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LERNEN MIT ZUKUNFT Juni 22

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LEBENSRAUM: MENSCH<br />

IMPULSMAGAZIN FÜR ERWACHSENE<br />

<strong>Juni</strong> 20<strong>22</strong><br />

DIE BUNTE WELT DES DARMS<br />

Gesundheit ist alles<br />

FREUDE UND LEICHTIGKEIT IN DER FÜHRUNG<br />

Emotionen erkennen und nutzen<br />

BERUF EINES PSYCHOTHERAPEUTEN<br />

Ausbildungsmöglichkeiten für junge Leute


inhalt & impressum<br />

inhalt<br />

bildung<br />

Schlaf und Träume<br />

Dann mach`doch, was du willst<br />

Beruf eines Psychotherapeuten<br />

entwicklung<br />

Freude und Leichtigkeit in der Führung<br />

Super-Content<br />

gesellschaft<br />

Die bunte Welt des Darms<br />

Mit Musik geht alles leichter<br />

Das echte Wien<br />

umwelt<br />

Almauftrieb<br />

gedanken<br />

Eine Überlebende ritueller Gewalt<br />

Professor Abakus<br />

vielfalt<br />

Charly, unser Oberheizer<br />

Die etwas andere Mentalität<br />

Freund und Wegbegleiter |<br />

Prof. Franz Strohmer<br />

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impressum<br />

Medieninhaber, Herausgeber & Verleger <strong>LERNEN</strong><br />

<strong>MIT</strong> <strong>ZUKUNFT</strong>, 1<strong>22</strong>0 Wien, Mühlwasserpromenade<br />

23/ Haus 13, e-mail: office@LmZukunft.at<br />

Herausgeber/Grafik: Karl H. Schrittwieser<br />

Redaktion (Bild/Text): Birgit Menke, Tina Cakara<br />

Titelseite - Foto: © Lukasz Siwy | pixabay.com<br />

Blattlinie:<br />

Mit unserer Themenvielfalt laden wir Erwachsene<br />

ein, sich für die Entwicklung unserer Lebenswelt<br />

und für künftige Generationen einzusetzen.<br />

Dazu geben wir Informationen, Gedankenimpulse<br />

und Anregungen.<br />

Die AutorInnen übernehmen selbst die<br />

Verantwortung für den Inhalt ihrer Artikel.<br />

Auflage: 4 mal im Jahr<br />

unterstützung durch<br />

IMPROVE<br />

GEMEINW<br />

GEMEINW<br />

www.imp<br />

www.improve.or.at<br />

2 | JUNI 20<strong>22</strong>


editorial & information<br />

Eine Vision:<br />

Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ)<br />

EIN ETHISCHES WIRTSCHAFTSMODELL ODER SPINNEREI?<br />

Unser jetziges Wirtschaftssystem steht auf dem Kopf. Das Geld<br />

ist zum Selbst-Zweck geworden, statt ein Mittel zu sein für<br />

das, was wirklich zählt: Ein gutes Leben für alle (Christian<br />

Felber, Autor des Buches "Gemeinwohl-Ökonomie" und<br />

Mitinitiator der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung)<br />

Derzeit hat die Gemeinwohl-Ökonomie in 35 Staaten 4101 Mitglieder<br />

und in Deutschland, Schweiz und in Österreich 835 zertifizierte Unternehmen.<br />

Die Basis der Gemeinwohl-Ökonomie sind die Menschenwürde, die<br />

Ökologische Nachhaltigkeit, die Solidarität und Gerechtigkeit sowie die Transparenz und<br />

Mitentscheidung.<br />

-Bildung mit Zukunft<br />

OHL-ÖKONOMIE-Bericht &<br />

OHL-ÖKONOMIE-Testat<br />

rove.or.at/akkreditierung.html<br />

Doch wie passen Wirtschaftlichkeit und Gemeinwohl-Ökonomie zusammen? Unternehmen<br />

benötigen Wachstum und Profit, um auf dem Markt bestehen zu können. Derzeit treffen<br />

Kostensteigerungen viele Unternehmen besonders massiv. Trotzdem setzen immer mehr<br />

Firmen auf Nachhaltigkeit und sind bereit, die wirtschaftliche Verantwortung für Mensch,<br />

Natur und das Zusammenleben zu übernehmen.<br />

Den Wert des Gemeinwohls gibt es, seit es Menschen gibt. Er ist in allen Kulturen anzutreffen.<br />

Als Begriff und Bestandteil der Philosophie, Ethik, Staatstheorie und Ökonomie<br />

zieht er sich von Beginn an durch die Geschichte der abendländischen Kultur, einige<br />

Beispiele:<br />

340 - 300 v. Chr.: Platon schreibt in der Politeia: „Das Gemeinwohl stellt dabei die Funktion<br />

und das Ziel der politischen Gemeinschaft dar, in ihm verwirklichen sich die Bedürfnisse,<br />

die Interessen und das Glück aller Bürger durch ein tugendhaftes und gerechtes<br />

Leben.“<br />

1712 – 1778: Jean-Jacques Rousseau führte in seinem Hauptwerk „Vom Gesellschaftsvertrag<br />

oder Prinzipien des Staatsrechtes“ aus, dass die alleinige Grundlage legitimer<br />

politischer Macht nur der Gemeinwille sein kann, der immer das Gemeinwohl anstrebt.<br />

Auch in Europa wurde die Gemeinwohl-Ökonomie bereits integriert: Der Europäische<br />

Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) hat die Stellungnahme "Gemeinwohl-Ökonomie<br />

- ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell für den sozialen Zusammenhalt" am 15. September<br />

2015 mit 86% Ja-Stimmen angenommen. Der EWSA erachtet die GWÖ als geeignet, in<br />

den Rechtsrahmen der Union und ihrer Mitgliedstaaten integriert zu werden.<br />

Sicher gibt es auch kritische Stimmen. Doch wie sagte Sir William Osler seinerzeit so treffend:<br />

"Der wichtigste Schritt zum Erfolg ist der, sich überhaupt dafür zu interessieren."<br />

Ich wünsche Ihnen eine schöne Sommerzeit,<br />

Ihr<br />

Karl H. Schrittwieser<br />

Obmann und Herausgeber<br />

<strong>LERNEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>ZUKUNFT</strong><br />

