MÄNNERGESUNDHEIT
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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET<br />
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MÄNNER,<br />
BLEIBT GESUND!<br />
“Man denkt ja immer, man wäre der krasseste<br />
Fall, hätte die schlimmsten und abartigsten<br />
Gedanken. Dort zu merken, dass es allen so<br />
geht und dass man verstanden wird, war<br />
rückblickend eine echt tolle Erfahrung.“<br />
Kurt Krömer<br />
NICHT VERPASSEN:<br />
Kurt Krömer<br />
Im Interview sprich der Berliner<br />
Kabarettist über seine Depression<br />
Seite 04<br />
Peter Neururer<br />
erlitt 2012 einen Herzinfarkt<br />
auf dem Golfplatz<br />
Seite 06<br />
Urologie<br />
Gutartig vergrößerte Prostata<br />
Seite 10
2<br />
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VERANTWORTLICH FÜR DEN<br />
INHALT IN DIESER AUSGABE<br />
Viktoria<br />
Rubinstein<br />
Liebe Männer,<br />
lasst die Hosen<br />
runter und sprecht<br />
über eure Gesundheit.<br />
Euer Körper<br />
und Geist wird es<br />
euch danken!<br />
“Gefahr erkannt –<br />
Gefahr gebannt!“<br />
IN DIESER AUSGABE<br />
Prävention und regelmäßige Check-ups können Leben retten.<br />
Senior Project Manager: Viktoria Rubinstein Business<br />
Development Manager: Sarra Gläsing Geschäftsführung:<br />
Richard Båge (CEO), Philipp Colaço (Managing Director),<br />
Alexandra Lassas (Content and Production Manager),<br />
Henriette Schröder (Sales Director), Designer: Lea<br />
Hartmann Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@<br />
mediaplanet.com Coverbild: Urban Zintel<br />
Alle Artikel, die mit “in Zusammenarbeit mit“<br />
gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der<br />
Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH.<br />
facebook.com/MediaplanetStories<br />
@Mediaplanet_germany<br />
Please recycle<br />
08<br />
Prostataprobleme<br />
Eine frühe Bahandlung hilft<br />
gravierende Probleme zu vermeiden<br />
11<br />
Prävention<br />
Vorsorgeuntersuchungen und<br />
regelmäßige Check-ups sind essenziell für<br />
ein gesundes Leben<br />
Veranstaltungstipp<br />
Prof. Dr. med.<br />
Frank Sommer<br />
Prof. Dr. med. Frank<br />
Sommer ist Facharzt<br />
für Urologie, Andrologie,<br />
Sportmedizin<br />
und Sexualmedizin<br />
(FECSM), Präsident<br />
der Deutschen<br />
Gesellschaft für<br />
Mann und Gesundheit<br />
e. V. und weltweit<br />
der erste Arzt, der<br />
als Professor für<br />
Männergesundheit<br />
berufen wurde.<br />
Text<br />
Prof. Dr. med.<br />
Frank Sommer<br />
Jahreskongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft<br />
Auf dem im deutschsprachigen Raum größten Treffen rund um<br />
die Volkskrankheit Inkontinenz tauschen sich Spezialistinnen und<br />
Spezialisten aus Medizin, Physiotherapie und Pflege über neue<br />
Diagnoseverfahren und moderne Therapien aus.<br />
33. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft<br />
11. – 12. November 2022<br />
Kap Europa, Frankfurt am Main<br />
Mehr erfahren unter<br />
www.kontinenzkongress.de<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Themen Männergesundheit<br />
und Vorsorge waren in den vergangenen<br />
Wochen in aller Munde.<br />
Der Grund: Bei Sébastien Haller, einem<br />
der Fußballstars des BVB, wurde ein<br />
Hodentumor diagnostiziert. Hodenkrebs<br />
tritt vor allem bei jungen Männern auf,<br />
anders als der viel bekanntere Prostatakrebs,<br />
der sich in der Regel erst bei<br />
Männern ab 45 Jahren zeigt. Und gerade<br />
weil der Hodenkrebs nicht so bekannt ist,<br />
wird er häufig übersehen. Dabei gibt es<br />
eine ganz einfache Vorsorgeuntersuchung,<br />
die jeder junge Mann regelmäßig<br />
selbst durchführen kann: den Hoden-<br />
Check – das Selbstabtasten der Hoden mit<br />
den Fingern. Früh erkannt, sind übrigens<br />
beide Krebsarten des Mannes erfolgreich<br />
behandelbar. Ebenso spielen in der<br />
Vorsorge des Mannes nicht tumoröse Erkrankungen<br />
und „typische Männerleiden“<br />
eine Rolle, wie eine gutartige Prostatavergrößerung<br />
oder auch Probleme beim<br />
Wasserlassen.<br />
Eine Studie der Deutschen Gesellschaft<br />
für Mann und Gesundheit e. V. (DGMG)<br />
hatte überdies gezeigt, dass die Diagnosen<br />
Burnout und Depression bei Männern<br />
zumeist unterrepräsentiert sind, viele<br />
Männer jedoch unter privatem und beruflichem<br />
„Leistungsdruck“ stehen. Zudem<br />
spielen Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis<br />
hin zum Herzinfarkt oder Schlaganfall<br />
eine wichtige Rolle. Interessanterweise<br />
gibt es Vorboten für solche ernsten<br />
kardiovaskulären Krankheiten. In nicht<br />
wenigen Fällen tritt nämlich eine gefäßbedingte<br />
Erektionsstörung ungefähr vier<br />
bis acht Jahre vor einem Herzinfarkt bzw.<br />
Schlaganfall auf. Der Penis bietet somit<br />
eine Art Frühwarnfunktion.<br />
Diagnosen wie<br />
Burnout und<br />
Depression sind<br />
bei Männern meist<br />
unterrepräsentiert.<br />
Zusätzlich stehen<br />
sie unter privatem<br />
und beruflichem<br />
“Leistungsdruck“.<br />
Und wenn wir schon beim Thema Erektionsstörungen<br />
sind: Nach Ergebnissen<br />
einer Studie der DGMG leidet etwa jeder<br />
fünfte Mann über 30 in Deutschland an<br />
Erektionsstörungen. Diese sollten betroffene<br />
Männer stets beim Männerarzt<br />
abklären lassen. Mittels spezieller peniler<br />
Untersuchungen, wie Nervenmessungen,<br />
Bestimmung der Zusammensetzung der<br />
Schwellkörper, Durchblutungsmessungen<br />
oder Untersuchung der Potenzmuskulatur,<br />
kann die Ursache für die Erektionsstörung<br />
meist schnell gefunden und diese sogar<br />
oft geheilt werden.<br />
Erfreulicherweise beugt der Mann<br />
Erektionsstörungen und anderen<br />
Erkrankungen, wie z. B. Krebs, zusätzlich<br />
durch gezielte körperliche Aktivität<br />
vor – und natürlich ebenso durch eine<br />
ausgewogene und gesunde Ernährung.<br />
In diesem Sinne wünsche ich uns allen<br />
ein paar aktive Herbsttage, und bleiben<br />
Sie gesund! Ihr Prof. Dr. Frank Sommer,<br />
Präsident der Deutschen Gesellschaft für<br />
Mann und Gesundheit und Universitätsprofessor<br />
für Männergesundheit.<br />
Erfreulicherweise<br />
beugt der Mann<br />
Erektionsstörungen<br />
und anderen<br />
Erkrankungen, wie z.B.<br />
Krebs, zusätzlich durch<br />
gezielte körperliche<br />
Aktivität vor – und<br />
natürlich ebenso durch<br />
eine ausgewogene und<br />
gesunde Ernährung.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 3<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Athletic Greens entstanden.<br />
Wie ein gesunder Lebensstil unser Wohlbefinden beeinflusst<br />
AG1 ist eine Komposition aus 75 Zutaten wie<br />
Vitaminen, Mineralstoffen, lebenden Kulturen<br />
und weiteren Inhaltsstoffen aus echten Nahrungsmitteln.<br />
Das tägliche Ritual, das es auf<br />
eine sehr praktische und geschmacklich ansprechende<br />
Weise schafft, diverse Gesundheitsbereiche<br />
zu unterstützen. Darunter auch die<br />
geistige Fitness 1 und das mentale Wohlbefinden.<br />
Dies haben wir uns zum Anlass genommen, mit<br />
Ralph Esposito, dem Head of Nutrition des<br />
Unternehmens, über genau diese Themen zu<br />
sprechen.<br />
Text Julius Schwamann<br />
Hallo Ralph, vielen Dank, dass du dir Zeit für<br />
1 ein Gespräch mit uns nimmst. Wie wir wissen,<br />
