audimax TECH. 1-2022 - Karrieremagazin für ITler und Ingenieure
Von neuen Helden, Büchern, Filmen und Songs, die dein Mindset auf links drehen *** Unser Master-Special für alle Unentschlossenen: Studiengänge, Erfahrungsberichte aus erster Hand, Finanzierung und was sonst noch wichtig ist *** Diversity in MINT: Wie ausgeprägt ist Vielfalt in Unternehmen wirklich? *** Wenn Waren watscheln. Nachhaltige City-Logistik und innovative Entwicklungen für die letzte Meile *** Fahren.Flitzen.Fliegen – Einstiegs-Know-how für die Mobilität der Zukunft *** Was Willi Weitzel mit Pippi Langstrumpf, Wollwurst und Popelsammlungen zu tun hat: Er verrät’s in Mut Zur Lücke
Von neuen Helden, Büchern, Filmen und Songs, die dein Mindset auf links drehen *** Unser Master-Special für alle Unentschlossenen: Studiengänge, Erfahrungsberichte aus erster Hand, Finanzierung und was sonst noch wichtig ist *** Diversity in MINT: Wie ausgeprägt ist Vielfalt in Unternehmen wirklich? *** Wenn Waren watscheln. Nachhaltige City-Logistik und innovative Entwicklungen für die letzte Meile *** Fahren.Flitzen.Fliegen – Einstiegs-Know-how für die Mobilität der Zukunft *** Was Willi Weitzel mit Pippi Langstrumpf, Wollwurst und Popelsammlungen zu tun hat: Er verrät’s in Mut Zur Lücke
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ARBEITSWELTEN<br />
WISSENSCHAFT, JA! KINDER, NEIN!<br />
Fakt ist also, dass Frauen in der Wissenschaft<br />
immer noch benachteiligt werden. Großer<br />
Aspekt dabei: das Eltern-Sein. Die Familiengründungsphase<br />
fällt meist in die Zeit der wissenschaftlichen<br />
Qualifizierung, was somit<br />
ebenfalls zur beschriebenen »Leaky Pipeline«<br />
beiträgt. Noch problematischer ist die Situation<br />
<strong>für</strong> alleinerziehende Forscher oder Forscherinnen.<br />
Pauline Fleischmann beschreibt<br />
die Problematik als Mutter <strong>und</strong> Wissenschaftlerin<br />
wie folgt: »Das Bestreben vollumfänglich<br />
am Wissenschaftssystem teilzuhaben, auch<br />
wenn Veranstaltungen zu familienunfre<strong>und</strong>lichen<br />
Zeiten am Abend oder Wochenende stattfinden,<br />
oder Reisen an weit entfernte Orte nötig<br />
sind, sei es zu Konferenzen oder Forschungsaufenthalten<br />
versus den Wunsch <strong>für</strong> das eigene<br />
Kind da zu sein <strong>und</strong> alle Entwicklungsschritte<br />
zu begleiten.« Ohne Unterstützung oder kreative<br />
Lösung sei eine Vereinbarung von beidem<br />
kaum möglich. Politik <strong>und</strong> Arbeitgeber wollen<br />
Eltern aus der Wissenschaft unterstützen. Das<br />
WissZeitVG kommt diesen dabei sogar entgegen,<br />
da sich die Sechsjahresfrist nach Promotion<br />
pro Kind um zwei Jahre verlängert. Zusätzlich<br />
können die befristeten Arbeitsverträge <strong>für</strong><br />
die Dauer des gesetzlichen Mutterschutzes <strong>und</strong><br />
der Elternzeit verlängert werden. Wichtig dabei<br />
ist allerdings die Art des wissenschaftlichen<br />
Projekts – denn nicht jedes Forschungsprogramm<br />
lässt sich pausieren. Auch in den Chefetagen<br />
von Hochschulen <strong>und</strong> außeruniversitären<br />
Forschungseinrichtungen ändert sich<br />
langsam etwas. So enthalten Arbeitsverträge<br />
oft flexible Arbeitszeitmodelle <strong>und</strong> Einrichtungen<br />
bieten Betreuungsmöglichkeiten sowie<br />
Notfallbetreuung <strong>für</strong> Kinder an. Homeoffice-<br />
Regelungen oder Abmachungen mit Kollegen<br />
<strong>und</strong> Kolleginnen helfen, den Spagat zwischen<br />
Familie <strong>und</strong> Forschung zu schaffen. Pauline<br />
Fleischmann hat bereits Erfahrungen mit ungewöhnlichen<br />
Wegen in ihrer wissenschaftlichen<br />
Karriere als Mutter gemacht. So begleiteten<br />
Mann <strong>und</strong> Sohn sie beispielsweise schon zweimal<br />
bei mehrmonatigen Feldexperimenten. Finanzielle<br />
Unterstützung kann dabei durch Bezuschussung<br />
oder Elterngeld beantragt werden.<br />
#ICHBINHANNA<br />
Das oben erwähnte WissZeitVG stößt bei dem<br />
Großteil der Wissenschaftler <strong>und</strong> Wissenschaftlerinnen<br />
auf Unmut. Viele empfinden die<br />
ständig befristeten Arbeitsverträge nicht als positiven<br />
Rotationsaspekt, sondern als unsichere,<br />
zermürbende Arbeitsbedingung.<br />
Der ständige Stress um die Verlängerung des<br />
Vertrags oder die Konkurrenz unter Kollegen<br />
<strong>und</strong> Kolleginnen wirkt sich negativ auf die eigentliche<br />
Forschungsarbeit aus. Nun wehren<br />
sich die Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />
Deutschlands unter dem Hashtag<br />
#IchBinHanna. Nachdem das Forschungsministerium<br />
im vergangenen Jahr ein Video<br />
veröffentlichte, in dem sie anhand der fiktiven<br />
Biologin Hanna <strong>für</strong> die Vorteile des Wiss-<br />
ZeitVG warben, reagierten die Autoren Amrei<br />
Bahr, Kristin Eichhorn <strong>und</strong> Sebastian Kubon<br />
mit #IchBinHanna. Der Hashtag sorgte innerhalb<br />
kürzester Zeit <strong>für</strong> Reaktionen von mehr<br />
als 134.000 Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftlern.<br />
Viele berichteten von den Auswirkungen<br />
des Arbeitens ohne soziale Absicherung,<br />
von Überlastung <strong>und</strong> Depressionen.<br />
Im März <strong>2022</strong> veröffentlichten die genannten<br />
Autoren ein Buch über die Problematik<br />
– »#IchBinHanna: Prekäre Wissenschaft in<br />
Deutschland«.<br />
Autorin Kristin Eichhorn beschrieb bei NDR-<br />
Kultur die Pro-blematik <strong>für</strong> ausländische Wissenschaftlerinnen<br />
<strong>und</strong> Wissenschaftler, da<br />
diese zum Beispiel keinen Aufenthaltsstatus bekämen<br />
oder dieser abhängig von der Länge des<br />
Vertrags sei. Die Hashtag-Initiative sorgte da<strong>für</strong>,<br />
dass die Angelegenheit in den Koalitionsvertrag<br />
der neuen Regierung aufgenommen wurde.<br />
Ebenfalls finden aktuell zahlreiche Diskussionen<br />
statt, denn: Je höher die Reichweite der Thematik,<br />
desto eher kann etwas verändert werden.<br />
ALS ABSOLVENTIN<br />
BEKOMME ICH<br />
VERANTWORTUNG.<br />
UND RIESEN<br />
UNTERSTÜTZUNG.<br />
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<strong>2022</strong><br />
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Kira W., Junior Key Account Managerin<br />
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