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DVS_Bericht_376_LP

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2022<br />

<strong>DVS</strong>-BERICHTE<br />

Tagung und Fachausstellung<br />

ROBOTER 2022<br />

Roboterschweißen – Moderne Lösungen<br />

für wirtschaftliche und krisensichere<br />

Fertigung


Roboter 2022<br />

Langfassung der Vorträge der gleichnamigen Tagung<br />

in Fellbach am 06. und 07. September 2022<br />

Veranstalter:<br />

<strong>DVS</strong> – Deutscher Verband für Schweißen und<br />

verwandte Verfahren e. V., Düsseldorf


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;<br />

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.<br />

<strong>DVS</strong>-<strong>Bericht</strong>e Band <strong>376</strong><br />

ISBN 978-3-96144-168-6 (Print)<br />

ISBN 978-3-96144-169-3 (E-Book)<br />

Alle Rechte, einschließlich Übersetzungsrecht, vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung dieses Bandes<br />

oder von Teilen desselben nur mit Genehmigung der <strong>DVS</strong> Media GmbH, Düsseldorf.<br />

© <strong>DVS</strong> Media GmbH, Düsseldorf ⋅ 2022<br />

Herstellung: Print Media Group GmbH & Co. KG, Hamm


Vorwort<br />

Roboter 2022<br />

Roboterschweißen – Moderne Lösungen für wirtschaftliche und krisensichere Fertigung<br />

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />

seit der letzten Tagung ROBOTER im Februar 2020 hat sich die Welt dramatisch gewandelt. Die<br />

Pandemie und die weltpolitische Lage haben vielerorts die Produktion stark beeinträchtigt und weltweite<br />

Lieferketten unterbrochen oder zumindest erschwert. Ganze Branchen wurden von den Entwicklungen<br />

teilweise schlicht überrollt. Die innerhalb kürzester Zeit ergriffenen Maßnahmen haben die Sicht auf Fertigung,<br />

Supply Chain und Kundenverhältnis grundlegend – wahrscheinlich für immer – verändert. Einmal<br />

mehr musste sich unsere Branche ihrer Stärken bewusstwerden, um innovativ, flexibel und entschlossen<br />

auf das sich verändernde Umfeld zu reagieren.<br />

In allen Unternehmensbereichen wurden die Digitalisierung vorangetrieben, Geschäftsprozesse weiter<br />

optimiert, die Fertigung krisensicherer gestaltet und die Kundenbindung gefestigt. Dieser aktuellen Situation<br />

hat der <strong>DVS</strong> Rechnung getragen und zur aktuellen Tagung ROBOTER eingeladen.<br />

Beim Einsatz von Robotern in der Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnik gilt unser Fokus dem Potential<br />

zur weiteren Qualitätsverbesserung und Effizienzsteigerung von Schweißprozessen. Um diese Entwicklungen<br />

aufzugreifen, bietet die Fachtagung ROBOTER 2022 aktuelle Vorträge aus Industrie und<br />

Forschung. Unter dem Motto „Roboterschweißen – Moderne Lösungen für wirtschaftliche und krisensichere<br />

Fertigung“ diskutieren Sie mit Fachleuten aus vielen Bereichen die aktuellen Trends zu den Themenfeldern:<br />

o Digitalisierung und Robotereinsatz<br />

o Krisensichere Fertigung<br />

o Effizienzsteigerung und Prozesssicherheit<br />

o Moderne Fertigungs- und Bedienkonzepte<br />

o Anforderungen an das Fachpersonal<br />

Ergänzt wird die Fachtagung durch eine Ausstellung. Ziel ist es, Hersteller und Lieferanten von technischen<br />

Lösungen, Forscher, Dienstleister und Anwender zusammenzubringen, um einen Überblick zu<br />

aktuellen Mechanisierungs- und Automatisierungslösungen zu geben, Trends zu beleuchten, Kontakte<br />

zu knüpfen und zu pflegen sowie Netzwerke zu erweitern. In gleichem Maße möchten wir auch den<br />

Nachwuchs (Studierende, Abiturienten, Auszubildende) ansprechen, der den Zusammenhang zwischen<br />

Prozess, Automatisierung und Digitalisierung besser verstehen möchten.<br />

Danksagung<br />

Die Vorbereitung und Durchführung solch einer Veranstaltung bedeutet für alle Beteiligten immer eine<br />

große Anstrengung. Der <strong>DVS</strong> als Veranstalter bedankt sich daher ausdrücklich bei der Programmkommission,<br />

die wieder exzellente Vortragsreihen zusammengestellt hat. Außerdem danken wir den Referenten<br />

für ihre aktuellen und inspirierenden Vorträge sowie den Moderatoren der einzelnen Sessionen.<br />

Gleichzeitig ist die repräsentative Ausstellung nur durch das Engagement der Unternehmen und<br />

Sponsoren möglich. Daher bedanken wir uns ganz herzlich bei den Ausstellern und Sponsoren sowie<br />

allen anderen Helfern, die zum Gelingen von Tagung und Ausstellung beitragen.<br />