ist eine gesunde Ernährung grundlegend für ein<br />
gesundes Leben. Wie kann Supplementierung ein<br />
solches zusätzlich unterstützen?<br />
Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung in<br />
Kombination mit einer gesunden Schlafroutine und<br />
ausreichend Bewegung sind die Grundpfeiler eines<br />
gesunden Lebens. Dennoch treten Nährstofflücken<br />
heute bei vielen auf. Genau hier können Supplements<br />
Sinn machen. Besonders interessant ist das Thema<br />
Supplementierung für Personen mit einem hohen<br />
Trainingspensum oder mit zunehmendem Alter.<br />
AG1 ist ein Produkt, das schon früher ansetzt.<br />
Durch die tägliche Zufuhr der vielen enthaltenen<br />
Nährstoffe kann das Entstehen von Nährstofflücken<br />
von vornherein vermieden werden. Dies gilt natürlich<br />
ebenso nur in Kombination mit einem ansonsten<br />
gesunden und ausgewogenen Lebensstil.<br />
2Welche Auswirkungen kann ein Nährstoffmangel<br />
auf den Körper haben?<br />
Ein Nährstoffmangel zeigt sich bei jedem auf eine<br />
unterschiedliche Weise. Ich empfehle jedem, regelmäßig<br />
Vorsorgeuntersuchungen und Bluttests vom<br />
Arzt durchführen zu lassen. So kann man direkt<br />
reagieren und einem solchen Mangel frühzeitig entgegenwirken.<br />
Seit der Pandemie hat sich das Gesundheitsbewusstsein<br />
bei vielen Menschen verändert.<br />
3<br />
Jetzt nähern wir uns langsam wieder dem<br />
Winter. Wie können wir uns gegen Infektionen<br />
schützen und unser Immunsystem auf Vordermann<br />
bringen?<br />
Damit unser Immunsystem Krankheitserreger besser<br />
bekämpfen kann, sind die Ernährung, Bewegung an der<br />
frischen Luft, ausreichend guter Schlaf und ein ausgeglichenes<br />
Leben grundlegend. Sehr effektiv ist es auch,<br />
den Körper gezielt kontrastierender Kälte und Wärme<br />
auszusetzen, denn das stärkt die Stressresistenz. Wer zu<br />
wenig Sonnenlicht abbekommt, sollte die zusätzliche<br />
Einnahme von Vitamin D in Erwägung ziehen.<br />
Inhaltsstoffe in AG1, die das<br />
Immunsystem unterstützen:<br />
• Kupfer<br />
• Folat<br />
• Selen<br />
• Zink<br />
• und die Vitamine A, B12, B6, und C<br />
4<br />
Inwiefern beeinflusst unsere Ernährung auch<br />
die Psyche?<br />
Der Körper sollte ganzheitlich betrachtet werden, und<br />
diverse Studien haben gezeigt, dass unser mentales<br />
Wohlbefinden stark davon beeinflusst wird, was wir<br />
zu uns nehmen. In belastenden Phasen produziert der<br />
Körper freie Radikale. Nehmen wir nicht genug antioxi-<br />
Ralph Esposito<br />
Head of Nutrition bei AG1<br />
dative Lebensmittel zu uns, die diese neutralisieren,<br />
kommt es zu oxidativem Stress. Bekannte Stoffe mit<br />
antioxidativer Wirkung sind die Vitamine C und E, die<br />
Mineralstoffe Selen und Zink.<br />
5Was können wir also tun, um sowohl unseren<br />
Körper als auch unseren Geist fit zu halten?<br />
Das ist eine sehr individuelle Aufgabe, da jeder<br />
Mensch unterschiedlich ist. Welche Routinen tun mir<br />
gut? Was braucht mein Körper? Viele unterschätzen<br />
einzelne Faktoren wie zum Beispiel Schlaf, dessen Vernachlässigung<br />
schwerwiegende Auswirkungen auf die<br />
Zellerneuerung haben kann. Ich achte sehr auf einen<br />
ausgeglichenen Lebensstil. Daher meditiere ich auch<br />
regelmäßig, um nicht nur den Körper, sondern auch<br />
den Geist fit zu halten. Egal was man tut – Disziplin<br />
ist überall wichtig. Unsere Gewohnheiten bestimmen<br />
letztendlich unsere Lebensqualität.<br />
1. Folat, Niacin, Pantothensäure und die Vitamine B2 (Riboflavin), B12 und B6 tragen zur Verringerung von Müdigkeit und<br />
Ermüdung bei. Zink und Pantothensäure tragen zu einer normalen geistigen Leistung bei.<br />
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das Immunsystem (1)<br />
den Energiehaushalt (2)<br />
die hormonelle Gesundheit (3)<br />
die geistige Fitness (4)<br />
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Nährstoffversorgung unterstützen und die Ernährung<br />
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GESUNDHEITSBEZOGENE ANGABEN:<br />
* Bitte achte auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene<br />
Ernährung und eine gesunde Lebensweise. Für beste Ergebnisse<br />
täglich einen Messlöffel (12g) in kaltes Wasser auflösen und<br />
konsumieren. Außer Reichweite von Kindern aufbewahren.<br />
Schwangere und Stillende werden gebeten, vor dem Konsum<br />
jeglicher Nahrungsergänzungsmittel medizinisches Fachpersonal zu<br />
konsultieren. Die tägliche Mengenempfehlung nicht überschreiten.<br />
(1) Kupfer, Folat, Selen, Zink und die Vitamine A, B12, B6, und C tragen<br />
zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.<br />
(2) Kupfer, Biotin, Niacin, Pantothensäure, Thiamin und die<br />
Vitamine B2 (Riboflavin), B12, B6 und C tragen zu einem normalen<br />
Energiestoffwechsel bei.<br />
(3) Vitamin B6 trägt zur Regulierung der normalen Hormonaktivität bei.<br />
(4) Zink und Pantothensäure tragen zu einer normalen geistigen<br />
Leistung bei.
4<br />
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FOTO: URBAN ZINTEL<br />
1Herr Krömer, als Comedian sind Sie<br />
Vollprofi und haben immer einen<br />
flotten Spruch auf den Lippen. In<br />
Ihrem Buch sprechen Sie ganz offen<br />
über Ihre Depression und den Umgang<br />
mit Ihrer Erkrankung. Warum<br />
war das für Sie so wichtig?<br />
Ich wollte das einfach nicht mehr mit mir<br />
rumtragen und mich verstecken. Deswegen<br />
habe ich mich entschlossen,<br />
Klartext zu reden. Durch das Buch ist die<br />
Katze aus dem Sack und gleichzeitig das<br />
Problem aus meinem Kopf. Ich muss mir<br />
keine Ausreden mehr einfallen lassen<br />
und Geschichten erfinden, damit das<br />
auch ja keiner mitbekommt. Außerdem<br />
müssen es die Leute auf den Schirm<br />
bekommen, dass eine Depression eine<br />
Krankheit ist und kein Grund, sich zu<br />
verstecken.<br />
2Rückblickend betrachtet: Wie<br />
haben Sie den Spagat zwischen<br />
Depression im Privaten und dem<br />
immer funktionierenden Komiker<br />
auf der Bühne empfunden?<br />
Ich wusste es lange Zeit gar nicht.<br />
Rückblickend habe ich 30 Jahre mit<br />
Beinbruch im Kopf<br />
Kurt Krömer ist einer der bekanntesten und<br />
beliebtesten Comedians in Deutschland. Und<br />
er litt viele Jahre unter einer Depression,<br />
die am Tiefpunkt sein komplettes Leben<br />
lahmgelegt hat. In seinem Buch „Du darfst<br />
nicht alles glauben, was du denkst“ erzählt er<br />
von seinem Weg heraus aus der Krankheit.<br />
Warum er diesen öffentlichen Weg gewählt<br />
hat und warum viel mehr Menschen über<br />
ihren seelischen Zustand reden sollten,<br />
erzählt er uns im Interview.<br />
Text Miriam Hähnel<br />
einer Depression gelebt, aber die Diagnose<br />
wurde erst ein halbes Jahr vor meinem<br />
Klinikaufenthalt gestellt. Eigentlich<br />
dachte ich vor zwölf Jahren, dass ich<br />
über den Berg bin, als ich aufgehört habe,<br />
Alkohol zu trinken. Der schwarze Hund<br />
war aber immer noch da. Klar, ich war<br />
immer wieder bei verschiedenen Ärzten,<br />
aber mir wurde immer gesagt, dass das<br />
einfach der Stress sei. Insofern kann ich<br />
nur über das halbe Jahr vor der Klinik<br />
sprechen. Ich hatte in der Zeit noch<br />
vier Auftritte, bei denen ich wusste: Ich<br />
