Innovationsstandort Deutschland
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET
Lesen Sie mehr auf www.erfolgundbusiness.de
INNOVATIONSSTANDORT
DEUTSCHLAND
FOKUS: DIGITALE TRANSFORMATION
“Wir müssen dringend bessere
Bedingungen für innovative
Unternehmen schaffen.“
Oliver Süme klärt über die
vielfältigen Möglichkeiten der KI auf
Seite 06
Investor Frank Thelen im Interview
über Startups als treibende Kraft für
digitale Transformation.
Seite 08–09
Prof. Anabel Tèrnes von Hattburg über
die Synergieeffekte von Nachhaltigkeit
und Digitalisierung
Seite 10
ANZEIGE
22.– 26. APRIL 2024
THE PLACE
TO BE FOR
TECH TO COME.
Erleben Sie die weltweit führenden
Unternehmen mit Lösungen für eine
starke und nachhaltige Industrie. Auf
der HANNOVER MESSE.
www.hannovermesse.de/hm24
WORLD. LEADING. INDUSTRYSHOW.
2 Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de
facebook.com/MediaplanetStories
@Mediaplanet_germany
Please recycle
VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT
IN DIESER AUSGABE MÄRZ 2024
Maren Limpert
Deutsche Unternehmen
befinden
sich inmitten der
digitalen Transformation.
Sie bietet die
Chance, zukunftsorientiert
zu agieren
und Innovationen
voranzutreiben.
&
Timm Stintzing
Innovation ist
essentiell, um
wettbewerbsfähig
zu bleiben.
Ethische Standards
dürfen dabei
nicht vernachlässigt
werden.
IN DIESER AUSGABE
12
Kassem Taher Saleh stellt Sachsen als
Wirtschafts- und Industriestandort vor
Project Manager: Maren Limpert & Timm Stintzing,
Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Henriette
Schröder (Managing Director), Philipp Colaço (Director
Business Development), Lea Hartmann (Head of Design)
Cover: Frank Thelen ©AnneHufnagl
Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com
Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“
gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der
Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. Aus Gründen
der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige
Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und
divers (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen
gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Was Deutschland jetzt braucht?
Unternehmerischen Aufbruch,
Freude am Wandel und Stolz auf die
Umsetzung innovativer Ideen
Text Ruth Schöllhammer
Innovationsstandort Deutschland
Innovation ist das Werk von Menschen – Menschen
mit Ideen, Hartnäckigkeit und Leidenschaft. Sie setzen
ihre Visionen in die Tat um und gestalten die Zukunft.
Nicht nur in etablierten Branchen wie Fahrzeugbau, der
Hightech-, Chemie- und Pharma-Industrie, sondern auch
an unerwarteten Orten. Dort, wo Menschen Bedarf erkennen
und Lösungen schaffen.
Kreative Teams mit klaren Visionen
Innovationen blühen in vielfältigen Teams auf. Man trifft
sie auf StartUp-Festivals und über Netzwerke, wie z. B.
Thomas, Mauricio und Marlene, die aus landwirtschaftlichen
Abfällen im Hopfenanbau recycelbare Baumaterialien
herstellen oder Linda und Charlotte, die aus ökologischem
Humus Biokohle entwickeln. Diese Teams eint eine
klare Vision, Teamgeist auf Augenhöhe und internationale
Diversität. Sie denken nicht nur in Produkten, sondern
auch in Prozessen und Geschäftsmodellen.
Stabil, aber wenig dynamisch
Der Innovationsindikator 2023 zeigt: Deutschlands Innovationssystem
belegt einen stabilen mittleren Platz. Doch
es fehlt an Dynamik. Die StartUp-Szene fordert daher mehr
finanzielle Mittel und bessere Rahmenbedingungen vom
Staat. Aber kann der Staat überhaupt Innovation vorantreiben?
Historisch betrachtet ist der Staat nicht als Innovationsmotor
bekannt. Dennoch gibt es genug Geld im Land.
Ein Ansatz, den Svenja Lassen mit dem Female Investor
Network vorantreibt, um Einfluss zu nehmen und Innovationen
zu fördern.
Business Angels und unternehmerischer Aufbruch
Ebenso wie Ina Schlie, Vorsitzende von encourageventures.
Sie ruft Investoren dazu auf, privates Kapital zu mobilisieren
und mutig in zukunftsweisende Unternehmen zu
investieren. Verena Pausder, Vorsitzende des StartUp Verbands,
betont: „Was unser Land jetzt braucht, ist ein unternehmerischer
Aufbruch, der auf Freude am Wandel und
dem Stolz auf die Umsetzung innovativer Ideen fußt.“
Deutschland hat das Potenzial, sich als Innovationsstandort
weiter zu profilieren – wenn Menschen, Unternehmen
und der Staat gemeinsam an einem Strang ziehen. Gründerinnen
und Gründer spielen eine entscheidende Rolle auch
als Treiber der digitalen Transformation der deutschen
Wirtschaft.
Unverzichtbar sind dabei Mentoren wie Katja Ruhnke, Business
Angel 2023. Sie setzt auf die Verbindung von Alt- und
Neuwirtschaft. Erfahrene Unternehmerinnen und Unternehmer
investieren nicht nur Kapital, sondern auch ihre
Expertise und ihr Kontaktnetzwerk. Gerade in der frühen
Phase der Gründung sind sie oft die einzigen Kapitalgeber.
