Zertifizierte Handelsketten im Bereich mineralischer Rohstoffe - BGR

KONZEPT FÜR DIE ZERTIFIZIERUNG EINER HANDELSKETTE
einzubinden. Internationale Aufmerksamkeit könnte helfen, Korruption in diesem Sektor zu
verringern und die Rechte des Kleinbergbaus zu schützen.
EITI hat neben der internationalen Struktur nationale Büros in den ca. 25 Ländern der Initiative
und damit eine Außenstruktur, auf die eine Zertifizierungsinitiative vor Ort zurückgreifen
könnte. Die Zertifizierungsinitiative könnte ebenso komplementär an EITI angebunden werden,
ohne direkter Bestandteil von EITI zu sein.
Die von der Weltbank getragene internationale Initiative zur Unterstützung des Kleinbergbaus
CASM (Communities and Small Scale Mining) dient als Austauschplattform und fördert
Maßnahmen zur Reduzierung der Armutsinzidenz im weltweiten Kleinbergbau (ASM, Artisanal
Small Scale Mining). Die Aktivitäten der Initiative streben die Integration betroffener Bevölkerungsgruppen
und Kommunen in das lokale Wirtschaftsgeflecht über einen integrierten
Ansatz bei Problemanalyse und Implementierung von Maßnahmen an. Das CASM Sekretariat
wird von Mitarbeitern der Weltbank betreut. Eine aus 16 Fachexperten und Fördermitgliedern
bestehende Leitungsgruppe (derzeitiger Vorsitz britisches Entwicklungsministerium
DFID) steuert die Aktivitäten. CASM wird durch einen von überwiegend durch Weltbank und
Großbritannien (DFID) aber auch von Japan, Kanada, Frankreich und den USA gespeisten
Treuhänderfond finanziert. Deutschland ist bislang nicht offiziell an der Initiative beteiligt.
Regionale Netzwerke und Koordinatoren steuern die Umsetzung der Programme vor Ort.
CASM ist die einzige international etablierte Initiative, die speziell den Kleinbergbau unterstützt
und wäre damit für eine Initiative zur Zertifizierung, die den Kleinbergbau zum Fokus
hat unbedingt einzubeziehen.
Das britische Entwicklungsministerium DFID steht der vorgeschlagenen Zertifizierungsinitiative
positiv gegenüber und ist international sehr stark in diesem Sektor engagiert und vernetzt.
Vor diesem Hintergrund wäre eine Beteiligung von DFID an einer internationalen Plattform
wünschenswert.
ICMM ist ein etablierter Zusammenschluss von Bergbauunternehmen, die sich zur Einhaltung
von Prinzipien im Sinne der Corporate Social Responsibility verpflichtet haben. Kleinbergbau
ist explizit nicht Teil der Initiative. Daher ist eine direkte Beteiligung von ICMM an
der Initiative derzeit weniger wahrscheinlich. Da aber einige Unternehmen von ICMM durchaus
die Relevanz von Kleinbergbau auch für ihr Unternehmen sehen (z.B. als Zulieferer z.B.
in Afrika), könnten einzelne Gespräche mit den Unternehmen im Hinblick auf die Zertifizierungsinitiative
aufgenommen werden, um diese ggf. einzubeziehen.
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