bin krank. Das war gruselig, weil ich da<br />
rückblickend erkannt habe, wie man sich<br />
selbst über Jahre bescheißen kann.<br />
3Wie haben Sie sich nach der<br />
Diagnose gefühlt?<br />
Als ich zum Vorgespräch in der Klinik<br />
war, war ich vollkommen am Ende. Der<br />
Arzt hat dann einen Gesprächstest mit<br />
mir durchgeführt, mit dem ein Arzt<br />
direkt feststellen kann, ob man eine<br />
Depression hat und wie schwer sie<br />
ausgeprägt ist. Als er dann sagte, dass ich<br />
eine schwere Depression habe, bin ich erst<br />
mal zusammengebrochen. Ich habe laut<br />
geschrien und geweint, aber ich war<br />
glücklich, dass das Kind endlich einen<br />
Namen hat. Klar, die Diagnose ist nicht<br />
schön, aber ich wusste, dass mir jetzt<br />
geholfen werden kann.<br />
Eigentlich dachte ich<br />
vor zwölf Jahren, dass<br />
ich über den Berg bin,<br />
als ich aufgehört habe,<br />
Alkohol zu trinken.<br />
Der schwarze Hund war<br />
aber immer noch da.<br />
Denken Sie, dass es Männern<br />
4 schwererfällt, sich mit einer<br />
solchen Diagnose auseinanderzusetzen?<br />
Ja, auf jeden Fall. Allein wenn man an das<br />
Thema Darmkrebsvorsorge oder an den<br />
Check beim Urologen denkt, sind Männer<br />
viel zu inaktiv. Ich denke, Männer<br />
tendieren dazu, vieles mit sich selbst<br />
auszumachen. Sie reden zu wenig mit<br />
anderen, obwohl das ein ganz wichtiger<br />
Schritt wäre. Und auch wenn wir uns das<br />
nicht eingestehen wollen, spielt da unser<br />
veraltetes Männerbild sicher eine große<br />
Rolle, auch wenn wir mittlerweile anders<br />
darüber sprechen und uns wünschen, dass<br />
sich das verändert.<br />
5Wie haben Sie die Zeit in der Klinik<br />
empfunden?<br />
Ich hatte eine wahnsinnige Angst davor.<br />
Für mich war deswegen die Tagesklinik die<br />
passende Lösung, weil ich dort morgens<br />
hingegangen bin und abends in meinem<br />
eigenen Bett schlafen konnte. Das hat mir<br />
das Gefühl gegeben, nicht vollkommen<br />
von der Außenwelt abgeschnitten zu<br />
sein und am „echten Leben“ teilhaben zu<br />
können.<br />
Was man in der Klinik aber erst mal<br />
lernen muss, ist, dass man dort kein Exot<br />
ist. Man denkt ja immer, man wäre der<br />
krasseste Fall, hätte die schlimmsten und<br />
abartigsten Gedanken.<br />
Dort zu merken, dass es allen so geht und<br />
dass man verstanden wird, war rückblickend<br />
eine echt tolle Erfahrung. Ich musste<br />
mich dort nicht erklären, wenn ich zum<br />
Beispiel einfach losgeweint habe.<br />
Weil jeder wusste: Der steckt jetzt in einem<br />
Schub und braucht die Zeit für sich.<br />
6Haben Sie Strategien, die Ihnen<br />
helfen, wenn Sie merken, dass es<br />
irgendwie zu viel wird?<br />
Erst mal muss ich sagen, dass ich nach<br />
Aussage meiner Ärzte gut aus der<br />
Depression herausgefunden habe. Ich<br />
habe also keine Depression mehr. Der<br />
Unterschied ist, dass ich jetzt direkt weiß,<br />
wen ich anrufen kann und was zu tun ist,<br />
wenn ich merken sollte, dass es mir nicht<br />
gut geht. Aber damit beschäftige ich mich<br />
nicht aktiv, weil es mir gut geht und ich<br />
mich nicht in solchen Gedanken verlieren<br />
will. Und besonders als Mensch, der von<br />
einer Depression betroffen war, muss<br />
man eines ganz neu lernen: Manchmal<br />
hat man einfach nur einen Scheißtag,<br />
und am nächsten Morgen sieht die Welt<br />
schon wieder anders aus!<br />
Was würden Sie Menschen ans<br />
7 Herz legen, denen es seelisch nicht<br />
gut geht, oder auch Menschen, die sich<br />
um Nahestehende sorgen?<br />
Direkt zum Arzt zu gehen. Das muss auch<br />
nicht direkt ein Psychologe sein, schon<br />
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EM-110110<br />
„Eine Depression ist<br />
nicht greifbar.<br />
Aber man kann sie in<br />
den Griff bekommen.“<br />
Andy, Betroffener<br />
Hol dir Hilfe. Eine Depression ist gut behandelbar.<br />
Informiere dich auf www.gemeinsam-gegen-depression.de<br />
Janssen-Cilag GmbH
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 5<br />
der Hausarzt kann einschätzen, ob man<br />
eine Depression hat und wie schwer sie<br />
ausgeprägt ist. Man kann bei der Seelsorge<br />
anrufen oder sich bei der Deutschen<br />
Depressionshilfe informieren:<br />
Hier gibt es auf der Website auch einen<br />
Selbsttest, mit dem man abschätzen<br />
kann, ob man depressiv sein könnte.<br />
Menschen, die sich um jemanden sorgen,<br />
der ihnen nahesteht, sind natürlich<br />
genauso mitbetroffen wie der Erkrankte<br />
selbst. Aber auch sie können sich<br />
informieren und Hilfe anbieten, ein<br />
offenes Ohr kann da schon viel bewirken.<br />
Bleibt im Austausch, das ist das<br />
Allerwichtigste!<br />
8Was muss Ihrer Meinung nach<br />
passieren, damit die Versorgung<br />
von Menschen, die von einer Depression<br />
betroffen sind, sich<br />
verbessert?<br />
Es muss in unserem Gesundheitssystem<br />
ankommen, dass es über fünf Millionen<br />
Betroffene in Deutschland gibt, die<br />
angemessen versorgt werden müssen,<br />
dass deren Versorgung immer individuell<br />
ist und dass das unsere Kassen nun mal<br />
eine ganze Menge Geld kostet, wenn man<br />
diesem Anspruch gerecht werden möchte<br />
und diesen Menschen helfen will. Ich<br />
bin privat versichert, dadurch ging es mit<br />
dem Platz in der Klinik sehr schnell. Das<br />
ist bei gesetzlich Versicherten oft anders,<br />
und das ist ein Problem. Daher muss man<br />
hier die Leute aktivieren, die erkrankt<br />
sind, damit sie auch einfordern, was ihnen<br />
an gesundheitlicher Versorgung zusteht.<br />
Denn wenn sich jemand ein Bein bricht,<br />
wird auch nicht infrage gestellt, dass er<br />
behandelt werden muss und dann acht<br />
Wochen Genesungszeit braucht. Das versteht<br />
dann auch jeder Arbeitgeber. Aber<br />
genau das sollte auch bei psychischen<br />
Erkrankungen normal sein. In dem Fall ist<br />
es dann eben ein Beinbruch im Kopf, der<br />
heilen muss.<br />
In vielen – auch stressigen – Situationen greifen viele unüberlegt zu einem vermeintlich<br />
entspannenden alkoholischen Getränk. Doch was, wenn dies zur Gewohnheit wird und man<br />
Gefahr läuft, in die Abhängigkeit zu rutschen? Wenn Sie folgende Fragen häufig mit „Ja“<br />
beantworten können, liegt vielleicht eine Abhängigkeit vor. Lassen Sie sich ärztlich beraten!<br />
Haben Sie betrunken etwas getan, das Sie in nüchternem Zustand bereut haben?<br />
Haben Sie schon einmal einen wichtigen Termin verpasst, weil Sie betrunken oder verkatert waren?<br />
Haben Sie sich wegen Ihres Alkoholkonsums krankschreiben lassen, oder hat die Qualität Ihrer Arbeit<br />
darunter gelitten?<br />
Haben Sie Ängste, Ihr Leben nicht mehr bewältigen zu können?<br />
Machen Sie sich Gedanken darum, wie Sie Alkohol organisieren können – und wie Sie die leeren Flaschen<br />
wieder loswerden?<br />
Hatten Sie betrunken einen Streit, den Sie nüchtern nicht gehabt hätten?<br />
Burnout<br />
kann jeden treffen – Sie auch?<br />
Text Holger Kracke<br />
„Für Burnout habe ich keine Zeit.“ Ein<br />
häufig gehörter und ebenso irriger Satz.<br />
Es fällt auch heute noch vielen Männern<br />
schwer, über das Thema Überforderung<br />
zu sprechen. Gut, dass psychische Erschöpfung<br />
in der Gesellschaft zunehmend<br />
akzeptiert wird und kein Anzeichen von<br />