Hier sind weitere innovative Ansätze gefragt, da staatliche
Förderprogramme oft mit langwierigen Antragsverfahren
und Berichtspflichten verbunden sind, die die Flexibilität
einschränken.
Vielfalt und Leidenschaft
Die Zukunft der Innovation ist vielfältig
und leidenschaftlich. Menschen
mit unterschiedlichen
Erfahrungen und
Hintergründen
tragen Ideen voran.
Ob im Bereich
Technologie, Nachhaltigkeit
oder
sozialem Wandel –
gemeinsam können
wir die Innovationskraft
und damit Fortschritt
und Wachstum in
Deutschland stärken!
Deutschland hat das Potenzial,
sich als Innovationsstandort
weiter zu profilieren.
Ruth Schöllhammer, Vorsitzende des Vorstands Deutscher
Gründerverband, Gründerin und CMO smartaxxess Operation AG
Foto © Deutscher Gründerverband
ANZEIGE
ANZEIGE
Foto ©Fabasoft Approve
Foto ©KSB
4
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de
Die Zukunft ist digital!
Foto EDGIZE
Das Potential für eine schnellere und umfassendere Digitalisierung in verschiedenen Branchen und
Wirtschaftsbereichen ist groß. Wie und warum Unternehmen und Organisationen innovative Technologien
nutzen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, lesen Sie im Fachartikel von Claudia Becker.
Text Claudia Becker
D
ie digitale Transformation entfaltet mittlerweile
ihre volle Kraft in Gesellschaft und
Wirtschaft – allerorten führt sie zu einer
enormen Beschleunigung. Diese Beschleunigungsprozesse
werden von äußeren und inneren Faktoren
getrieben, die neue Strukturen und Prozesse, aber
auch die Verwendung neuer, geeigneter Tools erforderlich
machen. Denn digitale Technologien und
Medien verändern die Rahmenbedingungen für
jedes Unternehmen grundlegend. Die Wertschöpfungsketten,
der Markt und die Bedürfnisse sowie die
Ansprache der Kunden sind heutzutage unbeständig.
Die Kommunikation, das Geschäftsmodell sowie die
Organisation innerhalb eines Unternehmens müssen
sich deshalb weiterentwickeln. Wer Schritt halten will,
agiert smart und digitalisiert Arbeitsabläufe, Dienste
sowie alle Projekt- und Unternehmensdaten, um eine
zentrale Übersicht und Verwaltung gewährleisten zu
können. Dies erfordert jedoch nicht nur neue Tools,
sondern auch neue Arbeitsweisen und Fähigkeiten bei
den Mitarbeitenden. Digitale Tools verändern eben
auch die Art und Weise interner Zusammenarbeit:
Arbeitszeiten und -orte sind heute flexibler, hybrides
Arbeiten immer populärer und stationäre Büroräume
werden kaum bis gar nicht mehr genutzt.
Diese neue Art der Zusammenarbeit erfordert auch
eine neue Form von Führung. Mit der Digitalisierung
haben sich oft neue Räume in Unternehmen aufgetan,
für die es noch nicht die entsprechenden
Prozesse und Entscheidungsstrukturen gibt.
Aus dem Nine-To-Five-Mindset wird ein Denken
in flexiblen Projekten und dynamischen Kollaborationen.
Hierarchien werden flacher und Strukturen
veränderlicher. Hier müssen Führungskräfte nachsteuern,
denn es braucht heute mehr als früher auf
allen Ebenen verbindliche Verantwortlichkeiten und
Zuständigkeiten – die neuen Arbeitsabläufe müssen
transparent sein, Rollen klar definiert.
Ohne diesen bisweilen mühsamen und schmerzhaften
Kulturwandel in einem Unternehmen wird Digitalisierung
scheitern. Wegen dieser vielschichtigen
Herausforderungen auf unterschiedlichen Ebenen
ist es für jedes Unternehmen ratsam, seine Mitarbeitenden
und Führungskräfte zu schulen und sich bei
diesem Wandel begleiten zu lassen. Denn neben dem
Tagesgeschäft noch ein Transformationsprojekt zu
entwickeln und erfolgreich umzusetzen, ist für jedes
Unternehmen aus sich selbst heraus fast unmöglich.
Transformation bedeutet eben auch immer Wandel
und Veränderung. Gerade Veränderungsprozesse
führen häufig zu Verlustängsten bei Mitarbeitenden
und Führungskräften, diese sollte man durch Experten
abfedern lassen, um Reibungsverluste zu minimieren
und die Geschwindigkeit zu erhöhen.
Claudia Becker
Key Note Speakerin Industrie 4.0 & Digital Mindest
Wir betrachten jede digitale Transformation ganzheitlich
– technologisch und kulturell. Unsere Kunden unterstützen
und begleiten wir dabei, ein passgenaues Zielbild zu
entwickeln, die entsprechenden Technologien auszuwählen
und die Mitarbeitenden und Führungskräfte bei
dieser Transformation zu schulen und zu unterstützen.
Denn ein nachhaltiger Wandel kann nicht losgelöst von
der konkreten Arbeit stattfinden, sondern sollte in diese
eingebettet sein. Veränderung ist kein Ziel – es ist ein
Prozess. Es geht nicht darum an einen Punkt kommen,
sondern darum in mitten von Unsicherheiten wachsen
zu können. Die Zukunft ist digital - dem können sich Unternehmen,
die auch in Zukunft bestehen wollen, nicht
mehr verschließen. Die neuesten Entwicklungen auf dem
Gebiet der künstlichen Intelligenz werden diesen Trend
noch weiter verschärfen. Denn auch der erfolgreiche Einsatz
von künstlicher Intelligenz erfordert zu allererst gut
strukturierte Datensätze und Prozesse sowie Mitarbeitende,
die souverän mit dieser Technologie umzugehen
wissen. Hier bestehen viele Möglichkeiten für Unternehmen
ihre Produktivität zu steigern, neue Geschäftsmodelle
zu entwickeln und neue Märkte zu erschließen.
Wer heute nicht anfängt seine Unternehmensdaten und
-prozesse zu digitalisieren und seine Mitarbeitenden und
Führungskräfte weiterbildet, läuft Gefahr seine Zukunft
zu verspielen.
Vernetzen Sie sich mit Claudia Becker auf LinkedIn!
ANZEIGE
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 5
Sensoren in der industriellen
Automation: Die Evolution
durch Cloud und Edge Devices
In der Welt der industriellen Automation spielen Sensoren
eine entscheidende Rolle. Sie sind die Grundlage für die
Erfassung von Daten, die es Unternehmen ermöglichen,
ihre Produktionsprozesse zu optimieren, die Qualität
zu verbessern und Kosten zu senken. Mit dem Aufkommen
neuer Technologien wie Cloud Computing
und Edge Devices hat sich die Art und Weise, wie
Sensoren eingesetzt werden, grundlegend verändert
und eröffnet neue Möglichkeiten für die Industrie.
Foto Shutterstock
1150757132
Text Katharina Steinl
Cloud Computing:
Eine neue Ära der Datenverarbeitung
Die Einführung von Cloud Computing hat einen
Paradigmenwechsel in der industriellen Automation
eingeleitet. Unternehmen können jetzt riesige Mengen
an Sensor- und Produktionsdaten in der Cloud speichern
und verarbeiten, was zu einer verbesserten Analyse
und Entscheidungsfindung führt. Sensordaten können
in Echtzeit erfasst, übertragen und in der Cloud analysiert
werden, um Trends zu identifizieren, Anomalien
zu erkennen und prädiktive Wartungen durchzuführen.
Ein weiterer Vorteil der Cloud ist die Skalierbarkeit.
Unternehmen können je nach Bedarf die benötigte
Rechenleistung erhöhen oder reduzieren, ohne in teure
Hardware investieren zu müssen. Dies ermöglicht
es Unternehmen jeder Größe, von den Vorteilen der
Datenanalyse in der Cloud zu profitieren und ihre
Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
Edge Devices:
Intelligenz vor Ort
Während Cloud Computing viele Vorteile bietet, gibt es
auch Situationen, in denen eine schnelle Datenverarbeitung
vor Ort erforderlich ist. Hier kommen Edge Devices
ins Spiel. Diese intelligenten Geräte sind in der Lage,
Sensordaten lokal zu verarbeiten und Entscheidungen
in Echtzeit zu treffen, ohne dass eine Verbindung zur
Cloud erforderlich ist.
Edge Devices
bieten eine Reihe
von Vorteilen, darunter
geringe Latenzzeiten,
erhöhte Datensicherheit
und die Möglichkeit, auch in
Umgebungen mit begrenzter Konnektivität
zu arbeiten. Sie ermöglichen es Unternehmen,
ihre Produktionsanlagen effizienter zu
steuern, Ausfälle zu minimieren und die
Betriebskosten zu senken.
Unternehmen können
nach Bedarf die benötigte
Rechenleistung erhöhen
oder reduzieren, ohne in
teure Hardware investieren
zu müssen.
Die Zukunft von Sensoren in der industriellen
Automation
Die Kombination von Cloud Computing und Edge
Devices verspricht eine aufregende Zukunft für die
industrielle Automation. Durch die Integration von
Sensordaten in umfassende Analysen in der Cloud und
schnelle Entscheidungsfindung vor Ort können Unternehmen
ihre Effizienz steigern, die Produktqualität
verbessern und Innovationen vorantreiben.
Es ist klar, dass Sensoren weiterhin eine zentrale Rolle
in der industriellen Automation spielen werden. Mit der
zunehmenden Verbreitung von Cloud Computing und
Edge Devices werden Unternehmen in der Lage sein,
noch mehr aus ihren Sensorlösungen herauszuholen
und neue Maßstäbe für Effizienz und Leistungsfähigkeit
zu setzen.
ANZEIGE
Wandel gestalten.
Gestern. Heute. Morgen.
Seit über 60 Jahren setzen wir Sensor People technologische
Maßstäbe in der industriellen Automation. So machen wir
unsere Kunden in einer sich ständig wandelnden Industrie
dauerhaft erfolgreich. Von Beginn an waren wir Vorreiter und
arbeiten an der Standardisierung der Industriekommunikation.
Wir bieten Sensoren, die Daten, zum Beispiel durch IO-Link
oder über OPC UA, an die Steuerung liefern oder der Cloud
und Edge-Devices zur Verfügung stellen.
www.leuze.com
A_ISO-DE_240325_Smart Factory_248x123 DE.indd 1 08.03.24 10:55
6
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de
Künstliche Intelligenz:
Der Mittelstand ist am Zug
Foto eco e. V.