Herzlichst<br />

Dr.-Ing. Roland Boecking<br />

Hauptgeschäftsführer <strong>DVS</strong> e. V.<br />

Dipl.-Ing. Jens Jerzembeck<br />

Leiter Forschung und Technik


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

Vorträge<br />

Effizienzsteigerung – Einsatz von Robotern und kollaborierender Schweißtechnik<br />

Kleine Losgrößen produktiv Schweißen ..................................................................................... 1<br />

M. Geiger, W. Andreasch, S. Klingschat<br />

Weiterentwicklung des CoWelders von Migatronic für mehr Effizienz beim Teachen und<br />

Schweißen ................................................................................................................................. 7<br />

A. Henze<br />

Intelligente, saubere Cobot-Lichtbogenschweißzelle ............................................................... 14<br />

E. Schubert, S. Rose, M. Bender, N. Spietz, T. Weber<br />

Evolution der Schweißcobots: Erweiterungen entlang des Lebenszyklus – was ist möglich,<br />

was ist sinnvoll und was ist erlaubt? ........................................................................................ 24<br />

C. Dripke<br />

Sicherheit ist das oberste Gebot<br />

Cobot oder Robot – Die richtige Lösung fürs Roboterschweißen ............................................ 31<br />

C. Schneider<br />

Erfahrungsbericht über Aufbau und Betrieb einer Schweißzelle, bestehend aus einer MAG-<br />

Schweißmaschine und einem Cobot ........................................................................................ 35<br />

R. Polzin<br />

Daten sicher erfassen, nutzen und archivieren<br />

Schweißdaten in der Cloud – Tendenzen und Grenzen .......................................................... 41<br />

M. Kiese, R. Träger, M. Meyer<br />

Erfassung, Speicherung und Visualisierung von Schweißdaten mit Open Source Software<br />

und Clouddiensten ................................................................................................................... 45<br />

R. Lahnsteiner<br />

Daten sicher erfassen, nutzen und archivieren - praktische Umsetzung einer lückenlosen<br />

Dokumentation beim Schweißen sicherheitsrelevanter Bauteile unter Verwendung digital<br />

vernetzter Roboter und Schweißstromquelle ........................................................................... 50<br />

B. Ivanov<br />

IV


Sensorgestützt zur perfekten Schweißnaht - Zielgerichteter Einsatz unterschiedlichster<br />

Sensoren holt das maximale aus ihrer Schweißaufgabe heraus ............................................. 54<br />

L. Höfner, Haiger<br />

Optimierte Schweißtechnik für beste Ergebnisse<br />

Vollmechanisiertes Schweißen großvolumiger Nähte mit den Methoden der additiven<br />

Fertigung .................................................................................................................................. 61<br />

J. Müglitz, G. Trensch, F. Häschel, S. Keitel<br />

Der 3D Metalldruck findet seinen Weg in den Handwerksbetrieb ……………………………….. 68<br />

M. Fischer<br />

Aus der Praxis für die Praxis<br />

Virtuelle Inbetriebnahme ermöglicht detaillierte Machbarkeitsstudien für die<br />

Schweißautomation ................................................................................................................. 74<br />

J. Abicht, P. Jerke, C. Gollee, M. Engel<br />

Fünf elementare Herausforderungen bei der Programmierung von Schweißrobotern<br />

… und wie man sie meistern kann ........................................................................................... 81<br />

L. Bartevyan<br />

Schnelle und einfache Schweißroboter-Offline-Programmierung mit adaptivem<br />

Automatisierungsgrad .............................................................................................................. 87<br />

J. Bickendorf<br />

Prozessdatenerfassung, Schweißnahtprüfung und Inspektion<br />

Total Weld Quality Methodology Required to Implement Successful Automated Arc Weld<br />

Visual Inspection ...................................................................................................................... 96<br />

J. Noruk, T. Deschle<br />

«Wire Sense »<br />

Ein innovativer Ansatz zur exakten Bestimmung geometrischer Daten beim<br />

vollautomatisierten MSG-Schweißen ..................................................................................... 102<br />

W. Kruglhuber, M. Schörghuber, M. Binder und A. Hartinger<br />

Wirtschaftliche Lösungen für die schweißtechnische Praxis<br />

Moderne Absauglösungen für das automatisierte Schweißen und Schneiden zur<br />

Verbesserung der Nachhaltigkeit ........................................................................................... 111<br />

A. Murygin, A. Faber, T. Schmitz und R. Weber<br />

Moderne, wirtschaftliche Zellenlösungen – mit starker Service-Partnerstruktur ..................... 119<br />

P. Schumacher, F. Niemert, T. Hater<br />

V


Erleichterung durch den Digitalen Zwilling meiner Anlage:<br />

Fachkräftemangel, Kapazitätsprobleme und Produktionsdruck zwingen zum Umdenken ..... 122<br />

A. Ott, L. Bartevyan<br />

Autorenverzeichnis ………………………………………………………… ............................… 127<br />

VI


Kleine Losgrößen produktiv Schweißen<br />

M. Geiger, W. Andreasch, S. Klingschat<br />

Die Fertigung kleiner Stückzahlen bzw. Losgrößen ist eine Herausforderung für die flexible Blechfertigung. Für die<br />

Bearbeitung von schnell wechselnden Bauteilen hervorgerufen durch kürzere Entwicklungszeiten, zunehmende Produktvarianten,<br />

eine schwierige Beschaffungssituation und fehlende Fachkräfte müssen Lösungen gefunden werden.<br />

Für Technologien mit hohem Automatisierungsgrad, zum Beispiel das Schneiden oder Biegen von Blech, liegen<br />

Daten zu dem jeweiligen Arbeitsschritt vor, sodass Transparenz in der Fertigung besteht. Um sich zukunftssicher<br />

aufzustellen, liegt der Fokus in Unternehmen verstärkt auf Fertigungsschritten, die noch durch manuelle Tätigkeiten<br />

geprägt sind.<br />

Dazu zählt in der Blechfertigung insbesondere das manuelle Schweißen. Viele Unternehmen greifen aufgrund der<br />

hohen Flexibilität nach wie vor auf Handschweißarbeitsplätze zurück. Mit dem Ausbruch des Corona-Virus hat sich<br />

für deutsche Unternehmen die Abhängigkeit von Schweißfachkräften aus dem europäischen Ausland gezeigt. Mit<br />

der Einschränkung der Reisefreiheit konnten zahlreiche Schweißarbeitsplätze quasi über Nacht nicht mehr belegt<br />

werden. Diese Einschränkungen haben den dringenden Handlungsbedarf deutlich gemacht. Da der demografische<br />

Wandel erkennen lässt, dass sich die Fachkräfteverfügbarkeit in Zukunft nicht verbessern wird, werden für das<br />

Schweißen, mehr als für andere Technologien, einfache Systeme zum Einstieg in die Automatisierung benötigt. Dafür<br />

bietet TRUMPF mit der TruArc Weld 1000 und der TruLaser Weld 1000 zwei Lösungen an.<br />

1 Einleitung<br />

Was sind kleine Losgrößen? Die Antwort auf diese Frage ist abhängig von der Branche, in der die Fertigung angesiedelt<br />

ist. Ein Fertigungsleiter im Automobilbereich wird diese Frage mit kleiner 50.000 Stück beantworten. Ein<br />

Schweißer bei einem Lohnfertiger mit einer Spezialisierung auf beispielweise Kücheneinrichtungen, spricht dagegen<br />

ab 1000 Stück eines Bauteiles von einem High-Runner in seiner Produktion. Der Lohnfertiger wird daher neben den<br />

kleinen Stückzahlen auch mit einer hohen Teilevielfalt konfrontiert, um seine Produktion voll auslasten zu können.<br />

Es ist daher wichtig den Maschinenpark auf die flexible Fertigung hin auszurichten. Typische Branchen, in denen die<br />

Technologien der flexiblen Blechfertigung eingesetzt werden, sind die Möbelindustrie, Küchenausstattungen, Sportgeräte<br />

oder der Schaltschrankbau. Alle haben gemeinsam, dass die zu fertigenden Losgrößen mit 1 Stück beginnen<br />

können und selten weit über 1000 Stück hinaus gehen, die Lose aber mehrmals im Jahr abgerufen werden.<br />

Der Verbund an Fertigungsverfahren, mit dem einer hohen Teilevielfalt begegnet werden kann, wird Prozesskette<br />

der flexiblen Blechfertigung genannt (Bild 1). Diese Prozesskette beginnt mit der Software zur Konstruktion sowie<br />

Programmierung von Maschinen und umfasst die Technologien Schneiden, Biegen, Schweißen und die abschließende<br />

Oberflächenbehandlung [1].<br />

Bild 1. Fertigungsverfahren in der flexiblen Blechfertigung [2].<br />

CAD Programme haben bereits Konstruktionsvorgaben und Richtlinien in der Software implementiert, die den Konstrukteur<br />

dabei unterstützen, den Entwurf des Bauteiles oder einer Baugruppe gezielt auf Anforderungen des späteren<br />

Fertigungsverfahrens auszurichten. Damit hat der Konstrukteur bereits zu Beginn der Prozesskette<br />

<strong>DVS</strong> <strong>376</strong> 1


entscheidenden Einfluss auf die spätere wirtschaftlich sinnvolle Fertigung eines Bauteiles oder einer Baugruppe [3].<br />

Die ersten physischen Fertigungsschritte in der Prozesskette Schneiden und Biegen haben bereits ein sehr hohes<br />

Maß an Automatisierung erreicht. Hier gehört der Einsatz von Offlineprogrammierung ebenso zum Standard der<br />

Maschinen wie ein automatisierter Werkzeugwechsel. Die Auslastung der Maschinen ist durch die Automatisierung<br />

transparent, wodurch die Produktivität der Maschinen auch bei hoher Teilevielfalt verbessert werden kann. Der Blick<br />

in zahlreiche Fertigungen zeigt aber, dass die Schweißereien dieser Entwicklung hin zur Automatisierung und Vernetzung<br />

bisher nicht schritthalten konnten [4]. Das Schweißen ist nach wie vor häufig ein manueller Arbeitsschritt.<br />

2 Herausforderungen beim Schweißen<br />

Es lohnt sich einen Blick auf die manuellen Schweißarbeitsplätze zu werfen, um zu verstehen, warum die Automatisierung<br />

beim Schweißen hinter den Fertigungsschritten Schneiden und Biegen zurückliegt. Ein erfahrener Handschweißer<br />

erfasst die Anforderungen aus einer Schweißzeichnung oder Schweißanweisung, kann dabei flexibel auf<br />

kleine Veränderungen reagieren und gleicht im Prozess gekonnt kleinere Toleranzen aus. Erst wenn die Fertigungstoleranzen<br />

nicht mehr schweißbar sind, wird Qualitätsdruck auf die vorher ausgeführten Prozessschritte ausgeübt.<br />

Bei automatisierten Schweißprozessen muss jede Technologie in der Prozesskette eine konstante Qualität gewährleisten<br />

[5].<br />

Dazu kommt, dass gerade bei kleinen Losgrößen und Stückzahlen die Kosten für eine präzise Spannvorrichtung als<br />

nicht wirtschaftlich betrachtet werden. Bei manuellen Handschweißarbeitsplätzen kann es dem Schweißer überlassen<br />

werden, eine Fixierung aus flexiblen Stecksystemen zu erstellen. Diese Vorteile des manuellen Schweißens<br />

gehen aber damit einher, dass der Schweißer in ergonomisch schwierigen Lagen, oft bei ungünstigen Lichtverhältnissen<br />

und im Umfeld des gesundheitsschädlichen Schweißrauchs arbeiten muss [6]. Die Qualität der Schweißergebnisse<br />

unterliegt in der Folge Schwankungen. Eine Erfassung von Daten über Durchlaufzeiten und Fertigungszeiten<br />

von Bauteilen oder Baugruppen ist kaum möglich, wodurch es an Transparenz für die Fertigungsteuerung und<br />

Kalkulation fehlt. Der größte Treiber für die Automatisierung ist jedoch nicht die fehlende Transparenz, sondern der<br />

Mangel an fähigen und gut ausgebildeten Schweißern auf dem europäischen Fachkräftemarkt [7]. Bereits 2008 gaben<br />

dreiviertel einer Gruppe vom Fachverband <strong>DVS</strong> befragter Unternehmen an, dass Schweißer die am meist gesuchten<br />

Fachkräfte darstellen. [8].<br />

3 Kostenvorteil der Schweißautomatisierung mit Robotern<br />

Der Fachkräftemangel ist nicht der einzige Grund, warum Unternehmen in die Automatisierung investieren sollten.<br />

Um in Europa wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen die Kosten ihrer Fertigung kennen und auf unwirtschaftliche<br />

Fertigungsprozesse reagieren. Die Analyse von sechs Musterteilen (Bild 2) aus der flexiblen Blechfertigung<br />

zeigt, dass die anfallenden Aufwände und damit resultierenden Kosten bei manuellem Schweißen das<br />

größte Einsparpotential bieten.<br />

Bild 2. Musterbauteile der flexiblen Blechfertigung.<br />

Die folgenden Werte bilden den Durchschnittswert über die sechs Musterteile. Der Anteil der Materialkosten beträgt<br />

bei dieser Analyse 16 % der Produktionskosten. Die Fertigungsschritte Schneiden und Biegen erreichen zusammen<br />

2 <strong>DVS</strong>


14 %. Der dominierende Anteil entfällt mit 70 % auf das manuelle Schweißen und die anschließende Nacharbeit.<br />

Diese umfasst das Schleifen bzw. Verputzen der Schweißnaht sowie das Richten der durch die Wärmebelastung<br />

verzogenen Flächen (Bild 3). Die konkrete Betrachtung des Beispiels Thekensegment zeigt, dass auf das Laserschneiden<br />

30 Sekunden Fertigungszeit und auf das Einbringen dreier Biegungen 1 Minute entfällt. Bei dem Musterteil<br />

handelt es sich um einen Demonstrator für die Front einer Großküche. Damit werden hohe optische Anforderungen<br />

und zugleich Anforderungen an Hygienestandards an das Schweißergebnis gestellt. Das manuelle Wolfram-<br />

Inertgasschweißen (WIG), bestehend aus Vorheften und Fertigschweißen, benötigt 10 Minuten und das anschließende<br />

Finishing des Bauteiles benötigt weitere 15 Minuten.<br />

Bild 3. Kostenaufteilung in der flexiblen Blechfertigung, Fertigungszeiten eines Thekensegmentes aus Chrom-Nickel-Stahl.<br />

Durch den Einsatz eines Schweißroboters kann die Schweißzeit auf 3 Minuten reduziert werden. Das anschließende<br />

Finishing wird aufgrund der konstanten Schweißnaht und geringeren Wärmebelastung auf 6 Minuten reduziert.<br />

Dies bedeutet bei einer Losgröße von 50 Stück, dass der Fertigungsschritt Schweißen und Schleifen, im Gegensatz<br />

zu der manuellen Ausführung mit einer Dauer von 20,8 Stunden bereits nach 7,5 Stunden fertig gestellt werden kann.<br />

Hinzu kommen jedoch Vorrichtungskosten in Höhe von ca. 3500 EUR und eine initiale Programmierzeit von 90 Minuten.<br />

Wenn anstelle des Lichtbogenschweißens das Laserschweißen zum Einsatz kommt, kann die Schweißzeit<br />

auf 2 Minuten und die Nacharbeitszeit auf ebenfalls nur 2 Minuten reduziert werden. Denn den Laser zeichnet aus,<br />

dass er mit einer hohen Intensität auf einer kleinen Fläche in den Werkstoff einwirkt. Dadurch wird bei geringer<br />

Streckenenergie eine hohe Prozessgeschwindigkeit erzielt. Gleichzeitig geht mit der geringen Streckenenergie der<br />

Vorteil einher, dass die Schweißbauteile nur einen minimalen Wärmeeintrag erfahren.<br />

4 Herausforderungen bei der Schweißautomatisierung mit Robotern<br />

Roboter bieten die Chance sowohl dem Fachkräftemangel als auch dem Kosten- und Qualitätsdruck zu begegnen.<br />

Automatisierungen auf Basis von 6-Achs Roboter bieten eine flexible Möglichkeit zur Automatisierung von Schweißprozessen.<br />

Derartige Robotersysteme sind seit Jahrzehnten in verschiedenen Ausführungen, mit unterschiedlichen<br />

Reichweiten und verschiedenen Zusatzachsen auf dem Markt erhältlich und übernehmen bereits vielfältigste<br />

Schweißaufgaben. Die Zugänglichkeit am Bauteil, die richtige Spanntechnik der Werkstücke und die Programmierung<br />

der Robotersysteme müssen dabei gewährleistet und auf den jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden.<br />

Dazu kommt das Schweißfachwissen, welches neben der Roboterprogrammierung zur Einstellung der Schweißparameter<br />

benötigt wird. Die Abhängigkeit von fähigem Personal steigt damit weiter an. Für große Serien und Losgrößen<br />

rechnet sich der Initialaufwand der Programmerstellung (Roboterteachen) und der Spanntechnik. Bei kleinen<br />

und kleinsten Losgrößen kann dieser Aufwand bisher jedoch kaum wirtschaftlich sinnvoll dargestellt und umgesetzt<br />

werden.<br />

Eine Lösung, die in den letzten Jahren auf die einfache Programmierung eingeht, sind Cobots. Bei Cobots handelt<br />

es sich um kollaborative Roboter, die aufgrund reduzierter Geschwindigkeiten und einer Kollisionserkennung im Umfeld<br />

des Menschen ohne zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen betrieben werden können [9]. Da beim automatisierten<br />

Schweißen die Mitarbeiter in der Fertigung stets vor Lichtemissionen, Schweißrauchen und der Drahtspitze am Brennerende<br />

durch technische Sicherheitseinrichtungen zu schützen sind, liegt der Vorteil der Cobots jedoch nicht darin,<br />

<strong>DVS</strong> <strong>376</strong> 3


diese ohne Sicherheitseinrichtungen zu betreiben, sondern in der Art und Weise seiner Programmierung. Durch die<br />

kollaborative Technik ist es möglich, dass der Roboter durch Schieben, Ziehen und Drehen an der Robotermechanik<br />

von einem Anwender unmittelbar in die gewünschte Position gebracht werden kann. Dazu sind keine Eingaben am<br />

Roboter-Steuergerät notwendig.<br />

Der Anspruch an derartige Systeme muss es sein, von einem Schweißer ohne tiefes Roboter-Expertenwissen genutzt<br />

werden zu können. Nur wenn das gelingt, wird der Cobot in der täglichen Arbeit eingesetzt. Studien zeigen,<br />

dass sich die kollaborativen Roboter im industriellen Umfeld immer weiter durchsetzen. Das Potential wird in den<br />

VDI Nachrichten auf Grundlage einer Studie des Beratungsunternehmens ABI Research beziffert. In der Studie<br />

kommt man zu dem Ergebnis, dass der Cobot-Markt von 457 Mio. $ im Jahr 2020 in nur 10 Jahren auf 8 Mrd. $<br />

wachsen wird [10].<br />

5 Roboterzellen mit einfacher Programmierung<br />

MIG / MAG Schweißen kleiner Losgrößen<br />

Diese kollaborative Programmierung wird beispielweise bei der TruArc Weld 1000 genutzt und durch ein Teachmodul<br />

noch weiter auf den Maschinenbediener zugeschnitten (Bild 4). Um einen Bruch im Workflow des Programmierers<br />

zu vermeiden, können die Roboterpositionen und Lichtbogen Start- und Stoppbefehle direkt am Schweißbrenner<br />

über das Teachmodul geteacht werden. Das Roboterprogramm wird automatsch in der HMI des Roboter-Steuergerätes<br />

erstellt. Der Programmierer kann folglich das gesamte Roboterprogramm, einschließlich der Schweißbefehle,<br />

in einem Arbeitsgang direkt am Roboter erstellen. Um die Programmierung abzuschließen, wird anschließend am<br />

Roboter-Steuergerät der jeweilige Schweißjob für die Schweißnähte ausgewählt. Das Erstellen eines Programmes<br />

mit einer linearen Schweißnaht, kann damit in weniger als einer Minute abgeschlossen werden.<br />

