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„Ich bin ja so verschossen in deine<br />

Sommersprossen ...“ – diese Hymne<br />

der Berliner Band UKW auf eine<br />

kleine Pigmentauffälligkeit schlug<br />

Anfang der 80er-Jahre grosse Wellen.<br />

Doch woher kommen die niedlichen<br />

Pünktchen eigentlich und warum<br />

haben sie nur manche Menschen?<br />

TEXT Alexandra Neumaier<br />

sobald die ersten Sonnenstrahlen auf der<br />

Nase kitzeln, haben sie ihren Auftritt: kleine<br />

hellbraune Tupfen, die sich erst über Nase<br />

und Wangen ziehen, im Laufe des Sommers<br />

sogar über das ganze Gesicht sowie<br />

Schultern und Arme ausbreiten können.<br />

Früher wurden Sommersprossen oft als<br />

störend empfunden und viele Frauen<br />

versuchten sie sogar zu überschminken<br />

– meist mit eher mässigem Erfolg. Heute<br />

lieben wir die kleinen Tupfen, weil sie so<br />

sympathisch und natürlich wirken! Sommersprossen<br />

werden also durch Sonnenlicht<br />

ausgelöst. Die Ursache dafür ist eine<br />

punktuelle Überproduktion von Melanin.<br />

Das ist der Farbstoff, der auch für die Farbe<br />

unserer Augen, Haare und Haut verantwortlich<br />

ist. Produzieren die Pigmentzellen<br />

zu viel Melanin, zeigt sich das in Form von<br />

Punkten auf der Hautoberfläche.<br />

Warum haben die nicht alle?<br />

„Epheliden“ – so lautet die medizinische<br />

Bezeichnung von Sommersprossen –<br />

werden rezessiv vererbt. Das bedeutet:<br />

Beide Elternteile müssen Pünktchenträger<br />

sein, um sie an den Nachwuchs<br />

weitergeben zu können. Verantwortlich<br />

dafür ist eine völlig harmlose Mutation<br />

des sogenannten MC1R-Gens, das die<br />

Pigmentierung unserer Haut reguliert.<br />

Eigentlich sind Sommersprossen also<br />

eine Ansammlung von Zellen, die eine erhöhte<br />

Konzentration des Pigments Melanin<br />

beinhalten. Auch wenn die Melaninproduktion<br />

im Winter nicht aktiv ist und<br />

keine Sommersprossen zu sehen sind –<br />

die Anlagen dafür bleiben ein Leben lang<br />

in der Haut vorhanden. Keine Sommersprosse<br />

gleicht übrigens der anderen,<br />

jede hat ihr ganz eigenes Erscheinungsbild.<br />

Apropos äussere Erscheinung: Warum<br />

sind rote Haare und Sommersprossen<br />

so häufig in Kombination zu sehen? Dieses<br />

Phänomen konnte noch nicht vollkommen<br />

entschlüsselt werden. Wissenschaftler vermuten<br />

jedoch, dass es damit zusammenhängt,<br />

dass das MC1R-Gen gleichzeitig für<br />

die Entstehung roter Haare verantwortlich<br />

ist – deshalb heisst es auch Ginger-Gen<br />

(Rotschopf-Gen). Übrigens sind Sommersprossen<br />

nicht mit Altersflecken zu verwechseln.<br />

Die entstehen zwar auch durch<br />

UV-Strahlung, werden aber erst in der zweiten<br />

Lebenshälfte sichtbar und sind meist<br />

wesentlich grösser. Auch wenn Sommersprossen<br />

an sich völlig ungefährlich sind –<br />

blasse Hauttypen sollten sich dennoch das<br />

ganze Jahr über gut vor Sonneneinstrahlung<br />

schützen und sich regelmässig einem<br />

Check-up beim Hautarzt unterziehen.<br />

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