiblem<br />

Material oder an Kombinationen<br />

von Mikrofluidik und Elektronik<br />

für Lab-On-Chip-Anwendungen<br />

ist äußerst anspruchsvoll. Durch<br />

die direkte Laserbearbeitung im<br />

eigenen Unternehmen kann sie<br />

jedoch deutlich vereinfacht und<br />

beschleunigt werden. Die Lasertechnologie<br />

für die Materialbearbeitung<br />

im eigenen Labor beinhaltet<br />

eine Reihe von Vorteilen: Verschiedene<br />

Materialien oder Layouts<br />

lassen sich innerhalb kürzester<br />

Zeit testen. Für die Lasersysteme<br />

sind keine Rüstzeiten<br />

zu berücksichtigen; nach Dateneingabe<br />

kann der Prozess direkt<br />

gestartet werden. Es kommen<br />

keine Chemikalien zum Einsatz;<br />

folglich entstehen keine nachteiligen<br />

Wirkungen auf biokompatible<br />

Materialien oder Sensoren. Diese<br />

Faktoren beschleunigen die Forschungsergebnisse<br />

und entsprechen<br />

am Ende auch höchsten Qualitätsstandards.<br />

LPKF hält für Forschungsvorhaben<br />

aus dem medizintechnischen<br />

Bereich ein Portfolio an kompakten<br />

Laser-Systemen und ergänzendem<br />

Equipment bereit, das direkt in Laboren<br />

eingesetzt werden kann. Mit<br />

dem integrierten UV-Laser prozessiert<br />

beispielsweise der LPKF Proto-<br />

Laser U4 eine Vielzahl von Materialien<br />

schnell und zuverlässig. Der<br />

Proto Laser R4 ist speziell für die<br />

Forschung mit sensiblen Materialien<br />

entwickelt worden. Er arbeitet<br />

mit kurzen Pikosekunden-Laserpulsen<br />

und somit ermöglicht eine hochpräzise<br />

Strukturierung von empfindlichen<br />

Materialien sowie das Schneiden<br />

von gehärteten oder gebrannten<br />

Substraten. Die Grundlagenforschung<br />

an neuen innovativen Materialien,<br />

die Überführung bestehender<br />

Produkte in kleinere Dimensionen mit<br />

zusätzlicher Funktionalität oder einfach<br />

die Zeit- und Kostenersparnis<br />

bei der Entwicklung sind die Hauptgründe<br />

für den Einsatz eines ProtoLaser-Systems<br />

im eigenen Labor.<br />

Den vollständigen Artikel finden<br />

Sie im meditronic-journal, Ausgabe<br />

5-2021, Seite 175<br />

LPKF Laser & Electronics<br />

AG<br />

www.lpkf.com<br />

8 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Lasertechnik<br />

Markterprobte Sapphire-Laser zur DNA Sequenzierung u.v.m.<br />

Der Bedarf an personalisierter<br />

Medizin ist wichtiger denn je, und<br />

qualitativ hochwertige Daten und<br />

Messungen sind für die Vorhersage<br />

eines Krankheitsverlaufs und die<br />

optimale Behandlung ausschlaggebend.<br />

Coherent ist für große<br />

internationale Kunden, wie auch<br />

für die Forschung und Entwicklung<br />

zu einem immer beliebteren Partner<br />

geworden. Die bewährten und<br />

etablierten Sapphire-Laser - über<br />

50.000 Stück im Markt - sind wegen<br />

ihrer Zuverlässigkeit und niedrigen<br />

Betriebskosten die ideale Lösung<br />

für anspruchsvolle Anwendungen.<br />

In Zeiten von Covid-19 sind<br />

besonders folgende Laser-Anwendungen<br />

in den Fokus geraten:<br />

DNA Sequenzierung:<br />

Die in Wellenlänge und Leistung<br />

skalierbare Technologie bietet die<br />

ideale Laserwellenlänge für jedes<br />

fluoreszierende Nukleotid sowie<br />

den Leistungsbereich, der zur<br />

Unterstützung von Anwendungen<br />

mit hohem Durchsatz<br />

erforderlich ist.<br />

Durchfluss-<br />

Zytometrie:<br />

Coherent unterstützt<br />

die neuesten Trends<br />

bei Multiparameter-<br />

Analysemethoden für<br />

Forschung und klinische<br />

Anwendungen<br />

in Covid-19 sowie Sortieranwendungen<br />

wie<br />

die Geschlechtsselektion,<br />

die in der Tierhaltung<br />

weit verbreitet sind.<br />

Dazu gehören Plug & Play-Laser<br />

bei neuen ultravioletten Wellenlängen<br />

und Multi-Wellenlängen-<br />

Lichtquellen, die die Kosten und<br />

die Zeit bis zur Markteinführung<br />

senken. Die exzellenten Parameter<br />

dieser Laser liefern Daten mit<br />

dem niedrigsten Variationskoeffizienten.<br />

Aber auch die medizinische<br />

Diagnose, Mikroskopie und vieles<br />

mehr sind nach wie vor gefragter<br />

denn je.<br />

Gelungene Alternative<br />

Der Sapphire war der erste Festkörperlaser,<br />

der eine sehr gute<br />

Alternative zu den großen und<br />

Energie-ineffizienten Gaslasern<br />

bei der Wellenlänge 488 nm bot.<br />

Die kompakte, energieeffiziente<br />

Produkt-Familie hat daher schnell<br />

große Erfolge in der Medizin und<br />

den zugehörigen Instrumentenherstellern<br />

erzielt.<br />

COHERENT<br />

www.coherent.com<br />

Best of 2021<br />

Innovative Allzweckwaffe für die Lasermikrobearbeitung<br />

Die neu entwickelte Laserbearbeitungsanlage<br />

GL.smart der GFH<br />

GmbH stellt mit bis zu 16 simultanen<br />

Achsen eine innovative Allzweckwaffe<br />

für die Lasermikrobearbeitung<br />

dar. Insbesondere rotationssymmetrische<br />

Bauteile, die vor<br />

allem in der Medizintechnik häufig<br />

Verwendung finden, können mit<br />

Hilfe dieser Methode problemlos<br />

bearbeitet werden. Das neuartige<br />

Maschinenkonzept der GL.smart<br />

bietet für den Kunden neben der<br />

Möglichkeit der Kombinationsbearbeitung<br />

aus Laserbohren,- Drehen,-<br />

und Schneiden eine Output-Steigerung<br />

durch die Parallelbearbeitung<br />

auf zwei Stationen. Die Einbindung<br />

eines Stangenladers als Beladeeinheit<br />

und die Entnahme der Fertigteile<br />

durch einen Sechs-Achs-Roboter<br />

gewährleistet vollständige Autonomie<br />

der Laseranlage. Die Einsatzbereiche<br />

der GL.smart erstrecken<br />

sich von der Bearbeitung flächiger<br />

Bauteile bis zu einer Maximalgröße<br />

von 40 x 40 x 10 mm über die Bearbeitung<br />

rotationssymmetrischer Bauteile<br />

bis zu einem Durchmesser von<br />

bis zu 12 mm und einer Länge von<br />

maximal 200 mm bis hin zur 3+2<br />

Achs-Bearbeitung von Bauteilen<br />

der Dimension 30 x 30 x 30 mm.<br />

Dank hochpräziser Anlagetechnik<br />

schafft die GFH GmbH mit ihren<br />

Maschinen neben Eisen- und Nichteisen-Metallen<br />

auch nicht-metallische<br />

Stoffe, wie beispielsweise<br />

Keramik bis zu einer Stärke von<br />

wenigen Millimetern zu schneiden.<br />

Die Vorteile der hochleistungsfähigen<br />

GFH-Maschinen liegen in<br />

ihrer erstklassigen Qualität, Präzision<br />

und Stabilität. Genau auf diese<br />

Parameter kommt es bei der Herstellung<br />

medizinischer Präzisionsinstrumente-<br />

und Komponenten an.<br />

Mittels moderner Lasertechnik<br />

können eben diese sehr feinen und<br />

filigranen Geometrien, wie sie in<br />

der Medizintechnik für beispielsweise<br />

der Herstellung minimalinvasiver<br />

Instrumente benötigt werden,<br />

ohne Einwirkung mechanischer<br />

Kräfte auf das Bauteil bearbeitet<br />

werden. Somit wird Werkzeugverschleiß<br />

verhindert und eine gleichbleibende<br />

Qualität sichergestellt.<br />

Den vollständigen Artikel finden<br />

Sie im meditronic-journal 3-2021 ab<br />

Seite 66.<br />

GFH GmbH<br />

www.gfh-gmbh.de<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

9


Lasertechnik<br />

Best of 2021<br />

Einfache Integration in Produktionslinien<br />

Die Modula-Produktlinie von Lasereinheiten,<br />

Optiken und Spannmodul zur Integration von<br />

Kunststoffschweißen im Sondermaschinenbau<br />

ist durch eine Prozesseinheit ergänzt worden,<br />

die einfach an ein Transferband oder an einen<br />

großen Rundtakttisch integriert werden kann.<br />

Das neue Modula Assembly Inline ist eine Prozesszelle,<br />

die eine Optik, eine Spanneinheit<br />

und Sensoren zur Prozesssteuerung umfasst.<br />

Als Optik kommt primär eine Scanner-Optik mit<br />

einem Arbeitsfeld von 100 x 100 mm zum Einsatz<br />

aber auch Ring-, Linien- oder DOE-Optik<br />

(Diffraktives Optisches Element) zum Simultanschweißen<br />

sind möglich.<br />

System Laserklasse 1<br />

Die pneumatische Spanneinheit drückt von<br />

oben nach unten auf den Werkstückträger<br />

mit dem zu schweißenden Bauteil. Durch ein<br />

geeignetes Design des Spannwerkzeugs wird<br />

die Öffnung zum Werkstückträger und Bauteil<br />

laserdicht geschlossen, so dass das System<br />

als Laserklasse 1 betrieben werden kann. Der<br />

Sondermaschinenbau muss sich um keine weiteren<br />

Sicherheitsvorkehrungen bezüglich des<br />

Schweißlasers kümmern und nur die Zu- und<br />

Wegführung der Bauteile und Werkstückträger<br />

sicherstellen. Zur Prozesssteuerung kann die<br />

Spanneinheit mit Weg- und Kraftsensoren ausgerüstet<br />

werden um den Setzweg bei quasisimultanem<br />

oder simultanen Prozess zu erfassen<br />

und auszuwerten.<br />

Das Modula Assembly Inline wird mit einer<br />

Modula Lasereinheit betrieben, die bis rund<br />

5 m von der Prozesszelle entfernt platziert<br />

werden kann. Sie sind verbunden durch eine<br />

optische Faser, ein elektrisches Datenkabel<br />

und falls Scanner-Optik in der Prozesszelle<br />

ist, mit einem zusätzlichen Steuerungskabel.<br />

Den vollständigen Artikel finden Sie im<br />

meditronic-journal 2-2021 auf Seite 65.<br />

ProByLas AG<br />

www.probylas.com<br />

10 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Produktion<br />

5-achsiges Mikrobearbeitungszentrum - stabile Temperaturen, hohe Qualität<br />

zungen für die hohe Prozessgenauigkeit. Präzision<br />

braucht Stabilität. Das gilt besonders für<br />

die Mikrobearbeitung, denn je kleiner das Werkstück,<br />

desto größer ist der Anspruch an die Fertigungsgenauigkeit.<br />

Bei seinem Mikrobearbeitungszentrum<br />

microone hat Zorn Maschinenbau<br />

deshalb eine halbe Tonne Granit verbaut. Ein<br />

massiver Block, der Garant ist für die Eigenschaften,<br />

die Voraussetzungen für bestmögliche<br />

Prozessgenauigkeit sind: höchste Eigensteifigkeit<br />

sowie besonders hohe mechanische<br />

und thermische Stabilität in Kombination mit<br />

einem präzise geschliffenen Fundament. All<br />

diese physikalischen Eigenschaften sichern<br />

die maximale Wiederholgenauigkeit der einzelnen<br />

Bearbeitungsschritte.<br />

Und: Weil die Längenausdehnung der<br />

Maschinenkomponenten direkt die Präzision<br />

des Bearbeitungszentrums beeinflusst, arbeitet<br />

es wassergekühlt. Dabei hält eine ausgeklügelte<br />

Physik den Temperaturwert aller Achsen<br />

und Spindeln mit einer Toleranz von ± 0,1 °C.<br />

Denn erst die konstante Temperatur der Bauteile<br />

sichert die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse<br />

beim Einmessen und Bearbeiten der zu<br />

fertigenden Werkstücke.<br />

Best of 2021<br />

Ein massives Fundament und eine Wasserkühlung<br />

sichern enge Toleranzen in der Längenausdehnung<br />

von Achsen und Spindeln des<br />

Bearbeitungszentrums. Dies sind Vorausset-<br />

ZORN Maschinenbau GmbH<br />

www.zorn-maschinenbau.com<br />

Flexibler Silberleitklebstoff<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

Mit Elecolit 3647 hat Panacol einen neuen,<br />

elektrisch leitfähigen Silberleitklebstoff auf Epoxidharzbasis<br />

im Portfolio. Der flexible Leitklebstoff<br />

ist besonders für Kontaktierungen auf temperatursensiblen<br />

Folien oder Flex PCBs geeignet.<br />

Elecolit 3647 ist ein einkomponentiger, mit<br />

Silberpartikeln gefüllter Leitklebstoff, der sehr<br />

gut auf Kunststoffen wie PC, PVC, PI, ABS oder<br />

FR4 haftet. Seine hohe Flexibilität und Schälfestigkeit<br />

im ausgehärteten Zustand ermöglichen<br />

den Einsatz bei Anwendungen, die Vibrationen,<br />

Schwingungen oder schnellen Temperaturänderungen<br />

unterliegen. Elecolit 3647 eignet sich<br />

daher besonders für Die-Attach-Anwendungen<br />

kleiner Halbleiterchips oder für Kontaktierungen<br />

auf flexiblen Folien und Leiterplatten. Zum Einsatz<br />

kommen diese Anwendungen beispielsweise<br />

im Bereich Printed und In-Molded Electronics,<br />

in Wearables, oder bei der Kontaktierung<br />

von Halbleitern im Allgemeinen.<br />

Ein großer Vorteil von Elecolit 3647 ist die sehr<br />

einfache Handhabung: Der Klebstoff muss nur<br />

gekühlt - aber nicht tiefgekühlt - gelagert werden.<br />

Die Dosierung des einkomponentigen Klebstoffs<br />

erfolgt durch einfaches Dispensen, und<br />

der Klebstoff härtet schon ab 100 °C innerhalb<br />

von Minuten aus. So gelingt die Kontaktierung<br />

und Fixierung von Halbleitern in einem Schritt<br />

bei kurzem und geringem Energieeintrag.<br />

Panacol-Elosol GmbH<br />

www.panacol.de<br />

11


Produktion<br />

Der neue torische Hartmetallfräser<br />

hat es in sich<br />

Der Schweizer Präzisionswerkzeughersteller Mikron Tool setzt wichtige Trends für die Zerspanung in der Medizintechnik<br />

Das zerspante Griffstück einer Biopsiezange aus martensitischem Chrom-Stahl (1.4021 / X20Cr13): Der neue torische<br />

Fräser von Mikron Tool erzielt unglaubliche Schnittdaten beim Schruppen und Schlichten und ist ein wahrer<br />

Problemlöser © Mikron Tool<br />

weltweit. Im eigenen Technology<br />

Center mit einem Maschinenpark,<br />

der konsequent auf die Hochleistungszerspanung<br />

im Mikrobereich<br />

für diffizile Werkstoffe ausgelegt ist,<br />

entstehen die neuen Werkzeugentwicklungen,<br />

die immer wieder neue<br />

Benchmarks setzen.<br />

So auch die erfolgreiche Fräserfamilie<br />

CrazyMill Cool Plunge &<br />

Slot für Schrupp- und Schlichtbearbeitung,<br />

die jetzt um eine torische<br />

Variante erweitert wird. Das neue<br />

Werkzeug vereint die Stärken von<br />

Fräsen und Bohren und entstand<br />

für die Bearbeitung von rostfreiem<br />

Stahl, Titan, CoCr-Legierungen und<br />

Superlegierungen. Wie seine zylindrischen<br />

Vorgänger hat auch dieser<br />

Bohrfräser die Fähigkeit, direkt bis<br />

1 x d senkrecht ins Material einzutauchen<br />

und seitlich weiter zu fahren.<br />

Auf engstem Raum fräst er<br />

Nuten und Taschen mit hoher Präzision<br />

und Gleichmässigkeit bei hervorragenden<br />

Schnittdaten, auch ins<br />

Volle – scheinbar mühelos. Wenn<br />

Mikron Switzerland AG,<br />

Division Tool<br />

www.mikrontool.com<br />

Die Medizintechnik hat in den<br />

vergangenen Jahren stark von<br />

neuen Trends und Technologien<br />

der Fertigungsindustrie profitiert.<br />

Neu gewonnenes Know-how und<br />

Kompetenz sind entscheidend für<br />

die Zukunft von Entwicklung und<br />

Produktion so auch bei der industriellen<br />

Verarbeitung von Metallen.<br />

Besonders im Bereich der Medizinprodukte<br />

stellen die verschiedenen<br />

Werkstückformen und -abmessungen<br />

und unterschiedlichste Produktionsmengen<br />

sowie der hohe Anteil<br />

an schwer zerspanbaren Werkstoffen<br />

höchste Anforderungen an die<br />

zerspanenden Werkzeuge.<br />

Neuentwicklung eines<br />

sensationellen Bohrfräsers<br />

Der 250 Mitarbeiter starke Präzisionswerkzeughersteller<br />

Mikron<br />

Tool ist ein Vorreiter in Sachen<br />

Neuentwicklung für innovatives und<br />

gleichzeitig wirtschaftliches Zerspanen.<br />

Dies verdankt er einem der<br />

modernsten Entwicklungszentren<br />

Der neue CrazyMill Plunge & Slot Torisch. Ein einzigartiges Werkzeug für<br />

zahlreiche Anwendungen: Fräsen von Bohrungen, Rampen, Taschen, Nuten<br />

und Konturen, jetzt mit Eckenradius © Mikron Tool<br />

12 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Produktion<br />

Die integrierte Kühlung der Werkzeuge von Mikron Tool garantiert beeindruckende Abtragsraten, hohe Standzeiten und eine sehr gute Oberflächengüte<br />

© Mikron Tool<br />

Eckenradien gefordert sind, ist er<br />

in seinem Element. Für jede Form<br />

das richtige Werkzeug. Hinter dieser<br />

Perfektion steckt eine raffinierte<br />

Technologie, und eine Vielzahl von<br />

Faktoren tragen dazu bei:<br />

Eine bis ins Detail<br />

durchdachte Geometrie<br />

Eine neue Schneidengeometrie<br />

ermöglicht ein prozesssicheres,<br />

vibrationsarmes Eintauchen (Bohren).<br />

Mikron Tool fand eine geniale<br />

Lösung, die das Ausbrechen der<br />

Schneide verhindert und die Eindringkraft<br />

reduziert.<br />

Der extraweite Spanraum in der<br />

Kopfpartie erlaubt es, die Späne<br />

während des Bohrprozesses aufzunehmen<br />

und seitlich in die ebenfalls<br />

erweiterten Spannuten abzuführen.<br />

Angepasste Span- und Freiwinkel<br />

sowie stabile Schneidecken<br />

verhindern das seitliche Einhaken<br />

und das Ausbrechen der Schneiden<br />

durch Vibration, was eine der zentralen<br />

Schwierigkeiten beim „Bohren“<br />

mit einem Fräser ist.<br />

Immer einen kühlen Kopf<br />

bewahren<br />

Damit nicht genug. Die im Schaft<br />

integrierten Kühlkanäle führen das<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

Kühlmittel direkt an die Schneiden<br />

und sorgen in jeder Position für eine<br />

konstante und gezielte Kühlung. Die<br />

gekühlten Schneiden erlauben hohe<br />

Schnitt- und Vorschubgeschwindigkeiten.<br />

Zudem werden dank des<br />

massiven Kühlstrahls die Späne<br />

kontinuierlich aus der Fräszone<br />

gespült. Somit vermeidet man, dass<br />

sie in der Vertiefung liegen bleiben<br />

und mehrfach zer stückelt werden,<br />

was den Fräser und die gefräste<br />

Oberfläche beschädigen würde.<br />

Das Resultat sind hohe Standzeiten<br />

und eine hervorragende Oberflächengüte.<br />

Auf Kundenwunsch entwickelt Miron Tool komplexeste CAM-Prozesse, ob<br />

für medizinische Instrumente, Knochenplatten oder Implantate wie z.B.<br />

Kniegelenke für alle gängigen Werkzeugmaschinenmodelle<br />

© Thomas Entzeroth<br />

Aufgepasst bei der<br />

Materialwahl!<br />

Bei diesem Fräser verwenden<br />

die Profis aus der Produktion ein<br />

speziell für ihn entwickeltes Ultrafeinkorn-Hartmetall,<br />

das sich durch<br />

hohe Zähigkeit auszeichnet und<br />

alle Anforderungen in Bezug auf<br />

die mechanischen Eigenschaften<br />

erfüllt. So unterstützt der robuste<br />

Hartmetallschaft ein stabiles und<br />

schwingungsfreies Fräsen. Höchste<br />

Präzision und Oberflächenqualität<br />

sind garantiert.<br />

Die Hochleistungsbeschichtung<br />

SNP steigert nicht nur die Oberflächenhärte,<br />

sondern erhöht die<br />

Verschleissfestigkeit und Wärmeresistenz.<br />

Auch der Gleitwiderstand<br />

bei der Spanabfuhr wird verringert,<br />

um ein Verkleben der Schneiden zu<br />

verhindern. Resultat ist ein optimaler<br />

Spänetransport und eine hohe<br />

Standzeit.<br />

Highperformance wird zur<br />

Selbstverständlichkeit<br />

Die Kombination dieser Faktoren<br />

ermöglicht eindrückliche Abtragsraten,<br />

die dank der hohen Schnittund<br />

Vorschubgeschwindigkeiten<br />

und einer Zustellung (a P ) von jeweils<br />

1 x d möglich sind. Der Bohrfräser<br />

beeindruckt durch hohe Standzeiten<br />

und eine hervorragende Oberflächenqualität<br />

und das bereits ab<br />

einem Durchmesser von 1 mm. Ein<br />

paar Fakten im Vergleich zu marktüblichen<br />

Werkzeugen:<br />

• Bis zu 5 x höheres Zeitspanvolumen<br />

• Bis zu 5 x höhere Standzeiten<br />

• Bis zu 5 x schnellere Bearbeitungszeit<br />

• Perfekt kontrollierte Spanabfuhr<br />

• Exzellente Oberflächengüte Ra<br />

≤ 0.5 µm<br />

Überzeugend auch in der<br />

Praxis<br />

Bei einer Anwendung in der Medizintechnik<br />

hat der torische Hochleistungsfräser<br />

in Vergleichstests<br />

bereits überzeugt. Aufgabe war<br />

es, eine flache Bohrung im oberen<br />

Bereich eines Hüftschaftimplantats<br />

möglichst zeitsparend zu realisieren<br />

(Material TiAI6V4-ELI/3.7165/ASTM<br />

F136). Die Abmessungen der Bohrung<br />

betragen:<br />

Tiefe = 5 mm; Ø = 5,2 mm.<br />

Zum Einsatz kam ein Crazy-<br />

Mill Cool P&S Torisch (Durchmesser<br />

4 mm, L = 2,5 x d, r = 0,5 mm,<br />

Z3 Typ A). Mittels Spiralinterpolation<br />

fräst das Werkzeug mit einer<br />

axialen Zustellung a P von 1,0 mm<br />

sowie einer radialen Zustellung a e<br />

2,52 mm und mit einem Vorschub fz<br />

von 0,013 mm/U. Er trägt das Material<br />

mit einer Schnittgeschwindigkeit<br />

von 120 m/min ab. Im anschließenden<br />

Schlichtvorgang wird die definitive<br />

Lochabmessung bei einer exzellenten<br />

Oberflächenqualität erreicht.<br />

Der Fräser erzielt ein hervorragendes<br />

Zeitspanvolumen von<br />

0,94 cm 3 /min gegenüber 0,17 cm 3 /<br />

min eines herkömmlichen Fräsers.<br />

Das macht den Unterschied: Die<br />

Bearbeitungszeit inklusive Schlichten<br />

für die Bohrung beträgt gerade<br />

mal 14,5 s gegenüber 1 min 11 s<br />

eines markt üblichen Fräsers. Mikron<br />

Tool ist 4,7-mal schneller und<br />

hat ein 5,5-fach höheres Zeitspanvolumen.<br />

Nicht zuletzt wegen solcher Kennwerte<br />

haben die Mikron Tool-Werkzeuge<br />

einen dermaßen guten Ruf im<br />

Markt, weshalb stetig neue Anfragen<br />

von Kunden eingehen, die ihre Fertigungsprozesse<br />

optimieren wollen.<br />

Marco Cirfeta, Verkaufsleiter Europa,<br />

meint dazu: „Unsere Bohr- und Fräswerkzeuge<br />

sind echte Problemlöser<br />

für schwer zu zerspanende Werkstoffe<br />

wie sie in der Medizintechnik<br />

zur Anwendung kommen. Darüber<br />

hinaus bietet Mikron Tool dank des<br />

hervorragend aufgestellten Technology<br />

Centers die komplette Entwicklung<br />

von CAM-Bearbeitungsprozessen<br />

komplexester Bauteile<br />

an: von medizinischen Instrumenten,<br />

über Knochenplatten bis hin zu<br />

Implantaten wie künstlichen Kniegelenken.“<br />

Das macht Mikron Tool<br />

zu einem ganzheitlichen Partner:<br />

vom Hochleistungswerkzeug bis<br />

zur kompletten Bearbeitungsstrategie.<br />

Eine wirklich runde Sache.<br />

Weitere Informationen zum WKZ<br />

gibt das Performance-Video:<br />

13


Produktion<br />

Produktionsanlage für komplizierte<br />

medizinische Stränge<br />

COLLIN Medical Line Stranganlagen – Gesamtlinien für medizinische Stränge: Produktion wirkstoffbeladener<br />

Stränge mit exakter Rundheit und einem genauen Durchmesser durch ein vertikales Wasserbad.<br />

COLLIN Lab & Pilot Solutions<br />

GmbH<br />

www.collin-solutions.com<br />

„Einzigartig an den COLLIN<br />

Strang anlagen ist, dass alle Produktionsschritte<br />

aus einer Hand<br />

kommen – Compounding, Coextrudierung,<br />

Abzug und Schnitt. Highlight<br />

ist dabei das vertikale Wasserbad<br />

– eine COLLIN-Innovation,<br />

die zuverlässige Rundheit der wirkstoffbeladenen<br />

Stränge oder medizinischen<br />

Garne garantiert“, erklärt<br />

Thomas Nick, Sales Director Medical<br />

& Pharma der COLLIN Lab &<br />

Pilot Solutions.<br />

Wirkstoffbeladene Stränge wurden<br />

erstmals in der Geburtenkontrolle<br />

angewendet. Heute befinden<br />

sich IVR, also intravaginale Ringe,<br />

in der Entwicklung, die nicht nur der<br />

Verhütung dienen, sondern gleichzeitig<br />

Wirkstoffe gegen Geschlechtskrankheiten<br />

oder gegen HIV beinhalten.<br />

Außerdem wird seit langem<br />

für die Behandlung bestimmter<br />

Augenerkrankungen an Mini-Implantaten<br />

geforscht, die aus einem API<br />

Active Pharmaceutical Ingredient<br />

-beladenen Kern und einer Membran<br />

bestehen. „Unsere Stranglinien<br />

sind ausgelegt für Außendurchmesser<br />

bis 6 mm und Coextrusion von<br />

bis zu 5 Schichten. Wichtige Anforderungen<br />

bei der Entwicklung und<br />

Konstruktion sind für uns: kompaktes<br />

Design für minimalen Platzbedarf,<br />

schnelle Demontage und Montage<br />

der Komponenten für schnelles<br />

sowie sicheres Reinigen, minimale<br />

Verweilzeiten für schnelle Produktwechsel<br />

und eine leichte und sichere<br />

Handhabung durch das Bedienpersonal<br />

zu sichern“, so Nick.<br />

Bei einer COLLIN Stranganlage<br />

fördern die Extruder die Materialien<br />

in eine speziell für diese Anwendungen<br />

berechnete Mehrschichtdüse,<br />

deren Wendelverteiler konstante<br />

Austrittsgeschwindigkeiten<br />

der Schichten über dem Querschnitt<br />

garantieren. Wegen der Fördergenauigkeit<br />

folgen auf die Extruder<br />

Zahnradpumpen. Für die API<br />

Active Pharmaceutical Ingredientbeladenen<br />

Schichten ist es zweckmäßig,<br />

Compounder als Direktextruder<br />

einzusetzen. Aus wirtschaftlicher<br />

und technischer Sicht ist das<br />

wesentlich, weil besonders bei thermisch<br />

empfindlichen Materialien ein<br />

zusätzlicher Aufheizschritt eingespart<br />

wird.<br />

Schonendes Kühlen<br />

Der Strang wird senkrecht in das<br />

Kühlbad geführt, am tiefsten Punkt<br />

umgelenkt und oben wieder herausgefördert.<br />

Vor dem Abzug werden<br />

Ovalität und Durchmesser per<br />

Laser in zwei 90° versetzten Achsen<br />

gemessen. Die Durchmesser-Messung<br />

dient der Abzugsgeschwindigkeitsregelung.<br />

Am Ende<br />

wird der Strang auf die gewünschte<br />

Länge geschnitten und abgelegt.<br />

Das Kühlbad ist im unteren Drittel<br />

drehbar gelagert, sodass es<br />

für Reinigungszwecke mit wenigen<br />

Handgriffen seitlich aus der<br />

Linie herausgeschwenkt werden<br />

kann. Die komplette Verrohrung<br />

ist in Edelstahl ausgeführt. Liniengeschwindigkeiten<br />

bis 8 m/min<br />

sind erreichbar.<br />

Pharmazie- und Medizintechnikunternehmen,<br />

Universitäten als auch<br />

Forschungsinstitute setzen COLLIN<br />

Stranganlagen in der Produktion,<br />

für die Produktentwicklung sowie<br />

Pilotproduktionen für vor klinische<br />

Studien und Produktzulassungsverfahren<br />

ein. ◄<br />

14 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Produktion<br />

Optimal für das Verkleben von Nadeln und Spritzen<br />

Medizinische Nadelbaugruppen werden in<br />

der Regel in großen Stückzahlen und mit hoher<br />

Geschwindigkeit maschinell produziert. Einer<br />

der anspruchsvollsten Aspekte bei der Herstellung<br />

von medizinischen Einwegspritzen, Venenverweilkanülen,<br />

Insulinpens etc. ist die dauerhafte<br />

und sichere Verbindung zwischen Edelstahlkanülen<br />

und Kunststoffkörper. Die immer<br />

kleiner werdenden Klebeflächen und die innovativen,<br />

oft schwer verklebbaren Kunststoffe<br />

erhöhen das Anforderungsprofil der verwendeten<br />

Klebstoffe kontinuierlich.Dymax hat mit<br />

dem Nadelklebstoff Dymax MD 1406-M einen<br />

medizinischen, lichthärtenden Klebstoff auf den<br />

Markt gebracht, der speziell für diese Art von<br />

Anwendungen konzipiert wurde. Der UV-Klebstoff<br />

hat eine sehr niedrige Viskosität für eine<br />

ausgezeichnete Benetzung der Bauteile und<br />

härtet sekundenschnell unter Einwirkung von<br />

LED-Licht klebfrei aus, um eine rasche Verklebung<br />

von Substraten zu gewährleisten, die<br />

typischerweise bei der Nadel- und Spritzenmontage<br />

sowie der Montage anderer medizinischer<br />

Produkte verwendet werden.<br />

Dymax MD 1406-M ist für die Aushärtung<br />

mit LED-Systemen bei 385 nm und 405 nm<br />

optimiert, doch unabhängig, ob man sich für<br />

UV/Breitband- oder LED-Technologie entscheidet:<br />

Hersteller profitieren immer von<br />

den Vorteilen der lichthärtenden Klebstofftechnologie<br />

mit hohen Durchsatzraten und<br />

geringen Verarbeitungskosten bei gleichzeitig<br />

reduzierter Fehleranfälligkeit trotz der geringen<br />

Größe der Nadelbaugruppen.<br />

Ein weiterer Vorteil liegt in den fluoreszierenden<br />

Eigenschaften des Nadelklebstoffs.<br />

Dymax MD 1406-M fluoresziert unter Einfluss<br />

von Schwarzlicht blau. Damit wird die<br />

Qualitätskontrolle stark vereinfacht und Hersteller<br />

können sicher sein, dass der Klebstoffauftrag<br />

korrekt erfolgt ist.<br />

Den vollständigen Artikel finden Sie im<br />

meditronic-journal 4-2021 auf Seite 11.<br />

Dymax Europe GmbH<br />

www.dymax.de<br />

Best of 2021<br />

Die schlüsselfertige Lösung für Torx-Prägungen<br />

Jedes Jahr werden 900 Millionen<br />

medizinische Schrauben produziert,<br />

Tendenz stark steigend. Eine wichtige<br />

Rolle spielt deshalb mehr und<br />

mehr die Effizienz in der Produktion:<br />

jede eingesparte Sekunde ist<br />

ein Vorteil in Bezug auf Geld und<br />

Zeit. Die Herausforderung besteht<br />

darin die Produktivität zu steigern<br />

und gleichzeitig höchste Qualität<br />

zu gewährleisten.<br />

Ein Bohrer, ein Fräser, eine perfekte<br />

Bearbeitungsstrategie und<br />

maximal abgestimmte Para meter;<br />

das genügt für eine deutliche Effizienzsteigerung<br />

beim Bearbeiten<br />

von medizinischen Schrauben<br />

aus Titan oder rostfreiem Stahl.<br />

Mikron Tool hat eine schlüsselfertige<br />

Lösung entwickelt, welche<br />

die Bearbeitung von Innensechsrund-Prägungen<br />

(besser bekannt<br />

unter dem Namen Torx) gleichzeitig<br />

um 50 % schneller macht,<br />

eine hohe Maßhaltigkeit des Profils<br />

garantiert und ein nahezu gratfreies<br />

Resultat liefert.<br />

Bohren, Anfasen, Fräsen,<br />

Entgraten<br />

Die vier Operationen (Bohren<br />

– Anfasen – Fräsen – Entgraten)<br />

sind in drei Schritten mit<br />

zwei Werkzeugen zu bewältigen.<br />

Der Kombibohrer bringt in einem<br />

ersten Schritt die zentrale Bohrung<br />

mit einer Fase von 120° an,<br />

wobei die Oberfläche sofort eine<br />

hohe Qualität erreicht (Ra 0,2 µm,<br />

Rz 0,8 µm). Am Schluss wird er<br />

nochmals zum Entgraten eingesetzt<br />

für eine nahezu gratfreie<br />

Ober fläche und eine ausgezeichnete<br />

Oberflächenqualität. Der Fräser<br />

mit 3 - 4 Zähnen ist in zwei<br />

Standardlängen verfügbar, um<br />

so unterschiedliche Tiefen der<br />

Torx-Form bearbeiten zu können.<br />

Seine hohe Steifigkeit erlaubt massive<br />

Vorschübe und Zustellungen,<br />

und garantiert doch die notwendige<br />

Profilmaßhaltigkeit.<br />

Den vollständigen Artikel finden<br />

Sie im meditronic-journal 5-2021<br />

auf Seite 160.<br />

Mikron Switzerland AG<br />

www.mikrontool.com<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

15


Produktion<br />

Innovativer 3D-Granulat-Drucker<br />

Additive Fertigung: Maschinen und Anlagen für 3D-Bauteile aus Metall, Kunststoff und Keramik<br />

AIM3D GmbH<br />

www.aim3d.de/<br />

• Deutlich höhere Präzision und<br />

Aufbauraten gegenüber konventionellen<br />

3D-Extrusionsdruckern<br />

• Universell: Großes Baufeld mit<br />

510 x 510 x 400 mm<br />

• Hohe Wirtschaftlichkeit: Verarbeitung<br />

von Hochleistungskunststoffen<br />

wie PEEK und PPS, mit<br />

und ohne Faserfüllung, auf Granulatbasis<br />

AIM3D entwickelte einen neuen,<br />

leistungsgesteigerten 3D-Drucker<br />

für das CEM-Verfahren (Composite<br />

Extrusion Modeling). Die neue<br />

ExAM 510 steht für größere Bauräume,<br />

höhere Präzision und Baugeschwindigkeiten.<br />

Der ExAM 510-Drucker<br />

ist ein Multimaterialdrucker für<br />

die additive Fertigung, der bis zu<br />

drei Werkstoffe parallel aufbauen<br />

kann. Er bildet eine leistungsgesteigerte<br />

Version des bisherigen<br />

ExAM 255 ab, die zukünftig beide<br />

im Programm der Rostocker sind.<br />

Neue Maßstäbe durch<br />

ExAM 510<br />

Der innovative Multimaterialdrucker<br />

kann bis zu drei Materialien<br />

verarbeiten. Dies ermöglicht<br />

zwei Baumaterialien und ein Stützmaterial.<br />

Das erweiterte Baufeld von<br />

510 x 510 x 400 mm erschließt nun<br />

eine Vielzahl von Anwendungen. Der<br />

Bauraum ist mit bis zu 200 ºC temperierbar,<br />

um die Spannungen im<br />

Bauteil zu reduzieren und Hochleistungswerkstoffe<br />

zu verarbeiten. Die<br />

deutlich gesteigerte Baurate bzw.<br />

Aufbaugeschwindigkeit liegt, natürlich<br />

in Abhängigkeit vom Werkstoff,<br />

bei bis zu 250 cm³/h (bei Verwendung<br />

einer 0,4 mm Düse).<br />

Hohe Präzision und<br />

Bauteilgüte<br />

Die Konzeption der ExAM 510<br />

ermöglicht eine deutlich gesteigerte<br />

Präzision der Bauteile. Ziel<br />

der Anlage war es, noch mehr aus<br />

der patentierten AIM3D-Extrudertechnologie<br />

herauszuholen. Diese<br />

Extruder-Klasse ermöglicht eine<br />

bis zu Faktor 10 höhere Austragsrate<br />

als marktgängige Filament-<br />

Extruder. Durch den Einsatz von<br />

Linearmotoren und einem stabilen<br />

Mineralgussbett wird es möglich,<br />

auch bei hohen Geschwindigkeiten<br />

höchst präzise zu fahren und damit<br />

das Potential der Technologie zu<br />

erschließen.<br />

Pluspunkte Werkstoff und<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Der besondere Charme des<br />

ExAM 510 erschließt sich auf der<br />

Werkstoffseite. Die Anlage stattete<br />

AIM3D mit einer auf Hochtemperaturkunststoffe<br />

spezialisierten<br />

beheizbaren Prozesskammer aus.<br />

Dies ermöglicht es auch, Hochtemperaturkunststoffe<br />

wie PEEK, PEI,<br />

PSU, PPS, mit und ohne Faserfüllung,<br />

zu verarbeiten. Entsprechende<br />

Erfahrungen mit den Extrudern gibt<br />

es bereits auf der ExAM 255. Somit<br />

kann ein Verarbeiter den Werkstoff<br />

PEEK beispielsweise, gefüllt oder<br />

ungefüllt mit Fasermaterial, nun auch<br />

direkt als Granulat in der additiven<br />

Fertigung verarbeiten. Dies bedeutet<br />

einen enormen Kostenvorteil auf<br />

der Rohstoffseite. Aber auch das<br />

Recycling dieses Materials wird<br />

deutlich einfacher und günstiger.<br />

Die Erprobung eines Werkstoffes<br />

ist nach Aussage des Herstellers in<br />

1 bis 2 Arbeitstagen möglich. Eine<br />

Etablierung binnen 5 bis 10 Arbeitstagen.<br />

Am Beispiel von PEEK zeigt<br />

sich die hohe Wirtschaftlichkeit am<br />

deutlichsten: Liegt der PEEK-Filament-Preis<br />

bei ca. 700 EUR/kg auf<br />

konventionellen AM-Anlagen, kann<br />

die ExAM 510 auf PEEK-Granulat<br />

zurückgreifen, wie es auch im<br />

klassischen Spritzgießen zum Einsatz<br />

kommt. Der Marktpreis von<br />

rund 50 EUR/kg für PEEK-Granulat<br />

bedeutet nur 7 % der vergleichbaren<br />

Werkstoffkosten oder eine<br />

Kostenreduzierung um Faktor 14.<br />

Dies eröffnet völlig neue Dimensionen<br />

in puncto Wirtschaftlichkeit.<br />

Anwendungsgebiete und<br />

Potentiale<br />

Die klassischen Anwendungsgebiete<br />

von polymeren Hochleistungswerkstoffen<br />

finden sich in<br />

Automotive, Medizintechnik oder<br />

Luft- und Raumfahrt. Die Pilotkunden<br />

von AIM3D sind dort angesiedelt.<br />

Clemens Lieberwirth, CTO<br />

bei AIM3D: „Die Weiterentwicklung<br />

unseres patentierten ExAM 255 zum<br />

ExAM 510 ist für uns ein Technologiesprung.<br />

Man könnte also sagen,<br />

wir bieten nun eine schnellere, größere,<br />

heißere und genauere CEM-<br />

Prozesstechnik für das Additive<br />

Manufacturing an.“ ◄<br />

16 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Dosiertechnik<br />

Perfektes Dosieren dünnflüssiger Medien<br />

Die peristaltische Schlauchpumpe<br />

PPD-2005 von Globaco<br />

eignet sich ideal zum Dosieren<br />

dünnflüssiger Medien. Dank des<br />

im Gerät verbauten, hochpräzisen<br />

Schrittmotors ist zudem eine<br />

exakte Dosierung von kleinsten<br />

Mengen niedrigviskoser Montageflüssigkeiten<br />

möglich.<br />

Die Schlauchpumpe arbeitet<br />

vollkommen ohne Druckluft. Speziell<br />

für die Verarbeitung von Cyanacrylaten<br />

ergibt sich der Vorteil,<br />

dass diese direkt aus dem Kaufgebinde<br />

dosiert werden können. Das<br />

Umfüllen des Klebstoffs ist nicht<br />

nötig. Eine integrierte Rücklauffunktion<br />

verhindert ein Nachtropfen.<br />

Die Reinigung von materialführenden<br />

Teilen ist nicht erforderlich,<br />

da das Medium ausschließlich<br />

mit dem Teflon-Schlauch in<br />

Berührung kommt. Das Sortiment<br />

umfasst PTFE-Schläuche<br />

(für UV-reaktive Materialien optional<br />

in schwarz erhältlich) in verschiedenen<br />

Durchmessern. Dieses<br />

Dosiersystem ist einfach in<br />

der Anwendung bei gleichzeitig<br />

umfangreicher Funktionsvielfalt.<br />

Standardmäßig wird das PPD-2005<br />

mit einem Fingerschalter ausgeliefert.<br />

Ein Fußschalter ist optional<br />

erhältlich.<br />

Das von Globaco entwickelte<br />

PPD-2005 ist „Made in Germany“.<br />

Es lässt sich digital einstellen und<br />

gewährleistet dadurch reproduzierbare<br />

Dosierungen. Der Schnellspannkopf<br />

erlaubt zudem einen<br />

raschen Schlauchwechsel. Die<br />

RS-232-Schnittstelle ermöglicht<br />

eine externe Ansteuerung.<br />

Den vollständigen Artikel finden<br />

Sie im meditronic-journal 5-2021<br />

auf Seite 177<br />

Globaco GmbH<br />

www.globaco.de<br />

Best of 2021<br />

Führende, neue Hochfrequenzlösung maximiert Dosiergeschwindigkeit<br />

Vermes Microdispensing hat<br />

mit der Einführung seiner neuen<br />

Hochfrequenz-X2-Serie, der beiden<br />

Produktfamilien MDS 3282<br />

und MDS 3252 erneut neue Maßstäbe<br />

gesetzt. Sie liefern kleinste<br />

Tropfengrößen bei höchsten Frequenzen<br />

mit maximaler Zuverlässigkeit<br />

in unterschiedlichsten<br />

Dosieranwendungen. Diese Produktreihe<br />

der X2-Serie bietet die<br />

beste Lösung, um die aktuelle<br />

Marktlücke in Bezug auf höchsten<br />

Durchsatz und höchster Präzision<br />

zu schließen.<br />

Die Anforderungen steigen:<br />

verkürzte time-to-market, steigende<br />

Produktkomplexität etc.. Die<br />

größte Herausforderung besteht<br />

darin, qualitativ hochwertige Teile<br />

im industriellen Maßstab<br />

schnell herzustellen.<br />

Anwendungen wie<br />

2D- und 3D-Druck erfordern<br />

eine hohe Auflösung<br />

bei höchstem Durchsatz.<br />

Bestehende Technologien,<br />

einschließlich der<br />

bekannten Tintenstrahldrucker,<br />

können nur niedrigviskose<br />

Medien wie<br />

Tinte meistern. Die neuen<br />

Ventile von Vermes Microdispensing<br />

sind in der<br />

Lage Medien höchster<br />

Viskosität, beispielsweise<br />

Lacke und Farben, die<br />

Feststoffpartikel, wie Pigmente<br />

enthalten, erfolgreich<br />

zu dosieren.<br />

Der Einsatzbereich ist äußerst<br />

vielfältig: 3D-Druckpasten mit Füllstoffen<br />

aus Metall oder Keramik,<br />

Silikondruck in den Bereichen Automobil,<br />

Gesundheitswesen, Elektronik<br />

und Lifestyle, overspray-freie<br />

2D-Lackierung, niedrigviskose<br />

Metallpasten für Solarzellen und<br />

Leiterplattendruck etc.<br />

Die erweiterten Funktionen der<br />

neuen Serie erreichen eine konstante<br />

Dosierleistung bei höchster<br />

Frequenz und gewährleisten nicht<br />

nur eine perfekte Kalibrierung und<br />

Steuerung bei einer Viskosität von<br />

bis zu 2.000.000 mPas, sondern<br />

auch einen Durchsatz, der weitaus<br />

höher ist als bei allen derzeit auf<br />

dem Markt erhältlichen Systemen.<br />

Die auf der Piezotechnologie<br />

basierenden Jetter arbeiten<br />

berührungslos und können<br />

jede Herausforderung bewältigen;<br />

so z. B. Schicht-für-Schicht-<br />

Druckprozesse bei Dosierung in<br />

kleinste Hohlräume, bei denen<br />

sich das Ventil in feinst gesteuerten<br />

Schritten seitlich und vertikal<br />

bewegen muss.<br />

Den vollständigen Artikel finden<br />

Sie im meditronic-journal 3-2021<br />

auf Seite 63.<br />

VERMES Microdispensing<br />

GmbH<br />

www.vermes.com<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

17


Dosiertechnik<br />

3D Bioprinting mit Alginat<br />

Perfekte Konturen, feine Linien, saubere Start-/Endpunkte mit Puredyne<br />

Screenshot aus dem Video: Druckversuch Alginat mit Puredyne<br />

ViscoTec Pumpen- und.<br />

Dosiertechnik GmbH<br />

mail@viscotec.de<br />

www.viscotec.de<br />

Alginat ist eines der am häufigsten<br />

verwendeten Materialien<br />

im Bioprinting. Neben relativ günstigen<br />

Materialkosten sind auch<br />

die mechanischen Eigenschaften<br />

und die Druckbarkeit ein Pluspunkt<br />

für das Material. Mit bestehenden<br />

Extrusionssystemen wie pneumatischer<br />

Auspressung oder Spritzenextrusion<br />

können jedoch Unregelmäßigkeiten<br />

beim Bioprinting der<br />

Modelle durch Prozess-Schwankungen<br />

entstehen. Mit dem Puredyne<br />

kit b gehören diese Probleme<br />

der Vergangenheit an.<br />

Alginat als universelles<br />

Hydrogel<br />

In einer Vielzahl von Studien wird<br />

Alginat als Basis für Bioinks verwendet.<br />

Sowohl reines (Natrium-)Alginat<br />

in Lösung als auch chemisch modifizierte<br />

Varianten bilden den größten<br />

Anteil an wissenschaftlich erforschten<br />

Hydrogelen. Oxidiertes Alginat<br />

soll beispielsweise dazu beitragen,<br />

dass beigemischte Zellen schneller<br />

Bewegungsfreiheit durch degradierendes<br />

Alginat erhalten. Hingegen<br />

ermöglicht methacryliertes Alginat<br />

die Photopolymerisation und<br />

damit andere Druckverfahren, die<br />

auf der Aushärtung durch Photonen<br />

beruhen. Die große Beliebtheit<br />

von Alginat rührt nicht nur von<br />

den günstigen mechanischen und<br />

chemischen Eigenschaften her.<br />

Auch auf biologischer Ebene bietet<br />

das Hydrogel den Vorteil sehr guter<br />

Biokompatibilität und ist damit universell<br />

einsetzbar.<br />

Welche mechanischen<br />

Probleme treten bei der<br />

additiven Fertigung von<br />

Alginat auf?<br />

Um Alginat zu verdrucken, stehen<br />

mehrere Möglichkeiten zur Verfügung.<br />

Neben lichtbasierten Verfahren,<br />

die mit modifiziertem Alginat<br />

möglich sind, bilden extrusionsbasierte<br />

Verfahren den größten<br />

Anteil des biologischen 3D-Drucks.<br />

Die Extrusion der Biotinten erfolgt<br />

derzeit im Wesentlichen auf zwei<br />

unterschiedliche Arten.<br />

Pneumatische Extrusion<br />

Mithilfe von Luftdruck wird ein<br />

Stopfen in einer Kartusche vorwärtsgetrieben.<br />

Der Druck sorgt für die<br />

Ausbildung eines Materialstrangs<br />

an der angeschlossenen Dosiernadel.<br />

Der Vorteil von pneumatischer<br />

Extrusion ist die Einfachheit des<br />

Systems. Ein kontrollierter Fadenabriss<br />

wird jedoch durch fehlenden<br />

Rückzug des Materials erschwert.<br />

Die Druckluft kann lediglich selektiv<br />

an- und ausgeschaltet werden.<br />

Vor allem bei nicht entgastem Material<br />

tritt ein Nachtropfen auf, das<br />

nicht kompensiert werden kann.<br />

Ein weiterer nicht zu unterschätzender<br />

Nachteil ist die Abhängigkeit<br />

von externen Einflussfaktoren.<br />

Dazu zählen beispielsweise der<br />

umgebende Luftdruck, die Umgebungstemperatur<br />

und der Füllstand<br />

der eingespannten Kartusche, der<br />

den Extrusionsdruck beeinflusst.<br />

Speziell Alginat neigt außerdem zum<br />

schnellen Trocknen. Dies kann zum<br />

Verstopfen der Dosiernadel, dem<br />

„Nozzle Clogging“ führen. Bei konstant<br />

eingestelltem Druck besteht<br />

keine Möglichkeit mehr, dass sich<br />

die Nadel von selbst freispült. Der<br />

Anwender muss die Nadel entfernen<br />

und reinigen. Dies kann dazu<br />

führen, dass das gesamte Druckergebnis<br />

unbrauchbar wird.<br />

Spritzenextrusion<br />

Ein weiteres, beliebtes Extrusionssystem<br />

ist die spindelgetriebene<br />

Extrusion mit einer Spritze.<br />

Dabei wird eine Spritze mit Material<br />

(beispielsweise Alginat) in eine<br />

Vorrichtung eingespannt, die Druck<br />

auf den ausgefahrenen Kolben der<br />

Spritze ausübt. Der Antrieb erfolgt<br />

durch eine motorgekoppelte Spindel.<br />

Dieses System bietet den Vorteil,<br />

dass es als volumetrisch angesehen<br />

werden kann. Das heißt, dass<br />

eine definierte Drehung der Spindel<br />

weitgehend proportional zu der<br />

extrudierten Menge an Material ist.<br />

Auch ein Rückzug kann durch Rückwärtsdrehung<br />

der Spindel erreicht<br />

werden. Gemindert wird die Präzision<br />

durch das jeweils verwendete<br />

Material. Ist das Biomaterial kompressibel,<br />

so tritt schnell ein Nachtropfen<br />

auf. Dieses Nachtropfen ist<br />

abhängig von der Menge an Material,<br />

die sich noch in der Spritze<br />

befindet, da bei Start-Stopp-Bewegungen<br />

unterschiedlich viel Gas<br />

komprimiert und entspannt wird.<br />

Bei häufiger Verwendung dieses<br />

Vorganges kann eine Art Schwingungsverhalten<br />

erzeugt werden,<br />

wodurch die Präzision vermindert<br />

wird. Als weiterer Negativpunkt ist<br />

18 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Dosiertechnik<br />

Dosierlösungen von A bis XYZ<br />

entwickeln, wird Techcon weiterhin<br />

intelligentere, sauberere und<br />

langlebigere Lösungen für Ihre<br />

Anwendungen anbieten.<br />

von Flüssigkeiten und Pasten, ob<br />

in Linien, Bögen oder Kreisen bis<br />

hin zu wiederholten, zeitgesteuerten<br />

Punkten.<br />

Seit vielen Jahren vertreiben<br />

wir bei GLOBACO Dosiertechnik<br />

von Techcon wegen ihrer hohen<br />

Präzision und Haltbarkeit.<br />

Dosiersysteme von Techcon<br />

bieten verbesserte Arbeits hygiene<br />

und verbesserte Produktivität,<br />

machen Prozesse effizienter und<br />

schaffen damit einen Mehrwert für<br />

Sie. Mit diesen hochwertigen Produkten,<br />

unserer Entschlossenheit<br />

und langjährigem Know-how helfen<br />

wir Ihnen Fertigungsprobleme<br />

zu lösen, sei es in der Luftfahrt,<br />

beim Militär, in der Verpackungsindustrie,<br />

bei der Herstellung medizinischer<br />

Geräte, in der industriellen<br />

Montage oder in der Elektronik.<br />

Während sich Ihre Prozesse<br />

und Herausforderungen weiter-<br />

Genauigkeit, Wiederholbarkeit<br />

und Flexibilität<br />

für eine Vielzahl an Service-<br />

Industrien:<br />

• Luft-und Raumfahrt<br />

• Militär<br />

• Verpackungsindustrie<br />

• Industrielle Montage<br />

• Medizinische Geräte<br />

• Elektronik<br />

• Mobile Geräte<br />

• Automobil<br />

• Sondermaschinenbau<br />

Leistungsmerkmale<br />

Höhere Genauigkeit:<br />

Techcon Dosiersysteme und<br />

-komponenten sind so konzipiert<br />

und hergestellt, dass sie eine<br />

strenge Kontrolle und Genauigkeit<br />

für eine Vielzahl von Dosiersystemanwendungen<br />

bieten. Die<br />

Dosierroboter wurden speziell für<br />

Dosieranwendungen entwickelt<br />

und konfiguriert. Sie bieten absolute<br />

Kontrolle über die Dosierung<br />

Hervorragende Haltbarkeit:<br />

Techcon Dosierventile werden<br />

in sensiblen Fertigungsprozessen<br />

eingesetzt. Sie benötigen weniger<br />

Wartung als vergleichbare Produkte,<br />

wodurch sie in der Branche<br />

als „Arbeitspferd“ geschätzt<br />

werden.<br />

Verbesserte Arbeitshygiene:<br />

Das Ergebnis höherer Genauigkeit<br />

und hervorragender Haltbarkeit<br />

ist eine verbesserte industrielle<br />

Hygiene – ein sauberer, effizienter<br />

Prozess.<br />

Gesteigerte Produktivität:<br />

Mit Dosiertechnik von Techcon<br />

wird Ihre Produktivität gesteigert.<br />

Prozesse werden schneller ausgeführt,<br />

es entsteht weniger Abfall,<br />

die Ausrüstung hält länger – und<br />

Sie sparen Geld!<br />

Alle diese Punkte – Genauigkeit,<br />

Haltbarkeit, Arbeitshygiene<br />

und Produktivität – ergeben einen<br />

überzeugenden Mehrwert!<br />

Globaco GmbH<br />

Paul-Ehrlich-Straße 16-20 • 63322 Rödermark • Tel.: 06074/86915<br />

Fax: 06074/93576 • info@globaco.de • www.globaco.de<br />

der erhöhte Platzbedarf zu sehen,<br />

da die gefüllte Spritze inklusive Auspresssystem<br />

aufrecht in einem Drucker<br />

untergebracht werden muss.<br />

Puredyne kit b zum Drucken<br />

von Alginat<br />

Neben den bekannten Extrusionssystemen<br />

steht seit kurzem<br />

auch das, auf der Exzenterschnecken-Technologie<br />

beruhende, Puredyne<br />

kit b zum Drucken von Alginat<br />

zur Verfügung. Das volumetrische<br />

Verfahren ermöglicht konstantes<br />

und prozesssicheres 3D-Drucken<br />

unter Eliminierung nahezu aller<br />

Nachteile, die bisherige Extruder<br />

aufweisen. Damit unterscheidet<br />

sich der Druckkopf von allen bisherigen<br />

Systemen. Zum Test der<br />

Performance wurde ein Druckversuch<br />

mit Alginat 5 % durchgeführt.<br />

Versuchsaufbau<br />

Eine Puredyne cap b5 wird mit<br />

CELLINK Alginat 5 % über den<br />

integrierten Luer-Lock-Anschluss<br />

befüllt. Mit einer Drehung wird die<br />

Cap über den Bajonett-Anschluss<br />

mit dem Druckkopf verbunden und<br />

die Dosiernadel montiert. Angelegte<br />

Druckluft stellt die Materialversorgung<br />

des Extruders sicher<br />

(Druckluft hat selbst keine Extrusionsfunktion).<br />

Die zur Geschwindigkeit proportionale<br />

Materialmenge und das zu<br />

druckende Modell werden am Computer<br />

eingestellt. In einem Linienmuster<br />

werden mehrere Stränge Alginat<br />

abgelegt. Besonderes Augenmerk<br />

liegt auf den Start-Stopp-Punkten.<br />

Druckergebnis<br />

Mit eingestelltem Rückzug kann<br />

das Muster perfekt und ohne überschüssiges<br />

Material an den Startoder<br />

Endpunkten gedruckt werden.<br />

Das Ergebnis des Druckversuchs<br />

mit Alginat ist im Video zu sehen.<br />

Es zeigt perfekte Konturen, feine<br />

Linien, sowie saubere Start- und<br />

Endpunkte.<br />

Alginat prozesssicher<br />

drucken<br />

Die Vielseitigkeit von Alginat ist<br />

dessen größte Stärke. Bisher fehlte<br />

jedoch ein Extrusionssystem, das<br />

diese Vielseitigkeit zuverlässig und<br />

mit hoher Präzision unterstützt. Mit<br />

dem Puredyne kit b kann genau<br />

diese Lücke geschlossen werden.<br />

Nicht nur das Alginat mit einer Konzentration<br />

von 5 % lässt sich optimal<br />

drucken, sondern auch andere<br />

Konzentrationen mit verschiedensten<br />

Materialien. Viskositäten spielen<br />

beim Drucken mit dem Puredyne<br />

kit b nahezu keine Rolle mehr! Perfekte<br />

Prozesskontrolle ist der nächste<br />

große Schritt im Bioprinting! ◄<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

