Verbandsmagazin JAWOHL Ausgabe 1 / 2022
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Wir alle sind uns einig, der Alltag in unserem AWO Regionalverband hat sich in den letzten beiden Jahren so stark verändert,
dass wir nicht mehr weitermachen konnten wie bisher. Die Herausforderungen nahmen ständig zu, obwohl viele von
uns - krisenbedingt - bereits seit einigen Monaten über die eigenen Grenzen hinaus gegangen sind. Ein kompletter Perspektivenwechsel
musste also gefunden werden; für die Gesundheit unserer Mitarbeiter innen, für die Verantwortung
gegenüber der uns anvertrauten Menschen und für die soziale Aufgabe gegenüber unserer Gesellschaft.
So haben wir in der diesjährigen Einrichtungsleiterklausur, gemeinsam mit über Kolleg innen, einmal tief in uns hineingehört.
Am ersten Tag ging es vor allem darum, die weitreichenden Auswirkungen der Pandemie und die durch den
Ukraine-Krieg hervorgerufenen Ängste und Herausforderungen klar zu identifizieren. Um alle unsere Sorgen einmal gut
sichtbar zu machen, haben wir sie auf Papier geschrieben. Diese Gedanken- und Sorgenzettel wurden anschließend zu
kleinen Papierfetzen geschreddert. Wir wollten uns befreien von den vielen schlechten Gedanken, die uns abhielten neue
Wege zu gehen. Am Abend konnte sich bei guter Musik niemand mehr auf den Stühlen halten und die Anstrengungen der
vergangenen zwei Jahre durften endlich so richtig von der Seele getanzt und geschüttelt werden. Alle haben mitgemacht
und sich wild und unbändig der Musik hingegeben. Die letzten gingen zwischen vier und fünf Uhr morgens zufrieden, mit
den ersten Sonnenstrahlen ins Bett.
Am zweiten Tag starteten wir pünktlich um . Uhr mit verschiedenen Workshops. Darin sollten nun konkrete Ziele für die
kommende Zeit in den einzelnen Fachbereichen diskutiert und formuliert werden. Unsere Sicht auf die Zukunft wurde
geschärft. Des Weiteren ließen wir die Papierschnipsel vom Vortag in einem wundervollen schamanischen Ritual zu
energiereicher Erde verwandeln. Der frisch geschaffene Nährboden aus Erde und Papier bildete anschließend die Basis
für neue Ideen, frische Gedanken und ungewohnte Herangehensweisen.
Am Ende stand für jeden Teilnehmer eine sehr schöne Aufgabe, nämlich sich mit engen Kollegen innen zu verbinden und
symbolisch einen Obstbaum mit in die eigene Einrichtung zu nehmen. Für jeden der über Bäume wurde gemeinsam
ein guter Platz ausgewählt und anschließend sorgsam eingepflanzt. Gedüngt mit der auf der Klausur entstandenen Pflanzerde,
werden sich die Wurzeln tief ins Erdreich eingraben und uns noch in vielen Jahren an das besondere Jahr und
die begonnene Zeitenwende erinnern.
Die Geschichte zu jedem Baum gibt es auch heute schon. Unsere Einrichtungsleiter innen erzählen sie gern, wenn man sie
darauf anspricht.