Kultursommer Rheinland-Pfalz 2022 "Kompass Europa: Ostwind"
Der Kultursommer lädt dazu ein, die Kunst und Kultur Osteuropas besser kennenzulernen. Nicht nur die EU-Staaten Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn, sondern auch Russland, Belarus, die Ukraine, Moldau, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Georgien und Aserbaidschan stehen dabei im Fokus.
Der Kultursommer lädt dazu ein, die Kunst und Kultur Osteuropas besser kennenzulernen. Nicht nur die EU-Staaten Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn, sondern auch Russland, Belarus, die Ukraine, Moldau, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Georgien und Aserbaidschan stehen dabei im Fokus.
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OSTWIND<br />
7<br />
ten! Geh, Alter, bitte die Linde, sie solle dafür sorgen, dass sich<br />
jedermann vor uns ängstigt.« Der Alte kam zur Linde und bat<br />
darum, was ihm sein Weib geheißen.<br />
»Gut!« sagte die Linde. »Gehe nur nach Hause!«<br />
Als er nach Hause kam, sah er seinen Hof von Militär und<br />
Polizisten umstellt, die ihn beschützten. Der Alten jedoch war auch<br />
das noch nicht genug und sie sprach: »Nun sollten auch noch alle<br />
Dorfbewohner unsere Knechte werden! Mehr können wir uns<br />
nicht wünschen, denn sonst haben wir bereits alles.«<br />
Der Alte kam zur Linde und nannte seinen Wunsch. Da<br />
schwieg die Linde sehr lange. Dann aber sprach sie:<br />
»Gehe nach Hause! Dies ist das letzte Mal, dass ich etwas<br />
für euch tue.«<br />
Der Alte kam nach Hause, aber was musste er da sehen!<br />
Alles, was ihnen die Linde geschenkt hatte, war verschwunden.<br />
Die alte Hütte stand an ihrem gewöhnlichen Platz und neben ihr<br />
sein Weib.<br />
So strafte sie die Linde dafür, dass das unersättliche Weib<br />
aus Menschen Knechte machen wollte.<br />
Quelle: Ukrainische Volksmärchen, ins Deutsche übertragen von Jona Gruber,<br />
Verlag Dnipro, Kiew 1975