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AVKB Antiquariatskatalog 2022-I

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Antiquariatskatalog MMXXII/I 16

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119. MÜLLER, Friedrich,

Korporation und Assoziation. Eine Problemgeschichte

der Vereinigungsfreiheit im deutschen

Vormärz. Berlin, Duncker und Humblot, 1965.

8vo. 370 S. Originaler Verlagskarton. (Schriften

zum Öffentlichen Recht, 21). Guter Zustand! 50,--

Mit hs. Widmung des Verf. auf Vortitel. Dissertation,

Albert-Ludwig-Universität Freiburg i. Br., 1963.

120. MÜLLER, Johannes von (anonym),

Darstellung des Fürstenbundes. Leipzig, bey Weidmanns

Erben und Reich, 1787.

8vo. 3 Bll., 340 S. (angebunden:) DOHM, Christian

Wilhelm, Ueber den deutschen Fürstenbund.

Berlin, bey dem Königl. Hofbuchdrucker G. J.

Decker, 1785. 2 Bll., 140 S. Einfacher Pappband d.

Zt. (St.a.Tbrückseite und Schnitt, kl. Rückenschildchen).

180,--

Erste Ausgaben. - „Anfang 1786 folgte (von Müller) einem Ruf

als Bibliothekar an den Hof des Mainzer Erzbischofs Friedrich

Karl v. Erthal, der ihn im März zum Hofrat ernannte... Am Hof

des Reichserzkanzlers kam M. mit der Reichspolitik in unmittelbare

Berührung. Die hochfliegenden Pläne Erthals, der als

einziger kath. Reichsfürst dem von Friedrich II. 1785 gegründeten

Deutschen Fürstenbund beigetreten war, unterstützte M.

mit aufsehenerregenden Schriften: ‚Zweierlei Freiheit‘ (in: Teutsches

Museum, Juni 1786), ‚Darstellung des Fürstenbundes‘ und

‚Teutschlands Erwartungen vom Fürstenbunde‘ (anonym, 1787

bzw. 1788). Sie begründeten M.s Ruhm als politischer Publizist.

Er sah mit einer Gruppe reichspatriotisch gesinnter Geister im

Fürstenbund eine Reichsreformbewegung. Erthal beteiligte M.

seit Herbst 1787 an der Reichspolitik, ernannte ihn im April 1788

zum Wirklichen Geheimen Legationsrat und bald darauf zum Geh.

Konferenzrat und Mitglied der Staatskonferenz, 1791 zum Geh.

Staatsrat...“ (Matthias Pape, NDB 18, 1997, S. 315ff.). - Johannes

von Müller (1752-1809, der berühmte Historiker und Staatsmann.

Christian Konrad Wilhelm von Dohm (1751-1820), Bewunderer

Friedrichs II., preußischer Diplomat, politischer und historischer

Schriftsteller, besonders berühmt für für seinen Beitrag zur Judenemanzipation

(über die bürgerliche Verbesserung der Juden von

1781).

121. MÜLLER, Johann(es) von,

Die Staatsweisheitslehre oder die Politik, von

Johann von Müller dargestellt und ergänzt vom

Doctor Heinichen. Nebst politischen Bemerkungen

und Maximen von Macchiavelli und Montesquieu.

Leipzig, in der Baumgärtnerschen Buchhandlung,

1810.

8vo. XVI, 261 S., 1 Bl. Hübscher, zeitgenössischer

Pappband mit geprägtem Rückenschild und

schönem Rotschnitt. (Exlibris auf Innendeckel).

250,--

Erste Ausgabe, posthum erschienen. - Johannes von Müller (1752-

1809), gebürtiger Schweizer, verbrachte aber den Großteil seines

Lebens in Deutschland (und Österreich) und kann zu den frühen

Universalhistorikern und patriotischen Nationalgeschichtsschrei-

bern gezählt werden, mit großem Einfluss auf Leopold von Ranke

oder Friedrich von Raumer. Er war Anreger der Walhalla oder

der Monumenta Germaniae Historica, und er übte einen großen

Einfluß auf die Frühromantiker aus. Seine zahlreichen Freundschaften,

auch sein reger Austausch mit führenden europäischen

Aufklärern und Staatsmännern, hinterließ in seinem Nachlass

einen Briefwechsel in etwa 20.000 Briefen, der heute in der Stadtbibliothek

Schaffhausen aufbewahrt wird. Zu seinen engeren

Bekanntschaften und Freundschaften zählen z. B. die zu Alexander

von Humboldt, Johann Gottlieb Fichte, August Wilhelm Schlegel,

Joseph Hammer-Purgstall, Friedrich Heinrich Jacobi, Johann Gottfried

Herder, Goethe oder Georg Forster. War Müller für die Zeitgenossen

ein intellektueller Riese, so wurde er nach seinem Tode

doch auch bald wieder vom Sockel gestoßen. Hierbei richtete sich

die Kritik oft gegen seine Unbestimmtheit zwischen Aufklärung

und Gegenaufklärung, die auch den Weg für eine Vereinnahmung

Müllers durch konservativ-nationalistische Kreise ermöglichte.