19


Qualitätssicherung<br />

Vergleich zweier Schichtdickenmesssysteme<br />

in der praktischen Anwendung<br />

Schichtdickenmessung als relevanter Güteparameter<br />

Bei chirurgischen Instrumenten ist eine präzise Schichtdicke überaus wichtig<br />

Viele Bauteile mit komplexen<br />

Geometrien werden mit hochwertigen<br />

Materialien beschichtet. Neben<br />

den dekorativen und optischen<br />

Ansprüchen spielt aber auch die<br />

funktionale Veredelung von Oberflächen<br />

eine zunehmende Rolle,<br />

weil sie technisch messbare Verbesserungen<br />

und zusätzliche Produkteigenschaften<br />

erzeugt. Diese<br />

gewünschten Oberflächeneigenschaften<br />

erfordern das präzise Einhalten<br />

einer definierten Schichtdicke,<br />

die deshalb im Fertigungsprozess<br />

permanent überprüft werden<br />

muss. Dazu stehen heute verschiedene<br />

Messverfahren zur Verfügung,<br />

die sowohl in automatisierten<br />

als auch in manuellen Beschichtungslinien<br />

einsetzbar sind.<br />

Im Folgenden werden zwei<br />

typische Vertreter der Schichtdickenmesstechnik<br />

unter realen Einsatzbedingungen<br />

in einer bestehenden<br />

Beschichtungsanlage verglichen. Die<br />

dabei gewonnenen Erkenntnisse<br />

können anschließend genutzt werden,<br />

um den eigentlichen Beschichtungsprozesses<br />

zu optimieren.<br />

(Aufmacherbild). Neben strengen<br />

Hygienestandards muss die Oberfläche<br />

auch haptischen, ergonomischen<br />

und technischen Anforderungen<br />

wie Durchschlagsfestigkeit<br />

genügen. Deshalb ist eine präzise<br />

Schichtdicke überaus wichtig.<br />

Berührende und kontaktfreie<br />

Schichtdickenmessverfahren<br />

Die verschiedenen Schichtdickenmesstechniken<br />

lassen sich<br />

grob in berührende (Bild 1) und<br />

berührungslose Verfahren (Bild 2)<br />

unterteilen. Berührende Messverfahren<br />

sind relativ preiswert, erfordern<br />

aber einen intensiven Kontakt<br />

zwischen Messkopf und Messobjekt.<br />

Das Messsystem unterliegt<br />

dadurch einem hohen Verschleiß<br />

und das Verfahren eignet sich nur<br />

für robuste, harte Oberflächen.<br />

Berührungslose, also kontaktfrei<br />

Verfahren, arbeiten „auf Distanz“,<br />

sind dadurch verschleiß frei und<br />

können auch an empfindlichen,<br />

noch nicht ausgehärteten Lackoder<br />

Pulverschich ten eingesetzt<br />

werden. Die Investitionskosten liegen<br />

über denen berührender Verfahren,<br />

die Systeme sind jedoch<br />

deutlich langlebiger und nahezu<br />

wartungsfrei.<br />

Praxisnähe liefert<br />

realistische<br />

Vergleichsergebnisse<br />

Vergleichstests unter den künstlichen<br />

Bedingungen eines Labors<br />

lassen sich oft nur schwer in die Praxis<br />

übertragen. Um möglichst realistische<br />

Vergleichsergebnisse zu<br />

erhalten, wird deshalb als Testparcours<br />

eine bestehende Beschichtungslinie<br />

im laufenden Produktionsbetrieb<br />

ausgewählt. Als besondere<br />

Herausforderung handelt es sich bei<br />

der Beschichtung nicht nur um eine<br />

rein dekorative Oberflächenbehandlung,<br />

sondern um eine funktionale<br />

Veredelung, die neben einer ansprechenden<br />

Optik auch anspruchsvolle<br />

technologische Anforderungen<br />

erfüllen muss.<br />

Anwendung: Funktionale<br />

Beschichtungen von<br />

Operationsbestecken<br />

Unser Testparcours ist eine<br />

Beschichtungsanlage, auf der<br />

Operationsbestecke (Bild 3) für die<br />

Hochfrequenzchirurgie beschichtet<br />

OptiSense GmbH & Co. KG<br />

www.optisense.com<br />

Schichtdicke bei<br />

chirurgischen Instrumenten<br />

Bei chirurgischen Instrumenten<br />

werden höchste Ansprüche an das<br />

Material, die Beschichtung, die Konstruktion<br />

und die Fertigung gestellt<br />

Bild 1: Berührungsbehaftete Messverfahren wie die Wirbelstromtechnik<br />

setzen direkt auf dem Werkstoff auf © shutterstock 1693123939<br />

20 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Qualitätssicherung<br />

Bild 2: Das kontaktlose und zerstörungsfreie Photothermieverfahren<br />

arbeitet aus der Distanz<br />

Bild 3: Die Beschichtung muss zahlreiche Anforderungen erfüllen.<br />

Die geforderte Schichtdicke muss genau eingehalten werden. Die<br />

unterschiedlichen Farben kennzeichnen die jeweiligen Pinzettentypen<br />

werden. Das betreibende Unternehmen<br />

ist Experte für funktionale<br />

Beschichtungen in verschiedensten<br />

Branchen; dazu zählen<br />

Medizintechnik, Automobilbau und<br />

der Luftfahrtsektor.<br />

Hochfrequenzchirurgie<br />

als state-of-the-art<br />

Operationstechnik<br />

Die Operationsbestecke werden<br />

in der Hochfrequenzchirurgie<br />

(Bild 4) verwendet. Bei dieser<br />

speziellen Operationstechnik wird<br />

hochfrequenter Wechselstrom zum<br />

Schneiden von Gewebe und Verschließen<br />

von Blutgefäßen angewendet.<br />

Ein wesentlicher Vorteil<br />

ge genüber herkömmlicher<br />

Schneide technik mit dem Skalpell<br />

ist, dass gleichzeitig mit dem<br />

Schnitt eine Blutungsstillung erfolgt<br />

und das Operationsfeld gut einsehbar<br />

bleibt. Die Hochfrequenzchirurgie<br />

ist heute weit verbreitet<br />

und wird bei praktisch allen Routineoperationen<br />

eingesetzt. Bei der<br />

Blutstillung verwendet man Pinzetten<br />

als Elektroden. Die Blutgefäße<br />

werden mit den Spitzen des Werkzeugs<br />

gefasst und durch die Stromeinwirkung<br />

verschweißt (koaguliert).<br />

Um mit den Pinzetten zu agieren,<br />

nutzt der Chirurg oftmals nur<br />

einfache OP-Gummihandschuhe.<br />

Das Gummimaterial hat zwar gute<br />

Isolationseigenschaften, ist aber<br />

primär auf den Infektionsschutz<br />

ausgelegt. Durch Abnutzung oder<br />

Gewebeflüssigkeiten können die<br />

OP-Handschuhe leicht ihre isolierende<br />

Wirkung verlieren, was einen<br />

elektrischen Durchschlag mit Verbrennungen<br />

der Hand des Operateurs<br />

zur Folge hätte oder eine<br />

Verletzungsgeffahr des Patienten<br />

bedeuten könnte. Das Bundesinstitut<br />

für Arzneimittel und Medizinprodukte<br />

fordert deshalb den Einsatz<br />

von isolierten Pinzetten in der<br />

Hochfrequenzchirurgie.<br />

Hohe Qualitätsansprüche an<br />

elektrisch isolierte Pinzetten<br />

Diese Pinzetten bestehen aus Aluminium,<br />

das mit einer mehrschichtigen<br />

Fluorpolymer-Oberflächenbeschichtung<br />

versehen wird. Vor<br />

der Beschichtung werden die Pinzetten<br />

gereinigt und sandgestrahlt.<br />

Anschließend wird das Beschichtungsmaterial<br />

durch elektrostatische<br />

Zerstäubung aufgetragen<br />

und in einem Ofen vernetzt. Die auffällige<br />

Farbe vermeidet Verwechslungen<br />

mit unbeschichtetem Operationsbesteck<br />

und hilft, Beschädigungen<br />

an der Beschichtung frühzeitig<br />

erkennen.<br />

An die Beschichtung werden zahlreiche<br />

Anforderungen gestellt. Sie<br />

muss einerseits sehr dicht, hohlraumfrei<br />

und schmutzabweisend<br />

sein, um Verkeimungen zuverlässig<br />

zu verhindern. Andererseits ist<br />

aber auch Elastizität und exzellente<br />

Substrathaftung gefor dert, damit<br />

keine Lacksplitter in die Operationswunde<br />

gelangen. Und nicht zuletzt<br />

muss die elektrische Isolationsfunktion<br />

über die gesamte Lebensdauer<br />

der Pinzette (Bild 5) sicher gewährleistet<br />

bleiben.<br />

Diese Anforderungen lassen sich<br />

nur mit einer genau bemessenen<br />

Schichtdicke erfüllen. Ist sie beispielsweise<br />

zu dünn, sind Haltbarkeit<br />

und elektrische Isolation nicht<br />

mehr gewährleistet. Ist die Schicht<br />

zu dick, können Risse, Bläschen<br />

oder Wellen entstehen. Kleinste<br />

Fehler im Produktionsprozess können<br />

schwerwiegende Folgen für<br />

Patient und Operateur haben. Die<br />

Schichtdicke ist also funktionsrelevant<br />

und muss entsprechend überwacht<br />

werden.<br />

Berührende und kontaktfreie<br />

Schichtdickenmessverfahren<br />

Von den zahlreichen am Markt<br />

verfügbaren Schichtdickenprüfmethoden<br />

werden zwei repräsentative<br />

Verfahren verglichen: das<br />

Bild 4: Bei der Hochfrequenz-Chirurgie werden die Blutgefäße<br />

durch die Einwirkung von elektrischem Strom verschlossen. Dabei<br />

kommen Spannungen von über 1.000 Volt zu Einsatz, die die<br />

Instrumentenbeschichtung zuverlässig isolieren muss<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

Bild 5: An die Beschichtung dieser OP-Pinzetten werden zahlreiche<br />

Anforderungen gestellt: Sie sollen elastisch, gut haftend, hohlraumfrei<br />

und schmutzabweisend sein. Diese Anforderungen lassen sich nur mit einer<br />

genau bemessenen Schichtdicke erfüllen<br />

21


Qualitätssicherung<br />

Bild 6: Funktionsweise des Wirbelstromsensors<br />

Wirbelstromprinzip als berührende<br />

Messung und die Photothermie als<br />

kontaktloses Messprinzip. Ziel der<br />

Untersuchung ist, herauszufinden,<br />

welches Verfahren sich wie gut für<br />

die Überwachung eines anspruchsvollen<br />

Beschichtungsprozesses in<br />

der Praxis eignet.<br />

Das Wirbelstromverfahren<br />

Das Wirbelstromverfahren (Bild 6)<br />

eignet sich für die Messung elektrisch<br />

isolierender Beschichtungen<br />

auf metallischem Grundwerkstoff.<br />

Der Wirbelstromsensor enthält<br />

eine Spule, in der ein elektrischer<br />

Wechselstrom ein magnetisches<br />

Wechselfeld erzeugt. Wird dieser<br />

Sensor auf einen beschichteten<br />

metallischen Grundwerkstoff aufgesetzt,<br />

so induziert das Magnetfeld<br />

im Metall einen Wirbelstrom,<br />

der auf das vom Sensor erzeugte<br />

Magnetfeld zurückwirkt. Diese Rückwirkung<br />

ist umso stärker, je kleiner<br />

der Abstand zwischen Sensor<br />

und Metall ist. Bei plan aufgesetztem<br />

Sensor entspricht der Abstand<br />

genau der gesuchten Schichtdicke,<br />

so dass die Rückwirkung ein Maß<br />

für die Dicke der Beschichtung ist.<br />

Sie wird vom Messgerät ausgewertet<br />

und als Schichtdicke angezeigt.<br />

Das photothermische<br />

Prinzip<br />

Die photothermische Schichtdickenmessung<br />

(Bild 7) ist ein kontaktfreies<br />

Verfahren für Lacke, Pulverbeschichtungen<br />

und Glasuren<br />

auf metallischen und nichtmetallischen<br />

Untergrün den. Dabei werden<br />

die unterschiedlichen thermischen<br />

Eigenschaften von Beschichtung<br />

und Grundwerkstoff ausgewertet,<br />

um die Schichtdicke zu bestimmen.<br />

Die Oberfläche der Beschichtung<br />

wird mit einem kurzen, intensiven<br />

Lichtimpuls um einige Grad<br />

erwärmt und kühlt anschließend<br />

durch Ableitung der Wärme in den<br />

Grundwerkstoff wieder ab. Dabei<br />

sinkt die Temperatur umso schneller,<br />

je dünner die Beschichtung ist. Der<br />

zeitliche Temperaturverlauf wird mit<br />

einem hochempfindlichen Infrarotsensor<br />

erfasst und in die Schichtdicke<br />

umgerechnet. Die Messung<br />

erfolgt berüh rungslos aus mehreren<br />

Zentimetern Abstand. Damit lassen<br />

sich nasse und klebrige Schichten<br />

ebenso einfach messen wie weiche<br />

und empfindliche Oberflächen.<br />

Die Vergleichsmessung:<br />

Wirbelstrom versus<br />

Photothermie<br />

Für den Vergleichstest werden<br />

Pinzetten aus einer laufenden Produktion<br />

an mehreren Punkten vermessen.<br />

Dabei finden die Wirbelstrom-<br />

und die photothermische<br />

Messung direkt hintereinander statt.<br />

Der Messaufbau und die<br />

Datenaufnahme<br />

Die Messpositionen orientieren<br />

sich an der Geometrie der Pinzette.<br />

Um vergleichbare Ergebnisse<br />

zu erhalten, müssen beide Verfahren<br />

exakt dieselben Positionen der<br />

Beschichtung prüfen. Dazu wird der<br />

rechte und linke Pinzettenschenkel<br />

während der Messung in eine speziell<br />

angefertigte Schablone (Bild 8)<br />

eingelegt. Diese Schablonen enthalten<br />

jeweils drei Bohrungen auf jeder<br />

Seite, mit denen die Messköpfe der<br />

beiden Mess systeme auf dieselbe<br />

Stelle ausgerichtet werden (Bild 9).<br />

Zunächst werden die Pinzetten per<br />

Wirbelstrom vermessen. Der Wirbelstrommesskopf<br />

wird durch die<br />

Bohrung direkt auf die Beschichtung<br />

aufgesetzt, während der photothermische<br />

Sensor durch eine dem<br />

Messabstand entsprechende Distanzhülse<br />

geführt wird.<br />

Es werden 50 Pinzetten an jeweils<br />

12 Punkten vermessen. Dabei<br />

wird die Messung an jedem Messpunkt<br />

fünf Mal wiederholt, sodass<br />

abschließend mit jedem Messver-<br />

Bild 7: Das photothermische<br />

Messprinzip<br />

fahren 3.000 Messwerte ausgewertet<br />

werden können.<br />

Kalibrierung der<br />

Schichtdickenmesssysteme<br />

Sowohl das Wirbelstromverfahren<br />

als auch die photothermische Messung<br />

sind indirekte Verfahren, bei<br />

denen die Schichtdicke nicht unmittelbar<br />

gemessen, sondern anhand<br />

von Messsignalen errechnet wird.<br />

Vor der Auswertung und Analyse<br />

der Mess werte erfolgt daher eine<br />

Angleichung der photothermischen<br />

Daten an die Werte aus der Wirbelstrommessung.<br />

Dazu werden die Wirbelstromdaten<br />

in einem XY-Dia-<br />

Bild 8: Beide Verfahren sollen exakt dieselben Positionen der Beschichtung<br />

prüfen. Dazu dient die speziell angefertigte Schablone mit Messpunkten<br />

Bild 9: Jeder Pinzettenschenkel muss an den durch die Bohrungen<br />

gekennzeichneten sechs Stellen gemessen werden, jeweils drei auf jeder<br />

Seite<br />

22 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Qualitätssicherung<br />

Bild 10: Diese vergrößerte Darstellung zeigt die ausgezeichnete<br />

Korrelation der photothermisch gemessenen Daten (X-Achse) mit den<br />

Wirbelstrommessungen (Y-Achse)<br />

Bild 11: Durch eine gezielte Anhebung der Beschichtungs stärke könnte<br />

das Risiko von unnötigem Ausschuss aufgrund zu geringer Schichtdicke<br />

reduziert werden<br />

gramm über den photo thermischen<br />

Daten abgetragen und daraus eine<br />

Aus gleichgerade berechnet, die<br />

als Kalibrierung für die photothermische<br />

Messung dient. Die Korrelation<br />

belegt mit einem Wert von<br />

0,8476 die gute lineare Abhängigkeit<br />

der beiden Messreihen, sodass<br />

diese Kalibrierung im Anschluss als<br />

Basis für den Messmittel-Vergleich<br />

des photothermischen Verfahrens<br />

verwendet werden kann.<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

Vergleich der Prüfverfahren<br />

via Messsystemanalyse<br />

Wirbelstromverfahren und photothermische<br />

Messung können nun<br />

über eine Messsystemanalyse miteinander<br />

verglichen werden. Die<br />

Messsystemanalyse (MSA) ist ein<br />

statistisches Verfahren aus der Prozessoptimierung,<br />

mit dem sich beurteilen<br />

lässt, wie gut ein bestimmtes<br />

Messystem für die vorgesehene<br />

Messaufgabe geeignet ist.<br />

Die MSA liefert für jedes Messsystem<br />

zwei Kenngrößen: die Messmittelfähigkeit<br />

Cg, die die Streuung<br />

der Messwerte beschreibt und den<br />

Messmittelfähigkeitsindex Cgk,<br />

der den systematischen Messfehler<br />

angibt. Als Minimum für beide<br />

Kenngrößen gilt ein Wert von 1,33.<br />

Je höher die Kenngrößen über diesem<br />

Minimalwert liegen, umso besser<br />

ist das Messsystem für die jeweilige<br />

Aufgabe geeignet (Bild 10).<br />

Für die Berechnung der beiden<br />

Kenngrößen ist es erforderlich, die<br />

tatsächliche Schichtdicke an den<br />

Messpositionen zu kennen. Da diese<br />

jedoch bei den gemessenen Pinzetten<br />

nicht erfasst ist, wird stattdessen<br />

die mit dem Wirbelstromverfahren<br />

ermittelte Schichtdicke als<br />

Referenz verwendet.<br />

Ergebnisse der<br />

Messsystemanalyse<br />

Alle Werte in Tabelle 1 liegen<br />

deutlich über dem Minimum von<br />

1,33 und belegen die gute Eignung<br />

beider Verfahren für die Schichtdickenmessung<br />

in der Pinzettenfertigung.<br />

Dabei ist die Messmittelfähigkeit<br />

Cg des photothermischen<br />

Verfahrens mehr als doppelt so<br />

groß wie die der Wirbelstrommessung<br />

und beweist eindrucksvoll die<br />

Überlegenheit dieses Messprinzips.<br />

Photothermische<br />

Messungen<br />

optimieren Pinzetten-<br />

Produktionsprozess<br />

Nachdem die ausgezeichnete Eignung<br />

des photothermischen Verfahrens<br />

für die Schichtdickenmessung<br />

Messmittelfähigkeit Cg<br />

der Oberflächenveredelung in der<br />

Pinzettenproduktion belegt ist, können<br />

in einem nächsten Schritt aus<br />

den Messwerten mit Hilfe einer Prozessfähigkeitsanalyse<br />

weitere Ansatzpunkte<br />

gewonnen werden, um den<br />

Beschichtungsprozess zu optimieren.<br />

Prozessfähigkeitsanalyse<br />

ermittelt die Qualität des<br />

Beschichtungsprozesses<br />

Mit einer Prozessfähigkeitsanalyse<br />

lässt sich ermitteln, wie gut der<br />

Beschichtungspro zess die geforderten<br />

Toleranzwerte erreicht; oder<br />

anders gesagt, mit wie viel Ausschuss<br />

zu rechnen ist. Dazu werden,<br />

ähnlich der Messystemanalyse, zwei<br />

Kennzahlen berech net: Der Prozessfähigkeitsindex<br />

Cp, der die tatsächliche<br />

Prozessstreuung ins Verhältnis<br />

zum geforderten Toleranzband setzt<br />

und der kleinste Prozessfähigkeitsindex<br />

Cpk, der die Lage des Mittelwerts<br />

im geforderten Toleranzband<br />

beschreibt. Auch hier gilt ein Minimalwert<br />

von 1,33 für einen gerade<br />

noch geeigneten Prozess.<br />

Messmittelfähigkeitsindex Cgk<br />

Wirbelstromverfahren 5,16 –*<br />

Photothermie 11,24 7,36<br />

*) Berechnung nicht möglich, da die tatsächliche Schichtdicke nicht bekannt ist<br />

Tabelle 1<br />

Photothermisches<br />

Messverfahren liefert Werte<br />

für reduzierten Ausschuss<br />

Mit den Daten aus der photothermischen<br />

Messung liegt der Prozessfähigkeitsindex<br />

Cp bei allen<br />

12 Messpositionen wesentlich oberhalb<br />

von 1,33. Der Beschichtungsprozess<br />

variiert also erheblich geringer<br />

als es das Toleranzband zulässt.<br />

Jedoch liefern die Cpk-Werte eindeutige<br />

Ansätze für eine Prozessoptimierung:<br />

An einigen Positionen<br />

gerät die Prozessstreuung sogar<br />

sehr nahe an die untere Toleranzgrenze<br />

bzw. liegt schon darunter.<br />

Dies könnte im Beschichtungsprozess<br />

durch eine gezielte Anhebung<br />

der Beschichtungsstärke einfach<br />

korrigiert werden (Bild 11).<br />

Fazit<br />

Im Vergleich der verschiedenen<br />

Schichtdickenmessverfahren in einer<br />

realen Anwen dung hat die Photothermie<br />

eindeutig die Nase vorn.<br />

Die Messmittelfähigkeit liegt deutlich<br />

über dem Grenzwert, d. h. das<br />

Messverfahren wäre auch noch bei<br />

erheblich enge ren Toleranzgrenzen<br />

einsetzbar. Neben dem wesentlich<br />

breiteren Anwendungsspektrum auf<br />

empfindlichen Oberflächen sowie<br />

auf nicht ausgehärteten Schichten<br />

und der einfachen Automatisierbarkeit<br />

ist das photothermische Prinzip<br />

zudem in Punkto Messmittelfähigkeit<br />

traditionellen Verfahren weit<br />

überlegen.<br />

Auch der Beschichtungsprozess<br />

selbst profitiert. Mit guten, praxistauglichen<br />

Messmit teln und ein<br />

wenig Statistik lassen sich selbst<br />

anspruchsvolle Beschichtungsprozesse<br />

gezielt optimieren, indem<br />

Toleranzfenster optimal genutzt und<br />

Ausschuss so minimiert wird. ◄<br />

23


Qualitätssicherung<br />

Best of 2021<br />

Charakterisierung und Validierung von UVC-Desinfektionslampen und -systemen<br />

Der Einsatz von UV-C-Lampen<br />

zur Oberflächenentkeimung ist ein<br />

wirksames Werkzeug im Kampf<br />

gegen die Ansteckungsverbreitung<br />

mit SARS-CoV-2 und anderer<br />

Tröpfcheninfektionen, welche auf<br />

Oberflächen über einen längeren<br />

Zeitraum bestehen bleiben. Um die<br />

Infektionsketten zu brechen, gibt<br />

es dringenden Bedarf an Geräten,<br />

die zur Inaktivierung der Viren auf<br />

den kontaminierten Oberflächen<br />

mit einer Expositionsdauer von<br />

nur wenigen Sekunden zum Einsatz<br />

kommen können. GL Optic<br />

bietet das Know-How und die entsprechenden<br />

UV-Radiometer um<br />

eine solche Desinfizierung wirksam<br />

und unschädlich für<br />

den Menschen vorzunehmen.<br />

Die Anwendung<br />

von UV-Lampen und<br />

-Systemen erfordert<br />

jedoch die Durchführung<br />

von Präzisionsmessungen,<br />

um<br />

deren Wirkungsgrad<br />

zu quantifizieren<br />

und zu validieren.<br />

Dadurch wird<br />

es möglich, Produkte<br />

und Lösungen<br />

gezielt zu entwickeln,<br />

wo sich viele Menschen<br />

versammeln und aufhalten.<br />

GL Optic kann darstellen, wie<br />

die Eigenschaften der UV-Desinfektionslampen<br />

verifiziert werden<br />

müssen, und was man bei<br />

der UV-Systemauswahl beachten<br />

sollte, um entsprechende Bedingungen<br />

zur wirksamen Desinfektion<br />

sicherzustellen.<br />

Eine der Validierungsmethoden<br />

von UVC-Strahlern ist die Messung<br />

der Bestrahlungsstärke. Das<br />

einfachste Gerät für solche Messungen<br />

kann ein UV-Radiometer<br />

mit einem an den Wellenbereich<br />

von 200 bis 280 nm angepassten<br />

Messkopf sein. Besondere Aufmerksamkeit<br />

bedarf der Empfindlichkeitsbereich<br />

des Messgerätes.<br />

Um die Anwendung von Desinfektionslampen<br />

in komplexen Installationen<br />

zu ermöglichen, wird die<br />

goniometrische Vermessung des<br />

energetischen Stroms aus der<br />

Leuchte, die in verschiedene Richtungen<br />

ausstrahlt, unabdinglich.<br />

Den vollständigen Artikel finden<br />

Sie im meditronic-journal 4-2021<br />

auf Seite 27.<br />

GL Optic<br />

Just Normlicht GmbH<br />

www.gloptic.com<br />

Identifkation und Qualitätskontrolle von UDI Codes<br />

Die lückenlose Rückverfolgbarkeit von Medizinprodukten<br />

sowie die Verbesserung der Patientensicherheit<br />

spielt in der Medizinbranche eine bedeutende Rolle.<br />

Voraussetzung hierfür ist die eindeutige Identifikation<br />

der Produkte. Dies ist nach der MDR-Verordnung<br />

zukünftig durch das Kennzeichnen der medizinischen<br />

Produkte mit einer eindeutigen UDI konformen Data<br />

Matrix Codierung für die Medizinunternehmen verpflichtend.<br />

Eine anschließende normgerechte Überprüfung<br />

bzw. Verifikation der aufgebrachten Codierung,<br />

garantiert die spätere Lesbarkeit im praktischen Einsatz.<br />

Mit den Systemen der IOSS GmbH ist die Identifikation<br />

und Qualitätskontrolle von Data Matrix Codes<br />

auf chirurgischen Instrumenten und Medizinprodukten<br />

einfach und zuverlässig möglich.<br />

DMT100 - Data Matrix Lesesystem für den<br />

medizinischen Bereich<br />

Das DMT100 Lesesystem garantiert eine schnelle<br />

und prozesssichere Dekodierung des Codes. Es wurde<br />

speziell für Data Matrix Codierungen auf chirurgischen<br />

Instrumenten und Medizinprodukten entwickelt.<br />

DMR210 - Qualitätskontrolle für die Data<br />

Matrix Codierung<br />

IOSS intelligente optische<br />

Sensoren & Systeme GmbH<br />

info@ioss.de<br />

www.ioss.de<br />

Das DMR210 System inklusive der normgerechten<br />

Beleuchtung ermöglicht eine zuverlässige Qualitätsbewertung<br />

der Codierung. Die Verifizierung von lasermarkierten<br />

Data Matrix Codierungen erfolgt nach der<br />

aktuellen Norm ISO/IEC 29158. Zusätzlich haben Kunden<br />

die Möglichkeit mit der Dokumentationssoftware<br />

„Q-Report“ einen Nachweis (PDF Dokument) gegenüber<br />

ihrem Endkunden über die gelieferte Qualität<br />

und Lesbarkeit der aufgebrachten Data Matrix Codierungen<br />

zu erstellen. ◄<br />

24 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Qualitätssicherung<br />

Automatische Inspektion von pharmazeutischen Glasröhren<br />

In der aktuellen Pandemie sind<br />

Glasröhren als Bestandteil pharmazeutischer<br />

Verpackungen mehr<br />

denn je lebenswichtig für unsere<br />

Gesundheit. Aus einfachen<br />

Glasröhren werden Fläschchen,<br />

Ampullen und Spritzen,<br />

um Impfstoffe unter bestmöglichen<br />

Bedingungen zu transportieren<br />

und zu injizieren. Deshalb<br />

muss das Rohmaterial Glas<br />

sehr sorgfältig auf Qualitätsprobleme<br />

wie Luftlinien, Einschlüsse,<br />

Risse, Verunreinigungen, Kratzer,<br />

Partikel, Walzenspuren usw.<br />

geprüft werden.<br />

In den verschiedenen Stufen<br />

einer Produktionslinie, die<br />

Rohre zu Behältern verarbeitet,<br />

müssen neben der Wanddicke<br />

auch andere vorgegebene<br />

Maße geprüft werden,<br />

wie z. B. der Durchmesser des<br />

Rohrabschnitts. Berührungslose<br />

3D-Sensoren von Precitec<br />

bieten bei der Hauptmessanwendung<br />

der Wanddickenprüfung<br />

viele Vorteile gegenüber<br />

anderen Messmethoden.<br />

Die runde Form der Probe erfordert<br />

ein Messsystem, das absolut<br />

senkrecht zur Oberseite des<br />

Rohres steht. Die in den Precitec<br />

CHRocodile 2 IT-Sensoren eingebettete<br />

Infrarot-Interferometrie-Technologie<br />

macht dies möglich<br />

- es gibt laut Hersteller keine<br />

andere gleichwertige Lösung für<br />

diese Anwendung. Das Precitec-<br />

Inspektionssystem kann mit 70 kHz<br />

in einem Dickenbereich von 4 µm<br />

bis 12,6 mm und mit nanometrischer<br />

Auflösung messen.<br />

Zur optimalen Integration in eine<br />

Produktionslinie stehen einige innovative<br />

Optionen zur Verfügung, z. B.<br />

mehrere Messstellen (Multikanal) in<br />

der gleichen elektronischen Steuerung.<br />

Aufgrund dieser zahlreichen<br />

Vorteile haben sich wichtige Unternehmen<br />

in diesem Bereich für Precitec<br />

CHR 2 IT-Sensoren entschieden<br />

- als einzigartige Lösung für die<br />

Inline-Inspektion von Glasrohren.<br />

Precitec Optronik GmbH<br />

www.precitec.com<br />

Best of 2021<br />

Neun-Achs-Mikroskopiestation für komplexe Prüfaufgaben<br />

Mit dem neuen 9-Achs-Manipulator von<br />

Steinmeyer Mechatronik lassen sich hochauflösende<br />

Aufnahmen auch von sehr komplex<br />

geformten Teilen automatisiert ausführen.<br />

Eine ideale Lösung für den Aus- und Aufbau<br />

von hochpräzisen 3D-Prozessen in der Medizin,<br />

Biotechnologie und<br />

Halbleitertechnik.<br />

Das XYZ-Phi-Theta-<br />

Omega-Positioniersystem<br />

wurde speziell für<br />

herausfordernde Anwendungen<br />

in den Bereichen<br />

Mikroskopie, Qualitätssicherung,<br />

Teileinspektion<br />

sowie zur Härteprüfung<br />

entwickelt und<br />

zeichnet sich durch ein<br />

Höchstmaß an Präzision,<br />

Stabilität, Dynamik<br />

und Zuverlässigkeit<br />

aus. Der Manipulator<br />

ist modular aufgebaut<br />

und besteht aus langjährig<br />

bewährten Standardkomponenten,<br />

was<br />

Wartungsfreiheit für viele<br />

Mess zyklen und eine außergewöhnlich lange<br />

Lebensdauer garantiert. Zum Einsatz kommen<br />

für die Positionierung in XYZ eine Kombination<br />

aus Kreuztisch KLT310 und Lineartisch<br />

PMT160, an der verschiedene Mikroskopmodelle<br />

be festigt werden können, sowie für<br />

Schwenk bewegungen der leichte, kompakte<br />

und stabile XY-Offsettisch KT180, auf dem<br />

sich eine weitere Schwenkachse mit Drehachse<br />

und Aufnahmefutter befindet.<br />

Insgesamt neun Achsen ermöglichen es,<br />

Proben aus allen möglichen Winkeln unter<br />

Mikroskopen oder hochauflösenden Kameras<br />

zu betrachten, beispielsweise Einspritzdüsen,<br />

Stents, kleine Zerspanungswerkzeuge,<br />

Kanülen und sonstige rotationssymmetrische<br />

Teile. Die XY-Ausrichtung und Vertikalverstellung<br />

des Messkopfes kann auf Verfahrwegen<br />

bis zu 100 x 100 x 100 mm erfolgen. Darüber<br />

hinaus lässt sich der Prüfling in zwei Achsen<br />

um ±45° schwenken und die Offset-Einstellung<br />

um bis zu 50 mm justieren. Auch Drehungen<br />

um die Offset-Achse und/oder die Prüflingsachse<br />

bis 360° sind möglich.<br />

Den vollständigen Artikel finden Sie im<br />

meditronic-journal 3-2021 auf Seite 69.<br />

Steinmeyer Mechatronik GmbH<br />

info@steinmeyer-mechatronik.de<br />

www.steinmeyer-mechatronik.de<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

25


Qualitätssicherung<br />

Best of 2021<br />

Null Fehlertoleranz – Prüfstand und Testkonzept für OP-Leuchten<br />

Für die Beleuchtung in OP-Sälen gelten<br />

strenge Normen, um während medizinischer<br />

Eingriffe größtmögliche Sicherheit zu bieten. Die<br />

Qualitätsmessungen sind wesentlicher Bestandteil<br />

des End-of-Line-Tests. Für seine OP-Leuchtenfamilie<br />

Polaris 600<br />

hat Dräger gemeinsam<br />

mit Lichtmesstechnik-<br />

Spezialist opsira einen<br />

komplett neuen Prüfstand<br />

entwickelt. Die<br />

Polaris 600 bietet unter<br />

anderem die Möglichkeit,<br />

die Farbtemperatur<br />

passend zum Gewebe<br />

einzustellen. Um diese<br />

Funktionen vollumfänglich<br />

zu prüfen, hat Dräger<br />

zusammen mit opsira ein<br />

Testkonzept entwickelt,<br />

das seit Einführung der<br />

Polaris 600 erfolgreich<br />

genutzt wird.<br />

Als die Leuchtenfamilie<br />

Polaris 600 bei Dräger<br />

aus der Produktentwicklung<br />

kam, standen<br />

die Prüfingenieure für den End-of-Line-Test<br />

vor einer speziellen Herausforderung. Die<br />

neuen Funktionen der Leuchte waren mit herkömmlicher<br />

Messtechnik nicht zu verifizieren.<br />

Gesucht wurde ein Prüfstand, der die Einhaltung<br />

sämtlicher benötigter Normen sicherstellt<br />

und leicht zu bedienen ist.<br />

Opsira lieferte die Lösung: Der Medizinleuchtenprüfstand<br />

mlts ermöglicht auf Basis einer<br />

photometrisch korrigierten Messkamera die<br />

schnelle und hochaufgelöste Messung und<br />

Überprüfung von Beleuchtungsstärkeverteilungen.<br />

Innerhalb von Sekunden wird das Lichtfeld<br />

photo- und geometrisch vermessen und<br />

gegen die einschlägigen Normen (z. B. DIN EN<br />

60601-2-41) geprüft. Besteht neben der Prüfung<br />

Bedarf an einer Einstellung oder Kalibrierung<br />

der Leuchten, bietet das Medizinleuchtenkalibriersystem<br />

mlcs eine ganze Reihe von Möglichkeiten,<br />

verschiedene Arbeitspunkte bzw.<br />

verschiedene Lichtfelder einzustellen. Beide<br />

Systeme können durch eine Spektrometerkomponente<br />

ergänzt werden. Damit lassen<br />

sich alle relevanten farbmetrischen Parameter<br />

wie Farbtemperatur, Farbort oder Farbwiedergabeindex<br />

prüfen und justieren.<br />

Den vollständigen Artikel finden Sie im<br />

meditronic-journal 1-2021 auf Seite 28.<br />

opsira GmbH<br />

www.opsira.de<br />

Umstieg in die 3D-Mikroskopie<br />

Das sinaSCOPE der solectrix GmbH bietet<br />

erstmals die Möglichkeit, die Vorteile digitaler<br />

3D-Mikroskopie zu nutzen - ohne den<br />

vorhandenen Mikroskop-Analogbestand<br />

ausmustern zu müssen. Die von Solectrix<br />

entwickelten 4K-Farb-Kameraköpfe werden<br />

dafür gegen die Okulare des Mikroskops<br />

ausgetauscht. Die mit den beiden<br />

Kameras aufgenommenen Bilddaten werden<br />

in der Solectrix-eigenen Bildverarbeitungskette,<br />

latenzfrei und mit höchster Bildqualität<br />

verarbeitet und auf einem 3D-Monitor<br />

(je nach Modell mit oder ohne 3D-Brille<br />

nutzbar) dargestellt.<br />

Anwender von sinaSCOPE profitieren von<br />

einem uneingeschränkten Bearbeitungs- und<br />

Betrachtungsbereich und ergonomischem Arbeiten;<br />

der Kopf bleibt frei beweglich. So ist ermüdungsfreies<br />

Arbeiten über einen längeren Zeitraum<br />

möglich, Konzentrationsschwäche wird vorgebeugt.<br />

Durch die Digitalisierung des 3D-Bildes<br />

sind ideale Speichermöglichkeiten vorhanden.<br />

Zudem sind vielfältige Autokorrektur- und automatisierte<br />

Auswertungsmodi in das dieser Art<br />

aufgerüstete 3D-Mikroskopiesystem über entsprechende<br />

Schnittstellen implementierbar. Mit<br />

den neuen Kameraköpfen mit 4K-UHD-Auflösung,<br />

hochempfindlichen Sony 11-mm Sensoren<br />

und einer Bildrate von bis zu 30 Bildern<br />

pro Sekunde, gehen die Experten für Hochleistungs-Bildverarbeitung<br />

der solectrix GmbH konsequent<br />

den nächsten Schritt, um den Anwendern<br />

den Ein- und Umstieg in die 3D-Digitalmikroskopie<br />

so einfach wie möglich zu machen.<br />

Den vollständigen Artikel finden Sie im<br />

meditronic-journal 1-2021 auf Seite 34.<br />

Solectrix GmbH<br />

www.solectrix.de<br />

26 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Messtechnik<br />

Laser-Gasdetektion: Kompakt, genau, flexibel<br />

Der neue LGD-Compact von<br />

Axetris kombiniert die in der Gasmesstechnik<br />

bewährte TDLS-<br />

Technologie (Tunable Diode Laser<br />

Spectroscopy) mit einer miniaturisierten<br />

Multi-Reflektionszelle.<br />

Das darauf abgestimmte optische<br />

Laser Package-Design ermöglicht<br />

eine modulationsbasierte, aktive<br />

Rauschunterdrückung. Mit einer<br />

Länge von 163 mm, einem Durchmesser<br />

von 50 mm und einem<br />

Gewicht von 600 g ist der LGD-<br />

Compact vergleichbar mit einer<br />

kleinen Getränkedose.<br />

Dank seiner äußerst kompakten<br />

Form sind die kommerziellen<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

sehr vielseitig. Das leichte<br />

Gewicht ermöglicht beispielsweise<br />

portable Emissionsmessungen<br />

per Drohne.<br />

So ist die Überwachung der<br />

Luftqualität auch in unzugänglichen<br />

Gebieten problemlos<br />

möglich. Wegen<br />

des geringen Stromverbrauchs<br />

ist der LGD-Compact<br />

auch für einen batteriebetriebenen<br />

Einsatz geeignet.<br />

Dank dieser Eigenschaften<br />

eignet sich der LGD-<br />

Compact für alle Anwendungen,<br />

bei denen eine verlässliche<br />

Messperformance,<br />

hohe Langzeitstabilität, oder<br />

eine kompakte Größe entscheidend<br />

sind, mitunter<br />

auch für die Atemgasanalyse<br />

in der Medizintechnik.<br />

Axetris<br />

www.axetris.com<br />

Best of 2021<br />

Neues Datenlogger-Programm für Datenerfassung und Prozessüberwachung<br />

In der Industrie bilden Datenlogger wichtige<br />

Instrumente, beispielsweise zur Erfüllung<br />

gesetzlicher Vorschriften, Qualitätssicherung<br />

oder Umweltschutz. Sie können praktisch alle<br />

Sensorsignale wie Spannungen, Ströme, Temperaturen,<br />

Drücke oder Füllstände genauso<br />

wie digitale Signale von Zählern oder Schaltern<br />

erfassen und auswerten. Für nahezu alle<br />

physikalischen Messgrößen, die mit industriellen<br />

Messgeräten von Müller Industrie-Elektronik<br />

oder Sensortypen anderer Hersteller<br />

gemessen werden, steht jetzt ein breites Produktprogramm<br />

an Datenloggern mit verschiedenen<br />

Datenerfassungslösungen bei Müller<br />

Industrie-Elektronik zur Verfügung. Die Datenlogger<br />

bieten die volle Kontrolle aller relevanten<br />

Messwerte und sind je nach Anwendungsgebiet<br />

im kompakten, portablen Miniformat, als<br />

USB-Datenlogger oder multifunktionalen Feldversion<br />

im robusten Alugehäuse erhältlich.<br />

Typische Anwendungsgebiete für Datenlogger<br />

sind Lagerung, Transport, Zubereitung und<br />

Präsentation von Lebensmitteln in der Lebensmittelindustrie,<br />

Logistik und Lagerhaltung, oder<br />

die Überwachung und Einhaltung von Temperaturvorschriften<br />

und Kühlketten bei Transport<br />

und Lagerung von Impfstoffen, Blut- und medizinischen<br />

Produkten im Labor- und Gesundheitswesen.<br />

Für den Maschinen- und Anlagenbereich<br />

sind Datenlogger effektive Instrumente<br />

für die Vorausschauende Wartung, Prozessüberwachung<br />

und -optimierung.<br />

Egal, ob für Digitalisierung der Instandhaltung,<br />

Fernwartung von Maschinen und Anlagen<br />

oder Optimierung des digitalen Lebens-<br />

Zyklus-Managements – das neue Datenlogger-Programm<br />

von Müller Industrie-Elektronik<br />

mit drahtloser NFC- oder WiFi-Kommunikation<br />

bis hin zur Cloud-Lösung bietet für jede<br />

industrielle Anwendung die passende Lösung.<br />

Müller Industrie-Elektronik GmbH<br />

www.mueller-ie.com<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

27


Medical-PC/SBC/Zubehör<br />

Wie sich die Anforderungen an Telemedizin-<br />

Plattformen durch die Pandemie veränderten<br />

Vecows EMBC-5000 3,5-Zoll ist eine leistungsorientierte mobile Telemedizin-Workstation-Lösung für medizinische Bildgebungsanwendungen<br />

PLUG-IN Electronic<br />

www.plug-in.de<br />

Nicht zuletzt die COVID-19-Pandemie<br />

zeigte, welche positiven Auswirkungen<br />

der verstärkte Einsatz der<br />

digitalen Telemedizin auf unsere<br />

Gesellschaft ausüben kann. Zahlreiche<br />

Patienten können ihre Ärzte<br />

durch virtuelle Meetings „sehen“, und<br />

umgekehrt können Ärzte dank der<br />

zur Verfügung stehenden Technologie<br />

leichter und effizienter Patientendiagnosen<br />

stellen. Dies gilt sowohl<br />

für Industrienationen als auch für<br />

entlegenere Länder, in denen die<br />

Arztdichte gering ist.<br />

Sicher von zu Hause<br />

Überfüllte Arztpraxen führten in<br />

der Vergangenheit häufig zu weiteren<br />

Infektionen, insbesondere mit<br />

dem superinfektiösen COVID-19- -<br />

Die bewährte Telemedizin-Plattform von Vecow kann medizinische<br />

Bildgebung, Echtzeit-Diagnostik, Fernkommunikation und andere<br />

Fernanwendungen im Gesundheitswesen erleichtern<br />

Virus. Dank der neuen Telemedizin-Technik<br />

können Patienten -<br />

und dies gilt vor allem ältere Menschen<br />

- bequem von zu Hause aus<br />

Fragen stellen, ohne sich dabei in<br />

Umgebungen mit hoher Viruslast<br />

zu begeben.<br />

Gleichzeitig nutzen Ärzte die<br />

Technologie zur Unterstützung bei<br />

ihrer Diagnose. In einigen Fällen<br />

geben sie Daten ein und erlauben<br />

dem Computer, bei der Diagnose<br />

und Behandlung zu helfen. Es ist<br />

heutzutage auch nicht ungewöhnlich,<br />

dass das Medizinprodukt direkt mit<br />

dem Patienten interagiert und mithilfe<br />

von Techniken der künstlichen<br />

Intelligenz eine sofortige Behandlung<br />

durchführt. Die Geschwindigkeit<br />

und Genauigkeit, mit der diese<br />

Behandlung durchgeführt wird, kann<br />

potenziell Leben retten und medizinische<br />

Kosten erheblich reduzieren.<br />

Förderung durch die<br />

Regierung<br />

Zu diesem Zweck setzen sich<br />

einige Regierungen der Welt dafür<br />

ein, die Entwicklung der Telemedizintechnologie<br />

zu beschleunigen.<br />

So hat beispielsweise die<br />

28 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Medical-PC/SBC/Zubehör<br />

Das lüfterlose KI-Computersystem ECX-2000 von Vecow dient als multifunktionale Workstation für Experten in Telemedizinzentren<br />

US-Regierung im vergangenen<br />

Jahr ein 200-Millionen-Dollar-Programm<br />

zur Förderung der Telemedizin<br />

ins Leben gerufen, während<br />

das taiwanesische Ministerium für<br />

Gesundheit und Soziales kürzlich<br />

seine Vorschriften für die Telemedizin<br />

gelockert hat und die Unterstützung<br />

von mehr als 8000 Krankenhäusern<br />

und Kliniken erhielt.<br />

Telemedizin-Plattformen<br />

stellen hohe Ansprüche an<br />

neue Technologien<br />

Wer tiefer in die Welt dieser Technologien<br />

eintaucht, versteht den<br />

Ernst der Lage schnell. Denn die<br />

Entwicklung von Hardwareplattformen<br />

für telemedizinische Anwendungen<br />

ist anspruchsvoll. Ihr Ziel ist<br />

es, Menschenleben zu retten, eine<br />

Krankheit zu heilen oder die richtige<br />

Diagnose zu stellen - hier gibt<br />

es wenig bis gar keinen Raum für<br />

Fehler. Doch gibt es immer wieder<br />

Situationen, in denen die Zeit<br />

knapp wird, wenn Rettungskräfte<br />

beteiligt sind oder das Medizinprodukt<br />

in einem Notfall- oder Operationssaal<br />

eingesetzt werden muss.<br />

Zertifizierung ist wichtig<br />

Die meisten Medizinprodukte<br />

müssen, zumindest in den USA,<br />

von der FDA-Behörde zugelassen<br />

werden. Das bedeutet, dass<br />

jedes Gerät, das Kontakt mit einem<br />

mensch lichen Körper hat, eine<br />

spezielle FDA-Zulassung erfordert.<br />

Dazu gehören beispielsweise<br />

Endoskope, Blutzuckermessgeräte,<br />

Ultraschallgeräte oder jede Art von<br />

medizinischen Laserinstrumenten.<br />

Geräte, die nicht in direktem Kontakt<br />

mit einem menschlichen Körper<br />

stehen, unterliegen möglicherweise<br />

nicht der FDA-Zulassung. Bei der<br />

Auswahl des richtigen Telemedizinprodukts<br />

sollte auf einen CE- und<br />

FCC-zertifizierten Anbieter zurückgegriffen<br />

werden, insbesondere für<br />

EMI und EMS. So lässt sich ganz<br />

einfach sicherstellen, dass das Computer-System<br />

die notwendigen Vorschriften<br />

zum Schutz der Gesamtplattform<br />

und ihrer Nutzer erfüllt<br />

und zuverlässig arbeitet.<br />

Mobile Anwendungen<br />

Auch das Entwerfen von Produkten<br />

für mobile Anwendungen<br />

bringt noch einen weiteren Schwierigkeitsgrad<br />

mit sich. „Mobil“ kann<br />

bei medizinischen Anwendungen<br />

mehrere Bedeutungen haben. Es<br />

könnte zum einen heißen, dass das<br />

Gerät mit Wechselstrom betrieben<br />

wird und trotzdem mit einem Wagen<br />

leicht von Raum zu Raum transportiert<br />

werden soll. Schwierig kann<br />

es beim Design werden, wenn das<br />

Gerät tatsächlich mit einem Akku<br />

betrieben werden muss. Das bedeutet<br />

in der Regel ein kompakteres,<br />

leichteres Design. Zum anderen<br />

kann „mobil“ auch bedeuten, dass<br />

die Integration einer drahtlosen Kommunikation<br />

erforderlich ist.<br />

Eine einfache Methode, um Funktionen<br />

der drahtlosen Kommunikation<br />

hinzuzufügen, besteht darin,<br />

über eine SIM-Buchse zu arbeiten,<br />

Vecows EMBC-5000 3,5-Zoll SBC bietet eine vertrauenswürdige Lösung für Echtzeit-Bildgebung, Ferndiagnose und<br />

andere klinikbasierte Gesundheitsanwendungen<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

