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pfalz-magazin Sommer 2022

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Der Ungeheuersee<br />

Dieser See ist ein flacher Hochmoorteich, der durch den Krumbach<br />

gespeist wird. Als Teil des einzigen Hochmoores in diesem Mittelgebirge<br />

steht der See seit den 1930er Jahren als Naturdenkmal unter<br />

Schutz. Der Name hat nichts mit Ungeheuern zu tun, sondern leitet<br />

sich her von den Wörtern „Unger“ für Waldweide und „Heyer“ für<br />

Gehege. Ein sehr idyllischer Ort.<br />

Der von zwei Quellen gespeiste See liegt im einzigen Hochmoor<br />

des Pfälzerwalds. Er wurde im 16. Jahrhundert als Viehtränke angelegt<br />

und aufgrund seiner artenreichen Flora, darunter seltene Pflanzen<br />

wie Wollgras und rundblättriger Sonnentau, bereits vor fast 100<br />

Jahren zum Naturdenkmal erklärt. Im Wasser wachsen verschiedene<br />

Wasserpflanzen, von denen der Kleine Wasserschlauch (Utricularia<br />

minor), ebenfalls eine fleischfressende Pflanze, hervorzuheben<br />

ist.<br />

Der von zwei Quellen gespeiste See liegt auf 357 m Höhe in einem<br />

Kerbtal, dem Krumbachtal, etwa 2 km südwestlich von Weisenheim<br />

am Berg und erstreckt sich von Südwest nach Nordost. Er ist<br />

wasserstandsabhängig bis 140 m lang und bis 40 m breit bei einer<br />

Fläche von maximal 0,4 Hektar. Seine größte Tiefe beträgt 1,8 m.<br />

Die Größenangaben zum See sind nur ungefähre Werte; denn der<br />

Wasserstand ist von den regionalen Niederschlägen sowie der Wasserführung<br />

des Krumbachs abhängig und kann demzufolge schwanken,<br />

zu manchen Zeiten fällt das Gewässer sogar vollkommen<br />

trocken.<br />

Am Seeufer steht ein Felsblock aus Sandstein, in den der Name des<br />

Gewässers eingemeißelt ist. Direkt am See kann man picknicken,<br />

großzügige Ausstattung mit Holzbänken und -tischen stehen bereit.<br />

Auch in der „Weisenheimer Hütte“ kann man es sich mit Bratwurst<br />

oder Leberwurststullen gut gehen lassen. Der Rückweg zur Lindemannsruhe<br />

verläuft leicht ansteigend über die Westflanke des Weilerskopfs.<br />

Laut einer Legende, als der See noch ungepflegt und die Umgebung<br />

morastig war, ging niemand gerne dorthin, weil anscheinend um<br />

Mitternacht Waldgeister ihr Unwesen dort treiben würden. Angeblich<br />

lebte auch eine Waldfrau am See, die manches Kind geraubt<br />

haben soll.<br />

Eine weitere Legende berichtet davon, die Bürger von Weisenheim<br />

am Berg hätten während des Dreißigjährigen Krieges die Glocken<br />

vom Kirchturm genommen und im Ungeheuersee versenkt. Das<br />

Dorf sei dann durch fremde Soldaten niedergebrannt worden; dabei<br />

seien alle Einwohner, die den genauen Ort der Versenkung gekannt<br />

hätten, ums Leben gekommen und die Glocken nie wieder gefunden<br />

worden.<br />

RS<br />

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