Dreiviertel der IT-Entscheidern sehen Künstliche Intelligenz (KI) als prägendsten Trend
für die Business-IT in 2024. Tatsächlich ist generative KI wie ChatGPT in den Unternehmen
angekommen. Doch die Möglichkeiten von KI gehen weit über die automatisierte
Erstellung von Inhalten hinaus
Text Oliver Süme
Künstliche Intelligenz (KI) ist der Trend, der im
Jahr 2024 die IT-Branche am stärksten prägen
wird, davon sind rund drei Viertel (73,6 Prozent)
der IT-Entscheidern überzeugt. Zum Start des Jahres
2024 hat das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag
des eco – Verbands der Internetwirtschaft e. V. 352
IT-Entscheidern in einer offenen Befragung nach dem
wichtigsten IT-Trend 2024 gefragt.
Tatsächlich bin ich überzeugt: Anwendungen Künstlicher
Intelligenz (KI) entlang der gesamten Wertschöpfungskette
– etwa aus der Cloud und auf Basis
von KI-Ökosystemen – können 2024 die internationale
Wettbewerbsfähigkeit jedes Unternehmens stärken.
Das belegt auch der eco Branchenmonitor, laut dem KI
die Produktivität jährlich um 0,8-1,4 Prozent steigern
kann. Mit den LLMs (Large Language Models) wie Chat-
GPT können bereits heute 15 Prozent aller Arbeitsaufgaben
schneller und bei gleicher Qualität erledigt werden,
der Anteil könnte zukünftig auf 56 Prozent anwachsen.
Künstliche Intelligenz aus der Cloud
Damit Unternehmen von KI profitieren, brauchen sie
den Willen und den Mut zu Innovationen.
Cloudbasierte KI-as-a-Service-Angebote bieten auch
kleinen und mittleren Unternehmen die Chance des
niederschwelligen Einstiegs in neue KI-Anwendungen.
Vor allem die Hyperscaler, sprich die sehr großen
Cloud-Provider, aber auch regionale Cloud-Anbieter
haben im vergangenen Jahr zahlreiche Neuerungen
vorgestellt, die die Entwicklung von KI-Lösungen im
großen Stil fördern werden.
Ihre digitalen Infrastrukturen sollten Unternehmen auf
dem Stand der Technik halten, um von KI zu profitieren.
Für viele KI-Daten ist es wichtig, diese mit niedriger
Latenz so nahe wie möglich am Nutzungsort zu verarbeiten.
Das gilt für Anwendungen in der Produktion
oder im selbstfahrenden Auto ebenso wie für Anwendungen
des immersiven Internets (Web3).
KI-Ökosysteme bieten Hilfestellung
Einen Einstieg in die Thematik schaffen Unternehmen
beispielsweise über neue KI-Ökosysteme, die aktuell
Unternehmens- oder gar branchenübergreifend entstehen.
Neue KI-Anwendungsszenarien und KI-Ökosysteme
erarbeiten Unternehmen beispielsweise in der
eco Initiative „KI in der Praxis“, die unter anderem auch
Anwendungen Künstlicher Intelligenz
(KI) entlang der gesamten Wertschöpfungskette
– etwa aus der Cloud und auf
Basis von KI-Ökosystemen – können 2024
die internationale Wettbewerbsfähigkeit
jedes Unternehmens stärken.
Oliver Süme
Vorstandsvorsitzender des
eco – Verbands der Internetwirtschaft e. V.
Hilfestellung bei Fragen zu Datenschutz und Sicherheit
neuer KI-Geschäftsmodelle bietet. Doch auch Rückenwind
von der Politik ist nötig, wir brauchen EU-weit
einheitliche Kriterien in der Anwendung der Europäischen
KI Verordnung und im Umgang mit KI-Systemen.
Die Fehler der DSGVO dürfen sich nicht wiederholen –
Deutschland oder andere EU-Mitgliedsstaaten sollten
bei der Regulierung von GPAI-Modellen und Hochrisiko-Systemen
keine nationalen Sonderwege gehen.
Für ein echtes Level-Playing-Field in Europa braucht
es einheitlich ausgelegte Pflichten, Anforderungen und
Standards.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.eco.de
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA entstanden.
KI IN DER MEDIZIN SINNVOLL NUTZEN
Daten kondensieren zu Informationen und
steuern die digitale Gesundheitsversorgung.
Text Dr. André Sander
Foto
ID GmbH & Co. KGaA
W
ie kann die Behandlung eines Patienten
verbessert werden und Technologie an dieser
Stelle helfen? Viele Patienten profitieren bereits
von der Unterstützung durch KI-basierte medizinische
Anwendungen wie cloudbasierter Spracherkennung und
die Bewertung von Bilddaten, insbesondere im Bereich
der Onkologie bzw. Radiologie. Bei der Standardisierung
der Daten und deren Austausch steht man aber in deutschen
Krankenhäusern noch ziemlich am Anfang. In der
Regel arbeiten in den Klinken verschiedene Silo-Systeme
wie Intensivstation, Notfallambulanz oder stationäre
Versorgung autark nebeneinander – ohne dass untereinander
ein wirklicher Austausch stattfinden würde. Das
Ziel heißt daher: semantische Interoperabilität. Daten
werden von A codiert und von B inhaltlich verstanden.