29


Medical-PC/SBC/Zubehör<br />

EMBC-5000: Embedded-Single-Board-Computer mit 4-Kern Prozessor der<br />

11. Generation<br />

in die eine 3G/4G/5G- oder WiFi-<br />

Karte eingesteckt werden kann.<br />

5G ist zwar noch nicht vollständig<br />

realisiert, kann jedoch HD-Videodatenstreaming<br />

in Echtzeit für private<br />

medizinische Clouds mit sehr<br />

hohen Geschwindigkeiten und<br />

geringen Latenzen ermöglichen.<br />

Ein zweitrangiges, aber wichtiges<br />

Anliegen der Systementwickler ist<br />

die Zündsteuerung, die eine notwendige<br />

Funktion für den Betrieb<br />

im Fahrzeug ist.<br />

Sicherheit<br />

In der Telemedizin steht Sicherheit<br />

an erster Stelle. Dieses allgegenwärtige<br />

Thema scheint schneller<br />

zu wachsen, als es die Entwickler-Community<br />

verfolgen kann. Dieser<br />

Bereich darf nicht auf die leichte<br />

Schulter genommen werden. Medizinische<br />

Anwendungen müssen<br />

eine private medizinische Cloud,<br />

interne Intranets für Krankenhäuser<br />

und medizinische CRM-Software<br />

sicher umfassen. Die Einhaltung<br />

der Sicherheitsstandards<br />

muss die Unterstützung für Smartund<br />

Remote-Verwaltungsfeatures<br />

und -funktionen, TPM 2.0 für Windows<br />

11 und abschließbaren Speicher<br />

beinhalten.<br />

Benutzerfreundliche<br />

Schnittstellen<br />

Eine weitere Herausforderung<br />

sowohl in Bezug auf Sicherheit<br />

als auch auf Benutzerfreundlichkeit,<br />

ist das Potenzial für unerfahrene<br />

Benutzer, einschließlich Ärzte<br />

und Rettungspersonal. Daher sind<br />

benutzerfreundliche Schnittstellen<br />

ein Muss. Und es sollte eine Möglichkeit<br />

geben, sicherzustellen, dass<br />

nur autorisierte Benutzer Zugang<br />

zum System erhalten.<br />

Die Langlebigkeit eines Telemedizinprodukts<br />

sollte der von IPC-Produkten<br />

entsprechen, die auch die<br />

Versionskontrolle berücksichtigen<br />

müssen. Updates müssen genau<br />

überwacht und reguliert werden, um<br />

Kompatibilität, Interoperabilität und<br />

Sicherheit zu 100 % zu gewährleisten.<br />

Auch diese unterscheidet sich<br />

stark von Verbraucherprodukten,<br />

bei denen einfache Neustarts viele<br />

Probleme lösen. In einer konkreten<br />

Anwendung bietet der Hersteller<br />

eine umfassende Produktpalette,<br />

um Visualisierungsdaten und Diagnosebefunde<br />

effizient zu übertragen<br />

und medizinische Audio-,<br />

Video- und Bilddaten beim Verlassen<br />

des Krankenhauses über ein<br />

Intranet zu speichern.<br />

Produkte für eine<br />

fortschrittliche Telemedizin<br />

Eine Lösung, die die meisten dieser<br />

Kriterien für den Einsatz in Telemedizinanwendungen<br />

erfüllt, stellt<br />

der Vecow EMBC-5000 mit 3,5 Zoll<br />

dar. Der Embedded-Single-Board-<br />

Computer (SBC) basiert auf einem<br />

Intel Core i7/i5/i3-Prozessor der<br />

11. Generation und kann einen lüfterlosen<br />

Betrieb bei Betriebstemperaturen<br />

von -40 °C bis +75 °C<br />

garantieren.<br />

Echtzeit-Anwendungen sind dank<br />

der Aufnahme einer SIM-Buchse<br />

möglich, die, wie bereits erwähnt,<br />

den Zugriff auf die neuesten drahtlosen<br />

Medien und auf zusätzliche<br />

Funktionen ermöglicht. Eine Vielzahl<br />

weiterer I/O-Hilfen runden den<br />

EMBC-5000 ab.<br />

Viele Vorteile<br />

Anwender profitieren von den Vorteilen<br />

des EMBC-5000: Das System<br />

ermöglicht die Zusammenarbeit zwischen<br />

dem medizinischen Personal<br />

im Krankenhaus und dem Personal<br />

in anderen Bereichen, wie Fachzentren<br />

oder sogar bei Mitarbeitern im<br />

Home-Office. Die integrierte drahtlose<br />

Kommunikationsplattform ermöglicht<br />

einen Echtzeitbetrieb, einschließlich<br />

radiologischer Bildgebung<br />

und vollständigem Datenaustausch.<br />

Ein integriertes 3D-Audiosystem<br />

maximiert die Audioqualität<br />

unabhängig von der Raum akustik,<br />

sodass sogar ein Headset nicht weiter<br />

erforderlich ist.<br />

Steht ein effizientes Lernen oder<br />

ein Training der KI-Modelle im<br />

Fokus, so können Entwickler zum<br />

lüfterlosen Embedded-System der<br />

Vecow ECX-2000-Serie wechseln,<br />

welches die Leistung eines Intel<br />

Xeon Core i9/i7/i5/i3-Prozessors<br />

der 10. Generation (Comet Lake)<br />

nutzt. Die Workstation integriert<br />

mehrere 2.5GigE/10GigE RJ45/<br />

SFP+ Glasfaser-LAN und bis zu<br />

sechs USB-3.0-Anschlüsse sowie<br />

einen Überspannungsschutz für<br />

einen einwandfreien Einsatz - selbst<br />

in rauen Umgebungen.<br />

Der richtige Partner<br />

für telemedizinische<br />

Anwendungen<br />

Bei der Arbeit an telemedizinischen<br />

Systemen stellen sich<br />

Ingenieure auf die neuesten wettbewerbsfähigen<br />

Technologien ein.<br />

Sie werden mit den innovativen Intel<br />

Core SoC-Plattformen vertraut<br />

gemacht: höhere System- und Grafikleistung<br />

bei geringerer TDP sind<br />

von großer Bedeutung, optionale<br />

OpenVINO-Toolkits zur Beschleunigung<br />

der KI-Leistung sowie 2.5G<br />

LAN (mindestens) für schnellere Datenübertragung,<br />

Mini-PCIe-Adapter<br />

für Videoaufnahmen sowie robuste<br />

SUMIT-Erweiterungen für zusätzliche<br />

Kommunikationsanschlüsse<br />

sind inzwischen unverzichtbar. ◄<br />

Weitere Informationen unter: https://www.plug-in.de/ecx-2000-embc-5000-innovative-systeme-vecow<br />

ECX-2000: Robuste Embedded-Systeme mit 10. Generation Intel Xeon/Core i9/<br />

i7/i5/i3 Prozessoren<br />

ECX-2000-xR-Serie: Robuste Embedded-Systeme mit 10. Generation Intel<br />

Xeon/Core i9/i7/i5/i3 Prozessoren & SSD<br />

30 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Lüfterloser Mini-PC für<br />

das medizinische Umfeld<br />

Isolierte Schnittstellen inklusive<br />

Jedem Radius seinen Fräser<br />

cool milling<br />

CRAZYMILL P&S TORISCH - Z3<br />

HIGHPERFORMANCE<br />

• Bohren und Fräsen<br />

in schwierigen Materialien<br />

• 5 x schneller<br />

• 5 x höhere Standzeiten<br />

• Exzellente Oberflächengüte<br />

Ra ≤ 0,5 μm<br />

ZAHLREICHE ANWENDUNGEN<br />

• Vertikales Eintauchen (Bohren)<br />

• Fräsen von Nuten und Taschen<br />

• Umfangfräsen<br />

e-medic Mini PC Silence ST-M(i) in der Patientenumgebung<br />

Mit dem neuen Midi-PC e-medic Silence<br />

ST-M(i) hat das Lübbecker Unternehmen Baaske<br />

Medical einen weiteren robusten und leisen Klein-<br />

Computer (218 x 222 x 77 mm) für den wartungsarmen<br />

Langzeiteinsatz in medizinisch genutzten<br />

Bereichen entwickelt. Dank des EPDM-(Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk)-gedichteten<br />

Vollmetallgehäuses<br />

ist der Silence ST-M(i) von fünf<br />

Seiten IP65 geschützt. Rückseite: IP50. Gemäß<br />

der Normen DIN EN 60529 und ISO 20653 für<br />

Schutzarten durch Gehäuse (IP-Code) hat das<br />

Gerät mit Ausnahme der Rückseite den vollständigen<br />

Berührungsschutz, den Schutz vor<br />

Staubeintritt (staubdicht) und den Schutz vor<br />

Strahlwasser (Düse) aus einem beliebigen Winkel.<br />

Es gibt zudem ein Druckausgleichselement,<br />

um die Dichtigkeit unter allen Arbeitsbedingungen<br />

zu gewährleisten. Das Aluminium-Vollmetallgehäuse<br />

ist gegen elektromagnetische Störungen<br />

(EMI) geschützt, die EPDM-Dichtung<br />

Baaske Medical GmbH & Co. KG<br />

vertrieb@e-medic.de<br />

https://e-medic.de<br />

besteht aus elektrisch leitendem Material. Ein<br />

nennenswerter Alterungseffekt ist nicht vorhanden.<br />

Viele gängige Chemikalien (auch Desinfektionsmittel)<br />

schaden weder dem Gehäuse noch<br />

den Dichtungen.<br />

Ein Highlight<br />

des e-medic Silence ST-M(i) sind die bereits<br />

galvanisch getrennten und bis 4 kV isolierten<br />

RS232 und RJ45 Schnittstellen, die somit zusätzliche<br />

externe Isolatoren überflüssig machen. Last<br />

but not least ist der Mini-PC unempfindlich gegen<br />

mechanische Vibrationen und Stöße: Der Prozessor,<br />

eine CPU der 10. Generation, ist bis auf die<br />

Platine verlötet und der RAM-Sockelsowie die<br />

Kabeleinführungen sind mechanisch geschützt.<br />

Zudem glänzt der ST-M(i) durch hochwertige<br />

Ausstattung: 3 HDMI Monitorausgänge, WLAN<br />

Modul 802.11 b/g/n/ac mit 2x Kombi-Antenne für<br />

2,4 und 5 GHz, Heatpipe Kühlsystem mit Vollaluminium<br />

Kühlkörper-Profilgehäuse sowie VESA-<br />

Halterung und DIN- / Wandmontagehalterung.<br />

Der e-medic Silence ST-M(i) erfüllt die Anforderungen<br />

der elektromagnetischen Kompatibilität<br />

nach EN / IEC 60601-1-2. Zusätzlich ist das<br />

Netzteil dieses Produkts TÜV-geprüft auf die<br />

Übereinstimmung mit den Sicherheitsnormen<br />

EN / IEC 60601-1 für medizinische elektrische<br />

Geräte. Der e-medic Computer darf innerhalb<br />

der Patientenumgebung eingesetzt werden.<br />

Angeschlossene Peripherigeräte innerhalb der<br />

Patientenumgebung, wie zum Beispiel Drucker<br />

oder Kameras, müssen jedoch entweder<br />

ebenfalls den Anforderungen der IEC 60601-1<br />

und IEC 60601-1-2 entsprechen oder zusätzlich<br />

mit einem zweistufigen Schutz für den Patienten<br />

ausgestattet werden. Dieser zusätzliche<br />

Schutz kann zum Beispiel über Trenntransformatoren<br />

oder Isolatoren in der Verbindungsleitung<br />

gewährleistet werden. ◄<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong> 31<br />

• Ø von 1 mm bis 8 mm bis 5 x d<br />

• Integrierte Kühlkanäle<br />

NEW<br />

ECKENRADIUS<br />

MIKRON SWITZERLAND AG<br />

Division Tool<br />

6982 Agno | Schweiz<br />

mto@mikron.com<br />

www.mikrontool.com<br />

31


Medical PC/SBC/Zubehör<br />

Best of 2021<br />

Neues Computersystem löst Problematik von KI-Anwendungen<br />

PLUG-IN Electronic GmbH<br />

launchte im Sommer 2021 ein<br />

neues KI-Computersystem: Das<br />

ECX-2600 PEG des Herstellers<br />

Vecow. Weil es sich mit NVIDIA-<br />

Grafikkarten kombinieren lässt<br />

und dabei schlanke 260 x 240<br />

x 123 mm misst, zählt das neue<br />

Computersystem zu den Innovationen<br />

2021 im Bereich der künstlichen<br />

Intelligenz. Zu wenig Steckplätze,<br />

der Raum zu eng für große<br />

Rechner, die Grafikkarte nicht ausreichend<br />

– das richtige Embedded-System<br />

zu finden, stellt viele<br />

Unternehmen vor eine Herausforderung.<br />

Dieser Problematik ist<br />

sich PLUG-IN Electronic bewusst<br />

und entschied sich deshalb 2021<br />

ein neues System zu launchen.<br />

Drei Gründe, warum es das neue<br />

ECX-2600 PEG in das Sortiment<br />

von PLUG-IN Electronic geschafft<br />

hat: Erstens unterstützt es Intel<br />

Xeon und Core i9/i7/i5/i3-Prozessoren<br />

der 10. Generation (Comet<br />

Lake) mit bis zu 10 Kernen. Zweitens<br />

können NVIDIA-Grafikkarten<br />

mit bis zu 250 Watt Leistungsaufnahme<br />

integriert werden. Und drittens<br />

runden zwei PCIe x8-Erweiterungsslots<br />

sowie ein PCIe<br />

x4-Erweiterungsslot das System<br />

ab. Mehr Rechenleistung, mehr<br />

Flexibilität – und das Ganze in<br />

kleinster Bauform.<br />

Damit kann das System übliche<br />

Schwierigkeiten bei KI-Anwendungen<br />

überwinden und schafft<br />

neue Möglichkeiten für Anwendungen<br />

in engen Platzverhältnissen<br />

– ohne dabei auf eine starke<br />

Grafikkarte verzichten zu müssen.<br />

Dies bedeutet ein Fortschritt für<br />

den Einsatz in vielen Bereichen<br />

der künstlichen Intelligenz, wie<br />

etwa Verkehrssicherheit, fahrzeuginterne<br />

Datenverarbeitung, öffentliche<br />

Überwachung, Medizintechnik,<br />

Robotersteuerung sowie in vielen<br />

industriellen Bereichen.<br />

Weitere Produkteigenschaften:<br />

• 4x 2,5“ SSD-Wechselrahmen,<br />

1 Micro-SD-Karte, 1 M.2 Key M,<br />

4 SATA III<br />

• VGA-, DVI-D- und 2 Display-<br />

Port-Schnittstellen, Auflösung<br />

bis zu 4K<br />

• 6 unabhängige GigE LAN davon<br />

4x PoE+<br />

• 2 DDR4 2933 MHz Speicher<br />

unterstützen bis zu 64 GB<br />

PLUG-IN Electronic GmbH<br />

www.plug-in.de<br />

Robuster 3,5-Zoll Single-Board-Computer als Echtzeit-Talent<br />

Die Distec GmbH bietet ab sofort<br />

den robusten 3,5-Zoll Single-Board-<br />

Computer IB836 von iBASE an. Er<br />

erfüllt alle Anforderungen an kritische<br />

Echtzeit-Anwendungen für<br />

Einsatzbereiche in der Medizintechnik.<br />

Ausgestattet ist der langzeitverfügbare<br />

Single-Board-Computer<br />

mit industriellen Intel Atom<br />

Prozessoren der x6000-Serie (ehemals<br />

Elkhart Lake). Das Board hat<br />

zwei DDR4-Speichersteckplätze mit<br />

einer Kapazität von bis zu 32 GB.<br />

Besonders hervorzuheben sind die<br />

drei Intel Gigabit LAN-Schnittstellen<br />

und das robuste Design. Für mobile<br />

Anwendungen ist auch der erweiterte<br />

Temperaturbereich von bis zu<br />

-40 bis +85 °C ein wichtiger Faktor.<br />

Anschlussvielfalt auf kleiner<br />

Fläche<br />

Über zwei DisplayPort-Anschlüsse<br />

(DP & USB-Type C) und einen internen<br />

eDP- oder 24-Bit-Dual-Channel-LVDS-Ausgang<br />

können drei<br />

unabhängige Displays mit bis<br />

zu 4Kp60-Auflösungen angesteuert<br />

werden. Trotzdem ist das<br />

IB836 gerade einmal<br />

102 mm auf 147 mm<br />

groß und arbeitet mit<br />

einem industriellen<br />

Weitbereichsspannungseingang<br />

von<br />

9 bis 36 Volt. Um<br />

die anspruchsvolle<br />

nächste Generation<br />

von IoT-Lösungen zu<br />

unterstützen, verfügt<br />

das Board über<br />

drei Prozessorvarianten<br />

und eine bis<br />

zu zweifach gesteigerte<br />

Grafikleistung<br />

gegenüber der vorherigen<br />

Generation.<br />

Peripheriegeräte<br />

lassen sich einfach<br />

über die vielfältigen<br />

Schnittstellen anschließen.<br />

Außerdem stehen drei Gigabit-<br />

Ethernet-Ports für Hochgeschwindigkeitsverbindungen<br />

zu kabelgebundenen<br />

Geräten zur Verfügung.<br />

Der integrierte TPM-Chip sorgt für<br />

den sicheren Betrieb und ErP-Energiesparen<br />

sowie ein intelligenter<br />

Scheduler für die Verbesserung der<br />

Umweltleistung. Der SBC ist nicht<br />

nur als Einzelkomponente, sondern<br />

auch als individuell zusammengestelltes<br />

und getestetes Kit inklusive<br />

Display, Touch, Kabel und Zubehör<br />

wie Arbeitsspeicher, SSD und vorinstalliertem<br />

Windows Betriebs system<br />

erhältlich. Auf Wunsch liefert Distec<br />

das Board auch mit dazugehöriger<br />

Mechanik.<br />

Distec GmbH<br />

www.distec.de<br />

32 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Medical PC/SBC/Zubehör<br />

Medical Panel-PC Generation mit patentierter Gehäusehygiene<br />

Das Healthcare Business Center von Adlink<br />

Technology präsentiert eine neue Generation<br />

seiner besonders hygienischen Medical<br />

Panel-PCs. Die mit OP-Handschuhen bedienbaren<br />

Touchscreen-Systeme der MLC 8-Serie<br />

bestechen durch ihr hygienisch nochmals<br />

optimiertes Gehäuse: Das patentierte Design<br />

hat jetzt erstmals keine einzige äußere Verschraubung<br />

mehr<br />

– abgesehen von<br />

den vier unverzichtbaren<br />

Vesa-<br />

Montagelöchern<br />

auf der Rückseite.<br />

So bietet<br />

das Gehäuse<br />

keine schwierig<br />

zu reinigenden<br />

Montagelöcher<br />

und<br />

Schraubenköpfe<br />

mehr, die sich<br />

auf Dauer gerne<br />

mit Schmutz und<br />

Keimen zusetzen.<br />

Auch können<br />

sich dort bei<br />

nasser Reinigung keine Reinigungsflüssigkeiten<br />

mehr ansammeln, was die Hygieneeigenschaften<br />

der Systeme – die vor allem im OP und in<br />

der Notaufnahme sowie auf Intensivpflegeabteilungen<br />

und Quarantänestationen zum<br />

Einsatz kommen – nochmals deutlich erhöht.<br />

Weitere Hygienemerkmale der Medical<br />

Panel-PCs der MLC 8-Serie sind das weitestgehend<br />

fugenlose, antibakteriell beschichtete<br />

Gehäuse ohne Lüftungsschlitze und ohne Kühlrippen,<br />

eine Systemkühlung ohne aktive Lüfter,<br />

ein gehärtetes, frontseitig vollflächiges Display-<br />

Schutzglas, welches wasser- und staubdicht<br />

verklebt ist, sowie rundum IP54-Schutz – inklusive<br />

einer entsprechenden Schutzabdeckung<br />

für die Verkabelung. Das Gehäuse ist zudem<br />

so robust ausgelegt, dass selbst die aktuell<br />

deutlich erhöhte Desinfektions intensität den<br />

Systemen nichts anhaben kann.<br />

Die mindestens 5 Jahre langzeitverfügbaren,<br />

EN60601-1 und EN60601-1-2 konformen MDR<br />

Class 1 Panel-PC Systeme der MLC-8-Serie<br />

von Adlink Technology sind ab Lager Deggendorf<br />

erhältlich und können von jeder Klinik ab<br />

Losgröße 1 bestellt werden. Für Multi-Display-<br />

Installationen sind auch passende chirurgische<br />

Monitore in identischem Design verfügbar.<br />

Den vollständigen Artikel finden Sie im<br />

meditronic-journal 3-2021 auf Seite 74.<br />

ADLINK Technology GmbH<br />

www.adlinktech.com<br />

Best of 2021<br />

Höhere CPU- und Grafikleistung sowie flexible Möglichkeiten zur I/O-Erweiterung<br />

Portwell präsentiert ihr neues<br />

ROBO-8115VG2AR, ein Embedded-Desktop-System<br />

mit hoher<br />

Rechenleistung und flexiblen<br />

Erweiterungsmöglichkeiten. Der<br />

neue SBC ist die ideale Wahl für<br />

Anwendungen mit Lastverteilung<br />

oder hohem Leistungsbedarf in<br />

industriellen Automatisierungs-<br />

und intelligenten Steuersystemen,<br />

Bildgebungssystemen in Medizin<br />

und Gesundheitssektor, automatisierten<br />

Testeinrichtungen, Halbleiterfertigung,<br />

Monitorwänden/<br />

Digital Signage, digitaler Sicherheitsüberwachung,<br />

Broadcast-<br />

Systemen sowie Transport und<br />

Lagerung.<br />

Der ROBO-8115VG2AR ist Portwells<br />

PICMG 1.3 Full-Size Single-Host-Board<br />

(SHB) Computer<br />

mit den neusten Prozessoren der<br />

Intel Xeon-W-Familie oder Core<br />

i3/i5/i7/i9 /Pentium/Celeron mit<br />

bis zu 10 Kernen/ 20 Threads und<br />

4,8 GHz (35 - 95 W) (Comet Lake<br />

Plattform) im LGA 1200 Sockel<br />

mit Intel W480E oder Q470E<br />

Chipsatz. Der neue SBC unterstützt<br />

Intel Turbo Boost, Hyper-<br />

Threading, Virtualisierung, Thermal<br />

Monitoring, Trusted Execution<br />

(TXT) und SpeedStep Technologie<br />

(je nach Prozessor). Er bietet<br />

bis zu 128 GB Dual-Channel-ECC/<br />

non-ECC DDR4 2666 SDRAM in<br />

vier Long-DIMM-Sockeln sowie<br />

flexibles PCI Express Gen 3 (bis<br />

8,0 GT/s).<br />

Kurz gesagt, bietet der neue<br />

ROBO-8115VG2AR hohe Energieeffizienz<br />

und eine optimierte<br />

Verteilung der Rechenleistung,<br />

beschleunigte Grafikverarbeitung<br />

und niedrigen Energieverbrauch für<br />

neue Anwendungen oder Upgrades<br />

von Legacy-Anwendungen auf<br />

einem alten SBC“, erklärte Brain<br />

Lai, Produktmanager bei Portwell.<br />

„Darüber hinaus ermöglicht er eine<br />

hohe Flexibilität für I/O-Erweiterungen<br />

mit einer großen Auswahl<br />

an Backplanes, unterstützt<br />

die Steuerung einer Anzahl von<br />

Peripheriegeräten sowie drahtlose<br />

Konnektivität für abgesetzte<br />

Anwendungen. Und nicht nur das,<br />

unsere Kunden erhalten die beruhigende<br />

Gewissheit des über 10jährigen<br />

Supports zu diesem Produkt.“<br />

Den vollständigen Artikel finden<br />

Sie im meditronic-journal 3-2021<br />

auf Seite 79.<br />

Portwell<br />

KIOSK Embedded<br />

Systems GmbH<br />

info@portwell.eu<br />

www.portwell.eu<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

33


Medical PC/SBC/Zubehör<br />

Leistungsstarke, vielseitige und<br />

mobile Medizinische Panel-PCs<br />

Die Anforderungen an medizinische Geräte sind hoch. Sie müssen nicht nur technisch auf dem neuesten Stand<br />

sein, sondern vor allem zuverlässig arbeiten, einfach zu bedienen oder zu reinigen und flexibel einsatzbar sein.<br />

Leistungsmerkmale von medizinisch<br />

technischen Produkten definiert<br />

sind.<br />

Enorme Mobilität<br />

Highlight des Medico 22J und<br />

Medico 24J ist die enorme Mobilität.<br />

Ausgestattet mit drei Hotswapfähigen<br />

Akkus (separat erhältlich)<br />

und einem zusätzlichen Medizinwagen<br />

werden die Medical-Geräte<br />

zu einer mobilen, versorgungsunab-<br />

weitere Metadaten über den Patienten.<br />

Der DICOM-Standard bietet<br />

dabei nicht nur ein Dateiformat,<br />

sondern auch ein Übertragungsprotokoll,<br />

so dass kompatible Geräte<br />

untereinander kommunizieren und<br />

Daten austauschen können. Der<br />

Nutzer erhält so Zugriff auf standardisierte<br />

Daten und Bilder zur weiteren<br />

Verarbeitung. Mit der DICOM-<br />

Zusatzoption sind der Medico 22J<br />

und der Medico 24J bestens für<br />

Anwendungsgebiete geeignet, in<br />

denen Zugriff auf entsprechende<br />

Befunde benötigt wird.<br />

4kV-Isolierung der<br />

Anschlüsse<br />

ICO Innovative Computer<br />

GmbH<br />

www.ico.de<br />

Mit dem Medico 22J und dem<br />

Medico 24J bietet ICO zwei Geräte<br />

an, die so individuell konfigurierbar<br />

sind wie die jeweiligen Einsatzgebiete<br />

es verlangen. Beide Panel-<br />

PCs basieren auf einem Intel Core<br />

i5-8365UE 1,60 GHz Prozessor und<br />

sind in der Basisversion mit 8 GB<br />

(max. 32 GB) RAM ausgestattet. Die<br />

verbaute 256 GB SSD sorgt dabei<br />

für ausreichend Speicherplatz. Je<br />

nach Modell steht wahlweise ein<br />

21,5“ oder 24“ Full HD Display mit<br />

kapazitivem Touchscreen zur Verfügung.<br />

Zahlreiche Standardports<br />

wie zwei Gigabit LAN-Anschlüsse,<br />

zwei serielle Schnittstellen oder vier<br />

USB-Ports sind bereits in der Grundausstattung<br />

vorhanden.<br />

Selbstverständlich erfüllen beide<br />

Geräte die Norm EN 60601-1, in<br />

der allgemeine Anforderung an<br />

die Sicherheit und wesentliche<br />

hängigen Einheit, die überall eingesetzt<br />

werden kann. Darüber hinaus<br />

können zahlreiche Optionen gewählt<br />

werden, wodurch die beiden Panel-<br />

PCs für eine Vielzahl von speziellen<br />

Anwendungen geeignet sind:<br />

DICOM<br />

Vorbei sind die Zeiten, in denen<br />

Röntgenbilder aufwendig entwickelt<br />

und gegen einen hellen Hintergrund<br />

gehalten werden müssen. Die Digitalisierung<br />

ist auch in der Medizintechnik<br />

immer stärker vertreten.<br />

So können dank des DICOM-Standards<br />

(Digital Imaging and Communications<br />

in Medicine) Röntgenbilder,<br />

MRT Bilder oder andere Bilddateien<br />

digital übertragen werden.<br />

Eine Datei, die im DICOM-Format<br />

vorliegt enthält allerdings nicht nur<br />

eine reine Bilddatei, sondern auch<br />

Der Personenschutz steht in der<br />

Medizintechnik an oberster Stelle.<br />

Bei allen Geräten wird empfindlich<br />

darauf geachtet, dass zu keiner Zeit<br />

ein Risiko für den Patienten oder<br />

das behandelnde Personal besteht.<br />

Daher ist gerade in den Bereichen<br />

der Röntgen-, Ultraschall- oder<br />

Lasertechnik eine 4kV-Isolierung<br />

der Anschlüsse unabdingbar. Die<br />

typische Isolationsspannung von<br />

Industriegeräten ist in der Medizin<br />

nicht ausreichend. Die Medico<br />

Panel-PCs sind mit entsprechender<br />

Isolierung erhältlich und sorgen so<br />

für sicheres Arbeiten im empfindlichen<br />

Umfeld.<br />

Video Capture Card<br />

Dank der optionalen Video Capture<br />

Card kann Videomaterial von<br />

externen Kameras direkt am Panel-<br />

PC übertragen, aufgenommen und<br />

verarbeitet werden. Gerade zur Diagnostik<br />

und im Operationssaal ist<br />

die schnelle und hochwertige Verarbeitung<br />

von Videomaterial unerlässlich.<br />

Mit dem Medico 22J und<br />

dem Medico 24J sind die Kunden<br />

hier auf der sicheren Seite.<br />

Neben all den genannten Features<br />

gibt es noch weitere Zusatzoptionen<br />

wie ein RFID-Modul oder<br />

eine Webcam. ◄<br />

34 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Medical PC/SBC/Zubehör<br />

All-in-one Panel-PC für hohe Anforderungen<br />

an Hygiene und Konnektivität<br />

MediClient: Neuer Medical All-in-one Panel-PC von Kontron<br />

Der MediClient mit speziellem Anti-Glare- und Anti-Fingerprint-Display für beste Lesbarkeit erfüllt die hohen<br />

hygienischen Anforderungen im Medizin-Bereich<br />

Kontron Europe GmbH<br />

www.kontron.de<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

Kontron bringt einen neuen Allin-one<br />

Panel-PC auf den Markt, der<br />

die hohen Anforderungen an Hygiene<br />

und Konnektivität im Bereich<br />

Medizin und Gesundheitswesen<br />

erfüllt. Das System ist konform zu<br />

DIN EN 60601-1 und eignet sich<br />

insbesondere für die Anwendung<br />

in Stationszimmern, Operationssälen,<br />

Intensivstationen, Laboren<br />

sowie Apotheken und Reinräumen.<br />

Mit seiner robusten, fugenfreien<br />

Front aus durchgängigem gehärteten<br />

Glas ist der MediClient einfach<br />

zu reinigen. Die Geräterückseite<br />

aus pulverbeschichtetem Edelstahl<br />

ist ebenso einfach reinig- und<br />

desinfizierbar und stellt dauerhaft<br />

die mechanische Stabilität sicher.<br />

Das PCAP-Touch-Display mit Anti-<br />

Glare- und Anti-Fingerprint-Oberflächenveredelung<br />

lässt sich auch<br />

mit übereinander getragenen medizinischen<br />

Handschuhen bedienen<br />

und ist selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen<br />

bestens ablesbar.<br />

Tropfen- und<br />

Handballenerkennung<br />

Der Touchscreen im 16:9 Format<br />

erkennt Tropfen (Drop Rejection)<br />

und aufgelegte Handballen<br />

(Palm Rejection). Die einfache Einbindung<br />

in die Infrastruktur wird<br />

durch die integrierte und nach EN<br />

60601-1 isolierte Stromversorgung<br />

ermöglicht, die Datenübertragung<br />

zwischen unterschiedlichen Medizingeräten<br />

und Krankenhaus-Informationssystemen<br />

wird durch Drahtlosschnittstellen<br />

(WiFi, BT) und<br />

die EN 60601-1 zertifizierten und<br />

isolierten Schnittstellen gewährleistet.<br />

Außerdem unterstützt der<br />

Medi Client den SDC-Standard<br />

(Service-oriented Device Connectivity)<br />

und somit eine standardisierte<br />

Kommunikation über Herstellergrenzen<br />

hinweg.<br />

Trennbare Funktionseinheiten<br />

Der neue MediClient weist bzgl.<br />

seiner Konstruktion eine Besonderheit<br />

auf: So besteht das Gerät<br />

aus zwei voneinander trennbaren<br />

Funktionseinheiten – die Anzeigeeinheit<br />

mit Display und PCAP-Touch<br />

sowie die Recheneinheit mit CPU<br />

und Speicher, so dass im Servicefall<br />

beide Einheiten leicht austauschbar<br />

sind. Der Kontron MediClient<br />

All-in-one Panel-PC ist schockund<br />

vibrationsresistent und bietet<br />

bei kompakten Abmessungen<br />

zahlreiche Standardschnittstellen,<br />

darunter 4x USB 3.2 Gen 2, 2x GbE<br />

(2x MOOP), 3x RS232 (2x MOOP)<br />

und 2x DP++.<br />

Das lüfterlose Design sorgt für<br />

einen lautlosen Betrieb und eine<br />

hohe Zuverlässigkeit mit einer MTBF<br />

von mehr als 50.000 Stunden. Dank<br />

VESA 100-Befestigung lässt sich<br />

der Panel-PC mit wenigen Handgriffen<br />

an Schwenkarmen oder Wandhalterungen<br />

montieren. Der Medi-<br />

Client unterstützt Windows 10 IOT<br />

und Linux und ist standardmäßig<br />

mit Intel Core i5-8365UE Prozessoren<br />

oder Intel Celeron 4305UE-<br />

Prozessoren ausgestattet.<br />

Kundenspezifische<br />

Lösungen<br />

können schnell und kostengünstig<br />

umgesetzt werden, von der<br />

Flexibilität bei Rechenperformance<br />

und Speicherausbau, über anwendungsspezifische<br />

Toucheinstellungen,<br />

I/O-Anpassungen, sicherheitstechnische<br />

Härtung von BIOS<br />

und Betriebssystem, Softwareinstallation,<br />

individuelles Branding, angepasste<br />

Service- und Repairkits bis<br />

zur speziellen Verpackung.<br />

Der MediClient mit 21,5“-Touchscreen<br />

ist ab sofort verfügbar.<br />

Anfang <strong>2022</strong> werden Varianten mit<br />

23,8“-Display und eine Monitor-Variante<br />

hinzukommen. ◄<br />

35


Bedienen und Visualisieren<br />

Hygienisch, smart und intuitiv:<br />

HMIs der Zukunft<br />

© iStock i180762528, Kauf SemsoTec GmbH<br />

Wie profitiert die Medizintechnik<br />

von smarten optischen Bedieneinheiten?<br />

Wie werden sichere, intuitive<br />

Bedienung und optimale Ablesbarkeit<br />

von HMIs realisiert? Welche<br />

Vorteile bieten der Einsatz von<br />

Zukunftstechnologien wie 3D Displays<br />

und Optical Bonding für HMIs<br />

der Medizintechnik? All diese Fragen<br />

beantwortet der folgende Beitrag.<br />

Hygiene ist eine Frage der<br />

Technik<br />

Höchste Sicherheit, Qualität und<br />

Langlebigkeit stehen bei Technologien<br />

der Medizintechnik an erster<br />

Stelle. Smarte optische Bedieneinheiten<br />

mit Touchdisplays haben<br />

den Vorteil, dass sie keine mechanischen<br />

Tasten haben. Bakterien<br />

oder Viren können sich nicht an<br />

Fugen und Oberflächen festsetzen,<br />

die schlecht gereinigt werden<br />

können. Eine Glasoberfläche<br />

lässt sich schnell und einfach säubern<br />

und desinfizieren. Touchdisplays<br />

nutzen sich auch nicht nach<br />

Autoren:<br />

Michael Stützel,<br />

Head of Development,<br />

Displays & Illumination<br />

Oliver Gropp, Marketing Manager<br />

SemsoTec GmbH<br />

www.semsotec.de<br />

einer bestimmten Anzahl von Betätigungen<br />

ab.<br />

Die Human Machine Interface<br />

(HMI) kann auf jeden expliziten<br />

Anwendungsfall optimal angepasst<br />

werden: Beispielsweise können<br />

für verschiedene Monitoring- und<br />

Behandlungsfunktionen andere<br />

Bedienfelder im Display angezeigt<br />

werden. Das erleichtert es, Doppeloder<br />

Fehleingaben auszuschließen.<br />

Die besonders für die Mitarbeiter im<br />

Medizinbereich wichtige Benutzerfreundlichkeit<br />

kann dadurch optimiert<br />

werden (Bild 1).<br />

Erlebnisse für den<br />

Anwender schaffen<br />

Bei der Nutzung von smarten<br />

Produkten und Features geht es<br />

neben der Gewährleistung von<br />

Sicherheit auch für Anwender in der<br />

Medizintechnik um die Schaffung<br />

von Erlebnissen für den Anwender.<br />

Für die Anpassung an jeden expliziten<br />

Anwendungsfall des Kunden<br />

werden entlang der Product Journey<br />

die einzelnen Schritte der Entwicklung<br />

des Gerätes definiert.<br />

In Bezug auf smarte Bedienkonzepte<br />

kristallisiert sich mehr und<br />

mehr heraus, dass die zur Interaktion<br />

gedachten Displays gerne<br />

als schwebende Elemente montiert<br />

werden. Dies ermöglicht ein leichtes<br />

Schwenken und eine verbesserte<br />

Ablesbarkeit. Die Displays im<br />

„Portrait Mode“ verhelfen beispielsweise<br />

Überwachungs- oder Anästhesiegeräten<br />

eine vertikale und<br />

beeindruckende Präsenz.<br />

Bild 1: Hygiene ist eine Frage der Technik<br />

© iStock 1225240961, Kauf SemsoTec GmbH<br />

Optimale Usability durch<br />

angepasste Software<br />

Mit der Verbreitung von Smartphones<br />

hat sich die Bedienung<br />

von Bildschirmgeräten grundlegend<br />

gewandelt. Touchscreens, die Steuerung<br />

mit Wischen und Gesten und<br />

die intuitive Bedienung über grafische<br />

Elemente sind auch aus der<br />

Medizintechnik nicht mehr wegzudenken.<br />

Selbsterklärende Piktogramme,<br />

eine personalisierte Benutzerführung<br />

oder prozessorientierte<br />

Hilfestellungen sind nur einige der<br />

Merkmale, die sich über grafische<br />

Displays und moderne Software-<br />

Entwicklungsplattformen umsetzen<br />

lassen. Bestimmte Firmen bieten<br />

dafür entsprechende Embedded<br />

Firmware Entwicklung, inkl. Low-<br />

Level-Treiber-Entwicklung (AUTO-<br />

SAR / OSEK), App-Entwicklung<br />

für mobile Endgeräte, Tool-Ketten<br />

sowie automatische Build-, Testund<br />

Integrationsprozesse.<br />

Neben den rein technischen<br />

Bedien aspekten und optimaler Reinigbarkeit<br />

gewinnen dabei Ergonomie<br />

und ein übersichtliches Design -<br />

Stichwort „Flat-Design“ zum besseren<br />

Hervorheben von wichtigen Informationen<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Die Bedienbarkeit mit OP-Handschuhen<br />

sind durch den Einsatz neuester<br />

Touchcontroller-Technologien<br />

problemlos. Entsprechende Softwareanpassungen<br />

schließen Fehleingaben<br />

durch beispielsweise Blut<br />

oder Wassertropfen aus.<br />

Gewährleistung der<br />

Bildqualität<br />

Viele medizinische Anwendungen<br />

stellen hohe Anforderungen an die<br />

Bildqualität. Bei der Nutzung von<br />

bildgebenden Verfahren für die Diagnostik,<br />

kommt es auf eine hohe<br />

Auflösung, exzellenten Kontrast<br />

und optimale Farbwiedergabe an.<br />

Beispielsweise erfolgt in der Ultraschalldiagnostik<br />

die Bildausgabe<br />

meist nicht in Farbe, sondern über<br />

fein aufgelöste Graustufenwerte.<br />

Die darin enthaltenen medizinisch<br />

relevanten Informationen erfordern<br />

eine sehr hohe Wiedergabequalität.<br />

Gesteigerte Ablesbarkeit mit<br />

Optical Bonding<br />

Durch Optical Bonding, das Verkleben<br />

von Display und Deckglas,<br />

wird die Ablesbarkeit deutlich verbessert,<br />

vor allem bei hellem Umgebungslicht.<br />

Die Frontscheiben werden<br />

durch einen speziellen Klebstoff<br />

mit dem Display verbunden. Dadurch<br />

werden unerwünschte Reflexionen<br />

beispielsweise in hell ausgeleuchteten<br />

OP-Sälen vermieden. Wichtig<br />

für die medizinische Diagnose ist<br />

36 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Bedienen und Visualisieren<br />

Bild 2: Autostereoskopische 3D-Displays ermöglichen gestochen scharfe,<br />

lebensechte 3D-Bilder auf Monitoren ganz ohne Brille<br />

© 3D Global Solutions: Bildrechte wurden SemsoTec zur Verfügung gestellt<br />

eine differenzierte Darstellung von<br />

Graustufen, die durch den hohen<br />

Kontrast, der durch das Optical<br />

Bonding unterstützt wird, erreicht<br />

wird. Zusätzlich steigert das Optical<br />

Bonding die mechanische Stabilität<br />

des HMI und es ist vor Feuchtigkeit<br />

und Staub geschützt.<br />

SemsoTec verfügt über langjährige<br />

Erfahrungen in der Entwicklung<br />

von Optical Bondingprozessen,<br />

insbesondere für das 2-Komponenten-OCR-Silicon-Bonding.<br />

Auf der hauseigenen Fertigungslinie<br />

können Displays bis zu 32“ –<br />

abhängig vom Bildseitenverhältnis<br />

– gebondet werden. Andere Konfigurationen,<br />

wie Multi-Displays auf<br />

einem Glas, sind ebenfalls möglich.<br />

Kurze Fertigungszyklen werden<br />

durch integrierte Prozesse wie<br />

UV- und Temperaturhärtung erreicht.<br />

Intuitive Bedienung durch<br />

3D Displays<br />

Professionelle 3D-Bildschirme<br />

stehen im medizinischen Bereich<br />

für chirurgische Genauigkeit und<br />

präzises Arbeiten mit ultrahochauflösenden<br />

Monitoren. Autostereoskopische<br />

3D-Displays ermöglichen<br />

gestochen scharfe, lebensechte<br />

3D-Bilder auf Monitoren ganz<br />

ohne Brille.<br />

3D-Displays erleichtern die Befundung<br />

und Diagnose enorm und verbessern<br />

die intuitive Bedienung.<br />

Komplexe Informationen können<br />

leichter erfasst werden. Überfrachtete<br />

Bildschirme mit vielen Informationen<br />

können „aufgeräumt“ werden,<br />

indem wichtige oder relevante Informationen<br />

vorne angezeigt werden,<br />

weniger wichtige oder gerade nicht<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

relevante eine Ebene nach hinten<br />

rutschen.<br />

Sofern zwei Ansichten (Stereo)<br />

aus einem Röntgensystem erzeugt<br />

werden können, so können jene<br />

Inhalte auch in Auto-Stereo-3D dargestellt<br />

werden.<br />

3D-Displays ermöglichen die Wiedergabe<br />

stereoskopischer Bilder im<br />

Original, dadurch lassen sich minimal-invasive<br />

Eingriffe deutlich einfacher<br />

ausführen. Die Aufnahme und<br />

Wiedergabe von 3D bietet eine sehr<br />

realistische Tiefenschärfe und ermöglicht<br />

enorm plastische Bilder von<br />

Strukturen bei mikroskopischen oder<br />

endoskopischen Arbeiten, die den<br />

Chirurgen durch den Eingriff leitet.<br />

Realisierung des<br />

3D-Effektes<br />

Zur Realisierung des 3D-Effektes<br />

werden in das TFT-Display oder<br />

davor optische Filterelemente integriert.<br />

Die Filter sorgen dafür, dass<br />

die auf dem Display dargestellten<br />

Bildinhalte von den Betrachtern<br />

räumlich wahrgenommen werden.<br />

Die Filter bestehen aus einem<br />

dünnen Trägermaterial (0,1 mm<br />

Film oder 0,1 – 3 mm dickes Glas),<br />

auf welches eine oder mehrere<br />

optisch wirksame Schichten aufgebracht<br />

werden. Die Parameter der<br />

optisch wirksamen Schicht(en) und<br />

der Schichtaufbau hängen dabei<br />

u. a. vom zugrundeliegenden TFT<br />

und den gewünschten Eigenschaften<br />

des 3D-Displays wie bspw. der<br />

Anzahl der Ansichten, des Betrachtungsabstandes<br />

und des Bildtrennungsgrades<br />

ab (Bild 2).<br />

Bei der brillenlosen 3D-Technologie<br />

werden optische Lentikularlinsen<br />

in Verbindung gebracht mit<br />

(ultra)hochauflösenden LCD- oder<br />

auch LED-Bildschirmen. Dabei<br />

werden die sogenannten „Lenticular<br />

Lenses“ unter Reinraumbedingungen<br />

subpixel-passgenau mit dem<br />

LCD-/LED-Element vereint. Dass<br />

dann in einer hohen Auflösung ohne<br />

Brillen 3D gesehen werden kann,<br />

funktioniert im Zusammenspiel der<br />

besonderen 3D-Hardware (ausgestattet<br />

mit Linsenraster), den entsprechenden<br />

3D-Inhalten und dazu<br />

gehöriger 3D-Software.<br />

Multi-View 3D-Displays<br />

Bei den sogenannten Multi-View<br />

3D-Displays können viele Personen<br />

vor dem 3D-Screen freies<br />

3D erleben, insofern dass gleich<br />

mehrere Perspektiven (meist 5<br />

oder 8 leicht versetzte Ansichten<br />

der gleichen Szene) über die Lentikularlinsen<br />

vor dem Monitor in<br />

horizontal angeordnete Ansichten-<br />

Zonen getrennt voneinander dargestellt<br />

werden. Das jeweils linke<br />

und das rechte Auge eines jeden<br />

Zusehers bekommt so eine leicht<br />

versetzte Ansicht zu sehen –<br />

dadurch kann das Gehirn ein räumliches<br />

Bild wahrnehmen. Bei den<br />

autostereoskopischen 3D-Displays<br />

basierend auf lediglich zwei<br />

Ansichten, wird der Single-User<br />

über ein Infrarot User-Trackingsystem<br />

stets komfortabel in der<br />

korrekten 3D-Zone gehalten. Jene<br />

Variante erlaubt es mit jeglichem<br />

Stereo-Content zusammenzuspielen<br />

und dies bei im Vergleich zu<br />

„Multi-View“ bei erhöhter Pixelauflösung<br />

für das jeweilige Auge. Mit<br />

dieser Erfindung ist die 3D-Brille<br />

so wie die bekannte Shutterbrille<br />

oder auch Polarisationsbrillen nunmehr<br />

obsolet.<br />

Eindeutige Darstellungen und<br />

reduzierte, aber kontrastreiche Farbigkeit<br />

sind für die Anwender von<br />

smarten optischen Bedieneinheiten<br />

in der Medizintechnik essenziell. Ein<br />

3D-Bildschirm erfüllt die strengsten<br />

medizinischen Standards (Bild 2).<br />

Display-Trends<br />

Moderne Displays zeichnen sich<br />

immer mehr durch hohe Kontraste,<br />

bessere Ablesbarkeit, hohe Auflösungen<br />

- bis 4K und anspruchsvolles<br />

Design aus. Neue Technologien<br />

wie OLEDs und MicroLEDs<br />

sind auf dem Vormarsch. Die Stärken<br />

der OLEDs kommen bei Augmented-Reality<br />

(AR-) und Virtual-Reality-(VR-)Anwendungen<br />

auch in der Medizintechnik voll<br />

zum Tragen. Micro-LEDs sind mit<br />

ihrer sehr hohen Leuchtdichte (bis<br />

10.000 cd/m²) und ihren kleinen<br />

Abmessungen (ca. 10 µm x 10 µm)<br />

ideal für die in der Medizintechnik<br />

weiter wachsende Beliebtheit von<br />

Wearables: vom Fitness-Armband<br />

zum Blutdruckmesser bis zum Herzschrittmacher<br />

(Bild 3).<br />

4K-Displays bringen für das klinische<br />

Personal erhebliche Erleichterungen<br />

mit. Die hochaufgelösten<br />

Bilder verbessern die Tiefenwahrnehmung<br />

der Chirurgen und sind<br />

bestens geeignet für den Einsatz<br />

bei minimal-invasiven, mikrochirurgischen<br />

Eingriffen wie beispielweise<br />

der Augenheilkunde oder der<br />

Neurologie. ◄<br />

Bild 3: Engergieeffizienter als OLED, höhere maximale Helligkeit, farbtreure<br />

Darstellung: Micro LED-Displays sind die Zukunft<br />

© iStock 1129901495, Kauf SemsoTec GmbH<br />

37


Bedienen und Visualisieren<br />

Programmierbare Einbauinstrumente<br />

möglicht die Erstellung von benutzerdefinierten<br />

Benutzeroberflächen-<br />

und Touchscreen-Displays<br />

mit der PanelPilotACE-<br />

Design-Studio-Software, einem<br />

kostenlosen Softwarepaket<br />

im Drag-and-Drop-Stil für die<br />

schnelle Entwicklung fortschrittlicher<br />

visueller Anzeigen für Einbaumessgeräte.<br />

Die Anzeigen<br />

akzeptieren diverse Eingangsoptionen,<br />

einschließlich Spannungen<br />

bis 40 V, 4 bis 20 mA Stromeingänge,<br />

digitale Ein- und Ausgänge,<br />

RS485, RS232, CAN-Bus und<br />

Modbus. Zusätzlich stehen weitere<br />

digitale Alarmausgänge und<br />

4 PWM-Ausgänge zur Verfügung.<br />

© Lascar Electronics Ltd<br />

BMC Solutions GmbH<br />

info@bmc.de<br />

www.bmc.de<br />

Einbauinstrumente mit frei gestaltbaren<br />

Anzeigen erlauben auf einfache<br />

Weise eine individuelle Gestaltung<br />

bei der Anzeige von Messwerten.<br />

Lascar bietet hierfür eine<br />

ganze Palette an Anzeigen in den<br />

Größen von 2,1“ bis 7“ mit 1 - 4 analogen<br />

Eingangskanälen, bei den großen<br />

Ausführungen optional auch mit<br />

CAN-Bus. Die kostenlose Panel-<br />

Pilot-Software bietet alle notwendigen<br />

Tools für eigene Layouts für<br />

Anwendungen z. B. in der Automatisierungs-<br />

und Prozess- steuerung,<br />

SPS, HMI, Datenerfassung, HLK<br />

und Energien.<br />

Das 2,1-Zoll-Display der Panel-<br />

Pilot-B-Serie ist ein kostengünstiges,<br />

stromsparendes, sonnenlichtlesbares<br />

Einkanal-Voltmeter mit<br />

einem eleganten, monochromen<br />

E-Paper-Display. Das Panel wird<br />

mit der kostenlosen PanelPilot-B-<br />

Software konfiguriert. Die Software<br />

bietet sechs Vorlagen zur Auswahl,<br />

und Benutzer können Beschriftungen,<br />

Skalierungen und Alarme<br />

anpassen. Aufgrund des geringen<br />

Stromverbrauchs eignet sich dieses<br />

Display ideal für batteriebetriebene<br />

tragbare Geräte. Die Panel-<br />

Pilot-M-Serie der 2,4-Zoll-, 2,8-Zollund<br />

3,5-Zoll-Komponenten umfasst<br />

anpassbare Einbaumessgeräte mit<br />

zwei analogen Eingängen, Alarmausgängen<br />

und farbigen Touchscreen-<br />

Displays.<br />

Mehr als 50<br />

Anwendungsvorlagen<br />

Konfiguriert mit der kostenlosen<br />

PanelPilot-M-Software, stehen über<br />

50 Anwendungsvorlagen zur Verfügung,<br />

darunter Balkendiagramme,<br />

Tankfüllstands-, Analog- und Trenddiagramme.<br />

Benutzer können Farben,<br />

Textbeschriftungen, Einheiten<br />

und Eingabeskalierungen anpassen,<br />

bevor sie auf das Display hochgeladen<br />

werden.<br />

Kundenspezifische<br />

Benutzeroberflächen- und<br />

Touchscreen-Displays<br />

Die PanelPilotACE-Serie der<br />

4,3-Zoll- und 7-Zoll-Displays er-<br />

Entwicklungszeit einsparen<br />

Die PanelPilot-Produktpalette und<br />

die Konfigurationssoftware ermöglichen<br />

es den Anwendern, die Entwicklungszeit<br />

für Mess-, Anzeigeund<br />

Steuerungsanwendungen<br />

drastisch zu verkürzen, da der komplexe<br />

Code-Entwicklungsprozess<br />

entfällt. So konnte das PanelPilot-<br />

ACE bei der Entwicklung wichtiger<br />

medizinischer Geräte für die Behandlung<br />

von COVID-19- Patienten unterstützen,<br />

und der Hersteller von Sauerstoffmonitoren,<br />

Oxford Optronix,<br />

dank der Effizienz und Effektivität<br />

von PanelPilotACE das Äquivalent<br />

von zwei Jahren Arbeit in nur fünf<br />

Tagen bewältigen.<br />

Wichtige Eigenschaften im<br />

Überblick<br />

• Displays in verschiedenen<br />

Größen zwischen 2,1“ und 7“,<br />

monochrom oder farbig<br />

• einfach zu navigierende Benutzeroberflächen<br />

• auch mit kapazitiven Touchscreens<br />

für intuitive Benutzersteuerung<br />

• einfach anpassbar, verkürzt Entwicklungszeiten<br />

für Anwendungen<br />

rapide<br />

• kostenlose Software, frei programmierbar<br />

• analoge Eingänge für Spannung<br />

und Strom<br />

• CAN-Bus Interface (optional);<br />

Temperaturfühler-Eingänge<br />

(optional)<br />

• serielle Schnittstelle<br />

RS232/485 ◄<br />

38 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Bedienen und Visualisieren<br />

