ansys - CAD-FEM GmbH
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Bild 1: Reales Bauteil und FE-Modell.<br />
Für die Bestimmung der Anfangswerte der<br />
Materialparameter wurde angenommen,<br />
dass der Spannungs-Zeit-Verlauf dem<br />
Kraft-Zeit-Verlauf ähnlich ist, was streng<br />
nur für eine lineare Abhängigkeit der<br />
Kriechdehnung von der Spannung<br />
(C2=1) gilt. Dann ist auch die Zunahme<br />
der Kriechdehnung proportional zum<br />
Verlust der Kraft.<br />
Diese Information genügt für die Festlegung<br />
von C3. Der Term C1σ C2 bestimmt<br />
den Betrag der Kriechdehnung. Dessen<br />
Startwert wurde aus der maximalen<br />
Spannung im Modell und der dieser zugeordneten<br />
Dehnung für die Endzeit aus<br />
einem Isochronen-Diagramm für einen<br />
verwandten Werkstoff bestimmt. C2 ist erfahrungsgemäß<br />
größer als 1; der Startwert<br />
wird als 1,2 gewählt. C1 und C3 können<br />
durch zwei von der Sollkurve abgelesene<br />
Wertepaare bestimmt werden. Beide<br />
müssen die Kriechgleichung erfüllen:<br />
(C3+1) єcr1=C1σ C2t1C3+1 und<br />
(C3+1) єcr2=C1σ<br />
C2t2C3+1 Dieses Gleichungssystem kann nach C3<br />
und C1 aufgelöst werden. Für die Güte der<br />
Annäherung kommt allerdings der Auswahl<br />
der Stützstellen besondere Bedeutung<br />
zu, sodass C1 und C3 zum Beispiel<br />
auch durch Variation in Excel (optisch)<br />
angepasst werden können, wobei C3 negativ<br />
sein muss. Die weitere Anpassung<br />
erfolgt durch Optimierung im ANSYS<br />
DesignXplorer.<br />
Als Zielfunktion ist<br />
Obj=Σ nSt (Frechn(ti)) – (Fmess(ti)) 2<br />
i=1<br />
zu minimieren (Fehlerquadrat). Dabei bedeutet<br />
nSt Anzahl der berücksichtigten<br />
Stützstellen<br />
I<br />
Frechn die mit dem FE-Modell<br />
berechnete<br />
Fmess die im Versuch gemessene Kraft<br />
zum Zeitpunkt ti.<br />
Design-Variablen sind die Materialparameter<br />
C1, C2 und C3.<br />
Für C1 in der Größenordnung 10 -5 , C2 ≈<br />
1,2 und C3 ≈ -0,9 bei der Zeiteinheit s und<br />
der Spannungseinheit N/mm² ergab sich<br />
im ersten Optimierungsdurchgang die Annäherung<br />
aus dem Diagramm in Bild 4.<br />
Dieses Verfahren ist zusammen mit<br />
<strong>CAD</strong><strong>FEM</strong> sehr erfolgreich getestet<br />
worden und wird bei Miele sicherlich auch<br />
weiterhin bei entsprechenden Aufgabenstellungen<br />
Anwendung finden. Es genügt<br />
vielleicht nicht streng akademischen An-<br />
sprüchen, aber es ist pragmatisch, schnell<br />
und erfolgreich und vor allem erleichtert es<br />
dem Berechnungsingenieur das Leben.<br />
InfoAutoren<br />
Matthias Hollenhorst, Miele & Cie. KG;<br />
matthias.hollenhorst@miele.de;<br />
Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Rust, FH Hannover;<br />
Peter Thomas, Dr.-Ing. Ansgar Polley,<br />
<strong>CAD</strong><strong>FEM</strong> <strong>GmbH</strong><br />
InfoAnsprechpartner | <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong><br />
Dr.-Ing. Ansgar Polley, <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Tel. +49 (0)511-390603-11<br />
apolley@cadfem.de<br />
InfoVerwendeteSoftware<br />
Bild 2:<br />
Mechanischer<br />
Bauteiltest.<br />
Bild 3: Elastisch<br />
plastisches Materialgesetz<br />
Bild 4: Kraft-<br />
Zeitkurven vor<br />
und nach der<br />
Optimierung mit<br />
dem ANSYS<br />
DesignXplorer<br />
DesignXplorer, ANSYS Workbench, APDL-Skript<br />
02 | 2012 <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong> JOURNAL Infoplaner 49<br />
log Zeit<br />
Quelle: Miele<br />
Quelle: Miele<br />
Quelle: <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong>