Architektur Spektrum
Ausgabe 2022|02
Ausgabe 2022|02
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Altenwohnheim, Schwanenstadt (AT)
Konzeption
In einer gemeinsamen intensiven Planungsphase wurde
von Bauherrn und Planern besonderes Augenmerk auf
Ressourcenschonung, Regionalität und Nachhaltigkeit
gelegt.
©Mark Sengstbratl
Anstatt fossile Brennstoffe einzusetzen kam eine Pelletsheizung
zur Ausführung. Weiters sind alle freien Dachflächen
mit Photovoltaikpaneelen bestückt, die neben
dem Heim auch die Stadtplatzbeleuchtung mit Strom
versorgen. Auch in der Wahl der Konstruktion spiegelt
sich der Leitgedanke wieder. Die Kombination von
Massivbauweise mit Holzbau sowie die Kühlung des Gebäudes
mittels Brunnenwasser sorgen für Behaglichkeit
bei sommerlichen Temperaturen und eine angenehme
Raumatmosphäre.
Bei der Innenraumgestaltung wurde dieser Wohnlichkeitsaspekt
durch ein fein abgestimmtes Farb- und Materialkonzept
umgesetzt. Holz ist das Leitmaterial und
wurde mit harmonierenden Elementen in erd- und
sandfarbenen Tönen kombiniert.
©Mark Sengstbratl
Für die Orientierbarkeit der betagten Bewohner sowie
deren Besucher haben die Planer ein aus Symbolen (pro
Etage) und Farben (pro Gebäudetrakt) bestehendes Leitsystem
entwickelt.
Architektur und Städtebau
Das nun realisierte 4-geschossige Gebäude ist Teil des
neu entstandenen Schwanenstädter Stadtteiles – des
Rainerparks.
Gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Gesundheitszentrum
wurde hier ein Ensemble konzipiert,
das durch qualitative Außenräume sowie durch formal
ansprechende Architektur diesen Ortsteil in besonderem
Maße aufwertet. Der zentrale Platz zwischen
den beiden Gebäuden bildet das Herzstück des
Areals. Durch seine Größe und Ausstattung bietet er
die Möglichkeit einer multifunktionalen Nutzbarkeit.
©Mark Sengstbratl
Die drei Wohngeschosse sind in jeweils zwei Bauteile
gegliedert, mit einer dazugehörigen gemütlichen Wohnküche
für jede Bewohnergruppe. Vorgelagert ist diesen
Gemeinschaftsbereichen je ein großzügiger Balkon mit
Ausblicken in die umgebende Landschaft.
Und nicht zuletzt steht für Spaziergänge im Freien ein
liebevoll bepflanzter und gut ausgestatteter Garten zur
Verfügung.
Wesentliche Aspekte der Architektur und Formensprache
des Alten- und Pflegeheimes sind die horizontale
Gliederung des Bauwerks, der offene Winkel
der beiden Trakte zueinander sowie die runde Ausformulierung
der Gebäudeecken beziehungsweise
der Balkone. Eine Besonderheit stellt die Fassade mit
ihren rundumlaufenden Bändern mit mäanderndem
Ornament in der Putzstruktur dar. Angelehnt an eine
traditionelle handwerkliche Putzverarbeitung erzeugt
sie eine Gliederung der großen Flächen und
stellt einen harmonischen Kontrast zu den dazwischenliegenden
Fenstern dar.
©Mark Sengstbratl
©Mark Sengstbratl
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