Bild 4. TruArc Weld 1000 (links). Teachmodul (rechts): Gelber Knopf (oben): Lichtbogen Start/Stopp, Weißer Knopf (Mitte): Weg-<br />

Punkte der Roboterbahn, gelber Knopf (unten): Freedrive zum Bewegen des Cobots.<br />

Die Cobot Schweißzelle hat im Standardumfang die Stromquelle FRONIUS TPS 320i installiert und kann optional<br />

um das Technologiepaket CMT-Schweißen erweitert werden. Um einen schnellen und erfolgreichen Start für die<br />

Anwender zu ermöglichen, stellt TRUMPF etwa 400 fertige Schweißjobs für Baustahl, Chrom-Nickel-Stahl und Aluminium<br />

zur Verfügung. Die Schweißjobs umfassen die Blechdicken 1 bis 10 mm, zahlreiche Stoßgeometrien und<br />

verschiedene Verfahrenseinstellungen. Zusätzlich verfügt die TruArc Weld 1000 mit Blick auf die Sicherheit der Mitarbeiter<br />

im Standard über eine Schutzkabine, eine moderne LED-Beleuchtung für den Schweißtisch und eine in den<br />

Maschinenrahmen integrierte Absaugung. Zwei seitliche Türen sowie zwei weitere Türen an der Maschinenrückseite<br />

ermöglichen rundum den Zugang zum Schweißtisch.<br />

Die Wirtschaftlichkeit der Maschine kann durch den teilbaren Arbeitsraum mittels einer pneumatischen Mitteltrennung<br />

erhöht werden. Die beiden Hubtüren mit Blendschutzscheiben in der Front können getrennt voneinander<br />

4 <strong>DVS</strong>


geöffnet oder geschlossen werden. Im Zusammenspiel mit der Mitteltrennung wird daraus ein 2-Stationen-Betrieb,<br />

der das Be- und Entladen ermöglicht, während auf der zweiten Seite geschweißt wird. Für den Seitentausch fährt<br />

der Roboter auf einer Linearachse. Sofern die Losgröße eines Auftrages das nicht erfordert oder das zu schweißende<br />

Bauteil entsprechend groß ist, kann die Maschine mit geöffneter Mitteltrennung auch im 1-Stationen-Betrieb genutzt<br />

werden. Um große und schwere Bauteile oder Vorrichtungen mit einem Kran auf dem Schweißtisch abstellen zu<br />

können, ermöglicht die Option „Kranbeladung“, dass die Kabinendecke nach hinten fährt. Genau wie bei den Hubtüren<br />

ist das für beide Arbeitsstationen getrennt voneinander möglich.<br />

Laserschweißen kleiner Losgrößen<br />

Das Maschinenkonzept der TruArc Weld 1000 wird mit der TruLaser Weld 1000 auch für das Laserschweißen angeboten<br />

(Bild 5). Das Lichtbogenschweißequipment wird in diesem Fall durch eine im industriellen Umfeld tausendfach<br />

bewährte und an die Anwendung angepasste Laserschweißoptik aus der BEO-Optikfamilie von TRUMPF ersetzt.<br />

Als Laserstrahlquelle steht ein Festkörperlaser mit 3000 W Laserleistung zur Verfügung. Darüber hinaus wird<br />

der Einsatz eines KUKA Roboters aus technologischen Gründen notwendig. Die KUKA Steuerung verfügt über einen<br />

sicheren Arbeitsbereich, in dem die Orientierung der Schweißoptik bekannt ist und eine Stillstandsüberwachung.<br />

Damit kann gewährleistet werden, dass der Laserstrahl das Blech der Kabine nicht durchdringen kann. Zudem profitiert<br />

der Laserprozess von der höheren Dynamik und Geschwindigkeit des Robots, sowie der höheren Positionsund<br />

Wiederholgenauigkeit.<br />

Bild 5. TruLaser Weld 1000. Schweißoptik BEO D35 mit 6D-Maus und Teachmodul: Gelber Button (oben): Laser Start/Stopp,<br />

Weißer Knopf (unten): Weg-Punkte der Roboterbahn<br />

Mithilfe einer an der Schweißoptik angebrachten 6D-Maus kann der Roboter vergleichbar zu den Cobots direkt bewegt<br />

werden. Auch hier ist keine Eingabe am Roboter-Steuergerät notwendig. Ebenso kann der Anwender per<br />

Knopfdruck an der 6D-Maus die Bewegungsgeschwindigkeit und Bewegungsart des Roboters verändern. Um einen<br />

flüssigen Workflow des Programmierens zu ermöglichen, können die Roboterpositionen und Laser Start- und Stoppbefehle<br />

direkt an der Schweißoptik am Teachmodul abgesetzt werden. Das Roboterprogramm wird automatisch in<br />

der TRUMPF HMI erstellt und dabei vereinfacht dargestellt. Darüberhinausgehende Informationen und Details eines<br />

vollständigen Robotercodes, welche nicht für das eigentliche Schweißprogramm notwendig sind, werden nicht dargestellt.<br />