3-Megapixel-Farbmonitor für die radiologische Befundung<br />

Die Auflösung von 3 Megapixeln und<br />

die hohe Helligkeit des RadiForce RX370<br />

sind ideal für eine präzise Anzeige von<br />

radiologischen Aufnahmen. Graustufenbilder,<br />

insbesondere von Thorax und<br />

Feinstrukturen sowie Farbbilder aus<br />

3D-Rekonstruktionen und die Kombinierung<br />

verschiedener bildgebender<br />

Verfahren, profitieren von der hohen<br />

Bildqualität.<br />

Auf Wunsch wählt die Hybrid Gamma-<br />

Funktion des RX370 automatisch die<br />

zum Bild passende Leuchtdichtekennlinie.<br />

So werden monochrome Röntgenbilder<br />

beispielsweise mit DICOM-<br />

Graustufen-Charakteristik angezeigt,<br />

während die Leuchtdichte anderer Bilder<br />

einer Gamma-Funktion folgt. Deshalb<br />

ist der RX370 ideal für die genaue<br />

Wiedergabe von PACS-Bildern aus der<br />

Projektionsradiografie sowie von Farbbildern<br />

oder kombinierten Farb- und<br />

Graustufenaufnahmen.<br />

Zu den neuen Work-and-Flow-Funktionen<br />

des RX370 gehört der Instant-<br />

Backlight-Booster. Er regelt die Helligkeit<br />

des Monitors vorübergehend auf<br />

ca. 1100 cd/m 2 hoch, um Graustufendifferenzierung<br />

noch besser erkennen zu können. Die<br />

Helligkeit kehrt nach kurzer Zeit automatisch auf<br />

die ursprüngliche Einstellung zurück, so dass<br />

der Schirm unter den typischen Befundungsbedingungen<br />

weiterverwendet werden kann.<br />

Design und Technologie des RX370 bieten<br />

sowohl ergonomischen Komfort als auch<br />

einzigartige Bildpräzision für den Einsatz in<br />

der modernen Radiologie. Sogar beim Verpackungsmaterial<br />

zeigt sich der RX370 vorbildlich.<br />

Anstelle von Polystyrol wird eine Polsterung<br />

aus geformtem Zellstoff verwendet.<br />

Dieser wird aus recyceltem Karton und Papier<br />

hergestellt.<br />

Wie für alle RadiForce-Modelle bietet EIZO<br />

auch für den RX370 fünf Jahre Garantie inklusive<br />

Austauschservice. Das bedeutet höchste<br />

Investitionssicherheit und geringe TCO (Total<br />

Cost of Ownership).<br />

Den vollständigen Artikel finden Sie im<br />

meditronic-journal 5-2021 auf Seite 156.<br />

EIZO Europe GmbH<br />

www.eizo.de<br />

Best of 2021<br />

Folientastaturen für medizinische Anwendungen<br />

die zugleich eine gute Sichtbarkeit und intuitive<br />

Bedienoberfläche erfordern ist sie die bevorzugte<br />

Wahl. Im medizinischen Bereich sind dies zum Beispiel<br />

Schwesternnotrufsysteme, Steuerungen von<br />

Krankenbetten, Eingabetastaturen für Diagnosegeräte<br />

und Defibrillatoren, sowie weitere Schnittstellen<br />

zur Patientenversorgung. Durch den Einsatz<br />

von Werkzeugen kann sie nahezu jede beliebige<br />

Form annehmen. Eine taktile Rückmeldung ist<br />

durch die Folienprägung einzelner Tasten und den<br />

Einsatz von Schnappscheiben gewährleistet. Weitere<br />

Pluspunkte sind neben ihrem flachen Aufbau,<br />

eine geschlossene Oberfläche, Resistenz gegen<br />

Chemikalien und ihre Dichtheit gegenüber Flüssigkeiten<br />

und Staub. Die Integration von LEDs für<br />

beleuchtete Tastenfelder ist ebenfalls problemlos<br />

möglich, was für die oft abgedunkelten Arbeitsumgebungen<br />

im Medizinbereich empfehlenswert ist.<br />

Durch die Integration einer EMV-Abschirmung in<br />

der Folientastatur werden Fehlfunktion des Gerätes<br />

durch das Eindringen unerwünschter Signale, sowie<br />

aber auch eine Störung in der eigenen elektromagnetischen<br />

Umgebung eliminiert. Eine zuverlässige und<br />

störungsfreie Funktion der Eingabegeräte ist somit<br />

garantiert. N&H berät ausführlich bei der Auswahl<br />

der passenden Eingabetastatur, bietet Unterstützung<br />

bei der Konstruktion und begleitet seine Kunden<br />

von der ersten Idee bis zur Serienproduktion.<br />

N&H Technology liefert kundenspezifische Folientastaturen<br />

für alle Anwendungsbereiche. Gerade im<br />

Medizinbereich kommt die Folientastatur aufgrund<br />

ihrer vielfältigen Gestaltungs- und Ausstattungsmöglichkeiten<br />

bevorzugt zum Einsatz. Vor allem in<br />

Geräten mit einer geringen Anzahl an Funktionen,<br />

Den vollständigen Artikel finden Sie im<br />

meditronic-journal 1-2021 auf Seite 63.<br />

N&H Technology GmbH<br />

www.nh-technology.de<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

39


Bedienen und Visualisieren<br />

Display-Fab schließt - Ersatz für LG LB070WV8<br />

entwickelt<br />

Lieferprobleme beherrschen seit dem Ausbruch der<br />

Pandemie die Elektronik. Dies betrifft auch Displays.<br />

Etliche werden aktuell nicht gefertigt, weil die Chips,<br />

die sie ansteuern, knapp sind und von den Displayherstellern<br />

zurzeit nur in hochpreisige Produkte verbaut<br />

werden. Damit die Produktion zeitnah weiterlaufen<br />

kann, wird eine kurzfristige Alternative benötigt. Noch<br />

unangenehmer ist es jedoch, wenn Displays komplett<br />

und dauerhaft abgekündigt werden.<br />

Das 7-Zoll-Display<br />

LB070WV8-SL02 von LG ist sehr gefragt und wird<br />

in großen Stückzahlen in Maschinen und Geräten aller<br />

Art, ob Industrie, Automatisierung, Medizin, Automotive<br />

oder auch professionellen Küchen geräten verbaut.<br />

Es wird mit der Schließung einer Display-Fabrik<br />

des Herstellers spätestens ab Mitte <strong>2022</strong> nicht mehr<br />

lieferbar sein.<br />

Eine Alternative ist hier also nicht nur kurzfristig, sondern<br />

dauer haft gefragt. Diese hat HY-LINE erfolgreich<br />

entwickelt und vertreibt sie nun exklusiv. Datenblätter<br />

sind verfügbar, Muster können bereits bestellt werden.<br />

Über Hy-line<br />

HY-LINE Computer<br />

Components GmbH<br />

www.hy-line-group.com<br />

HY-LINE ist der Ansprechpartner für industrielle<br />

Display- und Touch-Lösungen. Vom passenden Display<br />

über Controller und Backlight-Treiber bis hin zu<br />

kompletten TFT-Kits bieten HY-LINE Komplettlösung<br />

aus einer Hand.<br />

Touchscreens sind heutzutage aus dem Alltag und<br />

der Industrie nicht mehr wegzudenken. Ob in Smartphones,<br />

der Medizintechnik, dem Transportwesen, der<br />

Automatisierung, in Industrie-PCs oder Digital Signage<br />

– Touch-Anwendungen finden sich überall. HY-LINE<br />

hilft bei der Realisierung der richtigen Touch-Lösung<br />

für Kundenapplikation. ◄<br />

Kompatibel zu Mitsubishi TFT-Displays<br />

Der Hersteller Mitsubishi hat die<br />

Produktion von TFT-Displays eingestellt<br />

und alle Produkte zum Jahresbeginn<br />

2021 abgekündigt. Als<br />

Alternative dafür bietet Distributor<br />

GLYN die Displays der Serie 30<br />

von EDT (Emerging Display Technologies)<br />

an. Die Modelle dieser<br />

TFT-Familie verfügen über die<br />

gleichen mechanischen Außenabmessungen<br />

wie die bekannten<br />

Mitsubishi Display-Typen.<br />

Die Positionierung der Montagelöcher<br />

und Schraubbefestigungen<br />

sowie die Pin-Belegung sind ebenfalls<br />

identisch. Entwickler, die auf<br />

der Suche nach einer Mitsubishi<br />

Alternative sind, können mit der<br />

EDT 30 Serie schnell und einfach<br />

mit dem Design fortfahren.<br />

Die Display-Serie umfasst aktuell<br />

TFT-Versionen in den Größen<br />

8,4 Zoll, 10,4 Zoll und 12,1 Zoll. Die<br />

TFTs sind in XGA-Auflösung und<br />

mit LVDS Schnittstelle erhältlich.<br />

Die Displays arbeiten im erweiterten<br />

Temperaturbereich von -30 bis<br />

80 °C und bieten eine Helligkeit<br />

bis zu 1.300 cd/m². Typische Einsatzbereiche<br />

sind unter anderem<br />

Landwirtschaft, Baumaschinen<br />

und Medizintechnik. Auf Anfrage<br />

sind zusätzlich integrierte PCAP-<br />

Touch-Lösungen zu den Displays<br />

erhältlich.<br />

Glyn Jones<br />

GmbH und Co. KG<br />

www.glyn.de<br />

40 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


3D-Stereo Monitore in der Medizintechnik<br />

Bedienen und Visualisieren<br />

Wer bislang in seinem beruflichen<br />

Umfeld in der Medizintechnik professionelle<br />

hochauflösende 3D-Stereo-<br />

Visualisierungen benötigte, kennt die<br />

Monitor-Serie mit der Beamsplitter-<br />

Technologie von PLANAR. Schneider<br />

Digital, der Spezialist für 3D-Stereo-,<br />

Virtual-Reality- (VR/AR), 4Kund<br />

High-End-Hardware, bringt nun<br />

mit dem weiterentwickelten, revolutionären<br />

3D PluraView ein passives<br />

3D-Stereo-Display als Nachfolger<br />

der eingestellten PLANAR-Serie<br />

auf den Markt.<br />

Die passive Beamsplitter-Technologie<br />

des 3D PluraView ist im<br />

Gegensatz zu aktiven 3D-Monitoren<br />

völlig flimmerfrei und damit<br />

geeignet für den professionellen,<br />

augenschonenden Dauereinsatz<br />

über einen ganzen Arbeitstag hinweg.<br />

Die höchster Display-Helligkeit<br />

ermöglicht Arbeiten in Tageslicht-Umgebung,<br />

selbst bei unmittelbarer<br />

Sonneneinstrahlung – abgedunkelte<br />

Räume für 3D-Stereo<br />

Arbeiten gehören somit der Vergangenheit<br />

an!<br />

So unterschiedlich die Anwendungen<br />

in der Medizintechnik, so<br />

passend die 3D-Monitor-Lösung:<br />

Die innovative, passive Stereo-<br />

Monitor-Produktfamilie von Schneider<br />

Digital bietet für jede Anforderung,<br />

wie z. B. in der OP-Planung,<br />

der 3D-Computertomographie,<br />

in der anatomischen Bildgebung,<br />

dem 3D-Druck oder der Auswertung<br />

visueller Medizindaten das<br />

richtige Maß. Der 3D PluraView ist<br />

geeignet für alle 3D-Stereo fähigen<br />

Software-Anwendungen im Medizinbereich,<br />

wie z. B. VSP, Stereostaxie,<br />

MOE, Forsina CT-VR, Versalius<br />

3D, Sybyl, VMD syngo.four-<br />

Sight oder syngo.Via.<br />

Für die unterschiedlichen Anforderungen<br />

an Auflösung und v. a.<br />

Platzbedarf stehen in der 3D Plura-<br />

View Produktfamilie vier verschiedene<br />

Modelle mit zwei unterschiedlichen<br />

Gehäusen zur Verfügung.<br />

Schneider Digital<br />

info@schneider-digital.com<br />

www.schneider-digital.com<br />

User Interfaces für Medizingeräte mit Dokumentation gemäß MDR und FDA<br />

Der steute-Geschäftsbereich<br />

Meditec macht den Herstellern<br />

von Medizingeräten ein erweitertes<br />

Angebot. Die Kunden erhalten<br />

nicht nur hochwertige und von<br />

Grund auf für die Medizintechnik<br />

entwickelte User Interfaces –<br />

wahlweise aus dem Standardprogramm<br />

oder kundenspezifisch projektiert,<br />

leitungsgebunden oder mit<br />

Funktechnik. Auf Wunsch übernimmt<br />

steute auch die Zertifizierung,<br />

Validierung und Dokumentation<br />

des Bediensystems gemäß<br />

den einschlägigen medizinischen<br />

Normen.<br />

Guido Becker, Division<br />

Manager Meditec: „Wir stellen<br />

unseren Kunden auf<br />

Wunsch die MDR-konforme<br />

Dokumentation bereit, die<br />

sie einfach in ihre Gerätehauptakte<br />

übernehmen können.<br />

Damit erbringt der Hersteller<br />

des Medizingerätes<br />

den Nachweis, dass die<br />

Produktion und Prüfung<br />

der User Interfaces den<br />

Anforderungen der medizinischen<br />

Richtlinien entsprechen.“<br />

Aus Sicht des Herstellers<br />

vereinfacht das den Aufwand<br />

für die Zulassung des Gesamtsystems<br />

– inklusive der User Interfaces<br />

– ganz erheblich. Und das<br />

neue Service-Angebot gilt nicht<br />

nur für Europa, sondern auch für<br />

den amerikanischen Markt. Denn<br />

steute Meditec ist bei der FDA<br />

im Rahmen der „FDA Establishment<br />

Registration“ (21 CFR 807)<br />

als „Contract Manufacturer“ registriert.<br />

Das heißt: Eine FDA-konforme<br />

Dokumentation der User<br />

Interfaces kann optional zur Verfügung<br />

gestellt werden. Guido<br />

Becker: „Das Erstellen der Dokumentationen<br />

– für die MDR und<br />

die FDA – erfordert erheblichen<br />

Aufwand. Wir haben die nötige<br />

Erfahrung, unterstützen unsere<br />

Kunden gern bei den notwendigen<br />

Nachweisen und nehmen<br />

ihnen damit Arbeit ab, die auch<br />

zu einer schnelleren Zulassung<br />

der Medizingeräte in den jeweiligen<br />

Märkten führen kann.“<br />

steute Technologies<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.steute-meditec.com<br />

www.steute.com<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

41


Bedienen und Visualisieren<br />

Best of 2021<br />

Gestochen scharfe, lebensechte 3D-Bilder<br />

SemsoTec Group bietet mit den hochmodernen<br />

autostereoskopischen 3D-Displays<br />

des Herstellers 3D Global Solutions ein einzigartiges,<br />

unmittelbares 3D- oder hybrides<br />

2D/3D-Erlebnis ohne Brille oder andere<br />

Geräte. Die 3D-Monitore ermöglichen gestochen<br />

scharfe, lebensechte 3D-Bilder.<br />

Die 3D-Displays sind bestens geeignet für<br />

Anwendungen, bei denen es um herausragende<br />

visuelle Erlebnisse, schnellere Informationserfassung,<br />

optimale Benutzerfreundlichkeit sowie<br />

komfortable und intuitive Interaktion geht: Sie<br />

sind ideal für Automotive-Applikationen, in der<br />

Medizintechnik oder am Point of Sale.<br />

Zur Realisierung des 3D-Effektes werden in<br />

das TFT-Display oder davor optische Filterelemente<br />

integriert. Die Filter sorgen dafür, dass<br />

die auf dem Display dargestellten Bildinhalte<br />

von den Betrachtern räumlich wahrgenommen<br />

werden. Die Filter bestehen aus einem dünnen<br />

Trägermaterial (0,1 mm Film oder 0,1 - 3 mm<br />

dickes Glas), auf welches eine oder mehrere<br />

optisch wirksame Schichten aufgebracht werden.<br />

Die Parameter der optisch wirksamen<br />

Schicht(en) und der Schichtaufbau hängen<br />

dabei u. a. vom zugrundeliegenden TFT und<br />

den gewünschten Eigenschaften des 3D-Displays<br />

wie bspw. der Anzahl der Ansichten, des<br />

Betrachtungsabstandes und des Bildtrennungsgrades<br />

ab.<br />

In der Zusammenarbeit zwischen Semso-<br />

Tec und 3D Global Solutions konzentriert sich<br />

3D Global Solutions auf die Konzeption und<br />

Entwicklung der 3D-Funktionalität der Monitore,<br />

SemsoTec bringt das etablierte Knowhow<br />

zur Serienfertigung und Qualitätssicherung<br />

ein. In Summe entstehen so hoch innovative,<br />

zuverlässige und präzise auf 3D-Anforderungen<br />

des Kunden abgestimmte Systeme.<br />

SemsoTec GmbH<br />

www.semsotec.de<br />

Tastaturschublade (1HE) mit widerstandsfähiger Edelstahlblende<br />

tastaturen.com stellt mit der KSS-19 eine<br />

schlanke Edelstahl-Tastaturschublade vor, die<br />

mit einer hochwertigen Edelstahlfrontblende ausgestattet<br />

ist und die bisherige Aluminiumvariante<br />

ersetzt. Der Vorteil: Aluminium ist zwar leichter,<br />

Edelstahl jedoch weitaus langlebiger und widerstandsfähiger.<br />

Mit nur einer Höheneinheit (1HE<br />

entspricht 4,4 cm) gehört sie zu den ultraflachen<br />

Einschüben bei einer Einbautiefe von 150 mm<br />

für Standard-19-Zoll-Racks.<br />

Mit Metall-Tastatur ausgestattet<br />

Optional kann die passende PC-Edelstahltastatur<br />

KVS-91 dazu bestellt werden. Die Einbautastatur<br />

verfügt über ein Standard MF2<br />

Layout mit allen Funktions- und Steuerungstasten.<br />

Die Schutzart beträgt in geöffnetem<br />

und in geschlossenem Zustand DIN IP65. Einfaches<br />

Plug & Play ist durch die USB-Schnittstelle<br />

gewährleistet. Ein PS/2-Anschluss steht<br />

auf Anfrage zur Verfügung.<br />

Verschiedene Maus-Optionen<br />

Die KVS-91 bietet verschiedene Maus-Varianten<br />

an. Der optische 13-mm-Trackball überzeugt<br />

durch seine industriekonforme Robustheit.<br />

Anstelle des Trackballs ist die Tastatur auch mit<br />

einer Fingermaus in Form von 4 Tasten oder<br />

einem Touchpad erhältlich. Das Paar eignet<br />

sich ideal für Bereiche mit hohem Verschmutzungsgrad<br />

wie z.B. im produzierenden Gewerbe<br />

oder im Maschinen- und Anlagenbau. Gleichwohl<br />

ist die Schublade auch in medizinischen<br />

Bereichen, wie etwa in Reinraum oder Laborräumen<br />

sehr gut einsetzbar.<br />

GeBE Computer & Peripherie GmbH<br />

www.tastaturen.com<br />

42 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Software<br />

Testsoftware zur Einschätzung der IoT-Sicherheit<br />

Keysight Technologies hat eine<br />

neue IoT Security Assessment Software<br />

vorgestellt, mit der Hersteller<br />

von Internet of Things (IoT) Chips<br />

und -Geräten sowie Organisationen,<br />

die IoT-Geräte einsetzen, umfassende,<br />

automatisierte Cybersecurity-Analysen<br />

durchführen können.<br />

Die zunehmende Zahl vernetzter<br />

IoT-Geräte ermöglicht es Hackern,<br />

Cybersecurity-Schwachstellen<br />

für eine Reihe von Angriffen wie<br />

Malware, Ransomware und Datendiebstahl<br />

auszunutzen. Laut Statista<br />

wird die Gesamtzahl der weltweit<br />

installierten IoT-Geräte bis 2025<br />

voraussichtlich auf 30,9 Milliarden<br />

ansteigen gegenüber 13,8 Milliarden<br />

Geräten im Jahr 2021.<br />

BrakTooth<br />

Kürzlich entdeckten Forscher der<br />

Singapore University of Technology<br />

and Design (SUTD) in kommerziellen<br />

Bluetooth-Chipsätzen eine Gruppe<br />

von Schwachstellen, die sie Brak-<br />

Tooth nannten und die sich auf Milliarden<br />

von Endgeräten auswirken.<br />

Die SUTD-Forschung wurde mit<br />

Unterstützung von Keysight finanziert.<br />

Die von SUTD veröffentlichten<br />

Ergebnisse wurden in Verbesserungen<br />

der IoT Security Assessment<br />

Software von Keysight eingebracht.<br />

BrakTooth erfasst grundlegende<br />

Angriffsvektoren gegen<br />

Geräte, die Bluetooth Classic Basic<br />

Rate/Enhanced Data Rate (BR/EDR)<br />

verwenden, und dürfte auch Bluetooth-Chipsätze<br />

betreffen, die nicht<br />

vom SUTD-Team getestet wurden.<br />

Die Schwachstellen, zu denen 20<br />

CVEs (Common Vulnerabilities and<br />

Exposures) sowie vier noch nicht zu<br />

den CVEs zählende Schwachstellen<br />

gehören, werden in Bluetooth-<br />

Kommunikations-Chipsätzen gefunden,<br />

die in System-on-Chip (SoC)<br />

Boards verwendet werden. Diese<br />

Schwachstellen bergen Risiken wie<br />

Remotecode-Ausführung, Abstürze<br />

und Deadlocks. Das SUTD-Team hat<br />

die betroffenen Hersteller über die<br />

Ergebnisse informiert und ihnen die<br />

Möglichkeit gegeben, die Ergebnisse<br />

zu reproduzieren und die Schwachstellen<br />

zu beheben.<br />

IoT Security Assessment<br />

Software<br />

Die IoT Security Assessment Software<br />

von Keysight nutzt mehr als<br />

20 Jahre Erfahrung bei Netzwerksicherheitstests,<br />

um Sicherheitsschwachstellen<br />

in jeder Netzwerktechnologie<br />

aufzudecken. Die Software<br />

bietet umfassende, automatisierte<br />

Tests, um schnell eine große<br />

Matrix bekannter und unbekannter<br />

Schwachstellen abzudecken. IoT-<br />

Sicherheitsbewertungen umfassen<br />

neuartige Cybersecurity-Angriffstools<br />

und -techniken für drahtlose<br />

Schnittstellen wie WiFi, Bluetooth<br />

und Bluetooth Low Energy (BLE),<br />

um bekannte Schwachstellen zu<br />

erkennen und neue Schwachstellen<br />

zu entdecken.<br />

Keysight Technologies<br />

www.keysight.com<br />

UDI-Funktionalitäten in neuer Version deutlich erweitert<br />

Die neue oxaion-Version, die kurz vor der<br />

Freigabe steht, wartet mit einer Reihe neuer<br />

Funktionen für UDI auf. So wurde der Leistungsumfang<br />

bei der Erstellung und dem<br />

Druck der UDI überarbeitet. Parallel dazu ist<br />

jetzt auch der Druck von Typenschildern und<br />

Daten für den Implantatausweis ergänzt worden.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Abbildung<br />

von UDIs bei Handelsprodukten oder der<br />

Organisation von UDI-Druck bei Fremdfertigung.<br />

Weiter wurde eine Möglichkeit geschaffen,<br />

den Aufbau der UDI zu konfigurieren und<br />

die UDI auf zahlreichen Belegen anzuzeigen.<br />

Ein wichtiger Punkt im Rahmen der UDI-Prozesse<br />

ist die Verifizierung, dass erstellte oder<br />

gekaufte Medizinprodukte mit einem gültigen<br />

und richtigen UDI-Code gekennzeichnet sind.<br />

Hier bietet unser Partner Elmicron mit Elmi-<br />

ScanLink ein Diagnostik-Tool an, welches die<br />

Datenstruktur und den Barcode-Inhalt prüft.<br />

Damit können die auch von der MDR geforderten<br />

Qualitätskontrollen für die UDI-Markierung<br />

und die UDI-Daten umgesetzt werden.<br />

Elmi-ScanLink kennt die UDI-akkreditierten<br />

Standards, prüft diese, protokolliert das Analyseergebnis<br />

und stellt so die Dokumentation<br />

zur Verfügung. Beim Scan erhält man sofort<br />

eine Rückmeldung, ob der Barcode ok oder<br />

fehlerhaft ist und welche Daten Elmi-Scan-<br />

Link gelesen hat.<br />

oxaion<br />

www.oxaion.de<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

43


Stromversorgung<br />

OEM-Netzteile -<br />

Neue Möglichkeiten entdecken<br />

Für die Auswahl von Netzteilen ist<br />

das Internet reich an digitalen Katalogen,<br />

Elektronik-Shops mit mehr<br />

oder weniger funktionellen Filtern,<br />

technischen Kurz-Datenblättern und<br />

vielen Profi-Tipps. Was dagegen selten<br />

zu finden ist, sind unabhängige<br />

Bewertungen zu Produkten, Herstellern<br />

und Lieferanten. Gerade das<br />

kann aber entscheidenden Einfluss<br />

auf den reibungslosen Fortgang und<br />

Abschluss eines Projektes haben.<br />

Insbesondere, da das technische<br />

Zusammenspiel der Komponenten<br />

immer komplexer wird…<br />

Klassifiziert man die medizinischen<br />

Stromversorgungen und<br />

DC/DC-Wandler, kann man drei<br />

Hauptgruppen erkennen. Dies sind<br />

neben den meistbekannten Standardgeräten<br />

die voll kundenspezifischen<br />

OEM-Geräte und die modifizierten<br />

Netzteile.<br />

Modifizieren und neu<br />

Designen<br />

Aber warum werden Netzteile<br />

überhaupt modifiziert oder komplett<br />

neu als OEM-Netzteil konstruiert,<br />

obwohl das Angebot an Standardnetzteilen<br />

sehr groß ist? Hierzu gibt<br />

es gute Gründe:<br />

• Besondere elektrische Anforderungen,<br />

z. B. Spannungen, Ableitströme<br />

etc.<br />

• Besondere mechanische Anforderungen,<br />

z. B. Baugröße, Bauform,<br />

Befestigung, Steckersysteme etc.<br />

• Besondere Umgebungsbedingungen<br />

am Einsatzort, z. B. Temperatur,<br />

Feuchtigkeit, Schock und<br />

Vibrationen<br />

• Besondere Zulassungen z. B.<br />

Marine, Medizin, Hausgeräte,<br />

Bahn etc.<br />

• Besondere Features wie z. B.<br />

Schnittstellen, Software, DC-<br />

USV etc.<br />

• Reduktion der Gesamtkosten durch<br />

niedrigere direkte Netzteilkosten<br />

• Reduktion der Montagekosten im<br />

Produktionsablauf des Kunden<br />

Dabei ist die Grenze zwischen<br />

Modifikation und voll kundenspezifisch<br />

fließend. Typischerweise ist<br />

ein modifiziertes Netzteil ein Standardgerät,<br />

welches in einem bzw.<br />

wenigen Features geringfügig geändert<br />

(modifiziert) wird. Beispielhaft<br />

kann dies eine andere Ausgangsspannung<br />

sein oder spezielle Kontaktleisten,<br />

die passend zur Schnittstelle<br />

der Kundenapplikation konfiguriert<br />

sind. Bei voll kundenspezifischen<br />

Stromversorgungen werden<br />

i.d.R. mehrere Dinge geändert,<br />

oder die Entwicklung fußt erst<br />

gar nicht auf einem Standardgerät.<br />

So würde man z. B. die Anpassung<br />

eines Standard 12-V-Netzteils auf<br />

13,8 V als Modifikation bezeichnen,<br />

während ein Gerät mit AC-<br />

und DC-Eingang, fünf Ausgangsspannungen,<br />

besonderer Größenvorgabe<br />

und einem Temperaturbereich<br />

von -40 - +80 °C als voll kundenspezifisch<br />

gilt.<br />

Wie läuft ein typisches<br />

OEM-Netzteilprojekt ab?<br />

Es teilt sich vereinfacht in folgende<br />

Phasen auf, wobei Dauer und<br />

Reihenfolge der einzelnen Schritte<br />

stark variieren können:<br />

• Bewertung und Festlegung von<br />

technischen Anforderungen und<br />

Zulassungen (Lastenheft)<br />

• Abstimmung des Zeitplans<br />

• Abgleich von Qualitätsmanagementvorgaben<br />

• Start der Entwicklung, interne<br />

Tests und Lieferung von Prototypen<br />

durch den Netzteilhersteller<br />

• Test der Prototypen in der Applikation<br />

mit ggfs. darauf beruhenden<br />

Änderungswünschen des Kunden<br />

• Fertigstellung der finalen Muster<br />

und Lieferung dieser als Freigabemuster<br />

durch den Netzteilpartner<br />

• Tests der Freigabemuster in den<br />

Prototypen der neuen Kundenapplikation<br />

• Endgültige Freigabe der Muster<br />

durch den Kunden<br />

Autoren:<br />

Heidrun Seelen, Vertriebsleitung<br />

und Frank Cubasch,<br />

Geschäftsführer<br />

Magic Power Technology GmbH<br />

www.mgpower.de<br />

Bild 1: Standard-Netzteil in einem 19-Zoll-Einschub<br />

44 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Stromversorgung<br />

Bild 2: Klassifiziert man Stromversorgungen und DC/DC-Wandler, kann man drei Hauptgruppen erkennen:<br />

Standardgeräte, kundenspezifischen OEM-Geräte und modifizierte Netzteile<br />

• Parallel ggfs. Bau von Werkzeugen<br />

für das Netzteil, z. B. Gehäusewerkzeug<br />

• Zulassung des Netzteils z. B. nach<br />

EN/UL 60601-1 (kann ggfs. auch<br />

zusammen mit der Kundenapplikation<br />

erfolgen)<br />

• Nullserie der Kundenanwendung<br />

mit den ersten unter Serienbedingungen<br />

gefertigten OEM-<br />

Netzteilen<br />

• Eventuelle kleinere Anpassungen<br />

können am Netzteil noch vorgenommen<br />

werden.<br />

• Zulassung der Kundenapplikation,<br />

ggfs. zeitlich parallel<br />

• Start der Serienproduktion, erste<br />

Serienlieferung des OEM-Netzteils<br />

• Regelmäßige Serienlieferungen<br />

und Logistik<br />

• After sales service<br />

Kostenblöcke<br />

Im Vergleich zu einem Standardnetzteil<br />

sind folgende Kostenblöcke<br />

zu berücksichtigen:<br />

a) Entwicklungskosten inkl. Prototypen<br />

und finalem Muster<br />

b) Zur Vorbereitung für die Serie<br />

(nach Freigabe des Musters):<br />

• Werkzeugkosten (sofern notwendig),<br />

z. B. für Kühlkörper und<br />

Gehäuse<br />

• Zulassungskosten nach der<br />

60601-1, i.d.R. Safety und EMV<br />

Günstiger als Standard<br />

Wie bereits oben erwähnt, ist kundenspezifisch/OEM<br />

nicht zwangsläufig<br />

mit höheren Kosten gleichzusetzen.<br />

Im Gegenteil - bei einem professionell<br />

durchgeführten Design-In<br />

mit entsprechender Punktlandung<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

der Features werden, verglichen<br />

mit einem Standardnetzteil, oftmals<br />

günstigere Gesamtkosten erreicht.<br />

Dies trifft besonders dann zu, wenn<br />

Zusatzfeatures in das Netzteil implementiert<br />

werden, welche ansonsten<br />

in den Kostenbereich der Kundenapplikation<br />

fallen. Das können im<br />

einfachsten Fall angelötete Kabelsätze,<br />

vormontierte Abstandshalter<br />

oder Befestigungsbleche sein.<br />

Ebenso können spezielle Gehäuse<br />

Teil der OEM-Lösung sein. Hierdurch<br />

kann der Kunde Arbeitsgänge und<br />

Montagekosten einsparen.<br />

Spitzenlasten<br />

Ein weiteres typisches Beispiel<br />

der Kostenreduktion durch den<br />

Einsatz von modifizierten Netzteilen<br />

sind Spitzenlasten. Treten<br />

in einer Applikation hohe Spitzenleistungen<br />

auf, deren Wiederholfrequenz<br />

und Dauer jedoch gering<br />

sind, gibt es grundsätzlich zwei<br />

Lösungswege. Einerseits kann man<br />

natürlich die Auswahl des Netzteils<br />

auf diese Spitzenleistung hin treffen,<br />

indem man die Dauerleistung<br />

des Netzteils entsprechend hoch<br />

wählt. Dies führt neben erhöhter<br />

Baugröße aber auch zu höheren<br />

Kosten. Andererseits kann der<br />

Kunde durch ein kundenspezifisches<br />

Netzteil Kenngrößen wie<br />

Spitzenleistung, Dauer, Wiederholfrequenz<br />

und andere Variablen<br />

punktgenau an die Anforderungen<br />

anpassen. Ein typisches Anwendungsbeispiel<br />

hierzu sind Drucker.<br />

Das richtige Maß bei der Wahl<br />

der Mittel ist entscheidend. Oder<br />

würden Sie sich einen 9-Sitzer Bus<br />

kaufen, wenn sie nur alleine in der<br />

Stadt unterwegs sind?<br />

Von der Hand zu weisen ist natürlich<br />

nicht, dass sich bei einem OEM-<br />

Netzteil zu Beginn eines Projektes<br />

höhere Zeit- und Kostenaufwendungen<br />

ergeben. Diese amortisieren<br />

sich jedoch insbesondere bei<br />

längerem Life cycle des Endprodukts<br />

gegenüber der Lösung mit<br />

einem Standardnetzteil.<br />

Worauf sollte der Kunde<br />

bei der Auswahl des<br />

Netzteilpartners achten?<br />

Natürlich ist ein wettbewerbsfähiges<br />

Angebot DIE grundlegende<br />

Voraussetzung. Darüber hinaus sind<br />

jedoch folgende Punkte sehr wichtig<br />

für einen reibungslosen und erfolgreichen<br />

Projektverlauf:<br />

a) Vertrauen<br />

b) Erfahrung<br />

c) Passende Unternehmensgröße/<br />

Organisation<br />

a) Warum Vertrauen?<br />

Überspitzt beschrieben erhält der<br />

Kunde - anders als beim Kauf eines<br />

Bild 3: Netzteil mit Lötpins<br />

Standardnetzteils – zu Beginn des<br />

Prozesses neben dem Vertragswerk<br />

nur das Pflichtenheft. Er hat<br />

die Entwicklung beauftragt, wird<br />

aber in den ersten Wochen danach<br />

nur wenige Informationen bekommen.<br />

Erst nach Fertigstellung des<br />

Prototyps kann der Netzteilentwickler<br />

Testmessungen durchführen<br />

und dem Kunden die Resultate<br />

übermitteln. Dann erhält der Kunde<br />

das, durch das Pflichtenheft zuvor<br />

beschriebene, Netzteil als Prototyp<br />

für seine ersten Tests in der<br />

Applikation.<br />

Sollte sich dabei herausstellen,<br />

dass das Pflichtenheft lückenhaft<br />

war oder der Lieferant mit seiner<br />

Entwicklung Probleme hatte,<br />

führt dies zu einem neuen Loop.<br />

Betrachtet man ein Extremszenario<br />

und wäre die Entwicklung sogar<br />

schlussendlich gescheitert, hieße<br />

es für den Kunden ähnlich wie bei<br />

Monopoly „Zurück auf Start“, und<br />

das mit all den daraus folgenden<br />

zeitlichen und finanziellen Konsequenzen.<br />

Deshalb ist die Berücksichtigung<br />

der oben genannten drei<br />

Punkte sehr wichtig.<br />

Grundsätzlich sollte man sich<br />

bei der Auswahl des Netzteils vor<br />

Augen führen, dass dieses ein<br />

sicherheits- und EMV-kritisches<br />

sowie auch lebensdauerbestimmendes<br />

Bauteil der Kundenapplikation<br />

darstellt. Teilweise besitzt<br />

jedoch der Kunde nur begrenzte<br />

Detailkenntnisse über Netzteile<br />

und kann dementsprechend nur<br />

grob beurteilen, ob die Entwicklung<br />

gelungen ist. Sollten evtl. einige der<br />

OEM-Netzteile im Feld ausfallen<br />

oder Probleme verur sachen, wird<br />

sich der Endkunde und Anwender<br />

immer zuerst an den Hersteller<br />

der Applikation wenden. Um<br />

hieraus resultierende Probleme<br />

zu vermeiden, sind ein enger Kontakt<br />

zwischen den Partnern und die<br />

45


Stromversorgung<br />

Bild 4: Verlauf der Gesamtkosten eines OEM-Netzteils und eines Standardnetzteils über die Laufzeit<br />

Kompetenz des Netzteilherstellers<br />

sehr wichtig.<br />

In der Regel bedeutet eine kundenspezifische<br />

Entwicklung und<br />

die Belieferung mit einem individuellen<br />

Netzteil auch die Entscheidung<br />

des Kunden für eine Single-<br />

Source. Die Zulassung der Applikation<br />

erfolgt oftmals mit nur einem<br />

Netzteil. In den seltensten Fällen<br />

kann bei technischen oder lieferseitigen<br />

Problemen kurzfristig ein<br />

Ersatznetzteil gefunden werden.<br />

Im Gegenzug muss sich der Netzteilpartner<br />

dieser Situation und<br />

Verantwortung bewusst sein und<br />

dem Kunden im Zuge von Vereinbarungen<br />

und vorausschauender<br />

Lagerhaltung Sicherheiten bieten.<br />

Zusätzlich können<br />

?<br />

auf Wunsch des<br />

Kunden die technischen Konstruktionsunterlagen<br />

an einer neutralen<br />

dritten Stelle hinterlegt werden. So<br />

besteht die Option, im Ausnahmefall<br />

das Netzteil durch einen Dritten<br />

fertigen zu lassen.<br />

b) Pluspunkt Erfahrung<br />

Jedes durchgeführte OEM-Projekt<br />

durchläuft Situationen, in denen<br />

Zueinander<br />

passende<br />

Organisationen!<br />

Bild 5: Die Organisationen sollten zueinander passen und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe verlaufen<br />

neue Lösungen gefragt sind. Je<br />

mehr Projekterfahrung der Netzteilpartner<br />

hat, desto besser kann<br />

er Abläufe und Risiken schon zu<br />

Beginn abschätzen und berücksichtigen.<br />

Hierbei Flexibilität und Ideen<br />

einzubringen, sind wichtige Kompetenzen<br />

des Lieferanten. Besonders<br />

vorteilhaft sind Projekterfahrungen<br />

mit ähnlichen Projekten, Leistungen<br />

und Features. Z. B. wird sich<br />

ein Hersteller von galvanisch nicht<br />

getrennten 2 Watt DC/DC-Wandlern<br />

schwertun, ein 500-W-Medizinnetzteil<br />

zu konstruieren. Ebenso<br />

auch umgekehrt…. Oder würden<br />

Sie einen Transporter bei einem<br />

Hersteller von Elektrorollern kaufen<br />

oder einen Roller bei einem<br />

LKW-Hersteller?<br />

Darum lassen Sie sich schon in<br />

den Vorgesprächen Beispiele von<br />

bereits durchgeführten Projekten<br />

zeigen und erklären.<br />

c) Passende<br />

Unternehmensgröße/<br />

Organisation<br />

Auch wenn man im ersten Augenblick<br />

daran weniger denken würde,<br />

ist es für einen reibungslosen Ablauf<br />

nicht unwichtig, dass die Organisationen<br />

und die Produktionskapazitäten<br />

zueinander und zum Projektumfang<br />

passen. So ist es nicht zielführend,<br />

für ein Projekt mit mehreren<br />

hunderttausend Stück pro Jahr<br />

einen Hersteller zu wählen, welcher<br />

typischerweise auf Projekte mit tausend…<br />

max. zehntausend Stück/a<br />

konzentriert ist. Im Gegenzug ist es<br />

ebenso unglücklich, wenn sich ein<br />

Hersteller von Großstückzahlen aufgrund<br />

langjähriger Geschäftsbeziehungen<br />

(und kundenseitigem Druck)<br />

durchringt, ein Projekt in deutlich<br />

kleinerem Bereich anzubieten. Die<br />

Entwicklungs- und Fertigungsprozesse<br />

sollten deshalb möglichst auf<br />

die geforderten Stückzahlen ausgerichtet<br />

sein.<br />

Doch nicht nur das Know-How<br />

des Herstellers ist wichtig. Auch<br />

der Vertriebskanal, also der vor<br />

Ort betreuende Partner oder Distributor,<br />

spielt eine wichtige Rolle.<br />

Er sollte neben den technischen<br />

Kenntnissen des Netzteils auch<br />

entsprechende Messmöglichkeiten<br />

besitzen, um ein solches Projekt zu<br />

koordinieren und zu über wachen.<br />

Denn hier zeigt sich ein Vorteil<br />

einer guten OEM-Lösung: Diese<br />

kann z. B. in der EMV an die EMV<br />

46 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Stromversorgung<br />

der Kundenapplikation angepasst<br />

werden. Dabei ist es wichtig, dass<br />

der Vertriebspartner dies schnell<br />

erkennt und Messungen unbürokratisch<br />

vor Ort durchführen kann,<br />

ohne das Endgerät eventuell in ein<br />

weiter entferntes Werk zu schicken.<br />

Dies erfordert aber natürlich ebenso<br />

einen engen Kontakt zwischen Auftraggeber<br />

und OEM-Lösungspartner.<br />

So kann ein wirklicher Mehrwert<br />

entstehen. Beiden Seiten sollte<br />

dabei bewusst sein, dass sich ein<br />

OEM-Projekt durch eine höhere<br />

Komplexität als ein Standardprojekt<br />

auszeichnet und dementsprechend<br />

auch mit einem höheren Aufwand<br />

betreut werden muss.<br />

Projekterfolg sichern<br />

Wie kann der Netzteilpartner in<br />

den verschiedenen Phasen den<br />

Projekterfolg sichern?<br />

Es ist vorteilhaft, den Netzteilpartner<br />

bereits früh in die Erstellung<br />

des Pflichtenhefts einzubinden.<br />

Er weiß durch seine Erfahrung,<br />

welche Punkte zwingend<br />

genau zu definieren sind. Er kann<br />

Hinweise geben, welche gewünschten<br />

Features mit höheren Kosten<br />

verbunden sind und welche möglichen<br />

Alternativen es gibt. Außerdem<br />

kann er bei der Entscheidung<br />

über die Art der Zulassungen seine<br />

Erfahrungen einbringen und entsprechende<br />

Tipps geben.<br />

Es ist wie beim Hausbau. Das<br />

Wichtigste sind Plan und Fundament…<br />

Dabei spielen die technische<br />

Expertise und die Erfahrung<br />

eine wichtige Rolle. Es macht z. B.<br />

einen großen Unterschied, ob ein<br />

Katalog-Netzteil oder ein kundenspezifischer<br />

medizinischer, 60601<br />

zugelassener AC/DC-Diodenlasertreiber<br />

mit Integration in die Regelschleife<br />

des Kundenlasers eindesignt<br />

werden soll.<br />

Netzteilzulassungen<br />

Bei Netzteilzulassungen ist die<br />

Bandbreite sehr groß. Neben regulatorischen<br />

technischen Unterschieden,<br />

wie z. B. 62368 (IT), 60601<br />

(Medizin) oder Hausgeräte (60335),<br />

müssen länderspezifische Prüforganisationen<br />

(z. B. UL, IEC etc),<br />

aber auch länderspezifische technische<br />

Abweichungen berücksichtigt<br />

werden. Bei optimaler Auslegung<br />

können hier die Initialkosten<br />

teils deutlich reduziert werden, ohne<br />

ein Risiko in Sachen Haftung etc.<br />

einzugehen. So kann es je nach<br />

Applikation und Zielmarkt (z. B. ausschließlich<br />

EU) vollkommen ausreichend<br />

sein, ein qualifiziertes CE-<br />

Zeichen (LVD-Report + EMV-Prüfbericht)<br />

zu vergeben. Ebenso groß<br />

wie die Bandbreite ist die Spanne<br />

der Kosten. Ein verantwortungsvoller<br />

Netzteilpartner wird Ihnen<br />

auch hier die Alternativen begründen<br />

und ggf. auf Wunsch mit Ihrem<br />

zulassenden Prüfhaus sprechen.<br />

Prototyp und<br />

Erstmusterprüfbericht<br />

Nach einvernehmlicher Abstimmung<br />

des Pflichtenheftes (ab diesem<br />

Zeitpunkt auch Spezifikation<br />

genannt) erfolgt die Entwicklung<br />

des/der Prototypen durch die R&D<br />

des Netzteilpartners. Mit der Auslieferung<br />

des Prototypen sollte der<br />

Kunde einen EMPB (Erstmusterprüfberichtes)<br />

erhalten. Darin prüft der<br />

Hersteller die Stromversorgung im<br />

Vergleich zur Spezifikation für alle<br />

elektrischen Werte, EMV, Temperatur,<br />

MTBF und Sicherheitsanforderungen.<br />

Erfolgt der Vertrieb über<br />

einen Distributor bzw. eine Niederlassung,<br />

sollte auch diese einen<br />

EMPB erstellen und die Ergebnisse<br />

damit verifizieren.<br />

Nach Einbau in die Kundenapplikation<br />

und Tests bespricht der Netzteilpartner<br />

die Ergebnisse und die<br />

ggfs. aufgetretenen Änderungswünsche<br />

des Kunden.<br />

Elektromagnetische<br />

Verträglichkeit<br />

Erstmals im Projektverlauf kann<br />

nun auch das Thema EMV konkret<br />

bewertet werden. Hier ist die<br />

Expertise des Netzteilherstellers<br />

von großer Bedeutung. Warum? Es<br />

macht einen Unterschied, ob das<br />

Netzteil an einem Widerstand vermessen<br />

wird (wie im Entwicklungslabor)<br />

oder in der Kundenapplikation.<br />

Hier gibt es Wechselwirkungen<br />

zwischen Netzteil und Störquellen,<br />

Kabellängen, Gehäusen und anderen<br />

Umgebungsbedingungen. Idealerweise<br />

bietet der Netzteilpartner<br />

entsprechende Messmöglichkeiten<br />

inhouse an. So kann die Applikation<br />

mit dem Netzteil gemeinsam<br />

bereits vor einer Messung<br />

bei einer benannten Stelle (externes<br />

EMV-Labor) bewertet werden.<br />

Sollten sich aus dem Zusammenspiel<br />

Probleme andeuten, können<br />

diese schon verifiziert und vorab<br />

Bild 6: Diodenlasertreiber<br />

behoben werden. Oftmals sind es<br />

nur Kleinigkeiten wie Platzierung<br />

des Netzteils, Schirmung, Kabelführung,<br />

Gehäuseschlitze etc. Es<br />

ist für den Kunden wenig hilfreich,<br />

wenn der Lieferant sich dann einfach<br />

auf seinen (bestandenen) Netzteil-<br />

EMV-Bericht fokussiert und keine<br />

konkrete Hilfestellung bietet.<br />

Natürlich wird der Kunde erst während<br />

des Projektes feststellen, ob<br />

der Netzteilpartner seinen Zeitplan<br />

in Sachen Entwicklung und Serienlieferung<br />

einhält. Idealerweise sollte<br />

der Netzteillieferant dem Kunden vor<br />

und mit seinem Angebot einen Projektplan<br />

vorlegen. Dazu zählt auch<br />

das Rückgrat offenzulegen, wenn<br />

man in der Angebotsphase feststellt,<br />

dass der gewünschte Sollzeitplan<br />

nicht einzuhalten ist. Ein<br />

Bestätigen eines nicht einzuhaltenden<br />

Zeitplans, nur um des Auftrags<br />

willen, zahlt sich am Ende<br />

nicht aus…<br />

Nachträgliche Änderungen<br />

Aber auch bei einem gut<br />

geplanten Projekt kann es zu Änderungen<br />

der Kundenanforderungen<br />

kommen. Hier sollte bereits im Vorfeld<br />

abgeklärt werden, inwieweit der<br />

Netzteilhersteller willens ist, eventuelle<br />

nachträgliche Änderungen<br />

umzusetzen.<br />

Im Vorfeld zur Beauftragung<br />

sollten die beiden Parteien eine<br />

entsprechende Qualitätsmanagementvereinbarung<br />

(QMV) nebst<br />

Geheimhaltungsvereinbarung (NDA)<br />

abschließen. Auf Basis der QMV<br />

werden dann parallel zur Entwicklung<br />

bereits erste Qualitätsunterlagen<br />

ausgetauscht. Idealerweise<br />

betreibt der Netzteilhersteller ein<br />

identisches Qualitätsmanagementsystem<br />

(z. B. ISO9001) wie<br />

der Kunde, so dass grundlegende<br />

Abgleiche unter Bezug darauf entfallen<br />

können.<br />

Ebenso empfiehlt es sich, bereits<br />

zu Beginn mit der Einkaufsabteilung<br />

des Kunden die Anforderungen<br />

bezüglich Logistik und Abwicklung<br />

abzugleichen wie z. B. Konsignationslager,<br />

Rahmen- oder Einzellieferungen,<br />

Laufzeit, Sicherheitslager<br />

usw.<br />

Der Wandel<br />

Nichts ist so beständig wie der<br />

Wandel, denn oftmals laufen OEM-<br />

Projekte über viele Jahre. Und folgerichtig<br />

ändern sich während dieser<br />

Zeit Rahmenbedingungen… Neben<br />

Abkündigungen (oder aktuell auch<br />

Lieferproblemen) von (sicherheitskritischen)<br />

Bauteilen wie z. B. Y-Kondensatoren,<br />

Sicherungen etc., können<br />

auch Änderungen in der Zulassung<br />

(wie z. B. neue Amendments)<br />

entstehen. Dann muss der Netzteilpartner<br />

gemeinsam mit dem Kunden<br />

Lösungen hierfür finden. Üblich sind<br />

Änderungsanträge zu alternativen<br />

Komponenten bzw. ein Update der<br />

Zulassungen. Ebenso ist zu berücksichtigen,<br />

dass für das Ende des<br />

Produktlebenszyklus mit sinkenden<br />

Stückzahlen sowie für nachgelagerte<br />

Ersatzteilbedarfe entsprechende<br />

Regelungen getroffen<br />

werden.<br />

Fazit<br />

Eine gute individuelle Netzteillösung<br />

ist immer eine Win-win-Situation.<br />

Der Kunde nutzt die Expertise<br />

des Netzteilpartners, um in einer<br />

engen Zusammenarbeit ein Projekt<br />

erfolgreich umzusetzen. Da dieses<br />

im Regelfall viele Jahre läuft, ist es<br />

auch ein Zugewinn für den Netzteilhersteller.<br />

◄<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

47


Stromversorgung<br />

Best of 2021<br />

Wartungsfreie DC-USV mit Supercaps<br />

Die DC-Notstromversorgung<br />

UPSI-2406DP2 von Bicker Elektronik<br />

überbrückt zuverlässig Stromausfälle,<br />

Spannungseinbrüche und<br />

Flicker in der 24V-Stromversorgung<br />

für Embedded-IPCs, Antriebe,<br />

Aktoren, Sensoren, Kameras sowie<br />

Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik<br />

in sicherheitsrelevanten<br />

Systemen (Pufferzeit für 96 W ca.<br />

30 s und für 25 W ca. 120 s). Das<br />

Risiko von Systemausfällen oder<br />

Datenverlust kann durch den Einsatz<br />

der intelligenten DC-USV-<br />

Lösung signifikant minimiert werden.<br />

Absolut wartungsfreie Supercaps<br />

kommen als besonders langlebige<br />

und schnellladefähige Energiespeicher<br />

zum Einsatz (Ladezeit<br />

UPSI-2406DP2 nur 2 Minuten).<br />

Unter vergleichbaren Einsatzbedingungen<br />

weisen die integrierten<br />

Supercaps eine bis zu 10x längere<br />

Lebensdauer als Blei-Säure-Batterien<br />

auf und arbeiten im Temperaturbereich<br />

von -20 bis +65 °C. Zudem<br />

sorgt das Supercap-Cell-Balancing<br />

für eine optimale Ladungsverteilung<br />

und hohe Kapazitätsstabilität. Die<br />

intelligente Verteilung der Ladeströme<br />

sorgt dafür, dass die vorgeschaltete<br />

AC/DC-Stromversorgung<br />

nicht überdimensioniert werden<br />

muss, sondern die Eingangsleistung<br />

konstant gehalten und entsprechend<br />

angepasst auf Last und<br />

Supercap-Lader verteilt wird. Somit<br />

lassen sich Energieverbrauch, Platzbedarf<br />

und Kosten der Applikation<br />

senken. Das DC-USV-Modul verfügt<br />

über eine integrierte USB-Schnittstelle<br />

zur Anbindung an ein IPC-System.<br />

Die UPSI-2406DP2 wird hierbei<br />

vom Betriebssystem direkt als<br />

USV erkannt – ohne zusätzliche<br />

Treiber- oder Softwareinstallation.<br />

Bei einem „PowerFail“ signalisiert<br />

die UPSI-2406DP2 über das integrierte<br />

Interface den Ausfall der<br />

Versorgungsspannung, so dass<br />

ein kontrollierter Shutdown des<br />

Computersystems eingeleitet und<br />

wertvolle Daten gesichert werden<br />

können.<br />

Direktlink: https://www.bicker.de/UPSI-2406DP2<br />

Den vollständigen Artikel finden<br />

Sie im meditronic-journal 2-2021<br />

auf Seite 74.<br />

Bicker Elektronik GmbH<br />

www.bicker.de<br />

60-Watt-DC/DC-Wandler bietet hohe Leistungen für medizinische Anwendungen<br />

Die THM-60WI-Serie umfasst eine<br />

Reihe von 60-Watt-DC/DC-Wandlern<br />

für medizinische Anwendungen<br />

mit breitem 4:1-Eingangsspannungsbereich<br />

in einem kompakten<br />

58,42 x 36,83 mm großen<br />

Kunststoffgehäuse. Die Wandler<br />

bieten ein verstärktes Isolationssystem<br />

(5000 VAC) und einen sehr<br />

geringen Ableitstrom von weniger<br />

als 4,5 μA. Aufgrund des hohen<br />

Wirkungsgrads von bis zu 92 %<br />

und hochwertigster Komponenten<br />

können die Wandler bei Umgebungstemperaturen<br />

von -40 °C bis<br />

+75 °C mit Lastreduktion zuverlässig<br />

betrieben werden. Zudem bietet<br />

Traco für anspruchsvollere Anwendungen<br />

in Bezug auf die Temperatur<br />

einen speziellen Kühlkörper, der<br />

bei natürlicher Konvektion die thermischen<br />

Eigenschaften deutlich verbessert.<br />

Die Geräte sind nach der<br />

3. Ausgabe der IEC/EN/ES 60601-1<br />

für 2x MOPP sowie nach IEC/EN/<br />

UL 62368-1 zertifiziert und umfassen<br />

eine Risikomanagement-Akte gemäß<br />

ISO 14971. Sowohl das Design als<br />

auch die Produktion entsprechen<br />

dem Qualitätsmanagementsystem<br />

nach ISO 13485. THM 60WI stellt<br />

nicht nur für medizinische Geräte,<br />

sondern auch für anspruchsvolle<br />

Anwendungsbereiche wie Regelungs-<br />

und Messtechnik sowie Transport<br />

eine zuverlässige Lösung dar.<br />

Merkmale im Überblick<br />

• 60-Watt-DC/DC-Wandler mit<br />

breitem 4:1-Eingangsspannungsbereich<br />

in einem kompakten<br />

58,42 x 36,83 mm großen Kunststoffgehäuse<br />

• E/A-Isolation 5.000 VAC ausgelegt<br />

für 250 VAC Arbeitsspannung<br />

• Zertifiziert nach der 3. Ausgabe<br />

der IEC/EN/ES 60601-1<br />

für 2x MOPP<br />

• Risikomanagement-Prozess nach<br />

ISO 14971<br />

• Abnahmekriterien für elektronische<br />

Baugruppen nach IPC-<br />

A-610 Klasse 3<br />

• Geringer Ableitstrom


Stromversorgung<br />

Wenn es um Gesundheit und Leben geht<br />

Stromversorgungen für den Einsatz in<br />

der Medizintechnik<br />

inpotron Schaltnetzteile GmbH<br />

www.inpotron.com<br />

Auf Intensivstationen, im OP-Saal<br />

und in der Notfallmedizin – überall<br />

hält moderne Elektronik Einzug.<br />

All die elektronischen Geräte, von<br />

denen im Ernstfall auch das Leben<br />

der Patienten abhängen kann, benötigen<br />

eine Stromversorgung. Doch<br />

mit einer Lösung aus dem Regal<br />

kommt man hier nicht weit – im<br />

medizinischen Bereich sind strenge<br />

Standards und Konstruktionsvorschriften<br />

einzuhalten.<br />

Die Überwachung und Analyse<br />

von Körperfunktionen durch elektronische<br />

Geräte sind aus der Intensivmedizin<br />

nicht wegzudenken. Herzschlag,<br />

Atemfrequenz und -tiefe,<br />

Blutsauerstoffgehalt und zahlreiche<br />

weitere Parameter müssen 24/7<br />

überwacht werden. Ein Ausfall ist<br />

somit keine Option – auch nicht für<br />

die Stromversorgung.<br />

Besondere Normen<br />

Bei der Entwicklung von Geräten<br />

mit direktem Patientenkontakt<br />

sind zudem besondere Normen<br />

zu beachten – als Beispiel sei hier<br />

die wohl wichtigste genannt, die<br />

IEC 60601. Sie schreibt beispielsweise<br />

spezifische Sicherungsmaßnahmen<br />

zum Schutz von Patienten<br />

und Bedienpersonal vor, damit auch<br />

im Falle eines Defekts niemand zu<br />

Schaden kommt. Darüber hinaus<br />

enthält sie in ihrer neuesten Fassung<br />

Regelungen, damit die elektromagnetischen<br />

Ausstrahlungen<br />

der heute allgegenwärtigen elektronischen<br />

Consumergeräte das Medizingerät<br />

nicht aus dem Takt bringen.<br />

Dabei können je nach Zielgerät<br />

neben der Energieversorgung auch<br />

weitere Anforderungen im Fokus<br />

stehen – etwa die Erfassung von<br />

Betriebsdaten zur Terminierung<br />

von Wartungsarbeiten.<br />

Auch an andere Anwendungsbereiche<br />

in der Medizin, etwa in der<br />

Beleuchtung für OP-Säle, in der Notfallmedizin<br />

oder in der Rehabilitation<br />

werden an die Stromversorgung<br />

erhöhte Anforderungen gestellt, die<br />

je nach Anwendungsbereich auch<br />

noch deutliche individuelle Ausprägungen<br />

aufweisen: Wenn es einen<br />

Bereich gibt, in dem das berühmtberüchtigte<br />

Motto „One Size fits all“<br />

keine Geltung hat, dann hier.<br />

Unternehmen, die Geräte für<br />

den Einsatz in der Medizintechnik<br />

und darüber hinaus für den Einsatz<br />

rund um den Patienten entwickeln<br />

und herstellen, werden also bei der<br />

Auswahl eines Lieferanten für ihre<br />

Stromversorgungen sehr genau hinsehen<br />

müssen. Kein Gerät aus dem<br />

Katalog oder dem Webshop kommt<br />

hier in Frage; besser bedient ist der<br />

Konstrukteur und der Einkäufer auf<br />

jeden Fall bei einem Stromversorgungs-Spezialisten,<br />

der Erfahrung<br />

mit der individuellen Gestaltung seiner<br />

Produkte mitbringt. In diesem<br />

Markt ist die inpotron Schaltnetzteile<br />

GmbH der führende Anbieter.<br />

In den mehr als 20 Jahren ihrer<br />

Tätigkeit hat inpotron mit ihren kundenspezifischen<br />

Designs das Vertrauen<br />

zahlreicher Kunden gewonnen.<br />

Das Spektrum der Anwendungen<br />

reicht von Patientenüberwachung<br />

und Notfallmedizin über<br />

die Schönheitsmedizin bis hin zu<br />

LED-Stromversorgungen für Operationsräume.<br />

Je nach Anwendung<br />

stehen beim Design unterschiedliche<br />

Kriterien im Mittelpunkt<br />

– hohe Energieeffizienz, niedriger<br />

Standby-Energieverbrauch, intelligente<br />

Steuerungen oder auch die<br />

schnelle Bereitstellung einer hohen<br />

Spitzenleistung. Mit seiner breiten<br />

technologischen Kompetenz und<br />

seinem kundenzentrierten Ansatz<br />

erstellt inpotron für jedes Gerät eine<br />

passgenaue Lösung. ◄<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

49


Stromversorgung<br />

Neue normenkonforme Netzteillösungen<br />

Medizinische und industrielle Netzteile mit 300 W Konvektions- und 500 W Spitzenleistung<br />