3 | JUNI 20<strong>22</strong>


information & bildung<br />

Was macht unser Gehirn, wenn wir schlafen?:<br />

Schlaf und Träume<br />

WELCHE FUNKTION HABEN TRÄUME? UNSER GEHIRN ARBEITET IMMER NOCH<br />

KRÄFTIG, WENN UNSER KÖRPER SICH AUSRUHT<br />

Thomas Kolbe<br />

Fachwissenschaftler<br />

für Versuchstierkunde,<br />

Ao. Prof. für die<br />

Service-Plattform<br />

Biomodels Austria<br />

Veterinärmedizinische<br />

Universität Wien<br />

4 | JUNI 20<strong>22</strong><br />

Schlaf ist lebensnotwendig. Menschen<br />

können durch Schlafentzug sterben.<br />

Aber was passiert beim Schlafen und<br />

warum ist das für den Menschen so<br />

wichtig?<br />

Computertomographische Aufnahmen<br />

zeigen, dass sich das Gehirn im<br />

Schlaf leicht zusammenzieht, die<br />

flüssigkeitsgefüllten Kanäle und<br />

Ventrikel in diesem Organ weiten<br />

sich und es wird vermehrt Gehirnflüssigkeit<br />

(Liquor) durchgespült.<br />

Man vermutet, dass dabei Abfallstoffe<br />

aus dem Gehirn ausgespült<br />

werden, die bei ausbleibendem<br />

Schlaf früher oder später zu<br />

schwerwiegenden Schäden führen.<br />

Aber obwohl unser Bewusstsein<br />

dabei abgeschaltet ist, ist das<br />

nicht mit einer Ohnmacht oder gar<br />

einer pharmakologisch verursachten<br />

Narkose vergleichbar. Sobald<br />

das Gehirn im Schlaf ein ungewohntes<br />

Geräusch wahrnimmt, ist<br />

man sofort hellwach.<br />

Das Gehirn arbeitet während des<br />

Schlafes durchaus noch kräftig.<br />

Einmal nimmt es die Umwelt<br />

weiter wahr, wie die erwähnten<br />

Geräusche. Aber auch die Position<br />

im Bett wird unbewusst registriert.<br />

Aktive Schläfer, die sich im<br />

Bett hin- und herdrehen, fallen<br />

normalerweise nicht aus dem<br />

Bett. Das Gehirn weiß die Position<br />

des Körpers im Bett und wo die<br />

Kante ist. Daher dreht man sich im<br />

Schlaf nie über die Kante und fällt<br />

hinaus. Außer das Gehirn ist<br />

durch Alkohol oder Drogen außer Funktion<br />

gesetzt.<br />

Zum anderen arbeitet das Gehirn kräftig<br />

nach innen. Besonders bei emotionaler<br />

Unruhe vor dem Schlafengehen verarbeitet<br />

es Erlebtes in Form von Träumen. Diese<br />

lassen im Schlaf entweder sehr realistische<br />

oder absolut surreale Szenen ablaufen.<br />

Dabei hört man im Traum Dinge, spricht,<br />

fühlt und bewegt sich.<br />

Der schlafende Körper zeigt höchstens ein<br />

Zucken der Muskeln in Armen oder Beinen,<br />

mehr nicht. Außer bei den wenigen<br />

Menschen, bei denen diese Sperre nicht<br />

funktioniert und die dann schlafwandeln<br />

gehen.<br />

Dem Träumer werden alle im Wachzustand<br />

möglichen sensorischen Reize als<br />

Simulation eingespielt: Hören, Sehen,<br />

Fühlen, Körperbewegungen. Das ist mehr<br />

als jeder High-Tech-Simulator zu leisten<br />

imstande ist. Grund ist wahrscheinlich,<br />

dass das Gehirn Erlebtes verarbeitet,<br />

bewertet, abspeichert. Das kann man<br />

sich zu Nutze machen, wenn man etwas<br />

lernen will. Wenn man den Stoff vor dem<br />

Schlafengehen durchgeht, beschäftigt sich<br />

das Gehirn im Schlaf noch weiter damit<br />

und verfestigt den gelernten Stoff in Form<br />

von Erinnerungen.<br />

Zwei Tipps noch dazu: Das Lehrbuch<br />

einfach nur unter das Kopfkissen zu<br />

legen, funktioniert nicht. Und am Abend<br />

vor einer Prüfung sollte man nicht bis in<br />

die Nacht lernen, sondern früh schlafen<br />

gehen. Denn erholt ist das Gehirn am<br />

nächsten Tag viel leistungsfähiger als<br />

übermüdet.<br />

Foto: © mnaydenova | pixabay.com


information & gesellschaft<br />

Erziehung ist (k)ein Kinderspiel!<br />

Dann mach‘ doch, was du willst!<br />

WIEVIEL MAN JEMANDEN BEDEUTET, ERKENNT MAN VOR ALLEM AN DER ART<br />

UND WEISE SEINES BEISTANDES UND TROSTES, WENN MAN DURCH SCHWERE<br />

ZEITEN GEHT (Esragül Schönast)<br />

Wenn die Unvernunft der<br />

Jugendlichen mit einer guten<br />

Portion Provokation und<br />

Sturheit einhergeht und sie<br />

auf keinen guten Rat mehr hören wollen,<br />

wissen Eltern oft nur noch eins darauf zu<br />

antworten: „Dann mach‘ doch, was du<br />

willst!“ Scheinbar entlässt dieser Satz in<br />

die Freiheit. In Wirklichkeit enthält er ein<br />

Ultimatum, setzt unter Druck. Jahrelange,<br />

bemühte Erziehungsarbeit endet<br />

mit einem „Götz-Zitat“ – Das war’s!<br />

Die Türen fallen zu, man hat einander<br />

nichts mehr zu sagen. Ihre Mühe bleibt<br />

unbedankt oder der Dank wird auf den<br />

Pflichtanteil reduziert.<br />

„Dann mach‘ doch, was du willst!“ Bei<br />

diesem Satz kann folgendes zwischen<br />

den Zeilen durchschwingen: Enttäuschung<br />

(Sie meinen es gut, doch man<br />

hört nicht auf Sie), gekränkte Eitelkeit<br />

(Man stellt Ihre Kompetenz in Frage),<br />

Wut („Das tut sie/er nur, um mich zu<br />

ärgern!“), Verzweiflung („Ich weiß mir<br />

nicht mehr anders zu helfen!“), Erpressung<br />

(„Entweder du richtest dich nach<br />

meinen Vorstellungen oder du wirst<br />

sehen, wie du zurechtkommst!“). Durch<br />

den Widerstand Ihres Kindes fühlen Sie<br />

sich persönlich abgelehnt und reagieren<br />

– verzeihen Sie! – genauso pubertär wie<br />

dieses.<br />

momentan auf Sie macht.) Dann senden Sie<br />

eine Ich-Botschaft ohne Machtwort, Vorwurf:<br />

„Mir ist es wichtig, dass du weißt, wie ich<br />

darüber denke... Vor allem möchte ich, dass<br />

du weißt, was du mir bedeutest und dass ich<br />

mir wünsche, dass du den richtigen Weg für<br />

dich findest.“ Wenn Sie solchermaßen loslassen,<br />

dann bleiben Sie Ihrem Kind Stütze und<br />

Orientierungshilfe und geben ihm vor allem<br />

die emotionale Sicherheit. Ins rechte Lot wird<br />

Ihr Sohn/Ihre Tochter dann aus eigener Kraft<br />

finden.<br />

Wir können unsere Kinder nicht vor allem<br />

bewahren und manchmal müssen sie anscheinend<br />

auch schlechte Erfahrungen machen,<br />

aber wir können und sollen die Türen offenhalten.<br />

Wenn sie dann klein und angeschlagen<br />

wiederkommen, ist es wichtig, dass<br />

Sie ihm die Wiedereingliederung ohne<br />

Gesichtsverlust ermöglichen. Kein<br />

belehrendes, süffisantes „Ich hab’s<br />

ja gleich gewusst!“, sondern ehrlich:<br />

„Ich freue mich, dass du wieder da<br />

bist“, „...dass du das einsiehst!“ Eine<br />

ehrliche Aussprache muss in Ruhe erfolgen.<br />

Jugendliche wissen diese Haltung<br />

zu schätzen, wenn sie es auch nicht immer<br />

gleich zugeben. Aber so kann er/sie<br />

aus Fehlern lernen und Ihre Beziehung<br />

wird immer mehr zu einer tragfähigen<br />

Basis für die Zukunft.<br />

Mag. a Maria Neuberger-<br />

Schmidt<br />

Autorin und Gründerin<br />

Verein Elternwerkstatt<br />

Foto: Ingrid Perger<br />

Elternwerkstatt<br />

KLARHEIT OHNE GESICHTSVERLUST<br />

Stattdessen könnte es in etwa so<br />

lauten: „Ich sehe, dass du momentan<br />

nicht bereit bist, auf mich zu hören!“<br />

(Sie sagen, welchen Eindruck Ihr Kind<br />

Foto: © Nicole Miranda | pixabay.com<br />

5 | JUNI 20<strong>22</strong>


information & gesellschaft<br />

Gesundheit ist alles:<br />

Die bunte Welt des Darms<br />

GESUNDHEIT GEDEIHT <strong>MIT</strong> DER FREUDE AM LEBEN<br />

Mag. a Julia<br />

Geißler-Katzmann<br />

selbstständige<br />

Ernährungswissenschafterin<br />

Kinesiologin nach Dr. med.<br />

Klinghardt<br />

Vorträge und Workshops<br />

Nähere Informationen unter<br />

www.julika.at<br />

Egal, wo man aktuell liest, stets<br />

findet man Artikel über das<br />

Leben in unserem Darm – das<br />

Darmmikrobiom. Es ist dies die<br />

Gesamtheit unzähliger Bakterien, die<br />

unseren Darm besiedeln. Mittlerweile ist<br />

bekannt, dass der Darm mit dem Hirn<br />

und mit der Leber in Interaktion tritt.<br />

Auch hinsichtlich Zivilisationskrankheiten,<br />

wie Diabetes Typ 2 oder metabolisches<br />

Syndrom, soll die Darmflora<br />

nicht mehr außer Acht gelassen werden.<br />

Es scheint so, dass unser Darm eine viel<br />

wichtigere Rolle in unserer Gesundheit<br />

einnimmt, als die Wissenschaft bisher<br />

angenommen hat. Immer mehr stellt<br />

die medizinische Forschung daher unser<br />

Darmmikrobiom in den Fokus.<br />

KINDER UND IHR IMMUNSYSTEM<br />

Immunzellen des menschlichen Körpers<br />

werden zu 80% im Darm gebildet. Kinder<br />

sind besonders gefordert ihr Immunsystem<br />

zu trainieren. Wo viele Kinder<br />

zusammenkommen, da treffen sich auch<br />

viele Mikroorganismen. Umso wichtiger<br />

