Studien (Deutsche Krebsgesellschaft eV) - Dr.med. Astrid Kohl
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http://hyperthermie-filderstadt.com/?page=1458<br />
Hyperthermieformen - Wirkungen -Risiken<br />
Liebe Leserinnen, lieber Leser<br />
Da mit Hyperthermie seit vielen Jahren in der Tumortherapie gearbeitet wird, haben sich unter dem<br />
Begriff Hyperthermietherapie viele verschiedene Formen der Therapie entwickelt. Jede dieser<br />
Hyperthermieformen hat Ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Viele hocherfreuliche Ergebnisse der<br />
Hyperthermietherapie sind in Form von wissenschaftlichen <strong>Studien</strong>ergebnissen im Jahre 2007 auf<br />
den onkologischen Kongressen und Hyperthermie-Kongressen veröffentlicht worden. Trotzdem hat<br />
diese Therapieoption bisher m.E. weder in den Köpfen aller Ärzte, noch in den Leitlinien der<br />
Onkologischen Gesellschaften (geschweige denn in den Leistungskatalogen der gesetzlichen<br />
Krankenkassen) den angemessenen Platz eingenommen. Vielmehr herrschen viele Meinungen und<br />
Vorurteile, die von uralten Hyperthermietechniken und Therapie-Beobachtungen herrühren.<br />
Mein Anliegen ist es, Ihnen mit den folgenden Schilderungen einen Überblick über die<br />
Hyperthermieformen, Wirkungen und Nebenwirkungen zu geben.<br />
Zunächst sei auf die verschiedenen Säulen der Krebsbehandlung hingewiesen und insbesondere auch<br />
darauf, dass sämtliche Behandlungsformen in Entwicklung begriffen sind! Bisher kann keine<br />
Disziplin in der Onkologie die absolute Wahrheit für sich beanspruchen. Es gilt wie so oft in der<br />
Medizin und überall, wo sich etwas entwickelt: „Die Wahrheit von Heute ist die Lüge von Morgen!“<br />
Weder ist „die Ursache“ der Krebserkrankung bekannt, noch „die Therapie“<br />
S äulen der Onkologie<br />
Die chirurgischen Behandlungstechniken haben sich von radikalen OP-Techniken – zB wurde<br />
früher bei Brustkrebs die ganze Brust, Brustmuskulatur, Lymphknoten und Fettgewebe der<br />
Achselhöhle entfernt – zu einer sehr gezielten Technik entwickelt. Es kann heute oft z.B.<br />
brusterhaltend operiert werden. Die bösartigen Lymphknoten können evtl. mittels radioaktiver<br />
Substanzen die in den Tumor eingespritzt werden, dargestellt werden und gezielt unter Schonung<br />
der gesunden Lymphknoten entfernt werden!<br />
In der Strahlentherapie kann immer präziser genau der Tumor bestrahlt werden. Die Bestrahlung<br />
kann dadurch immer schonender für das gesunde Gewebe durchgeführt werden. In speziellen Fällen<br />
spricht man sogar schon vom Strahlen-Messer (z.B. Gamma-Knife), wobei suggeriert wird, dass der<br />
Tumor förmlich mit Strahlen herausgeschnitten wird.<br />
Besonders große Schritte konnte die Chemotherpie erzielen, da in den letzten Jahren ganz neue<br />
Bereiche der <strong>med</strong>ikamentösen Behandlung erschlossen wurden. Zum Teil können<br />
Wachstumsrezeptoren des Tumors blockiert werden, es können in der Tumorzelle befindliche<br />
Enzyme blockiert werden oder es kann das Immunsystem gezielt moduliert und gegen den Tumor<br />
aktiviert werden (zB dendritische Zellen). Auch wird versucht, gezielt nur den Tumor mit dem<br />
Medikament zu „füttern“, indem man das Medikament direkt in die tumorversorgenden Gefäße<br />
spritzt (später kommen sie natürlich doch, aber in relativ niedriger Konzentration in den Körper).<br />
Es konnte durch <strong>Studien</strong> gezeigt werden, dass die Ergebnisse all dieser<br />
„Säulen“ der Behandlung durch Hyperthermie oft deutlich verbessert werden<br />
können! Nämlich mitunter um das 2-3 fache! (Zervixkarzinomstudie<br />
veröffentl. 2000 im Lancet-Journal von J. van der Zee et al. / Mamma-Ca<br />
Studie veröffentlich auf dem intern. Hyperthermie-Kongress ICHO 2007 von<br />
Fr. <strong>Dr</strong>. Ellen Jones / Sarkomstudie veröffentlicht auf dem internationalen<br />
Onkologie-Kongress ASCO 2007 von Prof. <strong>Dr</strong>. Issels)<br />
Hyperthermie Internet 2012.doc