TDK-Lambda Germany GmbH<br />

www.emea.lambda.tdk.com/de<br />

TDK Corporation gibt die Einführung<br />

der 500 W AC-DC-Netzteilserie<br />

CUS500M1 von TDK-Lambda<br />

bekannt. Die Serie ist nach den Normen<br />

IEC 60601-1 für Medizintechnik<br />

und IEC 62368-1 für Audio-/<br />

Video-/ITE-Geräte (Informationstechnologie)<br />

für Installationen der<br />

Schutzklassen I und II (doppelt<br />

isoliert) zertifiziert. Zu den Zielanwendungen<br />

gehören medizinische<br />

Geräte, Geräte für die häusliche<br />

Pflege, zahnmedizinische Geräte,<br />

Prüf- und Messgeräte, Rundfunkgeräte,<br />

professionelle Audiogeräte<br />

und industrielle Geräte.<br />

Das CUS500M1 ist konvektionsgekühlt<br />

und kann bei Umgebungstemperaturen<br />

von -20 °C bis<br />

+40 °C eine Leistung von 300 W<br />

(500 W Spitzenleistung) erbringen,<br />

die bei +70 °C linear auf 150 W<br />

abfällt. Mit forcierter Luftkühlung, die<br />

den Systemluftstrom oder einen optionalen<br />

integrierten Lüfter nutzt, liefert<br />

die Serie bis zu 500 W bei einer<br />

Umgebungstemperatur von +60 °C,<br />

wobei die Leistung bei +70 °C auf<br />

400 W reduziert wird.<br />

Sieben Standardausgangsspannungen<br />

Es stehen sieben Standardausgangsspannungen<br />

zur Auswahl:<br />

12 V, 19 V, 24 V, 28 V, 32 V, 36 V<br />

und 48 V. Alle Modelle akzeptieren<br />

eine Eingangsspannung von<br />

85 bis 265 Vac. Die Modelle mit<br />

offenem Rahmen haben die Maße<br />

76,2 x 127 x 37 mm (BxLxH), die<br />

geschlossenen Versionen mit integriertem<br />

Endlüfter messen 85 x 157<br />

x 42,5 mm. Mit einem Wirkungsgrad<br />

von bis zu 96 % wird die interne<br />

Erwärmung auf ein Minimum reduziert,<br />

so dass ein zuverlässiger<br />

Betrieb bei den branchenüblichen<br />

Abmessungen möglich ist.<br />

Isolierungen<br />

Das CUS500M1 verfügt über eine<br />

Isolierung zwischen Eingang und<br />

Ausgang von 4.000 Vac (2x MoPP),<br />

eine Isolierung zwischen Eingang<br />

und Erde von 2.000 Vac (1x MoPP)<br />

und eine Isolierung zwischen Ausgang<br />

und Erde von 1.500 Vac (1x<br />

MoPP) und eignet sich damit für<br />

medizinische Geräte der Klassen B<br />

und BF. Der Ableitstrom beträgt<br />


Steckverbinder für die moderne<br />

Medizintechnik<br />

Maximale Zuverlässigkeit durch Highspeed, EMV und Robustheit<br />

Komponenten<br />

Bild 1: Highspeed-Datenübertragung und miniaturisiertes Design verleihen<br />

dem Colibri seinen Namen<br />

Wenn Technik Leben rettet, muss<br />

sie vor allem eines sein: zuverlässig.<br />

Doch Trends wie Big Data, Künstliche<br />

Intelligenz, Virtual Reality und<br />

Robotik fordern gleichzeitig eine<br />

zunehmend leistungsstarke Medizintechnik.<br />

Diese umfasst heute<br />

nicht nur eine hochauflösende Bildgebung,<br />

sondern sammelt, analysiert<br />

und vernetzt auch immer größere<br />

Datenmengen. Hochleistungsrechner<br />

verarbeiten die anfallenden<br />

Daten, wobei die verbauten Leiterplatten<br />

mechanisch und elektrisch<br />

miteinander verbunden sind.<br />

Für eine solche Highspeed-Datenübertragung<br />

sind extrem leistungsfähige<br />

Steckverbinder notwendig,<br />

die zum Ausschluss elektromagnetischer<br />

Störungen und wegen ihres<br />

Einsatzes in Magnetfeldnähe außerdem<br />

eine hervorragende elektromagnetische<br />

Verträglichkeit und aufgrund<br />

mechanischer Belastungen<br />

darüber hinaus eine ausgezeichnete<br />

Robustheit aufweisen müssen.<br />

Optimiertes Kontaktdesign<br />

Der SMT-Steckverbinder Colibri<br />

eignet sich wegen seines optimierten<br />

Kontaktdesigns ausgezeichnet<br />

für solche Highspeed-Anwendungen<br />

in der Medizintechnik. So<br />

kommt er beispielsweise bei bildgebenden<br />

Verfahren zum Einsatz, wo<br />

enorme Datenmengen in kürzester<br />

Zeit zuverlässig übertragen werden<br />

müssen. Mit seinem miniaturisierten<br />

Design, einem Raster von<br />

0,5 mm, variablen Polzahlen sowie<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

Leiterplattenabständen und Datenübertragungsraten<br />

bis 16 Gbit/s bietet<br />

er nicht nur maximale Flexibilität<br />

beim Hardware-Design, sondern ist<br />

darüber hinaus kompatibel mit der<br />

PCI Express Gen4.<br />

Robust mit hoher elektromagnetischer<br />

Verträglichkeit<br />

Es gibt jedoch auch medizinische<br />

Anwendungsbereiche, die besondere<br />

Anforderungen an die elektromagnetische<br />

Verträglichkeit und<br />

Robustheit eines Steckverbinders<br />

stellen, beispielsweise beim Einsatz<br />

in einem Umfeld unmittelbarer<br />

elektromagnetischer Belastung.<br />

Hier eignet sich die Produktfamilie<br />

Zero8 hervorragend. Sie zeigt,<br />

wie alle Anforderungen – Highspeed,<br />

EMV und Robustheit – mit<br />

einem Steckverbinder erfüllt werden<br />

können. Die SMT-Steckverbinder<br />

sind zudem durch ihre kompakte<br />

Bauweise mit einem Raster<br />

von 0,8 mm besonders leicht und<br />

platzsparend. Eine optionale Schirmung<br />

schützt den Steckverbinder<br />

sowie seine umliegenden Baukomponenten<br />

dabei vor elektromagnetischen<br />

Einflüssen.<br />

Bild 2: EMV-Simulation eine ungeschirmten Steckverbinders (links) vs. eines<br />

geschirmten Steckverbinders (rechts); oben ist jeweils das elektrische, unten<br />

das magnetische Feld zu sehen.<br />

Zero8 gilt als<br />

nichtmagnetisch<br />

Durch eine Kombination aus dem<br />

Kontaktwerkstoff Kupfer-Nickel-Silizium<br />

(CuNiSi) sowie der Kontaktoberfläche<br />

Nickel-Phosphor (NiP),<br />

gilt der Steckverbinder sogar als<br />

nichtmagnetisch und kann daher im<br />

MRT eingesetzt werden, um Fehler<br />

in der Bildgebung zu vermeiden.<br />

Somit garantiert der Zero8 eine ausgezeichnete<br />

Signalqualität bei einer<br />

Datenübertragungsrate von bis zu<br />

16 Gbit/s. Aufgrund seiner genderneutralen<br />

ScaleX-Anschlusstechnologie,<br />

den hohen Stecktoleranzen<br />

sowie dem auf der Leiterplatte zu<br />

verlötenden Boardlock ist der Steckverbinder<br />

außerdem besonders<br />

robust gegenüber äußeren Einwirkungen<br />

wie Vibration und Schock.<br />

Hohe Skalierbarkeit<br />

Darüber hinaus bietet der Zero8<br />

eine hohe Skalierbarkeit: Entwickler<br />

können Bauformen, Stapelhöhen<br />

und Polzahlen auf ihre individuellen<br />

Anforderungen anpassen,<br />

sowie zwischen geschirmten,<br />

ungeschirmten oder gewinkelten und<br />

geraden Steckern wählen. Alle Produkte<br />

der Zero8-Familie sind dabei<br />

untereinander kompatibel und frei<br />

kombinierbar.<br />

Highspeed, EMV und Robustheit<br />

– diese Kriterien bestimmen, was<br />

bei Gesundheitsfragen entscheidend<br />

ist: Zuverlässigkeit. Mit den<br />

Steckverbindern Zero8 und Colibri<br />

steht der modernen Medizintechnik<br />

jedoch nichts mehr im Weg.<br />

ept GmbH<br />

www.ept.de<br />

Bild 3: Die<br />

Zero8-<br />

Steckverbinder<br />

sind in vielen<br />

Varianten<br />

erhältlich<br />

51


Komponenten<br />

Flexibel in der Anwendung, leicht in<br />

der Handhabung<br />

ODU MEDI-SNAP in Größe 3,5 - das Kunststoff-Rundsteckverbinder Portfolio kann jetzt noch mehr<br />

Das ODU MEDI-SNAP Port folio<br />

hat sich als zuverlässige, berührungssichere<br />

Lösung für anspruchsvolle<br />

Anwendungen in der Medizintechnik,<br />

Mess- und Prüftechnik<br />

und Industrieelektronik bewährt.<br />

Jetzt bietet der Klassiker aus dem<br />

Kunststoff-Rundsteckverbinder-<br />

Portfolio in der neuen Größe 3,5<br />

Hybridtechnologien sowie hochpolige<br />

Lösungen und ist gleichzeitig<br />

so flexibel, dass eine schnelle<br />

Anpassung im Einsatzdesign an<br />

die individuellen Bedürfnisse des<br />

Kunden möglich ist.<br />

Hybrid, hochpolig, flexibel<br />

Spezielle Einsätze für hybride<br />

Lösungen bieten Platz für mehr<br />

Signale auch in Kombination mit<br />

der Übertragungsmöglichkeit von<br />

Strom und Fluiden. Kundenspezifische<br />

Lösungen zur Aufnahme weiterer<br />

Medien wie Koax oder Lichtwellenleiter,<br />

sind möglich. In einer<br />

reinen Signalvariante finden 41 Kontakte<br />

Platz.<br />

Die wichtigsten Merkmale:<br />

• Maximale Leistung auf kleinstem<br />

Bauraum:<br />

Platz für bis zu 41 Signalkontakte<br />

Medien wie Signale, Strom und<br />

Fluide in einer Schnittstelle<br />

kombiniert<br />

Auf Anfrage sind auch<br />

Lösungen für Koax und LWL<br />

geplant<br />

• Anwenderfreundlich, sicher und<br />

zuverlässig durch:<br />

Einfaches Verbinden mittels<br />

Push-Pull Verriegelung<br />

Optionaler Printanschluss für<br />

hohe Poldichte ermöglicht einfachste<br />

Montage<br />

Höchster Patientenschutz nach<br />

der IEC 60601-1: 2x MOPP, 2x<br />

MOOP<br />

• Hohe Flexibilität:<br />

Vielfalt an Medieneinsätzen<br />

und Pin-Layout-Designs durch<br />

modulares Aufbauprinzip<br />

Verschiedene Bauformen verfügbar:<br />

Dichte/Undichte gerade<br />

Stecker in Kombination mit<br />

dichten/undichten Geräteteilen<br />

für Vorder- oder Rückwandmontage<br />

• Minimales Gewicht möglich<br />

durch Kunststoffgehäuse<br />

ODU bietet flexible Komplettsysteme<br />

bestehend aus Push-Pull<br />

Steckverbinder, Kabel mit passender<br />

Konfektionierung und einer<br />

optionalen Beschriftung.<br />

Applikationen<br />

Die Portfolio-Erweiterung des<br />

ODU MEDI-SNAP Größe 3,5 eignet<br />

sich für Anwendungen in den<br />

Bereichen Medizin, Industrie und<br />

der digitalen Prüf- und Messtechnik.<br />

Prüfgeräte, Battery Balancer,<br />

Defibrillatoren, Roboteranschlüsse,<br />

Endoskope, LED-Geräte, Unterhaltungssysteme<br />

oder unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgungen sind nur<br />

einige der möglichen Anwendungen.<br />

ODU GmbH & Co. KG<br />

www.odu.de<br />

5G-Antenne für M2M und IoT<br />

Die neue 5G-Antenne Antares<br />

von Synzen ist ein äußerst<br />

flexibles und leistungsfähiges<br />

Device. Sie eignet sich hervorragend<br />

für den Einsatz in 5G/4G-,<br />

LTE/3G/2G/NB-IoT/CAT-M-Applikationen<br />

respektive für integrierte<br />

Antennenlösungen.<br />

Durch ihren extrem kompakten<br />

Formfaktor (100 x 20 x 0,2 mm)<br />

und ihre Flexibilität können Anwender<br />

die Antares erstaunlich einfach<br />

in ihre Anwendungen integrieren.<br />

Die FPC-Antenne Antares von<br />

Synzen ist dank ihrer großartigen<br />

Eigenschaften für eine Vielzahl<br />

an Applikationen in Wissenschaft,<br />

Industrie oder Medizin<br />

geeignet. Dazu zählen beispielsweise<br />

Smart Grids, Smart<br />

Meters oder Remote Monitoring.<br />

Außerdem eignet sich die Antares<br />

hervorragend für die industrielle<br />

Machine-to-Machine-Kommunikation<br />

oder bei Femtoc.<br />

Technische Highlights:<br />

• 5G LTE FPC with cable and<br />

connector IPEX MHFI (U.FL)<br />

• ultra-small<br />

• for 5G and global cellular applications<br />

• simple integration, plug and operate<br />

the device without designing<br />

onboard antenna<br />

• can be tuned for various environments<br />

and plastic thickness<br />

with additional Pi network, free<br />

tuning service available<br />

• alternate cable lengths and connectors<br />

available upon request<br />

• cable: 180 mm length, 1.13 mm<br />

diameter<br />

• RoHS & Reach Compliant<br />

tekmodul GmbH<br />

info@tekmodul.de<br />

www.tekmodul.de<br />

52 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Komponenten<br />

Tastaturen mit Silikonoberfläche für<br />

den medizinischen Bereich<br />

WALLY9 - die Silikontastatur von Wöhr - kann an der Wand montiert werden und ist bestens für den Einsatz in<br />

medizinischen Bereichen geeignet<br />

spielsweise Krankenhäuser, Labore,<br />

Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

oder überall da, wo hygienegerecht<br />

gearbeitet werden muss.<br />

Touchpad oder Maus<br />

Deutsches und Englisches Layout<br />

sind standardmäßig lieferbar. Es<br />

kann mit dem integrierten, hochauflösenden<br />

Touchpad gearbeitet werden<br />

oder optional mit Maus (dann<br />

mit Version inkl. Mausablage). Die<br />

flachen Silikontastaturen erfüllen<br />

hohe Anforderungen an die Ergonomie<br />

und eine komfortable angenehm<br />

leise Bedienung.<br />

Richard Wöhr GmbH<br />

www.woehrgmbh.de<br />

Die Richard Wöhr GmbH führt<br />

eine neue Tastaturen-Serie ein: die<br />

WALLY9 – Silikontastatur. Das Produktportfolio<br />

beinhaltet zwei neue<br />

Ausführungen. Die „Standard“ silikonabgedeckte<br />

Tastatur für die<br />

Wandmontage sowie die Ausführung<br />

„inklusive Mausablage“.<br />

Die CleanLock-Funktion ermöglicht<br />

eine schnelle und einfache Reinigung<br />

und Desinfektion, bei welcher<br />

eine zusätzlich integrierte Taste nach<br />

Betätigung die Eingabe unterbindet<br />

und erst nach erneuter Betätigung<br />

der Taste wieder aktiviert. Mittels<br />

des hochwertig verarbeiteten Silikons<br />

wird eine wasser- und staubdichte<br />

Einhaltung der IP-Schutzart<br />

IP65 (bis IP68 möglich) ermöglicht –<br />

und dies unter Einhaltung höchster<br />

ergonomischer Ansprüche. Dadurch<br />

sind die WALLY9 Silikontastaturen<br />

bestens für den Einsatz in medizinischen<br />

Bereichen geeignet, bei-<br />

Weitere<br />

Produkteigenschaften<br />

Die Tastaturen können problemlos<br />

an der Wand angebracht werden.<br />

Eine integrierte Kabelführung<br />

im Scharnier verstaut das Kabel<br />

und ist in Winkel und Verstellkraft<br />

stufenlos einstellbar. Eine Clean-<br />

Remind-Funktion erinnert an die<br />

nächste Reinigung. Die zugehörige<br />

LED leuchtet auf, sobald die nächste<br />

Reinigung nötigt ist. ◄<br />

Keramische Heizelemente für maximale Heizleistung<br />

Die keramischen Heizelemente<br />

der Marke Ultramic, welche von<br />

Telemeter Electronic vertrieben<br />

werden, wurden für thermische<br />

Anwendungen entwickelt, bei<br />

denen eine sehr hohe Leistung<br />

erforderlich ist. Die Ultramic-Keramik<br />

Heizelemente bestehen aus<br />

Aluminiumnitrid, welches eine<br />

maximale Leistung in anspruchsvollen<br />

Anwendungen bietet. Das<br />

Aluminiumnitrid eignet sich besonders<br />

für Anwendungen, welche<br />

eine saubere, nicht verschmutzende<br />

Wärmequelle benötigen.<br />

Die geometrische Genauigkeit<br />

erlaubt einen gleichmäßigen Kontakt<br />

zwischen den zu heizenden<br />

Elementen und der Keramik während<br />

der Heizphase. Neben den<br />

ausgezeichneten thermischen<br />

Eigenschaften bieten Ultramic-<br />

Keramikheizer zusätzlich eine<br />

hohe elektrische Isolierung, sowie<br />

eine bessere chemische Beständigkeit<br />

gegenüber herkömmlichen<br />

metallischen Heizern.<br />

Bei Telemeter Electronic erhält<br />

der Kunde die Ultramic-Keramik<br />

Heizelemente mit einer Leistungsdichte<br />

von 155 W/cm², sowie mit<br />

einer Standard-Betriebstemperatur<br />

von bis zu 400 °C, oder einer<br />

erweiterten Betriebstemperatur<br />

von bis zu 600 °C. Typische<br />

Anwendungsbereiche der Ultramic-Heizer<br />

sind der Einbau in<br />

Beatmungsgeräten, Klinische<br />

Diagnose geräten oder der Einsatz<br />

beim Prüfen von integrierten<br />

Schaltkreisen (IC) und Chips. Sie<br />

sind darüber hinaus aufgrund ihrer<br />

homogenen Einheit (Aluminiumnitrid)<br />

auch geeignet für anspruchsvolle<br />

Vakuumanwendungen.<br />

Telemeter Electronic<br />

GmbH<br />

info@telemeter.de<br />

www.telemeter.info<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

53


Komponenten<br />

Best of 2021<br />

Leistungsstarke Kühllösungen für die Medizintechnik<br />

Kühllösungen für die Medizintechnik<br />

müssen höchsten Ansprüchen<br />

genügen und absolut zuverlässig<br />

sein – schließlich hängen<br />

im Zweifelsfall Menschenleben<br />

davon ab. CTX ist Spezialist für<br />

solche anwendungsspezifischen<br />

Kühl lösungen zur effizienten Kühlung<br />

der Hochleistungselektronik<br />

in medizintechnischen Geräten.<br />

Die leistungsstarken Kühlkörper<br />

von CTX – insbesondere Flüssigkeitskühlkörper,<br />

Profilkühlkörper,<br />

LED-Kühlkörper und Leiterplattenkühlkörper<br />

– werden in vielen<br />

Beatmungsgeräten, Herz-Lungen-<br />

Maschinen, Blut- und Infusionspumpen,<br />

Diagnosegeräten, Zentrifugen,<br />

MRT-Geräten, CT-Geräten,<br />

OP-Robotern, Sonographiegeräten<br />

und Nierensteinzertrümmerern<br />

namhafter<br />

Hersteller sowie in der<br />

Dentaltechnik und in<br />

der medizinischen<br />

LED-Beleuchtung eingesetzt.<br />

In medizintechnischen<br />

Geräten, die<br />

im Betrieb hohe Temperaturen<br />

entwickeln,<br />

kommen zur Kühlung<br />

der Leistungselektronik<br />

bevorzugt kompakte,<br />

leistungsstarke<br />

Flüssigkeitskühlkörper<br />

zum Einsatz. Sie<br />

bieten höchstmögliche Kühlleistung<br />

auf kleinstmöglichen Raum<br />

und gewährleisten die zuverlässige<br />

Funktionsfähigkeit und<br />

lange Lebensdauer der Elektronik.<br />

Direkt am Hotspot montiert,<br />

transportieren sie die Wärme<br />

zügig ab. Dabei sind Flüssigkeitskühlkörper<br />

bis zu 25 % effizienter<br />

als lüftergestützte Kühllösungen.<br />

Die Temperatur entscheidet<br />

Bei medizintechnischen Verfahren<br />

hängt die korrekte Funktion<br />

von einer genauen Temperierung<br />

ab. Sie bestimmt beispielsweise<br />

den Erfolg der gezielten Vervielfältigung<br />

von DNA-Abschnitten<br />

(Amplifikation) oder sichert die<br />

zuverlässige Funktionalität medizinischer<br />

Laser. Auch Reagenzien<br />

in der medizinischen Diagnostik<br />

und Verstärker von medizinischen<br />

Bildgebungsverfahren benötigen<br />

Kühlung, um die gewünschte Leistung<br />

zu erzielen. Kühlkörper von<br />

CTX sorgen hierbei verlässlich für<br />

die optimale Betriebstemperatur.<br />

CTX Thermal Solutions<br />

GmbH<br />

info@ctx.eu<br />

www.ctx.eu<br />

UV-Lösungen auch jenseits der Desinfektion<br />

Laser Components erweitert<br />

sein Portfolio an UV-LEDs um<br />

Produkte des südkoreanischen<br />

Herstellers Photon Wave. Das<br />

2016 gegründete Unternehmen<br />

hat sich auf die Herstellung<br />

von UVB- und UVC-LED-Chips<br />

mit und ohne SMD-Gehäuse<br />

spezialisiert. Ein besonderer<br />

Schwerpunkt liegt dabei auf<br />

Lösungen zur Sterilisierung<br />

von Luft, Wasser und Oberflächen<br />

sowie auf medizinischen<br />

Anwendungen.<br />

Durch die Zusammenarbeit<br />

mit Photon<br />

Wave umfasst<br />

das Angebot von<br />

Laser Components<br />

jetzt keimtötende<br />

LEDs der UVC-Wellenlängen<br />

255 nm,<br />

265 nm und 275 nm<br />

sowie die UVB-Wellenlängen<br />

295 nm<br />

und 308 nm. Dabei<br />

sind jeweils verschiedene<br />

Chipgrößen<br />

und Leistungsklassen<br />

verfügbar. Die<br />

maximal verfügbare<br />

Leistung pro Chip<br />

liegt über 100 mW.<br />

Das ist aktuell der<br />

höchste Wert auf<br />

dem Markt. Auch für<br />

den Betrieb dieser High-Power-<br />

LEDs werden lediglich Spannungen<br />

zwischen 5,7 V und 6,3 V benötigt,<br />

sodass sie sich auch für den<br />

mobilen Einsatz eignen.<br />

Die in der Natur nicht vorkommende<br />

UVC-Strahlung wirkt bei<br />

Wellenlängen zwischen 250 nm<br />

und 280 nm keimtötend. Daher<br />

wird sie hauptsächlich zur Sterilisation<br />

und Desinfektion eingesetzt.<br />

Als UVB bezeichnet man<br />

den Wellenlängenbereich zwischen<br />

280 nm und 315 nm. Anwendungen<br />

für diese Strahlen finden<br />

sich unter anderem im Gartenbau<br />

und in der Dermatologie.<br />

„Wir freuen uns, dass wir durch<br />

die Zusammenarbeit mit Photon<br />

Wave nun eine große Bandbreite<br />

an UV-Wellenlängen anbieten<br />

können und einen starken Partner<br />

für UVB-LEDs an unserer<br />

Seite haben“, sagt Dr. Olga<br />

Stroh-Vasenev von Laser Components.<br />

„Dank der großen Vielfalt an<br />

Wellenlängen und Leistungsklassen<br />

können wir Lösungen für viele<br />

verschiedene Anwendungen und<br />

Anforderungen anbieten.“<br />

Laser Components<br />

Germany GmbH<br />

www.lasercomponents.com/de<br />

54 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Das richtige Gehäuse für den<br />

klinischen Alltag<br />

Komponenten<br />

Innovative Gehäusetechnik fürs Leben - OKW legt den Schwerpunkt auf innovative und hochwertige Lösungen<br />

mit ergonomisch günstigen Formen, die Vertrauen schaffen.<br />

Medizinische Geräte kommen in<br />

sensiblen und reinen Bereichen mit<br />

anspruchsvollen Arbeitsbedingungen<br />

zum Einsatz. Sei es eine Arztpraxis,<br />

ein Labor, ein Reinraum<br />

oder eine Klinik – an die elektronischen<br />

Medizinprodukte werden<br />

hohe Anforderungen in Punkto Qualität<br />

gestellt: sie sollen eine ansprechende<br />

Optik mit einem robusten,<br />

langlebigen Design haben, sowie<br />

ergonomisch, widerstandsfähig<br />

und manipulationssicher sein. All<br />

diese elektronischen Medizinprodukte<br />

benötigen eine „Verpackung“,<br />

um die genannten Kriterien optimal<br />

zu erfüllen. OKW Gehäusesysteme<br />

bietet für genau diesen Anwendungszweck<br />

ein breites Portfolio<br />

an Gehäuselösungen.<br />

Reibungsloser Dauereinsatz<br />

Im Gesundheitswesen finden<br />

sich viele Geräte, in die etwas eingepflegt<br />

oder in denen etwas angezeigt<br />

wird. Seien es Patientendaten,<br />

wichtige Analysen von Stoffen, Notfall-<br />

und Benachrichtigungssysteme<br />

oder Bedienterminals für Zugangsbereiche.<br />

Die Medizingeräte müssen<br />

dabei vielfältiges leisten: einen reibungslosen<br />

Dauereinsatz rund um<br />

die Uhr, die Nutzung durch unterschiedlichste<br />

Anwender, sie müssen<br />

teilweise mobil und tragbar sein.<br />

Besonders wichtig ist das Material,<br />

aus dem das Gehäuse gefertigt ist.<br />

Es muss Verschleißerscheinungen<br />

standhalten, sowie eine Reinigung<br />

mit gängigen Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln<br />

ohne Beschädigung<br />

überstehen. Die Kunststoffgehäuse<br />

und Aluminiumprofil-Gehäuse von<br />

OKW gibt es in hochwertigen Materialien,<br />

in einem modernen und zeitlosen<br />

Design. Ein weiterer wichtiger<br />

Punkt stellt ein Schutz vor elektromagnetischer<br />

Störung dar, um<br />

fatalen Ausfällen der Geräte entgegenzuwirken.<br />

Mit einer EMV-<br />

Beschichtung wird die Elektronik<br />

vor Störeinflüssen von außen<br />

sowie eigener, erhöhter Störemission<br />

geschützt. Für weitere individuelle<br />

Kundenbedürfnisse, wie<br />

einer mechanischen Bearbeitung<br />

für Schnittstellen oder Bedruckung<br />

etc., lassen sich die Standardgehäuse<br />

nach Bedarf modifizieren.<br />

Verschiedene<br />

Gehäuselösungen<br />

Für die Medizintechnik sind verschiedene<br />

Gehäuselösungen ab<br />

Lager erhältlich. Eine tragbare Variante,<br />

die von Zimmer zu Zimmer<br />

transportiert werden muss oder<br />

gar an Rundschienen von Patientenbetten<br />

angebracht wird, stellt<br />

das CARRYTEC mit funktionalem<br />

Griff dar. Für die Eingabe von Daten<br />

im ergonomisch-günstigen Neigungswinkel<br />

an der Wand, einem<br />

Pult oder auf dem Tisch gibt es<br />

die Gehäusereihen PROTEC und<br />

EVOTEC. Manchmal ist es erforderlich,<br />

medizinische Geräte direkt<br />

am Körper zu tragen. Hierfür sind<br />

spezielle Wearable Gehäuse, wie<br />

das BODY-CASE, ideal.<br />

OKW Odenwälder<br />

Kunststoffwerke<br />

Gehäusesysteme GmbH<br />

www.okw.com<br />

NEU<br />

Jetzt auch mit<br />

USB-Lademodul<br />

verfügbar<br />

Medizinische Mehrfachsteckdose<br />

mit USB-A-Lademodul<br />

EINZIGARTIG<br />

• MEDX+USB: Komfortable, TÜV<br />

geprüfte Auflademöglichkeiten für<br />

Mobilgeräte von Patienten oder<br />

Mitarbeitern am Point of Care<br />

• Für den Einsatz im patientennahen<br />

Umfeld in Kliniken und<br />

Arztpraxen entwickelt<br />

• Individuell zu konfigurieren und<br />

auf bis zu 8 Module ausbaubar<br />

Baaske Medical GmbH & Co. KG | Bacmeisterstr. 3 | 32312 Lübbecke<br />

Tel: +49 5741 236027-0 | vertrieb@e-medic.de | www.e-medic.de<br />

MEDIZINISCHE HARDWARE FÜR HÖCHSTE ANSPRÜCHE


Komponenten<br />

Best of 2021<br />

Magnetische Rundstecker: drehbar, hygienisch, platzsparend und designorientiert<br />

Die Firma N&H Technology<br />

GmbH entwickelt und fertigt kundenspezifische<br />

magnetische<br />

Stecker lösungen. Gerade für die<br />

anspruchsvollen hygienischen<br />

Anforderungen in der Medizintechnik<br />

können magnetische Stecker<br />

punkten. Durch die Implementierung<br />

eines Magneten<br />

im Stecker findet eine selbstführende<br />

Verbindung statt, so<br />

dass auch schwierige Stecksituationen,<br />

ohne großen Kraftaufwand,<br />

einfach überwunden<br />

werden können. Auch 360°<br />

drehbare Stecklösungen, wie<br />

bei Rund steckern, sind möglich.<br />

Die Kontaktflächen können<br />

äußerst flach und klein konstruiert<br />

werden, so dass keine<br />

Vertiefungen und Rillen, wie<br />

bei herkömmlichen Konturensteckern,<br />

entstehen. Lade- und<br />

Signalströme werden durch integrierte<br />

Federkontakte übertragen,<br />

die je nach Model Ladeströme<br />

von bis zu 13 A pro Pin<br />

ermöglichen. Durch die direkte<br />

Umspritzung mit Kunststoff bzw.<br />

einer Versiegelung mit Elastomer-<br />

Materialien, erreichen die konstruierten<br />

Magnetstecker eine Schutzklasse<br />

von bis zu IPx8.<br />

Die magnetische Verbindung<br />

ist schock- und vibrationsbeständig<br />

und sorgt für eine einwandfreie<br />

und sichere Funktion. Mechanischer<br />

Verschleiß durch häufiges<br />

Ein- und Ausstecken wird nahezu<br />

eliminiert. Auch eine Beschädigung<br />

des Gerätes durch einen ungewollten<br />

Zug am Kabel wird durch<br />

den magnetisch-definierten Lösemechanismus<br />

verhindert.<br />

N&H Technology bietet bei<br />

der Konstruktion von kundenspezifischen<br />

Steckadaptern eine<br />

umfangreiche Unterstützung<br />

und begleitet die Projekte bis zur<br />

Serienlieferung.<br />

N&H Technology<br />

www.nh-technology.de<br />

Hohe Leistungsfähigkeit bei geringen Abmessungen<br />

© Redler<br />

KAMAKA Electronic<br />

Bauelemente Vertriebs GmbH<br />

www.kamaka.de<br />

Der Micro Rayon von Redler (Vertrieb:<br />

KAMAKA Electronic Bauelemente<br />

Vertriebs GmbH) ist einer<br />

der kleinsten Servo Motion Controller<br />

bezogen auf die Leistungsfähigkeit<br />

und hat zudem eine sehr<br />

hohe Qualität. SMD – Kunden können<br />

ihn auf ihr eigenes Board löten.<br />

Dies ist ein großer Vorteil, da die<br />

Kunden kein spezielles Kommunikationsprotokoll<br />

oder zusätzlichen<br />

Platzbedarf auf ihren Plattformen<br />

benötigen. Die Leistung beträgt<br />

bis zu 12,5 Arms bei bis zu 48 V<br />

und Standard-Kunden benötigen<br />

hierfür keine speziellen Standards.<br />

Applikationen im Bereich<br />

der Verteidigung sind<br />

• Visiersysteme<br />

• Kleine Fernbedienungswaffensysteme<br />

• Kleiner UAV/AUS Antrieb<br />

• Kardanadapter und Aufhängungen<br />

• Mehrkanalige Betätigungsapplikationen<br />

In der Industrie<br />

• AGV (automatisiert geführte Fahrzeuge)<br />

• Robotik<br />

• Druckmaschinen<br />

• Produktionsmaschinen<br />

Im Automotive-Bereich<br />

• Kleine E-Fahrzeuge<br />

Auch in der Medizin sind zahlreiche<br />

weitere Anwendungen möglich.<br />

◄<br />

56 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Komponenten<br />

Leise Lüfter für medizinische Geräte<br />

Fast in jedem Behandlungsraum<br />

steht ein High-Tech-Gerät<br />

der Medizintechnik. In den meisten<br />

Geräten werden Lüfter zur<br />

Kühlung der aufwendigen Elektronik<br />

bzw. der Rechenkomponenten<br />

verwendet. Die Geräuschentwicklung<br />

ist dabei nicht unerheblich<br />

und wird oft als störend empfunden.<br />

Dank der neuen Lüftergeneration<br />

LF40P von Sepa Europe<br />

gehören Lüftergeräusche in medizinischen<br />

Geräten der Vergangenheit<br />

an. Durch die optimierte Flügelgeometrie<br />

arbeiten die Axiallüfter<br />

leise und doch effektiv.<br />

Ob für Röntgengeräte, Patientenmonitore,<br />

Bestrahlungsgeräte,<br />

Beatmungsgeräte, DNA Sequenzierer<br />

oder in der Blutdiagnostik,<br />

Lüfter sorgen für zuverlässige<br />

Entwärmung. In einem Fall mag<br />

es die aufwändige Leistungselektronik<br />

sein, deren Temperatur<br />

bestimmte Werte nicht überschreiten<br />

darf, im anderen Fall ist<br />

es die Kühlung der Grafikaufbereitung<br />

für die hochauflösenden Bilddarstellung,<br />

die eine bildgebende<br />

Diagnostik erheblich erleichtert.<br />

Manche der genannten Anwendungen<br />

sind geräuschsensibel. Im<br />

Diagnostikraum, z. B. beim MRT,<br />

spielt das Lüfter-Geräusch eher<br />

eine untergeordnete Rolle, im<br />

Aufwachraum neben dem Patienten<br />

schon. Da die Gehäuse<br />

immer kompakter werden, lässt<br />

sich ein großer Lüfter mit niedriger<br />

Drehzahl aus Platzgründen<br />

nicht immer realisieren. Die Konsequenz<br />

ist, dass ein kleineres<br />

Modell die gleiche Arbeit bei hoher<br />

Drehzahl schaffen muss und somit<br />

lauter wird. Abhilfe schafft hier die<br />

neue Lüftergeneration von Sepa<br />

Europe, die LF40P Serie. Durch<br />

die optimierte Flügelgeometrie<br />

kann sie geschickt Geräusch und<br />

Leistung vereinen. Beim Vergleich<br />

mit dem gleich großen Vorgängermodell<br />

lässt sich bei identischem<br />

Geräuschniveau ein Leistungsplus<br />

von 25 % verzeichnen. Darüber<br />

hinaus kann die Drehzahl über den<br />

PWM-Eingang an die notwendige<br />

Kühlungsleistung angepasst werden<br />

und erzeugt damit nur so viel<br />

Luftgeräusch wie unbedingt nötig.<br />

Das MagFix Lager sorgt zudem<br />

für eine hohe Schock- und Vibrationsfestigkeit.<br />

Den vollständigen Artikel finden<br />

Sie im meditronic-journal 3-2021<br />

auf Seite 23.<br />

SEPA EUROPE GmbH<br />

www.sepa-europe.com<br />

Best of 2021<br />

Lösungen für elektronische Baugruppen und Systeme<br />

Was gibt es Neues in der Elektronikbranche?<br />

Finden Sie es auf der Fachmesse SMTconnect, dem europäischen Treffpunkt der Elektronikfertigung, heraus!<br />

Systementwicklung und Produktionsvorbereitung<br />

Materialien und Bauelemente<br />

Prozesse und Fertigung<br />

Zuverlässigkeit und Test<br />

Software und Produktionssteuerung<br />

Nürnberg, 10. – 12.05.<strong>2022</strong><br />

Nehmen Sie teil: smtconnect.com<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

# smtconnect<br />

57


Sensoren<br />

Best of 2021<br />

1 mm² großer und 1 Gramm schwerer Bildsensor<br />

Der Bildsensor ist kleiner als ein Reiskorn,<br />

leichter als eine Briefmarke aber leistungsfähiger<br />

als alle bisher dagewesenen Entwicklungen<br />

seiner Art. Mit einer Größe von 1 mm²<br />

und einem Gewicht von etwa einem Gramm<br />

ist der Bildsensor so klein, dass er nicht nur in<br />

Smartphones, VR-Kameras und anderen Wearables<br />

eingebaut, sondern auch in medizinischen<br />

Bereichen wie etwa in Endoskopen integriert<br />

werden kann. Dies entspricht dem Trend der<br />

Miniaturisierung „Der Bildsensor schafft nicht<br />

nur aufgrund seiner Auflösung von 100.000<br />

Pixel scharfe Bilder, sondern er hat durch<br />

unsere smarte Verbindungsarchitektur einen<br />

geringen Stromverbrauch“, erklärt Markus Maier,<br />

Global Account Manager bei AT&S. AT&S hat<br />

für den Sensor die Leiterplatte entwickelt, der<br />

Sensor selbst wurde vom steirischen Anbieter<br />

von Hochleistungssensor lösungen, ams<br />

OSRAM gebaut. Die erfolgreiche Kooperation<br />

der beiden Hightech-Unternehmen ist<br />

zudem ein Beweis dafür, wie mit österreichischem<br />

Know-How die Hightech-Welt mitgestaltet<br />

wird. Der Digicam-Sensor, der einen digitalen<br />

Video-Output bietet, ermöglicht jede Art<br />

von Visual Sensing für mobile Anwendungen.<br />

Eines der ersten Produkte, in dem die<br />

AT&S-Lösung integriert wird, ist die NanEye<br />

von ams OSRAM, eine der kleinsten Digitalkameras<br />

auf dem Markt. Der Anwendungsbereich<br />

von NanEye ist breit, so kann sie etwa für<br />

das Eye-Tracking in VR-Brillen aber auch im<br />

medizinischen Bereich eingesetzt werden. Die<br />

AT&S-Entwicklung wird etwa in einen Kamerakopf<br />

integriert, der für endoskopische Untersuchungen<br />

verwendet wird.<br />

Mit der innovativen „Embedded Component<br />

Packaging“-Technologie (ECP) können bei<br />

gleichbleibender Größe des Endgeräts mehr<br />

Komponenten in die Leiterplatte integriert werden.<br />

Das erhöht einerseits die Funktionalität<br />

und alternativ kann bei gleichbleibendem Funktionsumfang<br />

die Leiterplatte schrumpfen, was<br />

wiederum kompaktere Endgeräte ermöglicht.<br />

Den vollständigen Artikel finden Sie im<br />

meditronic-journal 4-2021 auf Seite 54.<br />

AT & S Austria<br />

Technologie & Systemtechnik AG<br />

www.ats.net<br />

Sauerstoffgehalt exakt<br />

regeln<br />

Sauerstoffsensoren werden häufig in medizinischen<br />

Anwendungen eingesetzt, da der<br />

Sauer stoffgehalt zur exakten Regelung überwacht<br />

werden muss. Die Sauerstoff-Sensorik ist<br />

unverzichtbar, denn sowohl zu wenig als auch<br />

zu viel Sauerstoff in der Atemluft kann für den<br />

Patienten schnell bedrohlich werden.<br />

Während die meisten Gassensoren in stationär<br />

betriebenen Messsystemen eingesetzt<br />

werden, sind Sauerstoffsensoren nicht selten<br />

auch in mobilen Prüfgeräten zu finden. Im Lieferprogramm<br />

von Unitronic Electronics sind<br />

die Sauerstoffsensoren von Figaro gelistet.<br />

Die Firma Figaro hat sich auf verschiedenste<br />

Sensortechnologien spezialisiert und verfügt<br />

über umfangreiches Entwicklungs-Knowhow<br />

in der Sauerstoff-Sensorik. Diese elektrochemischen<br />

Sensoren sind besonders<br />

unempfindlich gegenüber Kohlendioxid sowie<br />

Stickstoffoxiden und überzeugen durch ihre<br />

extreme Langlebigkeit. Die Kunden profitieren<br />

von der über 50jährigen Erfahrung von<br />

Unitronic in der Sensorik. Das Unternehmen<br />

bietet fundierte Kenntnisse im Bereich der<br />

Sauerstoffmessung.<br />

UNITRONIC GmbH<br />

www.unitronic.de<br />

58 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Sensoren<br />

Extrem kleiner in-vivo Drucksensor für Katheter<br />

Mit dem IntraSense präsentiert<br />

Amsys den nach eigenen Angaben<br />

kleinsten in-vivo Drucksensor<br />

zur Integration in Katheter mit<br />

nur 1 French Durchmesser. An den<br />

Sensor mit Abmessungen von nur<br />

750 × 220 × 75 µm ist bereits ein<br />

hochflexibles, komplett geschütztes<br />

Kabel angeschlossen, für eine<br />

einfache Benutzung. Der Sensor ist<br />

für den Betrieb an Luft und salzhaltigen<br />

Flüssigkeiten wie Blut, Hirnflüssigkeit<br />

oder Urin vorgesehen.<br />

Damit eignet er sich für die Anwendung<br />

bei Arteriosklerose und in der<br />

Urologie, aber auch für Hirn- und<br />

Augen-OPs.<br />

Vielseitig einsetzbar<br />

Der Absolutdrucksensor liefert<br />

genaue und stabile Werte im für<br />

den klinischen Betrieb interessanten<br />

Bereich von -300 mmHg<br />

bis +500 mmHg. Für spezielle<br />

Anwendungen kann der Bereich<br />

auch angepasst werden. Mit dem<br />

IntraSense SMI-1B ist auch eine<br />

besser vor Licht geschützte Version<br />

erhältlich. Durch die lichtundurchlässige<br />

Beschichtung ist der Sensor<br />

auch geeignet für Anwendungen<br />

mit eingebauter Beleuchtung wie<br />

z. B. in Endoskopen. Die Sensoren<br />

sind erhältlich mit offenem Kabelende<br />

oder mit Platine und Pin-Kontakten<br />

sowie kundenspezifisch<br />

anpassbarer Kabellänge.<br />

Einfache Inbetriebnahme<br />

Zur einfachen Inbetriebnahme<br />

des IntraSense ist ein Evaluation<br />

Kit erhältlich. Die Druck- und Temperatursignale<br />

des Sensors können<br />

nach Verbinden des Evaluation<br />

Boards mit einer USB-Schnittstelle<br />

einfach über die kostenlose opensource<br />

Arduino Software ausgelesen<br />

werden. Das Evaluation Kit mit<br />

fünf Sensoren ist mit zwei Kabellängen<br />

(60 cm und 180 cm) in der<br />

normalen als auch lichtgeschützten<br />

Ausführung erhältlich.<br />

Anwendungen<br />

• Embolisation<br />

• Vorhofablation<br />

• Atherektomie<br />

• Okklusion der Aorta<br />

• Thermodilution<br />

• Mikrovaskuläre Obstruktion<br />

• Tierversuche<br />

• Endoskopie<br />

• Fractional Flow Reserve für intrakraniellen<br />

Druck (FFR)<br />

• Aortenkontrolle<br />

• reproduktive Gesundheit<br />

• Compartment-Syndrom<br />

• Endourologie<br />

• Glaukom<br />

• Cochlea-Implantate<br />

Amsys GmbH & Co. KG<br />

www.amsys.de<br />

Best of 2021<br />

Drucksensoren mit analogem und digitalen Ausgangssignal<br />

Die All Sensors GmbH hat die<br />

ELV-Serie, auf den Markt gebracht.<br />

Diese neue Sensorfamilie bietet<br />

OEM-Kunden eine erhöhte Flexibilität<br />

im Design bei einer großen<br />

Bandbreite an Druckbereichen<br />

von ±0,5 in H 2 O bis ±150 PSI bzw.<br />

±2,5 mbar bis ±10 bar.<br />

Die digitalen und analogen Drucksensoren<br />

der ELV-Serie bestehen<br />

aus vier Plattformen: ELVH,<br />

ELVI, ELVE und ELVA. Die<br />

Serie basiert auf der All Sensors<br />

CoBeam2 Technologie.<br />

Diese innovative Technologie<br />

bietet in ihrer Klasse die beste<br />

Niederdruck-Sensorleistung,<br />

mit minimalen Querempfindlichkeiten<br />

gegenüber externen Einflüssen.<br />

Daraus resultiert auch eine verbesserte<br />

Langzeit-Stabilität.<br />

Die Produkt-Highlights beinhalten<br />

eine I 2 C- oder SPI-Schnittstelle<br />

mit 12- oder 14-Bit Auflösung sowie<br />

einen verstärkten Analog-Ausgang<br />

Eine große Auswahl an Miniatur SIPund<br />

DIP- sowie SMD-Package-Optionen<br />

ermöglicht eine flexible und<br />

platzsparende PCB-Montage.<br />

Die Drucksensoren der ELV-<br />

Serie sind für den Gebrauch<br />

mit nicht korrosiven, nicht<br />

ionischen gasförmigen Medien<br />

vorgesehen. Eine schützende<br />

Parylene-Beschichtung<br />

ist optional erhältlich<br />

für den Einsatz in feuchter<br />

Umgebung. Anwendungsmöglichkeiten<br />

sind Niederdruckanwendungen<br />

in der Medizintechnik,<br />

pneumatischen Steuerungen,<br />

Anwendungen im Bereich<br />

Heizungs-Lüftungs-Klimatechnik<br />

und industrielle Prozess-Steuerung.<br />

All Sensors GmbH<br />

www.allsensors.eu<br />

OEM-Sensoren für die Medizintechnik<br />

Messung der Stösselkraft<br />

in Insulinpumpen<br />

Senstech AG<br />

CH-8320 Fehraltorf<br />

Telefon +41 44 955 04 55<br />

ISO 9001 · ISO 13485<br />

www.senstech.ch<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

Senstech_Ins_<strong>2022</strong>_91x66_meditronic-journal_A.indd 1 09.11.21 08:29<br />

59


Sensoren<br />

Best of 2021<br />

Neue niedrigauflösende und VIS-InGaAs Sensoren<br />

Andanta präsentiert den<br />

neuen niedrigauflösenden InGaAs-Matrixsensor<br />

FPA64x64-C.<br />

Der ungekühlte Sensor verfügt<br />

über eine Ortsauflösung<br />

von 64 x 64 Pixeln bei einer<br />

Pixelgröße von 40 µm, was<br />

zu einer aktiven Sensor fläche<br />

2,56 x 2,56 mm führt. Der nutzbare<br />

Spektralbereich reicht<br />

von 900 nm bis 1,7 µm. Als<br />

Gehäuse für den Sensor wurde<br />

eine 32-pin Keramik-LCC-Ausführung<br />

gewählt.<br />

Andanta hat auch einen<br />

weiteren niedrigauflösenden<br />

In GaAs 128 x 128-Sensor entwickelt.<br />

Dies ist ein QVGA FPA320x256-C-Sensor<br />

mittlerer Güteklasse mit einer freien Fläche<br />

von 128 x 128 Pixeln, bei der Fehlerpixelcluster<br />

von ≥20 nicht zulässig sind.<br />

Darüber hinaus sind die VIS-InGaAs-Sensoren<br />

mit erweitertem Spektralbereich<br />

bis in den sichtbaren Bereich ebenfalls<br />

verfügbar. Dazu gehören QVGA-Sensoren<br />

wie der FPA320x256-C-VIS ungekühlt<br />

und der FPA320x256-K-VIS 1-stufig<br />

gekühlt, sowie VGA-Sensoren wie der<br />

FPA640x512_P15-C-VIS ungekühlt und der<br />

FPA640x512_P15-TE1-VIS 1-stufig gekühlt.<br />

Durch diese neuen Entwicklungen von<br />

In GaAs-Bildsensoren hofft Andanta, seinen<br />

Kunden, spezialisierten Kameraherstellern,<br />

neue Anwendungsfelder in der Nah-Infrarot-<br />

Bildaufnahme erschließen zu können, insbesondere<br />

in der Spektroskopie, Materialsortierung,<br />

Landwirtschaft, Sicherheitstechnik, Freizeitindustrie,<br />

Medizin und Biologie.<br />

ANDANTA GmbH<br />

epost@andanta.de<br />

www.andanta.de<br />

Piezoresistive Kraftsensoren für den Einsatz in medizinischen Geräten<br />

MicroForce Sensoren der FMA-<br />

Serie von Honeywell sind piezoresistive<br />

Kraftsensoren und eignen<br />

sich hervorragend für den<br />

Einsatz in medizinischen Geräten.<br />

Die FMA-Serie wurde entwickelt,<br />

um den Kundenwunsch<br />

nach einem kompensierten, verstärkten<br />

Kraftsensor zu erfüllen,<br />

der digitale Ausgänge, eine Vielzahl<br />

von Kraftmessbereichen, ein<br />

kleines, kostengünstiges Format<br />

sowie eine verbesserte Haltbarkeit<br />

und Genauigkeit bietet. Das flexible<br />

Design bietet mehrere Standardkonfigurationen<br />

über einen<br />

weiten Betriebstemperaturbereich.<br />

Die platzsparende Form von 5 x<br />

5 mm ermöglicht den Einsatz auch<br />

in Anwendungen mit begrenztem<br />

Bauraum. Die direkte mechanische<br />

Kopplung ermöglicht eine zuverlässige<br />

Schnittstelle mit dem Sensor.<br />

Mithilfe der Diagnosefunktion wird<br />

der ordnungsgemäße Funktionszustand<br />

überwacht und gewährleistet<br />

eine hohe Sicherheit. Beispielsweise<br />

wird die FMA-Serie<br />

sehr erfolgreich zur Überwachung<br />

• von Blockaden im Pumpenrohr<br />

oder Schläuchen bei der Abgabe<br />

von Suspensionen in Infusionspumpen,<br />

• ambulanter Pumpen,<br />

• enteraler Ernährungspumpen und<br />

• von Nierendialysegeräten eingesetzt.<br />

MicroForce Sensoren werden<br />

auf nicht-invasive Weise verwendet<br />

und erfordern vor der Wiederverwendung<br />

keine Desinfektion oder<br />

Sterilisation. Alle Produkte werden<br />

gemäß den ISO 9001-Standards<br />

entwickelt und hergestellt.<br />

IBA-Sensorik GmbH ist seit über<br />

30 Jahren autorisierter Honeywell<br />

Distributor und Spezialist für kundenspezifische<br />

Sonderlösungen.<br />

IBA-Sensorik GmbH<br />

iba@iba-sensorik.de<br />

www.iba-sensorik.de<br />

60 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Sensoren<br />

Hochgenaue Technologie für Neigungsund<br />

Beschleunigungs-Sensorik<br />

Möglich wird die sehr hohe Auflösung<br />

durch ein System aus vier<br />

internen Pendeln, die zusammen<br />

mit dem Gehäuse aus einem einzelnen<br />

Siliziumblock (Wafer) geätzt<br />

und mechanisch aufgehangen werden.<br />

Ein Abgleich aller Pendel sorgt<br />

für sich selbst kompensierende Temperatureffekte,<br />

Messauflösungen im<br />

micro-g Bereich und sehr geringe<br />

Querbeschleunigungsfehler (unter<br />

1 %). Kelag bietet diesen und andere<br />

Sensoren in kleinen, wassergeschützten<br />

Gehäusen mit verschiedenen<br />

Kabel- und Steckervarianten<br />

an. Ausgänge sind als analoge<br />

(0,5 - 4 V, 4 - 20 mA) oder digitale<br />

Version verfügbar.<br />

Verschiedenste Bauformen<br />

Sensoren, die im medizinischen<br />

Bereich eingesetzt werden, müssen<br />

ein hohes Maß an Zuverlässigkeit<br />

und Genauigkeit zu einem<br />

relativ niedrigen Preis bieten können.<br />

Die robusten und langzeitstabilen<br />

KELAG-Sensoren haben sich<br />

in diesem Sektor bereits mehrfach<br />

bewährt.<br />

Neigungs- und<br />

Beschleunigungs-Sensorik<br />

Die stabil konstruierte Neigungsund<br />

Beschleunigungs-Sensorik verfügt<br />

über eine dreidimensionale<br />

Mikromechanik, die unter Einsatz<br />

von hochreinem Silizium auch bei<br />

kritischen Anwendungen eingesetzt<br />

werden kann. So erlaubt der relativ<br />

großzügige Aufbau ein optimales<br />

Verhältnis von Nutzsignal und<br />

Rauschen, welches bereits erfolgreich<br />

im Bereich der Herzschrittmacher<br />

Vorteile generierte.<br />

Die hohe Schocksicherheit von<br />

20.000 g erlaubt den Einsatz in<br />

mechanisch stark beanspruchenden<br />

Anwendungen. Insgesamt wird eine<br />

Langzeitstabilität von ±0,067 % FS<br />

(o. 0,67 mg/0,036 °) über einen Zeitraum<br />

von 10 Jahren erreicht. Dazu<br />

trägt auch die interne Gasdämpfung<br />

bei: sie verhindert unliebsame<br />

Vibrationen und Resonanzeffekte.<br />

Ein Rauschfilter wird dementsprechend<br />

nicht mehr benötigt. Ein weiteres<br />

Bauteil, welches durch Wegfall<br />

die Kosten verringert.<br />

Auftretende Fehler werden durch<br />

hinterlegte Self-Checks im ASIC<br />

(Application-specific integrated<br />

circuit) erkannt und generieren<br />

einen eindeutigen Zustand (Fehlermeldung).<br />

Hohe Auflösung<br />

Es kann jede erdenkliche Bauform<br />

bis zur print-bestückbaren Elektronik-Komponente<br />

geliefert werden.<br />

Damit ergibt sich eine erhebliche<br />

Anzahl an Anwendungsmöglichkeiten<br />

in verschiedenen Gebieten.<br />

Denkbare Optionen im medizinischen<br />

Sektor sind unter anderem:<br />

• Lage-Kontrolle des Patienten z. B.<br />

in Krankenbetten oder Operationstischen<br />

sowie in Rettungswagen<br />

oder Hubschraubern<br />

• Herzfrequenzüberwachung der<br />

Patienten mithilfe von Kelag-<br />

Beschleunigungssensoren<br />

• Monitoring der Ausrichtung medizinischer<br />

Geräte mithilfe von Kelag-<br />

Neigungs- und Winkelsensoren<br />

• Vibrationsmessungen, um z. B.<br />

Störquellen während Operationen<br />

zu vermeiden<br />

• Messen des Tremors bei Parkinson-Patienten<br />

Neben Messungen, die den Patienten<br />

bei ihrer Heilung und dem<br />

Pflegepersonal bei ihrer Arbeit<br />

unterstützen, können Kelag-Sensoren<br />

auch für das Condition Monitoring<br />

eingesetzt werden, um Ausfälle<br />

der genutzten Maschinen zu<br />

prognostizieren und somit kostengünstiger<br />

und Ausfallfrei warten zu<br />

können. ◄<br />

Hohe Schocksicherheit<br />

a.b.jödden gmbh<br />

www.abjoedden.de<br />

Niederdrucksensoren<br />

für die Medizintechnik<br />

www.amsys.de<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

61


Bildverarbeitung<br />

Laborgeräte am Point-of-Care<br />

Unabhängig dank Embedded Vision<br />

Weil die Verbindung zu einem PC<br />

nicht notwendig ist, entfallen regelmäßige<br />

Anpassungen des Systems<br />

und der Software an neue Betriebssysteme<br />

– das macht die Analysegeräte<br />

robust in der Anwendung,<br />

langlebig und optimal geeignet für<br />

ein professionelles Umfeld.<br />

Point-of-Care-Geräte sind unabhängig, leistungsstark und kompakt. MIPI-Kameramodule von VC ermöglichen dabei,<br />

dass Hersteller ihr bewährtes optisches Setup oder Wunschsensoren verwenden können<br />