scheint es in diesem Zusammenhang<br />

eine gesunde Darmflora vom Säuglingsalter<br />

an über die gesamte Kindheit weg<br />

aufzubauen. Auch zeigen viele kindliche<br />

Hautprobleme, wie zum Beispiel die<br />

Neurodermitis unter anderem ihre Ursache<br />

in der Bakterienzusammensetzung<br />

des Darmmilieus.<br />

Somit kann eine optimale Ernährungsweise<br />

einmal mehr den kindlichen<br />

Organismus in seiner Gesundheit<br />

unterstützen! Wir dürfen den Einfluss des<br />

täglichen Essens nicht unterschätzen, im<br />

Gegenteil: nutzen wir die täglichen Mahlzeiten<br />

als Chance um uns selbst fit zu<br />

halten! Jeder Tag birgt dabei ein großes<br />

Potential und das jeden Tag aufs Neue!<br />

GUTES FUTTER FÜR DIE<br />

KÖRPER<strong>MIT</strong>TE<br />

Der Mund als Tor zu unserem Körper und<br />

die Türe zu unserer Gesundheit! Neben<br />

Bewegung, Stressreduktion, ausreichend<br />

Schlaf und dem Vermeiden von Giftstoffen<br />

(wieder ein Pluspunkt für biologisch<br />

produzierte Ware!), können wir mit<br />

der Nahrung jene Bakterien anfüttern,<br />

die uns optimal unterstützen. Neben<br />

reichlich Gemüse und täglich 2 Portionen<br />

Obst, allen voran blaue oder rote Arten,<br />

wie Rotkraut, Auberginen, Kirschen,<br />

Heidelbeeren, oder Johannisbeeren, sind<br />

Ballaststoffe notwendig, um unseren<br />

Darm fit zu halten. Unter dem Begriff<br />

der „resistenten Stärke“ wird ein ganz<br />

besonderer Ballaststoff gemeint, der das<br />

wahre „Happy Food“ für unsere Körpermitte<br />

darstellt. Dabei handelt es sich<br />

um eine relativ feste, kristalline Struktur,<br />

die nicht ins Blut aufgenommen wird,<br />

sondern direkt in den Dickdarm geht.<br />

So weit, so gut. Muss nur noch geklärt<br />

werden, wie wir sie herstellen, die resistente<br />

Stärke. Hier empfehle ich, jedes<br />

Mal, wenn am Speiseplan Erdäpfel, Reis<br />

6 | JUNI 20<strong>22</strong>


oder Nudeln stehen schon vorauszudenken<br />

(als „meal prep“ würden das viele<br />

verstehen). Kochen Sie schon die Portion<br />

für den nächsten Tag mit und stellen Sie<br />

diese nach dem Erkalten noch 12 Stunden<br />

in den Kühlschrank. Am nächsten<br />

Tag zu Erdäpfel-, Reis- oder Nudelsalat<br />

verarbeitet machen Sie nicht nur Ihre<br />

Darmflora glücklich, sondern auch Ihren<br />

Blutzuckerspiegel! Dieser steigt durch<br />

die resistente Stärke langsamer an und<br />

sie fühlen sich länger satt. Nebenbei<br />

bemerkt kann der Körper so auch nur die<br />

Hälfte der Kalorien verarbeiten, dadurch<br />

kann dieser Ballaststoff auch bei der<br />

Gewichtsreduktion Erfolge bringen!<br />

SOMMERURLAUBSTIPP: DARM GUT,<br />

ALLES GUT<br />

Gerade im Sommer und in der Urlaubszeit<br />

leidet so mancher Darm durch eine<br />

ungewöhnliche Keimbelastung oder das<br />

„andere Essen“ (Zubereitungsarten).<br />

Manchen macht auch das verunreinigte<br />

Trinkwasser und die Bakterienflora auf<br />

fremden Toilettensitzen oder im Hotel-<br />

Swimmingpool Probleme im Darm.<br />

Das kann so manche Stimmung trüben<br />

und das ist schade.<br />

REZEPT<br />

HAPPY FOOD - SOMMERLICHER REIS-<br />

SALAT<br />

Zutaten:<br />

150 g gekochter Reis (kaltgestellt vom<br />

Vortag), 100 g Schafkäse, 1 roter Paprika, 1<br />

gelber Paprika, 1 große Birne, eine Handvoll<br />

schwarze Oliven, frisches Basilikum, etwas<br />

Liebstöckl.<br />

Für das Dressing: kaltgepresstes Olivenöl (2<br />

EL) und etwas Balsamicoessig mit Zitronenpfeffer<br />

(Sonnentor) und Salz vermischen.<br />

Zubereitung:<br />

Paprika, Schafkäse und die Birne klein würfelig<br />

schneiden und in einer Schüssel vermischen.<br />

Die Oliven halbieren und entkernen.<br />

Die Kräuter fein hacken.<br />

Das Dressing anrühren und unter den Salat<br />

mischen – alles gut durchziehen lassen und<br />

einfach nur genießen!<br />

Darum rate ich hier vorzubeugen,<br />

entweder gezielt mit Präparaten wie<br />

„Omnibiotic Reise“ von Allergosan, die<br />

würde ich schon 2 Wochen vor Reiseantritt<br />

beginnen, und/ oder aber die häufig<br />

zitierte Regel: „Cook it, peal it or leave<br />

it!“ zu beherzigen. Übersetzt bedeutet<br />

das: „Koch es, schäl es oder lass es!“.<br />

Achten Sie in Ihrem Urlaub auch auf<br />

offene Getränke (insbesondere mit Eiswürfeln)<br />

und prüfen Sie die Speisen beim<br />

Buffet, insbesondere auf Inhaltsstoffe<br />

wie rohe Eier (Mayonnaise, Tiramisu)<br />

oder rohen Fisch.<br />

Der Verdauungstrakt wird es Ihnen auf<br />

jeden Fall danken und einem schönen<br />

Sommerurlaub steht somit nichts mehr<br />

im Wege!<br />

Foto: © Archiv Mag. a Geißler-Katzmann


information & entwicklung<br />

Emotionen erkennen und nutzen:<br />

Freude und Leichtigkeit in der Führung<br />

FREUDE AN DER ARBEIT LÄSST DAS WERK TREFFLICH GERATEN.<br />

(Aristoteles)<br />

Elisabeth Rechberger<br />

Unternehmensberaterin<br />

für pädag. Bildungseinrichtungen<br />

Business- und Personalcoach<br />

Elternbildnerin<br />

Elementarpädagogin<br />

www.zusammenwachsen.or.at<br />

Vieles läuft heutzutage streng<br />

nach Plan, auch im Bildungsbereich.<br />

Ziele müssen erreicht<br />

und Dokumentationen gemacht<br />

werden, die Eltern sind stärker eingebunden<br />

und die Kinder sollen bestmögliche<br />

Bildung bekommen. Oft fällt uns gerade<br />

in heutiger Zeit, wo uns Krisen begleiten,<br />

das Zusammenleben und Arbeiten<br />

schwerer. Freude ist vielfach verloren<br />

gegangen. Viele Dinge funktionieren<br />

nicht mehr so wie früher. Es müssen<br />

neue Wege und Möglichkeiten gefunden<br />

werden, wie man trotz dieser herausfordernden<br />

Zeit gute Leistungen erbringen<br />

kann. Denn diese werden nach wie vor<br />

eingefordert.<br />

Den zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

wird von Führungskräften oft weniger<br />

Bedeutung beigemessen, außer die<br />

Arbeit wird nicht entsprechend erledigt.<br />

Dann gibt es meist ein Gespräch, um den<br />

"Fehler" zu besprechen und es folgen<br />

möglicherweise Konsequenzen. Im besten<br />

Falle erledigt das Team seine Arbeit<br />

selbstständig, ohne Drumherum. Einfach<br />

Tun. Die Unternehmensziele (Bildungsziele)<br />

zu erreichen.<br />

Warum ist es als Führungskraft dennoch<br />

so wichtig, auch auf das Zwischenmenschliche<br />

zu achten, so dass das<br />

Team Spaß und Freude hat, an und mit<br />

dem was es tut und all die positiven<br />

Emotionen Platz haben?<br />

Wenn es eine Führungskraft, als<br />

ihre Aufgabe sieht, ihr Team stetig<br />

weiterzuentwickeln und das Beste in<br />

jedem Mitarbeiter zu fördern, dann<br />

sind positive Emotionen die Basis.<br />

In den letzten Jahrzehnten wurde<br />

wissenschaftlich erwiesen, dass<br />

positive Emotionen in der Führung<br />

die Leistung jedes Einzelnen und das<br />

Zusammenspiel des Gesamten günstig<br />

beeinflussen. Es bedeutet auch, dass<br />

ein Team, das positiver kommuniziert,<br />

bessere Leistungen erbringt.<br />

Negative Emotionen haben ungünstigere<br />

Auswirkungen auf die Leistungen.<br />

Menschen beeinflussen sich emotional<br />

gegenseitig, ob sie wollen oder<br />

nicht. Daher ist es wichtig zu beachten,<br />

dass jedes Teammitglied eine<br />

relevante Bedeutung für das gesamte<br />

Team haben kann. Ein einzelnes<br />

Teammitglied kann einen starken<br />

schädlichen Einfluss auf Teamkollegen<br />

und die ganze Gruppe haben, wenn<br />

es sich nicht um die Gruppe bemüht,<br />

oft negative Emotionen zeigt und<br />

zwischenmenschliche Normen des<br />

Teams verletzt.<br />

In jedem Team gibt es Personen die<br />

einen als Führungskraft unangenehm<br />

herausfordern. Hier gilt es zu beachten,<br />

dass Menschen unterschied-<br />

Foto © Gerd Altmann | pixabay.com<br />

8 | JUNI 20<strong>22</strong>


lich sind und sich auch unterschiedlich<br />

verhalten. In diesem Falle ist es aber die<br />

unbedingte Aufgabe der Führungskraft,<br />

jedem Teammitglied zu verdeutlichen,<br />

dass es mit seinem Verhalten nicht nur<br />

sich selbst, sondern auch das ganze Team<br />

beeinflusst. Und dafür auch die Verantwortung<br />

trägt.<br />

Als Führungskraft ist es daher wichtig<br />

sich selbst zu reflektieren, sich mit neuen<br />

Strategien in der Führung auseinanderzusetzen,<br />

sich der eigenen Kompetenzen<br />

bewusst zu sein und diese zu erweitern<br />

und auch weiterzuentwickeln.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt positiver<br />

Emotionen ist, dass Teams oder<br />

Unternehmen, in denen auf eine gute<br />

emotionale Stimmung Wert gelegt wird,<br />

loyalere Kunden haben. Im Bildungsbereich<br />

zufriedenere Kinder und Eltern. Die<br />

Kommunikation läuft besser, Probleme<br />

werden direkter angesprochen und der<br />

Fokus wird auf die Lösung gelegt.<br />

Positive Emotionen bedeuten für viele immer<br />

gut gelaunt und freudestrahlend zu<br />

sein und positiv zu denken. Es ist nicht<br />

die Aufgabe der Führungskraft immer<br />

für eine positive Stimmung zu sorgen<br />

und Optimismus zu verbreiten und alles<br />

was schiefläuft oder nicht funktioniert,<br />

mit einem Augenzwinkern abzutun bzw.<br />

unter den Teppich zu kehren. Es geht<br />

darum, dass für beides Platz ist.<br />

In der Praxis ist es oft so, dass das was<br />

funktioniert, selbstverständlich ist und<br />

vorwiegend an dem gearbeitet wird was<br />

nicht funktioniert oder noch zu tun ist.<br />

"Nicht geschimpft ist genug gelobt" Positive<br />

Emotionen brauchen auch ihren Platz,<br />

weil sie eine Vielzahl gewünschter Effekte<br />

bewirken.<br />

ZUM BEISPIEL<br />

• die Teamdynamik positiv unterstützen,<br />

• die Kommunikation fördern,<br />

• Mitarbeiter*innen zufriedener und leistungsfähiger<br />

sind.<br />

• Eine loyale, konstruktive und wertschätzende<br />

Zusammenarbeit mit Eltern, Kinder<br />

und Kunden fördern<br />

DAS KANN EINE FÜHRUNGSKRAFT<br />

TUN, UM POSITIVE EMOTIONEN IN<br />

IHREM TEAM ZU FÖRDERN<br />

• Ein wenig Zeit für Small Talk nehmen -<br />

wo es um angenehme Gesprächsinhalte<br />

geht.<br />

• "Guten Morgen", "Bitte", „Danke" usw.<br />

auch in stressigen Zeiten nicht vergessen<br />

• Freizeit der Mitarbeiter*innen auch als<br />

solche akzeptieren<br />

• Positives und negatives Feedback trennen.<br />

Positives Feedback nicht als Einleitung<br />

für negatives Feedback verwenden.<br />

• Humor<br />

• Expertise wertschätzen – speziell auch<br />

vor anderen<br />

Sich als Führungskraft seiner eigenen<br />

Emotionen bewusst zu sein, ob positiv oder<br />

negativ. Nicht danach zu streben Unannehmlichkeiten<br />

zu beseitigen, sondern zu<br />

lernen, wie man sie wirkungsvoll für seinen<br />

Alltag nützen kann.<br />

9 | JUNI 20<strong>22</strong>


information & entwicklung<br />

Der Kommunikator – Teil 8:<br />

Super-Content<br />

WOHER NEHMEN, WENN NICHT STEHLEN<br />

Mag. Markus Neumeyer M.A.<br />

Kommunikations-Experte,<br />

Autor, Texter<br />

und Ghostwriter<br />

Gründer der Werbeagentur<br />

"Bunte Feder"<br />

www.buntefeder.at<br />

Autoren-Website und<br />

Reiseblog:<br />

www.maxneumeyer.at<br />

Sie haben noch nie mit Content zu<br />

tun gehabt?<br />

Sie wissen nicht einmal was Content<br />

eigentlich ist?<br />

Kann sein, ist aber äußerst unwahrscheinlich,<br />

wenn Sie nicht gerade in<br />

Pension sind, nichts mit dem Internet am<br />

Hut haben und Smartphones verweigern.<br />

Content ist nämlich nichts anderes als<br />

Inhalt! Manche meinen auch „qualifizierter<br />

Inhalt“, also Content, der etwas<br />

zu sagen hat. Ich sage: kann sein, sollte<br />

sein, muss aber nicht unbedingt so sein.<br />

Schließlich werden wir tagtäglich von<br />

unqualifizierten Inhalten nur so überschwemmt.<br />

Das ist alles Content - wenn<br />

auch in unterschiedlichen Qualitäten!<br />

CONTENT-ARTEN IM ÜBERBLICK<br />

Der Begriff „Content“ ist mit dem wachsenden<br />

Erfolg des Internets groß geworden<br />

und inzwischen zu einer eigenen<br />

Disziplin geworden. Besonders wichtig<br />

ist guter Content für Unternehmen,<br />

Organisationen oder Influencer. Aber<br />

auch Privatpersonen nutzen Content,<br />

um sich (in den sozialen Netzwerken) zu<br />

präsentieren. Manche meinen, Content<br />

gäbe es ausschließlich digital bzw.<br />

online, die Grenzen sind aber nicht leicht<br />

zu definieren, schließlich werden auch<br />

analoge Inhalte fast immer mit digitalen<br />

Hilfsmitteln erstellt (auch ausgedruckte<br />

Texte wurden mit Textverarbeitungs-<br />

Software wie Word geschrieben). Für<br />

mich ist alles Content, was von einem<br />

Content-Produzenten mit einer bestimmten<br />

Absicht veröffentlicht bzw. zur Verfügung<br />

gestellt wird.<br />

Miriam Löffler und Irene Michl haben in<br />

ihrem Standardwerk „Think Content!“<br />

für Content-Interessierte folgende Arten<br />

identifiziert:<br />

• Navigations-Content: z.B. Buttons,<br />

Sitemap, Teaser u.s.w.<br />

• Service- und Hilfe-Content: z.B.<br />

Erklärvideos, FAQ, Kontaktformulare<br />

u.s.w.<br />

• Redaktioneller Content: Ratgebertexte,<br />

Interviews, Podcasts u.s.w.<br />

• Engaging Content: Gamification,<br />

Webinare, Psychotests u.s.w.<br />

• Marketing- und Kommunikations-<br />

Content: Print-Folder, Werbetexte,<br />

PR-Meldungen u.s.w.<br />

• Image-Content: Unternehmensvideos,<br />

Berichte über soziales Engagement<br />

u.s.w.<br />

• Social Media Content: Profilinformationen,<br />

Posts, Livestreams u.s.w<br />

• SEO-Content: Title, Description,<br />

Keywords u.s.w.<br />

• Verkaufs-Content: werbliche Produkttexte,<br />

Herstellerinformationen<br />

u.s.w.<br />

• User-generated Content: Kommentare,<br />

Rezensionen, Blogbeiträge u.s.w.<br />

• Juristischer Content: Impressum,<br />

AGB, Datenschutzerklärung u.s.w.<br />

• Systemischer und funktionaler<br />

Content: Fehlermeldungen, Prozessbeschreibungen<br />

u.s.w.<br />

Wie unschwer zu erkennen ist, sind die<br />

Foto © Albert Ziganshin | fotolia.com<br />

10 | JUNI 20<strong>22</strong>


Grenzen zwischen den unterschiedlichen<br />

Content-Arten nicht so klar auszumachen<br />

und die verschiedenen Bereiche<br />

überschneiden sich häufig. Dennoch<br />

sollte klar sein, was mit Content gemeint<br />

ist<br />

„The web ist made of content!”<br />

Margot Bloomstein<br />

WIE MAN ZU CONTENT KOMMT<br />

Besonders in der heutigen informationsüberladenen<br />

Zeit ist guter Content für<br />

Unternehmen oft ein überlebenswichtiger<br />

Faktor. Der Kampf um Aufmerksamkeit<br />

ist in den letzten Jahrzehnten<br />

immer heftiger geworden. Nur mit<br />

gutem Content (oder Skandalen) kann<br />

das auch gelingen. Man muss seinen<br />

Zielgruppen einen Mehrwert bieten,<br />

doch woher bekommt man diese wertvollen<br />

Inhalte?<br />

An erster Stelle kann in diesem Fall nur<br />

eine wohlüberlegte Content-Strategie<br />

stehen. Diese Strategie ist der Grundstein<br />

für den Erfolg. Viele Unternehmen<br />

haben bereits großartige Inhalte, wissen<br />

das allerdings gar nicht. Eine Content-<br />

Strategie hilft dabei, diese „Schätze“ zu<br />

bergen und richtig aufzuarbeiten und zu<br />

präsentieren.<br />

DIE CONTENT-STRATEGIE<br />

Am Beginn jeder Content-Strategie<br />

steht die Analyse. Sie soll den aktuellen<br />

Stand der eigenen „Content-Situation“<br />

ans Licht holen. Weitere Punkte sind<br />

die Beschreibung der Zielgruppen, die<br />

Unternehmensziele, die Kommunikationsformen,<br />

die taktischen Maßnahmen<br />

in allen Bereichen sowie die Auswahl<br />

der Erfolgsmessung – das Monitoring.<br />

Im Zuge dieser Analyse kommen immer<br />

mehrere Fragen auf. Hier eine kleine<br />

Auswahl:<br />

• Sind die Teams richtig aufgestellt?<br />

• Weiß jeder, was zu tun ist?<br />

• Sind die Bedürfnisse der Zielgruppen<br />

klar definiert?<br />

• Hat man alle notwenden Werkzeuge<br />

parat?<br />

• Reicht das Budget überhaupt aus?<br />

Im Zuge einer Content-Strategie wird definiert, warum welche Inhalte<br />

in welchem Umfang benötigt werden (Think Content!, S.48).<br />

WO MAN ÜBERALL CONTENT FINDEN KANN<br />

Wenn es an die Suche geht, bieten sich den Content-Erstellern jede<br />

Menge Möglichkeiten. Große Unternehmen haben dabei etliche<br />

Vorteile, aber auch Einzelunternehmer gehen nicht leer aus. Gute<br />

Content-Quellen sind:<br />

1. Das Unternehmen selbst:<br />

Es können beispielsweise Arbeitsprozesse vorgestellt werden.<br />

Auch Reports, Berichte aus der Entwicklung, der Markenbildung<br />

oder Guidelines können Content-Zutaten sein.<br />

2. Die Mitarbeiter*innen:<br />

Die Belegschaft ist eine großartige Content-Quelle. Stellen sie<br />

Mitarbeiter*innen vor, holen Sie Menschen ins Rampenlicht und<br />

machen Sie sie zu Botschaftern (auch auf deren eigenen Social<br />

Media Kanälen, auf freiwilliger Basis versteht sich)<br />

3. Die Kunden:<br />

Dasselbe gilt für Kunden. Lassen Sie Ihre Kunden Rezensionen<br />

schreiben, veranstalten Sie Kundenevents und schaffen Sie das<br />

Fundament für eine gesunde pulsierende Community. Tauschen<br />

Sie sich mit Ihrer Zielgruppe aus!<br />

4. Das Internet:<br />

Das Web ist eine wunderbare Quelle. Hier findet man Content<br />

im Überfluss. Schauen Sie sich die Websites der Mitbewerber an,<br />

gehen Sie in Foren Ihrer Zielgruppen und bedienen Sie sich. Damit<br />

ist nicht gemeint, Content Eins zu Eins zu übernehmen, aber die<br />

Kombination von Informationen aus verschiedenen Quellen bietet<br />

durchaus guten Mehrwert (und die Wissenschaft arbeitet seit jeher<br />

genauso).<br />

5. Studien bzw. Typologien:<br />

Lesen Sie Statistiken, Case Studies und Best Practice Beispiele und<br />

suchen Sie nach aktuellen Trends. Hier werden Sie sicher fündig.<br />

6. Datenanalyse:<br />

Stöbern Sie sich durch Ihre gesammelten Daten – diese sind wichtiger<br />

als je zuvor und können auch etwas zu Ihrer Content-Produktion<br />

beisteuern, z.B. Daten aus Kundenbindungs-Programmen oder<br />

dem Customer Relationship Management.<br />

7. Humor:<br />

Und vergessen Sie bei alledem Ihren Humor nicht. Content der<br />

Ihrer Zielgruppe ein Lächeln ins Gesicht zaubert ist unbezahlbar!<br />

Im Zuge eines sogenannten Content-Audits sammeln Sie (und ihr<br />

Team) alle möglichen Content-Inhalte, um diese in Ihre Content-<br />

Strategie zu integrieren. Vergessen Sie nicht, guter Content kann der<br />

Schlüssel zum Erfolg sein.<br />

11 | JUNI 20<strong>22</strong>


information & gesellschaft<br />

Seelennahrung:<br />

Mit Musik geht alles leichter<br />

DER RICHTIGE UMGANG <strong>MIT</strong> UNSICHERHEIT UND ANGST<br />

DI Roswitha Wurm<br />

Dipl. Lerndidaktikerin<br />

Lese- und Rechtschreibtrainerin,<br />

Kinderbuchautorin<br />

Interaktive Lesungen<br />

an Schulen buchbar unter:<br />

www.lesenmitkindern.at<br />

Die letzten beiden Jahre waren<br />

für viele Kinder geprägt von<br />

der Pandemie und zuletzt von<br />

Kriegsnachrichten. Als Förderpädagogin<br />

erlebe ich, dass dies nicht spurlos<br />

an den Kindern vorüber gegangen<br />

ist. Umso wichtiger ist es gemeinsam<br />

zu musizieren, denn Musik wird seit<br />

jeher eine heilsame Wirkung zugeschrieben.<br />

Je nach Rhythmus, Tonart,<br />

Klangfarbe, Harmonie oder Tempo<br />

können die Klänge eines Liedes oder<br />

eines instrumentalen Stückes beruhigen,<br />

harmonisieren, erfreuen oder<br />

aktivieren. Musik kann nicht die Welt<br />

retten, aber die Seele heilen. Diesen<br />

Spruch kannten schon unsere<br />

Vorfahren.<br />

GEMEINSAM MUSIZIEREN<br />

MACHT SPASS<br />

„A ram sam sam, a ram sam<br />

sam, guli, guli, guli, guli, ram<br />

sam sam, a rafiq…!“ Begeistert<br />

singen die Kinder das beliebte Lied,<br />

reißen die Hände in die Höhe, kreisen<br />

