Zertifizierte Handelsketten im Bereich mineralischer Rohstoffe - BGR
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ZERTIFIZIERUNG VON HANDELSKETTEN<br />
- Die gleichberechtigte Einbindung von Interessensgruppen aus Industrie, staatlichen Stel-<br />
len und Nichtregierungsorganisationen z.B. in Form eines Multi-Stakeholder-Dialogs ist<br />
ein zentrales Element, um die Akzeptanz und Ausgewogenheit der Initiative sicherzustellen.<br />
- Die Umsetzung von Standards für den <strong>Bereich</strong> des industriellen Bergbaus ist relativ weit<br />
fortgeschritten, für den Kleinbergbau existieren einzelne Initiativen, die z.T. regional oder<br />
auf einen Rohstoff begrenzt sind. Seine Einbindung ist auch in umfassenden und etablierten<br />
Initiativen wie EITI und dem K<strong>im</strong>berley Process bisher unzureichend. Es müssen<br />
daher Strategien für die Einbeziehung von KMU / Kleinbergbau entwickelt werden.<br />
- Produzenten und Kunden sind die zentralen und treibenden Akteure des Prozesses, daher<br />
sind ihr erklärtes Interesse an der Zertifizierung sowie der entsprechende langfristige<br />
wirtschaftliche Nutzen wesentliche Erfolgsfaktoren der Initiativen.<br />
- Zertifizierungsansätze <strong>im</strong> <strong>Bereich</strong> der mineralischen <strong>Rohstoffe</strong> umfassen bisher ausschließlich<br />
Edelmetalle sowie Edelsteine für die Schmuckindustrie, aber auch Natursteine,<br />
d.h. Produkte, deren Handelskette bis zum Endkunden nachvollziehbar gemacht<br />
werden kann.<br />
- Für die Nachhaltigkeit einer internationalen Initiative ist auch die Finanzierungsstruktur<br />
entscheidend. Während diese für die jeweils zertifizierten Produzenten bzw. <strong>Handelsketten</strong><br />
meist mittel- bis langfristig aus den Mehrwert des Produktes finanziert werden, so<br />
sind für Aufbau und Erhalt der internationalen Struktur in der Regel zusätzliche Mittel z.B.<br />
von Gebern, Unternehmen, Regierungen oder Zivilgesellschaft notwendig.<br />
- Für den jeweiligen Prozess ist ein angemessenes Verhältnis zwischen den Kosten des<br />
Audits und der Glaubwürdigkeit des Schemas zu finden.<br />
- Als Zertifizierungsschema hat sich die unabhängige Zertifizierung durch Dritte (third-party<br />
certification) etabliert, da nur diese die entsprechende Glaubwürdigkeit entwickeln können.<br />
Darüber hinaus sind stärker entwicklungsorientierte Ansätze entstanden, die weniger<br />
auf Kontrolle abzielen, sondern stärker auf den Entwicklungsprozess der Unternehmen<br />
und Beteiligten („runde Tische“ anstelle von Audits).<br />
- Allgemeine Standards und Prozesse sind bereits in zahlreichen Initiativen, auch <strong>im</strong> Rohstoffsektor,<br />
entwickelt worden und bauen meist auf relevanten internationalen Abkommen,<br />
Vereinbarungen und Codizes auf. Eine neue Initiative muss die Komplementarität<br />
des Ansatzes und die Integration in internationale Ansätze sicherstellen.<br />
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