Das erleichtert den Umgang mit dem Roboter erheblich, da kein Code-Expertenwissen für die Programmierung<br />

von Schweißaufgaben notwendig ist. Das Maschinenkonzept im Bereich der Arbeitsräume, der Mitteltrennung,<br />

der integrierten Absaugung und der LED-Beleuchtung ist vergleichbar zur TruArc Weld 1000. Bei beiden Maschinen<br />

stellt TRUMPF E-Learnings für die Maschinenbedienung zur Verfügung. Eine Schweißfachkraft kann damit die Bedienung<br />

und Programmierung ohne zeitraubende externe Schulungen und Weiterbildungen erlernen.<br />

<strong>DVS</strong> <strong>376</strong> 5


6 Zusammenfassung<br />

Unternehmen stehen im Bereich des Schweißens unter großem Kosten- und Qualitätsdruck. Gleichzeitig geht die<br />

Verfügbarkeit von fähigen Handschweißern zurück. Dieser Entwicklung wird mit zunehmender Prozessautomatisierung<br />

begegnet. Der wirtschaftlich sinnvolle Einsatz von Industrierobotern in flexiblen Fertigungen und geringen Stückzahlen<br />

ist im hohen Maße abhängig von der Art und Dauer der Programmerstellung und dem benötigten Fachpersonal.<br />

Cobots und kollaborativ arbeitende Roboter bieten aufgrund der einfachen Programmierung und Bedienung<br />

auch kleinen und mittelständischen Unternehmen mit flexibler Fertigung die Gelegenheit das Roboterschweißen<br />

einzusetzen.<br />

Mithilfe der Analyse von sechs Blechbauteilen wurde gezeigt, dass 70 % der Fertigungskosten beim manuellen<br />

Schweißen anfallen. Durch die Automatisierung können aufgrund einer höheren Produktivität der Maschinen, gestiegener<br />

Transparenz pro Arbeitsschritt und weniger Nacharbeit die Bauteilkosten deutlich gesenkt werden. Kommt als<br />

Alternative das Laserschweißen an Blechbauteilen zum Einsatz, kann durch die deutlich geringere thermische Belastung<br />

die Nacharbeit nochmals signifikant gesenkt werden.<br />

Werkzeugmaschinen wie die TruArc Weld 1000 oder die TruLaser Weld 1000 können nach dem Erstellen des Programmes<br />

auch ohne teure Fachkraft in der Produktion betrieben werden. Im Produktionsbetrieb wird die Maschine<br />

mit nur vier Knöpfen bedient. Damit können die Fertigungskosten und die Abhängigkeit von Fachpersonal weiter<br />

reduziert werden.<br />

Schrifttum<br />

[1] Buchfink G., Leibinger-Kammüller N.: Faszination Blech. Ein Material mit grenzenlosen Möglichkeiten. Vogel<br />

Verlag, Würzburg, 2011.<br />

[2] TUMPF Medien Pool & Frei Lacke, https://service.freilacke.de/de, 2021<br />

[3] Bender B. Gericke K. et a., Konstruktionslehre: Methoden und Anwendung erfolgreicher Produktentwicklung,<br />

Kapitel 16.6 Blechgerecht, 9th ed. Berlin; Springer Berlin; Springer Vieweg ISBN: 978-3-662-57302-0, 2021.<br />

[4] Reisgen U. Middeldorf K., Sharma R., et.al: Vernetzte, digitalisierte, schweißtechnische Fertigung - Industrie 4.0<br />

beim Metallschutzgasschweißen. <strong>DVS</strong>-<strong>Bericht</strong>e Band 344, <strong>DVS</strong> Congress 2018, S181-193, <strong>DVS</strong> Media GmbH,<br />

2018.<br />

[5] Klocke F.; Fertigungsverfahren 4: Umformen, 6th ed. Berlin; Springer Vieweg ISBN: 978-3-662-54713-7, 2017.<br />

[6] Weyh C., Dissertation, Die Bedeutung körperlicher Leistungsfähigkeit und Arbeitsergonomie in der Prävention<br />

und Gesundheitsförderung bei Schweißern, Universität Gießen 2018.<br />

[7] Bertelsmann Stiftung, Studie: Fachkräftemangel bleibt ein Problem. Handelsblatt.com, Onlinezugriff am<br />

25.11.2021, URL: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bertelsmann-stiftung-studie-fachkraeftemangel-bleibt-ein-problem/26829916.html?ticket=ST-1164991-oZeXG7X9di5LFcstSelm-cas01.example.org<br />

[8] <strong>DVS</strong> Verband, Newsletter, Onlinezugriff am 25.11.2021, Fachkräftemangel in der Fügetechnik - Bestandsaufnahme,<br />

Analyse, Maßnahmen und Ausblick, URL: https://www.die-verbindungs-spezialisten.de/fileadmin/user_upload/Newsletter/Fachkr_ftemangel.pdf<br />

[9] Kopp T., Schäfer A., Kindel S., Kollaborierende oder kollaborationsfähige Roboter? - Welche Rolle spielt die<br />

Mensch-Roboter-Kollaboration in der Praxis? Onlinezugriff am 25.11.2021 URL: https://www.industrie-management.de/node/368<br />