mit den Armen und wippen mit den<br />

Füßen. Genauso wie es ihnen die<br />

Kindergartenpädagogin vorzeigt.<br />

Die Jungen und Mädchen sind<br />

mit Feuereifer bei der Sache. Auch<br />

wenn die meisten nicht wissen,<br />

dass „guli“ „sag’s mir“ und „a rafiq“<br />

„Freund“ auf Marokkanisch bedeutet,<br />

schult dieses Lied nicht nur das Gehör<br />

und das rhythmische Verständnis,<br />

sondern vermittelt Kindern ein Gemeinschaftsgefühl.<br />

„Aber mein Kind ist nicht musikalisch.<br />

Das hat es bestimmt von mir!“ Dieser Meinung<br />

sind viele Eltern und probieren dann erst<br />

gar nicht gemeinsam mit ihrem Kind Lieder<br />

zu singen. Aber das stimmt nicht! Jedes Kind<br />

reagiert auf Musik, schon sechs Monate alte<br />

Kinder können zur Musik mitwippen und<br />

bereits Jüngere reagieren aufmerksam auf<br />

Töne. Keiner wird unmusikalisch geboren,<br />

sondern verliert die Gabe, wenn sie nicht<br />

angeregt wird. Das menschliche Gehirn<br />

wird durch Musik ganzheitlich stimuliert,<br />

gleichgültig ob aktiv musiziert oder ob<br />

einfach den Klängen eines Liedes oder<br />

eines Musikstückes gelauscht wird. Das<br />

ist einer der Gründe, warum sprechmotorische<br />

Therapien häufig mit Musik untermalt<br />

werden.<br />

Es ist erwiesen, dass der frühe<br />

Bezug eines Kindes zur Musik die<br />

Leistungsfähigkeit des Gehirns<br />

und die Psyche eines Babys positiv<br />

beeinflusst. Daher soll und darf<br />

mit Kindern gesungen werden. Auch<br />

wenn nicht immer jeder Ton getroffen<br />

wird. Auf die Begeisterung kommt es<br />

an! Eltern, die mit ihren Kindern singen,<br />

verbessern die emotionale Beziehung<br />

zu ihrem Kind und schaffen eine gemeinsame<br />

Tätigkeit, die allen Beteiligten<br />

Freude macht.<br />

LEHRMEISTERIN MUSIK<br />

Durch das Singen von Liedern wird die sprachliche<br />

Entwicklung spielerisch und optimal trainiert.<br />

Die Kids lernen ganz nebenbei und mit<br />

Spaß Sprachmelodie, Satzbau und Aussprache.<br />

Texte und Melodien von Kinderliedern<br />

sind meist richtige Ohrwürmer und prägen<br />

sich so leicht ins Gedächtnis ein. Singen<br />

regt die Fantasie an und lässt die Kleinsten<br />

Foto © clker-free-vector-images | pixabay.com<br />

12 | JUNI 20<strong>22</strong>


kreativ werden. Spaß macht es auch<br />

beim Singen die Vokale zu ersetzen oder<br />

ganze Wörter auszulassen und diese nur<br />

zu deuten. Der Kreativität ist da keine<br />

Grenze gesetzt.<br />

Musik fördert alle Sinne und lädt zum<br />

Tanzen ein. Bewegungslieder machen<br />

nicht nur Spaß, sondern fördern auch<br />

alle Sinne. Viele Kinderlieder laden auch<br />

zum Mitgebärden ein oder zum Geräusche<br />

machen, wie der Klassiker „Old<br />

Mac Donald hat ´ne Farm“.<br />

Kinder lieben Rituale und Strukturen.<br />

Bereits Säuglinge erkennen an der Melodie<br />

ihrer Spieluhr, dass es nun Zeit zum<br />

Schlafen ist. In Kindergartengruppen gibt<br />

es morgens das Begrüßungslied oder ein<br />

spezielles Aufräumlied. Mit einem Zahnputzsong<br />

macht abends das Reinigen der<br />

Zähne mehr Spaß. Musik gibt nicht nur kleinen Kinderherzen<br />

den Halt, der das Leben leichter und unbeschwerter macht.<br />

In meiner Tätigkeit als Förderpädagogin erlebe ich immer wieder<br />

diese Sprachlosigkeit bei meinen Schülerinnen. Wenn ein<br />

Kind zu mir sagt: „Ich kann das jetzt nicht erklären!“, frage<br />

ich es: „Magst du singen, was du sagen möchtest?“ Meistens<br />

steigt das Kind darauf ein und es „singt“ sich seinen Ärger<br />

aus der Seele. Oder wir lernen gewisse Rechtschreibregeln<br />

oder das Einmaleins singend und manchmal auch tanzend.<br />

Das macht nicht nur riesig Spaß, sondern ist ganz nebenbei<br />

auch von Erfolg gekrönt. Denn so kommen dem Kind, wenn<br />

es etwa eine bestimmte Malreihe abrufen soll, nicht nur die<br />

Zahlen, sondern auch die dazu passende Melodie in den Sinn,<br />

die ein besseres Erinnern ermöglicht.<br />

Musik berührt. Musik macht Spaß. Musik verbindet – aktueller<br />

denn je - Generationen und Nationen. Oder wie schon Joseph<br />

Haydn sagte: „Musik ist eine Sprache, die man auf der ganzen<br />

Welt versteht!“<br />

Foto © Gerd Altmann | pixabay.com<br />

13 | JUNI 20<strong>22</strong>


information & gedanken<br />

In den folgenden<br />

Schilderungen sind die<br />

Namen erfunden.<br />

Auf die Nennung von<br />

Orten und Institutionen<br />

wird bewusst verzichtet.<br />

Sie bleiben zum Schutz<br />

von Leni und ihrer<br />

heutigen Lebensgemeinschaft<br />

im Ungefähren.<br />

Leni:<br />

Eine Überlebende ritueller Gewalt<br />

BITTE SEIEN SIE WACHSAM UND SCHÜTZEN SIE KINDER VOR JEGLICHER<br />

FORM DER GEWALT<br />

Leni ist heute 27 Jahre alt. Sie<br />

konnte einem Martyrium entkommen,<br />

dem sie in ihren ersten 21<br />

Lebensjahren ausgesetzt war. Leni<br />

wurde Opfer sexualisierter und organisierter<br />

ritueller Gewalt, wurde über viele<br />

Jahre psychisch und physisch gequält,<br />

missbraucht und grausamen Ritualen<br />

unterworfen - von ihren eigenen Eltern<br />

in einem Netzwerk von Täter*Innen. 1<br />

Leni führt als junges Mädchen nach<br />

außen hin ein fast normales Leben. Sie<br />

kommt aus einem angesehenen Elternhaus.<br />

Ihre Mutter ist Sozialpädagogin.<br />

Ihr Vater, ein Universitätsprofessor,<br />

nimmt sie oft mit auf Reisen. Lenis<br />

große Leidenschaft ist das Voltigieren.<br />

Alles sieht nach einer heilen Welt aus.<br />

Niemand ahnt zunächst, was sich hinter<br />

dieser Fassade verbirgt. Als Leni auffällig<br />

wird, sorgen die Eltern für eine gefälschte<br />

Diagnose: „Autismus“. Ihr Verhalten<br />

scheint erklärt. Sie besucht fortan als<br />

Inklusions-Schülerin ein privates Mädchengymnasium.<br />

Der wahre Grund für<br />

ihre Leiden bleibt verborgen.<br />

Nur Paula, ihre Voltigier-Trainerin ahnt<br />

nach einiger Zeit, dass etwas nicht<br />

stimmt mit der Diagnose. Während des<br />

Trainings hat Leni immer wieder einmal<br />

Aussetzer, kippt um und ist außer sich.<br />

Wie in einem anderen Bewusstseinszustand<br />

erzählt sie dann von Horrorerlebnissen.<br />

Paula wird klar, dass das keine<br />

erfundenen Geschichten eines autistischen<br />

Mädchens sein können, sondern<br />

Schilderungen und Zeugnisse von erlittenem<br />

Leid und einer bitteren Realität.<br />

Sie verschafft Leni kleine Einblicke in<br />

eine andere, normale Welt, ermutigt<br />

sie, sich Hilfe zu holen, um aus dem<br />

Täterkreis auszubrechen. Vor 10 Jahren<br />

beginnt damit für Leni ein beispielloser<br />

Irr- und Leidensweg. In nur drei Jahren<br />

durchläuft sie 14 unterschiedliche Stationen:<br />

Beratungsstellen, Mädchenhäuser,<br />

Wohngruppen, Kliniken, teils geschlossene<br />

psychiatrische Einrichtungen. Einer<br />

Diagnose folgt die nächste. Leni wird mit<br />

Psychopharmaka still gestellt. Niemand<br />

glaubt ihr. Viel schlimmer noch, Leni<br />

bleibt im Netz der organisierten rituellen<br />

Gewalt gefangen. Auch hinter<br />

den Kliniktoren ist sie im Zugriff von<br />

Täter*Innen. Mit 18 wird sie für ein Jahr<br />

in eine geschlossene Abteilung verlegt.<br />

Als sie entlassen wird, ist sie keineswegs<br />

„geheilt“. Sie sucht auf eigene Faust<br />

nach Hilfe und findet sie.<br />

DISSOZIATIVE PERSÖNLICHKEITS-<br />

STRUKTUR<br />

Die schweren traumatischen Erlebnisse<br />

haben tiefe Spuren hinterlassen. Manchmal<br />

reichen kleine Auslöser. So kann es<br />

beispielsweise sein, dass ein bestimmtes<br />

Geräusch, ein Geruch oder eine versehentlich<br />

verschlossene Autotür Leni in<br />

einen anderen Bewusstseinszustand<br />

versetzen. „Alles ist dann furchtbar“<br />

schildert Leni selbst. Manchmal schreit<br />

sie einfach oder schlägt um sich. Sie<br />

fühlt sich losgelöst von sich selbst, erlebt<br />

ihr Verhalten als nicht zu sich gehörend.<br />

Es kommt vor, dass sie sich danach an<br />

nichts erinnern kann.<br />

Die wiederholte Anwendung schwerer<br />

körperlicher und psychischer Gewalt hat<br />

multiple Traumata zur Folge, die zu einer<br />

14 | JUNI 20<strong>22</strong>


information & gedanken<br />

16 | JUNI 20<strong>22</strong><br />

„Dissoziativen Identitätsstörung“ führen können – so der<br />

Fachbegriff. Organisierte, sexualisierte Gewalt erzwingt „eine<br />

gezielte Aufspaltung der kindlichen Persönlichkeit. Die entstehenden<br />

Persönlichkeitsanteile werden für bestimmte Zwecke<br />

trainiert und benutzt.” 2 Die Opfer werden regelrecht abgerichtet<br />

und gefügig gemacht. In einer gewaltvollen Wirklichkeit<br />

erfüllt die Dissoziation, also die Abspaltung des Erlebten für<br />

die Opfer, eine existentielle Schutzfunktion. Sie hilft bei der<br />

seelischen Verarbeitung des Ungeheuerlichen und stellt eine<br />

überlebenswichtige Anpassungsleistung der Opfer dar. 3<br />

FEHLENDE ERINNERUNGEN,<br />

UNGESTRAFTE TÄTER*INNEN<br />

Kinder und später dann Erwachsene mit<br />

multiplen Persönlichkeitsstrukturen sind in<br />

der Regel nicht in der Lage, ihre Erlebnisse<br />

bis ins letzte Detail schlüssig und nachvollziehbar<br />

darzustellen. So erinnern sie<br />

sich beispielsweise zwar an Opferrituale,<br />

können sich aber nicht an den Ort erinnern<br />

- was zum Wesen der Dissoziation gehört.<br />

Das macht die Verfolgung der Täter*Innen<br />

sehr schwierig oder erstickt sie im Keim.<br />

Die Aussagen der Opfer sind juristisch<br />

nicht beweiskräftig und in den Augen von<br />

Polizei und Staatsanwaltschaft bisweilen<br />

auch unglaubwürdig, vielleicht weil sie so<br />

ungeheuerlich und unfassbar sind. Die Fälle<br />

werden oft nicht konsequent verfolgt oder<br />

als nicht justiziabel zu den Akten gelegt. Die<br />

Täter*Innen bleiben ungestraft.<br />

Oft kommt es nicht einmal zu einer Anzeige,<br />

weil Opfer schlichtweg Angst haben<br />

vor der Verfolgung durch die Täter*Innen.<br />

In rituellen Gewaltstrukturen gilt ein<br />

striktes Schweigegebot. Das macht es<br />

Aussteiger*Innen - Opfern wie Täter*Innen<br />

- besonders schwer. Sie werden von den<br />

Täter*Innen unter Druck gesetzt und verfolgt.<br />

LEBEN IN SICHERHEIT<br />

Leni lebt heute unter anderem Namen und mit einer neuen<br />

Identität, einem neuen Ausweis. Sie ist unter ihrer alten Identität<br />

nicht mehr auffindbar. Das schützt sie vor den Täter*Innen.<br />

Schutz hat Leni auch in ihrer neuen Familie gefunden. Hier<br />

lebt sie seit fünf Jahren. Ihr Irrweg hat ein Ende. Die Einrichtung<br />

bietet komplex traumatisierten jungen Menschen


mit höchstem Betreuungsbedarf eine therapeutische Lebensgemeinschaft.<br />

Ganzjährig und rund um die Uhr leben ein, zwei oder<br />

drei junge Menschen in Familien und werden traumapädagogisch<br />

betreut. Achtsamkeit, Resilienz, neue Erfahrungen jenseits von Gewalt<br />

und vor allem die Schaffung eines sicheren Ortes sind zentrale<br />

Anliegen. Der amerikanische Psychiater, Neuropsychologe und einer<br />

der renommiertesten Kindertraumatologen Bruce D. Perry schreibt,<br />

dass es bei der Heilung eines Traumas „um das Wiederherstellen<br />

von Vertrauen, das Wiedererlangen von Zuversicht, die Rückkehr<br />

zu einem Gefühl von Sicherheit und die Wiederverbindung mit der<br />

Liebe“ geht.<br />

Diesen Ansatz verfolgen die traumatologisch ausgebildeten Pädagogen<br />

