XPLR Magazin 02/2021
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HERO STORY<br />
auch in der Postproduktion virtuell einspielen.<br />
Für den kommenden Werbespot<br />
des Automobilherstellers verlegen zwei<br />
Männer Gummi-Asphalt auf dem Boden<br />
– passend zur Landstraße. Als Requisiten<br />
stehen Säcke mit Schotter und Felsen aus<br />
Plastik bereit. Der Aufwand für den<br />
Setbau, schätzt Julian F. Krüger,<br />
Director of Virtual Production bei<br />
Hyperbowl, reduziert sich durch die<br />
Technologie um bis zu 90 Prozent<br />
– verglichen mit einem regulären<br />
Filmset. „In der Regel spart das<br />
Hyperbowl-Verfahren Geld ein“,<br />
ergänzt Foerster, „wie viel, unterscheidet<br />
sich von Dreh zu Dreh. Es<br />
geht aber nicht immer nur um die<br />
Kosten: Es gibt auch Motive, die sich<br />
in der Realität nicht drehen lassen.“<br />
Für Dreharbeiten reisen Schauspieler:innen<br />
und Filmteams oft um<br />
die ganze Welt – die Hyperbowl-<br />
Technologie macht viele Reisen<br />
überflüssig und Filmproduktionen<br />
damit nachhaltiger. Zwar brauchen<br />
die LEDs und Rechner viel Strom<br />
– im Serverraum, dem „Gehirn“<br />
der Hyperbowl, berechnen zehn<br />
Computer die virtuellen Umgebungen<br />
in Echtzeit –, doch die Messe<br />
München hat bereits 2<strong>02</strong>0 komplett<br />
auf rein regenerativ erzeugten<br />
Strom umgestellt.<br />
Neue Storytelling-Welten<br />
„Die Hyperbowl eröffnet<br />
ganz neue Möglichkeiten im<br />
STORYTELLING.“<br />
Abgesehen von den Vorteilen in der<br />
Praxis, sind in der Hyperbowl auch der<br />
Kreativität keine Grenzen mehr gesetzt.<br />
Julian F. Krüger ist als Director of Virtual<br />
Production das kreative Bindeglied<br />
zwischen Studio und Produktionsfirmen.<br />
„Sehr oft werden beim Filmskript viele<br />
Ideen gestrichen, einfach weil der Aufwand<br />
zu groß ist“, sagt er. „Hier ist man<br />
plötzlich völlig frei. Die Hyperbowl eröffnet<br />
ganz neue kreative Möglichkeiten<br />
im Storytelling.“ Im virtuellen Studio kann<br />
man an Orten drehen, die normalerweise<br />
nicht zugänglich sind, kann abstrakte<br />
Welten entstehen lassen oder reale Umgebungen<br />
täuschend echt abbilden: In<br />
die Halle wurden schon der Sternenhimmel<br />
in der Wüste, der Nordpol und<br />
eine Mondlandschaft geholt. Um sich in<br />
dem neuartigen Studio zu orientieren,<br />
sagt Foerster, brauchen die Kreativen<br />
meist einen halben Tag am Set. „Dann<br />
beginnen sie, mit den zusätzlichen<br />
Möglichkeiten neue Ideen zu spinnen.“<br />
Etwas länger dauert die Umgewöhnung<br />
bei der Drehplanung. „Einer der<br />
beliebtesten Sätze bei jedem Filmdreh<br />
ist: Den Hintergrund entscheiden wir in<br />
der Postproduktion“, so Frank Foerster.<br />
„Für einen Dreh in einem virtuellen Set<br />
müssen die Hintergründe allerdings mit<br />
angemessener Vorlaufzeit vorbereitet<br />
werden, diese Entscheidungen also<br />
früher getroffen werden. Dafür sieht der<br />
Kunde am Set direkt das Resultat und<br />
kann trotzdem noch Änderungen vornehmen.“<br />
Meistens erstellt Hyperbowl die virtuellen<br />
Welten gemeinsam mit den<br />
Produktionsfirmen, für die die Tech-<br />
JULIAN F. KRÜGER<br />
<strong>XPLR</strong>: VIDEO<br />
Du willst die<br />
Hyperbowl in Aktion<br />
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@xplrmediainbavaria<br />
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