als PDF - Deutscher Fluglärmdienst eV
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Berlin und seine Flughäfen<br />
Da verkündet die Berliner Flughafengesellschaft (BFG),<br />
nicht ohne Stolz, daß im vergangenen Jahr in Berlin<br />
gut 20 Millionen Fluggäste gezählt wurden. Herzlichen<br />
Glückwunsch! Und wo steckt da das Problem?<br />
Der neue Flughafen BBI in Schönefeld sollte ja eigentlich<br />
2007 fertig sein mit einem Terminal für jährlich 25<br />
Millionen Passagiere und die tatsächlich gezählten 20<br />
Millionen entsprachen genau der Schätzung für dieses<br />
Jahr. Geht man nun davon aus, daß die Grundlagen für<br />
die ursprüngliche Prognose weiterhin stimmen, dann<br />
wird im Jahre der geplanten Eröffnung von BBI (2011)<br />
das Terminal seine Kapazitätsgrenze mit dem Tag der<br />
Inbetriebnahme bereits erreicht haben.<br />
Da fällt dem Laien doch sofort eine Lösung ein: Noch ist<br />
Zeit, wir bauen schlicht ein bisschen größer. Aber, selbst<br />
wenn man die gesamte Planungsbürokratie außer acht<br />
lassen könnte, so einfach geht das nicht und zwar aus<br />
einem ganz simplen Grunde: Keine Knete!<br />
Das Geld ist jetzt schon knapp was dazu geführt hat,<br />
daß die Ausschreibung für das Terminal wiederholt<br />
wird, weil die von der Firma Hochtief geschätzten<br />
Kosten für das Gesamtprojekt alle Vorstellungen der<br />
Bauträger (ich sage mal vereinfacht: Herr Wowereit<br />
und Genossen) erheblich übertroffen hat.<br />
Bei der neuerlichen Ausschreibung soll das Projekt in<br />
einzelne Baulose aufgeteilt werden, verbunden mit<br />
der Hoffnung, auf diese Weise im geplanten Kostenrahmen<br />
zu bleiben; was Fachleute bereits bezweifeln.<br />
Darüberhinaus besteht die Gefahr, daß sich durch<br />
unvorhergesehene Verzögerungen bei diesem Verfahren<br />
der Termin für den Baubeginn des Abschnittes<br />
„Terminal“ nicht halten läßt und damit die Inbetrieb-<br />
Airports<br />
Tatsächlich wäre die einfachste Lösung des Kapazitätsproblems,<br />
das es ja jetzt auch schon in Tegel gibt,<br />
Tempelhof erst einmal für die 50-Tonner offen zu halten<br />
und sich mit einem Beckenbauerschen „Schaun<br />
mer mal“ vorübergehend zurückzulehnen.<br />
Bleibt abschließend zu sagen, daß die notwendigen<br />
170.000 Unterschriften für die Durchführung eines<br />
Volksentscheides zur Rücknahme des Schließungsbeschlusses<br />
für Tempelhof schon deutlich vor Ende der<br />
Frist zusammen kamen. Ein beeindruckender Erfolg für<br />
die Initiatoren und gleichzeitig ein deutlicher Beweis<br />
dafür, daß „die Berliner“ ihren Flugplatz Tempelhof<br />
behalten wollen.<br />
AIRPORTS<br />
Man hat das Gefühl, daß die Berliner Administration in Bezug auf die nahme durchaus erst 2012 erfolgen<br />
Flughäfen der Stadt und deren Zukunft nichts auslässt was – zumindest kann und das wiederum bedeutet, daß<br />
– Verwunderung auslöst. Was ist <strong>als</strong>o jetzt schon wieder passiert? BBI am Tage der Eröffnung bereits zu von<br />
klein ist.<br />
Arthur<br />
Stensitzky<br />
Photo: ICAT<br />
61 der flugleiter 2008/01