und Therapeuten, die als externe Mitarbeiter Lenis neue<br />

Familie mit Fachkenntnis bei der Bewältigung des Alltags und mit<br />

traumapädagogischen Projekten unterstützen. Es ist diese engagierte<br />

Arbeit, die zur Rettung aus einer unmenschlichen Vergangenheit<br />

einen winzig kleinen Teil beiträgt. Wie lange Leni in ihrer neuen<br />

Familie bleibt, ist offen. Womöglich für immer, denn der konzeptionelle<br />

Ansatz der Einrichtung schließt das nicht aus. Sie hat inzwischen<br />

eine sozialpädagogische Ausbildung begonnen. Das Studium<br />

meistert sie mit Bestleistungen und einer außerordentlichen Intelligenz.<br />

Aber ohne begleitende Betreuung schafft sie weder die täglichen<br />

Fahrtwege noch die Teilnahme an den Lehrveranstaltungen.<br />

Zu groß sind die Ängste, zu schwer lastet die Vergangenheit.<br />

1<br />

An dieser Stelle wird auf eine ausführlichere<br />

Schilderung des Martyriums<br />

verzichtet. Empfohlen sei die zweiteilige<br />

Filmdokumentation „Höllenleben“ von Liz<br />

Wieskerstrauch, die auf Youtube zu finden<br />

ist.<br />

2<br />

Aus der 2018 erschienen Studie „Sexualisierte<br />

Gewalt in organisierten und rituellen<br />

Gewaltstrukturen“ des gleichnamigen<br />

Arbeitskreises beim Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.<br />

Hierin finden sich zahlreiche Empfehlungen<br />

an Politik und Gesellschaft mit dem<br />

Ziel der Aufklärung.<br />

3<br />

Zum Thema „Dissoziative Identitätsstörung“<br />

gibt es u.a. Beiträge der ZEIT Online<br />

Redaktion ze.tt auf YouTube. Ein Beispiel:<br />

https://youtu.be/olCeiUXrARw<br />

Zeichnungen: © privat<br />

17 | JUNI 20<strong>22</strong>


information & bildung<br />

Ausbildungsmöglichkeiten für junge Leute:<br />

Beruf eines Psychotherapeuten<br />

GEISTIGE LANDKARTEN NEU AUSRICHTEN<br />

Dipl.Ing. Alexander Ristic<br />

Associated Press Austria<br />

info<br />

https://www.psychotherapie.at/<br />

Wenn Sie einen Psychotherapeuten<br />

bitten, in wenigen<br />

Worten zu erklären, was er<br />

macht, erhalten Sie blumenreiche<br />

Umschreibungen, abstrakte<br />

Begriffe und vergleichende Bilder zu<br />

hören: „Wir helfen Menschen, sich<br />

selbst zu finden“ oder „das Unbewusste<br />

bewusstmachen“ oder „Hilfe zur<br />

Selbsthilfe“ oder „die Probleme erkennen<br />

und meistern“ oder „die Potentiale<br />

entwickeln“ oder „völlige Selbstaktualisierung“.<br />

Medien berichten, dass jetzt nach der<br />

Pandemie der Bedarf nach Unterstützung durch Psychotherapeuten<br />

enorm gestiegen ist. Ich bekomme das Gefühl, dass es<br />

den Psychotherapeuten gelungen ist, geheim zu halten, was<br />

sie wirklich machen.<br />

Ich möchte es vereinfachen und erklären was diesen Beruf<br />

ausmacht.<br />

Bei der Definition des Psychotherapeutenberufs wird deshalb<br />

so gern in Abstraktionen gesprochen, weil er sehr komplex<br />

ist. Wenn man das Berufsbild konkret und vereinfacht ausdrücken<br />

will, kann man sagen: Jeder Mensch hat gewissermaßen<br />

eine Landkarte im Kopf, auf der seine früheren Erfahrungen<br />

und Gewohnheiten eingezeichnet sind. Mit dieser Landkarte<br />

orientiert er sich, ohne dass ihm das bewusst ist. Landkarten<br />

dienen dazu, sich in unbekanntem Gebiet zurechtzufinden.<br />

Auch im täglichen Leben müssen wir uns immer wieder zu-<br />

rechtfinden, wenn wir neue Leute kennenlernen,<br />

eine neue Ausbildung beginnen,<br />

einen neuen Arbeitsplatz haben, etwas<br />

Ungewohntes tun wollen.<br />

Man könnte also sagen, dass sich Psychotherapeuten<br />

mit menschlichen Landkarten<br />

beschäftigen. Dieses Bild stammt<br />

von Alfred Korzybsky, dem Begründer der<br />

Kybernetik.<br />

Manche Personen haben eine uralte<br />

Landkarte im Kopf, welche noch von ihren<br />

Eltern stammt, in der weder die vierspurige<br />

Autobahn noch der neue Flughafen<br />

eingezeichnet sind. Manche haben eine<br />

verkehrte Karte und wundern sich, dass sie<br />

nie ans Ziel kommen. Es ist für den Außenstehenden<br />

durchaus verwunderlich, wenn<br />

sich jemand mit einer Straßenkarte von<br />

Wien in Salzburg zurechtfinden möchte und<br />

die Karlskirche sucht!<br />

Die psychotherapeutische Arbeit besteht<br />

darin, die Landkarte im Kopf auf einen<br />

neuen Stand zu bringen oder gegen eine<br />

nützlichere und modernere auszutauschen,<br />

so dass neues Verhalten möglich wird. Das<br />

Verändern der Landkarten kann man auch<br />

als Sichtwechsel verstehen. Dieser Sichtwechsel<br />

führt zum Kurswechsel, dass heißt,<br />

eine veränderte Sicht der Dinge führt zu<br />

einem veränderten Verhalten. So definiert,<br />

beschäftigen sind die Psychotherapeuten<br />

mit dem Sicht- und Kurswechsel anderer<br />

Menschen.<br />

Durch einen Sicht- und Kurswechsel kann<br />

man sein Leben neu definieren und ein<br />

besseres und harmonisches Miteinander<br />

erleben.<br />

18 | JUNI 20<strong>22</strong><br />

Foto: © Gerd Altmann | pixabay.com


Sie wissen<br />

selbst am<br />

besten,<br />

womit Sie<br />

Ihr Wissen<br />

ergänzen<br />

wollen!<br />

IMPROVE-Bildung mit Zukunft<br />

eines von 835 Unternehmen<br />

(in Deutschland, Österreich und Schweiz), das<br />

„GEMEINWOHL-ÖKONOMIE“ zertifiziert ist.<br />

Wir stehen gerne für Ihre persönliche<br />

Weiterbildung zur Verfügung.<br />

https://www.improve.or.at<br />

19 | JUNI 20<strong>22</strong><br />

Foto © B_Me | pixabay.com


information & gesellschaft<br />

Abenteuer Müllplatz:<br />

Das echte Wien<br />

ABFALL IST DAS, WAS IM EINZELNEN ABFÄLLT UND DANN<br />

IN RAUEN MENGEN ANFÄLLT (Brigitte Fuchs)<br />

Patrick Rusch, MA<br />

Familienvater, Angestellter<br />

Milizoffizier aD<br />

der Schweizer Armee<br />

Lebt in Wien<br />

infos<br />

über den autor<br />

Patrick Rusch, geboren 1967 in<br />

Luzern (Schweiz). Familienvater,<br />

Angestellter, bekennender<br />

Kästnerianer. Unabhängig,<br />

kritisch, gut gelaunt. Studium<br />

an der Universität Bern<br />

(Rechtswissenschaften) und<br />

an der Fachhochschule Wiener<br />

Neustadt (Entrepreneurship &<br />

Applied Management). Seine<br />

Passionen sind seine Familie,<br />

gute Bücher, Geschichte und<br />

klassischer Jazz.<br />

Wo lernt man das echte Wien<br />

am authentischsten kennen?<br />

Wenn man in der Staatsoper<br />

eine Vorstellung besucht, bei<br />

einem Spaziergang auf dem Graben, in<br />

einem Kaffeehaus im Ersten Bezirk?<br />

Als ich selbst vor 16 Jahren in Wien<br />

Wohnsitz nahm und zu arbeiten begann,<br />

lernte ich viel über Wien und die Wiener<br />

in den einschlägigen Kaffeehäusern im<br />

Ersten Bezirk. Wie jeder Gast eine Figur<br />

verkörpert und in der gerade laufenden<br />

Vorstellung «Das Kaffeehaus» spielt.<br />

Die mitunter doppelbödige Freundlichkeit<br />

von Kellnern, die möglicherweise<br />

gerade den am meisten auf die Schippe<br />

nehmen, den sie jetzt am freundlichsten<br />

servicieren. Einige dieser Kaffeehäuser,<br />

besuche ich heute nicht mehr, weil ich<br />

sie inzwischen als zu touristisch besetzt<br />

wahrnehme. Was vermutlich, Hand aufs<br />

Herz, ein vollkommen ungerechtfertigtes<br />

Vorurteil ist. Wie ich kürzlich zufällig<br />

selbst erleben durfte, strahlen auch die<br />

touristischsten Kaffeehäuser Wiens einen<br />

tollen Charme aus. Die Kellner bieten<br />

einen ausgezeichneten Service und die<br />

Speisen und Getränke sind von hoher<br />

Qualität zu einem fairen Preis.<br />

Besuche von kulturellen Veranstaltungen<br />

bieten gute Zugänge zu Wien und den<br />

Wienern. Dabei ist es unerheblich, vielleicht<br />

sogar eher nachteilig, für Kultur<br />

ausschliesslich ihre obersten Repräsentanten<br />

zu konsultieren. An einer eher<br />

versteckten Veranstaltung lernte ich<br />

zum Beispiel meine Frau und inzwischen<br />

Mutter meiner Kinder kennen. Wenn ich<br />

an diesem Abend im Burgtheater und<br />

nicht ebendort, wo ich sie singen hörte,<br />

gewesen wäre, säße ich heute vielleicht<br />

nicht mehr in Wien, sondern wieder in<br />

Zürich oder Bern.<br />

Authentisches Wien lässt sich zur Sommerszeit<br />

in einem der zahlreichen Bäder<br />

der Stadt erleben. Mitunter ist das,<br />

was man dort sieht, nicht jedermanns<br />

Geschmack. Tattoos sind offenbar vor<br />

allem eine Frage der Quantität. Allerdings<br />

macht es den besonderen Reiz<br />

Wiens aus, dass an Orten wie diesem,<br />

jeder nach seiner Façon glücklich werden<br />

kann.<br />

Kürzlich kam mir die Erleuchtung, dass<br />

der leibhaftigste Ort, Wien und die<br />

Wiener in purer Essenz kennenzulernen,<br />

der Müllplatz ist. An einem Samstagmorgen<br />

lautete die Mission, zwei gefüllte<br />

WÖLIs zum nahegelegenen Müllplatz zu<br />

bringen und gegen zwei neue WÖLIs einzutauschen.<br />

Die Ouvertüre des Besuchs<br />

eines Müllplatzes ist der Eingangsbereich.<br />

Hier werden Sie von einem qualifizierten<br />

Mitarbeiter empfangen, dem Sie<br />

zu benennen haben, was für Müll Sie zu<br />

entsorgen wünschen. Der kompetente<br />

Mitarbeiter vor Ort berät Sie, wo Sie<br />

den mitgeführten Müll idealer Weise<br />

(– gefälligst –) zu platzieren haben. Der<br />

Empfang erscheint ihnen möglicherweise<br />

leicht raunzig. Tatsächlich ist er immer<br />

kompetent und wenn Sie sich bereits auf<br />

Wiener Schmäh verstehen, wird es Ihnen<br />

leichtfallen, ihn auch bei der Ansprache<br />

durch die Eingangskontrolle eines Wie-<br />

20 | JUNI 20<strong>22</strong>


ner Mistplatzes ohne Schwierigkeiten zu detektieren.<br />

So ein Wiener Müllplatz kann groß sein. Es gibt verschiedene<br />

Stationen, wo sie alle Arten von Müll deponieren<br />

können. Aber es gibt auch Bereiche, wo sie zum Beispiel<br />

Kompost für den Garten, torffreie Erde oder sogar gelesene<br />

Bücher – mitnehmen können. Wenn sie wollen. Weil<br />

ein Müllplatz umsichtig organisiert ist, muss auch darauf<br />

geachtet werden, dass alle Personen, die etwas auf den<br />

Mistplatz bringen oder von dort holen wollen, für sich und<br />

ihr Deponiervorhaben genug Platz haben und einander<br />

nicht in die Quere kommen.<br />

Die beste aller Ehefrauen (nicht nur gelernte, sondern<br />

auch geborene Österreicherin) fand den Platz der WÖLIs,<br />

gemäß der Unterweisung der Eingangskontrolle, auf<br />

Anhieb. Weil das Fahrzeug, mit dem die WÖLIs hingeführt<br />

wurden, nicht leichthin abzustellen war, parkte sie es<br />

direkt auf der markierten Fahrspur. Ich befürchtete schon<br />

das Schlimmste. Doch als der nächstanfahrende Lenker<br />

fraglichen Engpass erreichte, wich er hinderungsfrei über<br />

den Raum aus, der für das Einparken eines mittelgrossen<br />

Pkw zu klein bemessen war. Gelernt: Live and let live ist<br />

keine leere Parole. Am Mistplatz lässt jeder jeden leben.<br />

Kleinere Regelverstöße werden mit der gebotenen Toleranz<br />

großzügig übersehen. Das Abladen von Müll wird mit<br />

der gebotenen Ruhe und Sorgfalt erledigt. Dabei kommt<br />

es vor, dass an sich unbekannte Menschen, miteinander<br />

locker ins Gespräch finden. Ob sich daraus auch schon<br />

tiefergehende Freundschaften entwickelt haben, entzieht<br />

sich meiner Kenntnis. Ausschließen kann und will ich es<br />

nicht.<br />

Überhaupt macht die MA48 und ihre Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter nicht nur auf ihren 13 Mistplätzen in<br />

