Erzgebirge – Wandermagazin 215
Erzgebirge Wandern im UNESCO-Welterbe – Wandermagazin-Chefredakteur Thorsten Hoyer geht Schritt für Schritt durch eine Wanderwelt voller Geschichten und Geschichte – nicht nur auf dem Kammweg.
Erzgebirge
Wandern im UNESCO-Welterbe – Wandermagazin-Chefredakteur Thorsten Hoyer geht Schritt für Schritt durch eine Wanderwelt voller Geschichten und Geschichte – nicht nur auf dem Kammweg.
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Schwarzwassertal bei Pobershau<br />
© TVE/Uwe Meinhold<br />
mehr noch ist der einstige Reichtum der Stadt Schneeberg aber<br />
mit der Entdeckung eines anderen metallischen Stoffes verbunden:<br />
Kobalt. Der seltene Rohstoff war die Grundlage zur Gewinnung<br />
der begehrten blauen Farbe, die weit über die Grenzen<br />
Sachsens bis nach China zur Herstellung edelsten Glases und<br />
Porzellans begehrt war. Ein Weitblick, der seine Anfänge im<br />
Siebenschlehener Pochwerk nahm, wo neben Silber auch das<br />
begehrte Kobalt gewonnen wurde. Dazu sind die Weitsichten<br />
vom Schneeberger Panoramaweg aller Rede wert.<br />
GESCHICHTE Die Geschichte einer Region spiegelt sich<br />
in deren Traditionen und damit in ihren uralten Handwerkskünsten.<br />
Von alledem hat das <strong>Erzgebirge</strong> jede Menge zu bieten.<br />
„Menge“ bedeutet hier nicht „Masse“, sondern geht mit höchster<br />
Qualität einher, denn bis heute sind Handwerk und Kunst<br />
untrennbar verbunden. Macher und Macherinnen stehen für<br />
die Überzeugung, dass Originalität und Authentizität nur mit<br />
Leidenschaft in und für die Region möglich sein können. Wenn<br />
diese Verschmelzung so stimmig ist wie hier, kann aus der allgemeinen<br />
Bodenhaftung auch mal ein echter Höhenflug werden.<br />
beitung, weltweiter Handel und architektonisch eindrucksvolle<br />
Städte. Aber auch erste Lohnkämpfe, aufkommende Konkurrenz,<br />
Niedergang und Neuentstehung zeichnen die Region aus.<br />
Das Erbe sowohl unter Tage als auch darüber prägt bis heute<br />
die Menschen, für die Tradition Bodenständigkeit bedeutet,<br />
aber auch Verpflichtung, mit Weitblick die Moderne zu gestalten.<br />
Vier Persönlichkeiten, die dies mit Leidenschaft angehen,<br />
kommen auf den nächsten acht Seiten zu Wort. „Glück auf!“<br />
im Welterbe mit Weitblick.<br />
LANDSCHAFT Eine der insgesamt 22 Bergbaulandschaften<br />
der Montanregion <strong>Erzgebirge</strong>/Krušnohorí ist die um Schneeberg-Neustädtl<br />
ganz im Westen der Region. Wie in all den anderen<br />
Bergbaulandschaften, sorgte der „Silberrausch“ auch hier<br />
für eine enorme wirtschaftliche Entwicklung der Region. Viel<br />
FAMILIE Es dürfte wohl nur sehr wenige Schauschmieden<br />
geben, die ihre komplett originale technische Ausstattung über<br />
vier Jahrhunderte erhalten konnten. Erst recht, wenn diese imposante<br />
uralte Technik bis heute noch immer voll funktionsfähig<br />
ist. Der Frohnauer Hammer ist Deutschlands ältestes<br />
Schmiedemuseum, eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten<br />
des <strong>Erzgebirge</strong>s und ein zentraler Bestandteil der Montanregion.<br />
Neben dem historischen Hammerwerk mit seinen<br />
Wasserrädern, machen das angrenzende Hammerherrenhaus<br />
und der sogenannte Heimatberg das Welterbe zu einem lebendigen<br />
Erlebnis für große und kleine, alte und junge Besucher.<br />
KAMMWEG <strong>Erzgebirge</strong> Der 285 Kilometer lange Kammweg<br />
bringt jeden Wandernden an die Grenze. Das ist ganz und gar<br />
positiv gemeint, denn er folgt dem Kamm des <strong>Erzgebirge</strong>s<br />
von Geising im Osterzgebirge beständig entlang<br />
der Grenze zur Tschechischen Republik. Auf den ersten<br />
vier Etappen geht es durch die Montanregion <strong>Erzgebirge</strong>/Krušnohorí<br />
bis Olbernhau, so dass man auf<br />
59 Kilometern einige außergewöhnliche Orte erwandert,<br />
die tragende Säulen dieser Welterbestätte sind.<br />
Blick auf den Spiegelwald<br />
© TVE/RonnyKüttnerPhotoron<br />
Gelebte Tradition © TVE/R. Gaens<br />
www.wandermagazin.de<br />
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