Zertifizierte Handelsketten im Bereich mineralischer Rohstoffe - BGR
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ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und <strong>Rohstoffe</strong> (<strong>BGR</strong>) hat <strong>im</strong> Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie (BMWi) ein Konzept hierzu erarbeitet, welches<br />
die Einhaltung von sozialen und ökologischen Mindeststandards bei der Gewinnung <strong>mineralischer</strong><br />
<strong>Rohstoffe</strong> in Entwicklungsländern sicherzustellen sucht. Die Projektstudie liefert die<br />
konzeptionelle Grundlage für die Umsetzung eines solchen Beitrags. Sie stellt den allgemeinen<br />
Prozess sowie mögliche Ansatzpunkte für eine konkrete Umsetzung auf nationaler Ebene<br />
am Beispiel einer Handelskette sowie auf internationaler Ebene am Beispiel einer zertifizierten<br />
Handelskette dar. Dieser Ansatz strebt an:<br />
- auf der Grundlage bestehender Regel-, Rahmenwerke und Richtlinien, die Einhaltung<br />
von Mindeststandards zu erreichen,<br />
- als offenes System bereits bestehenden Initiativen ebenso Integrationsmöglichkeiten zu<br />
bieten und nicht bezüglich der Region, des Rohstoffs oder der Unternehmensgröße (industrieller<br />
respektive artisanaler Kleinbergbau) unüberwindbare Einschränkungen zu treffen,<br />
- zunächst die Umsetzung eines Pilotprojekts vorzusehen, das ein Modell zur Prozessverifizierung<br />
der Handelskette – von lokalen Produzenten bis hin zu industriellen Abnehmern<br />
– darstellt, um so zeitnah zu ersten Ergebnissen zu gelangen.<br />
Das Konzept verfolgt nicht das Ziel, die Bedingungen der Rohstoffgewinnung und des Handels<br />
in der Welt zu vereinheitlichen, sondern die nachhaltige Entwicklung in ausgewählten<br />
Projekten zu unterstützen, wobei über eine Rückverfolgbarkeit der Handelskette hinausgehend<br />
(Herkunftsnachweis) die Einhaltung von Min<strong>im</strong>alstandards bei Gewinnung und Handel<br />
<strong>im</strong> Zentrum der Zertifizierung steht. Die Verbreitung dieser <strong>Handelsketten</strong> kann daher zu einem<br />
weltweit agierenden Netzwerk der verantwortungsvollen Rohstoffnutzung in der verarbeitenden<br />
Industrie führen.<br />
Zertifiziert wird nicht das Bergbauprodukt, sondern die Rohstoffgewinnung, was die Praktikabilität<br />
des Verfahrens erhöht und die Kostenbelastung der Rohstoffproduktion durch aufwändige<br />
Untersuchungen und Analysen erheblich reduziert. Vor Ort bezieht sich die Prozessverifizierung<br />
auf Betriebsprüfungen und den Abgleich von Produktions-, Liefer- und Vorratsmengen<br />
bei der der industrielle Partner eine Art Patenschaft für die Rohstoffgewinnung übern<strong>im</strong>mt.<br />
Das vereinfachte und auf die Kernakteure beschränkte Konzept der zertifizierten Handelskette<br />
liefert das folgende Schaubild (Abbildung 1).<br />
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