Wien einen hervorragenden Job. Die MA48 sorgt ebenfalls<br />

dafür, dass in ganz Wien jede Woche mindestens einmal<br />

der Hausmüll zur ordnungsgemäßen Entsorgung abgeholt<br />

wird. Im Sommer ebenfalls die Gartenabfälle, und<br />

dass wöchentlich die Sammelstationen für Papier, Plastik<br />

und Glas korrekt geleert werden. 450.000 Abfallbehälter<br />

bieten jedem Wiener und überhaut allen, die sich in<br />

Wien aufhalten, die Chance, dass kein Restmüll auf der<br />

Strasse landen muss. Nur Gedankenlosigkeit und/oder<br />

Faulheit stehen dem Projekt «korrekte Abfallentsorgung»<br />

im individuellen Fall entgegen. 40 Waste Watcher der<br />

MA48 überwachen täglich zu beliebigen Zeiten, die Verschmutzung<br />

des öffentlichen Raums. Wo es die Situation<br />

erfordert, ordnen sie die Beseitigung von Müll an. Um<br />

das im Einzelfall durchzusetzen, dürfen<br />

sie auch Organstrafen aussprechen. Auf<br />

diese Weise gelang es zwischen 2008<br />

und 2021, illegal deponierten Sperrmüll<br />

um 50% und illegal entsorgte Kühlgeräte<br />

um 60% zu reduzieren. Daneben<br />

galt und gilt es auch, 100.000 gefüllte<br />

Sackerl mit Hundekot pro Tag(!) und<br />

geschätzten jährlich 868 Millionen<br />

Zigarettenstummel auf Straßen, Kanälen<br />

und Grünflächen, Herr zu werden.<br />

Meine besondere Wertschätzung gilt<br />

den Müllmännern und Müllfrauen, die<br />

täglich überall und bei jedem Wetter in<br />

der Stadt unterwegs sind, um weggeworfenen<br />

Kleinmüll mit Schaufel und<br />

Besen der korrekten Entsorgung zuzuführen.<br />

Und worauf ich mich persönlich<br />

sehr freue, ist, dass «mein» Mistplatz<br />

demnächst mit einer Filiale des 48er-<br />

Tandlers aufgewertet wird. Dort können<br />

gebrauchte Gegenstände, die die MA48<br />

aus Abgaben an ihren Mistplätzen<br />

gewinnt, erworben und für ein<br />

second life genutzt werden.<br />

Aus einem Wiener<br />

Mistplatz kann man<br />

nicht allein<br />

schließen, wie<br />

Wien lebt<br />

und wie<br />

die Wiener<br />

miteinander<br />

umgehen.<br />

Er ist auf<br />

jeden Fall die<br />

Spitze des Eisbergs,<br />

der täglich und rund<br />

um die Uhr dafür<br />

sorgt, dass Wien<br />

eine saubere und vor<br />

allem lebenswerte<br />

Stadt ist. Und bleibt.<br />

Foto: © Darkmoon_Art | pixabay.com<br />

21 | JUNI 20<strong>22</strong>


information & gedanken<br />

Verständlich und einfach erklärt:<br />

Professor Abakus<br />

Prof. Abakus ist ein aufgeweckter Junge. Er erzählt von<br />

Erlebnissen und Beobachtungen aus seiner kleinen<br />

Welt und bezieht das Verhalten Erwachsener mit ein.<br />

Verträumt, idealistisch und mit einem Augenzwinkern<br />

beschäftigt er sich, fast philosophisch, mit der Welt von<br />

heute und morgen.<br />

Und da gibt es in seinen Augen einiges zu tun.<br />

• "Meine Opa-Verleih-Firma" ist eine Geschichte über eine<br />

originelle Idee der Nachhilfe für Schüler*innen<br />

Zu finden sind alle HÖR | IMPULSE auf unserer Homepage:<br />

http://magazin.LmZukunft.at/podcasts.html<br />

Aber auch auf Youtube und SoundCloud finden Sie Professor<br />

Abakus, geben Sie einfach „Professor Abakus“ ein.<br />

Foto: © Mykola Velychko - Fotolia.com<br />

Foto © Angel Glen | pixabay.com<br />

<strong>22</strong> | JUNI 20<strong>22</strong>


Symbolfoto © Daniel Gollner, Caritas Kärnten<br />

Freude am Lernen<br />

mit einer gesunden<br />

Jause!<br />

Schenken Sie eine gesunde Jause<br />

Die Lerncafés der Caritas sind ein kostenloses Angebot für SchülerInnen. Österreichweit<br />

gibt es 54 Lerncafés in denen vergangenes Jahr rund 2.100 Kinder auf<br />

dem Weg zu einem positiven Schulabschluss unterstützt wurden. Mit Ihrer Spende<br />

finanzieren Sie diesen Kindern eine gesunde Jause. Durch die Jause wird den<br />

Kindern auch das Thema gesunde Ernährung mit auf den Weg gegeben.<br />

schenkenmitsinn.at<br />

Die Welt für<br />

20 €<br />

besser machen


information & umwelt<br />

Im Haus des Meeres:<br />

Almauftrieb<br />

NICHT WEIDEPFLANZEN, SONDERN MUSCHELN, SCHNECKEN, KRABBEN<br />

UND ANDERE KREBSTIERE STEHEN AUF DEM SPEISEPLAN<br />

Direktor Dr. Michael Mitic<br />

Geschäftsführung<br />

Haus des Meeres/Wien<br />

AQUA TERRA ZOO<br />

www.haus-des-meeres.at<br />

Zwei neue Kuh-Nasen-Rochen<br />

durften vor wenigen Tagen ihren<br />

„Stall“, die Eingewöhnungsstation<br />

im Backstage-Bereich, verlassen<br />

und auf ihre neue „Weide“, das Atlantiktunnel-Aquarium<br />

im Erdgeschoss zu<br />

ihrem Artgenossen. Die beiden Jungtiere<br />

wurden im Sea Life Center-Aquarium in<br />

Konstanz geboren und sind vor einigen<br />

Monaten nach Wien übersiedelt, wo sie<br />

zunächst im geschützten Bereich aufwachsen<br />

konnten. Die jungen Stars des<br />

Atlantik-Tunnels scheinen sich in ihrem<br />

neuen Zuhause sehr wohlzufühlen.<br />

Den Namen verdanken diese Tiere ihrer<br />

breiten Stirn, die an die Nase einer Kuh<br />

erinnert. Beim Schwimmen bewegen<br />

sie die Brustflossen ähnlich den Flügeln<br />

eines Vogels. Dadurch entsteht der<br />

Eindruck, dass sie durch das Wasser<br />

„fliegen“ – so wie ihre Verwandten, die<br />

weitaus größeren Manta-Rochen. Der<br />

körperlange, stabförmige Schwanz dient<br />

möglicherweise als Sensor-Antenne<br />

und schützt den Fisch vor Angriffen von<br />

hinten.<br />

Manche Populationen der Kuh-Nasen-<br />

Rochen wachsen stark an – heutzutage<br />

eine Seltenheit bei Knorpelfischen. Als<br />

Ursache für diese Vermehrung wird vermutet,<br />

dass große Haie, die natürlichen<br />

Feinde der Kuh-Nasen-Rochen, durch<br />

den Menschen bereits stark dezimiert<br />

wurden.<br />

Kuh-Nasen-Rochen schwimmen die<br />

meiste Zeit ihres Lebens, nur zur Nahrungsaufnahme<br />

suchen sie den Meeresboden<br />

auf. Dort zerquetschen sie<br />

mit ihren flachen Mahlzähnen harte<br />

Schalentiere. Muscheln zählen zu ihren<br />

Lieblingsspeisen – in West-Atlantischen<br />

Austernzuchten sind die Feinschmecker<br />

daher recht ungebetene Gäste.<br />

Fotos: © Haus des Meeres<br />

24 | JUNI 20<strong>22</strong>


INFO<br />

Books4Life ist ein Netzwerk<br />

karitativer Second-Hand-Buchläden,<br />

die sich dem Verkauf und<br />

der Aufwertung von Büchern<br />

verschrieben haben.<br />

Unsere Vision ist<br />

• Armut zu bekämpfen<br />

• Bildung zu fördern<br />

• Umwelt zu schonen und<br />

• literaturbegeisterte<br />

Menschen zu vernetzen<br />

Unser Verein besteht ausschließlich<br />

aus Freiwilligen.<br />

Somit ist es uns möglich, 90%<br />

des Umsatzes unkompliziert<br />

und direkt an unsere Spendenpartner<br />

weiterzugeben.<br />

DER SOZIALE<br />

BUCHLADEN IN WIEN<br />

BÜCHER KAUFEN<br />

& SPENDEN<br />

Die einfachste Möglichkeit, uns zu<br />

unterstützen, ist mit einem Bücherkauf!<br />

Shop: Schlösselgasse 8 / 1080 Wien<br />

Online-Shop: http://shop.b4l-wien.at<br />

Bücherspenden nehmen wir auch<br />

gern - bitte nur nach Absprache über<br />

info@b4l-wien.at!<br />

Du willst uns unterstützen? So geht‘s:<br />

EVENTS BESUCHEN<br />

Wir basteln mit bedruckten Blättern,<br />

feilen mit euch am Poetryslam und<br />

bieten Schreiberlingen eine Bühne.<br />

Zwei der Spendenempfänger<br />

werden jährlich neu gewählt.<br />

Unsere beiden fixen Partner sind:<br />

Als aktives Mitglied engagierst<br />

du dich im Shop, im Marketing,<br />

bei Events, in der IT oder Verwaltung.<br />

Es gibt genug zu tun!<br />

<strong>MIT</strong>GLIED WERDEN<br />

Als unterstützendes Mitglied<br />

hilfst du uns, die Miete zu<br />

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Wir freuen uns auf dich!<br />

