Wohin nach (vor) - Dinges und Frick GmbH
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KleineS HauS<br />
„Nichts<br />
als<br />
Blödsinn,<br />
Blödsinn,<br />
Blödsinn.“<br />
In Himmel Hölle Valentin erzählt<br />
Peter Siefert, Spezialist für<br />
absurde Komik, die verquere<br />
Beziehung des berühmten Komikerpaares<br />
Karl Valentin <strong>und</strong><br />
Liesl Karlstadt. Ausgangspunkt<br />
der Handlung ist die Unterwelt.<br />
Nach dem Tod von Karl Valentin<br />
1948 landet dieser in der Hölle.<br />
Liesl Karlstadt folgt ihm 1960<br />
dorthin <strong>und</strong> die beiden lassen<br />
ihre komplizierte Beziehung<br />
noch einmal Revue passieren.<br />
„Wir beide sind vereint‘<br />
Solang die Sonne scheint,<br />
Und <strong>nach</strong> dem Traualtar<br />
Wird alles klar.“<br />
Einst sangen Karl Valentin <strong>und</strong><br />
Liesl Karlstadt, die beiden gloriosen<br />
Münchner Komiker, dies Liedchen<br />
auf ihrer Brettl-Bühne im Duett. Hier<br />
lernten sie sich kurz <strong>vor</strong> dem Ersten<br />
Weltkrieg kennen. Valentin war<br />
bereits ein Star der Münchner Brettl-<br />
Bühne, sie machte ihre ersten Schritte<br />
als junge Soubrette. Karlstadts<br />
anfänglicher Unmut, den Valentin<br />
sich durch seine Kritik an ihrem noch<br />
in den Kinderschuhen steckenden<br />
Soubrettenprogramm zuzog, war<br />
bald vergessen. Denn Valentin, der<br />
ihr ein komisches Talent bescheinigte,<br />
schrieb für Karlstadt eine Parodie<br />
auf eine Soubrette, mit der sie ihren<br />
ersten Erfolg feierte. Der Gr<strong>und</strong>stein<br />
einer langjährigen Fre<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong><br />
einer 27 Jahre andauernden Zusammenarbeit<br />
war gelegt.<br />
Und auch hinter den Kulissen waren<br />
sie ein Paar. Zuweilen. Ab <strong>und</strong> zu.<br />
Denn nichts war klar. Von Traualtar<br />
konnte keine Rede sein, denn Valen-<br />
8<br />
tin war längst verheiratet <strong>und</strong> Vater<br />
zweier Kinder. Bald verdunkelte sich<br />
die Sonne. Was hinter der Bühne,<br />
also im wirklichen Leben, geschah,<br />
fand seinen Niederschlag auf der<br />
Bühne, wurde quasi in Kunst überführt,<br />
wenn auch auf die verquere<br />
Weise. Selbst auf erste Situationen<br />
konnte Valentin nicht angemessen<br />
reagieren. „Alles, was ich schreibe,<br />
wird komisch. Das ist nicht zum<br />
Lachen“, klagt er in einem Brief an<br />
die todkranke Liesl Karlstadt. „Ich<br />
kann machen, was ich will. Es geht<br />
nicht. Schreib du mir doch. Ich rufe<br />
dich an.“<br />
„Na, da sehn Sie doch deutlich,<br />
Hochverehrtes Publikum,<br />
Nichts als Blödsinn, Blödsinn,<br />
Blödsinn.<br />
Nehmen S‘ mir die Sache nicht<br />
krumm!“<br />
Peter Siefert, Regisseur <strong>und</strong> Autor,<br />
Spezialist für absurde Komik, erzählt<br />
die Lebens- <strong>und</strong> Liebesgeschichten<br />
eines seltsamen Paares, wie es in<br />
seinen Couplets, Liedern <strong>und</strong> Szenen<br />
<strong>und</strong> seinem himmelschreienden<br />
Humor theatralischen Ausdruck<br />
findet.<br />
Uraufführung<br />
Himmel Hölle<br />
Valentin<br />
Liesl Karlstadts gesammelte<br />
Szenen mit Karl Valentin<br />
Zusammengestellt von<br />
Peter Siefert<br />
Inszenierung Peter Siefert<br />
Bühne Ludovicus Schmitz <strong>und</strong> Peter Siefert<br />
Kostüme Regina Rösing<br />
Mit: Monika Kroll (Liesl Karlstadt)<br />
<strong>und</strong> Rainer Kühn (Karl Valentin)<br />
Uraufführung 18. Oktober 2002 in Wiesbaden<br />
Premiere der Neufassung<br />
Donnerstag, 10. Februar<br />
19.30 Uhr, Kleines Haus<br />
Weitere Termine:<br />
21. Februar, 8. <strong>und</strong> 13. März, jeweils 19.30 Uhr<br />
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Februar 2011