25.12.2012 Aufrufe

ansys - CAD-FEM GmbH

ansys - CAD-FEM GmbH

ansys - CAD-FEM GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bild 1: Erwärmungskonzept Bild 2: Schaltfolge der Elektroden<br />

Bild 3: Anlage zum konduktiven Erwärmen von Formplatinen<br />

Elektrodenanzahl, die Elektrodenlayouts<br />

und die Ansteuerungszeiten zur Erreichung<br />

der homogenen Temperaturverteilung<br />

im ausgewählten Formzuschnitt<br />

berechnet. Dazu wurde der Platinenzuschnitt<br />

als FE-Modell modelliert und die<br />

Elektroden als Randbedingungen aufgebracht.<br />

Sowohl die interne Kühlung der<br />

Elektroden als auch die kontaktdruckabhängige<br />

Einbringung des Stroms während<br />

der Erwärmungssimulationen wurden<br />

dabei berücksichtigt. Ziel war es, mit möglichst<br />

wenigen Elektroden eine schnelle<br />

und homogene Erwärmung zu ermöglichen.<br />

Aufgrund der komplexen Geometrie<br />

werden einzelne „Hot Spots“, in<br />

denen die Temperatur gegenüber anderen<br />

Gebieten deutlich erhöht ist, toleriert und<br />

in der späteren Praxis mittels Luftkühlung<br />

unterdrückt. In den Simulationen hat sich<br />

herausgestellt, dass für den Zuschnitt einer<br />

B-Säule eine Anlage mit drei Erwärmungsbereichen<br />

und einer Treppenanordnung<br />

im Mittelbereich die praktikabelste<br />

Lösung ist.<br />

Die Anlagentechnik<br />

Die drei Erwärmungsbereiche können nicht<br />

gleichzeitig erwärmt werden, da sie sich gegenseitig<br />

elektrisch beeinflussen würden.<br />

Daher werden die Bereiche sukzessive geschaltet<br />

(Bild 2), bis in allen Bereichen die<br />

Zieltemperatur von 950° C erreicht ist. Das<br />

Zuschalten erfolgt durch das Zustellen der<br />

jeweiligen Elektroden von oben über Pneumatikzylinder.<br />

In den Schaltpausen erfolgt<br />

die mechanische Entspannung der Platine,<br />

die sich durch die Erwärmung ausdehnt.<br />

Die vollständige Anlage ist in Bild 3 dargestellt.<br />

Für die drei Erwärmungsbereiche<br />

existieren drei Regelkreise, jeweils bestehend<br />

aus Regler, Trafo mit Tyristorleistungsregelung,<br />

Sekundärstromkreis durch<br />

die Platine (30 V, bis 15 kA) und Ist-Temperaturerfassung<br />

mittels Pyrometer. Die<br />

einzelnen Regelkreise sowie das pneumatische<br />

Zustellen der Elektroden erfolgen<br />

per SPS, die durch einen PC bedient wird.<br />

Hier kann der Benutzer auf einer Bedienoberfläche<br />

die Arbeitsabfolge festlegen und<br />

die Erwärmungsdaten protokollieren. Die<br />

Stromführung auf der Primärseite der<br />

Trafos erfolgt mit flexibler Leitung zum<br />

Schaltschrank, die die Anlage mobil einsetzbar<br />

macht. Die Stromführung auf der<br />

Sekundärseite erfolgt über massive Stromschienen<br />

und im Bereich der beweglichen<br />

Elektrodenanbindung durch flexible Strombänder.<br />

Die Elektroden sind wassergekühlt<br />

und so klein konstruiert, dass die Bereiche<br />

unter den Elektroden, die quer über die<br />

Platine laufen, durch Wärmeleitung in<br />

schnellster Zeit nachwärmen. Zum Schutz<br />

der Anlagenkomponenten vor der Strahlungswärme<br />

der Platine sind allseitig Wärmeabschirmbleche<br />

montiert.<br />

Aktuelle Arbeiten und Ausblick<br />

Derzeit läuft die Inbetriebnahme der Anlagentechnik<br />

am IFUM. Im Anschluss<br />

daran werden Presshärteversuche am Beispiel<br />

der B-Säule unternommen. Hier soll<br />

dezidiert der Unterschied der Bauteilqualität<br />

zwischen konventioneller Erwärmung<br />

im Ofen und konduktiver Erwärmung untersucht<br />

werden. Neben der erwarteten<br />

verbesserten Duktilität und reduzierten<br />

Zunderbildung, gilt es auch das Gefüge<br />

im Bereich der Elektrodenauflage genau<br />

zu untersuchen.<br />

InfoAutoren<br />

Prof. Dr.-Ing. B.-A. Behrens, Dr.-Ing. S. Hübner,<br />

Dr.-Ing. A. Bouguecha, J. Schrödter, Institut für<br />

Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM),<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

InfoAnsprechpartner | <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong><br />

Tobias Menke, <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Tel. +49 (0)511-39 06 03-20<br />

tmenke@cadfem.de<br />

www.ifum.uni-hannover.de<br />

02 | 2012 <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong> JOURNAL Infoplaner 31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!