AB Archiv des Badewesens August 2022
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520 | VERBÄNDE | DGfdB <strong>AB</strong> 08/<strong>2022</strong><br />
Jana Kowitz simuliert die instinctive<br />
drowning response (IDR) und …<br />
Zu Gast in Lippstadt und<br />
Wiesbaden<br />
Zurzeit ist nur eines dieser neuen,<br />
intelligenten Systeme an zwei Standorten<br />
in Deutschland installiert, und<br />
so gab es zunächst keine andere<br />
Möglichkeit, als sich auf die Produkte<br />
eines Herstellers zu konzentrieren.<br />
In Lippstadt gab es auf Einladung<br />
von Prof. Dr. Christian Kuhn ein erstes<br />
Treffen, bei dem die Funktionen<br />
<strong>des</strong> Systems ganz grundsätzlich<br />
erkundet wurden und intensive Gespräche<br />
mit den Herstellern geführt<br />
werden konnten. Der Eindruck war<br />
hervorragend, viele spontane Situationen,<br />
wie die instinctive drowning<br />
response (IDR), aber auch das<br />
plötzliche Absinken eines Menschen<br />
wurden zuverlässig erkannt (siehe<br />
<strong>AB</strong> 04/<strong>2022</strong>, Seite 246 ff.).<br />
Mit diesen Erfahrungen ging es für<br />
die neu zusammengesetzte Arbeitsgruppe<br />
nun nach Wiesbaden, in das<br />
Hallenbad Kleinfeldchen, in das der<br />
Geschäftsführer <strong>des</strong> Eigenbetriebes<br />
mattiaqua, Thomas Baum, eingeladen<br />
hatte. Jana Kowitz, Grömitzer-Welle,<br />
Thomas Cyriakus, Bäderland Hamburg,<br />
Ralf Merzig, Bädergesellschaft<br />
Düsseldorf, und Michael Weilandt<br />
aus der Geschäftsstelle der DGfdB<br />
wurden vom Team <strong>des</strong> Ba<strong>des</strong> um<br />
Angelina Schneider tatkräftig unterstützt.<br />
Es waren für diesen Termin<br />
Testreihen ausgearbeitet worden,<br />
die noch auf den Erfahrungen der<br />
bisherigen Tests beruhten.<br />
Neue Erkenntnisse – die alten<br />
Hüte passen nicht mehr<br />
Die Tests in Wiesbaden waren ungemein<br />
produktiv, auch wenn die<br />
Erkennungsergebnisse hinter den<br />
Erwartungen zurückblieben. Aber<br />
so ist es ja häufig: Probleme provozieren<br />
Fragen und Diskussionen und<br />
verbessern damit den Erkenntnisgewinn.<br />
Das Badpersonal hatte gleich<br />
zu Beginn gesagt, dass man das System<br />
trainieren müsse wie ein kleines<br />
Kind. Ein erster Hinweis darauf, dass<br />
man an moderne Systeme auch mit<br />
einem anderen Blick herangehen<br />
sollte.<br />
Aber soweit war die AG noch nicht.<br />
Also gab es eine Tabelle mit zehn<br />
Zeilen und Spalten für die Erkennung,<br />
die Erkennungszeit und für Anmerkungen.<br />
Und so ging eine Person<br />
zehnmal unter, und alle warteten, was<br />
passiert. Bei den klassischen Erkennungssystemen<br />
mit Unterwasserkameras<br />
wird gesehen, gezählt und<br />
alarmiert. Hier passierte aber etwas<br />
anderes. Das System gab sechsmal<br />
ein „Warning“, also einen Hinweis auf<br />
eine Notlage, aber beim siebten Mal<br />
ein „Attention“, ein lockeres „Schau<br />
doch mal dorthin“. Offensichtlich war<br />
bemerkt worden, dass die Person<br />
nach der „Warning“ ja immer wieder<br />
aufgetaucht ist. So schlimm konnte<br />
es wohl nicht sein, daher gab es nur<br />
noch ein „Attention“. Das System<br />
trackt die Schwimmer:innen vom<br />
Betreten <strong>des</strong> Beckens an und registriert<br />
abweichende Verhalten über<br />
eine längere Zeit. Darauf muss ein<br />
Testverfahren abgestimmt werden,<br />
nicht mehr der einzelne Tauchgang<br />
zählt, sondern es muss eine komplexe<br />
Situation „gespielt“ werden.<br />
Unbenannt-1 1 09.03.2020 12:54:35