Schwäche ist. Ganz im Gegenteil, darüber<br />
zu sprechen, zeigt eine große Stärke.<br />
Mit dem folgenden Selbsttest können Sie<br />
feststellen, ob Sie sich noch im grünen<br />
oder bereits im kritischen Bereich bewegen.<br />
Wichtig ist, dass es eine Veränderung von<br />
früher zu heute gegeben haben muss.<br />
Sind Sie also schon immer ein Einzelgänger<br />
gewesen, ist zum Beispiel der soziale<br />
Rückzug einfach ein Teil Ihrer Persönlichkeit.<br />
Wenn Sie mindestens vier Punkte<br />
mit „Ja“ beantworten, sollten Sie sich Unterstützung<br />
durch einen Experten suchen.<br />
Die Ursachen für alle hier genannten<br />
Symptome können vielfältig sein.<br />
Holger Kracke<br />
Mr. Feelgood, Speaker, Trainer,<br />
für Burnout-Prophylaxe und Prävention e. V.<br />
Körperlich kann ein Check beim Arzt<br />
Klarheit verschaffen. Daneben sind<br />
anerkannte Burnout-Tests wie der<br />
Arbeitsbezogene Verhaltens- und<br />
Einstellungsmuster-Test (AVEM) ideal<br />
geeignet, das Gefährdungspotenzial<br />
zu ermitteln. Daraus lassen sich dann<br />
Handlungsoptionen ableiten, um<br />
einen Burnout zu vermeiden.<br />
Für mehr Informationen zum AVEM-<br />
Test schreiben Sie gern eine E-Mail an<br />
hallo@holgerkracke.com.<br />
1. Ich habe Konzentrationsschwierigkeiten!<br />
2. Trotz Auszeiten finde ich keine Erholung!<br />
3. Ich ziehe mich gerne zurück!<br />
4. Ich kann nichts mehr genießen!<br />
5. Auch kleine Aufgaben sind zunehmend anstrengend!<br />
6. Es ist doch eh sinnlos!<br />
7. Ich bin ständig erschöpft!<br />
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Die fortschrittliche Entzugsklinik mit familiärer Atmosphäre.<br />
Die LIFESPRING-Privatklinik bietet ein gepflegtes Ambiente und ist mit nur 21 Einzelzimmern vergleichsweise<br />
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Diese familiäre Atmosphäre unterscheidet uns erheblich von anderen Suchtkliniken.<br />
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Trainer Neururer – 10 Jahre nach dem Infarkt:<br />
Ich lebe gelassener!<br />
Peter Neururer ist seit fast 40 Jahren als Fußballtrainer in allen deutschen Ligen zu Hause. 2012 erlitt er einen Herzinfarkt.<br />
Im Interview erzählt der Sportler durch und durch, wie dieser Moment sein Leben nachhaltig veränderte.<br />
Text Doreen Brumme<br />
Peter Neururer, Sie erlitten 2012<br />
auf dem Golfplatz einen Herzinfarkt.<br />
Ist Ihnen die Ursache<br />
dafür bekannt? An mangelnder<br />
Fitness kann es nicht gelegen haben:<br />
Ich hatte am Vortag noch 90 Minuten<br />
Fußball gespielt und einen Gesundheitscheck<br />
hinter mir, der unauffällig gewesen<br />
war. Mein Arzt machte zwei Dinge für<br />
den Infarkt verantwortlich: Zum einen<br />
litt ich damals an dem Luxus „akuter<br />
Freizeitstress“. Ich war für zwei, drei<br />
Monate ohne Trainervertrag und machte<br />
aktiv Urlaub: Ich fuhr mit meiner Harley<br />
durch die USA, spielte Golf ... was man<br />
so macht. Doch während andere zwei,<br />
drei Wochen lang ein spaßiges Event<br />
nach dem anderen erleben, waren es<br />
bei mir zwei, drei Monate. Das ging mir<br />
irgendwann sogar ziemlich auf den<br />
Geist. Zum anderen war ich bis dahin<br />
Raucher. Ich kam auf eine Schachtel pro<br />
Tag, an Spieltagen auch mal auf mehr.<br />
War und ist denn Ihr Leben als Fußballtrainer<br />
in den deutschen Ligen nicht<br />
auch purer Stress für Sie? Meine Arbeit<br />
als Trainer habe ich nie als Stress<br />
empfunden. Mein Trainerdasein hat<br />
mich immer komplett erfüllt – das tut es<br />
bis heute!<br />
Merkten Sie damals, dass Sie gerade<br />
einen Infarkt erlitten?<br />
Überhaupt nicht – der kam aus heiterem<br />
Himmel! Ich stand an jenem Tag im Juni<br />
an Loch 17 auf dem Golfplatz. Hatte den<br />
zweiten Ball schön im Bunker (eine mit<br />
Sand gefüllte Fläche auf dem Golfplatz,<br />
die als Hindernis dient – Anmerkung<br />
der Redaktion). Dann weiß ich nichts<br />
mehr ... Ich soll noch den dritten Ball an<br />
die Fahne geschlagen haben, berichtete<br />
man mir, als ich vier Tage später auf der<br />
Intensivstation aus dem künstlichen<br />
Koma aufwachte.<br />
Als ich im Krankenhausbett aufwachte,<br />
sah ich verwundert auf die verheulten<br />
Gesichter meiner Frau und meiner beiden<br />
Kinder. Mein Freund und Arzt<br />
stand auch neben mir und hatte meiner<br />
Familie gerade erklärt, dass ich gleich<br />
aufwachen würde und man dann<br />
schauen müsste, ob ich gleich wieder der<br />
Alte sei ... Ich schaute an mir herunter<br />
auf die Kabel und Schläuche, an die ich<br />
angeschlossen war, und fragte: „Was soll<br />
denn der Scheiß?“ Meine Frau lächelte<br />
unter Tränen und meinte: „Peter hat<br />
nichts, der ist schon wieder ganz er selbst!“<br />
Ich rege mich<br />
bewusst nicht<br />
mehr über<br />
Dinge auf,<br />
die ich nicht<br />
beeinflussen<br />
kann.<br />
Und was soll ich sagen, sie hatte recht:<br />
Dass man mir sogenannte Stents, also<br />
Gefäßstützen, die die Blutgefäße offenhalten,<br />
eingesetzt hatte, merkte ich<br />
nicht. Das Einzige, was schmerzte,<br />
waren die bei der Wiederbelebung zu<br />
Bruch gegangenen Rippen. Zu meinem<br />
großen Glück war in meinem Golf-Flight<br />
(Gruppe von Golfspielern, die gemeinsam<br />
von Loch zu Loch spielen – Anmerkung<br />
der Redaktion) ein Rettungssanitäter.<br />
Ohne dessen beherztes Eingreifen<br />
wäre ich wohl nicht lebend vom<br />
Golfplatz gekommen.<br />
Ansonsten fühlte ich mich nach der<br />
Reha so gut wie vorher. Beim ersten<br />
Spiel kurz ' nach dem Infarkt saß ich<br />
auf der Trainerbank – voll verkabelt.<br />
Meine Befindlichkeit wurde live an die<br />
Ruhr-UniBochum übertragen. Ich hatte<br />
selbst in brenzligen Spielsituationen beste<br />
Werte und bekam die Freigabe, wieder<br />
uneingeschränkt zu arbeiten.<br />
Haben Sie nach dem Infarkt etwas an<br />
Ihrem Lifestyle geändert? Als mein Arzt<br />
mir riet, das Rauchen aufzugeben, tat ich<br />
genau das. Von heute auf morgen.<br />
Fiel Ihnen das schwer? Nein. Wenn ich<br />
einmal „Nein“ sage, dann bleibe ich<br />
dabei. Meine Frau raucht noch immer,<br />
die alltägliche Versuchung kann ich gut<br />
ignorieren. Ansonsten ließ ich fast alles<br />
beim Alten: Ich ernähre mich nach wie<br />
vor vernünftig und bewege mich. Ich<br />
spiele Fußball, fahre Ski, mache jeden<br />
Tag Sport.<br />
Fast alles ...? Früher trank ich gern mal<br />
einen Whisky. Heute genieße ich ab und an<br />
mal ein Glas Wein, harter Alkohol kommt<br />
mir aber nicht mehr ins Glas.<br />
DemSpiegel sagten Sie damals, dass<br />
Sie keinen Herzschlag mehr gehabt<br />
hätten und tot gewesen wären. Was<br />
macht dieses Wissen, noch mal Glück<br />
gehabt zu haben, mit Ihnen? Ich bin<br />
dankbar. Und lebe gelassener. Ich rege mich<br />
bewusst nicht mehr über Dinge auf, die<br />
ich nicht beeinflussen kann – technische<br />
Fehler meiner Spieler beispielsweise. Ich<br />
genieße jeden Tag, nehme mein Leben nicht<br />
als selbselbstverständlich hin, sondern als<br />
Geschenk.<br />
Lassen Sie sich regelmäßig vom Arzt<br />
checken? Ich lasse machen, was man<br />
machen muss. Aber ich mache jetzt keine<br />
extra Herzchecks oder so. Der Herzinfarkt<br />
kam ja damals aus dem Nix.<br />
Vielen Dank, Peter Neururer, für dieses<br />
Interview!<br />
FOTO: THOMAS RAHM<br />