Dann können die Algorithmen der künstlichen Intelligenz
für Krankenhäuser sowohl wirtschaftlich als auch
qualitativ genutzt werden: Indem Daten korrekt, vollständig
und unkompliziert an alle Instanzen der Behandlung
geliefert werden und über diese Effizienzsteigerung
auch die Erlössituation eines Krankenhauses optimiert
werden kann. Die Daten können inhaltlich miteinander
verknüpft und für die Therapie – sowohl im Sinne einer
Empfehlung als auch im Sinne einer Prüfung – genutzt
werden.
Das Unternehmen ID mit Sitz in der Hauptstadt ist
Spezialist für die Strukturierung von medizinischen
Daten für die Dokumentation und Codierung, für
die Qualitätssicherung und das sichere Medikamentenmanagement.
ID-Produkte verarbeiten sämtliche
Daten, die rund um einen Patientenaufenthalt anfallen.
Unabhängig davon, mit welchen IT-Systemen vor Ort
gearbeitet wird und wie Patientendaten erfasst werden.
Ein hilfreicher Service für Krankenhäuser, sich zeitgemäß
und erfolgreich für die Zukunft aufzustellen.
Dr. André Sander, CTO bei ID, erläutert dazu einige
wertvolle Anwendungen für den Krankenhausalltag:
„Wir haben Systeme entwickelt, die Daten aus unterschiedlichen
Quellen für verschiedenste Anwendungszwecke
von der Forschung bis zur Behandlung codieren.
Dadurch können z. B. semantische Zusammenhänge
hergestellt werden, durch die deutlich wird, dass ein
bestimmtes Medikament für einen Patienten besser
geeignet ist als ähnliche Präparate. Oder man kann aus
den Laborwerten die Schlussfolgerung ziehen, dass ein
Patient niereninsuffizient ist. Und aus dieser Niereninsuffizienz
ergibt sich, dass ein bestimmtes Medikament
kontraindiziert ist oder die Dosis falsch gewählt wurde.
Das System unterstützt im Hintergrund und weist auf
mögliche Probleme hin, die der Arzt übersehen könnte.“
Auch sprachliche Besonderheiten wie mehrdeutige
Abkürzungen und Idiome sind in medizinischen Texten
immer wieder ein großes Problem. Generative Modelle
hingegen können den gesamten Kontext eines solchen
Textes berücksichtigen und sind so sehr treffsicher, was
die Auflösung von solchen Abkürzungen betrifft.
„Digitale Daten müssen maschinenverständlich sein.
Wir wollen sicherstellen, dass Inhalte zwischen Computern
übertragen werden können und ein Computer den
Inhalt auch sinnvoll einsetzen kann“, so Dr. Sander.
ID-Produkte arbeiten mit einer Kombination aus regelbasierter
und machine learning KI. Der große Vorteil:
im Gegensatz zu reinen machine learning-Verfahren,
geben diese dem Anwender die notwendige Transparenz
zurück und können Hinweise und Entscheidungen explizit
begründen. Bei solchen Systemen wird menschliches
Wissen Stück für Stück dem Algorithmus beigebracht.
Im Gegensatz zu machine learning-Verfahren,
die, um zu lernen, auf sehr große und damit oft klinikübergreifende
Patientendaten zurückgreifen müssen
und daher schwierig datenschutzkonform zu implementieren
sind.
„Für uns ist es wichtig, dass Software, die am Patienten
eingesetzt wird, immer ein Medizinprodukt sein wird,
das ist gar keine Frage. Denn ich möchte mich als Patient
darauf verlassen, dass bei der Behandlung mit einer
KI-Unterstützung eine nachvollziehbare und geprüfte
Qualität zum Einsatz kommt.“ Was er sich für die Zukunft
wünscht? „Ich möchte sicherstellen, dass nicht nur die
Behandlung des Patienten lege artis erfolgt, sondern
sämtliche eingesetzte Software ebenso hochwertig
entwickelt und zertifiziert wird.“
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.id-berlin.de
Dr. André Sander
CTO, ID GmbH & Co. KGaA
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 7
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit CGI Deutschland B.V. & Co. KG entstanden.
INNOVATIONSTREIBER KI:
Brücken bauen zwischen
technologischem Fortschritt
und Verantwortung
Foto AdobeStock,
560995185
Wir sind mittendrin in einer der dramatischsten Veränderungen, die die Menschheit
je erlebt hat. Schließlich geht es um nicht weniger als das, was wir bis vor kurzem für uns
selbst reserviert glaubten: Intelligenz. Doch das ist Vergangenheit. Und wir müssen lernen,
kreativ und verantwortungsbewusst damit umzugehen.
Text Ralf Bauer
Es klingt schon paradox: Der unstillbare Drang,
die Grenzen des Wissens auszuloten, haben
dahin geführt, uns selbst unseres vielleicht
wichtigsten „Alleinstellungsmerkmals“ zu
berauben. Intelligenz ist ab sofort keine exklusiv
humane Eigenschaft mehr. Wir dürfen uns ihr jetzt als
externem Service bedienen und daraus neue Welten
erschaffen. Damit sind wir an einem Punkt angelangt,
an dem wir zwei widerstrebende Antriebe in uns
zusammenführen müssen: einerseits die Begeisterung
für Innovationen, andererseits die gesunde Vorsicht
gegenüber Neuem und Unbekanntem, dessen Tragweite
wir noch nicht abschätzen können. In dieser Situation
brauchen wir Richtlinien und Leitplanken, an denen wir
uns orientieren. Dafür muss eine praktikable Balance
zwischen Fortschrittseuphorie und menschenzentrierter
Verantwortung gefunden, also Herz und
Hirn in Einklang gebracht werden.
