19.05.2022 Aufrufe

Forschungsreport Daten – Innovation – Privatheit

Mit Inverser Transparenz das Gestaltungsdilemma der digitalen Arbeitswelt lösen. Forschungsreport von Andreas Boes, Thomas Hess, Alexander Pretschner, Tobias Kämpf, Elisabeth Vogl (Hrsg.)

Mit Inverser Transparenz das Gestaltungsdilemma der digitalen Arbeitswelt lösen. Forschungsreport von Andreas Boes, Thomas Hess, Alexander Pretschner, Tobias Kämpf, Elisabeth Vogl (Hrsg.)

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IMPULS

Interview mit Oliver Suchy,

Abteilungsleiter „Digitale Arbeitswelten und

Arbeitsweltberichterstattung“ des Deutschen

Gewerkschaftsbundes (DGB)

Zielkonflikte

lösen

54

Oliver Suchy engagiert sich schon lange für eine menschengerechte und nachhaltige

Gestaltung der digitalen Arbeitswelt. Datenbasierte Systeme will er zum

Wohle der Beschäftigten nutzen. Wie man die Zielkonflikte, die dabei entstehen,

lösen kann, welche Spielregeln es braucht und wie sich auch die betriebliche

Mitbestimmung verändern muss, erklärt der studierte Politologe hier.

Herr Suchy, Sie wollen datenbasierte Systeme

nutzen, um Arbeit zu verbessern. Vor welchen

Herausforderungen stehen Sie dabei?

Daten, beziehungsweise die Analytik, die dahintersteht, sind aus

der Arbeitsgestaltung und mit Blick auf die Entwicklung von Arbeitsplätzen

nicht mehr wegzudenken. Dies bietet große Potenziale,

um die Bedingungen sowohl körperlicher als auch kognitiver Arbeit

zu verbessern – sei es durch Exoskelette, die Kooperation mit

Industrierobotern oder auch Tools, mit denen man Wissensarbeit

nachhaltiger organisieren und unterstützen kann. Aber wir sehen

uns Zielkonflikten gegenüber: Alle Befragungen sagen uns, dass

die Beschäftigten weniger Angst davor haben, ihren Job zu verlieren,

als davor, permanent überwacht und „gläsern“ zu werden,

zum Beispiel durch sehr ausgefeilte Vorhersagesysteme. Gleichzeitig

stellt sich die Frage, ob Assistenzsysteme die Beschäftigten

tatsächlich unterstützen oder nicht stark auf Effizienz ausgerichtet

werden – und damit am Ende noch mehr Stress verursachen.

Wie kommt man aus diesen Zielkonflikten heraus?

Indem man das Thema Datennutzung – und das beinhaltet auch

den Datenschutz – nach vorne denkt und neue technologische

Entwicklungen progressiv nutzt. Immer wieder das Bild „Chancen

und Risiken“ zu bemühen und sich damit in der Debatte weiter im

Kreis zu drehen, hilft überhaupt nichts. Natürlich ist die Daten-

IMPULSE

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