Herzinfarkt<br />
Anzeichen und Symptome<br />
Kurzatmigkeit<br />
Kalter Schweiß<br />
Schmerzen im linken Arm<br />
Kurzatmigkeit<br />
Schwitzen<br />
Übelkeit oder Erbrechen<br />
Brustdruck<br />
Brustschmerzen<br />
Brustschmerzen<br />
Schwindel<br />
Sorgen oder Unsicherheit
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 7<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Herz & Rhythmus Zentrum AG entstanden.<br />
Weitere Informationen<br />
DIE CHIRURGISCHE<br />
ABLATION WIRD IM<br />
OPERATIONSSAAL UNTER<br />
VOLLNARKOSE DURCH-<br />
GEFÜHRT. MIT EINER<br />
KAMERA UND ZWEI<br />
INSTRUMENTEN GELANGEN<br />
DIE CHIRURGEN AN DIE<br />
HERZOBERFLÄCHE, WO<br />
SCHONEND ENERGIE<br />
APPLIZIERT (VERÖDUNG)<br />
UND DAS HERZOHR<br />
ABGETRENNT WIRD. DIE<br />
OPERATION DAUERT CA. 90<br />
MINUTEN, DIE PATIENTEN<br />
KOMMEN IN DER REGEL<br />
AM SELBEN TAG ZURÜCK<br />
AUF IHR ZIMMER UND<br />
BLEIBEN DREI BIS FÜNF<br />
TAGE IN DER KLINIK. EINE<br />
ANSCHLUSSBEHANDLUNG<br />
(REHA) KANN, ABER MUSS<br />
NICHT ERFOLGEN.<br />
FOTOS: HERZ & RHYTMUS ZENTRUM AG<br />
Instrumente eingeführt, um dann auf der<br />
Herzoberfläche ähnliche Verödungen<br />
durchzuführen wie bei der Katheter-<br />
Ablation. Am Ende des Eingriffs entsteht<br />
die Lungenvenenisolation. Zusätzlich<br />
wird das linke Herzohr entfernt, was den<br />
großen Vorteil hat, dass nach dem Eingriff<br />
kein Blutverdünner notwendig ist. Dieser<br />
Eingriff ist sehr effektiv und wird nicht<br />
wiederholt.<br />
Hybridablation<br />
Hybrid-Operation<br />
gegen Vorhofflimmern<br />
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung überhaupt. Wenn<br />
Medikamente nicht helfen – oder anstelle dessen – kann eine Ablation in Betracht<br />
gezogen werden, um das lästige Vorhofflimmern in den Griff zu bekommen.<br />
Bei hartnäckigen Fällen kommt die chirurgische Ablation zum Tragen.<br />
Die Zusammenarbeit von Elektrophysiologen<br />
(Kardiologe) und Herzchirurgen<br />
offeriert eine signifikante Erweiterung der<br />
Möglichkeiten, insbesondere für Patienten<br />
mit komplexem VHF.<br />
Diese neue und innovative Zusammenarbeit<br />
wird “HeartTeam“ genannt und<br />
basiert auf einem therapeutischen<br />
Hybridansatz. Ob zuerst chirurgisch oder<br />
nichtchirurgisch interveniert wird, hängt<br />
von der individuellen Situation ab. Oft<br />
sind die ursprünglich geplanten zweiten<br />
Eingriffe nicht mehr nötig. Neuste<br />
Studien zeigen, dass die Kombination<br />
beider Verfahren die Ergebnisse bei<br />
der interventionellen Behandlung von<br />
Vorhofflimmern deutlich verbessern<br />
kann.<br />
Patientensicherheit im Fokus<br />
Text Prof. Dr. med. Sacha P. Salzberg<br />
Vorhofflimmern (VHF) findet<br />
sich in den Industrieländern<br />
bei mehr als einem Prozent der<br />
Bevölkerung. Ausgelöst wird<br />
das VHF meist durch Extraschläge, die<br />
zu mehr als 95 Prozent aus versprengten<br />
Herzmuskelzellen in den Lungenvenen<br />
kommen. Der resultierende unregelmäßige<br />
und oft auch schnelle Herzschlag<br />
erzeugt Symptome wie Herzstolpern,<br />
Herzrasen, Atemnot und Angst. Bei der<br />
Behandlung des VHF geht es um drei<br />
Dinge: Verhinderung eines Schlaganfalls,<br />
Vermeidung von Langzeitschäden und<br />
um die Verbesserung der Lebensqualität.<br />
Behandlungsstrategien<br />
Katheter-Ablation<br />
Der Eingriff wird unter lokaler Betäubung<br />
durchgeführt. Mit einem Katheter, der<br />
über die Leiste ins Herz vorgeschoben<br />
wird, kann eine elektronische Landkarte<br />
aus dem Herzinnern gewonnen werden. Mit<br />
diesem präzisen Bild der Herzrhythmusstörung<br />
kann dann das verantwortliche<br />
Gewebe verödet werden, sodass die Herzrhythmusstörung<br />
terminiert wird. Dieser<br />
Eingriff wird “Lungenvenenisolation“<br />
genannt und ist der Grundbaustein der<br />
Vorhofflimmer-Ablation. In bestimmten<br />
Fällen und um einen nachhaltigen Erfolg<br />
zu erzielen, können mehrere Eingriffe<br />
notwendig sein.<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen<br />
Hybrideingriff bei VHF durchzuführen.<br />
Wir verfolgen das sogenannte “Staged<br />
Hybrid“- Konzept. Das bedeutet, dass<br />
elektrophysiologische und chirurgische<br />
Interventionen zeitlich getrennt und nur<br />
bei Bedarf durchgeführt werden. Das<br />
führt zu einer Vermeidung überflüssiger<br />
Ablationen und erhöht damit auch langfristig<br />
die Sicherheit für den Patienten,<br />
ohne die Effektivität dieses Konzepts zu<br />
vermindern. Im Mittelpunkt steht dabei,<br />
den Patienten so effektiv wie nötig und so<br />
schonend wie möglich zu behandeln.<br />
Kontakt:<br />
Prof. Dr. med. Sacha P. Salzberg<br />
Facharzt für Herzchirurgie in München<br />
Die Behandlung von Patienten mit VHF<br />
erfolgt entweder medikamentös oder<br />
invasiv über eine Ablation. Vielen symptomatischen<br />
Patienten wird die Katheter-<br />
Ablation als effektivste Therapieoption<br />
empfohlen. Somit ist – je nach Situation –<br />
eine invasive Strategie eventuell schon<br />
vor der Einnahme von Medikamenten<br />
möglich.<br />
Chirurgische Ablation<br />
Bei hartnäckigen Fällen lässt sich auf eine<br />
einzigartige Methode zurückgreifen. Die<br />
chirurgische Ablation ist eine<br />
minimalinvasive Operation. Sie wird<br />
durch Herzchirurgen unter Vollnarkose<br />
durchgeführt. Durch kleine Schnitte an<br />
der Brustwand werden Kamera und<br />
Praxis OZ Theresie<br />
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8<br />
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Scheut „Mann“ sich vor einer BPH-Therapie aus<br />
Angst vor Impotenz und Ejakulationsproblemen?<br />
Urologen empfehlen ihren Patienten mit Prostataproblemen dringend die Ursachen abklären zu lassen und<br />
eine möglichst frühe Behandlung zu suchen, um gravierendere Probleme zu vermeiden.<br />
Text Grainne Paar<br />
Als niedergelassener Urologe sehen Sie<br />
täglich Patienten, die an den Symptomen<br />
einer vergrößerten Prostata<br />
(BPH) leiden. Wann ist der richtige Zeitpunkt<br />
für einen Mann, seinen Urologen zu konsultieren?<br />
Männer sollten Rat bei Ihrem Arzt einholen, sobald sie<br />
unangenehme Symptome haben, wie z.B. Schwierigkeiten,<br />
den Urinstrahl zu initiieren, einen schwachen<br />
Strahl haben oder oft die Toilette aufsuchen müssen.<br />
Diese Symptome werden häufig von einer vergrößerten<br />
Prostata verursacht, welche die Harnröhre<br />
einengt und blockiert. (1)<br />
Das Aufschieben der Behandlung kann bei Männern<br />
andauernde Symptome zur Folge haben, die sich<br />
negativ auf ihre Lebensqualität auswirken.<br />
Sie gehen außerdem das Risiko ein, dass sich<br />
diese Symptome mit der Zeit verschlimmern<br />
und sie am Ende sogar unfähig werden, Wasser<br />
zu lassen. Aus diesem Grund, ist eine frühe<br />
Identifikation und Behandlung einer BPH so<br />
wichtig. Es gibt minimalinvasive Behandlungsmöglichkeiten,<br />
die in klinischen Studien belegt<br />
haben, dass sie die sexuellen Funktionen<br />
erhalten.* (2) Je früher der Patient sich und seine<br />
Symptome dem Arzt vorstellt, desto mehr Behandlungsoptionen<br />
stehen zur Verfügung.<br />
Welche Kriterien führen dazu, dass Sie dem<br />
Patienten eine bestimmte BPH-Behandlungsoption<br />
empfehlen ?<br />