Vision Components<br />

www.vision-components.com<br />

Wie wichtig schnelle und zuverlässige<br />

Laboranalysen sind, ist mit<br />

der Corona-Pandemie ins öffentliche<br />

Bewusstsein getreten. Eine besondere<br />

Bedeutung haben dabei Pointof-Care-Systeme,<br />

die an jedem Ort<br />

und unabhängig von einem PC funktionieren.<br />

Embedded Vision und<br />

neue Technologien für Kameramodule<br />

ermöglichen, dass Entwickler<br />

dabei ihr bewährtes optisches<br />

Setup beibehalten und eine große<br />

Auswahl an Bildsensoren einsetzen<br />

können.<br />

Die Point-of-Care-Geräte kommen<br />

überall dort zum Einsatz, wo<br />

die Einschleppung und Ausbreitung<br />

von Krankheitserregern und<br />

Keimen gestoppt oder Krankheiten<br />

zum Beispiel durch Hautveränderungen<br />

ad hoc erkannt werden sollen.<br />

Sie zeichnen sich durch schnelle<br />

und genaue Ergebnisse, einfache<br />

Bedienung und kompaktes Design<br />

aus und ermöglichen damit den flexiblen<br />

Einsatz im Gesundheitswesen,<br />

in Life Science und Bioanalyse.<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Systemen, die aus einer Kameraeinheit<br />

und einem angeschlossenen<br />

Computer bestehen, arbeiten<br />

moderne Point-of-Care-Geräte völlig<br />

autark. Bilderfassung, Analyse und<br />

Ausgabe der Ergebnisse erfolgen<br />

direkt auf den kompakten und häufig<br />

auch mobil einsetzbaren Geräten.<br />

Kompakt, leistungsstark,<br />

kostengünstig<br />

Basis der Analysen am Pointof-Care<br />

sind Kamerasensoren zur<br />

Erfassung biologischer Strukturen<br />

und Merkmale – von der Untersuchung<br />

von Hautpartien und Anatomie<br />

über Gewebe bis zur Ebene von<br />

Zellen und Molekülen. Anhand markanter<br />

Hell-/Dunkelwerte, typischer<br />

Muster und Strukturen oder Fluoreszenz<br />

bestimmter Stoffe können bei<br />

diesem Bio-Imaging genannten Verfahren<br />

Veränderungen und Krankheiten<br />

frühzeitig und präzise diagnostiziert<br />

werden. Moderne ARMbasierte<br />

Mikroprozessoren verfügen<br />

über die notwendige Rechenleistung<br />

zur Durchführung der Analysen.<br />

Sie ermöglichen dabei auch<br />

die Nutzung von Künstlicher Intelligenz<br />

und die Integration komplexer<br />

Machine Learning Algorithmen.<br />

Die Embedded Systeme kombinieren<br />

eine hohe Rechenleistung mit<br />

kompaktem Design und geringer<br />

Stromaufnahme. Das macht Prozessoren<br />

wie die NVIDIA Jetson<br />

Serie oder die i.MX 8M Familie von<br />

NXP sowie viele weitere Plattformen<br />

zur ersten Wahl für Point-of-Care-<br />

Geräte und mobile oder dezentral<br />

arbeitende Labor- und Analysegeräte.<br />

Dazu kommt, dass Embedded<br />

Systeme durch die perfekte Anpassung<br />

an die jeweiligen Anwendungen<br />

und den Verzicht auf nicht benötigte<br />

Komponenten extrem preisoptimiert<br />

sind. Damit sind deutlich günstigere<br />

Serienpreise möglich; die Kosten für<br />

die individuelle Entwicklung amortisieren<br />

sich schon bei geringen<br />

Stückzahlen.<br />

Ohne PC – aber mit<br />

bewährten Sensoren<br />

Eine Herausforderung bei der<br />

Neuentwicklung von Analyse- und<br />

62 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Bildverarbeitung<br />

Medical und Life Science-Anwendungen mit besonderen Reinheitsansprüchen<br />

Basler ergänzt vier der MED ace-Kameras<br />

um das MED Feature Set Dust Protection. Die<br />

Kameras eignen sich für Medical und Life Science-Anwendungen<br />

mit besonderen Reinheitsansprüchen.<br />

Diese USB 3.0-Kameras mit 2,3<br />

und 5,1 Megapixel Auflösung sind in Serienproduktion.<br />

Basler vereint in Dust Protection<br />

vier Komponenten und erfüllt die besonderen<br />

Reinheitsansprüche wie die Verschließung des<br />

Sensorraums, Reinraumproduktion, strenge<br />

Prüfung auf Staub und andere Partikel sowie<br />

hohe Robustheit.<br />

Anwendungen in Medizin, Medizintechnik<br />

und Life Sciences wie in der Mikroskopie<br />

stellen besonders hohe Anforderungen an<br />

die Sauberkeit der bildgebenden Komponenten.<br />

Dust Protection erweitert die Feature Sets<br />

aus Easy Compliance, Brilliant Image, Perfect<br />

Color, Low Light Imaging, Industrial Excellence<br />

und High Speed. Die speziell von Basler für<br />

die anspruchsvollen Anforderungen im Bereich<br />

Medical & Life Sciences ausgelegten Funktionen<br />

kombinieren Hardware-, Firmware- und<br />

Softwarefunktionen, die den Entwicklungsaufwand<br />

reduzieren. Sie ermöglichen Bilder<br />

höchster Qualität in kürzester Zeit, bieten<br />

aber gleichzeitig volle Flexibilität für individuelle<br />

Anforderungen. Basler MED ace Kameras<br />

zeichnen sich durch neueste CMOS-Sensoren<br />

der Sony Pregius oder der ON-Semiconductor<br />

PYTHON aus. Sie erreichen bis 164 Bilder/s<br />

und Auflösungen bis 20 Megapixel. Besonders<br />

wertvoll für den Einsatz der Kameras in Medical<br />

& Life Sciences-Anwendungen ist die Zertifizierung<br />

des Qualitätsmanagementsystems<br />

nach ISO 13485:2016.<br />

RAUSCHER<br />

info@rauscher.de<br />

www.rauscher.de<br />

Best of 2021<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

Diagnostikgeräten ohne PC-Anbindung<br />

war bislang das optische<br />

Setup: Hersteller profitieren hier<br />

von deutlich geringeren Kosten<br />

und schnellerer Entwicklungszeit,<br />

wenn sie ihr bewährtes System zur<br />

Bilderfassung beibehalten können.<br />

Außerdem legen viele Unternehmen<br />

Wert auf die Anbindung eines speziellen<br />

Sensors für ihre Anwendungen<br />

oder benötigen eine hohe Bildauflösung<br />

und Lichtempfindlichkeit<br />

bei geringem Rauschen und hoher<br />

Geschwindigkeit. Alle drei Anforderungen<br />

erfüllt eine neue Technologie<br />

von Vision Components: Sie<br />

ermöglicht den Anschluss zahlreicher<br />

Bildsensoren direkt an die<br />

MIPI-CSI-2-Schnittstelle der Prozessoren<br />

– auch bei High-End-Sensoren,<br />

die nativ keine MIPI-Schnittstelle<br />

unterstützten. Dazu wird ein<br />

eigens entwickelter MIPI-Konverter<br />

direkt in das Design der ultrakompakten<br />

Module integriert.<br />

Höchste Bildqualität mit<br />

MIPI-Sensoren<br />

In medizinischen Anwendungen<br />

vielfach erprobte und langzeitverfügbare<br />

High-End-Sensoren aus<br />

der Pregius- und Starvis-Serie von<br />

Sony sind bereits als MIPI-Module<br />

von Vision Components erhältlich.<br />

Dazu gehören das VC MIPI IMX178<br />

mit bis zu 14 Bit Auflösungstiefe, das<br />

damit einen enorm hohen Dynamikumfang<br />

bietet. Für höchste Anforderungen<br />

an die Bildqualität eignet<br />

sich auch das VC MIPI IMX183 Sensormodul,<br />

das über eine Auflösung<br />

von 20 Megapixel, 4K-Video-Unterstützung<br />

und Global-Reset-Shutter<br />

verfügt. Außerdem bereits erhältlich<br />

ist das VC MIPI Modul IMX226<br />

mit 12 Megapixel Auflösung. Beide<br />

Module basieren auf Sony-Starvis-<br />

Sensoren, die aufgrund der Backside-Illuminated-Technologie<br />

(BSI)<br />

eine hohe Lichtempfindlichkeit und<br />

großen Kontrastumfang verbinden.<br />

Individuelle Sensoren –<br />

auch für SWIR<br />

Unterstützung für sämtliche Sensoren – auch ohne native MIPI-Schnittstelle: Eigens dafür hat Vision Components<br />

einen MIPI-Konverter entwickelt, der fest in das Design der ultrakompakten Sensormodule integriert ist<br />

Zusätzlich bietet Vision Components<br />

weitere MIPI-Module für<br />

professionelle Anwendungen, wie<br />

z. B. die IMX 250er Serie für hohe<br />

Bildraten und die IMX 260er Sensorfamilie,<br />

die sich durch ihren<br />

niedrigen Serienpreis auszeichnet.<br />

Alle Kameramodule des Herstellers<br />

sind langzeitverfügbar und<br />

industrietauglich. Das Sortiment an<br />

Bildsensoren für Medizin- und Life-<br />

Science-Applikationen wird ständig<br />

erweitert – ganz aktuell zum Beispiel<br />

auch mit Sensoren für Aufnahmen<br />

im SWIR-Bereich. Sollten<br />

Unternehmen ihren gewünschten<br />

Bildsensor nicht finden, bietet VC<br />

die kundenspezifische Entwicklung<br />

an. Dank der umfangreichen Vorarbeiten<br />

und des modularen Designs<br />

erfolgt die Umsetzung und Serienqualifizierung<br />

schnell, einfach und<br />

kostengünstig.<br />

Schneller zur Marktreife<br />

Die Entwicklung medizinischer<br />

Labor- und Analysegeräte ist zeitund<br />

kostenaufwendig. Modulares<br />

Design und bewährte Komponenten<br />

beschleunigen die Zeit zur<br />

Marktreife von Point-of-Care-Systemen.<br />

Dank der MIPI-Technologie<br />

von Vision Components und moderner,<br />

leistungsstarker Embedded Prozessoren<br />

können Hersteller dabei<br />

ihre bewährte optische Konfiguration<br />

und Wunschsensoren beibehalten<br />

und bei der Neuentwicklung ihrer<br />

Geräte dennoch auf externe PCs<br />

für die Datenverarbeitung verzichten.<br />

Das Ergebnis sind autarke, kompakte<br />

und leistungsstarke Geräte<br />

für flexible und vielseitige Anwendungen<br />

– optimal angepasst an ihre<br />

jeweiligen Anwendungen und gerüstet<br />

für die Herausforderungen der<br />

Zukunft. ◄<br />

63


Robotik<br />

Intelligente Robotik hilft bei der<br />

Mobilisierung schwerstkranker Patienten<br />

Reactive Robotics & TQ-Group im Einsatz in der Schön Klinik Bad Aibling Harthausen<br />

den zusätzlich 187.000 Pflegevollzeitkräfte<br />

benötigt. In Krankenhäusern<br />

sind demnach 63.000 zusätzliche<br />

Vollzeit-Pflegekräfte erforderlich.<br />

Ein noch dramatischeres Bild<br />

zeichnet der Pflegereport der Bertelsmann<br />

Stiftung, der prognostiziert,<br />

dass bis 2030 die Zahl der Pflegebedürftigen<br />

um 50 Prozent steigen<br />

wird. Laut dieser Erhebung fehlen<br />

dann fast 500.000 Vollzeitkräfte in<br />

der Pflege. Was liegt also näher, als<br />

intensiv nach technischer Unterstützung<br />

zu forschen, die Ärzte, Pflegekräfte<br />

sowie Therapeuten entlastet<br />

und zudem die Genesung optimiert?<br />

TQ-Systems GmbH<br />

info@tq-group.com<br />

www.tq-group.com<br />

Robotik hält Einzug in die Intensivmedizin<br />

– und das mit beeindruckendem<br />

Erfolg. Ein topaktuelles<br />

Beispiel, wie High-Tech die<br />

Frühmobilisierung von Intensivpatienten<br />

ermöglicht und Pflegekräfte<br />

sowie Therapeuten auf<br />

völlig neuartige Weise entlastet,<br />

demonstriert das von dem Münchner<br />

Start-up Reactive Robotics<br />

entwickelte robotische Assistenzsystem<br />

VEMO in der Schön Klinik<br />

Bad Aibling Hart hausen. Mit<br />

Hilfe dieses Systems lässt sich<br />

die Aufenthaltsdauer beatmeter<br />

Patienten auf der Intensivstation<br />

im Allgemeinen um bis zu 25 Prozent<br />

verkürzen.<br />

Nicht erst seit Corona und den<br />

zahllosen schwerstkranken Long-<br />

Covid-Patienten stehen Krankenhäuser<br />

und die Intensivpflege im<br />

Fokus des allgemeinen Interesses.<br />

Mehr und mehr werden die<br />

immensen Herausforderungen an<br />

das Gesundheitswesen gegenwärtig:<br />

zu wenige Intensivbetten, viel<br />

zu wenig Personal – diese Fakten<br />

verstärken sich stetig. In Zeiten der<br />

Pandemie drohten sie zeitweilig gar<br />

zu explodieren. Dazu kommt der<br />

demografische Wandel mit einer<br />

alternden Bevölkerung und hoher<br />

Lebenserwartung. Im Jahre 2030<br />

– so eine Studie des Deutschen<br />

Krankenhausinstituts (DKI) – wer-<br />

Die Lösung: ein robotisches<br />

Assistenzsystem für<br />

Schwerstkranke<br />

Das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeiten<br />

ist das neu entwickelte<br />

VEMO, für die Frühmobilisierung<br />

von Schwerstkranken.<br />

Es wird von der TQ-Group in<br />

Bayern gefertigt und mit TQ-eigenen<br />

Motoren betrieben wird. VEMO<br />

(Very Early Mobilization beziehungsweise<br />

Frühmobilisierung) besteht<br />

aus einem bis zu 70 Grad vertikalisierbaren<br />

Intensivkrankenbett und<br />

Robotik, die mit KI-gestützter Software<br />

ausgestattet ist. Die Idee dazu<br />

ist, die Mobilisierung der Patienten<br />

direkt in deren Intensivbett durchzuführen<br />

und einen gefährlichen<br />

Transfer des Patienten aus dessen<br />

Bett zu vermeiden<br />

Die Patienten verbleiben während<br />

der Mobilisierung in den mit<br />

Bewegungs- und Sicherungselementen<br />

ausgestatteten Spezialbetten<br />

– der gefährliche Patiententransfer<br />

oder die Umlagerung auf<br />

ein separates Therapiegerät sind<br />

somit nicht erforderlich. Das entbindet<br />

Pflegekräfte auch davon, die<br />

Patienten hochzuheben sowie zu<br />

verlagern und beugt zudem Komplikationen<br />

durch eventuell beim<br />

Um lagern beeinträchtige Versorgungs-<br />

oder Beatmungsschläuche<br />

vor. Die Mobilisierung der Schwerstkranken<br />

erfolgt direkt in deren Betten<br />

durch die bislang einzigartige Kombination<br />

von Gangtherapie und Auf-<br />

64 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Robotik<br />

richtung. Zudem erlaubt das System<br />

eine frühzeitige Bewegungstherapie<br />

– selbst von beatmeten Patienten.<br />

VEMO-Systeme im Einsatz<br />

Bereits seit einigen Monaten sind<br />

in der Schön Klinik Bad Aibling Harthausen<br />

zwei VEMO-Systeme im<br />

praktischen Einsatz. Die Klinik verfügt<br />

über knapp 40 Intensivbetten<br />

und über 100 Intensivpflegekräfte.<br />

Dr. Friedemann Müller, Chefarzt an<br />

der Klinik, kennt das neuartige Therapieprojekt<br />

seit Anbeginn, ist selbst<br />

maßgeblich beteiligt an der Entwicklung<br />

von VEMO und fungiert quasi<br />

als Ankerpunkt zwischen Entwicklung<br />

und Klinikeinsatz. Er steht im<br />

direkten Austausch mit Dr. Alexander<br />

König, dem Gründer und Geschäftsführer<br />

von Reactive Robotics und<br />

Entwickler und unterstützt aktiv<br />

die Weiterentwicklung des Intensivkrankenbettes.<br />

Im praktischen<br />

Einsatz zeigte sich, dass die Pflegekräfte<br />

das spezielle Bett – das aufgrund<br />

der Bewegungsapparaturen<br />

und Sicherungselemente mit rund<br />

200 kg recht schwer ist – nur mit<br />

größerem Kraftaufwand bewegen<br />

konnten. Auf Dr. Müllers´ Anregung<br />

hin wurde das Bett mit einem fünften<br />

Rad sowie einem Servomotor<br />

ausgestattet. Eine einfache Lösung,<br />

die im Arbeitsalltag spürbar hilft.<br />

Mit Frühmobilisierung dem<br />

gefährlichen Muskelabbau<br />

entgegenwirken<br />

Eingesetzt wird das System in<br />

seiner Klinik für die Mobilisierung<br />

von Schwerstkranken und Beatmeten,<br />

die durch längeres Liegen sehr<br />

schnell und deutliche Anteile ihrer<br />

lebenswichtigen Muskelmasse verlieren.<br />

Dr. Müller betreut zahlreiche<br />

solcher CIP-Patienten – CIP steht<br />

für Critical Illness Polyneuropathie<br />

und beschreibt den Abbau der Skelett-<br />

und Atemmuskel, was zu einer<br />

Verschlechterung des Gesundheitszustands<br />

beziehungsweise höheren<br />

Sterblichkeit führt. Das heißt, es ist<br />

äußerst wichtig, solche Patienten<br />

möglichst früh wieder aufzurichten<br />

und mit Gehbewegungen Muskeln<br />

sowie Kreislauf zu trainieren. Das<br />

funktioniert mit Intensivpatienten<br />

aber nur im Bett.<br />

„Wir hatten und haben seit rund<br />

15 Jahren Vorgänger des aktuellen<br />

Mobilisierungsbettes im Einsatz –<br />

ein Art Kippbett, allerdings ohne Elemente<br />

zu Patientenmobilisierung“,<br />

erläutert Dr. Müller. Und hier liegt<br />

das Risiko: Bei Schwerstkranken<br />

sind Körper beziehungsweise der<br />

Kreislauf nicht mehr an das Aufstellen<br />

gewohnt, und dies birgt die<br />

Gefahr eines Kollapses, sobald der<br />

Patient in eine aufrechtere Position<br />

verlagert wird. Anders beim neuen<br />

Intensivbett: Hier führt der Patient<br />

– ohne eigenes Zutun – im Bett mit<br />

Roboterunterstützung die typischen<br />

Laufbewegungen durch. Die Beinbewegungen<br />

aktivieren dabei die<br />

natürliche Muskel- beziehungsweise<br />

Venenpumpe, der Rückfluss des<br />

Blutes funktioniert ungestört, und die<br />

Gefahr eines Kollapses beim Aufstellen<br />

des Patienten ist minimiert.<br />

Tatkräftige Unterstützung erfährt<br />

Dr. Müller – sowohl beim Mobilisierungseinsatz<br />

mit VEMO als auch<br />

beim Einweisen der Pflegekräfte<br />

ins neue System – durch Christina<br />

Nakel. Sie ist stellvertretende Stationsleiterin<br />

auf der Intensivstation<br />

und inzwischen schon Expertin in<br />

Sachen VEMO. „Für eine Therapie<br />

setzen wir circa eine Stunde pro<br />

Patient an, wobei der größte Zeitanteil<br />

auf das Vorbereiten des Patienten<br />

für die Aufrichtung besteht,<br />

wie Gurte und Sicherungsvorrichtungen<br />

einsetzen, Überwachungselemente<br />

für die medizinischen<br />

Werte kontrollieren und ähnliches.<br />

Das Display an der Robotereinheit,<br />

über die alle Aktivitäten gesteuert<br />

werden, stellt eine große Hilfe dar“,<br />

erläutert Nakel.<br />

Bedienelement mit<br />

Check-Liste<br />

Das Bedienelement enthält quasi<br />

eine illustrierte Check-Liste, damit<br />

keiner der teils lebenswichtigen<br />

Griffe, Sicherungsgurte, Polsterungen,<br />

Schläuche etc. für die Vorbereitung<br />

und Aufstellung des Patienten<br />

vergessen wird. Dank der<br />

ausführlichen Check-Liste benötigen<br />

Pflegekräfte neben der generellen<br />

Einweisung durch Christina<br />

Nakel lediglich rund fünf begleitete<br />

Anwendungen, bis die Abläufe passen.<br />

Die eigentliche Mobilisierung<br />

dauert – je nach Gesundheits- und<br />

Therapiezustand des Patienten – ca.<br />

20 Minuten. Dabei erlaubt das System<br />

zahlreiche Feineinstellungen<br />

wie genaue Ausrichtung sowie Beund<br />

Entlastung der Beine, Hüftstellung,<br />

Aufstellungswinkel etc. Sämtliche<br />

Parameter der Mobilisierung<br />

speichert das System und hält sie<br />

für weitere Behandlungen abrufbereit<br />

zur Verfügung.<br />

Herzstück des VEMO-Systems<br />

stellt der von der TQ-Group entwickelte<br />

und produzierte Innen-<br />

Läufer-Motor dar: ein hochpräziser<br />

Motor, der auf kleinstem Bauraum<br />

große Mengen an Kraft bewegt und<br />

exakte Hin- und Herbewegungen<br />

ohne Spielraum ermöglicht. Dies<br />

ist besonders wichtig bei der Beinbewegungstherapie.<br />

Robotische Assistenz<br />

wird zunehmend als<br />

Bereicherung der Therapie<br />

akzeptiert<br />

Und wie reagieren die Pflegekräfte<br />

und Therapeuten auf den<br />

neuen Roboter-Kollegen? „Zunächst<br />

herrschte große Skepsis, etwa weil<br />

die Neuerungen mit Personaleinsparungen<br />

verbunden sein könnten<br />

– was de facto nicht zutrifft. Inzwischen<br />

überwiegen die positiven<br />

Erfahrungen und die sofort spürbaren<br />

Erleichterungen, etwa wenn<br />

das Hochheben und Umlagern<br />

von Schwerstkranken entfällt“, so<br />

Dr. Müller. „Und umso ausführlicher<br />

können sich unsere Mitarbeiter der<br />

eigentlichen und sehr zeitaufwändigen<br />

Therapie widmen.“ Was die<br />

Zweifler ebenfalls überzeugt, ist die<br />

schnellere Genesung der Patienten.<br />

Die bisherigen Erfahrungen zeigen,<br />

dass sich durch Frühmobilisierung<br />

die Aufenthaltsdauer schwerstbetroffener,<br />

beatmeter Patienten auf<br />

der Intensivstation um bis zu 25 Prozent<br />

reduzieren lässt.<br />

Blick in die Zukunft<br />

Was wünscht sich Dr. Müller für<br />

die Zukunft von Hersteller Reactive<br />

Robotics? „Auf jeden Fall eine<br />

größere Anzahl an mit VEMO zu<br />

betreibenden Intensivbetten.“ Derzeit<br />

gehört zu einer Robotereinheit<br />

– inklusive Elementen wie Steuerungs-,<br />

Bedien- und Überwachungs-<br />

Panel – immer jeweils nur zwei Betten.<br />

Aber die Robotereinheit, über<br />

die die Pfleger das Bett und die<br />

Mobilisierung steuern, kann bis zu<br />

vier Betten / Intensivpatienten versorgen.<br />

Und mehr Betten bedeuten,<br />

viele Schwerstkranke schneller<br />

wieder zurück ins normale Leben zu<br />

bringen. Und da sowohl Entwicklung<br />

als auch Fertigung „Made in Germany“<br />

erfolgen, sind die Produktionswege<br />

äußerst kurz. ◄<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

65


Materialien<br />

Best of 2021<br />

Innovative LDS-Technologie ersetzt Siliziumwafer<br />

Der Markt für Sensoranwendungen<br />

ist groß: Mikrosysteme<br />

kommen in großen Stückzahlen<br />

zum Einsatz. Die Basis dieser elektronischen<br />

Bauteile bilden Wafer<br />

aus Silizium, auf denen Dünnfilme<br />

aufgebracht werden. Die Produktion<br />

und Weiterverarbeitung von<br />

Siliziumwafern ist sehr aufwendig<br />

und teuer. Das Institut für Mikroproduktionstechnik<br />

der Leibnitz<br />

Universität Hannover (IMPT) hat<br />

alternative Fertigungsmethoden<br />

für Sensoranwendungen untersucht.<br />

In einer Studie zeigte sich,<br />

dass modifiziertes Polyetheretherketon<br />

(PEEK) hochpreisige Substrate<br />

wie Silizium ersetzen kann.<br />

Für die Herstellung eines Funktionsdemonstrators<br />

(Temperatur-<br />

und Magnetfeldsensor) im<br />

Spritzguss mit Laserdirektstrukturierung<br />

(LDS) kam der Werkstoff<br />

TECACOMP PEEK LDS<br />

black 1047045 zum Einsatz,<br />

ein Hochleistungscompound<br />

von Ensinger.<br />

Die Verwendung von laseraktivierbaren<br />

Hochleistungspolymeren<br />

anstelle von Silizium kann<br />

neben einer Reduzierung der<br />

Prozessstufen auch deutliche<br />

Kostenvorteile in der Produktion<br />

bringen. Die Studie des IMPT<br />

hat gezeigt, dass das im Markt<br />

einzigartiges Compound TECA-<br />

COMP PEEK LDS von Ensinger<br />

als Wafer-Material verwendet werden<br />

kann. In ersten Anwendungen<br />

wies der Sensor rund 75 Prozent<br />

der Leistungsfähigkeit eines konventionell<br />

auf Silizium aufgebauten<br />

Sensors auf. Bei den Herstellungskosten<br />

zeigten sich Einsparpotentiale<br />

von 90 Prozent. Ensinger<br />

ist zuversichtlich, dass zukünftig<br />

auch mittelständische Unternehmen<br />

in der Lage sein werden, mit<br />

Hilfe des LDS-Verfahrens kostengünstige<br />

Wafer für die Mikrosystemtechnik<br />

zu produzieren.<br />

TECACOMP PEEK LDS Compounds<br />

können für Sensoren in der<br />

Elektrotechnik, im Maschinenbau<br />

und der Medizintechnik interessant<br />

sein. Mögliche Anwendungsfelder<br />

sind Positionssensoren (AMR- und<br />

GMR-Sensoren), Wirbelstromsensoren,<br />

Temperatursensoren für<br />

Messungen im Labor oder industriellen<br />

Prozessen (Thin-Film-<br />

PT-Sensoren) oder Gleichspannungswandler.<br />

Den vollständigen Artikel finden<br />

Sie im meditronic-journal 2-2021<br />

ab Seite 66.<br />

Ensinger GmbH<br />

www.ensingerplastics.com<br />

Neue Materialien für kleinere, schnellere und leistungsfähigere Komponenten<br />

Unterhaltungselektronik, medizinische<br />

Geräte, Industrieanlagen<br />

und andere Technologien entwickeln<br />

sich mit unglaublichem<br />

Tempo weiter. Jährlich kommen<br />

neue Leistungsmerkmale und<br />

Funktionen hinzu. Neue Materialien,<br />

die kleinere, schnellere<br />

und leistungsfähigere Komponenten<br />

ermöglichen, können hier<br />

einen Quantensprung der technologischen<br />

Entwicklung ermöglichen.<br />

Denn Hersteller benötigen<br />

für die Umsetzung neuer Anwendungen<br />

in der Halbleiter-,<br />

Bildgebungs- und<br />

Sensortechnik präzise<br />

strukturierte Glaswafer<br />

und -substrate<br />

für das Packaging<br />

und die Platzierung<br />

optischer und nichtoptischer<br />

Funktionalitäten.<br />

Neue Anforderungen<br />

treiben die<br />

Material- und Komponentenanbieter<br />

kontinuierlich<br />

an ihre Grenzen.<br />

So werden z. B.<br />

Drucksensoren, die<br />

zur Überwachung von<br />

Druck in ganz unterschiedlichen<br />

Innenund<br />

Außenbereichen<br />

eingesetzt werden,<br />

kontinuierlich weiterentwickelt,<br />

um einen Beitrag zur<br />

Kostensenkung zu leisten - bei<br />

unverändert höchster Zuverlässigkeit<br />

der Packaging-Komponenten<br />

von funktionalen Si-MEMS-Chips.<br />

Standardtechniken zur Strukturierung<br />

von Glaswafern haben<br />

heute aufgrund der erreichbaren<br />

Toleranzen und Fertigungstechnologien<br />

ihre Grenzen erreicht.<br />

Dabei war die Strukturierung von<br />

Glas schon immer mit Kompromissen<br />

verbunden: entweder niedrige<br />

Kosten, ein hohes Maß an Flexibilität<br />

oder enge Toleranzen entscheiden.<br />

Als Lösung entwickelte<br />

Schott FLEXINITY - Schotts Portfolio<br />

an strukturierten Substraten<br />

und Wafern ist präziser als je zuvor:<br />

es bietet ein herausragendes Maß<br />

an geometrischer Flexibilität und<br />

engsten Strukturtoleranzen bei<br />

einem adäquaten Kostenniveau.<br />

Damit sind Flexibilität, Genauigkeit,<br />

Präzision und kundenspezifische<br />

Lösungen Standard und<br />

bieten Herstellern die Möglichkeit,<br />

Innovationen zu entwickeln, die die<br />

Funktion verbessern, Kosten senken<br />

und die Effektivität erhöhen.<br />

SCHOTT AG<br />

https://schott.com<br />

66 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Frühgeborene ohne Schmerzen<br />

überwachen<br />

Materialien<br />

Freudenberg Medical produziert innovativen Überwachungsgürtel: Bambi Belt aus Silikon für Frühgeborene.<br />

Erste Studien in Krankenhäusern sind erfolgreich verlaufen.<br />

Ein langer Weg von der Idee<br />

bis zum Produkt<br />

Am 17. November war Welt-Frühgeborenen-Tag.<br />

Rund 15 Millionen<br />

Frühchen kommen jedes Jahr weltweit<br />

vor dem errechneten Geburtstermin<br />

auf die Welt, so die Weltgesundheitsorganisation.<br />

Die Folge:<br />

Rund 42 Tage auf einer neonatologischen<br />

Intensivstation, wo die<br />

Frühgeborenen unter medizinischer<br />

Beobachtung der Vitalparameter liegen.<br />

Eines von zwei Frühgeborenen<br />

entwickelt Konzentrationsprobleme<br />

und kognitive Beeinträchtigungen.<br />

Denn die verkabelte Über wachung<br />

verursacht Schmerzen und Stress<br />

durch die Überwachungs elektroden<br />

sowie die Trennung von der Mutter.<br />

Die Idee für einen hautschonenden<br />

Überwachungsgürtel hatte im Jahr<br />

2008 der Kinderarzt und Neonatologe<br />

Sidarto Bambang Oetomo.<br />

Heute leitet er gemeinsam mit seinem<br />

Sohn Fabio Bambang Oetomo<br />

und 13 Mitarbeitenden das Unternehmen<br />

Bambi Belt in Eind hoven<br />

in den Niederlanden. „Es war ein<br />

langer Weg. Aber ein Produkt, dass<br />

das Leben so vieler Frühgeborener<br />

verbessern kann, ist jede Mühe<br />

wert“, so Fabio Bambang Oetomo.<br />

Das Team von Freudenberg Medical<br />

unterstützte die Herstellung des<br />

Gurtes mit Material expertise sowie<br />

Prozess- und Produktionswissen<br />

aus der Medizintechnologie. So<br />

entstanden die ersten Prototypen.<br />

Auch Kleinserien und große Stückzahlen<br />

sind geplant.<br />

Der innovative Bambi-Gürtel<br />

ist kabellos, so dass das Frühgeborene<br />

von den Eltern einfach aus<br />

dem Inkubator genommen werden<br />

kann. Außerdem verletzt er die Haut<br />

nicht. Der Gürtel ist ein schmales<br />

Band, das um die Brust des Kindes<br />

gelegt wird. Sensoren senden die<br />

Signale an einen tragbaren Monitor.<br />

Das Band ermöglicht zusätzlich<br />

die Überwachung der elektrischen<br />

Aktivität des Herzmuskels und die<br />

Atmungsaktivität von Frühgeborenen<br />

mit nur 500 oder 600 Gramm,<br />

deren Haut noch zu empfindlich für<br />

Klebeelektroden ist. Bei ihnen werden<br />

bisher in den Kliniken über eine<br />

Art Pflaster am Fuß nur die Herzfrequenz<br />

und der Sauerstoffgehalt<br />

im Blut gemessen. Denn auf dem<br />

Markt gibt es weder klebefreie Elektroden<br />

noch solche, die speziell für<br />

die empfindliche Haut von Frühgeborenen<br />

entwickelt wurden. Das<br />

bedeutet Verletzungen beim Umsetzen<br />

der Elektroden auf der Haut, oft<br />

auch Infektionen.<br />

Freudenberg unterstützt mit<br />

Prozess- und Materialwissen<br />

„Der Gürtel ist aus hautfreundlichem<br />

Silikon gefertigt und enthält<br />

Trockenelektroden. Es war nicht<br />

einfach, dieses Produkt zu entwickeln<br />

über Materialien, die Prozesstechnologie<br />

bis hin zur Herstellung<br />

des Gürtels. Die Anforderungen<br />

für medizintechnologische<br />

Produkte sind hoch. Dabei hat uns<br />

das Team von Freudenberg Medical<br />

mit Ideen, Materialkenntnissen<br />

und moderner Produktionstechnologie<br />

unterstützt“, sagt Bambang<br />

Oetomo. „Es war klar, dass wir das<br />

zusammen schaffen.“ Die Entwicklung<br />

dauerte mehrere Monate. „Für<br />

Prototypen und Erstmuster haben<br />

wir spezielle Werkzeuge für die<br />

Gürtel angefertigt und verschiedene<br />

Silikone getestet, die wir in<br />

vier Größen herstellen können. Die<br />

Herstellung erfolgt in einem speziellen<br />

manuellen Produktionsprozess“,<br />

sagt Rudolf Dering, Project<br />

Engineer Molding bei Freudenberg<br />

Medical in Kaiserslautern, über die<br />

Zusammenarbeit.<br />

Von der ersten Idee für einen<br />

hautschonenden Überwachungsgürtel<br />

im Jahr 2008 bis heute vergingen<br />

13 Jahre. Dazwischen lagen die<br />

Firmengründung 2016, der Einstieg<br />

von Fabio Bambang Oetomo, der<br />

dafür als junger Familienvater bei<br />

einem großen Unternehmen kündigte,<br />

mehrjährige Entwicklungsarbeit,<br />

das Einstellen von Mitarbeitenden,<br />

erste klinische Studien<br />

und die Suche nach Partnern für<br />

die Herstellung. Dabei gab es auch<br />

einige Rückschläge: Mögliche Partnerunternehmen<br />

sagten ab, den<br />

Mitarbeitenden konnten zeitweise<br />

keine Gehälter gezahlt werden,<br />

die Entwicklung verzögerte sich.<br />

Doch Vater und Sohn glaubten an<br />

die Idee und auch finanzstarke Privatinvestoren<br />

und die Europäische<br />

Union, die dieses Projekt über das<br />

Horizon 2020 SME Programm mitfinanzierte.<br />

Eltern, Krankenhauspersonal<br />

und Kliniken waren begeistert,<br />

wenn der Prototyp dort vorgestellt<br />

wurde. Nach zwei erfolgreichen Studien<br />

soll das Produkt im nächsten<br />

Jahr auf den Markt kommen, die<br />

Zertifizierung wird erwartet.<br />

Zwei Studien durchgeführt<br />

Der Bambi-Gürtel wurde in zwei<br />

Studien in niederländischen Krankenhäusern<br />

getestet, eine davon<br />

am Amsterdamer Universitätsklinikum.<br />

In dieser Studie wurden Frühgeborene<br />

gleichzeitig mit dem aktuellen<br />

Überwachungsgerät mit herkömmlichen<br />

Klebeelektroden und<br />

dem kabellosen Bambi-Gürtel überwacht.<br />

Dort zeigten sich sehr gute<br />

Ergebnisse: Weniger Stress für die<br />

Frühgeborenen und eine zuverlässige<br />

Überwachung.<br />

Freudenberg Medical<br />

www.freudenbergmedical.de<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

67


Kommunikation<br />

Router sichern Kommunikation in Telenotarzt-<br />

Lösung<br />

FTI Engineering Network setzt bei AVA Assistenz-System für Rettungskräfte auf NetModule<br />

Für Notfalleinsätze entwickelte die<br />

FTI Engineering Network GmbH die<br />

AVA (Ambulance Video Assistant)-<br />

Lösung. Dieses hochverfügbare,<br />

cloudbasierte System verbindet<br />

die Leitstelle, Notärzte und das<br />

Rettungsteam am Einsatzort und<br />

überträgt Audio-, Video- und Vitaldaten<br />

des Patienten. Damit kann<br />

sich der Notarzt per Live-Videoübertragung<br />

stationär oder auch auf<br />

der Anfahrt zum Einsatzort remote<br />

zuschalten, die Situation des Patienten<br />

vorab bewerten und Anweisungen<br />

an die Sanitäter vor Ort<br />

erteilen. Dazu ist im Rettungswagen<br />

ein Kamerasystem installiert.<br />

Der mobile Patientenmonitor sowie<br />

die Smartphones der Sanitäter sind<br />

ebenso mit dem AVA-System verbunden.<br />

Die zuverlässige Datenübertragung<br />

über das Internet an<br />

den Notarzt übernehmen Router<br />

von NetModule.<br />

Effizienz der Einsätze<br />

steigern<br />

AVA (Ambulance Video Assistant)<br />

trägt deutlich zur Effizienz<br />

bei Notarzteinsätzen bei, indem<br />

die Lösung eine schnellere präklinische<br />

Behandlung des Patienten<br />

ermöglicht. Notwendig dafür ist die<br />

zuverlässige Kommunikation über<br />

das Mobilfunknetz, die in jedem<br />

AVA-System zwei NetModule Router<br />

sicherstellen: Ein im Rettungswagen<br />

installierter E1-zertifizierter<br />

NB2800 Router, der mit zwei LTE-<br />

Modems über mehrere Außenantennen<br />

die Verbindung zum Mobilfunknetz<br />

und damit auch zur AVA-Cloud<br />

herstellt, und ein platz- und stromsparender<br />

NB800 Router, der zum<br />

Notfallkoffer der Sanitäter gehört.<br />

Dieser kann über sein LTE-Modem<br />

direkt eine Internetverbindung aufbauen<br />

oder mittels seines WLAN-<br />

Moduls auf das WLAN des größeren<br />

Routers im Rettungswagen verbinden.<br />

Der Patientenmonitor sendet<br />

die ausgelesenen Vitaldaten des<br />

Patienten drahtlos mithilfe des portablen<br />

Routers oder des im Fahrzeug<br />

installierten Geräts an die Leitzentrale<br />

und über eine Schnittstelle an<br />

den Notarzt. Auch hohes Datenaufkommen<br />

durch HD-Bilder und Video-<br />

Lifestreams übertragen die Router<br />

problemlos. Über das WLAN können<br />

die Sanitäter zudem schnell mit<br />

dem Notarzt in Verbindung treten,<br />

Fragen stellen und Anweisungen<br />

umsetzen. Damit der Datenschutz<br />

gewährleistet ist, werden u. a. alle<br />

Verbindungen zur Cloud mit VPN-<br />

Technologie geschützt.<br />

Einfache Integration<br />

Zusätzlich zum Einsatz bei Notfallsanitätern<br />

und Notarzt kann das<br />

AVA-System in die digitale Infrastruktur<br />

von Einsatzleitstellen, Krankenhäusern,<br />

medizinischen Versorgungszentren<br />

und Pflegediensten<br />

eingebunden werden. Vorteilhaft ist<br />

bei dieser Lösung zudem die Möglichkeit,<br />

dass ein Notarzt mehrere<br />

Fälle gleichzeitig betreut. Insbesondere<br />

in ländlichen Umgebungen,<br />

wo es oft zu wenig Notärzte gibt,<br />

wird somit ein wichtiger Beitrag zur<br />

Telemedizin und zur Beratung im<br />

Gesundheitswesen geleistet. ◄<br />

NetModule AG<br />

sales@netmodule.com<br />

www.netmodule.com<br />

68 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Kommunikation<br />

„Hidden Needs“<br />

Design von Übertragungskabeln für digitale Operationsmikroskope und Kameras<br />

• die vorgesehenen Steckverbinder<br />

und Anschlussgeometrien<br />

• erwartete elektrische Störeinflüsse<br />

im integrierten Operationssaal<br />

Die Sachkenntnis zu den einzelnen<br />

Einsatzmöglichkeiten erfordert<br />

vom Kabelhersteller eine ausreichende<br />

Wissenstiefe, die sich<br />

idealerweise aus Erfahrungen von<br />

Erfolgen und durchaus auch Rückschlägen<br />

zusammengetragen hat.<br />

Die Königsdisziplin ist allerdings<br />

weiterhin das vereinen aller offenen<br />

und versteckten Anforderungen<br />

unter einem Kabelmantel bis<br />

hin zur fertigen Kabelkonfektion.<br />

SAB Bröckskes<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.sab-kabel.de<br />

Warum es bei der Entwicklung<br />

von elektrischen Leitungen häufig<br />

auf die „versteckten“ Anforderungen<br />

von Kunden ankommt? Marc<br />

Gerlatzek, Produktverantwortlicher<br />

für die Medizintechnik bei SAB<br />

Bröckskes, erläutert was unter „hidden<br />

needs“ zu verstehen ist.<br />

Der Einsatz digitaler Mikroskope<br />

und Kameras, sowohl im konventionellen,<br />

als auch im Hybrid-OP,<br />

stellt die Übertragung von hochauflösenden<br />

Bildern sicher. Ob<br />

etablierte 3D- und 4K-Visualisierung<br />

oder „Augmented Realtity“,<br />

der Fokus für den unterbrechungsfreien<br />

Einsatz liegt beim Kabel auf<br />

der Fähigkeit, brillante und rauschfreie<br />

Signale zu übertragen.<br />

Verschiedene<br />

Anforderungen<br />

Dazu können für diese bildgebenden<br />

Geräte Anforderungen an<br />

zum Beispiel hohe Manövrier fähigkeit,<br />

integrierte Aufzeichnungskomponenten,<br />

eingebaute Licht managementund<br />

Mitbetrachtungs systeme kommen.<br />

Damit bewegt sich das Kabel<br />

in der Regel auf einem Kombinationsniveau,<br />

das verschiedene Signalübertragungen<br />

wie zum Beispiel USB<br />

und Ethernet auf möglichst kleinem<br />

Raum flexibel vereinen soll.<br />

„Eine solche Umsetzung erfordert<br />

ein hohes Maß an Know-how und<br />

stellt unsere Ingenieure manchmal<br />

vor Herausforderungen“, so Marc<br />

Gerlatzek, Produktverantwortlich<br />

für den Bereich Medizintechnik<br />

bei SAB Bröckskes. „Aber alleine<br />

mit den beherrschten und präzisen<br />

Prozessen einer Kabelkonzeption<br />

ist die Arbeit für uns nicht getan.<br />

Erfolgreich wird ein solches Kabel<br />

erst dann, wenn der Einsatz ganzheitlich<br />

betrachtet wird. Und dies<br />

funktioniert nur im unmittelbaren<br />

Kundendialog“<br />

Berücksichtigung von<br />

„hidden needs“<br />

Denn nicht weniger hohe Einflüsse<br />

auf das Ergebnis verstecken sich als<br />

„hidden needs“ in der kompletten<br />

Peripherie des bildgebenden Systems,<br />

die häufig berücksichtigt werden<br />

müssen:<br />

• der Geräteanschluss über eine<br />

Deckenversorgung oder einen<br />

Knickarm, der sich in allen Axen<br />

bewegen soll<br />

• der Einsatz computerassistierter<br />

Robotik<br />

Kabelfertigung ab 100 m<br />

möglich<br />

Um solche kundenspezifische<br />

Modifikation dennoch zu ermöglichen,<br />

setzt der Kabelspezialist auf<br />

engen Kundenkontakt. Da alle Leitungsfertigungen<br />

ausschließlich auf<br />

Serienanlagen erfolgen, ist jeder<br />

Prototyp zugleich ein Serienprodukt,<br />

das sich zur Vorstellung bei<br />

der benannten Stelle eignet. An diesen<br />

Leitungsfertigungen, die bereits<br />

ab 100 m möglich sind, lassen sich<br />

unter realen Bedingungen Messungen<br />

sowohl an der Meterware<br />

als auch an der Konfektion durchführen.<br />

Der anschließende Erkenntnisaustausch<br />

und - bei Bedarf - die<br />

anschließende praktische Umsetzung<br />

in Konstruktionsmerkmale<br />

sind elementar wichtig für einen<br />

kontinuierlich erfolgreichen Einsatz.<br />

Kundenspezifische<br />

Kabelkonfektion<br />

Das Angebot von SAB umfasst<br />

in den letzten Jahren zunehmend<br />

die vollständige Kabelkonfektionierung.<br />

„Viele unserer Kunden wünschen<br />

sich eine Komplettlösung aus<br />

Kabeln und Steckern. Den Bereich<br />

der Kabelkonfektion haben wir in<br />

den letzten Jahren kontinuierlich<br />

weiter ausgebaut, was letztendlich<br />

der generellen Marktentwicklung<br />

und Anforderung der Endanwender<br />

entspricht. So können wir<br />

heute jedem Kunden exakt die Verbindungslösung<br />

anbieten, die er<br />

braucht.“ ◄<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

69


Kommunikation<br />

Aktuelle und zukünftige<br />

Sicherheitsbedrohungen für medizinische<br />

Geräte und Systeme<br />

Bekanntwerden eines Sicherheitsmangels<br />

und vor Bereitstellung eines<br />

Patches eingeschmuggelt. Die Malware<br />

blieb monatelang unbemerkt<br />

und verbreitete sich im gesamten<br />

IT-Netzwerk.<br />

Bereits heute muss jedes Medizinprodukt<br />

mindestens 5-10 Sicherheitsstandards<br />

erfüllen, darunter beispielsweise<br />

mehrere ANSI/AAMI<br />

MEE-Standards, IEC-Standards<br />

oder AIM-Standards. Zudem entwickeln<br />

sich auch diese Standards<br />

ständig weiter, um die Cybersicherheit<br />

zu berücksichtigen.<br />

Persönlich identifizierbare<br />

Informationen (PII) in Gefahr<br />

Autor:<br />

Hannu Juopperi<br />

Sicherheitsarchitekt<br />

Bittium Corporation<br />

www.bittium.com<br />

Das Internet der Dinge (IoT) ist<br />

in zahlreichen Branchen vertreten,<br />

die Gesundheitsbranche bildet dabei<br />

keine Ausnahme. Vernetzte medizinische<br />

Geräte und Systeme, die<br />

wichtige Gesundheitsdaten sammeln,<br />

übertragen und speichern<br />

können, eröffnen neue Möglichkeiten<br />

der Patientenüberwachung und<br />

medizinischen Ferndiagnose. So<br />

helfen diese Lösungen dabei, Herausforderungen,<br />

wie Personalmangel<br />

und steigende Gesundheitskosten,<br />

durch schnellere Diagnose und<br />

Behandlung zu bewältigen und bieten<br />

gleichzeitig mehr Komfort für die<br />

Patienten. Angesichts dieser Perspektiven<br />

wird erwartet, dass der<br />

weltweite Markt für Medizinprodukte<br />

von 455,34 Mrd. USD im Jahr 2021<br />

auf 657,98 Mrd. USD im Jahr 2028<br />

wächst [1]. Das stellt ein enormes<br />

Potenzial für Entwickler und Hersteller<br />

dar, bringt jedoch auch große<br />

Herausforderungen mit sich. Die<br />

offensichtlichste und am häufigsten<br />

diskutierte, ist die Sicherheit –<br />

zumal Sicherheitslücken in einem<br />

an ein Netzwerk angeschlossenen<br />

Gerät Cyberkriminellen ein Tor zu<br />

einem viel umfangreicheren Netzwerk<br />

öffnen können. R&D-Spezialist<br />

Bittium beleuchtet aktuelle<br />

und zukünftige Hauptbedrohungen,<br />

die Systemdesigner berücksichtigen<br />

sollten.<br />

Das Bundesamt für Sicherheit<br />

in der Informationstechnik (BSI)<br />

hat kürzlich untersucht, inwieweit<br />

Medizinprodukte von Cyberangriffen<br />

gefährdet sind [2]. Die Experten<br />

überprüften verschiedene Medizinprodukte<br />

zur Behandlung und Versorgung<br />

von Patienten hinsichtlich<br />

ihrer IT-Sicherheit – darunter zufällig<br />

ausgewählte Herzschrittmacher,<br />

Defibrillatoren, Insulinpumpen, Beatmungsgeräte,<br />

Infusionspumpen,<br />

Patientenmonitore und Heimnotrufsysteme<br />

für Senioren, die häufig<br />

in der Pflege und Betreuung eingesetzt<br />

werden. Sie fanden rund<br />

150 Schwachstellen. Damit steigt<br />

das Risiko für Krankenhäuser und<br />

andere Gesundheits- oder Pflegeeinrichtungen:<br />

Eine nicht gepatchte<br />

Sicherheitslücke in einem einzigen<br />

Gerät reicht aus, um das gesamte<br />

Netzwerk zu kompromittieren, da<br />

sich Cyberkriminelle Schritt für<br />

Schritt in ein Netzwerk einarbeiten<br />

können. Bei einem Ransomware-Angriff<br />

auf das Universitätsklinikum<br />

Düsseldorf im vergangenen<br />

September wurde die Schadsoftware<br />

höchstwahrscheinlich nach<br />

Eines der wichtigsten Sicherheitsrisiken<br />

ist der Umgang mit personenbezogenen<br />

Daten (PII). Derzeit<br />

werden Medizinprodukte oft nicht als<br />

Produkte angesehen, die PII enthalten<br />

und übertragen könnten. Daher<br />

werden die gesammelten und in<br />

die Cloud oder ein Netzwerk übertragenen<br />

Daten nicht gemäß den<br />

Regeln der EU-Datenschutzgrundverordnung<br />

(DSGVO), des California<br />

Consumer Privacy Act (CCPA)<br />

oder des Health Insurance Portability<br />

and Accountability Act (HIPAA)<br />

behandelt. Diese Vorgaben spezifizieren,<br />

wie PII-Daten aufgrund spezifischer<br />

Vorschriften in Bezug auf<br />

die Datennutzung gesichert, gespeichert<br />

und sogar professionell vernichtet<br />

werden müssen.<br />

Selbst wenn Daten, die PII enthalten<br />

können, nach der Verwendung<br />

vom medizinischen Gerät selbst<br />

gelöscht werden, können die Informationen<br />

oft in einem Netzwerk oder<br />

in einer Cloud-Umgebung verbleiben.<br />

Dies kann einerseits zu zukünftigen<br />

Compliance-Problemen führen,<br />

wenn die DSGVO- und/oder CCPA-<br />

Vorschriften auf Medizinprodukte<br />

in dem sich schnell ent wickelnden<br />

Markt für das medizinische Internet<br />

der Dinge (MIoT) angewendet<br />

werden. Andererseits öffnen die<br />

ungesicherten Daten die Türen für<br />

zusätzliche zukünftige Sicherheitsbedrohungen.<br />

70 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Kommunikation<br />

Medizinische Daten fälschen<br />

und für Cyberangriffe<br />

nutzen<br />

Da immer mehr medizinische<br />

Daten über IoT-Geräte gesammelt<br />

werden, muss auf jeden Fall<br />

gewährleistet werden, dass die<br />

Informationen korrekt sind. Das<br />

bedeutet, dass die Daten während<br />

der Übertragung und im Ruhezustand<br />

ge sichert werden müssen,<br />

um dafür zu sorgen, dass das Gerät<br />

nicht kompromittiert wird. Das gilt<br />

nicht nur für PII-Daten, sondern für<br />

alle Daten, die von Medizinprodukten<br />

erfasst werden.<br />

Wenn diese Daten nicht korrekt<br />

gesichert sind, könnten die gesammelten<br />

medizinischen Informationen<br />

selbst für Angriffe verwendet<br />

werden. Bei einem Replay-Angriff<br />

könnten beispielsweise medizinische<br />

Daten an die medizinische Behörde<br />

zurückgespielt und dadurch die aktuelle<br />

medizinische Datensammlung<br />

verfälscht werden.<br />

Das bedeutet ein zweifaches<br />

Risiko: Einerseits könnte dies für<br />

eine Denial-of-Service-Attacke<br />

(DoS) genutzt werden, um einen<br />

medizinischen Leistungserbringer<br />

oder eine medizinische Behörde<br />

handlungsunfähig zu machen.<br />

Andererseits stellt dies eine ernsthafte<br />

Gefahr für die Gesundheit von<br />

Patienten dar, da der behandelnde<br />

Arzt keine Kenntnis über die aktuelle<br />

Situation/den aktuellen medizinischen<br />

Status seiner Patienten hat.<br />

Biometrische<br />

Authentifizierung<br />

Authentifizierungen durch Fingerabdrücke,<br />

Gesichtserkennung<br />

oder Iris-Scans gelten als besonders<br />

sicher und werden auch in der<br />

Multi-Faktor-Authentifizierung verwendet.<br />

Zum Einsatz kommen sie<br />

u.a., um den Zugang zu Gebäuden,<br />

Autos, mobilen Geräten oder Daten<br />

abzusichern. Wenn es um die Erfassung<br />

hochsensibler Gesundheitsinformationen<br />

durch medizinische<br />

Geräte und Wearables geht, schlagen<br />

Experten von Ingenieur- und<br />

Technologieverbänden wie dem<br />

IEEE vor, biometrische Authentifizierung<br />

zu verwenden, um die Nutzung<br />

und den Zugriff zu sichern<br />

[3]. Weitere Vorteile wären, dass<br />

ein intelligentes Endgerät („Smart<br />

Device“) den Benutzer erkennt und<br />

das Serviceprofil anpassen kann<br />

– genau wie Autos der neuesten<br />

Generation den Fahrer durch biometrische<br />

Erkennung identifizieren<br />

und Sitz- sowie Airbag-Positionen<br />

für die Sicherheit anpassen oder<br />

den Zugriff auf persönliche Informationen<br />

über das Infotainmentsystem<br />

ermöglichen, usw..<br />

Auf der anderen Seite könnten<br />

in Zukunft auch Biosignale selbst<br />

missbraucht werden. Durch die<br />

Erhebung medizinischer Daten über<br />

einen längeren Zeitraum können<br />

Informationsprofile erstellt werden,<br />

mit denen eine Person identifiziert<br />

werden kann. Das mag nach Science-Fiction<br />

klingen, aber es gibt<br />

mehrere Studien zur Verwendung<br />

von EKG-Profilen als Grundlage<br />

zur Identifikation von Einzelpersonen<br />

[4].. Laut einem Bericht des MIT<br />

Technology Review testet das Pentagon<br />

bereits einen Laser, der Menschen<br />

anhand ihres Herzschlags<br />

identifizieren kann [5]. Andere biometrische<br />

Techniken wie die Ganganalyse<br />

(„Gait Analysis“), die Personen<br />

anhand ihres Gangs identifiziert,<br />

wurden verwendet, um berüchtigte<br />

Terroristen vor einem Drohnenangriff<br />

zu identifizieren. Aber die Art,<br />

wie wir uns bewegen, ist, ebenso<br />

wie die Gesichtserkennung, nicht<br />

immer unverwechselbar genug<br />

für eine sichere Identifizierung.<br />

Die Herzsignatur einer Person ist<br />

jedoch einzigartig, wie eine Iris oder<br />

ein Fingerabdruck. Und obwohl es<br />

zweifellos legitime Szenarien gibt,<br />

eine Herzsignatur als Identifikator<br />

zu verwenden, gibt es leider auch<br />

Möglichkeiten, diese Informationen<br />

zu missbrauchen. Dies bringt uns<br />

zurück zu der Überlegung, warum<br />

medizinische Daten mit den höchsten<br />

Sicherheitsstandards behandelt<br />

werden müssen.<br />

Individueller Ansatz<br />

erforderlich<br />

Mit der weltweiten Zunahme von<br />

IoT- und MIoT-Geräten (tragbare und<br />

miteinander verbundene medizinische<br />

Objekte, die eine Fernüberwachung<br />

des Gesundheitszustands<br />

ermöglichen) sind sich alle Experten<br />

einig, dass die Sicherheitsmaßnahmen<br />

verbessert werden müssen.<br />

Gesundheitsdaten sind hochsen sibel<br />

und ziehen die Aufmerksamkeit von<br />

Angreifern auf sich [6].. Medizinprodukte<br />

sind ein lohnendes Ziel für<br />

Hacker, da sie in der Regel leicht zu<br />

kapern sind [7]. Ein Grund für ihre<br />

Anfälligkeit ist die vergleichsweise<br />

lange Lebensdauer der Geräte. Da<br />

Medizinprodukte lange Zertifizierungsprozesse<br />

durchlaufen müssen,<br />

werden zu Beginn des Zertifizierungsprozesses<br />

häufig Konfigurationseinstellungen<br />

auf der verwendeten<br />

Firmware- und Betriebssystemversion<br />

eingefroren. Entwickler<br />

müssen einen Weg finden, die<br />

Sicherheitsmaßnahmen während<br />

der Lebensdauer des Geräts zu<br />

aktualisieren, ohne die Zertifizierungen<br />

zu beeinträchtigen.<br />

„Ein offensichtlicher Schritt in die<br />

richtige Richtung ist, dass Gesundheitsdaten<br />

daher in den Geltungsbereich<br />

von DSGVO, CCPA oder HIPAA<br />

fallen müssen. Hersteller und Geräteentwickler<br />

müssen verstehen, dass die<br />

Daten PII sind und als solche behandelt<br />

werden müssen“, erklärt Lösungsarchitekt<br />

Hannu Juopperi von Bittium.<br />

„Andere nützliche Ansätze umfassen<br />

die Implementierung des Sicherheitsbedrohungsmodells<br />

„STRIDE“ – Spoofing,<br />

Tampering, Repudiation, Information<br />

Disclosure, Denial of Service<br />

und Elevation of Privilege. Aufgrund<br />

unterschiedlicher Konstruktionen<br />

und Anwendungsarten von Medizinprodukten<br />

gibt es jedoch keinen einheitlichen<br />

Weg, um alle notwendigen<br />

Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren.<br />

Jedes Gerät muss individuell<br />

hinsichtlich der medizinischen Datensicherheit<br />

bewertet werden. Wenn<br />

ein Hersteller von Medizinprodukten<br />

oder ein Entwickler-Team nicht<br />

über die erforderliche Expertise im<br />

Bereich Forschung und Entwicklung<br />

(F&E) oder die Testeinrichtungen im<br />

eigenen Haus verfügt, kann sich die<br />

Zusammenarbeit mit einem F&E-<br />

Spezialisten mit dem erforderlichen<br />

Know-how rentieren.“ ◄<br />

Quellen:<br />

[1] https://www.fortunebusinessinsights.com/industry-reports/medical-devices-market-100085<br />

