GRUNDLAGEN & TECHNOLOGIE Bild 2: Constraint Layer Damping Treatment CLDT ausgeführt als Metall-Elastomer-Verbund. die Faustformel „20 Zeitschritte für die höchste auftretende Frequenz“. Höchste auftretende Frequenz? Antwort: *FFT! ...wenn man bei der Modellierung von Dämpfung flexibel sein kann Die Dämpfung wird meist über die gesamte Baugruppe „verschmiert“ eingebracht, z. B. bei Verwendung eines Dämpfungsgrades von 2 % (DMPRAT) für eine komplette Baugruppe oder analog bei Eingabe der sogenannten Beta-Dämpfung (BETAD). Beide Möglichkeiten können unter der Bezeichnung proportionale Dämpfung erfasst werden. Die Dämpfung wird dabei mangels detaillierterer Kenntnis und wegen durchaus erwünschter Vereinfachungen in der Berechnung proportional zur Masse und Steifigkeitsverteilung der Baugruppe verteilt. Eine Erweiterung dieses Konzepts stellt die modale Dämpfung dar, die es erlaubt, für jede Schwingungsform einen eigenen Dämpfungswert (MDAMP) einzutragen. Es ist weitaus weniger geläufig, dass ANSYS wertvolle Möglichkeiten bietet, auch mit nicht-proportionaler Dämpfung zu arbeiten. So kann etwa die Wirkung von Entkopplungselementen mittels diskreter Feder-Dämpfer eingebracht werden (klassische nicht-proportionale Dämpfung also) und deren Wirkung auf Frequenz und Dämpfung einzelner Bauteilmoden im Rahmen einer komplexen Modalanalyse (QRDAMP) untersucht werden. Nicht selbstverständlich, jedoch in ANSYS durchaus möglich ist es, trotz diskreter Dämpfer für die Folgeanalysen weiter mit modaler Superposition zu arbeiten. Eine andere Alternative besteht in der Berücksichtigung von lokaler Materialdämpfung: MP,DMPR & LANB Block-Lanczos-Solver oder MP,BETD & komplexer QRDAMP- Eigenwertlöser. In beiden Fällen lassen sich so aus bekannten Dämpfungen der beteiligten Bauteile und Materialien, die resultierenden Dämpfungseigenschaften der Baugruppe ermitteln. Dies ist zum Beispiel relevant für die zielgerichtete Dämpfung von Blechstrukturen über Metall- Elastomer-Verbunde (Bild 2) und die Optimierung von deren Aufbau und Positionierung. Mit einer ähnlichen Vorgehensweise lässt sich auch die vielgefürchtete Fügestellendämpfung beschreiben. Forschungsprojekte schlagen in diesem Zusammenhang vor, die Fügestelle gezielt mit Dünnschichtelementen (SOLSH190) zu modellieren (Bild 3) und danach Dämpfung und Steifigkeit aus einer Messung der entsprechenden Fügestellendetails lokalisiert dort einzubringen. Es bleibt zu erwähnen, dass in ANSYS 14 nun auch die Berücksichtigung frequenzabhängiger Dämpfungswerte z. B. zur Beschreibung von Elastomeren gemäß einer DMA Messung möglich ist (TB,PRONY,,,, EXPERIMENTAL). ...wenn seltsame Begriffe am Horizont erscheinen Ein Begriff als Beispiel: MAC (Modal Assurance Criterion ) klingt zwar nach Imbiss, ist aber ein klassisches Verfahren um die „Verwandtschaft“ zweier Ergebnisse zu quantifizieren. Dabei wird das normierte Bild 3: Generisches Modell zur Fügestellendämpfung. Bild 4: Platte mit zwei Punktmassen und MAC-Matrix für den Fall, dass die beiden Punktmassen leicht verschoben werden. und auf die Massenmatrix bezogene Skalarprodukt zweier Eigenvektoren gebildet. Sind die beiden Vektoren verschieden (orthogonal zueinander), ist der resultierende MAC-Wert gleich 0, sind sie identisch (parallel), ist der MAC-Wert gleich 1. Das gewählte Beispiel zeigt eine Platte mit zwei applizierten Punktmassen. Wird für die Konfiguration 1 eine Modalanalyse durchgeführt und diese für den Fall leicht verschobener Punktmassen als Konfiguration 2 wiederholt, ist die Verwandtschaft der Moden aus der Dominanz der Diagonalterme der MAC-Matrix (RSTMAC) klar ablesbar (Bild 4). Neben dem Einsatzbereich Simulation-Test-Korrelation wird diese Methode auch gerne zum Mode-Tracking verwendet. Wie auch immer diese Begriffe lauten (CMS, CMCC, ...), welche Lösungs - methoden auch morgen dazukommen werden, klar ist: wenn man sich auf die innere Logik der linearen Dynamik einmal einlässt und sich nicht von einigen Fachbegriffen abschrecken lässt, wird man ein mächtiges Werkzeug besitzen, das die Lösung von vielfältigsten Ingenieuraufgaben ermöglicht. InfoAutor & InfoAnsprechpartner | <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong> Dr.-Ing. Marold Moosrainer, <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong> <strong>GmbH</strong> Tel. +49 (0)8092-7005-45 mmoosrainer@cadfem.de 52 <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong> JOURNAL Infoplaner 02 | 2012
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