audimax TECH. 1-2022 - Karrieremagazin für ITler und Ingenieure
Von neuen Helden, Büchern, Filmen und Songs, die dein Mindset auf links drehen *** Unser Master-Special für alle Unentschlossenen: Studiengänge, Erfahrungsberichte aus erster Hand, Finanzierung und was sonst noch wichtig ist *** Diversity in MINT: Wie ausgeprägt ist Vielfalt in Unternehmen wirklich? *** Wenn Waren watscheln. Nachhaltige City-Logistik und innovative Entwicklungen für die letzte Meile *** Fahren.Flitzen.Fliegen – Einstiegs-Know-how für die Mobilität der Zukunft *** Was Willi Weitzel mit Pippi Langstrumpf, Wollwurst und Popelsammlungen zu tun hat: Er verrät’s in Mut Zur Lücke
Von neuen Helden, Büchern, Filmen und Songs, die dein Mindset auf links drehen *** Unser Master-Special für alle Unentschlossenen: Studiengänge, Erfahrungsberichte aus erster Hand, Finanzierung und was sonst noch wichtig ist *** Diversity in MINT: Wie ausgeprägt ist Vielfalt in Unternehmen wirklich? *** Wenn Waren watscheln. Nachhaltige City-Logistik und innovative Entwicklungen für die letzte Meile *** Fahren.Flitzen.Fliegen – Einstiegs-Know-how für die Mobilität der Zukunft *** Was Willi Weitzel mit Pippi Langstrumpf, Wollwurst und Popelsammlungen zu tun hat: Er verrät’s in Mut Zur Lücke
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BRANCHENEINBLICK<br />
Zapfsäulenstreich<br />
ANTRIEBE DER ZUKUNFT – STATUS QUO<br />
Text: Vanessa Götzl<br />
Foto: anankkml, 5seconds/depositphotos.com<br />
»Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch, digital, autonom<br />
<strong>und</strong> multimodal – zu Lande, zu Wasser <strong>und</strong> in der<br />
Luft«, ist sich der Verband der Elektrotechnik Elektronik<br />
Informationstechnik e.V. sicher. In ständiger Konkurrenz<br />
zur Batterie stehen nach wie vor synthetisch<br />
hergestellte Kraftstoffe, also E-Fuels bzw. Power-to-X<br />
Kraftstoffe <strong>und</strong> die Brennstoffzelle, angetrieben mit<br />
Wasserstoff. Wenn wir die Debatte einmal von hinten<br />
aufrollen, kann zusammenfassend gesagt werden,<br />
dass die Batterie <strong>für</strong> den Personen-Verkehr, Batterie<br />
<strong>und</strong> Brennstoffzelle <strong>für</strong> LKWs <strong>und</strong> E-Fuels <strong>für</strong><br />
Bestandsfahrzeuge beziehungsweise den Motorsport<br />
<strong>und</strong> den Liebhaber-Markt geeignet sind.<br />
Aber warum ist das so?<br />
Die Antriebsmöglichkeiten sollen im Folgenden in<br />
Hinblick auf ihre Hürden genauer betrachtet werden.<br />
Von Infrastruktur, Umweltverträglichkeit <strong>und</strong> Kosten<br />
ist hier die Rede. Fangen wir mit der Batterie an. Diese<br />
Antriebsart wirkt auf Verbraucher <strong>und</strong> Autohersteller<br />
derzeit geradezu elektrisierend. Grün <strong>und</strong> nachhaltig<br />
soll sie sein. Zur Herstellung werden die nicht erneuerbaren<br />
Rohstoffe Lithium <strong>und</strong> Kobalt benötigt.<br />
Und womit wird die Batterie geladen? Mit Strom, der<br />
im besten Fall grün ist. Heißt: Wind-, Solarstrom oder<br />
erzeugte Energie aus Biogas <strong>und</strong> Wasserkraft. Außerdem<br />
ist noch unklar, wie sich das Mobilitätsbedürfnis<br />
verschiedener Märkte entwickelt. Die benötigte Reichweite<br />
eines Elektromotors <strong>und</strong> die Ladeinfrastruktur<br />
verbergen sich in diesem Bereich noch hinter einem<br />
großen Fragezeichen. Kostentechnisch rechnet sich<br />
ein Elektroauto <strong>für</strong> die Verbraucher. Besonders staatliche<br />
Subventionen spornen Autofahrer an, auf Batteriebetrieb<br />
umzusteigen. Außerdem spricht der hohe<br />
Wirkungsgrad <strong>für</strong> das E-Auto. 70-80 Prozent der eingesetzten<br />
Energie kommt tatsächlich am Rad an. Bei<br />