Der Umgang mit KI im Unternehmen
Bezogen auf Unternehmen kommt ein weiterer
Punkt hinzu: Sie müssen KI dafür nutzen,
ihren Stakeholdern einen Mehrwert zu
bieten. CGI sieht hier vier Imperative.
Der erste lautet: Denken Sie groß. Verstehen
Sie das Potenzial der KI, entwerfen
und formulieren Sie eine mutige,
verantwortungsvolle KI-Zukunft für Ihr
Unternehmen. Eine KI-Strategie fordert
die Fantasie und den Mut, weit über den
Tellerrand hinaus zu denken und tragfähige
Ideen zu neuen Formen von Arbeit, Wertschöpfung
und sozialer Verantwortung zu entwickeln.
Dazu gehört das Verstehen und Erkennen
des Potenzials von KI sowie des Ausmaßes und der Notwendigkeit
strategischer Absichten, beispielsweise der
Auswirkungen von KI auf das Unternehmen, die Werte,
Mitarbeiter und Kunden. Der zweite Imperativ lautet:
Fangen Sie klein an. Schauen Sie in alle Ecken Ihres
Unternehmens und setzen Sie auf Projekte, die einen
schnellen ROI versprechen.
55
Quelle:
PROZENT
der CGI Kunden
sagen, der Kulturwandel
im eigenen
Unternehmen sei das
größtes Hindernis bei
der Digitalisierung.
CGI Voice of our Clients 2023
Die Umsetzung starten Sie sinnvollerweise mit ersten
kleinen Schritten, die schnell Ergebnisse zeigen, Lernfortschritte
befeuern und intelligent weiterentwickelt
werden können. Beginnen Sie zu experimentieren,
arbeiten Sie iterativ auf agile Art und Weise, und tun
Sie es verantwortungsvoll. Der dritte Imperativ lautet:
Bauen Sie intelligent auf und beziehen Sie dabei die
gesamte Organisation ein. Change Management mit
zielgerichteter Kommunikation und Einbeziehung aller
Beteiligten ist ein wichtiger Faktor, der leider aber allzu
oft vergessen wird.
Klug aufgebaut entwickelt sich so sukzessive eine
Kultur des Möglichen, die die Potenziale von Menschen
und KI verbindet. Und viertens: Skalieren Sie schnell
und halten Sie den dynamischen Lebenszyklus von
Daten, Modellen, Aktionen und die KI-Mensch-
Beziehung aufrecht.
Agilität und Skalierbarkeit müssen bei der Operationalisierung
von KI auf allen Ebenen von Anfang
an mitgedacht und umgesetzt werden, ob es
nun der Lebenszyklus von Daten und
Modellen ist, oder die interne
Organisation und Kultur eines
Unternehmens selbst.
Foto AdobeStock,
321611675
Foto
CGI Deutschland
Die Rolle der Entscheider
Strategisch gesehen kann KI eingesetzt werden, um
Umsatz und Rentabilität zu steigern, den Markt- und
Markenwert eines Unternehmens zu verbessern oder
völlig neue Wertangebote und Geschäftsmodelle zu
schaffen. Auf operativer Ebene kann sie Produktivität
und Effizienz, das Engagement der Mitarbeiter sowie
die Kundenerfahrung verbessern. Zu den Aufgaben der
Führungsebene gehört der verantwortungsvolle, sprich
der robuste, vertrauenswürdige und von ethischen
Werten geprägte Einsatz von KI ebenso wie der Kampf
um Talente und die Vermeidung von Fallstricken und
Risiken.
Daten sind das Lebenselixier von KI. Daher sind die
Führungskräfte, die für die Unternehmensdaten
verantwortlich sind, oft in einer einzigartigen Position,
um die KI-Aktivitäten zu beeinflussen. Sie benötigen
eine strategische Anleitung zur verantwortungsvollen
und ethischen Entwicklung und Bereitstellung von
KI-Lösungen sowie zur Verwaltung und Skalierung
hochwertiger unternehmensweiter Daten. Wie die Schatten-IT
wird dabei auch die Schatten-KI zu einer Herausforderung.
Die primäre operative Herausforderung für
diese Stakeholder besteht also darin, die KI-Technologie
auf sichere und effektive Weise einzuführen.
KI in der praktischen Anwendung
KI verlagert sich aus der IT heraus zunehmend auf
die Geschäftsbereiche. Sie können mit KI-Lösungen
immense Werte schaffen. Das können Umsatzsteigerung
durch die Erschließung neuer Einnahmequellen
sein, etwa durch die Monetarisierung von Daten, oder
die Verbesserung der Kundenbindung und der Kundenerlebnisse.
Möglich sind aber auch Ergebnisverbesserung
durch Effizienzsteigerungen im Betrieb mittels
intelligenter Automatisierung oder die Schaffung
völlig neuer Wertangebote und
Geschäftsmodelle.
Trotz der großen Ungewissheit
darüber, wie sich die KI-Welle
ausbreiten und unser Leben
umgestalten wird, können
wir uns schon jetzt eindrucksvolle
Beispiele für
die Vorteile und innovative
Kraft der KI vorstellen:
Dazu zählen etwa die
ökologisch sinnvolle
Transformation von
Produktion und Logistik,
die Weiterentwicklung der
Biowissenschaften oder Fortschritte
in der Medizin, von denen
letztlich wir alle profitieren werden.
