als PDF - Deutscher Fluglärmdienst eV
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EHEMALIGE<br />
von „Emmi“<br />
Enneper<br />
der flugleiter 2008/01<br />
24<br />
✈ Die ehemalige FS-Leitsetelle heute.<br />
Was wurde eigentlich aus …<br />
der Flugsicherungs-Stelle Hannover?<br />
(vorm<strong>als</strong> auch FS-Leitstelle und FS-Region<strong>als</strong>telle)<br />
Meine Heimatdiensstelle Hannover hat wohl von allen FS-Betrieben<br />
in Deutschland den allergrößten Wandel, sprich „Abbau“<br />
erleben müssen.<br />
Vergleichbar ist der Wegfall der FS-Schule von München,<br />
denn dort ist auch nicht mal mehr ein Gebäude<br />
vorhanden. Die Veränderungen in den neuen Bundesländern<br />
sind beträchtlich, aber in Bezug auf den Verlust<br />
der Wertigkeit einer FS-Dienststelle hat es Hannover aus<br />
meiner Sicht am schlimmsten erwischt. Aber von vorn:<br />
Die Zeit der Umzüge<br />
Irgendwann ab 1953 wurde ATC von Bad Eilsen nach<br />
Hannover an den Flughafen Langenhagen verlegt.<br />
In einem ehemaligen Wehrmachtsgebäude konnte<br />
dam<strong>als</strong> einiges untergebracht werden : Die vollständige<br />
Regionalkontroll- bzw. Leitstelle mit Technik und<br />
Fuhrpark für die Betreuung der Streckenanlagen bis<br />
Warburg in Hessen. Die Verwaltung gehörte ebenso<br />
dazu, wie der Beratungs- und Fernmeldedienst, der<br />
allerdings direkt „am Piloten“ im Abfertigungsgebäude<br />
des Flughafens untergebracht war. Zu einem<br />
Flughafen gehörten auch ein Tower und dam<strong>als</strong><br />
noch ein Approach direkt unter der Towerkanzel in<br />
einem total abgedunkeltem Raum, der deshalb gerne<br />
„blauer Salon“ genannt wurde. Die „Dienstkleidung“<br />
entsprach auch diesem Namen, denn die Herren mußten<br />
Oberhemden mit Krawatte tragen. Nach der Erstellung<br />
eines neuen TWR Ende der 60er, wurde APP im<br />
ACC integriert und somit konnte die Kleidung die der<br />
legereren im ACC angepasst werden.<br />
1973/74 mußte die Dienststelle Hannover den größten<br />
Verlust hinnehmen: Die FIR Hannover zog nach<br />
Bremen und wurde umbenannt in Bremen<br />
FIR, die UIR Hannover zog nach<br />
Eurocontrol in Maastricht behielt aber<br />
ihren Namen. Die betriebliche Umorganisation<br />
war die eine Seite, aber die menschliche,<br />
sprich Versetzung des größten Anteils der Kollegen,<br />
die andere.<br />
Die Sozialauswahl ließ mich in Hannover verbleiben<br />
wie viele „Ältere“ auch, doch wir mochten uns gar<br />
nicht vorstellen, nur noch mit einer kleinen Anzahl<br />
der „elitären“ Tower-Approach-Kollegen zu arbeiten.<br />
Damaliger Tenor: Kann man mit denen überhaupt<br />
zusammen arbeiten? Die Zeit zeigte es - man konnte,<br />
und zwar so gut, dass ich im Nachhinein sage, es wurden<br />
die besten 20 Jahre meiner Flugsicherungszeit.<br />
Die Zeit der Aufbruchstimmung<br />
In den Jahren vor 1973 herrschte „Aufbruchstimmung“,<br />
denn die Zwangsverbeamtung hatte viel Frust verursacht.<br />
U.a. Wolfgang Kassebohm, Kollege in Hannover,<br />
GPR-Vorstandsmitglied und VDF-Vorsitzender sowie<br />
viele organisierte Kollegen wollten um bessere Bedingungen<br />
im Flugsicherungsbetriebsdienst kämpfen.<br />
Es gipfelte im „slow-go“ oder „sick-in“, was sogar die<br />
kurzfristige Schließung des Flughafens Hannover nach<br />
sich zog. Das aber war der Unkenntnis des damaligen<br />
Verkehrsministers zu verdanken, der nicht wusste,<br />
dass Streckenkontrolle von einem ACC betrieben wird.<br />
Ich war Zeugin der Feststellung des BVM Lauritz Lauritzen<br />
im Hannover-Tower : „Also von hier wird der<br />
norddeutsche Luftraum kontrolliert“.<br />
Nee, das wurde er nicht! Sondern recht bald, nach viel<br />
„crosstraining“ und Ausbildung europäischer Lotsen