Das ist ganz individuell und unterschiedlich.<br />
Zunächst muss man herausfinden,<br />
was dem Patienten wichtig ist.<br />
Basierend auf diesen Erkenntnissen wird gemeinsam<br />
ein Behandlungsplan erstellt. Für sexuell<br />
aktive Männer beispielsweise, ist die retrograde<br />
Ejakulation, die eine medikamentöse Therapie<br />
auslösen könnte, ein großes Thema.<br />
Viele Patienten haben aber auch Angst vor konventionellen,<br />
chirurgischen Eingriffen wie z. B. der<br />
Transurethralen Resektion der Prostata (TURP),<br />
weil sie das mögliche Risiko der Impotenz oder<br />
Inkontinenz nach solchen Eingriffen fürchten. (1)<br />
Haben Patienten eine Wahlmöglichkeit zwischen<br />
verschiedenen chirurgischen Optionen oder<br />
bestimmt ihr Zustand, welcher Eingriff für sie<br />
geeignet ist?<br />
Behandlungspläne können sehr komplex ausfallen,<br />
viele Faktoren spielen eine Rolle bei der Entscheidung<br />
für die beste Behandlungsalternative für<br />
den Patienten. Aber natürlich, der Patientenwille<br />
spielt eine Rolle. Es gibt verschiedene chirurgische<br />
Behandlungsoptionen für Patienten. Neben<br />
der TURP gibt es einige neuere Behandlungsalternativen.<br />
Beispielsweise Behandlungen mit<br />
Wasserdampf, Laser oder anderen Methoden. Der<br />
Prostatische Urethrale Lift (PUL) ist ein minimalinvasiver<br />
Eingriff, der gemäß klinischen Studien<br />
erwiesenermaßen die sexuellen Funktionen erhält. (2) *<br />
Viele Männer, bei denen BPH diagnostiziert wurde,<br />
könnten geeignete Kandidaten für diese Behandlungsalternative<br />
sein.<br />
BPH- Behandlungsoptionen:<br />
• Kontrolliertes Abwarten<br />
• Medikamententherapie<br />
• Minimalinvasive Eingriffe<br />
• Chirurgische Eingriffe<br />
Über die Benigne Prostata Hyperplasie (BPH)<br />
Benigne Prostata-Hyperplasie (BPH), auch bekannt<br />
als vergrößerte Prostata, ist weit verbreitet. Es betrifft<br />
über 40% aller Männer in ihren 50ern und über<br />
70% aller Männer in ihren 60er-Jahren. Die BPH<br />
kann unangenehme Symptome im Harntrakt verursachen.<br />
Die vergrößerte Prostata kann die Harnröhre<br />
verengen bzw. sogar blockieren. Undiagnostiziert<br />
oder unbehandelt kann die BPH einen Einfluss auf<br />
die Lebensqualität bewirken. (3,4)<br />
* Kein Auftreten von neu erworbenen, erektilen oder ejakulatorischen<br />
Dysfunktionen in der LIFT-Zulassungsstudie.<br />
1.<br />
AUA BPH Guidelines 2003, 2020<br />
2.<br />
Roehrborn, J Urol 2013<br />
3.<br />
Berry, J Urol 1984<br />
4.<br />
Speakman, BJU Int 2015<br />
Dr. Durmaz<br />
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Erhalt der sexuellen Funktion 1-3*<br />
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*Keine Fälle von neuen, dauerhaften Erektions- oder Ejakulationsstörungen in der LIFT-Zulassungsstudie.<br />
Quellen: 1. Roehrborn J Urology 2013 LIFT Study 2. Roehrborn et a. Can J Urol 2017 3. Shore Can J Urol 2014<br />
Indiziert für die Behandlung der Sympto me einer vergrößerten Prostata bis zu 100cc bei Männern ab 50 Jahren. Wie bei jedem medizinischen Verfahren können die Ergeb nisse individuell<br />
variieren. Die häufigsten Nebenwirkungen sind vorübergehend und umfassen Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen, Blut im Urin, Beckenschmer zen, dringenden Harndrang und/<br />
oder die Unfähigkeit, den Harndrang zu kontrollie ren 1 . Seltene Nebenwirkungen, einschließ lich Blutungen und Infektionen, können zu einem ernsten Ergebnis führen und erfor dern<br />
möglicherweise einen Eingriff. Weitere Informationen finden Sie in der Gebrauchsanweisung.<br />
Teleflex and the Teleflex logo and UroLift are trademarks or registered trademarks of Teleflex Incorporated or its affiliates in the U.S. and/or other countries.<br />
All other trademarks or registered trademarks are the property of their respective owners. © 2022 Teleflex Incorporated. All rights reserved. MCI-2022-0456-DE · 07 22
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Darüber spricht Man(n) nicht!<br />
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Fast jeder Mann ist in seinem Leben damit konfrontiert, dass die<br />
Prostata (Vorsteherdrüse), die sich unterhalb der Harnblase befindet,<br />
mit zunehmendem Alter wächst und die Harnröhre einengt.<br />
Diese Erscheinung, auch als gutartige<br />
Prostatavergrößerung (lat. benigne Prostatahyperplasie,<br />
BHP) bezeichnet, tritt bei 50 % aller Männer im Alter<br />
zwischen 50 und 60 Jahren auf. Als Ursache dieses<br />
Wachstums wird eine Veränderung des Hormonhaushaltes<br />
im Alter angenommen. Diese Vergrößerung der Prostata<br />
verursacht zunächst geringe Beschwerden beim<br />
Wasserlassen, die jedoch unbehandelt zunehmen.<br />
Ein schwächer werdender Harnstrahl,<br />
eine verzögerte Blasenentleerung<br />
und häufiger Harndrang<br />
sind erste Anzeichen<br />
einer Vergrößerung.<br />
Dies kann insbesondere<br />
in der Nacht störend<br />
sein, wenn aufgrund des<br />
häufigen Harndranges ein<br />
Durchschlafen nicht mehr<br />
möglich ist. Regelmäßige<br />
urologische Untersuchungen<br />
helfen, die Krankheit frühzeitig<br />
zu erkennen und eine bösartige<br />
Prostataerkrankung auszuschließen. Bei Beschwerden<br />
im Anfangsstadium kann eine medikamentöse Therapie<br />
große Erleichterung bieten. Für dieses frühe Stadium<br />
eignen sich besonders pflanzliche Arzneimittel, da sie<br />
die Beschwerden lindern können und dabei nahezu<br />
nebenwirkungsfrei sind. Seit vielen Jahren hat sich hierbei<br />
vor allem ein Pflanzenwirkstoff zur schonenden Therapie<br />
bewährt. Das Arzneimittel Harzol® enthält Phytosterol<br />
(ß-Sitosteron), einen Pflanzenextrakt, der seinen Ursprung<br />
in der südafrikanischen Heilpflanze Hypoxis rooperi hat<br />
und aus dem Holz von Pinus- und Picea-Arten (Kiefern<br />
und Fichten) gewonnen wird. In klinischen Studien konnte<br />
die Überlegenheit von Harzol® gegenüber Placebo<br />
bei beginnender Symptomatik (Stadium I und II) einer<br />
vergrößerten Prostata an einem großen Patientenkollektiv<br />
gezeigt werden. Das Präparat kann über einen längeren<br />
Zeitraum eingenommen werden und lindert die typischen<br />
Beschwerden schon nach kurzer Zeit.<br />
Harzol® wird in Deutschland hergestellt.<br />
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Herkunft. Zur symptomatischen Behandlung der<br />
benignen Prostatahyperplasie (gutartige Vergrößerung<br />
der Vorsteherdrüse).<br />
Die<br />
benigne Prostatahyperplasie<br />
betrifft in<br />
Deutschland nach der Herner<br />
Studie mehr als 3 Millionen<br />
Männer und tritt ab dem 50.<br />
Lebensjahr mit steigendem<br />
Risiko auf.<br />
HINWEIS: Dieses Arzneimittel bessert die<br />
Beschwerden bei einer vergrößerten<br />
Prostata, ohne die Vergrößerung<br />
selbst zu beheben. Bitte suchen Sie<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
Ihren Arzt auf. Insbesondere<br />
bei Blut im Urin oder bei akuter<br />
Harnverhaltung sollte ein Arzt<br />
aufgesucht werden.<br />
WARNHINWEISE: Enthält Glucose und<br />
Lactose-Monohydrat.<br />
Viele Krankenkassen erstatten<br />
Harzol® ganz oder anteilig.<br />
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ZU RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN LESEN SIE DIE PACKUNGSBEILAGE UND<br />
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10<br />