[2] https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/DigitaleGesellschaft/ManiMed_Abschlussbericht.pdf?__blob=publicationFile&v=1<br />

[3] Bio-signals for secure authentification (IEEE) https://par.nsf.gov/servlets/purl/10108265<br />

[4] ECG profiles as identifier https://biomedical-engineering-online.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12938-015-0072-y<br />

[5] MIT Technology Review: https://www.technologyreview.com/2019/06/27/238884/the-pentagon-has-a-laser-that-can-identify-people-froma-distanceby-their-heartbeat/<br />

[6] https://owasp.org/ - https://www.hindawi.com/journals/jhe/2021/6632599/<br />

[7] https://www.researchgate.net/publication/314089398_Broken_Hearted_How_To_Attack_ECG_Biometrics<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

71


Aktuelles<br />

25 Jahre mdc medical device<br />

certification GmbH<br />

Die Gründung der Zertifizierungsgesellschaft<br />

mdc medical device certification<br />

GmbH wurde vor 25 Jahren,<br />

am 10. Dezember 1996 zur<br />

Eintragung beim Handelsregister<br />

Memmingen angemeldet. Bereits<br />

1994 war „mdc medical device certification“<br />

die Bezeichnung eines<br />

Geschäftsbereichs der Dr. Müller-<br />

Lierheim GmbH, welcher mit der<br />

1996 vorgenommenen Unternehmensgründung<br />

in die rechtliche<br />

Eigenständigkeit überführt wurde.<br />

Seit der Fusion mit der Zertifizierungsstelle<br />

Medizinprodukte von<br />

ZDH-ZERT e.V. im Jahre 2000 ist<br />

der Sitz der mdc in Stuttgart. Weitere<br />

Bürostandorte befinden sich in<br />

Berlin, Tuttlingen, Wien und Haifa<br />

(Israel). Damit wird die erste außereuropäische<br />

Niederlassung bezogen.<br />

In den vergangenen 25 Jahren<br />

ist die Anzahl der Angestellten<br />

von drei auf über 100 gestiegen.<br />

Zusätzlich sind ungefähr 70 freiberuflich<br />

tätige Auditoren, Fachexperten<br />

und Begeher tätig. Das Tochterunternehmen<br />

des ZDH-ZERT Verein<br />

für Qualität im Handwerk und in der<br />

gewerblichen Wirtschaft e.V. gehört<br />

Benannte Stelle<br />

nicht nur zu den führenden<br />

Benannten Stellen<br />

und Präqualifizierungsstellen<br />

sondern ist auch<br />

Marktführer bei der Zertifizierung<br />

von QM-Systemen<br />

in Betrieben der<br />

Gesundheitshandwerke<br />

und Hilfsmittelversorger.<br />

Die mdc hat ihre Aktivitäten stets<br />

auf das Gebiet der Medizinprodukte<br />

und verwandte Bereiche fokussiert.<br />

Derzeit deckt das Spektrum die<br />

Tätigkeit als Benannte Stelle unter<br />

der Verordnung (EU) 2017/745 für<br />

Medizinprodukte (MDR) und unter<br />

der Richtlinie 98/79/EG für In-vitro<br />

Diagnostika (IVDD), als akkreditierte<br />

Zertifizierungsstelle für QM-Systeme<br />

gemäß ISO 13485 und ISO 9001<br />

sowie als akkreditierte Präqualifizierungsstelle<br />

im Gebiet der Hilfsmittelversorgung<br />

ab. Abgerundet wird<br />

das Angebot durch Anerkennungen<br />

in der Ukraine und in Taiwan, durch<br />

Audits unter dem Medical Device<br />

Single Audit Program (MDSAP) im<br />

Rahmen eines Kooperationsverfahrens<br />

sowie die Veranstaltung öffentlicher<br />

Präsenz- und Onlineseminare<br />

zu Themen aus dem Bereich<br />

Qualitäts management und Regulatory<br />

Affairs. Unter der Verordnung<br />

(EU) 2017/746 (IVDR) befindet sich<br />

mdc in einem fortgeschrittenen Stadium<br />

des Benennungsverfahrens.<br />

Ehrenurkunde der IHK<br />

Anlässlich des 25-jährigen Firmenjubiläums<br />

durfte der Geschäftsführer<br />

Harald Rentschler, der diese<br />

Position bei der Gründung antrat,<br />

von der Geschäftsführerin der IHK<br />

Stuttgart, Frau Dr. Susanne Herre<br />

eine Ehrenurkunde der IHK entgegen<br />

nehmen. Er dankt allen, die das<br />

Unternehmen auf seinem bisherigen<br />

erfolgreichen Weg begleitet haben.<br />

mdc medical device<br />

certification GmbH<br />

www.mdc-ce.de/<br />

Anforderungen an<br />

Medizinprodukte<br />

Praxisleitfaden für Hersteller<br />

und Zulieferer<br />

Johann Harer,<br />

Christian Baumgartner<br />

4., vollständig überarbeitete und<br />

erweiterte Auflage<br />

594 Seiten, fester Einband<br />

€ 69,99| Buch (Print)<br />

ISBN 978-3-446-46881-8<br />

€ 54,99| E-Book (PDF)<br />

ISBN 978-3-446-46882-5<br />

Der Leitfaden für die Medizinproduktindustrie<br />

und Zulieferer:<br />

Alle relevanten Informationen und<br />

Anforderungen rund um Medizinprodukte<br />

und in-vitro-Diagnostika<br />

Hersteller von Medizinprodukten<br />

und in-vitro-Diagnostika<br />

oder deren Zulieferer müssen eine<br />

immer größere Zahl an gesetzlichen<br />

Vorgaben und Qualitätsanforderungen<br />

erfüllen: ISO-Normen,<br />

EU-Richtlinien sowie länderspezifische<br />

Gesetze und Ausführungsbestimmungen.<br />

Besonders<br />

für market newcomer erweist sich<br />

dies oft als hohe Eintrittsbarriere.<br />

Das vorliegende Buch gibt Orientierung,<br />

wie das QM-System und<br />

die dazugehörigen Prozesse in<br />

einem Unternehmen gestaltet<br />

werden müssen, damit Medizinprodukte<br />

und Dienstleistungen<br />

dem vorgegebenen gesetzlichen<br />

Rahmen innerhalb des gesamten<br />

Lebenszyklus entsprechen, d. h.<br />

während der Entwicklung, Zulassung,<br />

Herstellung, Installation und<br />

Betreuung, wobei insbesondere<br />

relevante Neuerungen der MPV<br />

und IVDV behandelt werden.<br />

Highlights:<br />

• Konkreter Leitfaden zur Umsetzung<br />

der regulatorischen Anforderungen<br />

• Berücksichtigt u. a. ISO 13485,<br />

MP- und IVD-VO, cGMP<br />

• Zum Download: Praktische<br />

Arbeitshilfen und weiterführende<br />

Informationen<br />

Carl Hanser Verlag<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.hanser-fachbuch.de<br />

72 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Aktuelles<br />

Continuous Engineering in der Schlauchextrusion<br />

Röchling produziert maßgeschneiderte<br />

Lösungen für medizinische<br />

Anwendungen. Das Unternehmen<br />

unterstützt dabei viele Kunden<br />

in der gesamten Wertschöpfungskette<br />

von der Ideengenerierung<br />

über die Produktenwicklung,<br />

bis hin zur fertig montierten und<br />

steril verpackten Baugruppe. Der<br />

komplexe Prozessaufbau inklusive<br />

Werkzeugbau und Automatisierung<br />

kann dabei hausintern<br />

genauso bei Röchling durchgeführt<br />

werden, wie die notwendigen<br />

Produktvalidierungen und der<br />

dazugehörige Regulatory Support.<br />

Insbesondere bei der Herstellung<br />

von hochspezialisierten<br />

Schlauchsystemen müssen die<br />

benötigten Produkteigenschaften<br />

genau gekannt und entsprechend<br />

der jeweiligen Anwendung eingestellt<br />

werden, um die hohen technischen,<br />

medizinischen und regulatorischen<br />

Anforderungen erfüllen<br />

zu können. Hierzu hat Röchling<br />

seinen Entwicklungsprozess mit<br />

tiefem Verständnis für die Anwendungen<br />

und Märkte im Medizinbereich<br />

optimiert.<br />

Um bei den sehr individuellen<br />

Kundenanforderungen dennoch<br />

kurze Entwicklungszyklen realisieren<br />

zu können, wurde ein modulares<br />

Prototypenwerkzeugkonzept<br />

implementiert. Zusätzlich benötigte<br />

Komponenten können im hauseigenen<br />

Werkzeugbau zügig hergestellt<br />

werden. Dadurch ist es möglich,<br />

auch entwicklungsintensivere<br />

Produkte in kürzester Zeit umzusetzen.<br />

Durch den beispielsweise<br />

mehrschichtigen Aufbau von gewebeverstärkten<br />

Schläuchen lassen<br />

sich die vorteilhaften Eigenschaften<br />

der einzelnen Schichten, zum<br />

Beispiel in Bezug auf Flexibilität,<br />

Gleitreibung, Torsionssteifigkeit<br />

und Druckfestigkeit aufeinander<br />

abstimmen und im mehrstufigen<br />

Produktionsprozess intelligent<br />

kombinieren. So kann das<br />

Gesamtsystem optimal an die<br />

anwendungsspezifischen Anforderungen<br />

angepasst werden. Dabei<br />

kommt es insbesondere auf die<br />

richtige Auswahl der Materialien<br />

und der Kombination der einzelnen<br />

Einflussgrößen an. So kann<br />

eine Änderung eines einzelnen<br />

Parameters zahlreiche Wechselwirkungen<br />

nach sich ziehen.<br />

Den vollständigen Artikel finden<br />

Sie im meditronic-journal 4-2021<br />

auf Seite 33.<br />

Röchling Medical<br />

Waldachtal AG<br />

www.roechling.com/medical<br />

Best of 2021<br />

Prüfstrategien für neue Medizinprodukte<br />

VDI 5703 Blatt 1 Systematische Entwicklung modellbasierter Prüfungen für<br />

Medizinprodukte – Grundlagen (Bild: B Braun Melsungen AG)<br />

Richtlinie VDI 5703 Blatt 1 systematisiert<br />

Herangehensweisen für<br />

Auswahl, Festlegung und Entwicklung<br />

von Prüfstrategien in der Medizintechnik.<br />

Eine sachgerechte und schnelle<br />

Prüfung neuer Medizinprodukte ist<br />

ein entscheidender Schritt für eine<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

schnelle gesetzliche Zulassung und<br />

die anschließende Markteinführung.<br />

Einzelne Prüfverfahren für Medizinprodukte<br />

sind als internationaler<br />

Standard bereits festgelegt. Für<br />

viele medizinische Produkte ist die<br />

Auswahl und die Festlegung notwendiger<br />

und geeigneter Prüfverfahren<br />

allerdings schwierig. Dies ist<br />

beispielsweise der Fall, wenn neuartige<br />

Produkte entwickelt werden,<br />

für die noch keine Prüfstandards existieren.<br />

An dieser Stelle unterstützt<br />

die Richtlinie VDI 5703 Blatt 1 Entwickler<br />

und Produktverantwortliche<br />

in Medizintechnikunternehmen.<br />

Die Richtlinie systematisiert<br />

zunächst relevante Begriffe und<br />

beschreibt eine methodische Herangehensweise<br />

für die Auswahl, Festlegung<br />

und die gegebenenfalls notwendige<br />

Entwicklung von Prüfstrategien<br />

für Medizinprodukte. Dabei<br />

werden, ausgehend vom Zweck<br />

der Prüfung und unter Einbindung<br />

bereits existierender Prüfstandards,<br />

Maßnahmen zur Risikoreduktion<br />

aus einem grundlegenden Risikomanagementprozess<br />

abgeleitet. Ist<br />

die Notwendigkeit einer Prüfung im<br />

Zusammenhang mit dem Risikomanagement<br />

oder einem anderen<br />

Prüfzweck festgestellt, kann<br />

ein Prüfverfahren nach der in dieser<br />

Richtlinie beschriebenen Vorgehensweise<br />

entwickelt werden.<br />

Herausgeber der Richtlinie VDI<br />

5703 Blatt 1 Systematische Entwicklung<br />

modellbasierter Prüfungen<br />

für Medizinprodukte – Grundlagen<br />

ist die VDI-Gesellschaft Technologies<br />

of Life Sciences. Die Richtlinie<br />

ist im Dezember 2021 erschienen<br />

und ersetzt den Entwurf von September<br />

2015. Sie kann zum Preis<br />

ab EUR 105,40 beim Beuth Verlag<br />

(Tel.: +49 30 2601-2260) bestellt<br />

werden. VDI-Mitglieder erhalten<br />

10 Prozent Preisvorteil auf alle VDI-<br />

Richtlinien. Onlinebestellungen sind<br />

unter https://www.beuth.de oder<br />

http://www.vdi.de/5703-1 möglich.<br />

VDI-Richtlinien können in vielen<br />

öffentlichen Auslegestellen kostenfrei<br />

eingesehen werden.<br />

VDI-Gesellschaft<br />

Technologies of Life<br />

Sciences<br />

medizintechnik@vdi.de<br />

www.vdi.de<br />

73


Fachartikel im Rückblick<br />

Best of 2021<br />

Diese Fachartikel aus 2021 sollten Sie<br />

gelesen haben!<br />

Hier folgt eine Aufstellung ausgesuchter Fachartikel zur besonderen Beachtung<br />

Der OP Saal zwischen Effizienz und Chaos<br />

In deutschen Krankenhäusern werden pro Jahr über 17 Millionen<br />

Operationen durchgeführt. In den Kliniken stellen der OP-Bereich und<br />

alle angrenzenden Abteilungen einen erheblichen Profitcenter dar.<br />

Smarte, hersteller-übergreifende Vernetzung (ISO IEEE 11073 SDC)<br />

in der Medizintechnik unterstützt interdisziplinäre Kommunikation,<br />

Aktuelles<br />

Dokumentation und sichere Prozesse in OP und Klinik zum Wohle der<br />

Patienten. Software, die von allen eingesehen werden kann, erleichtert<br />

die Arbeit im OP.<br />

RWTH Aachen, meditronic-journal 5-2021 ab Seite 12.<br />

Bedienen und Visualisieren<br />

Hygiene, Funktionssicherheit und Usability<br />

Der Anspruch an die Geräte in der Medizintechnik ist seit jeher<br />

enorm hoch. Leitgebend sind hier die drei Parameter Hygiene, Funktionssicherheit<br />

und Usability. Das Gerät muss einfach und schnell<br />

ausreichend zu reinigen sein. Fast schon obligatorisch sind deshalb<br />

hygienisch geschlossene Benutzeroberflächen mit einer hohen Reinigungsmittel-<br />

und Desinfektionsmittelbeständigkeit. Außerdem muss<br />

das Gerät absolut zuverlässig arbeiten. Dazu gehört auch eine einfache<br />

Bedienung, die auch unter Zeitdruck und Stress fehlerfrei erfolgen<br />

kann. Hierfür ist die Oberfläche entsprechend zu gestalten, um<br />

Fehleingaben zu verhindern.<br />

N&H Technology, meditronic-journal 3-2021 ab Seite 84.<br />

Kontaktlose Bedienung<br />

Die berührungslose Bedienung von Geräten und Maschinen wird<br />

getrieben durch aktuelle Vorsichtsmaßnahmen. Je nach Anwendung,<br />

Einbauort und Benutzergruppe kann eine passende Variante gewählt<br />

werden. Ein paar Beispiele: Der abgesetzte Infrarot-Touchscreen neuer<br />

Technologie, wie das holografische Touch-Display, ermöglicht eine<br />

exakte Positionierung der Eingabe, während der 3D-Touchscreen mit<br />

Gestensteuerung für qualitativere Eingaben „mehr/weniger“ geeignet<br />

ist. Stehen die Hände nicht zur Verfügung, eröffnet die Offline-Sprachsteuerung<br />

eine Alternative zum herkömmlichen GUI.<br />

HY-LINE Computer Components Vertriebs GmbH,<br />

meditronic-journal 4-2021 ab Seite 64.<br />

Dienstleister<br />

Der Herstellung von Medizinprodukten auf den Puls<br />

fühlen<br />

Das Zeitfenster für Innovationen wird in der Medizintechnik immer<br />

kürzer. Moderne Fertigungsmethoden wie der 3D-Druck und der Spritzguss<br />

nehmen eine immer wichtigere Stellung ein und können Entwicklungskosten<br />

und -zeit einsparen, weil mit dem 3D-Druck Prototypen<br />

schnell hergestellt werden können und der Spritzguss eine schnelle<br />

und effiziente Serienproduktion ermöglicht. Beide Verfahren bieten<br />

die Chance für ein modernes Design der Produkte. Essentiell für den<br />

raschen Einsatz entscheidender Innovationen sind aber auch zunehmend<br />

unterstützende Softwarelösungen. Darüber hinaus sollte man<br />

auch immer aktuelle technologische Entwicklungen beachten.<br />

Protolabs, meditronic-journal 2-2021 ab Seite 18.<br />

„Gesunde Elektronik“ – Systemlösungen für die<br />

Medizintechnik<br />

Der Trend geht auch in der Medizintechnik bzw. in der Medizingerätefertigung<br />

zur Assemblierung beim Gerätehersteller. Die Fertigungstiefe<br />

nimmt weiter ab und bedingt die Auslagerung einzelner<br />

Prozesse oder ganzer Produktionsprozesse. Gerade in Hinsicht auf<br />

das Thema Rückverfolgbarkeit bedingt dies eine überwachte Logistik<br />

beim Zulieferer. Zu überprüfen sind alle Prozesse, beginnend bei der<br />

Übernahme der Fertigungsunterlagen, dem Wareneingang, der Zwischenlagerung<br />

der Bauteile, dem Fertigungs- und Montageprozess,<br />

der Prüfung bis zur Lagerung und Verpackung.<br />

straschu Industrie Elektronik, meditronic-journal 2-2021<br />

ab Seite 22.<br />

Online: https://www.beam-verlag.de/fachzeitschriften/meditronic-journal/zeitschriftenarchiv-2021/<br />

74 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Schwarzer Diffusor für Hintergrundbeleuchtungen<br />

Bei der Qualitätskontrolle übernehmen heute optische Gesamtsysteme<br />

Messung und Auswertung. Um die Prüfung der Objekte noch<br />

schneller durchführen zu können, wurde ein System entwickelt, das<br />

zwei Prüfvorgänge an einer Prüfstation durchführen kann. Dies spart<br />

Zeit, Platz und Kosten. Die Produktneuheit ist der schwarze Diffusor.<br />

Die Kosten minimieren sich, da nun nur noch eine Kamera, eine<br />

Bildverarbeitung<br />

Software und ein Arbeitsplatz benötigt werden. Da die zwei Prüfvorgänge<br />

direkt nacheinander vollzogen werden können, ohne das Prüfobjekt<br />

an einen anderen Prüfplatz transportieren zu müssen, verringert<br />

sich auch die Taktzeit.<br />

FALCON Illumination MV, meditronic-journal 5-2021<br />

ab Seite 146.<br />

Best of 2021<br />

Komponenten<br />

Obsoleszenz-Management bei Steckverbindern fängt bei<br />

der Entwicklung an<br />

Die Gründe für eine Obsoleszenz sind vielfältig. Tritt sie ein, wird<br />

es teuer und die Lösungsfindung kostet viel Zeit. Es gilt demnach,<br />

die Gefahr einer Obsoleszenz zu minimieren oder gar auszuschließen.<br />

Das Obsoleszenz-Management (OM) liefert hierfür geeignete<br />

Methoden. Die Zielstellung ist, nicht mehr produzierte Bauteile frühzeitig<br />

durch Vergleichstypen zu ersetzen oder bewusst für Reparaturen<br />

bzw. Servicearbeiten zu bevorraten. Um den Aufwand und das<br />

Risiko nach dem Eintreffen der EOL-Meldung zu verringern, lohnt es<br />

sich bereits in der Entwicklungsphase mindestens zwei Hersteller zu<br />

qualifizieren und freizugegeben.<br />

ept, meditronic-journal 3-2021 ab Seite 20.<br />

Zuverlässigkeit vom Rettungsdienst<br />

bis hin zur Reha<br />

Medizintechnik spielt in zahlreichen medizinischen Disziplinen eine<br />

wichtige Rolle. So vielfältig die Einsatzgebiete sind, so vielfältig sind<br />

auch die Herausforderungen und Ansprüche an die Technik. Aber eines<br />

haben alle diese Bereiche gemeinsam: Ohne zuverlässige und robuste<br />

Konnektivität geht es nicht. Die dafür benötigten Lösungen müssen<br />

spezielle Anforderungen erfüllen und sind oft genau für bestimmte<br />

Anwendungen entwickelt worden. Hierzu zählen beispielsweise Kompaktheit,<br />

Robustheit, Desinfizierbarkeit, Dichtigkeit oder eine einfache<br />

Verbindungstechnik.<br />

Fischer Connectors, meditronic-journal 3-2021 ab Seite 16.<br />

Produktion<br />

Nadelfrei und dicht<br />

Das Jet-Injektionsgerät für eine nadelfreie Injektion ist sehr aufwändig<br />

herzustellen. Die Technologie des 2-µm-Laserschweißens<br />

von Kunststoffen eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten und stellt<br />

in vorliegender Applikation ein alternativloses Fügeverfahren dar. Die<br />

Erfahrungen in der Serienproduktion, sowohl mit dieser Technologie,<br />

als auch mit der eingesetzten Schweißanlage, sind durchweg positiv.<br />

Bei gleichzeitig hoher Schweißnahtqualität, garantiert der saubere und<br />

robuste Prozess eine hohe Ausbringung bei den gegebenen Schwankungen<br />

des Werkstoffs und der Bauteilgeometrie.<br />

Evosys Laser, meditronic-journal 2-2021 ab Seite 48.<br />

Prototyping von vollflexiblen Sensoren<br />

Flexible Leiterplatten, komplexe Flachkabel und Sensoren sind in<br />

der Computer- und Automobilelektronik, bei Smartphone-Baugruppen,<br />

in der Medizintechnik und anderen High-Tech-Anwendungen<br />

weit verbreitet. LPKF stellt einen vollintegrierten Laserbearbeitungsprozess<br />

vor mit einem System zur Laser-Mikrobearbeitung, Schneiden<br />

und Bohren von vollflexiblen, doppelseitig kupferkaschierten Laminaten<br />

für eine umfassende Prototyping-Lösung. Die fertigen Muster<br />

zeigen unveränderte Flexibilität, Haftung der Kupferstruktur und ein<br />

nur geringfügig verdünntes Substratmaterial ohne erkennbare hitzebedingte<br />

Degradation.<br />

LPKF Laser & Electronics, meditronic-journal 4-2021 ab Seite 20.<br />

Hightech-Klebstoffe für moderne Medizintechnik<br />

Wenn in der Medizintechnikproduktion Einzelteile und Komponenten<br />

zusammengesetzt werden müssen, stellt sich die Frage nach einer<br />

geeigneten Verbindungstechnik. Die Anforderungen sind hoch: einerseits<br />

soll schnell und kostengünstig produziert werden, insbesondere<br />

bei Einwegartikeln, andererseits sind Material- oder Verbindungsfehler<br />

nicht tolerierbar. Die moderne Klebstofftechnologie bietet hier meistens<br />

die beste und kostengünstigste Lösung.<br />

Panacol-Elosol, meditronic-journal 1-2021 ab Seite 14.<br />

Automatisierung und kollaborierende Roboter für die<br />

Lasermarkierung<br />

Halb- und vollautomatische Systeme erleichtern die UDI-Kennzeichnung.<br />

Eine Automatisierung der Lasermarkierung kann helfen, steigende<br />

Kennzeichnungserfordernisse zu bewältigen und dabei Kosten<br />

zu sparen. Vor allem im Zusammenhang mit den strengeren Regularien<br />

zur UDI-Kennzeichnung nimmt die direkte Beschriftung medizinischer<br />

Produkte zu. Daher bieten viele Anbieter von Lasersystemen<br />

in Zusammenarbeit mit Automatisierungsexperten technische<br />

Lösungen, die den Markierprozess effizienter machen.<br />

FOBA, meditronic-journal 4-2021 ab Seite 16.<br />

Online: https://www.beam-verlag.de/fachzeitschriften/meditronic-journal/zeitschriftenarchiv-2021/<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

75


Fachartikel im Rückblick<br />

Best of 2021<br />

Bewährtes Material – innovative Anwendungen: Dünnglas<br />

Eine neue Technologie zur Mikrobearbeitung von Glassubstraten<br />

schafft neue Möglichkeiten für den weiteren Einsatz von Dünnglas in<br />

der Medizintechnik und anderen Branchen. Durch die Nutzung einzelner<br />

gezielter Laserpulse realisiert das Laser Induced Deep Etching-<br />

Verfahren (LIDE) die Erstellung hochpräziser Mikrobohrungen und<br />

Lasertechnik<br />

Schnitte in Dünnglas – über die gesamte Glasdicke oder exakt bis zu<br />

einer bestimmten Tiefe. So kann das bearbeite Material für viele neue<br />

Anwendungen zuverlässig eingesetzt werden.<br />

LPKF Laser & Electronics, meditronic-journal 1-2021 ab<br />

Seite 24.<br />

Produktdesign<br />

Für den Benutzer ist die Schnittstelle das Produkt<br />

Die Betrachtung der Gebrauchstauglichkeit stellt bei Medizinprodukten<br />

eine effektive, effiziente und zufriedenstellende Benutzung<br />

für die Anwender sicher. Dieser Aspekt wird in der Entwicklung häufig<br />

„stiefmütterlich“ behandelt, doch die Praxiserfahrung zeigt, dass<br />

die Gebrauchstauglichkeit nicht nur für sichere Produkte sorgt, sondern<br />

auch begeisternde und innovative Lösungen zutage fördert und<br />

damit einen wesentlichen Beitrag zum Produkterfolg leisten kann.<br />

ITK Engineering, meditronic-journal 2-2021 ab Seite 50.<br />

Qualitätssicherung<br />

Klassische 2/3D-Machine-Vision, Deep Learning und<br />

intelligente Robotertechnologie<br />

Machine Vision und Robotik gibt es in der Industrie schon seit<br />

geraumer Zeit. Dennoch werden viele Erzeugnisse noch immer<br />

manuellen bzw. visuellen Qualitätsprüfungen unterzogen – mit allen<br />

Nachteilen, weil die verfügbaren Prüftechnologien bisher zu unflexibel<br />

waren. Smarte Inspektionssysteme lösen dieses Problem. Automatisierte<br />

optische Inspektionssysteme liefern Daten, mit denen die<br />

Ursachen von Produktionsfehlern identifiziert werden können. Diese<br />

Informationen fließen in umfangreiche Datenbanken ein und können<br />

zu Korrekturen und zur Effizienzsteigerung genutzt werden. Die Prüfung<br />

wird dadurch zuverlässiger und reproduzierbar.<br />

ATEcare Service, meditronic-journal 4-2021 ab Seite 28.<br />

Mittels Ultraschall Fehlern in Elektronikkomponenten auf<br />

der Spur<br />

Einige Fehler in elektronischen Bauteilen und Baugruppen können<br />

mit gängigen Inspektionsmethoden wie der Mikroskopie oder auch<br />

einer Röntgenanalyse nicht erfasst werden. So sind besonders Vergussmassen,<br />

sowohl von Bauteilen als auch Baugruppen oder Laminate<br />

wie in Leiterplatten, mit gängigen Analysemethoden nur schwer<br />

auf Fehlstellen wie Delamination zu analysieren. Für solche Problemstellungen<br />

ist die Ultraschallmikroskopie die geeignete Analysemethode,<br />

bei der mittels Ultraschall alle Schichten des Prüflings durchstrahlt<br />

und kleinste Hohlräume, Risse oder Auffälligkeiten an Grenzflächen<br />

erfasst werden können.<br />

HTV, meditronic-journal 5-2021 ab Seite 178.<br />

Sensoren<br />

Genauigkeit bei der berührungslosen<br />

Temperaturmessung gewährleisten<br />

Temperatursensoren finden sich in immer mehr Elektronikprodukten<br />

– von Consumer-Geräten, tragbaren Produkten und Wearables<br />

bis hin zu medizintechnischen Geräten und Ausrüstung in<br />

der Industrie. Besonders beliebt ist der Einsatz der Ferninfrarot-<br />

Technik (FIR), die eine berührungslose Temperaturmessung ermöglicht.<br />

Diese ist gerade im industriellen Bereich von Vorteil, da<br />

keine Gefahr besteht, dass die Sensorelemente durch das Berühren<br />

sehr heißer Oberflächen beschädigt werden. Auch im medizinischen<br />

Bereich hat dies Vorteile – da keine Gefahr einer Kreuzkontamination<br />

besteht.<br />

Melexis, meditronic-journal 5-2021 ab Seite 120.<br />

Online: https://www.beam-verlag.de/fachzeitschriften/meditronic-journal/zeitschriftenarchiv-2021/<br />

76 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Fachartikel im Rückblick<br />

Neue Chancen in der Medizintechnik<br />

Digitalisierung, verschärfte regulatorische Vorschriften und Trends<br />

wie individuelle und intelligente Produkte führen zu komplexen Herausforderungen.<br />

Moderne Technologien wie die Cloud Services helfen<br />

die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und zu steigern. Hier gewinnt<br />

insbesondere cloud-basierte ERP-Software immer mehr an Bedeutung.<br />

Darüber können Unternehmen direkt vom Hersteller genau die<br />

Software<br />

IT-Funktionen als Service nutzen, die sie brauchen, um ihre Geschäftsprozesse<br />

schneller und einfacher an neue Vorschriften oder Marktgegebenheiten<br />

anzupassen. Und dies, ohne die interne IT-Infrastruktur<br />

teuer aufrüsten oder in zusätzliche IT-Fachkräfte investieren zu müssen.<br />

oxaion, meditronic-journal 4-2021 ab Seite 38.<br />

Best of 2021<br />

Stromversorgung<br />

Wissen, worauf es ankommt: Wie wirken sich<br />

Netzteil-Features in der Praxis aus?<br />

Ein Medizinnetzteil muss besondere Eigenschaften aufweisen. Je<br />

nach Einsatzgebiet sind spezielle Vorgaben zu erfüllen. Dazu zählen<br />

beispielsweise EMV, die Schutzklasse und die elektrische Sicherheit.<br />

In Bezug auf die Zulassungen ist zu entscheiden, ob das Netzteil als<br />

Last eine MOOP- oder MOPP-Anwendung treibt. Es ist also längst<br />

nicht damit getan nur anhand der Leistung eine Auswahl der Stromversorgung<br />

zu treffen. Temperatur, Derating, Zulassungen, EMV, Peak-<br />

Power, Signale usw. sind Features, die bei der Auswahl berücksichtigt<br />

werden müssen, um eine zuverlässige Lösung zu finden.<br />

Magic Power Technology, meditronic-journal 3-2021 ab<br />

Seite 44.<br />

Elektronische Stromversorgungen digitalisieren<br />

Die globale Vernetzung erfordert in vielen Bereichen intelligente<br />

Systeme. Letztlich lässt sich der Entwicklungsprozess der Digitalisierung<br />

nicht aufhalten. Außerdem stellen digitale Netzteile nicht nur<br />

entscheidende Systemdaten bereit, sie sorgen auch für mehr Effizienz.<br />

Die Stromversorgungen sind entscheidende Baugruppen, wenn<br />

es um die Erfassung von Systemdaten geht. Es ist daher eine unternehmerische<br />

Pflicht, digitale Kompetenzen aufzubauen und zukünftige<br />

Entwicklungen im Blick zu behalten. Dabei ist ein enger Austausch<br />

zwischen Kunden und Anwendern für eine optimale Umsetzung<br />

unentbehrlich.<br />

inpotron Schaltnetzteile, meditronic-journal 3-2021<br />

ab Seite 50.<br />

Von ISS bis Deep Space - Faszination Weltraumfunk<br />

Aus dem Inhalt:<br />

• Das Dezibel in der Kommunikationstechnik<br />

• Das Dezibel und die-<br />

Antennen<br />

• Antennengewinn, Öffnungswinkel,<br />

Wirkfläche<br />

• EIRP – effektive Strahlungsleistung<br />

• Leistungsflussdichte,<br />

Empfänger- Eingangsleistung<br />

und Streckendämpfung<br />

• Dezibel-Anwendung beim<br />

Rauschen<br />

• Rauschbandbreite,<br />

Rauschmaß und Rauschtemperatur<br />

• Thermisches, elektronisches<br />

und kosmisches<br />

Rauschen<br />

• Streckenberechnung für<br />

geostationäre Satelliten<br />

• Weltraumfunk über kleine<br />

bis mittlere Entfernungen<br />

• Erde-Mond-Erde-Amateurfunk<br />

• Geostationäre und umlaufende<br />

Wettersatelliten<br />

• Antennen für den Wettersatelliten<br />

• Das „Satellitentelefon“<br />

INMARSAT<br />

• Das Notrufsystem<br />

COSPAS-SARSAT<br />

• So kommuniziert die ISS<br />

Frank Sichla, 17,5 x 25,3 cm, 92 S., 72 Abb.<br />

ISBN 978-3-88976-169-9, 2018, 14,80 €<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

77


Komponenten<br />

UVC-LEDs: Effektives Vorgehen gegen Keime<br />

mit künstlichen UV-Quellen<br />

Der Kampf gegen Viren war wohl<br />

lange nicht so aktuell wie in diesen<br />

Corona-Zeiten. Chemische Verfahren<br />

sind gegen Mikroorganismen<br />

wie Viren und Bakterien allerdings<br />

nur bedingt wirkungsvoll, da<br />

diese Resistenzen entwickeln können<br />

– nicht jedoch gegen UV-Licht.<br />

Das macht UV-Strahlen zur effektiven<br />

Methode zur Desinfektion und<br />

Entkeimung von Wasser, Luft und<br />

Oberflächen. Besonders effektiv<br />

und effizient sind dabei UV-LEDs.<br />

Ultraviolettes Licht wurde über<br />

längere Zeit mit quecksilberbasierten<br />

Strahlungsquellen erzeugt,<br />

etwa mit Nieder- und Mitteldruck-<br />

Quecksilber- (Hg) Dampflampen.<br />

Diese erzeugen durch Gasentladung<br />

UV-Licht im Spektrum von<br />

185 - 405 nm. Alternativ bringt auch<br />

die sogenannte Glimmentladung bei<br />

UV-Kalt kathodenröhren (UV-CCL<br />

oder UV-Lampe) UV-Licht in einem<br />

Spektrum von 185 - 405 nm hervor.<br />

UV-Strahlen von UV-LEDs<br />

UV-LEDs geben UV-Strahlen in<br />

einem Spektrum von 227 - 405 nm<br />

mittels Elektrolumineszenz ab. Vor<br />

allem bei UVC-LEDs sind genau die<br />

Wellenlängen am intensivsten, die<br />

die stärkste keimtötende Wirkung<br />

haben, nämlich zwischen 260 und<br />

270 nm. Bild 1 zeigt das für Kryptosporidien,<br />

Parasiten, die sich vor<br />

allem durch verunreinigtes Trinkwasser<br />

verbreiten. Andere Erreger,<br />

Bakterien und Viren wiesen<br />

ganz ähnliche Charakteristika auf.<br />

Zudem überzeugen LEDs durch<br />

eine stabile spektrale Ausgangsleistung<br />

bei gegebener Temperatur<br />

und eine fast unbegrenzte Zahl<br />

an Schaltzyklen, was sie für mobile<br />

Lösungen prädestiniert, die sofort<br />

die volle Lichtleistung liefern sollen.<br />

A, B oder C? UV ist nicht<br />

gleich UV<br />

Für das menschliche Auge sind<br />

die UV-Strahlen in ihrem gesamten<br />

Wellenbereich von 100 - 400 nm<br />

unsichtbar. Sie werden je nach Frequenzbereich<br />

in UVA-, UVB- und<br />

UVC-Strahlen eingeteilt. Diese wirken<br />

sich unterschiedlich auf Lebewesen<br />

aus.<br />

Autor:<br />

Alain Bruno Kamwa, Product<br />

Sales Manager Opto<br />

Rutronik Elektronische<br />

Bauelemente GmbH<br />

www.rutronik.com/de<br />

Bild 1: Die Wellenlängen von UVC-LEDs sind dort am intensivsten, wo Kryptosporidien – wie auch andere Bakterien<br />

und Viren – am empfindlichsten darauf reagieren © Stanley<br />

78 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Komponenten<br />

Bild 2: Für die Installation auf kleinem Raum hat Bolb die Mid-Power UVC-LED S3535-DR100-W272-P40 mit 3,5 x 3,5 x<br />

0,9 mm auf den Markt gebracht. Mit einer Gleichstromleistung von 40m W bei nur 100 mA zeichnet sie sich durch den<br />

derzeit geringstmöglichen Energieverbrauch bei niedrigster Wärmeentwicklung aus. Im High-Power-Segment ist<br />

die UVC-LED S6060-DR250-W272-P100 das leistungsstärkste Bauteil mit einer Gleichstromleistung von 100 mW bei<br />

250 mA im Bolb-Programm © Bildquelle: Bolb<br />

Bei LEDs lässt sich die Wellenlänge<br />

relativ frei wählen. UVA-LEDs<br />

haben mit 315 - 400 nm eine größere<br />

Eindringtiefe in streuendes<br />

biologisches Gewebe, wie etwa<br />

menschliche Haut, als UVB- und<br />

UVC-Strahlen. Genutzt werden<br />

UVA-LEDs in der Zahnheilkunde und<br />

zu kosmetischen Zwecken. Im industriellen<br />

Sektor kommen UVA-LEDs<br />

zum Einsatz, um Harze, Kleber und<br />

Lacke auszuhärten.<br />

UVB-Strahlen<br />

Mit einer Wellenlänge von<br />

280 - 315 nm weisen die Strahlen<br />

der UVB-LEDs eine vergleichsweise<br />

geringe Eindringtiefe in streuendes<br />

biologisches Gewebe auf. Allerdings<br />

werden sie stärker gestreut. UVB-<br />

Strahlen fördern die Bildung von<br />

Vitamin D im menschlichen Körper.<br />

Die UVB-LEDs sind daher überwiegend<br />

im medizinischen Bereich zur<br />

Fototherapie und hautärztlichen<br />

Behandlung zu finden.<br />

UVC-Strahlen<br />

Das energiereiche Licht der<br />

UVC-LEDs wird in biologischem<br />

Gewebe noch stärker gestreut. Mit<br />

einer Wellenlänge von 100 - 280 nm<br />

dringen die Strahlen nicht sehr tief<br />

in das Gewebe ein, dennoch können<br />

sie ungeschützte Haut verbrennen.<br />

Schließlich hat kein irdischer<br />

Organismus Abwehrmechanismen<br />

gegen UVC-Strahlen entwickelt, weil<br />

die Ozonschicht in der Atmosphäre<br />

der Erde die natürliche UVC-Strahlung<br />

des Sonnenlichts absorbiert.<br />

Das gilt auch für Viren und Bakterien.<br />

Diese Verwundbarkeit macht<br />

die Bestrahlung mit künstlichem<br />

UVC-Licht zur besonders effektiven<br />

Methode für die Sterilisation<br />

und Desinfektion.<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

für UVC-LEDs<br />

Weil jeder Keim unterschiedlich<br />

auf UVC-Strahlung reagiert, ist die<br />

Intensität der Bestrahlung auf die<br />

gewünschte Reduktionsrate, also<br />

die Anzahl der abgetöteten Mikroorganismen,<br />

auszulegen. Dabei<br />

verhält sich die Intensität der UV-<br />

Strahlung umgekehrt proportional<br />

zum Quadrat des Abstands.<br />

Das heißt: Nimmt die Entfernung<br />

zur Strahlungsquelle zu, verliert<br />

die UV-Strahlung sehr schnell an<br />

Wirkung. Das zu desinfizierende<br />

Objekt sollte deshalb so nahe wie<br />

möglich am Emitter sein.<br />

Häufig werden Viren, wie auch<br />

das SARS-CoV-2-Virus, durch die<br />

Luft verbreitet. Damit bietet sich der<br />

Einsatz von UVC-LEDs in Luftaufbereitungssystemen<br />

bzw. Klimaanlagen<br />

an. Neben der erforderlichen<br />

Reduktionsrate sind hier auch der<br />

Luftdurchsatz und die Geometrie der<br />

Luftströmung zu berücksichtigen.<br />

Fernes UVC-Licht<br />

Besonders effektiv für das Abtöten<br />

von Keimen hat sich UV-Licht<br />

mit einer Wellenlänge von 254 nm<br />

erwiesen. Bei direkter Anwendung<br />

kann dieses aber ein Gesundheitsrisiko<br />

für Haut und Augen darstellen.<br />

Im Gegensatz dazu macht<br />

sogenanntes Fernes UVC-Licht<br />

(207 - 222 nm) Erreger in der Luft<br />

ebenfalls ziemlich zuverlässig<br />

unschädlich, jedoch ohne exponiertes<br />

menschliches Gewebe zu<br />

schädigen.<br />

Übertragungswege<br />

unterbrechen<br />

Viren und Bakterien werden auch<br />

über Oberflächen weitergereicht,<br />

etwa Grippe-, Noro- oder Rota-<br />

Viren sowie Streptokokken und<br />

Salmonellen. Für die Sterilisation<br />

größerer Oberflächen eignen sich<br />

deshalb UVC-LEDs ebenfalls. Weitere<br />

Anwendungsbereiche sind z. B.<br />

die Pasteurisierung von Getränken,<br />

Verpackung von antimikrobiellen<br />

Lebensmitteln und die Entkeimung<br />

von Zahnbürsten, die Trinkwasseraufbereitung<br />

bzw. Wasserdesinfektion<br />

etwa in Pools oder Wohnmobilen.<br />

Aber auch für Anwendungen<br />

mit höheren Anforderungen an die<br />

Bestrahlungsstärke (W/m 2 ), wie z. B.<br />

bei industriellen Filtersystemen und<br />

Luftentkeimern, Desinfektionsboxen<br />

in der Medizin oder Staubsaugern,<br />

sind sie geeignet.<br />

Auswahlkriterien für<br />

UV-LEDs<br />

Ein bedeutendes Selektionskriterium<br />

für UV-LEDs ist ihr Öffnungswinkel,<br />

je nach Anwendung sind<br />

bestimmte Abstrahlwinkel erforderlich.<br />

Wird ein Öffnungswinkel von<br />

150°, nach Bedarf fokussiert, reduziert<br />

sich dadurch die bestrahlte Fläche.<br />

Dadurch erhöht sich die Strahlungsleistung<br />

pro Quadratmeter und<br />

die für die Exposition benötigte Zeit<br />

sinkt bei gleicher Leistung. Durch<br />

verschiedene UV-Linsen mit kompatiblen<br />

Objektiven ist die Leuchtleistung<br />

so für unterschiedliche Zwecke<br />

leicht skalierbar.<br />

Andere Selektionskriterien für<br />

UV-LEDs sind die landesspezifischen<br />

UV-Normen, ihre Reflektion<br />

auf verschiedenen Materialien,<br />

Wärmemanagement, Treiber, Stromverbrauch<br />

und das Abstands- bzw.<br />

Entfernungsgesetz, das beschreibt,<br />

wie stark die Strahlstärke mit wachsender<br />

Entfernung zur Lichtquelle<br />

abnimmt.<br />

Noch in der Entwicklung befinden<br />

sich Multi-UV-LEDs. Mit einem Dual-<br />

Wellenlängen-Chip decken sie z. B.<br />

UVA- und UVC-Strahlen ab. Damit<br />

sind sie fast eine Allzweckwaffe im<br />

Kampf gegen Viren, Bakterien und<br />

andere Erreger. ◄<br />

Krankheitserreger gezielt bekämpfen<br />

Ursprünglich wurden UVC-<br />

LEDs konstruiert, um gegen<br />

multiresistente Keime wie etwa<br />

Methicillin resistente Staphylokokkus<br />

(MRSA) vorzugehen.<br />

Umfangreiche Test zeigen<br />

zudem, dass UVC-LEDs auch zur<br />

Bekämpfung von Viren höchst<br />

effizient genutzt werden können.<br />

Viren können sich nur mit<br />

Hilfe eines Wirts reproduzieren.<br />

Sie befallen eine Zelle, um diese<br />

anhand der zelleigenen Ribonukleinsäure<br />

(RNA) „umzuprogrammieren“.<br />

Während die neu<br />

produzierten Viren weitere Zellen<br />

infizieren, wird die Wirtzelle<br />

durch diesen Reproduktionsprozess<br />

zerstört. Hochenergetisches,<br />

kurzwelliges UVC-Licht wird von<br />

der RNA des Virus absorbiert.<br />

Die genetischen Informationen<br />

werden dabei zerstört. Das Virus<br />

ist dadurch nicht mehr in der Lage<br />

zu streuen und kann keine weiteren<br />

Zellen infizieren.<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

79


Kommunikation<br />

5G – der Digitalisierungs-Booster<br />

Wenn medizinische Einrichtungen zum Netzbetreiber werden<br />

© m2m Germany<br />

Autorin:<br />

Karin Reinke-Denker M.A<br />

m2m Germany GmbH<br />

info@m2mgermany.de<br />

www.m2mgermany.de<br />

Es klingt fast ein bisschen nach<br />

Star Trek, doch 5G ist ein Wendepunkt<br />

- es wird alles voranbringen,<br />

von selbstfahrenden Fahrzeugen<br />

über intelligente Netze für erneuerbare<br />

Energien bis hin zu KI-gestützten<br />

Robotern in Fabrikhallen und<br />

neuen Möglichkeiten in der Medizintechnik.<br />

Eine Welt, in der Autounfälle<br />

irreal anmuten – sofern es denn<br />

überhaupt noch welche geben wird,<br />

in der chronische Krankheiten wie<br />

Diabetes 24/7 ohne Blutzuckerhochs<br />

und -tiefs behandelt werden,<br />

in der Notfallmedizin auch<br />

aus der Ferne Leben retten kann<br />

und der Video Arztbesuch zur Normalität<br />

wird, all das erscheint zum<br />

Greifen nah.<br />

Was ist 5G und was<br />

kann man speziell in der<br />

Medizintechnik davon<br />

erwarten?<br />

5G ist die fünfte Generation von<br />

Mobilfunknetzen und der Mobilfunkstandard<br />

der Zukunft. Er bietet<br />

zahlreiche Vorteile gegenüber den<br />

bisherigen Standards (2G, 3G, 4G):<br />

eine deutlich höhere Bandbreite mit<br />

erhöhter gleichzeitig stattfindender<br />

Zugriffe auf Internet- und Netzwerkdienste;<br />

einen nahezu verzögerungsfreien<br />

Verbindungsaufbau mit sehr<br />

kurzen Latenzzeiten für einen Echtzeit-Informationsaustausch,<br />

sowie<br />

neue Sicherheitsvorkehrungen,<br />

die die Datenübertragung deutlich<br />

sicherer, belastbarer und zuverlässiger<br />

machen.<br />

Grundlegender Wandel in<br />

der Mobilfunk-Welt<br />

Doch die 5G- und IoT-Technologie<br />

ist mehr als nur eine neue<br />

Generation der Mobilfunktechnologie.<br />

Sie stellt einen grundlegenden<br />

Wandel in der Mobilfunk-Welt<br />

dar und offeriert eine leistungsstarke<br />

Kombination aus außergewöhnlicher<br />

Geschwindigkeit, erweiterter<br />

Bandbreite, geringer Latenz<br />

und erhöhter Energieeffizienz, die<br />

in den nächsten fünf Jahren Milliarden<br />

von Verbindungen ermög lichen<br />

und die Welt verändern wird. Nach<br />

Angaben der GSMA – eine globale<br />

Organisation, die die Interessen<br />

der Mobilfunkbranche vertritt, wird<br />

erwartet, dass die Zahl der 5G-Verbindungen<br />

im Jahr 2025 auf bis zu<br />

1,8 Milliarden ansteigen wird.<br />

Schon im vergangenen Jahr wurden<br />

in 42 Ländern kommerzielle 5G<br />

Dienste eingeführt und viele weitere<br />

Mobilfunkbetreiber stehen in den<br />

Startlöchern, um weitere 125 Länder<br />

weltweit an das 5G-Netz anzuschließen.<br />

Die Voraussetzungen für<br />

5G sind geschaffen und werden sukzessive<br />

ausgebaut. Steht erst einmal<br />

eine flächendeckende Infrastruktur<br />

wird es kein Halten mehr<br />

geben. 5G setzt ein riesiges IoT-<br />

Ökosystem frei, in dem Netze zig<br />

tausend angeschlossene Geräte<br />

bedienen können, wobei die richtigen<br />

Kompromisse zwischen Geschwindigkeit,<br />

Latenz und Kosten gefunden<br />

werden müssen.<br />

Eigene Netze aufbauen<br />

Der neue Standard ermöglicht<br />

es, dass erstmalig produzierende<br />

Unternehmen wie beispielsweise<br />

Medizintechnikhersteller oder Krankenhäuser<br />

eigene Netze aufbauen<br />

können und damit die Fabrikautomatisierung<br />

sowie die Digitalisierung<br />

vorantreiben.<br />

Das gilt für fast alle produzierenden<br />

Gewerbe, doch speziell im<br />

Sektor der Medizin und Medizintechnik<br />

offeriert 5G noch weitaus mehr.<br />

Die kurzen Latenzzeiten und die<br />

hohe Zuverlässigkeit von 5G eröffnet<br />

die Möglichkeit für ein „medizinisches“<br />

Internet of Things. Laut<br />

einer PwC Studie von 2021, trägt<br />

5G im Gesundheits- und Sozialbereich<br />

bereits jetzt 530 Milliarden<br />

US-Dollar zum globalen BIP bei.<br />

Netzbetreiber Krankenhaus<br />

- Medizintechnik auf der<br />

Überholspur dank 5G<br />

Mit 5G ist der Einsatz von Künstlicher<br />

Intelligenz für eine präzisere<br />

Diagnostik sowie für Virtual/Augmented<br />

Reality möglich und eröffnet<br />

neue Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Erste Live-OPs über ein<br />

