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der flugleiter 2008/01 DFS Intern 32 Der Autor erlaubt sich an dieser Stelle mal zu fragen, ob unserer Firma eigentlich bewusst ist, dass Ausbildung IMMER am Anfang nur kostet und warum die Akademie (am besten viel) Gewinn erwirtschaften muss. Jajaja, internationale Finanzrechtsprechung. Also machen wir weiter so: Wir an der AK bilden aus, stellen dann den NL, dem GB Center und TWR Rechnungen aus, die sie uns begleichen, damit werden unsere Gehälter etc bezahlt, wir führen unsere Gewinne, sofern vorhanden, an die Firma ab, die sie an die Geschäftsbereiche weiterreicht , damit sie uns wieder bezahlen können. Womit zumindest die Stellen des Finanzcontrollings gesichert sein sollten. Also doch Lotsenmangel Im März 2007 dann – Wunder oh Wunder – stellten dieselben Herrschaften, die die Akademie wohl am liebsten im Osteuropäischen Ausland angesiedelt gesehen hätten, fest, dass es an Lotsen mangele und man ganz dringend welche brauche. Man munkelte von einem Sofortbedarf von ca. 80 Lotsen in München. Als dies das erste Mal publik wurde, brachen dann auch so langsam die Dämme an den anderen NL. Im Laufe des Jahres 2007 kam noch ein Mehrbedarf an Lotsen für Karlsruhe und Langen dazu (und: man raunt in den stillen Ecken der Republik, Bremen traut sich nur noch nicht). Nicht unerheblich dazu beigetragen haben könnte auch der Zwischenfall in der NL Langen, als eine RyanAir Maschine auf einen anderen Flughafen ausweichen musste, da der für den ursprünglichen Zielflughafen zuständige Sektor auf Grund von Personalmangel nicht mehr besetzt werden konnte. Nun ist mit der Feststellung „man hat es ja schon immer gewusst„ nicht wirklich geholfen. Aber bei aller Bescheidenheit: Es ist schon ein gewisse Genugtu- ung, wenn man feststellt, dass man es nicht selber ist, der ein Logik- bzw. Planungsproblem hatte, wie einem dann doch ab und zu unterstellt wurde. Klar war auch, dass es der Akademie weder 2007 noch 2008 auf Grund der geforderten und bereits umgesetzten Sparmaßnahmen (vor allem personell) möglich ist, auch nur ansatzweise den angeforderten Bedarf von Lotsen zeitnah (also im DFS-Jargon: sofort) zu stillen. Man einigte sich darauf, ab 2008 die Ausbildungskapazität wieder auf das mögliche Maximum hoch zu fahren. Dieses Maximum hängt natürlich primär von zusätzlichem Personal ab. Nicht nur, dass man wieder mehr Lehrer braucht in den beiden Bereichen Theorie und Simulation (vor allem in der Simulation, da die NL nach wie vor nicht in der Lage sind, die geforderte Anzahl an Gastlehrern zu schicken), auch SIM-Piloten müssen eingestellt, und noch viel wichtiger - geschult werden. Seit November 2007 haben wir 10 SIM-Piloten in der Ausbildung. Ich kann einfach nicht anders als darauf hinzuweisen, dass dies schon 2006 geplant war, bevor man sieben Piloten freisetzte! Im Mai diesen Jahres soll der nächste SIM-Pilotenkurs starten. Dass es nicht, wie gedacht, nur ca. drei Wochen dauert, die Piloten adäquat zu schulen sondern eher 6-7 Wochen, ist ein anderes Thema. Wo sind geeignete Bewerber? Letztendlich gibt es aber auch noch ein ganz anderes, nicht zu unterschätzendes, Problem: die Lotsenanwärter selber. Ob es gelingt, genügend geeignete Bewer-
