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ansys - CAD-FEM GmbH

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THEMENSCHWERPUNKT: FORSCHUNG, LEHRE, WEITERBILDUNG<br />

Konduktive Erwärmung von Formplatinen<br />

Heißes Eisen<br />

Diese hat sich bereits bei rechteckigen<br />

Platinenzuschnitten bewährt,<br />

bei Formplatinen stellt<br />

sich jedoch die inhomogene<br />

Temperaturverteilung als Herausforderung<br />

dar. In einem Forschungsprojekt<br />

hat das Institut für Umformtechnik und<br />

Umformmaschinen (IFUM) der Leibniz-<br />

Universität in Hannover gemeinsam mit<br />

<strong>CAD</strong><strong>FEM</strong> und anderen Industrieunternehmen<br />

ein Verfahren entwickelt, um eine<br />

gleichmäßige Erwärmung zu erreichen.<br />

Im Rahmen des automobilen Karosserieleichtbaus<br />

kommen zunehmend Stahlfeinbleche<br />

mit erhöhten Festigkeiten zum<br />

Einsatz. Besonders für crashrelevante Bauteile<br />

wird eine möglichst hohe Festigkeit gewünscht.<br />

Ein Herstellungsverfahren, das<br />

dies ermöglicht, ist das Presshärten. Dabei<br />

wird der Umformvorgang mit einer Wärmebehandlung<br />

in einem Prozess kombiniert.<br />

Die Zuschnitte werden dazu zunächst<br />

bis zur vollständigen Austenitisierung auf<br />

950 ° C erwärmt und anschließend im gekühlten<br />

Werkzeug umgeformt und gehärtet.<br />

Neben einer guten Umformbarkeit sind<br />

sehr hohe Bauteilfestigkeiten, eine geringe<br />

Rückfederungsneigung und eine hohe<br />

Maßhaltigkeit realisierbar.<br />

Die Erwärmung der Platinen für das<br />

Presshärten erfolgt im industriellen Einsatz<br />

in der Regel in bis zu 40 Meter langen<br />

Ofenstraßen durch Konvektion, Wärmestrahlung<br />

und -leitung. Dies ist mit erheb-<br />

Crashrelevante Karosseriebauteile werden vermehrt durch Presshärten<br />

gefertigt. Traditionelle Erwärmungsanlagen erfordern allerdings einen<br />

hohen energetischen Aufwand und viel Platz. Eine Alternative dazu<br />

ist die konduktive Erwärmung der Platinen über Elektroden.<br />

lichem Anlagenaufwand und Hallenplatzbedarf<br />

verbunden. Eine gute Alternative<br />

hierzu bietet die konduktive Erwärmung.<br />

Dabei werden Elektroden an die Platine<br />

angelegt, die diese über einen Stromfluss<br />

erwärmen. Neben großen Einsparungen<br />

von Energie- und Investitionskosten liegen<br />

die wesentlichen technologischen Vorteile<br />

in der sehr kurzen Erwärmungszeit von ca.<br />

20 Sekunden, einer Verringerung von Zunderbildung<br />

bei unbeschichteten Blechen<br />

sowie einer Steigerung der Bruchdehnung<br />

der Bauteile bei gleichbleibender Festigkeit.<br />

Nachdem eine Erwärmung für rechtecknahe<br />

Zuschnitte, z. B. für Türaufprallträger<br />

oder Bumper bereits am IFUM realisiert<br />

wurde, stellt die Erwärmung von<br />

Formplatinen (z. B. für B-Säulen) aufgrund<br />

des inhomogenen Stromflusses und<br />

der damit verbundenen inhomogenen Erwärmung<br />

eine große Herausforderung dar.<br />

Diese Thematik wird am IFUM in dem<br />

laufenden Projekt AiF16248N der industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung bei der<br />

Europäischen Forschungsgesellschaft für<br />

Blechverarbeitung e.V. in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong>, verschiedenen OEMs der<br />

Automobilindustrie und anderen Unternehmen<br />

untersucht.<br />

eine homogene Spannungsverteilung ein,<br />

woraus sich eine homogene Erwärmung<br />

ergibt, vgl. Bild 1. Bei einer Formplatine<br />

fließt der Strom bei einer vergleichbaren<br />

Kontaktierung den Weg des geringsten Widerstands,<br />

woraus eine inhomogene Spannungsverteilung<br />

und damit auch eine inhomogene<br />

Erwärmung resultieren. Diese<br />

Inhomogenität führt dazu, dass einzelne<br />

Bereiche in der Platine überhitzen und aufschmelzen,<br />

während andere fast vollständig<br />

kalt bleiben.<br />

Die Lösung bietet das folgende Konzept,<br />

bei dem die Formplatine durch Verwendung<br />

mehrerer Elektroden in rechtecknahe<br />

und trapezförmige Bereiche<br />

aufgeteilt wird, hier am Beispiel des Zuschnitts<br />

einer B-Säule. Während die rechtecknahen<br />

Bereiche konventionell erwärmt<br />

werden, muss in dem trapezförmigen Bereich<br />

durch eine treppenförmige zusätzliche<br />

Kontaktierung eine homogene Spannungsverteilung<br />

erzwungen werden, aus<br />

der dann die homogene Erwärmung resultiert.<br />

Die numerische Auslegung<br />

Konstruktionsbegleitend wurden FE-Simulationen<br />

zur Anlagenauslegung mit<br />

Das Erwärmungskonzept ANSYS durchgeführt und die konduktive<br />

Widerstandserwärmung für den Formzu-<br />

Bei einer rechtecknahen Platine, die mit schnitt ausgelegt. Hierbei wurden der notTDHster/shutterstock.com<br />

zwei Elektroden kontaktiert wird, stellt sich wendige Energiebedarf der Anlage, die Bild:<br />

30 <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong> JOURNAL Infoplaner 02 | 2012

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