5G-Netz haben bereits stattgefunden.<br />

Natürlich hat es bereits vor 5G<br />

schon Videoübertragung bei komplizierten<br />

Operationen gegeben,<br />

aber nicht in Echtzeit, mit durchgängigem<br />

Bewegtbild. Der Einsatz der<br />

neuen Technologie erleichtert das<br />

Gespräch zwischen Arzt und Patient<br />

– standortunabhängig – das gilt auch<br />

für einen schnelleren Expertenaustausch.<br />

Auch für die Notfallmedizin<br />

bieten sich neue Möglichkeiten, können<br />

doch kritische Vitaldaten direkt<br />

aus dem RTW heraus an die Klinik<br />

übertragen werden. Grundsätzlich<br />

werden Prozesse im Medizinwesen<br />

optimierter laufen mit 5G. Allein das<br />

Potenzial von Track & Trace Szenarien<br />

im Krankenhaus ist enorm. Der<br />

Aufenthaltsort von teurem Equipment<br />

kann ebenso verfolgt werden,<br />

wie der von Patienten – somit<br />

werden Prozesse optimiert, Wartezeiten<br />

vermieden und die Ressour-<br />

5G Router UF51-501EU 5G<br />

CPE - kosteneffizienten Lösung<br />

für 5G-Wireless-Networking-<br />

Anwendungen & Campus Netze<br />

© Milesight<br />

80 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Kommunikation<br />

Industrieller 5G Router UR75 – geeignet für Campus-Netze, Smart Grid,<br />

digitale Medieninstallationen, Industrieautomation und digitale Fabriken<br />

© Milesight<br />

cen optimal genutzt. Grundlegende<br />

Ideen für eigene Klinik-Apps befinden<br />

sich bereits in der Testphase<br />

und bieten dem Patienten für seinen<br />

Klinikaufenthalt Features wie<br />

Terminplaner oder diagnostische<br />

Informationen aus bildgebenden<br />

Verfahren in Echtzeit an.<br />

Um die Effizienz der Abläufe in<br />

Kliniken zu steigern, geht kein Weg<br />

an eigenen 5G-Netzen vorbei. Auch<br />

das ein Novum gegenüber der aktuellen<br />

Mobilfunkgeneration: 5G ermöglicht<br />

erstmals den Aufbau von<br />

lokalen Campus-Netzen. Seit der<br />

zweiten Jahreshälfte 2019 vergibt<br />

die Regulierungsbehörde auf Antrag<br />

Frequenzen von 3,7 bis 3,8 GHz an<br />

Unternehmen, regionale Netzbetreiber<br />

oder Gemeinden.<br />

Das Campus-Netzwerk<br />

Campus-Netze sind exklusive,<br />

eigene Mobilfunknetze für ein definiertes<br />

lokales Areal, ein Krankenhaus,<br />

eine Universität oder eine<br />

Fabrik. Die Campus-Netze sind auf<br />

die individuellen Bedürfnisse der<br />

Nutzer zugeschnitten. Der Zugriff<br />

vom öffentlichen Netz auf das Campus-Netz<br />

ist nicht möglich. Umgekehrt<br />

ist das private Funknetz jedoch<br />

an das normale Mobilfunknetz angebunden,<br />

damit Firmen mit Partnern,<br />

externen Dienstleistern oder Zulieferern<br />

kommunizieren können. Diese<br />

Kombination aus einem privaten und<br />

einem öffentlichen Netz bezeichnen<br />

Experten als „Dual Slice Lösung“.<br />

Mit Krankenhaus-eigenen Netzlösungen<br />

kann 5G bereits auch<br />

ohne flächendeckenden Netzausbau<br />

umgesetzt werden – jedenfalls<br />

für das eigene Campus-Netz.<br />

Denn innerhalb dieses Netzes können<br />

die neuen Latenzzeiten tatsächlich<br />

erreicht und neue Anwendungen<br />

realisiert werden. Betrug die<br />

Latenzzeit mit den bisherigen Telekommunikationstechnologien<br />

noch<br />

40 bis 100 Millisekunden, reduziert<br />

sich diese durch 5G auf unter eine<br />

Millisekunde. Damit ergibt sich die<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

Grundlage für Übertragung von Live-<br />

Videos mit mindestens 1080p und<br />

30 FPS und die Übertragung von<br />

Fern-Ultraschall ohne Paket- oder<br />

Frame-Verlust.<br />

5G gilt als eine der kommenden<br />

Schlüsseltechnologien und<br />

Deutschland ist eins der wenigen<br />

Länder weltweit, dass überhaupt<br />

eigene Campus-Lizenzen für 5G<br />

anbietet. Wenn das Gesundheitssystem<br />

in Deutschland auf 5G setzt,<br />

dann kann es zum Leitmarkt für<br />

5G-Anwednungen werden. Unternehmen<br />

im Gesundheits- und Medizinwesen,<br />

die von der 5G-Technologie<br />

profitieren möchten, sollten<br />

jetzt die richtigen Weichen stellen<br />

und in den Ausbau ihrer digitalen<br />

Infrastruktur investieren.<br />

Was braucht es, um den<br />

Einstieg ins 5G-Zeitalter<br />

umzusetzen?<br />

Abgesehen davon, dass die digitale<br />

Transformation sehr langsam<br />

stattfindet, fehlt es oft an grundlegendem<br />

Know-how in Sachen 5G<br />

Infrastruktur. Es gibt teilweise noch<br />

keine digitalen Patientenakten und<br />

die Schnittstelle zwischen Arzt und<br />

Pflegepersonal ist meist noch handschriftlich<br />

geprägt. Bevor 5G zum<br />

Einsatz kommen kann, ist erstmal<br />

eine grundlegende Digitalisierung<br />

notwendig. Der Ausbau einer<br />

5G-Infrastruktur im eigenen Unternehmen<br />

eröffnet zwar neue telemedizinische<br />

Lösungen, birgt zugleich<br />

aber auch Risiken. Generell haben<br />

zahlreiche Angriffe aus dem Netz<br />

bereits gezeigt, was für eine große<br />

Herausforderung die Gewährleistung<br />

einer IT-Sicherheit in einem<br />

Krankenhaus ist. Mit der 5G-Technologie<br />

erhöht sich der Grad der<br />

Vernetzung und damit zugleich<br />

die Anforderungen an die Cyber-<br />

Sicherheit. Daher bedarf es eines<br />

verlässlichen Sicherheitskonzeptes,<br />

mit dem sich niemand ohne Authentifizierung<br />

Zugriff zu Informationen<br />

verschaffen kann. Umfassende Konzepte<br />

zum Datenschutz, sowie Fragen<br />

in Bezug auf Arzthaftungsrecht<br />

und Abrechenbarkeit bei telemedizinischen<br />

Leistungen, sind weitere<br />

Punkte, die es zu beachten gilt.<br />

Passende Hardware-Komponenten<br />

hält der Markt bereit, doch das<br />

allein wird nicht reichen.<br />

Die Vision darf die<br />

Transformation nicht<br />

überfordern<br />

Vieles worüber aktuell in der Medizin-Branche<br />

in Kombination mit 5G<br />

besprochen wird, ist eindeutig noch<br />

Science-Fiction und wird noch mehrere<br />

Jahre benötigen, bis es tatsächlich<br />

Einzug in den Alltag von Krankenhäusern<br />

halten wird. 5G sollte<br />

nicht unterschätz werden, denn allein<br />

das Visionäre Potenzial der neuen<br />

Technologie, trägt dazu bei, Innovationen<br />

voranzutreiben. Leider neigen<br />

viele Ideen und Anwendungsszenarien<br />

dazu, den übernächsten Schritt<br />

vorwegzunehmen und das eigentlich<br />

Umsetzbare aus den Augen zu verlieren.<br />

Es entstehen zwar zahlreiche<br />

spannende Konzepte, aber letztendlich<br />

bleiben sie genau das: Konzepte.<br />

Natürlich wäre es eine wahre<br />

Revolution, wenn Augmented-Reality-Brillen<br />

für Notfall sanitäter, die<br />

live vor Ort Fachärzte hinzuschalten<br />

können, zum Standard gehören<br />

würden – und es wäre bereits möglich<br />

solche Mittel einzusetzen, denn<br />

Hardware- und Software-Lösungen<br />

existieren – allerdings nur mit einer<br />

ausreichenden 5G-Mobilfunkversorgung.<br />

Doch genau da hapert<br />

es noch – unter objektiver Betrachtung<br />

des Status quo in Bezug auf<br />

die aktuelle 5G-Mobilfunkversorgung,<br />

rücken solche Einsatzszenarien<br />

in weite Ferne.<br />

Deutschland erteilt zwar Lizenzen<br />

für Campus-Netze, aber es ist eher<br />

unwahrscheinlich das in naher<br />

Zukunft Gesichtserkennungstechnologien,<br />

medizinische Ferndiagnose-<br />

Tools und Drohnen zum Standard<br />

in der deutschen Notfallversorgung<br />

avancieren – im Besonderen, wenn<br />

man sich vergegenwärtigt, dass noch<br />

heute Laborbefunde via Fax verschickt<br />

werden. Solange gerade im<br />

ländlichen Bereich generell kein flächendeckendes<br />

Mobilfunknetz etabliert<br />

ist, mutet es sinnbefreit an, dort<br />

digitale Anwendungen – wie z. B.<br />

eine digitale Sprechstunde beim<br />

Arzt anzubieten. Anders wäre es<br />

im Rahmen eines Campus-Netzes;<br />

dort könnten bereits jetzt zuverlässige<br />

Fernbeurteilung und Diagnosen<br />

erstellt werden, da es sich um<br />

räumlich begrenzte und stationäre<br />

Einrichtungen mit sogenannten „private<br />

slices“ Netzen handelt. Gerade<br />

auf weitläufigen Geländen von Universitätsklinken<br />

könnte, dass bereits<br />

sehr sinnvoll sein. Bevor eine Implementierung<br />

von flächendeckend<br />

zum Einsatz kommenden, direkten,<br />

mobilen Lösungen, realisiert werden<br />

kann, muss noch einiges geschehen.<br />

Erst wenn eine ausreichende<br />

Anzahl 5G-Mobilfunkmasten errichtet<br />

ist, können auch Echtzeit-Videoübertragungen<br />

möglich werden –<br />

aber nur dann.<br />

Möglichkeiten testen<br />

Die Chance für das Gesundheitswesen<br />

liegt darin, jetzt quasi unter<br />

Laborbedingungen - in eigenen<br />

Campus-Lösungen zu testen, was<br />

möglich ist und somit eine Vorreiterrolle<br />

in der digitalen Gesundheitsversorgung<br />

einzunehmen. Eines<br />

ist aber bereits jetzt schon sicher:<br />

5G ist mehr als eine weitere technologische<br />

Entwicklung und kann<br />

zu einer signifikanten Verbesserung<br />

in unserer Lebensweise führen<br />

und in der Notfallversorgung<br />

Leben retten. ◄<br />

Die Medizin-Branche im Zeichen von 5G © m2m Germany - Shutterstock<br />

81


Sensoren<br />

Neue Möglichkeiten durch Drucksensoren in<br />

unserem Körper<br />

Vergleich Mikrosensoren zur in-vivo Druckmessung<br />

Bild 1: Minimalinvasive Katheteruntersuchung im Krankenhaus<br />

Autor:<br />

Stefan Falk,<br />

Produktmanager<br />

Amsys<br />

www.amsys.de<br />

Fortschritte in der Halbleiterfertigung<br />

erlauben immer kleinere<br />

MEMS-Drucksensoren (Mikro-<br />

ElektroMechanischeSysteme)<br />

aus Silizium. Gleichzeitig wächst<br />

der Bedarf aus der Medizintechnik<br />

nach in-vivo, also am lebenden<br />

Menschen einsetzbaren Druckaufnehmern.<br />

Diese neuen, extrem miniaturisierten<br />

Drucksensoren werden<br />

in Form von Kathetern minimalinvasiv<br />

im Zuge einer Operation<br />

in den Körper eingebracht und dienen<br />

der medizinischen Diagnose.<br />

Sie liefern digital verfügbare Echtzeitdaten<br />

des intrakraniellen oder<br />

intraokularen Drucks, zur Kontrolle<br />

der Aorta oder Niere, zur optimalen<br />

Positionierung des Katheters<br />

für die Atherektomie oder zur Messung<br />

der intrakoronaren fraktionellen<br />

Flussreserve bei arteriellen<br />

Ablagerungen.<br />

Die AMSYS GmbH & Co. KG bietet<br />

Beratung bei der Auswahl geeigneter<br />

Drucksensoren und versucht<br />

nachfolgend einen kurzen Überblick<br />

über die eingesetzten Techniken<br />

zu geben.<br />

In-vivo Druckmessung mit<br />

externen Sensoren<br />

Bereits seit etlichen Jahren werden<br />

Drücke über dünne, mit Flüssigkeit<br />

gefüllte Schläuche und externen<br />

Sensoren gemessen. Diese Bauform<br />

hat jedoch gravierende Nachteile<br />

gegenüber der in-vivo Messung:<br />

Durch die große Flüssigkeitssäule<br />

und die notwendige Elastizität des<br />

Schlauchs kommen alle Druckänderungen<br />

„weichgespült“ am Sensor<br />

an. Dies liegt zum einen an der<br />

Trägheit der als Druckmittler eingesetzten<br />

Flüssigkeit. Zum anderen<br />

führen geringe Druckspitzen<br />

zu einer minimalen Volumenänderung<br />

des Schlauchs, sie werden<br />

schlicht absorbiert. Alles in allem<br />

wirkt der dünne flüssigkeitsgefüllte<br />

Schlauch wie ein Tiefpass. Letzten<br />

Endes kann der außerhalb des Körpers<br />

an dem Katheter eingesetzte<br />

Drucksensor auch nur das Signal<br />

messen, was bei ihm ankommt:<br />

Seine Genauigkeit kann noch so<br />

gut sein, evtl. relevante Druckspitzen<br />

werden nicht korrekt aufgenommen,<br />

eine Diagnose ist in vielen<br />

Fällen nicht möglich. Sein Vorteil:<br />

Da er Verbindung zur Umgebung<br />

hat, kann er direkt den Relativdruck<br />

messen. Allerdings ist auf<br />

seine Lage relativ zur Höhe des<br />

Messpunkts zu achten, um Messergebnisse<br />

nicht zu verfälschen.<br />

Optische Druckmesstechnik<br />

Wesentlich genauer ist die<br />

optische in-vivo Druckmessung über<br />

ein Fabry-Pérot Interferometer. Die<br />

Miniaturisierung dieses Messprinzips<br />

wurde überhaupt erst durch<br />

die Glasfasertechnologie möglich<br />

und ist seit etwa 20 Jahren auf dem<br />

Markt. Der Aufbau dieser auch als<br />

MOMS, Mikro-Opto-Mechanische-<br />

Systeme bezeichneten Sensoren ist<br />

in Bild 2 dargestellt.<br />

Das aus der Glasfaser austretende<br />

Licht wird zum einen an der<br />

flexiblen Membran reflektiert, zum<br />

anderen an der fest am Ende der<br />

Glasfaser montierten trommelförmigen<br />

Struktur. Der Hohlraum<br />

dazwischen ist evakuiert. Beide<br />

Anteile interferieren miteinander.<br />

Ändert sich die Biegung der Membran<br />

durch eine äußere Druckände-<br />

Bild 2: Aufbau und Funktionsprinzip eines Fabry-Pérot Drucksensors<br />

82 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Sensoren<br />

rung, ändert sich auch die Phase der<br />

beiden interferierenden Lichtwellen<br />

zueinander, es kommt zu konstruktiver<br />

oder destruktiver Interferenz.<br />

Je nach eingesetzter Wellenlänge<br />

können Verbiegungen bis hinunter<br />

in den Nanometer-Bereich zuverlässig<br />

detektiert werden.<br />

Bild 3: Ultrakompakte MEMS-Drucksensoren zur Verwendung in medizinischen Kathetern im Größenvergleich<br />

(links: Metallux MEM2000, rechts: TE IntraSense)<br />

Unempfindlich gegen<br />

elektromagnetische<br />

Störungen<br />

Ein großer Vorteil von MOMS ist<br />

deren Unempfindlichkeit auf elektromagnetische<br />

Störungen, so<br />

dass diese Drucksensoren auch<br />

in Magnetresonanztomographen<br />

(MRTs), in der Elektrochirurgie oder<br />

auch während der Patientenstimulation<br />

durch elektrische Schocks eingesetzt<br />

werden können. Zudem sind<br />

diese Sensoren deutlich unempfindlicher<br />

gegenüber Überdruck. Ihr<br />

Nachteil ist die immer nach vorne<br />

ausgerichtete Membranfläche sowie<br />

die hohen Kosten des Gesamtsystems.<br />

Zudem kann, wie auch bei<br />

den folgenden in-vivo MEMS-Sensoren<br />

mangels Druckverbindung zur<br />

Umgebung nur der Absolutdruck<br />

bestimmt werden. Es bedarf eines<br />

weiteren, jedoch unkomplizierten<br />

Absolutdrucksensors in der Auswerteelektronik,<br />

um den luftdruckunabhängigen<br />

Relativdruck des<br />

Patienten zur errechnen.<br />

Miniaturisierte MEMS-<br />

Drucksensoren<br />

Als dritte Alternative hat sich<br />

in den letzten Jahren die direkte<br />

Integration eines miniaturisierten<br />

MEMS-Drucksensors in den Katheter<br />

etabliert. Aus Platzgründen handelt<br />

es sich hier meist nicht wie in<br />

ex-vivo eingesetzten Druckmesszellen<br />

um komplette Wheatstone-<br />

Messbrücken, sondern nur um Halbbrücken,<br />

die erst durch zwei weitere<br />

externe Widerstände komplettiert<br />

werden. Die hierdurch herabgesetzte<br />

Sensitivität lässt sich über die<br />

Verstärkung kompensieren, worunter<br />

jedoch das Signal-Rausch-Verhältnis<br />

leidet.<br />

Der MEM2000 von Metallux hat<br />

hier als Vollbrückensensor eine Sonderstellung,<br />

baut jedoch in seinem<br />

keramischen Gehäuse auch deutlich<br />

größer. Er ist aber auch als reines<br />

Silizium-Die mit Mikrokabeln als kundenspezifische<br />

Bauform erhältlich.<br />

Die unten dargestellte Tabelle stellt<br />

einen nicht-repräsentativen Überblick<br />

über aktuell am Markt erhältliche<br />

in-vivo messende Sensoren<br />

dar (also ohne die per Schlauch<br />

verbundenen externen Sensoren).<br />

Der IntraSense aus dem TE Konzern<br />

ist auch mit einer Beschichtung<br />

zum Schutz vor Licht für Endoskope<br />

lieferbar, zudem ist eine bereits kalibrierte<br />

Version in Arbeit. Da bei<br />

allen MEMS-Sensoren die in das<br />

Silizium eindotierten Messwiderstände<br />

empfindlich auf Licht reagieren,<br />

muss der jeweilige Hersteller<br />

hier Vorkehrungen im Fall intensiver<br />

Beleuchtung treffen. Amphenols<br />

P330 weist einen besonders hohen<br />

Berstdruck auf, was ihn robuster<br />

gegen Druckschwankungen macht,<br />

während der P41 von Millar besonders<br />

kompakt ist.<br />

Dabei unterscheiden sich zumindest<br />

die Halbbrückensensoren wortwörtlich<br />

nur um Haaresbreite: Mit<br />

einer für die Integration in Katheter<br />

ausschlaggebenden Breite des<br />

Dies von deutlich unter 0,5 mm<br />

sind diese Sensoren nur so breit<br />

Technologie<br />

TE Sensorics<br />

(SMI)<br />

Piezoresistive<br />

MEMS<br />

Halbbrücke<br />

Amphenol Millar Metallux Opsens Fiso<br />

Piezoresistive<br />

MEMS<br />

Halbbrücke<br />

Piezoresistive<br />

MEMS<br />

Halbbrücke<br />

Piezoresistive<br />

MEMS Vollbrücke<br />

Fabry Pérot<br />

Interferometer auf<br />

Glasfaser<br />

Fabry Pérot<br />

Interferometer auf<br />

Glasfaser<br />

Modell IntraSense P330 P41 MEM2000 OPP-M25 FOP-MIV-21<br />

Abmessung 800 x 260 x 170<br />

µm (1 French)<br />

Druckbereich<br />

[mmHg]<br />

900 x 330 x 180<br />

µm³(2 French)<br />

645 x 220 x 115<br />

µm (1 French)<br />

1100 x 1500 x<br />

4000 µm<br />

250 µm Ø x 500<br />

µm<br />

603 µm Ø x 2500<br />

µm<br />

-300…+500 -310…+290 -300…300 0…300 -50…300 -300…+300<br />

Temperatur 10…60 °C 15…45 °C 15…40 °C 15…40 °C - 10…70 °C<br />

Nichtlinearität ±1,0% FS ±1,0% FS ±0,25% FS ±1,0% FS ±0,7% FS ±1,0% FS<br />

Auflösung ∞ ∞ ∞ ∞ 0,5 mmHg


Sensoren<br />

Bild 4: Ätztechnologien in der MEMS-Herstellung – Querschnitt durch das Die a) vor und b) / c) nach dem Ätzen. Links a): Siliziumchip mit strukturiertem<br />

Fotolack zur Maskierung, Mitte b): Siliziumchip nach dem Nassätz-Prozess (KOH-Ätzen), rechts c): Siliziumchip nach dem Trockenätz-Prozess (DRIE-Prozess)<br />

wie ein paar menschliche Haare.<br />

Zudem wurden die Silizium-Wafer<br />

wie auch die gebondeten Glassubstrate<br />

durch Schleifen, Läppen und<br />

Polieren in ihrer Dicke deutlich minimiert.<br />

Um auf einer so minimierte<br />

lateralen Fläche noch eine auf die<br />

geringen körpereigenen Drücke<br />

empfindliche Membran zu prozessieren<br />

bedarf es des Einsatzes von<br />

modernsten Halbleiterfertigungstechnologien<br />

wie dem Tiefen Reaktiven<br />

Ionen Ätzen (engl. DRIE), das<br />

nachfolgend beschrieben ist.<br />

Technologie für<br />

ultrakompakte<br />

Druckmesszellen: Der<br />

Trockenätzprozess (DRIE)<br />

Je niedriger der wirkende Druck<br />

ist, umso empfindlicher muss der<br />

Sensor sein. Dies bedeutet für die<br />

piezoresistive Druckmesszelle entweder<br />

eine dünnere oder eine größere<br />

Membran. Je dünner die Membran<br />

jedoch ist, umso nichtlinearer<br />

ist ihre Übertragungskennlinie und<br />

umso empfindlicher ist die Messzelle<br />

gegen Überdruck.<br />

Eine größere Membranfläche zur<br />

Sensitivitätssteigerung bringt neben<br />

dem Anwachsen der Nichtlinearitäten<br />

jedoch auch eine größere Chipfläche<br />

mit sich, die größere Katheter<br />

bedingt und viele medizinische<br />

Anwendungen unmöglich macht.<br />

Abseits dieser speziellen Anwendungen<br />

verteuern jedoch auch größere<br />

Chips die Sensoren. Daher<br />

sind Messzellen mit der klassischen<br />

Membranstruktur (Cavity mit schrägen<br />

Seitenwänden, Bild 4b) unter<br />

dem Aspekt technisch akzeptabler<br />

Parameter und kommerzieller Randbedingungen<br />

derzeit nur für Drücke<br />

bis 100 mbar sinnvoll zu realisieren.<br />

Trockenätzprozess<br />

Eine technologische Lösung für<br />

niedrigere Drücke stellt der Trockenätzprozess<br />

(Bosch-Prozess)<br />

dar, der in den 1990er Jahren entwickelt<br />

wurde. Hierbei entsteht die<br />

Membran durch die Methode des<br />

Tiefen Reaktiven Ionen Ätzens<br />

(DRIE). Dieser Prozess vermeidet<br />

den Flächenverlust durch die schrägen<br />

Cavitywände im Nassätzprozess<br />

(Bild 4c).<br />

Der DRIE-Prozess kombiniert isotropes<br />

(richtungsabhängiges) Ätzen<br />

(Bild 5, Schritte 3 und 6) und anisotropes<br />

(richtungsunabhängiges)<br />

Ionenätzen (Bild 5, Schritt 5), dass<br />

es erlaubt Gräben oder zur Siliziumoberfläche<br />

senkrechte Kammern in<br />

das Silizium zu ätzen. Beide Prozesse<br />

werden am maskierten Wafer<br />

mehrfach wiederholt, wobei zwischenzeitlich<br />

immer eine Passivierung<br />

mit einem Polymer erfolgen<br />

muss (Bild 5, Schritt 4). Die<br />

Schritte 4 bis 6 werden solange<br />

durchgeführt bis die gewünschte<br />

Tiefe der Cavity erreicht ist. In einem<br />

letzten Prozess (Stripping) werden<br />

die Wände geglättet und die Passivierungsschicht<br />

und der Fotolack<br />

entfernt (Bild 5, Schritt 8).<br />

Alles in allem handelt es sich<br />

beim Trockenätzen um eine komplizierte<br />

und aufwendige Technologie,<br />

durch die jedoch kleinere Messzellen,<br />

höhere Empfindlichkeiten und<br />

bessere technische Eigenschaften<br />

wie z. B. Stabilität und Genauigkeit<br />

erreicht werden. Dabei ist das Verfahren<br />

nicht auf die MEMS-Druckmesszellen<br />

der hier vorgestellten<br />

Mikrosensoren beschränkt, sondern<br />

wird bei vielen Niederdrucksensoren<br />

angewandt.<br />

Zusammenfassung und<br />

Ausblick<br />

Es bedarf keiner Glaskugel, um<br />

vorauszusehen, dass die Nachfrage<br />

nach in-vivo Druckmesslösungen<br />

durch die alternde Gesellschaft und<br />

den dadurch steigenden Bedarf an<br />

Diagnostik für Herzerkrankungen<br />

aber auch grauen Star und Nierenprobleme<br />

in Zukunft stark steigen<br />

wird. Glücklicherweise haben<br />

die Zulieferer der großen medizintechnischen<br />

Unternehmen viele gute<br />

Angebote im Programm.<br />

Während für spezielle Anwendungen<br />

unter starken elektromagnetischen<br />

Feldern auch in Zukunft kein<br />

Weg an der teuren optischen Druckmessung<br />

vorbeiführt, wird das Gros<br />

der Untersuchungen mittels ultrakompakter<br />

MEMS-Drucksensoren<br />

der neuesten Generation durchgeführt<br />

werden. Diese liefern exakte<br />

Werte von direkt vor Ort messenden<br />

Sonden zu einem angemessenen<br />

Preis. Die vormals einzige Lösung<br />

der externen Messung körpereigener<br />

Drücke über flüssigkeitsgefüllte<br />

Schläuche wird jedoch in Zukunft<br />

den hochgenauen in-vivo Sonden<br />

weichen müssen. ◄<br />

Bild 5: Prinzip des Trockenätzens: Die-Querschnitt während des Ätzprozess<br />

84 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Hygienische Computertechnologie<br />

Worauf sollten Entwickler von Medizingeräten bei der Integration von Computertechnologie, die beispielsweise<br />

im OP oder auf Intensivpflege zum Einsatz kommt, achten?<br />

Bild 1: Um Computertechnologie für den Einsatz an oder in Medizingeräten wirklich hygienisch zu machen, sind<br />

komplexe Anforderungen zu erfüllen.<br />

Autor:<br />

Rainer Bornwasser, Teamleader<br />

Medical der EMEA Regional<br />

Business Unit<br />

Adlink Technology<br />

www.adlinktech.com<br />

Im OP wird bei der eingesetzten<br />

Technik schon immer auf höchste<br />

Hygienestandards geachtet. Bei<br />

Medical-PCs hat sich in den letzten<br />

Jahren jedoch einiges verändert.<br />

Welche Anforderungen werden<br />

heute an diese Geräte gestellt<br />

und was muss bei der Produktentwicklung<br />

zwingend berücksichtigt<br />

werden, um etwa Infektionen mit<br />

multiresistenten Krankenhauskeimen<br />

zu verhindern?<br />

Es ist noch gar nicht lange her,<br />

da wurden Monitore und Tastaturen<br />

im OP aus Hygienegründen<br />

noch in transparente Plastikhüllen<br />

eingepackt. Die Hülle wurde dann<br />

nach jeder OP gewechselt, sodass<br />

für jede neue Operation ein sauberes<br />

Arbeitsumfeld zur Verfügung<br />

stand. Das war notwendig,<br />

weil die Systeme oft nicht gut zu<br />

reinigende Oberflächen hatten.<br />

Zahlreiche Fugen verhinderten<br />

die sorgfältige Desinfektion. Die<br />

Monitore waren zudem sehr empfindlich.<br />

Sie hatten noch keinen<br />

Medical-PC/SBC/Zubehör<br />

Touchscreen aus robustem Glas.<br />

Vielmehr kamen für die Bedienung<br />

klassische Tastaturen zum<br />

Einsatz. Diese sollen ohne Reinigung<br />

sogar noch mehr Keime horten<br />

als Klobrillen. [1]<br />

Medical-PCs erleichtern die<br />

Desinfektion<br />

Solche Setups gibt es heute allenfalls<br />

nur noch in OPs mit veralteter<br />

Technik. Neuster Stand der Technik<br />

sind speziell entwickelte Medical-PCs,<br />

die sogar als Medizingeräte<br />

der Klasse 1 zugelassen sind.<br />

Sie haben komplett geschlossene,<br />

weitestgehend fugenfreie Gehäuse<br />

und man kann sie nach jeder OP<br />

mit einem beliebigen Desinfektionsmittel<br />

reinigen. Selbst die Schnittstellen<br />

werden abgedeckt, sodass<br />

kein Reinigungsmittel in die Systeme<br />

eindringen kann – Plastiktüten<br />

braucht es deshalb nicht mehr. Um<br />

eine möglichst effiziente Desinfektion<br />

zu erreichen und dadurch Zeit<br />

und Kosten zu sparen, sollte zum<br />

Einsatz kommende Computertechnologie<br />

ganz besondere Eigenschaften<br />

aufweisen, die in jedes Pflichtenheft<br />

eines Medizingeräte-OEMs<br />

gehören sollten.<br />

Keine Lüftungsöffnungen,<br />

keine Keimschleuder<br />

Heute erreichen komplett lüfterlose<br />

Systemen eine Performance,<br />

mit der sie ansprechende 3D-Bilder<br />

und Videos selbst von hochauflösenden<br />

Bildgebenden Verfahren<br />

darstellen können, ohne dass die<br />

Bilder ruckeln. Das ist wichtig, denn<br />

Bild 2: Das Displayglas der Medical Device Class 1 konformen Panel-PCs und<br />

Monitore von Adlink Technology deckt die gesamte Systemfront ab und ist<br />

dadurch besonders effizient zu desinfizieren.<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

85


Medical-PC/SBC/Zubehör<br />

Bild 3: Schnittstellen sollten so wie beim Adlink MLC 8 geschützt werden,<br />

sodass kein Reinigungsmittel in die Systeme eindringen kann.<br />

nur so kann man auf die ansonsten<br />

nötigen Lüftungsschlitze komplett<br />

verzichten. Jeder kennt die Menge<br />

an Staub, die sich hier absetzt und<br />

der niemals wirklich keimfrei ist. Eine<br />

aktive Lüftung kann deshalb eine<br />

massive Bedrohung darstellen, da<br />

ein Lüfter den Staub zusammen mit<br />

den darin enthaltenen Pathogenen<br />

in den Raum abgibt.<br />

Komplett geschlossene<br />

lüfterlose Systeme<br />

Wichtigster Schritt zu einem<br />

hohen Schutz vor der Verbreitung<br />

von Krankenhauskeimen durch<br />

Medical-PCs sind also komplett<br />

geschlossene lüfterlose Systeme,<br />

selbst wenn sie eine leistungsstarke<br />

Grafik für besonders hohe<br />

Auflösungen, Farbtiefe und flüssige<br />

3D-Dartsellungen integrieren. Jedwede<br />

Systemkonfiguration mit neuster<br />

Technik kann man natürlich<br />

nicht umsetzen, denn bei spätestens<br />

bei einer Leistungsaufnahme<br />

von 100 Watt ist mit einer passiven<br />

Kühlung Schluss. Genau deshalb ist<br />

auch die Innovationskraft der Medical-PC-Entwickler<br />

entscheidend –<br />

denn wer es schafft, stets höchste<br />

Performance bei gerade noch kühlbarem<br />

Energieverbrauch zu liefern,<br />

kann Punkte beim Krankenhaus-ITler<br />

und vor allem auch dem<br />

anwendenden Personal sammeln,<br />

das tagtäglich mit den Medical-PCs<br />

arbeitet. Das System sollte idealerweise<br />

auch in der Lage sein, selbst<br />

unter erhöhten Umgebungstemperaturen,<br />

wie sie beispielsweise<br />

bei der OP von Brandopfern nötig<br />

sind, ohne Einschränkungen zu<br />

funktionieren.<br />

Das Display – fugenlos,<br />

kratzfest und reflexionsarm<br />

Konventionelle lüfterlose und komplett<br />

geschlossene Systeme können<br />

jedoch auch weiterhin einige<br />

Mängel aufweisen, die eine Reinigung<br />

und wirksame Desinfektion<br />

erschweren. Deshalb sollte der nächste<br />

Blick beim Einsatz von Panel-<br />

PCs auf das Touchdisplay fallen.<br />

Ideal ist es, wenn das Displayglas<br />

die gesamte Systemfront abdeckt.<br />

Dadurch weist ein solcher Medical-<br />

PC – und das ist anders als bei Systemen,<br />

in denen der Touchscreen<br />

einfach in das Gehäuse eingelassen<br />

ist – frontseitig keine Fugen<br />

auf. Die wesentlichen Berührungsflächen<br />

sind durch diese Konstruktionsweise<br />

simpler und gründlicher<br />

desinfizierbar. Ist das Frontglas entsprechend<br />

robust, kann man es<br />

mit aggressivsten Mitteln reinigen,<br />

ohne dass es verkratzt oder die<br />

Oberfläche durch Feinstabriebe<br />

milchig wird.<br />

Entspiegelte Fronten<br />

Zudem ist auf entspiegelte<br />

Fronten zu achten, um störende<br />

Reflexionen von OP-Lampen, Fenstern<br />

oder anderen Lichtquellen<br />

zu vermeiden. Hier liegt die Krux<br />

im Detail: Die Entspiegelung sollte<br />

nämlich nicht durch eine empfindliche<br />

Beschichtung, sondern durch<br />

Ätzverfahren erfolgen, da sie sonst<br />

abgerieben werden kann. Bei ständiger<br />

Desinfektion ist dies besonders<br />

wichtig. Ist die Entspiegelung<br />

kratzfest in einer Härte von 7H ausgeführt,<br />

kann man sicher sein, dass<br />

das Touchdisplay den OP-Alltag<br />

viele Jahre ohne Beanstandungen<br />

übersteht. Dass der Touchscreen<br />

mit OP-Handschuhe bedienbar sein<br />

muss, ist bei Medical-PCs eigentlich<br />

selbstverständlich, soll der Vollständigkeit<br />

halber aber nicht unerwähnt<br />

bleiben.<br />

Das Gehäuse –<br />

stabil, antibakteriell und<br />

schraubenlos<br />

Da es bei Notoperationen und<br />

im Schockraum auch schon mal<br />

hektisch zugehen kann, ist auch<br />

auf die Schlagfestigkeit der Systeme<br />

zu achten, denn sind sie an<br />

Deckenarmen flexibel montiert, kann<br />

eine OP-Lampe schnell gegen das<br />

System stoßen. Robuste Designs,<br />

die solche Kollisionen locker wegstecken,<br />

sollten den Aufprall einer<br />

250 Gramm schweren Masse aus<br />

einer Fallhöhe von 40 Zentimetern<br />

verkraften, was dem Stoßfestigkeitsgrad<br />

IK06 entspricht.<br />

Trotz aktiver Wischdesinfektion,<br />

die auch schon alleine wegen<br />

einer real sichtbaren Verschmutzen<br />

mit Blut erforderlich ist, haben<br />

sich zudem Gehäuse mit antibakterieller<br />

Beschichtung etabliert, die<br />

dank ihrer anorganischen antibakteriellen<br />

Silberwirkstoffen eine hohe<br />

Wirksamkeit gegen Pathogene bieten.<br />

Mehr als 5 Jahre soll diese Wirkung<br />

anhalten.<br />

Schraubenlose Gehäuse<br />

Der technische Vorteil eines<br />

schraubenlosen Gehäuses besteht<br />

darin, dass aufgrund der magnetisch<br />

betätigbaren Sicherungsmittel<br />

auf Schrauben zur Fixierung<br />

des Gehäusedeckels an den<br />

Gehäuse boden verzichtet werden<br />

kann, was die Reinigbarkeit und<br />

Desinfizierbarkeit des Gehäuses<br />

wesentlich erleichtert. Hierzu weist<br />

das Sicherungsmittel einen Riegel<br />

auf, der federbelastet ohne Einwirkung<br />

äußerer Kräfte in einer Sicherungsstellung<br />

positioniert ist. Der<br />

Riegel kann beispielsweise durch<br />

einen pin-artig ausgebildeten Bolzen<br />

gebildet sein, der verschiebbar<br />

oder in anderer Weise beweglich<br />

in einem Teil des Gehäuses, beispielsweise<br />

des Gehäusedeckels,<br />

der zur Aufnahme der berührungsempfindlichen<br />

Anzeigeeinheit ausgebildet<br />

ist, vorgesehen ist. Durch<br />

diesen Riegel und dessen federbedingte<br />

Vorspannung in die Sicherungsstellung<br />

wird erreicht, dass<br />

Gehäusedeckel und Boden gegen<br />

unerwünschtes Lösen der formschlüssigen<br />

Verbindung gesichert<br />

sind. Um die formschlüssige Verbindung<br />

lösen zu können, müssen<br />

die Sicherungsmittel aktiv deaktiviert<br />

werden, um ein ungewolltes<br />

Öffnen zu verhindern.<br />

Fazit<br />

Es sind also eine Menge Kriterien<br />

zu prüfen, um Medical-PCs<br />

wirklich hygienisch auszulegen. Es<br />

reicht also nicht aus, einen Medical-PC<br />

nur nach der MDR Class 1<br />

und EN60601-1 und EN60601-1-2<br />

konform zu entwickeln, auch wenn<br />

diese Kriterien selbstverständlich<br />

genauso wichtig sind.<br />

Referenz:<br />

[1] https://www.srf.ch/sendungen/<br />

puls/alltag-umwelt/pc-tastaturendreckiger-als-wc-brillen<br />

◄<br />

Bild 4: Adlink Technology ist auf individuelle Medical-PC Auslegungen<br />

für OEM-Equipment spezialisiert und bietet seit neustem auch komplett<br />

schraubenlose Designs an<br />

86 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Stromversorgung<br />

Mit Spannung erwartet<br />

Netzteil-Innovationen erweisen sich als<br />

Eckpfeiler der Digitalisierung<br />

Autor:<br />

Hermann Püthe,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

inpotron Schaltnetzteile GmbH<br />

www.inpotron.com<br />

Stromversorgungen sind für Entwickler<br />

ein kniffliges Aufgabenfeld.<br />

Das Design erfordert Know-how<br />

und Aufwand – unter technischen,<br />

aber auch unter normativen Aspekten.<br />

Besonders im Kontext der Digitalisierung,<br />

von der Industrieautomation<br />

über die Gebäude- bis zur<br />

medizinischen Gerätetechnik, können<br />

anwendungsoptimierte Netzgeräte<br />

zum entscheidenden Marktvorsprung<br />

verhelfen.<br />

Diese Welt ist im Wandel – denn<br />

die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam<br />

voran; sie erfasst nicht nur<br />

sämtliche Industrien, sondern auch<br />

viele Gesellschaftsteile. Die automatisierte<br />

Produktion ist ein digitaler<br />

Vorreiter; hier nimmt die Vernetzung<br />

cyberphysischer Systeme<br />

(CPS), wie Sensoren, Steuerungen,<br />

Maschinen(teile), Roboter und Software,<br />

im Kontext der Industrie 4.0<br />

unaufhaltsam Tempo auf. Das Industrial<br />

IoT verspricht ein beispielloses<br />

Maß an Variantenvielfalt und Produktivität,<br />

definiert aber neue Randbedingungen<br />

für die Entwicklung<br />

vernetzter Geräte und Maschinen:<br />

Wireless-Kommunikationstechnologien,<br />

wie 5G und WLAN 6, beginnen<br />

sich zu etablieren. Echtzeitfähige<br />

Protokolle, wie OPC UA, werden<br />

in den Produktionslinien zum<br />

Standard. Sensoren und andere<br />

CPS schicken damit gigantische<br />

Daten mengen zur Analyse an Cloudcomputer<br />

– mit deren Energiebedarf<br />

sich, in Summe, Großstädte<br />

mit Strom versorgen ließen.<br />

Netzgeräte speisen das<br />

Industrial IoT<br />

Aus den gewaltigen Mengen an<br />

Daten, die durch die Adern des Industrial<br />

IoT pulsieren, erwachsen den<br />

Betreibern vernetzter Fabriken im<br />

Wesentlichen zwei Probleme: Zum<br />

einen sorgen sie sich – berechtigterweise<br />

– um ihre Netzwerksicherheit.<br />

Zum anderen steigen ihre<br />

Kosten für Energie und darüber<br />

hinaus die Aufwendungen für den<br />

Umweltschutz. Ein möglicher und<br />

zurzeit viel propagierter Lösungsansatz<br />

besteht im Dezentralisieren<br />

der Fertigungs intelligenz, im Verlagern<br />

von Rechenkapazität bis hin zu<br />

den Sensoren und Aktoren an den<br />

Netzwerkrand. Sogenannte Edge-<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

87


Stromversorgung<br />

Computer, ausgeführt als separate<br />

Netzwerk knoten oder in die<br />

CPS integriert, lassen sich einfacher<br />

als zentralisierte Netze schützen.<br />

Und sie reduzieren die Datenströme<br />

auf ihrem energie intensiven<br />

Weg in die Cloud.<br />

Effiziente<br />

Energieversorgung<br />

Die Verfügbarkeit von Energie<br />

und mit ihr die effiziente Versorgung<br />

aller vernetzten Geräte oder<br />

CPS im Industrial IoT – bis an die<br />

Edge, zum Netzwerkrand – gehört<br />

zu den Kernaufgaben in der smarten<br />

Fabrik. Aus den Forderungen<br />

nach Kompaktheit, Energieeffizienz<br />

und Betriebssicherheit resultieren<br />

die Einträge im Pflichtenheft<br />

der Stromversorgungsentwickler:<br />

Die Leistungsdichte und damit die<br />

Entwärmung, ein hoher Wirkungsgrad<br />

über einen möglichst weiten<br />

Lastbereich, das Puffern von Netzausfällen<br />

und häufig auch die Redundanz<br />

gehören zu den wichtigsten<br />

Parametern. Dazu kommen Eigenschaften,<br />

die aus der Dezentralisierung<br />

sowie aus den Anforderungen<br />

der Vernetzung im Industrial<br />

IoT resultieren: Damit sich Netzteile<br />

selbst an der Edge aus der<br />

Ferne steuern und idealerweise<br />

auch warten lassen, benötigen sie<br />

Datenschnittstellen, die der Vielfalt<br />

der gängigen Kommunikationsstandards<br />

gerecht werden.<br />

Individualisierung – was dafür spricht<br />

Der Megatrend Digitalisierung<br />

prägt als wichtige Triebfeder<br />

die industrielle Entwicklung<br />

des vergangenen sowie dieses<br />

Jahrzehnts. Im Rahmen der Industrie<br />

4.0 ermöglicht er Produktionsverfahren,<br />

die in der Lage<br />

sind, auch unter dem Credo der<br />

Wirtschaftlichkeit variantenreiche<br />

Erzeugnisse in kleinen Losgrößen<br />

hervorzubringen. Gleichermaßen<br />

setzt aber die Vielfalt der<br />

Applikationsszenarien im Industrial<br />

IoT hochspezialisierte Ausrüstungen<br />

– Geräte und Baugruppen<br />

– voraus, die für ihre<br />

jeweiligen Einsatzbedingungen<br />

konsequent optimiert wurden,<br />

um deren Anforderungen<br />

an Präzision, Effizienz, Zuverlässigkeit<br />

und Sicherheit erfüllen<br />

zu können. Erfahrene Stromversorgungsanbieter<br />

wie inpotron<br />

zeichnen sich daher durch einen<br />

ganzheitlichen Ansatz aus, der<br />

bei der detaillierten Ermittlung<br />

Bild 1: Smarte Netzteile von inpotron speisen Diagnosedaten in das Industrial IoT, anhand derer sich<br />

Prozessparameter optimieren und ein möglicher Wartungsbedarf rechtzeitig vorhersagen lassen<br />

der Kundenbedürfnisse beginnt,<br />

Risiko- und technische Analysen<br />

beinhaltet und über Mechanikund<br />

Designfragen bis hin zur<br />

Kostenoptimierung reicht. Im<br />

Einzelnen ist es mit kundenspezifischen<br />

Netzteilen möglich,<br />

im Vergleich zu Standardlösungen<br />

einen merklich gesteigerten<br />

Wirkungsgrad zu erzielen,<br />

dank konstruktiver Optimierung<br />

die Abwärme zu mindern<br />

und den notwendigen Bauraum<br />

zu reduzieren. Erprobte und aufeinander<br />

abgestimmte Entwicklungs-,<br />

Beschaffungs- und Produktionsprozesse<br />

tragen dazu<br />

bei, die Stromversorgung – und<br />

damit eine jede Applikation –<br />

zuverlässiger und ausfallsicherer<br />

zu gestalten. Zudem garantiert<br />

der Hersteller inpotron eine<br />

jahrelange Verfügbarkeit seiner<br />

in Deutschland gefertigten Produkte<br />

sowie eine sachkundige<br />

technische Unterstützung.<br />

Diagnosedaten aus der<br />

Stromversorgung<br />

Diese Schnittstellen, von I 2 C und<br />

RS232 über CAN und Ethernet bis<br />

hin zu Wi-Fi, RFID oder KNX, sind<br />

keine Einbahnstraßen. Moderne<br />

Netzteile sind damit in der Lage,<br />

Diagnosedaten ins Kommunikationsnetz<br />

zu speisen, die dabei helfen,<br />

Wartungsbedarf an den jeweiligen<br />

Netzwerkknoten vorherzusagen,<br />

Überlastsituationen zu vermeiden<br />

und in der Summe Stromnetze<br />

wirtschaftlicher zu betreiben<br />

(Bild 1). Zu den Informationen, die<br />

smarte Netzteile für Analysezwecke<br />

bereitstellen, gehören Größen wie<br />

Leistungsaufnahme, Betriebszeit<br />

oder Temperatur. Aus diesen lassen<br />

sich Profile erstellen, anhand<br />

derer Systemingenieure Prozessparameter<br />

optimieren können, um<br />

beispielweise einer Leistungsüberhöhung<br />

vorzubeugen – und<br />

die Stabilität der Energieversorgung<br />

zu verbessern. Ist eine kurzfristige<br />

Überlastung der Stromversorgungen<br />

vorherzusehen, lassen<br />

sich Gegenmaßnahmen ergreifen<br />

– etwa Displays abdunkeln oder<br />

ausschalten, die zum betreffenden<br />

Zeitpunkt nicht benötigt werden.<br />

Anhand von Temperaturprofilen<br />

ist es möglich, Leistungsentnahmen<br />

und das Thermal Management<br />

intelligent zu verwalten. Ein weiterer<br />

Bild 2: Moderne LED-Treiber kommunizieren über verschiedene<br />

Busprotokolle – auch eine drahtlose WLAN-Verbindung ist möglich<br />

88 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>


Stromversorgung<br />

Bild 3: Kundenspezifisch entwickelte Stromversorgung für medizinische<br />

Überwachungsanwendungen in der Patientenumgebung<br />

Nutzen von Netzteil-Diagnosedaten<br />

entsteht im Zusammenhang mit<br />

der Predictive Maintenance: Steigt<br />

etwa die Leistungsaufnahme einer<br />

versorgten Maschine plötzlich an,<br />

kann diese Information als Indikator<br />

für den anstehenden Wartungsbedarf<br />

dienen.<br />

Smarte Stromversorgungen,<br />

die in Netzwerken als Datenquellen<br />

agieren, tragen dazu bei, in<br />

den jeweiligen Applikationen eine<br />

Überdimensionierung zu vermeiden.<br />

Dies ist eine essenzielle Maßnahme,<br />

um die Anschaffungs- und<br />

Betriebskosten, beispielsweise für<br />

vernetzte Anlagen der industriellen<br />

Fertigung, gering zu halten.<br />

Smartes Licht<br />

meditronic-journal 1/<strong>2022</strong><br />

Vernetzte elektronische Systeme<br />

sind in Überwachungseinrichtungen,<br />

Zugangskontrollen und Schließanlagen<br />

bis hin zur ausfallsicheren<br />

Energieversorgung. Wie in den Fertigungsstraßen<br />

der Industrie, sind<br />

auch hier cyberphysische Systeme<br />

zur Datenerfassung allgegenwärtig,<br />

darüber hinaus vernetzte Aktoren<br />

und Steuergeräte. Sie kommunizieren<br />

mit Hilfe von Feldbusprotokollen<br />

und benötigen hocheffiziente,<br />

idealerweise maßgeschneiderte<br />

Stromversorgungen.<br />

In den häufig weit verteilten<br />

Anwendungen kommt es beispielsweise<br />

auf lange Betriebszeiten und<br />

Wartungsintervalle an, womit Eigenschaften<br />

wie Energieeffizienz und<br />

der Verzicht auf verschleißbehaftete<br />

Baugruppen, wie Lüfter zur aktiven<br />

Kühlung, zu zentralen Forderungen<br />

werden. Dank umfassender<br />

Erfahrung, auch mit internationalen<br />

Zulassungen und Standards,<br />

sowie eines fundierten Applikationswissens<br />

ist inpotron auch hier<br />

in der Lage, projektspezifisch maßgeschneiderte<br />

Stromversorgungen<br />

anzubieten.<br />

Moderne LED-Treiber<br />

Heute sind verlustarme LED-Treiber<br />

für High-Power-LEDs sowie<br />

hybride analog-digitale Ansteuerfunktionen<br />

gefragt. Moderne LED-<br />

Treiber (Bild 2) haben zwar nach wie<br />

vor die Aufgabe, Energie zuverlässig<br />

bereitzustellen. Darüber hinaus<br />

fungieren sie aber als Steuereinheiten,<br />

die verschiedene Kommunikationsprotokolle<br />

beherrschen müssen.<br />

Modularer Aufbau<br />

Schon heute sind viele LED-Treiber<br />

modular aufgebaut. Die Module<br />

lassen sich miteinander vernetzen<br />

und ohne weitere Steuergeräte, je<br />

nach Einsatzzweck, zu geeigneten<br />

Leistungsstufen zusammenfassen.<br />

Software ist in den intelligenten<br />

Beleuchtungsapplikationen<br />

zum entscheidenden Element<br />

geworden: Zum einen lassen sich<br />

die Endprodukte mit ihrer Hilfe in<br />

der Fertigung nach spezifischen<br />

Kundenwünschen konfektionieren.<br />

Zum anderen ist<br />

es möglich, im<br />

laufenden Betrieb<br />

die Firmware zu<br />

aktualisieren, um<br />

etwa bei verändertem<br />

Einsatzort<br />

oder für ein<br />

abweichendes<br />

Lichtspektrum<br />

den Funktionsumfang<br />

zu variieren.<br />

Herstellerseitig<br />

ist es möglich,<br />

die Schaltungen<br />

nach einem Baukastenprinzip<br />

zu<br />

entwickeln. So<br />

können sie einen<br />

sehr hohen Individualisierungsgrad<br />

erreichen,<br />

aber dennoch die<br />

Entwicklungskosten<br />

eines kundenspezifischen<br />

Schaltnetzteils so niedrig halten,<br />

dass sie auch bei geringen Stückzahlen<br />

wirtschaftlich vernünftig<br />

bleiben. Die Anwendungsfelder<br />

kundenspezifischer inpotron-<br />

Schaltnetzteile für die LED-Technik<br />

reichen von Industrie- und Studio-<br />

über Schienenfahrzeug- und<br />

Design-Innenraumbeleuchtungen<br />

– bis hin zu medizinischen Untersuchungsleuchten.<br />

Rückgrat der medizinischen<br />

Gerätetechnik<br />

Hocheffiziente LED-Beleuchtungen<br />

im Operationssaal, aber auch Stromversorgungen<br />

für die Notfallmedizin<br />

und das Patienten-Monitoring oder<br />

robuste Ladegeräte in dediziertem<br />

Medizin equipment: Hier unterliegt<br />

die Entwicklung unter anderem den<br />

Vorgaben der IEC-Norm 60601-1 für<br />

die Sicherheit elektrischer Medizinprodukte.<br />

Deshalb ist, neben Nennund<br />

Spitzenleistung, Wirkungsgrad,<br />

Zuverlässigkeit und Lebensdauer,<br />

das Gewährleisten der Patientensicherheit<br />

gemäß der sogenannten<br />

2x MOPP-Einstufung ein Schlüsselkriterium.<br />

Es hat beispielsweise definierte<br />

Bedingungen für elektrische<br />

Parameter wie Isolation, Luft- und<br />

Kriechstrecken oder Ableitströme<br />

zur Folge.<br />

Diese kombinierten Anforderungen<br />

der Medizintechnik hinsichtlich der Leistungsparameter,<br />

des Funktionsumfangs,<br />

der Effizienz und der Sicherheit<br />

lassen sich in der Regel nicht mit<br />

Standardprodukten erfüllen. Vielmehr<br />

sind Individuallösungen (Bild 3) in den<br />

meisten Fällen unausweichlich. Nach<br />

Einschätzung von inpotron-Experten<br />

sind sie ab einer Bedarfsmenge von<br />

1000 Stück jährlich der technologisch<br />

und wirtschaftlich sinnvollste Ansatz,<br />

um in der medizinischen Gerätetechnik<br />

eine optimierte Stromversorgung<br />

umzusetzen.<br />

Fazit: technisch vorteilhaft<br />

und wirtschaftlich sinnvoll<br />

Netzteile sind anspruchsvoll<br />

und unverzichtbar – trotzdem liegen<br />

sie meist nicht im Fokus der<br />

Applikationsentwickler. Tragen sie<br />

doch auf den ersten Blick nichts<br />

zur eigentlichen Kernfunktion der<br />

Geräte oder Anlagen bei, die sie<br />

speisen. Dennoch ist der Entwicklungsaufwand<br />

in der Regel hoch,<br />

weil neben Leistung und Wirkungsgrad<br />

auch Merkmale wie<br />

Bauraum, Konnektivität, Ausfallsicherheit<br />

und EMV sowie marktspezifische<br />

Standards und Zulassungen<br />

zu berücksichtigen sind.<br />

Angesichts der Komplexität eines<br />

Stromversorgungs designs sind<br />

Applikationsentwickler gut beraten,<br />

diese Aufgabe einem Netzteilexperten<br />

zu übertragen.<br />

In manchen Fällen eignen sich<br />

Standardprodukte, deren große<br />

Auswahl eine schnelle und ausreichende<br />

Lösung verspricht. Sind<br />

allerdings Bauraum und Wärmemanagement<br />

kritische Punkte der<br />

Entwicklung, kommen spezifische<br />

normative Vorgaben ins Spiel oder<br />

kann eine optimierte Stromversorgung<br />

die Produkteigenschaften verbessern<br />

und einen Wettbewerbsvorsprung<br />

ergeben, dann ist das Zukaufen<br />

keine Option. Ein vermeintlicher<br />

Preisvorteil gegenüber der kundenspezifischen<br />

Entwicklung geht oft<br />

verloren, weil die meist nicht perfekt<br />

abgestimmten Spezifikationen<br />

eines Standardnetzgeräts eine vorsorglich<br />

überdimensionierte Auslegung<br />

erforderlich machen.<br />

All dies hat zur Folge, dass<br />

passgenaue, auf eine Applikation<br />

präzise zugeschnittene Stromversorgungen<br />

von einem spezialisierten<br />

Anbieter wie inpotron nicht nur<br />

unter technischen Gesichtspunkten<br />

die bessere Wahl sind. In sehr<br />

vielen Fällen sind sie auch unter<br />

wirtschaft lichen Aspekten eine sehr<br />

sinnvolle Alternative. ◄<br />

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