er für 2008 zu finden, steht noch nicht fest. Die Quote der Bewerber, die den Auswahltest besteht, ist immer noch gering. Zu gering momentan, um die ungefähr 60 Center- und 16 TWR Losten dieses Jahr zu liefern. Man kann schon froh sein, die Hälfte an Lotsenschülern an die Akademie zu bekommen. Gut, wahrscheinlich war es auch nicht sehr hilfreich, (ein bisschen) Werbung für den Beruf im Herbst zu machen, wenn der normale Abiturient/in schon einen Studien- oder Ausbildungsplatz hat. Auch dass die Jahre davor Bewerbern/innen immer wieder klar gemacht wurde, dass man eigentlich keine braucht und dies auch denjenigen Abiturienten sagte, die nach ihrem Praktikum an der Akademie wirklich sehr interessiert waren, mag zu der geringen Bewerberzahl beigetragen haben. Und für die nächsten Abiturienten/innen ist es noch etwas früh, da diese ja erst im Frühjahr fertig werden. Für einen nicht geringen Teil der möglichen Aspiranten steht zudem danach noch der Wehrdienst an. Für 2009 sollen es dann 80 fertige (also ready-for-OJT) Lotsen für den Center und 16 für den TWR sein. Und die Zahlen für die Jahre danach sollen sich ähneln (ohne den eventuellen Mehrbedarf eines möglichen Belastungsausgleiches). Des weitern werden wie schon erwähnt zusätzliche Lehrkräfte im Simulationsbereich benötigt, die Auswahlgespräche laufen noch. Ein Mehrbedarf von drei bis sieben festen Stellen ist schon festgestellt. Warum feste Stellen? Genau, weil man der Akademie nicht genügend Gastlehrer schicken kann. Tatsache ist ebenso: Es wird auch die nächsten Jahre nicht ohne alt gediente Kräfte und deren Einsatz und Enthusiasmus gehen. Wem das nicht passt: DFS Intern / Technik Beschwerde bitte an den Personalplanungsbereich oder die Entscheidungsträger des Bereiches CC, die diese Personalmisere zu verantworten haben und nicht an die Akademie. Einen Lotsen kann man sich eben nicht backen. Es dauert im Schnitt drei Jahre vom Start an der Akademie bis zur EBG für Centerlotsen. Die Hoffnung stirbt zuletzt Was bleibt zum Schluss? Die Hoffnung, die ja bekanntlich zu letzt stirbt, dass es irgendwann unserer Firma möglich ist, eine vernünftige Personalplanung im Lotsenbereich hinzubekommen. Man hat da zwar so seine Zweifel, denn es ist ja nicht das erste Mal, dass die DFS in die Personalnotmisere stehenden Auges schlittert. Ich erinnere den Leser gerne daran, dass die Akademie schon einmal geschlossen werden sollte „weil man zu viele Lotsen hatte“. Damals, 1995. Und wie dann ab 1998 jedes Jahr um die 100 – 150 Lotsen am Rande der Ausbildungskapazität und teilweise darüber (erfolgreich!) ausgebildet wurden. Man dachte zwar, die Firma hätte daraus gelernt. Aber offensichtlich war dem wohl nicht so. Das Wort „beratungsresistent“ fällt einem dazu spontan ein. Ich persönlich freue mich schon auf die Herausforderung der nächsten Jahre und die Aufgaben, die damit einhergehen. Wir an der Akademie werden alles Menschenmögliche tun, um die gewaltige Anzahl an Auszubilden zu bewältigen und trotzdem den Standard zu erhalten, der von uns zu Recht gefordert wird. Denn auch hier gilt, wie überall in der Flugsicherungswelt: Qualität geht vor Quantität! Liebe DFS, bitte, bitte beachte das bei allen (Personal-)Entscheidungen. Qualität hat eben seinen Preis! Elektronische Flugplandaten Darstellung und Verarbeitung im Towerbereich Ein Bericht der AG Was in den Kontrollzentralen als Damoklesschwert, in Form von Im Rahmen der letzten Fachbereichs- PSS, noch über den Köpfen der Lotsen schwebt , ist im Bereich konferenz haben wir uns mit diesem Tower schon Realität - genannt TFDPS. Thema auseinandergesetzt und kamen zu dem Schluss, dass uns seitenlange Mängelberichte sowie dieser und jener mehr oder weniger subjektive Kommentar nicht weiterbringen. Um diesen unübersichtlichen Wust an Informationen zu ordnen und gleichzeitig einmal genau zu definieren, was denn unserer Meinung nach die Anforderungen an ein solches System sind, beschlossen wir eine Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen. Kolleginnen und Kollegen von den unterschiedlichsten Türmen wurden „rekrutiert“ um die verschiedensten Bedingungen (nur IFR, IFR und VFR gemixt, als auch geringes oder hohes Verkehrsaufkommen ) kompetent ✈ „Heute noch unverzichtbar...“ Photos: DFS von Katharina Tappert 33 der flugleiter 2008/01
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