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SB_20366BGLP

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Seite 4 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 20366 BG<br />

1 Einleitung und Aufgabenstellung<br />

1.1 Problemstellung und Motivation<br />

Durch den Einsatz von höherfesten Stählen werden in vielen Anwendungsbereichen zahlreiche<br />

Möglichkeiten eröffnet: Im Automobilbau können durch die hohe Zugfestigkeit in den relevanten<br />

Karosseriebereichen die Sicherheit erhöht und Leichtbau betrieben, im Kranbau, insbesondere<br />

bei niedrig-zyklischer Belastung, die maximale Traglast und dadurch die Wirtschaftlichkeit verbessert<br />

und z.B. im Brückenbau architektonisch neue Konzepte verwirklicht werden. Diese Möglichkeiten<br />

werden durch die hohe statische Festigkeit erreicht.<br />

Bei hoch-zyklisch beanspruchten Komponenten kann dieses Potential jedoch in den meisten Fällen<br />

nicht genutzt werden. Der Grund hierfür ist, dass üblicherweise als kostengünstiges Fügeverfahren<br />

das MAG-Schweißen zum Einsatz kommt. Durch das Schweißen werden jedoch scharfe<br />

Kerben eingebracht, die zu einer Unabhängigkeit der Schwingfestigkeit von der Werkstofffestigkeit<br />

führen.<br />

Die Motivation des Forschungsvorhabens ist es, dieses Problem auf zwei Stufen zu lösen: Es soll<br />

einerseits eine Optimierung von Verfahren zum Schweißen von hochfesten Stahl-Werkstoffen<br />

erfolgen, so dass das Potential dieser Stähle in Bezug auf die Schwingfestigkeit durch eine gezielte<br />

Steuerung des Schweißprozesses nutzbar gemacht werden kann. Zudem sollen Bewertungsverfahren<br />

weiterentwickelt werden, mit denen die Schwingfestigkeit derartiger Schweißverbindungen<br />

unter Berücksichtigung der Werkstoffhärte bewertet werden kann. Ohne diesen zweiten<br />

Schritt wäre eine Umsetzung, insbesondere bei KMU, die typischerweise regelwerksbasiert<br />

auslegen, nicht möglich.<br />

1.2 Zielsetzung<br />

Das Forschungsvorhaben enthält zwei übergeordnete Ziele, die beide für die Ausschöpfung des<br />

Potentials von hochfesten Stählen erreicht werden sollen. Es sollen Wege aufgezeigt werden, mit<br />

denen der Einsatz von Stählen, die ein weit über den derzeitigen Anwendungsstand hinausgehendes<br />

Festigkeitspotential bieten, für schwingbeanspruchte Konstruktionen etabliert werden<br />

kann.<br />

Das Ziel der Schweißprozessoptimierung besteht darin eine möglichst kerbarme Nahtgeometrie<br />

(milde Kerbe) reproduzierbar zu erzeugen. Auf Basis der Literaturdaten und eigener Voruntersuchungen<br />

wird erwartet, dass hierdurch eine signifikante Erhöhung der Schwingfestigkeit erzielt<br />

werden kann. In einem zweiten Schritt wird über Schwingfestigkeitsversuche der Zusammenhang<br />

zwischen Schwingfestigkeit und herstellungsbedingter Güte der Verbindungen geklärt. Über einen<br />

Vergleich der Schweißnahtgüte und der erreichten Schwingfestigkeitskennwerte können fertigungstechnische<br />

und praxisgerechte Maßnahmen empfohlen werden, wie ein Schweißprozess<br />

durchgeführt werden muss, um schlussendlich eine Schweißver-bindung mit hoher Schwingfestigkeit<br />

fertigen zu können<br />

Das Ziel der methodischen Untersuchungen an den Bewertungskonzepten ist es, ein Bewertungskonzept<br />

zu entwickeln, mit dem eine zuverlässige Bewertung der hochqualitativen Schweißnähte<br />

möglich ist. Gemäß den theoretischen Grundlagen für das Kerbspannungskonzept mit r =

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