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Probleme mit der Blase?<br />
Das sollte Mann dann wissen<br />
Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Harndrang, der nicht mehr zu halten ist: Damit haben<br />
Millionen von Männern zu kämpfen. Wichtig ist dann eine ärztliche Abklärung. Meist heißt dann die<br />
Diagnose: gutartig vergrößerte Prostata. Zur Behandlung gibt es effektive Möglichkeiten.<br />
Text Prof. Dr.<br />
Andreas Wiedemann<br />
Prof. Dr. Andreas<br />
Wiedemann<br />
1. Vorsitzender der<br />
Deutschen Kontinenz<br />
Gesellschaft<br />
und Chefarzt der<br />
Klinik für Urologie<br />
im Evangelischen<br />
Krankenhaus<br />
Witten<br />
FOTO: VOLKER BEUSHAUSEN<br />
Auch Männer sind anfällig für<br />
Blasenprobleme. Bei manchen<br />
beginnen sie bereits kurz<br />
nach dem 40. Geburtstag. Ist<br />
die Blasenfunktion gestört, kann das<br />
den Alltag sehr belasten, vor allem wenn<br />
dies mit unkontrollierbarem Urinverlust<br />
verbunden ist. Das Risiko für Inkontinenz<br />
steigt mit dem Älterwerden. So sind<br />
hierzulande Männer und Frauen über 70<br />
Jahren in gleicher Zahl betroffen, jeweils<br />
knapp die Hälfte von ihnen. Die positive<br />
Nachricht: Mit einem gesunden<br />
Lebensstil, ausgewogener Ernährung<br />
und regelmäßigem Sport lässt sich<br />
Inkontinenz in hohem Maß vorbeugen.<br />
Bei Männern ist die Ursache für<br />
Kontinenzprobleme oder Störungen<br />
beim Wasserlassen meist eine gutartig<br />
vergrößerte Prostata, fachlich benignes<br />
Prostatasyndrom (BPS). Das Wachstum<br />
der Drüse ist ein normaler Prozess, auch<br />
hormonelle Einflüsse und genetische<br />
Veranlagung spielen eine Rolle. In der<br />
Folge kann die Harnröhre, die mittig<br />
durch das kleine Organ läuft, verengt<br />
sein. Das kann zu belastenden Beschwerden<br />
führen. Typisch ist: Der<br />
Harnstrahl wird schlechter und trotz<br />
Harndrang dauert es, bis die erstenTropfen<br />
kommen. Bildet sich Restharn in der<br />
Blase, kann sich die Prostata entzünden,<br />
bei einer Infektion der Blasenschleimhaut<br />
sind Blutungen möglich. Eine<br />
weitere Störung entsteht vielfach,<br />
weil die Blase gegen das entstandene<br />
Hindernis arbeiten muss, um sich zu<br />
entleeren: Sie entwickelt sich zu einer<br />
Reizblase. Ein klassisches Symptom<br />
ist neben häufigem Wasserlassen auch<br />
unkontrollierbarer Harndrang. Er<br />
kommt so plötzlich auf, dass die Toilette<br />
dann kaum noch rechtzeitig zu erreichen<br />
ist – auch nachts. Auslöser dieser<br />
Dranginkontinenz können aber ebenso<br />
neurologische Erkrankungen sein, etwa<br />
Parkinson oder Schlaganfall.<br />
Macht die Blase Beschwerden, sollte<br />
zeitnah eine Urologin/ein Urologe<br />
aufgesucht werden – um<br />
schwerwiegende Gründe auszuschließen. Der Befund ist unkompliziert<br />
erstellt, etwa über eine Urinuntersuchung, Abtasten<br />
der Prostata, Ultraschalluntersuchung sowie einen Check des<br />
PSA-Werts im Blut. Bei nur leichten Beschwerden kann schon<br />
ein verändertes Trinkverhalten nutzen. Für die Behandlung einer<br />
vergrößerten Prostata gibt es verschiedene Medikamente. Im<br />
ersten Schritt kommen meist pflanzliche Präparate zum Einsatz,<br />
etwa aus Sägepalmextrakt, Brennnesselwurz oder Kürbiskernextrakt.<br />
Sie beruhigen die Blase und haben einen abschwellenden<br />
Effekt auf die Prostata. Das belegen Studien. Bei höherem<br />
Leidensdruck werden, individuell auf den Patienten abgestimmt,<br />
stärker wirkende, „chemische“ Arzneien verordnet. Helfen diese<br />
Maßnahmen nicht, kann an eine Operation gedacht werden:<br />
Heute gibt es verschiedene geprüfte Verfahren, die auf schonende<br />
Weise die Verengung der Harnröhre aufheben. Niemand muss<br />
sich mit Prostatastörungen abfinden. Eine frühzeitige Therapie<br />
kann viel Leid ersparen.<br />
Hier gibt's weitere Infos und Adressen<br />
Auf der Website der Deutschen Kontinenz Gesellschaft finden Betroffene<br />
und Interessierte umfangreiche Informationen zu Harn- und Stuhlinkontinenz bei<br />
Frauen, Männern und Kindern. Plus: örtliche Adressen von anerkannten ärztlichen<br />
Beratungsstellen sowie zertifizierten Kontinenz- und Beckenboden-Zentren.<br />
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kann jeden treffen!<br />
Schluss mit dem Tabu-Thema!<br />
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die Angst vor peinlichen Einlagen<br />
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Harndrang können Sie für immer<br />
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Blasenschwäche muss<br />
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Infekt<br />
Stoppt Harnwegsinfektionen<br />
und verhindert diese dauerhaft;<br />
wie ein Antibiotikum – nur<br />
ohne Nebenwirkungen. D-Mannose<br />
ist ein natürlicher Einfachzucker,<br />
der im Körper nicht verstoffwechselt,<br />
sondern direkt mit<br />
dem Urin wieder ausgeschieden<br />
wird. Das Besondere: Er wirkt<br />
wie ein „Bakterienmagnet“: Gelangt<br />
die D-Mannose in die Blase,<br />
zieht sie die infektiösen Bakterien<br />
an sich und schwemmt<br />
sie mit dem Urin einfach aus.<br />
Selbst Bakterien, die an der Blasenwand<br />
angedockt haben, werden<br />
durch D-Mannose gelöst.<br />
NEBENWIRKUNGSFREI.<br />
So bestätigte die Meta-Analyse<br />
von acht klinischen Studien: D-<br />
Mannose ist in der Lage, wiederkehrende<br />
Harnwegsinfektionen<br />
genauso effizient zu behandeln<br />
wie Antibiotika (Lenger, Stacy M. et<br />
al. (2020)).<br />
L-Methionin – verstärkt die natürliche<br />
Wirkung von D-Mannose<br />
Essentielle Aminosäure mit großer<br />
Aufgabe: Sie macht den Urin<br />
sauer. Da die meisten Erreger in<br />
diesem Milieu nicht überleben<br />
können, verringert sich auch<br />
deren Vermehrung. Auch das<br />
Andocken an der Blasenschleimhaut<br />
wird erschwert. Vorsicht!<br />
Harnwegsinfekte erhöhen den<br />
Methionin-Verbrauch zusätzlich.<br />
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bewährt in der<br />
Volksmedizin<br />
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krampflösend und harntreibend.<br />
Resturin wird so schneller<br />
wieder ausgetauscht und Bakterien<br />
können durch den frischen<br />
Nachstrom kaum wachsen.<br />
Goldrutenkraut hilft, häufig wiederkehrenden<br />
Harnwegsinfekten<br />
vorzubeugen. (Yarnell, Eric (2002))<br />
Doch erst alle 6 weiteren Blasen-Retter<br />
aus der Traditionsmedizin<br />
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Movember klärt auf !<br />
Vorsorge rettet Leben<br />
Text Movember Foundation e. V.<br />
Der aktuelle Zustand der Männergesundheit<br />
steckt in der Krise. Männer haben<br />
schlimmere langfristige Gesundheitsprobleme<br />
als Frauen und sterben im Durchschnitt<br />
4,5 Jahre früher. Dass ist eine Tatsache, die<br />
man nicht verschweigen darf, und deshalb spricht<br />
es die gemeinnützige Wohltätigkeitsorganisation<br />
Movember an.<br />
Neben den Themen Despressionen und Suizidprävention<br />
setzt sich Movember gezielt für<br />
die Forschung und Bekämpfung von Prostataund<br />
Hodenkrebs ein – und das ist auch nötig.<br />
Weltweit sind 2020 über 9.000 Männer an<br />
Hodenkrebs gestorben. „Wenn man sich diese<br />
Zahl vor Augen führt, ist man geschockt“, sagt<br />