Diese Kritikrichtung wurde ergänzt durch wissenschaftliche

Methodenkritik an seiner Geschichtsschreibung, durch liberal und

sozialhistorisch orientierte Wissenschaftler wie Eduard Fueter,

Friedrich Meinecke oder Emil Ermatinger. Zudem wurde Müller

bereits von den Zeitgenossen wegen seiner Homosexualität diffamiert

(sog. Hartenberg-Affäre von 1802), worunter Müller, der

zugleich von einer tiefen Frömmigkeit geprägt war, selbst litt.

Politisch machte er sich mit seiner Hinwendung zu Napoleon

(Berliner Rede im Januar 1807, Berufung zum Staatsminister im

Königreich Westphalen im selben Jahr) sicher nicht nur Freunde. -

Müller studierte in Göttingen die Theologie, wurde dann zunächst

Professor der griechischen Sprache in seiner Geburtsstadt Schaffhausen.

Seine akademische Karriere war durchbrochen, er wirkte

zwischenzeitlich als Hauslehrer und Privatgelehrter, dann wieder

als Professor für Geschichte und Statistik am Collegium Carolinum

in Kassel (1781-1782). Dort war er auch Bibliothekar, wurde im

Jahre 1786 zum Hofbibliothekar nach Mainz berufen, 1792 von

Franz II. als Diplomat und Kustos an die Wiener Hofbibliothek,

bis er im Jahre 1804 als Hofhistoriograph des Hauses Brandenburg

nach Berlin ging. Er starb 1809 in Kassel, der Hauptstadt des

Königreichs Westphalen, für das er seit 1807 als Staatsminister

tätig war.

122. Nietzsche, Friedrich: OTTMANN,

Henning,

Philosophie und Politik bei Nietzsche. Berlin,

Walter de Gruyter, 1987.

Gr.-8vo. XII, 418 S. Originaler Verlagsleinen.

(Monographien und Texte zur Nietzsche-

Forschung, hrsg. von Ernst Behler u. a., 17). Guter

Zustand! (NP 179,95 EUR). 90,--

123. Österreich: WAGNER, Stephan,

Der politische Kodex. Die Kodifikationsarbeiten auf

dem Gebiet des öffentlichen Rechts in Österreich

1780-1818, Berlin, Duncker & Humblot, 2004.

8vo. 555 S. Originaler Verlagskarton. (Schriften zur

Verfassungsgeschichte, 70). Neuwertiger Zustand!

(NP 98,-- EUR). 65,--

124. PLANCK, Julius Wilhelm,

Das deutsche Gerichtsverfahren im Mittelalter.

Nach dem Sachsenspiegel und den verwandten

Rechtsquellen. 2 Bde. Braunschweig, C. A.

Schwetschke und Sohn, 1879.

8vo. (1:) X, 855; (2:) IV, 424 S. Zeitgenössische

grüne Halbleinenbände mit Buntpapierbezug und

Leinenecken. (alte St.a.T.). 250,--

Seltene Arbeit Plancks (1817-1900). - Planck, Vater des berühmten

Physikers, bekleidete Lehrstühle in Basel (1842-1845), Greifswald

(1845-1850), Kiel (1850-1867) und München (seit 1867). Er war

Mitverfasser des Bürgerlichen Gesetzbuchs und zählt zu den

führenden Prozessrechtlern des 19. Jahrhunderts. Planck, dessen

Leben und Werk bisher ein Forschungsdesiderat war, erfährt eine

neue Aufmerksamkeit durch die aktuelle Veröffentlichung von

Tanja Claussen „Johann Julius Wilhelm Planck 1817-1900. Leben

und Werk“, 2015 erschienen beim Peter Lang Verlag in Frankfurt

am Main.

125. Preußen: SCHUBERT, Werner,

Preußen im Vormärz. Die Verhandlungen der

Provinziallandtage von Brandenburg, Pommern,

Posen, Sachsen und Schlesien sowie - im Anhang

- von Ostpreußen, Westfalen und der Rheinprovinz

(1841-1845). Frankfurt am Main, Peter Lang, 1999.

8vo. 520 S. Originaler Verlagskarton. (Rechtshistorischer

Reihe. Hrsg. von B. Diestelkamp, G. Köbler,

E. Wadle u. a., 185). (Signatur auf Vorsatz, guter

Zustand). 50,--

126. REINALTER, Helmut, Anton

PELINKA (Hrsg.),

Die Anfänge der demokratischen Bewegung in

Österreich von der Spätaufklärung bis zur Revolution

1848/49. Eine kommentierte Quellenauswahl.

Frankfurt am Main, Peter Lang, 1999.

8vo. 588 S. Originaler Verlagskarton. (Schriftenreihe

der Internationalen Forschungsstelle Demokratische

Bewegungen in Mitteleuropa 1770-1850,

hrsg. v. Helmut Reinalter, 19). (St.a.Tbrückseite und

Vortitel, sonst guter Zustand). (NP 106,-- EUR).

50,--

127. RÖNNE, Ludwig von,

Das Verfassungs-Recht des Deutschen Reiches,

historisch-dogmatisch dargestellt. Leipzig, F. A.

Brockhaus, 1872.

8vo. VIII, 204 S. Schwarzer zeitgenössischer Halblederband

mit goldgepr. Rückentitel. Tadelloser

Zustand! 140,--

Erste Ausgabe des in der zweiten (= letzten) Auflage erschienenen

„Staatsrechts des Deutschen Reiches“, in der zweiten Auflage in 3

Abteilungen und meist in 2 Bänden gebunden.

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