E-Fuels ist der Wert deutlich niedriger. Lediglich 10-15<br />
Prozent des energetischen Aufwands bringen E-Fuels<br />
als Antriebsalternative auf die Straße.<br />
Was sind E-Fuels, synthetische Kraftstoffe, Power-to-X<br />
<strong>und</strong> wie sie alle heißen eigentlich? Mithilfe von<br />
regenerativem Strom wird Wasser in Sauerstoff<br />
<strong>und</strong> Wasserstoff aufgespalten. Im nächsten<br />
Schritt verbindet sich CO2, als Abfallprodukt<br />
aus industriellen Prozessen oder aus der Umgebungsluft,<br />
mit Wasserstoff. Das Endprodukt: synthetischer<br />
Diesel, Benzin oder Gas. Besonderheit: E-Fuels <strong>und</strong><br />
klassische Kraftstoffe sind baugleich <strong>und</strong> können deshalb<br />
in bestehenden Motoren genutzt werden. Verbirgt<br />
sich hinter diesem Kraftstoff vielversprechendes<br />
Potenzial? Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, dass<br />
die Entwicklung in der Richtung vorangetrieben wird.<br />
Zusammen mit Siemens Energy erprobt Porsche in<br />
Chile derweil schon eine Großanlage zur Herstellung<br />
des synthetischen Kraftstoffs. Der Standort ist vor allem<br />
wegen der optimalen Windkraftgewinnung interessant.<br />
Im Jahr <strong>2022</strong> sollen dort schon 130.000<br />
Liter produziert werden. Laut Carl Berninghausen,<br />
CEO von Sunfire, einem weltweit führenden Elektrolyse-Unternehmen,<br />
sei es entscheidend wie teuer<br />
der Kraftstoff am Ende wird. Mit derzeit 4,50 Euro/<br />
Liter ist der alternative Kraftstoff <strong>für</strong> den Privatmann<br />
<strong>und</strong> die Privatfrau eher unattrakiv. Vorteil: Getankt<br />
werden kann wie bisher an den schon bestehenden<br />
Tankstellen.<br />
Last but not least: Wasserstoff <strong>und</strong> Brennstoffzelle.<br />
In Wasserstoff-Anlagen wird, häufig mithilfe von<br />
Windkraft, mittels Elektrolyse Wasser in Wasserstoff<br />
<strong>und</strong> Sauerstoff aufgespalten. Das komprimierte Gas<br />
wird in Tanks gelagert, die unter hohem Druck stehen.<br />
Wichtiger Bestandteil von Brennstoffzellen ist<br />
derzeit noch Platin. Ähnlich wie Kobalt in der Batterie<br />
ist Platin in der Natur nicht unbegrenzt verfügbar,<br />
daher die hohen Herstellungskosten. Außerdem<br />
wird bei der Elektrolyse doppelt bis dreimal so viel<br />
Strom verbraucht, um die gleiche Strecke wie mit einem<br />
herkömmlich angetriebenen Auto zurückzulegen.<br />
Werden diese Aspekte ausgeklammert, schneidet<br />
die Brennstoffzelle bei der Naturverträglichkeit sehr<br />
gut ab, denn Wasserstoff wird nahezu komplett sauber<br />
verbrannt.<br />
Fazit: Mit einem intelligenten Mix aus allen verfügbaren<br />
klimaneutralen Antriebstechnologien kann das<br />
Klimaziel der EU erfüllt werden. PKWs werden in Zukunft<br />
wahrscheinlich batterieelektrisch unterwegs<br />
sein, gewerblicher Güter- <strong>und</strong> Schwerlastverkehr wird<br />
eher auf den Batterie- <strong>und</strong> Brennstoffzellen-Antrieb<br />
zurückgreifen.<br />
Smart Mobility<br />
ist ein Synonym <strong>für</strong> Effizienz<br />
<strong>und</strong> Komfortsteigerung.<br />
E-Fuels<br />
nur 10-15 Prozent<br />
der eingesetzten Energie.<br />
kommt am Rad an<br />
So teuer?<br />
Ein Liter synthetischer<br />
Kraftstoff kostet in der<br />
Herstellung 4,50€. Stand heute.<br />
Echt jetzt?<br />
Experten rechnen eher<br />
damit, dass E-Fuels im<br />
Transport-Bereich beispielsweise<br />
bei Flugzeugen <strong>und</strong><br />
Schiffen zum Einstatz<br />
kommen, anstatt im PKW.<br />
Was? Aha!<br />
Deutschlands Straßenverkehr<br />
verursacht 20% der<br />
CO2-Emissionen.<br />
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