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ansys - CAD-FEM GmbH

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...wenn trotzdem beliebige<br />

nicht lineare statische<br />

Analysen zur Ermittlung des<br />

Arbeits punktes vorausgehen<br />

können<br />

Meist weisen Schwingungen trotz ihrer<br />

deutlich wahrnehmbaren Auswirkungen<br />

(spürbare Vibration, Schall, Rissentsteh -<br />

ung) nur verhältnismäßig kleine Amplituden<br />

auf. Oft ist es deshalb möglich,<br />

die eigentliche Dynamikuntersuchung<br />

linear durchzuführen – mit erheblichen<br />

Vorteilen bei den Analysemöglichkeiten<br />

und den Rechenzeiten. Trotz dieser Annahme<br />

kann z. B. ein Gummilager beliebig<br />

nichtlinear mit den entsprechenden hyperelastischen<br />

Materialgesetzen statisch<br />

vorgespannt werden. Die konsistente<br />

Linearisierung des Arbeitspunktes für die<br />

folgenden Dynamikanalysen wird von<br />

ANSYS mittels Linear Perturbation automatisch<br />

durchgeführt. Für den Anwender<br />

genügt es, auf der ANSYS Projektseite<br />

per Drag & Drop die Modalanalyse an die<br />

Lösung der nichtlinearen Statikanalyse zu<br />

koppeln – fertig.<br />

...wenn wie bei Usain Bolt<br />

die Schrittweite ausschlaggebend<br />

ist<br />

Doch zunächst ein Schritt zurück. Grundsätzlich<br />

ist die Beschreibung eines beliebi -<br />

gen Signals im Zeitbereich gleichberechtigt<br />

mit der Beschreibung im Frequenzbereich.<br />

Die Fast Fourier Transform (FFT)<br />

als einer der Top-10-Algorithmen des<br />

20. Jahrhunderts (www.uta.edu/faculty/<br />

rcli/ TopTen/topten.pdf) macht es möglich,<br />

zwischen den Bereichen in Echtzeit zu<br />

wechseln. ANSYS bietet per APDL Math<br />

Bild 1: Olympiaturm München mit kalifornischer Erdbebenanregung (schwarz)<br />

und transient simulierter Spannungsantwort (rot).<br />

Bilder: <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong>; Frank Fischbach/shutterstock.com<br />

ebenfalls einen Zugang über das Kommando<br />

*FFT.<br />

Der Frequenzbereich bietet Vorteile,<br />

gerade wenn es um stationär eingeschwungene<br />

Vorgänge wie die Wirkung<br />

einer Unwucht auf eine stationär drehende<br />

Welle geht. Hier wäre die Simulation im<br />

Zeitbereich zwar möglich, jedoch bis zum<br />

Erreichen des eingeschwungenen Zustands<br />

mit erheblich höherem Rechenaufwand<br />

verbunden. Anders sieht es aus, wenn kurzzeitige,<br />

impulshaltige (z. B. Schocklasten<br />

auf Elektronikkomponenten) oder andere<br />

klar instationäre Anregungen (z. B. Erdbeben)<br />

wirken. In diesen Fällen wäre die<br />

Lösung im Frequenzbereich grundsätzlich<br />

ebenfalls möglich, allerdings ist nun die<br />

transiente Simulation im Zeitbereich die<br />

effizientere Alternative. Dies gilt insbesondere,<br />

wenn man sich auf die linear<br />

transiente Variante in ANSYS Mechanical<br />

beschränkt.<br />

Am Beispiel des Münchner Olympiaturms,<br />

dessen Querschnittsdaten in ein<br />

FE-Modell bestehend aus 1500 Schalenelementen<br />

(Bild 1) umgesetzt wurden, soll<br />

dies kurz dargestellt werden. Nachdem das<br />

El Centro Erdbeben vom Mai 1940 im Internet<br />

als Zeitreihe verfügbar ist, wurde<br />

kurzerhand das Szenario „30s kalifornisches<br />

Erdbeben wirkt auf den 291m hohen<br />

Münchener Olympiaturm ein“ simuliert.<br />

Zunächst wurde eine transiente Simulation<br />

durchgeführt, die ohne weiteres Zutun in<br />

ANSYS mit vollen Matrizen (FULL) und<br />

der Möglichkeit beliebiger Nichtlinearitäten<br />

abgearbeitet wird. Dies bedeutet, dass<br />

für jeden der insgesamt 1560 Zeitschritte<br />

das komplette Gleichungssystem gelöst<br />

wird. Ein 3.7GB RST file und 490s<br />

Elapsed Time sind das Ergebnis der Mühe.<br />

Wird jedoch das lineare Verfahren der modalen<br />

Superposition (MSUP) verwendet,<br />

sieht die Bilanz sehr viel günstiger aus,<br />

denn die Rechenzeit sinkt um den Faktor<br />

20 auf nun insgesamt 22s. Der I/O-<br />

Aufwand stellt bei transienten Analysen<br />

den zweiten dominanten Effizienzfaktor<br />

dar. Es ist daher nicht ratsam, zu jedem<br />

Zeitschritt an jedem Knoten bzw. in jedem<br />

Element jede Ergebnisgröße in die Ergebnisdatei<br />

schreiben zu lassen. Schränkt man<br />

diese Kriterien sinnvoll ein, so ergeben sich<br />

im Olympia-Beispiel die RST-Dateien mit<br />

den Ergebnissen aus der Modalanalyse<br />

und der transienten Analyse mit einer<br />

Größe von zusammen 73MB.<br />

Zurück zur Überschrift: um in der<br />

Olympia-Welt zu bleiben ist wie bei Usain<br />

Bolt die Schrittweite, im Falle transienter<br />

Analysen die Zeitschrittweite, maßgeblich<br />

um korrekte Lösungen zu erhalten. Es gilt<br />

02 | 2012 <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong> JOURNAL Infoplaner 51

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