Anne-Cécile Berthier, Country Director UK und<br />
Europa bei Movember. „Fragt man heute beispielsweise<br />
einen Mann zwischen 20 und 30 Jahren, ob<br />
er sich regelmäßig die Hoden abtastet, ist die<br />
Antwort häufig ein ganz klares Nein. Das ist eine<br />
Situation, die nicht länger tragbar ist, und deshalb<br />
ist eine rechtzeitige und gezielte Aufklärungsarbeit,<br />
die Männer direkt anspricht, so wichtig.“ Männer<br />
leiden anders. Bei Schmerzen und Problemen beißen<br />
Männer eher mal die Zähne zusammen, als sich<br />
medizinische Hilfe zu holen. Oft sehen Männer<br />
keinen Sinn darin, zum Arzt zu gehen, wenn gar<br />
nichts wehtut. Die Einsicht, dass Vorsicht besser<br />
als Nachsicht ist, bleibt leider viel zu häufig auf<br />
der Strecke. Vorsorgeuntersuchungen sind aber<br />
essenziell, wenn man(n) ein gesünderes Leben<br />
führen möchte.<br />
Und aktuelle Zahlen aus Deutschland machen das<br />
leider deutlich. 2020 wurden rund 4.500 Männer<br />
mit Hodenkrebs diagnostiziert – das sind fast zwölf<br />
Männer pro Tag. 158 Männer sind 2020 an ihrer<br />
Erkrankung gestorben, das sind 13 Männer pro<br />
Monat. Die gute Nachricht ist allerdings, dass Hodenkrebs<br />
gut behandelbar ist, wenn er frühzeitig<br />
entdeckt wird.<br />
Junge Männer zwischen 15 und 40 Jahren<br />
haben das höchste Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken.<br />
Bei jungen Männern ist es wichtig, dass<br />
sie regelmäßig ihre Hoden untersuchen. Mit der<br />
Größe, der Form und den normalen Unebenheiten<br />
vertraut zu sein, kann dabei helfen, festzustellen,<br />
wenn etwas nicht ganz stimmt. „Wir unterstützen<br />
Männer weltweit durch unsere Arbeit, den<br />
lebenswichtigen Schritt zu einem Arzt ihres Vertrauens<br />
zu gehen, wenn sie merken, dass etwas<br />
nicht stimmt“, sagt Berthier. „Hodenkrebs zählt zu<br />
den am besten therapierbaren und heilbaren Krebserkrankungen,<br />
die Sterblichkeit ist gering. Je früher<br />
Hodenkrebs erkannt wird, desto einfacher ist<br />
die Behandlung und desto besser sind die<br />
Prognosen. Selbst bei fortgeschrittenem Hodenkrebs<br />
bestehen relativ gute Heilungschancen.“<br />
Weitere Informationen rund um die Arbeit der<br />
gemeinnützige Wohltätigkeitsorganisation Movember<br />
finden Sie unter: www.movember.com<br />
Kenne ganz einfach deine Hoden.<br />
Eine Anleitung zum Untersuchen.<br />
WAS IST NORMAL?<br />
Glatt, fest und angenehm zu berühren.<br />
Ein Hoden ist leicht größer als der andere.<br />
Der linke Hoden hängt häufig tiefer.<br />
Lass es dampfen. Eine warme Dusche bereitet<br />
deine Hoden auf das Abtasten vor.<br />
Einen Hoden zwischen Daumen und<br />
Fingern rollen, um auf Knoten, Schwellungen<br />
oder Schmerzen zu prüfen.<br />
Wiederhole dies mit dem anderen Hoden.<br />
WAS NICHT?<br />
Eine Schwellung oder ein Knoten.<br />
Die Hoden fühlen sich schwerer als<br />
üblich an, haben ihre Größe<br />
oder Form verändert oder sie tun weh.<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Radiochirurgie Centrum München entstanden.<br />
Das CyberKnife:<br />
Tumore ausschalten, ohne OP<br />
Mit dem CyberKnife, einer neuen hochtechnologischen Behandlungsmethode,<br />
lassen sich kleine gutartige wie bösartige Tumore mithilfe von gebündelten<br />
Photonenstrahlen ambulant und in nur einer Sitzung ausschalten. Über Voraussetzungen<br />
und Möglichkeiten sprachen wir mit Prof. Dr. med. Alexander Muacevic,<br />
Radiochirurg, Neurochirurg und Leiter des Europäischen Radiochirurgie Centrum München<br />
(ERCM) für radiochirurgische Behandlungsverfahren bei Tumoren und Metastasen.<br />
Das ERCM am Klinikum Großhadern ist das erste auf diese Behandlung spezialisierte<br />
Zentrum in Deutschland. Es kann auf viel Erfahrung mit der Methode zurückgreifen,<br />
bereits über 10.000 Patienten wurden dort behandelt.<br />
Text Miriam Rauh<br />
Prof. Dr. med.<br />
Alexander Muacevic<br />
Radiochirurg, Neurochirurg<br />
und Leiter des<br />
Europäischen Radiochirurgie<br />
Centrum<br />
München (ERCM)<br />
Professor Muacevic, seit 2005 bieten Sie in<br />
Deutschlands erstem CyberKnife-Zentrum<br />
Behandlungen mit der CyberKnife-Technologie<br />
an. Worin bestehen die Vorteile im<br />
Vergleich zu konventionellen chirurgischen<br />
Methoden? Das CyberKnife kann<br />
eine echte Alternative zu einem operativen<br />
Eingriff sein. Die Behandlung ist kurz, sie<br />
dauert nur 20–25 Minuten. In den meisten<br />
Fällen reicht eine einzige Behandlung aus.<br />
Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen<br />
gegeben sein, die Methode kann nicht jeden<br />
Eingriff ersetzen.<br />
Wie kann man sich die Funktionsweise<br />
vorstellen?<br />
Es handelt sich um eine radiochirurgische<br />
Behandlung, eine extrem präzise Bestrahlung<br />
mit einer Genauigkeit von unter einem Millimeter.<br />
Das CyberKnife ist ein Industrieroboter,<br />
der mit einer kontinuierlichen digitalen Bildführung<br />
gekoppelt ist. Die Strahlen werden<br />
gebündelt auf den Tumor gelenkt und töten so<br />
die Tumorzellen ab, mit ungefähr 100 bis 120<br />
Einstrahlungen pro Sitzung. Die Behandlung<br />
kann ambulant durchgeführt werden, ohne<br />
Narkose, da man von der Behandlung an sich<br />
nichts spürt. Patienten, die sehr nervös sind,<br />
können auf Wunsch ein Beruhigungsmittel<br />
bekommen. Man kann sogar zwischendurch<br />
eine Pause machen und die Behandlung<br />
unterbrechen. Das ist aufgrund der mittlerweile<br />
sehr kurzen Behandlungsdauer aber<br />
kaum nötig.<br />
Für welche Tumore eignet sie das Cyberknife<br />
am besten?<br />
Die CyberKnife-Technologie eignet sich insbesondere<br />
für kleine oder tief liegende Tumore,<br />
die kompliziert zu operieren wären. Es sollten<br />
auch möglichst wenige Tumore sein. Die Histologie,<br />
was für eine Tumorart es ist, ist meist<br />
weniger entscheidend. Lage und auch Größe<br />
geben den Ausschlag, ob die Behandlung mit<br />
dem CyberKnife möglich ist. Große Tumore<br />
eignen sich weniger gut, da die Umgebungsbelastung<br />
zu hoch würde und die Sicherheit<br />
gegebenenfalls nicht mehr ausreichend<br />
gegeben wäre.<br />
Wie können Betroffene herausfinden, ob<br />
eine CyberKnife-Behandlung für sie infrage<br />
kommt?<br />
Man braucht aktuelle Befunde, auch mit<br />
einer aktuellen Bildgebung. Diese reicht man<br />
bei uns ein, bei einem Termin oder postalisch.<br />
Unsere Experten analysieren dann die<br />
Bildgebung und geben Feedback, ob eine<br />
Behandlung mit dem Cyberknife möglich<br />
ist. Im nächsten Schritt werden bei einem<br />
persönlichen Gespräch die weiteren Details<br />
besprochen.<br />
Wie gut sind die Heilungschancen nach der<br />
Behandlung?<br />
Wir geben vor der Behandlung eine Prognose<br />
zum Behandlungserfolg ab. Nur wenn wir<br />
zu 90 Prozent garantieren können, dass die<br />
Behandlung perfekt durchführbar ist, wenden<br />
wir das CyberKnife an. Von einer Heilung<br />
kann man sprechen, wenn auch einige Jahre<br />
nach der Behandlung keine Metastasen aufgetreten<br />
sind. Haben sich Metastasen gebildet,<br />
ist zum Teil eine weitere Behandlung nötig.<br />
Wenn man einen Tumor behandelt, der nicht<br />
dazu neigt, Metastasen zu bilden, kann man<br />
diesen meist sehr gut mit einer einzigen<br />
CyberKnife-Sitzung ausschalten.