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IMMOBILIENMARKT 05/06 2022

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Solarstrom vom Balkon:<br />

Das müssen Mieter vor Installation beachten<br />

Solarstrom vom Balkon erfreut<br />

sich in der aktuellen Energieund<br />

Klimakrise wachsender<br />

Beliebtheit. Sehr verlockend<br />

ist vor allem für Mieter der<br />

Gedanke, sich mit einer Mini-<br />

Solaranlage ein Stück weit unabhängig<br />

vom Strommarkt zu<br />

machen und zugleich einen<br />

aktiven Beitrag zur Energiewende<br />

zu leisten. Haus & Grund<br />

Hessen informiert, was sie vor<br />

Installation einer solchen Photovoltaik-Anlage<br />

(PV-Anlage)<br />

beachten müssen, damit die<br />

Freude daran lange währt.<br />

„Der Begriff ‚steckerfertige<br />

PV-Anlagen‘ kann Mieter zu<br />

falschen Schlüssen verleiten“,<br />

warnt Younes Frank Ehrhardt,<br />

Geschäftsführer von Haus &<br />

Grund Hessen. „Auch diese<br />

vermeintlich einfachen Geräte<br />

können nicht ohne Weiteres<br />

auf den Balkon gestellt, angeschlossen<br />

werden – und die<br />

Stromproduktion beginnt. Vielmehr<br />

ist einiges rund um das<br />

Mietverhältnis zu klären, bis das<br />

Balkonkraftwerk laufen kann.“<br />

Mini-Solaranlagen sind kompakte<br />

Geräte, die fertig montiert geliefert<br />

werden. Sie bestehen aus<br />

einem oder zwei Solarmodulen<br />

und sind so gestaltet, dass sie<br />

an einem beliebigen sonnigen<br />

Platz in der Nähe einer Steckdose<br />

platziert werden können.<br />

„Wenn die optimale Platzierung<br />

einen Eingriff in die Bausubstanz<br />

erfordert – beispielsweise Bohrlöcher<br />

in der Fassade – muss<br />

der Vermieter gefragt werden“,<br />

so Ehrhardt. Auch bei einfacher<br />

Befestigung, etwa am Balkongeländer,<br />

könne die neue Anlage<br />

das Erscheinungsbild der<br />

Fassade verändern – und das<br />

Solarstrom will gut geplant sein. Bildquelle: iStock<br />

setzt ebenfalls die Zustimmung<br />

des Vermieters voraus. Ehrhardt<br />

warnt zudem: „Ein generelles<br />

Verbot in einer Wohneigentumsanlage<br />

steht einer PV-Anlage<br />

im Wege oder hat nach einer<br />

voreiligen Installation die umgehende<br />

Demontage zur Folge.“<br />

Ist die Erlaubnis eingeholt,<br />

kann jedes Modul mit einem<br />

Leistungsbereich von etwa<br />

250 bis 300 Watt zehn Prozent<br />

des Strombedarfs eines<br />

durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalts<br />

decken. Der<br />

auf dem Balkon produzierte<br />

Strom nimmt jedoch einen anderen<br />

Weg als der von Großanlagen,<br />

die etwa auf dem Dach<br />

montiert werden und ihn ins<br />

öffentliche Netz abgeben. Mini-<br />

Anlagen speisen ihre Energie<br />

direkt in den Stromkreis einer<br />

Wohnungs- oder Hausinstallation<br />

ein. Nur das, was die Bewohner<br />

nicht selbst verbrauchen,<br />

fließt ins öffentliche Netz.<br />

Damit all das geschehen kann,<br />

gibt es ebenfalls einiges zu beachten<br />

– unabhängig von den<br />

Pflichten der Mieter als neue<br />

Energieproduzenten gegenüber<br />

Bundesnetzagentur und<br />

lokalem Netzbetreiber.<br />

Fachkenntnis gegen Netzüberlastung<br />

und Brandgefahr<br />

Kanzlei Kiel<br />

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24143 Kiel<br />

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Für den Anschluss des Balkonkraftwerks<br />

reicht eine einfache<br />

Außensteckdose nicht aus – und<br />

keinesfalls sollte eine Mehrfachsteckdose<br />

verwendet werden.<br />

„Die VDE-Normen sehen vor,<br />

dass der Anschluss immer entweder<br />

fest oder über eine Energiesteckdose<br />

erfolgt, die von<br />

einer Elektrofachkraft installiert<br />

werden muss“, bezieht Ehrhardt<br />

sich auf die Vorgaben des Verbandes<br />

der Elektrotechnik Elektronik<br />

Informationstechnik (VDE).<br />

Mit der Einspeisung ins Hausnetz<br />

steigt jedoch auch die dort fließende<br />

Strommenge. „Eine Fachkraft<br />

muss daher unbedingt vorab<br />

prüfen, ob das vorhandene<br />

Netz mit seinen Leitungen für<br />

den zusätzlichen Solarstrom<br />

ausreichend dimensioniert ist“,<br />

so Ehrhardt. „Gerade in Altbauten<br />

ist das oft nicht der Fall.“<br />

Mitunter müssen Leitungen erneuert,<br />

fehlende Schutzschalter<br />

installiert und Sicherungen ausgetauscht<br />

werden, um Brandgefahr<br />

auszuschließen.<br />

„Die Installation einer solchen<br />

Mini-Solaranlage sollten Mieter<br />

nicht als Spontan-Aktion<br />

angehen“, sagt Ehrhardt abschließend.<br />

„Damit sie dauerhaft<br />

Freude daran haben und<br />

einen Beitrag zum Klimaschutz<br />

leisten können, ist eine sorgfältige<br />

Planung und vor allem<br />

Absprache mit dem Vermieter<br />

unerlässlich.“<br />

Haus & Grund Hessen<br />

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