info@b4l-wien.at<br />

http://www.b4l-wien.at<br />

ANDERE VON UNSERER IDEE BEGEISTERN


information & vielfalt<br />

Ernst Haß:<br />

Charly, unser Oberheizer<br />

IM <strong>MIT</strong>TELMEER, ZWISCHEN ITALIEN UND AFRIKA, 1943<br />

In schweren Zeiten braucht man<br />

Glück<br />

23 Zeitzeugen erzählen<br />

1939 bis 1952.<br />

Zeitgut-Original,<br />

192 Seiten mit vielen Abbildungen,<br />

Ortsregister, Zeitgut Verlag, Berlin.<br />

Gebundene Ausgabe<br />

ISBN 978-3-86614-215-2<br />

Viel habe ich schon über die Zeit meiner<br />

Seefahrt geschrieben. Meistens<br />

waren das erbauliche Geschichten,<br />

denn von den schlimmen Erlebnissen<br />

im Krieg wollte keiner etwas wissen. Aber<br />

diese hier, die Geschichte von unserem Oberheizer<br />

Charly, sie muß erzählt werden. Es ist<br />

mir ein Herzensbedürfnis, eines Menschen zu<br />

gedenken, der zwölf Leben auf See gerettet<br />

hat, indem er sich selbst opferte.<br />

Wir hatten den Zweiten Weltkrieg, ich fuhr<br />

im Auftrag der Kriegsmarine-Dienststelle,<br />

kurz KMD genannt, 1943 als Bootsmann<br />

im Mittelmeer auf einem Blockadebrecher,<br />

einem Transporter. Insgesamt sieben Schiffe<br />

habe ich in den Kriegsjahren verloren und<br />

bin nur einmal trocken an Land gekommen!<br />

Bei diesen Schiffsverlusten sah ich große und<br />

starke Menschen mit einem noch größeren<br />

Mundwerk, auf den Knien liegend unseren<br />

Herrgott um Hilfe bitten. Tränen liefen ihnen<br />

über das Gesicht. Manche jammerten und<br />

schrien, anstatt sich eine Schwimmweste<br />

umzubinden. Ein anderer saß still in der<br />

Ecke und war zu keiner Bewegung fähig vor<br />

Angst. Der konnte uns nicht helfen, ein Boot<br />

oder Floß ins Wasser zu bringen, während<br />

das Schiff am Sinken war. Andere fürchteten<br />

sich, ins Wasser zu springen, mit oder ohne<br />

Schwimmweste, weil sie befürchteten, vom<br />

Sog des sinkenden Schiffes in die Tiefe gerissen<br />

zu werden.<br />

Gewiß, die Chance ist klein, denn oft wurde<br />

noch, wenn die Leute den Sprung ins Wasser<br />

überlebt hatten, auf sie geschossen. Dennoch,<br />

im Wasser ist ein Strohhalm ein Riesenbalken,<br />

der bei der Rettung helfen kann!<br />

Bei jener Fahrt 1943 im Mittelmeer<br />

nun hatten wir zwei Torpedotreffer<br />

abbekommen, bei Luke 2 und bei Luke<br />

5. Beide waren voller Fässer mit Flugzeugbenzin.<br />

Wir hatten keine Zeit mehr<br />

gehabt, die Boote ins Wasser zu bringen,<br />

denn nach zwei Explosionen lagen wir<br />

gleich alle „im Bach“. Ich hatte Glück<br />

und ein Floß erwischt, an dem ich mich<br />

festhalten konnte. Auf mein Rufen hin<br />

kamen einige von der Besatzung angeschwommen.<br />

Alle klammerten sich am<br />

Floß fest, einem französischen Modell<br />

aus Eisenrohren. Einer schwamm an uns<br />

vorbei, der lag mit dem Oberkörper auf<br />

einem hölzernen Lukendeckel. Ich selbst<br />

trug eine Flieger-Schwimmweste auf<br />

dem nackten Körper, die ich in Italien,<br />

wo viele deutsche Flieger waren, gegen<br />

Zigaretten eingetauscht hatte.<br />

Es war zwischen zwei und vier Uhr<br />

nachts und stockfinster. Die Windstärke<br />

schätzte ich zwischen vier und fünf –<br />

und am Floß hielten sich 16 Leute fest!<br />

Ich hatte mich daran angetüdert (festgebunden),<br />

um bei meinen Leuten zu bleiben,<br />

das Wasser war kalt. Die Schwimmer<br />

waren müde und steif geworden<br />

– drei waren mit einem Mal weg!<br />

Das Floß war aber nur für zwölf Personen<br />

zugelassen, es war immer noch<br />

einer zuviel. Mit meiner Schwimmweste<br />

war ich etwas besser dran und hob auf<br />

einer Seite das Floß noch mit aus dem<br />

Wasser. Immer wieder rief ich den Leuten<br />

zu, sie sollten sich bewegen.<br />

Fotos: © Zeitgut-Verlag/Privatbesitz des Verfassers<br />

26 | JUNI 20<strong>22</strong>


Der Älteste war unser Heizer Charly. Er war 62 Jahre<br />

alt, Nichtschwimmer und hatte sich freiwillig für die<br />

Blockadebrecherfahrt gemeldet. Charly hatte seine<br />

Familie bei einem der Fliegerangriffe auf Hamburg<br />

verloren.<br />

Die Uhr ging auf sieben zu, und das Floß war immer<br />

noch unter der Wasseroberfläche. Es war nach wie<br />

vor mit einer Person mehr belastet, als es tragen<br />

konnte. Ich schwamm nebenher und rief: „Wir<br />

müssen abstimmen! Charly ist der Älteste, er soll<br />

entscheiden, wer loslassen muß, damit wir nicht alle<br />

ersaufen!“<br />

lachen und sich des Glücks freuen, das wir<br />

gehabt hatten. Ich selber goß mir tüchtig<br />

einen auf die Lampe, weil ich an Charly<br />

denken mußte. Es war zwischen Italien und<br />

Afrika.<br />

Mir ist nun besser, weil mir diese Geschichte<br />

immer am Herzen gelegen hat. Charly<br />

ist auf die große Reise gegangen und hat<br />

damit zwölf Menschenleben gerettet, eine<br />

Rettungsmedaille hat er dafür nie erhalten!<br />

„Nee, ick nich, de Bootsmann hett dat segg ‘n!“<br />

entgegnete Charly mit leiser Stimme.<br />

Nun mußte ich entscheiden. Du lieber Gott, was<br />

sollte ich machen?<br />

Herr, steh mir bei, hilf mir, dachte ich in dieser<br />

furchtbaren Situation. Bei unserem Palavern hatten<br />

wir nicht bemerkt, daß plötzlich unser Floß aus dem<br />

Wasser herausgekommen war. Wohl aber hieß es<br />

plötzlich, Charly, unser Oberheizer, ist weg!<br />

Später habe ich gehört, daß Charly zum Nebenmann<br />

gesagt hatte: „Ick bün oold un hebb keen Minsch’n<br />

mehr op de Welt. Hoffentlich kommt ji alle an Land!“<br />

(„Ich bin alt und habe keinen Menschen mehr auf<br />

der Welt, hoffentlich kommt ihr alle an Land!“) – und<br />

dann hat er sich losgelassen. Ja so war es, so hat es<br />

mir Krischan Niemeyer aus Bremerhaven berichtet.<br />

In jenem Moment auf dem Floß liefen mir und den<br />

anderen Tränen aus den Augen. Charly hatte sich für<br />

uns geopfert!<br />

Die See wurde eigenartigerweise auch ruhiger. Einer<br />

sagte: „Das hat Charly gemacht!“<br />

Und das glaubten wir alle ganz fest!<br />

Gegen zehn Uhr entdeckte uns eine Arado-Flugmaschine,<br />

eine Stunde später zog uns die Besatzung<br />

eines Schnellboots aus diesem verdammten Wasser.<br />

Im Boot waren Wolldecken, aber auch Bier und Vino,<br />

was viel wichtiger war. Einige konnten schon wieder<br />

Das Foto zeigt<br />

mich 27jährig im<br />

Oktober 1940.<br />

Zu dieser Zeit war<br />

ich bei der 40.<br />

Minensuchflottille<br />

in Lorient-Bretagne<br />

in Frankreich, dort<br />

befand sich ein<br />

deutscher U-Boot-<br />

Stützpunkt.<br />

27 | JUNI 20<strong>22</strong>


information & vielfalt<br />

Harry Banaszak:<br />

Die etwas andere Mentalität<br />

HINGABE AN DEN AUGENBLICK WIRKT WIE ZUWENDUNG ZU SICH SELBST<br />

(Else Pannek)<br />

Harry Banaszak<br />

geb. 1931 in Berlin<br />

Blauer konnte der Himmel nicht sein<br />

als in Giniginamar, und die Sonne<br />

nicht freundlicher, und das Meer<br />

nicht überwältigender. Hans K. war<br />

Tourist und mit seinem Mietwagen auf Tour.<br />

Er hatte den Ort auf dieser Insel nur durch<br />

einen Zufall entdeckt.<br />

Giniginamar, lag am Ende der Straße zwischen<br />

zwei Höhen ganz dicht am Wasser. Es<br />

gab kein Hotel, nur ein paar einfache weiße<br />

Häuser, ein paar Palmen und Büsche und<br />

eine Kirche, dann noch eine Gastwirtschaft,<br />

wo es guten Fisch zu essen gab, und eine<br />

Bodega mit zwei Tischen vier Stühlen und<br />

einer riesigen Theke.<br />

In der Bucht von Giniginamar plätscherten<br />

kleine Wellen unterhalb der Häuser, die unwahrscheinlich<br />

dicht am Strand standen, so<br />

dicht, als gäbe es hier keine Stürme, keine<br />

bedrohliche See. Auf dem kurzen Strand<br />

aus Kieselsteinen lagen zwei Fischerboote,<br />

daneben aufgetürmte Netze.<br />

Dahinter, auf einem Stuhl, der auch<br />

schon mal bessere Zeiten gesehen<br />

haben mochte, saß Pedro, ein alter<br />

Mann, der frühere Fischer des Ortes<br />

und blinzelte entspannt in die Sonne.<br />

Hans K. war auch schon älter und als Tourist<br />

düste er ruhelos, um ja nichts zu versäumen,<br />

von einer Ecke der Welt zur anderen. Immer<br />

auf der Suche nach Sehenswürdigkeiten.<br />

Schließlich hatte er dafür bezahlt.<br />

Aber hier auf dieser Insel, an diesem Ort,<br />

der außer dieser friedlichen Idylle nichts<br />

weiter zu bieten hatte, entdeckte er<br />

etwas ganz Besonderes; plötzliche Ruhe,<br />

und er fand Zeit den weißen Möwen,<br />

die verspielt durch die Lüfte segelten,<br />

nachzublicken.<br />

„Hallo“, sagte Hans K. „Hola“, antwortete<br />

Pedro und er wusste sofort, dass er<br />

einen deutschen Urlauber vor sich hatte,<br />

und er freute sich deutsch sprechen zu<br />

können, denn in dieses abgelegene Nest<br />

hier verirrten sich nur selten Fremde.<br />

Pedro, der früher auf deutschen Schiffen<br />

über die Weltmeere gesegelt war, hatte<br />

dabei nicht nur die englische, sondern<br />

auch die deutsche Sprache gelernt.<br />

So fragte er auf Deutsch, schob seine<br />

Mütze aus dem Gesicht und ließ seine<br />

lachenden Augen sehen: Na, wie gefällt<br />

das Wetter?“ „Gut, gut“, sagte Hans K.<br />

erstaunt, deutsche Laute zu hören.<br />

Die Ruhe, die von diesem alten Dorfbewohner<br />

ausging, steckte an. Plötzlich<br />

fühlte sich Hans K. entspannt und wusste<br />

sofort, dass er die schönste Entdeckung<br />

des Tages gemacht hatte.<br />

„Nicht immer umherjagen, besinnlich<br />

auf´s Meer gucken, dabei Glück empfinden“,<br />

sagte Pedro, als hätte er Hans<br />

K´s innere Wandlung erahnt, „wir haben<br />

doch lange genug gearbeitet, nun ist<br />

Zeit für die Ruhe.“<br />

Hans K. setzte sich neben Pedro auf einen<br />

Stein, blickte zu ihm auf und sagte:<br />

„Ich weiß, vielleicht lernen wir es noch.<br />

Denn Sie haben recht: Man sollte den<br />

Sommer genießen, hier und jetzt.“<br />

Foto: © Дарья Яковлева | pixabay.com<br />

28 | JUNI 20<strong>22</strong>


Wir erinnern an Professor Franz Strohmer:<br />

Freund und Wegbegleiter<br />

LANGJÄHRIGER AUTOR UND FÖRDERER DES MAGAZINS <strong>LERNEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>ZUKUNFT</strong><br />

Geboren am 15. Jänner 1941 |<br />

gestorben am 29.01.20<strong>22</strong><br />

Sternzeichen Steinbock, Aszendent Skorpion<br />

(ideale Berufe: Künstler, Mediziner,<br />

Manager, Schriftsteller, Pädagoge)<br />

BILDUNG, AUSBILDUNG<br />

Volksschule, humanistisches<br />

Gymnasium, Medizin, Pharmazie,<br />

Theaterwissenschaft, Kulturpädagogik,<br />

Diplomprüfung/<br />

Lehrbefähigung Schauspiel und<br />

Regie<br />

SPÄTER TATSÄCHLICH<br />

AUSGEÜBTE BERUFLICHE<br />

TÄTIGKEITEN<br />

Schauspieler und Regisseur,<br />

Krankenpfleger und Sanitäter,<br />

Medizinjournalist (Fachartikel<br />

in medizinischen Zeitungen und<br />

Gesundheitsmagazinen), Theaterleiter,<br />

Geschäftsführer (Kulturmanager), Pädagoge<br />

an Konservatorien u. Schauspielschulen,<br />

Autor (Lyrik, Kurzgeschichten,<br />

Dramatische Werke)<br />

Sprecher Radio Wien, Filmproduktionsleiter<br />

und Assistent, Regieassistent<br />

Seespiele Mörbisch, Schauspieler und<br />

Regisseur Burgenländische Landesbühne,<br />

Schauspieler und Regisseur Basel,<br />

Dir. Assistent von Prof. Rolf Kutschera<br />

und Abendregisseur Theater an der<br />

Wien, Regisseur und Autor Wiener Festwochen,<br />

Produktionsleiter für sämtliche<br />

Festwochenproduktionen unter Intendant<br />

Prof. Ulrich Baumgartner, Studioleiter<br />

„Arena" Wiener Festwochen,<br />

Gründer und Autor des Original Wiener Straßentheaters<br />

der Wiener Festwochen, Gründer und Errichter des Theaters<br />

„Zentrum <strong>22</strong>" in der Donaustadt (heute Orpheum),<br />

Mitbegründer und Künstler. Leiter des „Theaterring für<br />

Bildung und Unterhaltung „(Niederösterr. Schul- und<br />

Jugendtheater, Kfm. Dir. Jörg Maria Berg) Künstler. Leiter<br />

der Aktion „Ins Theater nebenan" der AK NÖ<br />

(Niederösterr. Kammertheater), Geschäftsführender<br />

Generalsekretär des Wiener<br />

Volksbildungswerkes (Verband für<br />

Freizeit und Kultur), Gesamtbevollmächtigter<br />

für die Wiener Bezirksfestwochen,<br />

Wiedererrichter und<br />

Gesamtleiter der „Original Wiener<br />

Stegreifbühne, vormals Tschauner"<br />

Lehraufträge an Kunstschulen in<br />

Schauspiel, Regie, Theatergeschichte,<br />

Bewegungslehre und Theaterfechten,<br />

Berufstitel Professor<br />

REGISSEUR (SCHAUSPIEL, OPER,<br />

OPERETTE, MUSICAL)<br />

Basel, Zürich, Kammeroper Wien,<br />

Holländische Nationaloper, Wiener<br />

Festwochen, Berlin, Tiroler Landestheater,<br />

Stadttheater St. Pölten, Stadttheater Baden, Stadttheater<br />

Klagenfurt, Wiener Volkstheater, Pygmaliontheater Wien,<br />

Industriefestspiele Wetzlar, Wiener Bezirksfestwochen,<br />

Grazer Oper, Theatersommer Bad Kissingen u.a.<br />

Die ganze Welt ist ein Theater<br />

und jeder spielt verschiedene Rollen.<br />

Vom Kind an bis zum Urgroßvater<br />

und viele spielen, was sie wollen.<br />

Nur über eines kann man lachen,<br />

das ist gerecht auf dieser Welt.<br />

Man kann die größten Faxen machen,<br />

es geht vorbei – der Vorhang fällt.<br />

Karl H. Schrittwieser<br />

Obmann<br />

<strong>LERNEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>ZUKUNFT</strong><br />

Foto © abogawat | pixabay.com<br />

29 | JUNI 20<strong>22</strong>


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