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Zertifizierte Handelsketten im Bereich mineralischer Rohstoffe - BGR

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EINLEITUNG UND HINTERGRUND<br />

Die Sicherung der Rohstoffversorgung Deutschlands ist Ziel der deutschen Rohstoffstrategie<br />

1 . Dies hat die Bundesregierung auch kürzlich anlässlich des Rohstoffkongresses des<br />

Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) am 20. März 2007 bekräftigt. Im Rahmen<br />

dieser Strategie soll unter anderem bis zum Jahr 2009 die Entwicklung von Rohstoffvorhaben<br />

<strong>im</strong> Ausland über Investitionsgarantien zur Absicherung von Projektrisiken unterstützt<br />

werden.<br />

Entwicklungspolitisch ergänzen sich die hier vorgeschlagenen Maßnahmen mit der bilateralen<br />

Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(BMZ) in rohstoffreichen Ländern, die eine Förderung des Beitrags der mineralischen<br />

<strong>Rohstoffe</strong> zu einer nachhaltigen und armutsorientierten Entwicklung der Länder zum Ziel haben.<br />

Aktuell sind dies insbesondere die geplanten Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit<br />

(EZ) in der DR Kongo, die auf eine Förderung der Transparenz <strong>im</strong> Rohstoffsektor abzielen.<br />

Das hier vorgeschlagene Konzept gründet auf vorangegangenen und bestehenden Initiativen<br />

zur Förderung von Transparenz und Umsetzung von Mindeststandards sowie auf der Selbstverpflichtung<br />

von Unternehmen zu verantwortlichem Handeln. Ziel ist es,<br />

- die Verantwortlichkeit von industriellen Rohstoffabnehmern für eine nachhaltige und<br />

transparente Produktion der <strong>Rohstoffe</strong> zu fördern und auch einzufordern sowie<br />

- eine nachhaltige und transparente Rohstoffproduktion insbesondere bei den Produzenten<br />

zu fördern, die ohne Unterstützung hierzu kaum in der Lage sind (Kleinbergbau)<br />

Ansatzpunkt ist der <strong>Bereich</strong> der „strategischen <strong>Rohstoffe</strong>“ 2 , da diese für die Wirtschaftsentwicklung<br />

in rohstoffarmen Industrieländern besonders relevant und kritisch sind auf der anderen<br />

Seite aber auch entwicklungsorientiert abgebaut werden können.<br />

Als Instrument werden zertifizierte <strong>Handelsketten</strong> (Certified Trading Chains, CTC) zwischen<br />

Produzenten und industriellem Abnehmer vorgeschlagen, das als Business-to-business Lösung<br />

den Nutzen für den Rohstoffabnehmer mit dem des Produzenten verbindet. Der industrielle<br />

Abnehmer diversifiziert seine Bezugsquellen, erhält <strong>Rohstoffe</strong> aus ethisch verantwortlicher<br />

Produktion und so die Möglichkeit einer verbesserten Positionierung seiner Produkte<br />

(branding advantage). Der Produzent verbessert seinen Ertrag und erhält über Abnahmega-<br />

1<br />

Elemente einer Rohstoffstrategie der Bundesregierung (Stand 2007).<br />

2<br />

Strategische <strong>Rohstoffe</strong> sind für die Wirtschaftsentwicklung besonders kritisch, nur eingeschränkt substituierbar,<br />

müssen überwiegend <strong>im</strong>portiert werden und sind regional auf wenige Anbieter bzw. in Krisenregionen<br />

konzentriert. Beispiele für strategische <strong>Rohstoffe</strong> unter den Metallen sind Chrom, Kobalt, Mangan, Nickel, Niob<br />

und Tantal, Vanadium, Wolfram, die unter anderem als Stahlveredler Anwendung finden sowie das Buntmetall<br />

Zinn. Eine allgemein akzeptierte Definition des Begriffs existiert nicht.<br />

12

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