[10] Ciupek M., Wachstumsmarkt Cobots: Industrienationen investieren in Roboterforschung, VDI Nachrichten, Onlinezugriff<br />

am 25.11.2021 URL: https://www.vdi-nachrichten.com/technik/automation/wachstumsmarkt-cobotsindustrienationen-investieren-in-roboterforschung/<br />

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Weiterentwicklung des CoWelders von Migatronic für mehr Effizienz beim<br />

Teachen und Schweißen<br />

A. Henze<br />

Im Vortrag wird darauf eingegangen was man unter einen Cobot versteht. Seine Einsatzgebiete und warum sich<br />

produzierende Unternehmen mit diesem Thema beschäftigen. Welche Stellung ein Cobot bzw CoWelder im Vergleich<br />

Mensch und Industrieroboter hat. Sicherheitsaspekte und verschiedene Beispiele, wie man mit einem<br />

CoWelder noch effizienter arbeiten kann.<br />

1 Was ist ein Cobot?<br />

Allgemeine Erklärung für Cobots, welche Besonderheiten weisen diese Roboter auf!<br />

2 Einsatzgebiete<br />

In diesem Absatz wird erklärt, welche Aufgaben Cobots schon erfüllen. Diese Cobots, die es schon in großen<br />

Mengen als Handhabungsroboter gibt.<br />

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3 Warum beschäftigen sich produzierende Unternehmen mit dem Thema?<br />

Produzierende Unternehmen müssen einen gewissen Preisdruck gerecht werden, müssen die Produktivität steigern.<br />

Qualitätsansprüche werden höher und das fehlende ausgebildete Personal sind Gründe für solche Überlegungen<br />

zu automatisieren.<br />

4 Welche Stellung hat der Roboter? Vergleich Mensch Industrie Roboter<br />

Solche Überlegungen gehen erstmal zu dem Thema „Automation“. Jedoch ist es wichtig hier auch die Komplexität<br />

und Investitionshöhe solcher Anlagen zu betrachten. Hier erkennt der Kunde sehr schnell das es eine Lösung gibt,<br />

die von den Investitionskosten in einem erträglichen Bereich liegen und die einfach zu bedienen sind.<br />

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5 Was ist CoWelder<br />

Vorstellung des CoWelders. Einmal als MIG/MAG und als TIG CoWelder. Wie einfach ist seine Handhabung, wie<br />

schnell ist er installiert. Ab Tag eins kann produziert werden.<br />

6 Sicherheitsaspekte<br />

Ein wichtiges Thema! Sicherheit! Hier wird erklärt, dass der CoWelder von seinen Kräften, Geschwindigkeiten heruntergesetzt<br />

ist und imaginäre Grenzen besitz. So dass er nicht über die Arbeitstischkante hinausfährt und bei<br />

Berührung stehen bleibt.<br />

Auf Sicherheitsnormen wird hingewiesen!<br />

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7 Effizienteres Arbeiten mit dem CoWelder<br />

Ein Bedientool am 3.Handgelenk des Roboter. Mit der Freedrive taste kann der Roboter bewegt werden. Mit<br />

weiteren Tasten kann man Wegpunkte festlegen. Ein kleines Video zeigt, dass man 50% Schneller ist beim<br />

einteachen als mit der herkömmlichen Methode.<br />

Es folgen weitere Beispiele zum effizienteren Arbeiten mit dem CoWelder.<br />

Hier z.B. Arbeiten mit einer Längsachse! Man hat die Möglichkeit sich zwei Arbeitsplätze zu schaffen und kann<br />

während des Schweißbetriebes Teile austauschen. Geschweißte Teile entfernen, neue nicht geschweißte Teile<br />

einlegen.<br />

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Effizienteres Arbeiten durch den Einsatz von weiteren Lichtbögen Powerarc Puls.<br />

Weniger Wärmeeinbringung durch schnellere Schweißgeschwindigkeit. Zwei Schweißnähte im Vergleich!<br />

Durch den Einsatz von Sequenz Repead sind Überkopf Positionen und Steignähte kein Problem mehr.<br />

Es muss nicht zwingend gependelt werden. Ein Wechsel zwischen Puls und Standardlichtbogen ermöglicht dies!<br />

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Beispiel: Steignaht Wurzel (Sequenzrepead) mit gependelter Decklage<br />

Robotersystemfunktionen, die zum Effizienteren Arbeiten betragen! Ein Bauteil wird geteacht alle weiteren<br />

kopiert. Immense Zeitersparnis!<br />

Hier nochmal die wichtigsten Vorteile, die man durch den Einsatz von einem CoWelder erreicht.<br />

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Dargestellt an mehreren Beispielen in Bild und Video.<br />

Beispiele:<br />

Serienfertigung,<br />

Arbeiten mit Miga smart Tool,<br />

Mehr Arbeitsplätze durch Längsachse<br />

Einsatz von Speziallichtbögen,<br />

Robotersystem Funktionen<br />

Schrifttum<br />

[1] Schrifttumsquelle.<br />

Bilder und Videos Migatronic Schweißmaschinen GmbH<br />

Seite 21/22 Bildquelle DGUV Infoblatt 08/2017<br />

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