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Zertifizierte Handelsketten im Bereich mineralischer Rohstoffe - BGR

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AUSGANGSSITUATION<br />

3. Ausgangssituation<br />

Die Gewinnung <strong>mineralischer</strong> <strong>Rohstoffe</strong> beeinflusst sowohl die wirtschaftliche und soziale<br />

Entwicklung einer Region als auch ihre Umwelt, wobei die Auswirkungen meist weit über die<br />

unmittelbar betroffenen Abbaugebiete hinweg spürbar werden. Zwar generiert der Bergbau<br />

nur ca. 1,5 % des weltweiten Mehrwerts, seine Erzeugnisse bilden aber die unverzichtbare<br />

Grundlage für die nachfolgenden Wertschöpfungsstufen in der industriellen Produktion.<br />

Bergbau kann auf dieser Grundlage nachhaltiges Wachstum auslösen und fördern. Im Gegensatz<br />

dazu wurde er anderenorts wiederholt als Ursache für Umweltzerstörung oder für<br />

die Fortsetzung bewaffneter Konflikte identifiziert. Hiervon ist in erster Linie die lokale Bevölkerung<br />

betroffen: Sie profitiert in diesen Fällen nur wenig von der Rohstoffnutzung, trägt aber<br />

die Hauptlast der negativen Folgen für Gesellschaft, Gesundheit und Umwelt.<br />

Aus dieser Position entwickelte die internationale Bergbauindustrie eine Reihe von eigenen<br />

Ansätzen, die verantwortungsvolles Handeln bei der Gewinnung und Vermarktung von mineralischen<br />

<strong>Rohstoffe</strong>n sicherstellen sollten. Diese Richtlinien werden von einer Fülle multinationaler<br />

Initiativen und Engagements von Nichtregierungsorganisationen (NRO) begleitet. Die<br />

Erkenntnis der Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Legit<strong>im</strong>ierung des Bergbaus hat während<br />

der letzten Jahre verträglichere Vorgehensweisen bei der Rohstoffgewinnung eingeleitet.<br />

Entsprechende durch die Bergbauindustrie erbrachte Leistungen genießen zwar breite<br />

Anerkennung, die unübersichtliche Vielzahl der praktizierten Standards und Regeln stellen<br />

ihre Umsetzung jedoch längerfristig in Frage:<br />

Denn bislang existiert in der Rohstoffwirtschaft kein allgemein akzeptierter Mechanismus, der<br />

eine Produktdifferenzierung auf der Grundlage der Einhaltung von Nachhaltigkeits- und Entwicklungsstandards<br />

in der Produktion gestattet – etwa vergleichbar mit den Gütesiegeln der<br />

anderen Pr<strong>im</strong>ärindustrien Forstwirtschaft und Fischerei.<br />

Die Einhaltung von sozialen und ökologischen Mindeststandards wie auch von Transparenz<br />

bei der Gewinnung <strong>mineralischer</strong> <strong>Rohstoffe</strong> sind wichtige politische Ziele. Der Handel und<br />

die weiterverarbeitende Industrie sind ebenso an der Einhaltung solcher Mindeststandards<br />

interessiert, um sich langfristig die soziale Lizenz zu bewahren. Die Vielfalt der mineralischen<br />

<strong>Rohstoffe</strong>, die regionalen Besonderheiten von Bergbaurevieren, unterschiedliche Verfahren<br />

oder Betriebsgrößen <strong>im</strong> Bergbau und nicht zuletzt die Komplexität des Rohstoffhandels erschweren<br />

aber die flächendeckende Umsetzung derartiger Standards und schränken ihre<br />

Kontrollmöglichkeiten ein.<br />

Illegale Rohstoffnutzung untergräbt die Souveränität von rechtmäßigen Regierungen bzw. ist<br />

erst aufgrund mangelnder staatlicher Strukturen möglich. Sofern Abgaben aus dem Roh-<br />

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