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moneyeditorial EDITORIAL Notenbanken in Panik FRANK MERTGEN stellv. Chefredakteur <strong>FOCUS</strong>-<strong>MONEY</strong> Aus aktuellem Anlass! Lesen Sie <strong>FOCUS</strong>-<strong>MONEY</strong> bequem zu Hause Liebe Leserinnen und Leser, die Inflation steigt auf lange nicht mehr erreichte Werte, in Amerika wie in Europa. Bange blicken die Börsianer auf die Notenbanken: Wird die verschärfte Geldpolitik eine Rezession auslösen und die Gewinnschätzungen für die Unternehmen unter Druck bringen? Mein Tipp: Sie erfahren alles Wichtige in <strong>FOCUS</strong>- <strong>MONEY</strong>. Den portofreien Kombi-Bezug (Print und Digital) für 1 Jahr erhalten Sie zum Vorzugspreis von nur 210,60 €* (statt 275,40 € – Sie sparen 24 %) und sichern sich einmalig eine 120-€-Prämie als Dankeschön. Wie das geht? Bestellen Sie einfach auf www.focus-abo.de/money-editorial das exklusive Angebot für <strong>FOCUS</strong>-<strong>MONEY</strong>-Leser und erhalten Sie <strong>FOCUS</strong>- <strong>MONEY</strong> innerhalb von zwei Wochen portofrei nach Hause geliefert. Die Digitalausgabe lesen Sie als einer der Ersten einen Tag früher – dienstags ab 8.00 Uhr. Wenn Sie <strong>FOCUS</strong>-<strong>MONEY</strong> nach Bezug wieder im Handel kaufen möchten: Ein Anruf genügt, und das Abo ist beendet. *inkl. MwSt. und Versand. Sie haben ein gesetzliches Widerrufsrecht Eine „Krise könnte wieder aufleben, die derzeit kaum jemand auf dem Schirm hat: die Euro-Schuldenkrise“ – das habe ich hier vor fünf Wochen geschrieben. Der Fall ist noch schneller eingetreten als erwartet. „Das ist ganz klar die Rückkehr der Euro-Krise“, sagte am Donnerstag vergangener Woche Ifo-Chef Clemens Fuest. Kaum hatte die Europäische Zentralbank (EZB) am 10. Juni das Aus für das Anleihen-Kaufprogramm PEPP offiziell gemacht, begannen die Renditen der Staatsanleihen des mit 157 Prozent seiner Wirtschaftsleistung verschuldeten Italien durch die Decke zu gehen und stiegen rasch über vier Prozent. Auch der Abstand der zehnjährigen Italien-Rendite gegenüber den zehnjährigen Bundesanleihen, der berüchtigte Spread, weitete sich weiter aus. Nicht einmal eine Woche nach der Ankündigung des Endes der PEPP-Käufe und der Nullzinspolitik bei ihrer regulären Sitzung musste die EZB in Panik am Mittwoch vergangener Woche ein Notfalltreffen anberaumen. Dabei versuchen die Zentralbanken doch immer, Ruhe und Souveränität auszustrahlen, mit der Wunsch-Botschaft: Wir haben alles im Griff. Hat die Europäische Zentralbank aber nicht. Weder bei der Inflation, der sie mit winzigen Zinsschritten hinterherhechelt, noch bei der neuen Schuldenkrise. Letztlich läuft es auf die Entwicklung eines neuen Krisen-Tools hinaus, das nach einem Vorschlag der Société Générale mit 750 Milliarden Euro ausgestattet werden könnte – allein mit dem Ziel, die „Fragmentierung“ der Geldpolitik in Europa durch (zu) große Zinsunterschiede zu verhindern. So nebulös das alles sein mag, es hat erst einmal beruhigend gewirkt. Aber wie lange? Sicher ist schon mal, dass das neue Krisen-Tool wieder beim Bundesverfassungsgericht landen wird. Beunruhigend ist zudem, dass auch bei der US-Notenbank Fed Inflationspanik ausgebrochen ist, nachdem sie die Zügel lange hatte schleifen lassen. Das kommt im größten Leitzins-Sprung seit 28 Jahren um gleich 0,75 Prozentpunkte zum Ausdruck. „Insgesamt scheinen die US-Notenbanker fest entschlossen, ihre Glaubwürdigkeit wiederherzustellen, und zwar insbesondere in Bezug auf ihre Fähigkeit, die noch zu hohe Inflation in den Griff zu bekommen“, analysiert die DWS. „Mit Blick auf die Zukunft muss die US-Notenbank diese Härte nun jedoch umsetzen – selbst wenn das Ergebnis eine Rezession sein sollte. Die Risiken dafür sind jetzt eindeutig noch weiter gestiegen.“ Dazu kommt, dass die Berechenbarkeit („forward guidance“) der Federal Reserve in Trümmern liegt, wie UBS-Chefökonom Paul Donovan feststellt, da die Fed selbst zuvor nicht von dem Riesenschritt gesprochen hatte: „Fed-Chef Powell suggerierte nun, die nächste Zinserhöhung könne 0,50 oder 0,75 Prozentpunkte ausmachen – aber da er die Guidance nach Belieben ändert, warum nicht 0,0 oder 1,0 Prozent?“, ätzt Donovan. Wie man es besser machen kann, zeigen die Schweizer. Sie erhöhten den Leitzins stärker als erwartet um 0,5 Prozentpunkte (erste Anhebung seit 2007), obwohl die Inflationsrate dort mit 2,9 Prozent nicht so bedrohlich ausfällt wie in den USA und der Euro-Zone. Der Franken wertete auf – was die Inflation dämpft, im Gegensatz zum schwachen Euro, der für zusätzliche importierte Inflation sorgt. Ihr 4 <strong>FOCUS</strong>-<strong>MONEY</strong> <strong>26</strong>/<strong>2022</strong>