Disruptive Technologien,
wie KI, verlangen mentale
Veränderungen in einem
Unternehmen. Alle Mitarbeitenden
müssen
mitgenommen werden,
damit sie selbst zu
Veränderungstreibern werden.
Ralf Bauer
ist Senior Vice President und leitet aktuell
bei CGI das Deutschland-Business
Zum Umgang mit KI gehören neben technologischen
Fortschritten aber auch ethische Verantwortung und
die Ausrichtung auf menschliche Werte. Weder die
Formulierung solcher Grundsätze noch deren laufende
Anpassung an neue Gegebenheiten sind Selbstläufer.
Dafür gibt es kein „Man nehme“- Rezept, aber handlungsweisende
Orientierungspunkte und Prinzipien,
die dabei helfen, die transformative Kraft der KI
sinnvoll, gewinnbringend und verantwortungsbewusst
zu nutzen.
Weitere Informationen: www.cgi.com/de
8
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de
DIGITAL FUTUREcongress virtual
vom 23.-24.04.2024
Die Online-Kongressmesse mit Strategiesowie
Technologie-Best Practices rund
um Business-Digitalisierung richtet sich
kostenfrei an Geschäftsführende und IT-
Leiter in mittelständischen sowie größeren
Unternehmen. Als interaktive Austausch- und
Informationsplattform bietet der DIGITAL
FUTUREcongress ein vielfältiges Webkonferenz-
Programm mit Keynotes, Vorträgen und
Masterclasses zu den Themenschwerpunkten
- Digitalisierung & Transformation
- Online-Marketing & Sales
- Prozessoptimierung & Kommunikation
- New Work / Recruiting
- Cyber Security &
Datensicherheit /
IT-Recht
23.-24.
APRIL
2024
Die Live-Beiträge zeigen
Potenziale und Möglichkeiten
digitaler Trends beziehungsweise
aktueller Verfahren wie beispielsweise
KI, Cloud, IoT, Robotik, VR etc., die Firmen
automatisiert bei ihren Arbeitsabläufen,
im betrieblichen Management, in der
Personalorganisation usw. unterstützen. Parallel
können Besucher mit Experten, Lösungs- und
Serviceanbietern unter anderem per Video-Chat in
Kontakt treten sowie mit anderen Teilnehmern oder
Anwendern netzwerken und ins Gespräch kommen.
Mehr Infos und Free Tickets unter:
www.virtual.digital-futurecongress.de
WACHSTUM IN
DER WIRTSCHAFT
Investor Frank Thelen im Interview über Startups als
treibende Kraft für digitale Transformation.
Text Irmin Mäcken
Wirtschaft lebt von Innovation. Welche
Rolle spielen StartUps, wenn es um
die Innovationskraft in der deutschen
Wirtschaft geht?
StartUps sind ein wichtiger Treiber für Innovation.
Größere Unternehmen haben oft das sogenannte
Innovators-Dilemma: Sie scheitern daran, das Potenzial
neuer Technologien zu erkennen, weil sie versuchen,
diese auf ihre bestehende bestehende Produkte- und
Wertschöpfungskette anzuwenden. Für echte Innovationssprünge
müssten sie aber bereit sein, eigene
Entwicklungen zu hinterfragen und diese durch neue,
bessere Ansätze zu ersetzen – auch, wenn diese von
außerhalb kommen.
Dass dies nur wenigen Unternehmen gelingt, zeigt
ein Blick auf die deutsche Automobilindustrie: Wir
“hängen” am Verbrenner, versuchen, ihn als Hybrid zu
retten, anstatt mutig und konsequent auf die nächste
Technologie zu wechseln. StartUps haben den Vorteil,
dass sie auf einer grünen Wiese starten, nichts zu
verlieren haben und es noch keine interne Politik gibt.
Zusätzlich müssen StartUps echte Innovation liefern,
um überhaupt eine Chance zu haben: Ihr Produkt
muss deutlich besser sein als bestehende
Lösungen etablierter Unternehmen.
Welche Rolle können Tech-Unternehmen bzw.
StartUps hier einnehmen und inwiefern können
sie die Digitalisierung antreiben?
Insbesondere Technologie-StartUps können unserer
Wirtschaft zu mehr Wachstum und Innovation verhelfen
und unseren Mittelstand bei der Transformation ins
nächste Zeitalter unterstützen. Ein Unternehmen aus
Köln, in das ich über Freigeist investiert bin, hat zum
Beispiel einen neuen Softwarestandard für die Industrie
entwickelt, mit dem große Konzerne die
Daten aus ihren Produktionen an einem zentralen
Punkt zusammen bringen und mithilfe von KI ihre
Prozesse in Echtzeit effizienter gestalten können.
Für echte Innovationssprünge
müssten StartUps bereit sein, eigene
Entwicklungen zu hinterfragen und diese
durch neue, bessere Ansätze zu ersetzen.
Ein anderes bietet modulare Robotik-Lösungen für den
Mittelstand an. Denn ein weiterer Vorteil von StartUps:
Sie bedienen meist kleinere Marktsegmente, die von
größeren Unternehmen oft nicht beachtet werden.
ANZEIGE
Make
modern
happen.
Die Cloud-Transformation ist ein entscheidender
Schritt für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur
modernisieren, Kosten reduzieren und ihre
Innovationskraft steigern möchten.
Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern,
haben wir vier Lösungspakete entwickelt.
Erfahren Sie mehr
und starten Sie Ihre
IT-Transformation.
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 9
Standardisierte Software ist für die meisten Mittelständler
nicht kompatibel. Diese Marktlücke können
StartUps füllen.
Welche Chancen ergeben sich für Unternehmen
durch die Implementierung von Tools und Strategien
in Bezug auf die digitale Transformation?
Nur, wer neue Tools einsetzt und sein Unternehmen
digitalisiert, bleibt wettbewerbsfähig. Die digitale
Transformation führt zu enormen Effizienzsteigerungen
und Kostenreduktionen. Unternehmen, die
hier nicht mitziehen, werden früher oder später wie
Dinosaurier aussterben. Jedes Investment in die
digitale Transformation ist ein Investment in
die Zukunftsfähigkeit meines Unternehmens.
In welchen Wirtschaftsbereichen sehen Sie die
größten Wachstumspotenziale, sowohl aus
Gründer- als auch aus Investorensicht?
Das Thema Nachhaltigkeit hat viel Aufmerksamkeit
bekomme, die Umsetzung startet aber erst jetzt
richtig. Wir brauchen dringend nachhaltige Lösungen
in den Bereichen Mobilität, Gebäudebau, Produktion
usw. Aber auch Künstliche Intelligenz wird nach wie
vor ein zentrales Thema bleiben, das die Gesetze
unserer Wirtschaft umschreibt.
Welche Faktoren sind Ihrer Meinung nach
jetzt wichtig, damit deutsche Unternehmen
zukunftsfähig bleiben?
Wir müssen dringend bessere Bedingungen für innovative
Unternehmen schaffen – sonst wandern kluge
Köpfe ab und nur wenige StartUps wachsen zu relevanten
Unternehmern heran. Die kürzlich von Habeck und
Lindner in Aussicht gestellten Förderungen für StartUps
sind ein wichtiger Impuls, aber damit aus Europa heraus
neue Weltmarktführer entstehen, muss noch einiges
passieren.
Und auch unser Mittelstand sollte sich dringend mit
den neuen Technologien auseinandersetzen und mutig
und konsequent in künstliche Intelligenz, Robotik und
Co investieren. Mit Aachen, TUM und KIT
haben wir starke Unis, aber bisher sind wir
schwach darin, neue große Tech-Unternehmen
aufzubauen.
Wir müssen dringend
bessere Bedingungen
für innovative
Unternehmen schaffen.
Frank Thelen
Tech-Investor
Weitere Informationen finden sie hier!
LinkedIn: Frank Thelen
15. MAI
2024
..
IN MÜNCHEN
Foto
Anne Hufnagl
Deutscher Innovationsgipfel
am 15. Mai in München
Das crossindustrielle &
technologieübergreifende
Entscheider:innentreffen
Auf dem vom Innovation Network veranstalteten
DEUTSCHEN INNOVATIONSGIPFEL kommen
am 15. Mai in München wieder Vordenker:innen,
Wegbereiter:innen u.a. kreative Köpfe von
Unternehmen sowie ausgewählten Start-ups
zusammen, die hier ihr Wissen, Ideen und
Erfahrungen teilen.
Ein in sich verzahntes Bausteinkonzept sorgt
dafür, dass die Teilnehmer:innen schnell in
intensive Gespräche kommen, neue Partner,
Kunden und gemeinsame neue Geschäftsmodelle
mit Zukunftsperspektive generieren. Über
Keynotes, Showroom, CxO-Talk, Innovation Walk
oder interaktive Intensiv-Workshops findet auf
dem branchen- & technologieübergreifenden
Entscheider:innentreffen – jede:r 2. Teilnehmer:in
gehört der Geschäftsführung bzw. dem Vorstand
eines größeren Unternehmens an – ein intensiver
Wissens- und Know-how-Transfer statt.
Tickets, Details, Referenten, Kurz-Video etc. unter
www.deutscher-innovationsgipfel.de
ANZEIGE
Sie stehen vor einer digitalen
Herausforderung?
Wir stellen Ihr Team. Individuell. Maßgeschneidert.
Softwareentwicklung für Ihr Unternehmen.
Cloud, Frontend, Backend, Flutter Apps, UI/UX, ...
Los geht‘s
reanmo GmbH - Konrad-Zuse-Str.6, Bocholt - hello@reanmo.com
reanmo.com
10
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de
Synergieeffekte von Nachhaltigkeit
und Digitalisierung - Auf dem Weg
zu einer umweltbewussten
und digitalen Wirtschaft
Wie Unternehmen durch die Implementierung
nachhaltiger Strategien und digitaler Lösungen ihre
Geschäftsprozesse optimieren und gleichzeitig einen
positiven Einfluss auf die Umwelt nehmen können, haben
wir mit der Expertin für digitale Nachhaltigkeit und
LinkedIn Top Voice Prof. Dr. Anabel Ternès von Hattburg
diskutiert.
Foto
shutterstock 1846345465
Text Theresia Gwosdz
Welche Maßnahmen können Unternehmen
ergreifen, um ihren ökologischen
Fußabdruck durch digitale Technologien
zu reduzieren?
Unternehmen stehen vor der Herausforderung nachhaltige
Praktiken zu implementieren, um ihren ökologischen
Fußabdruck zu reduzieren. Digitale Technologien
bieten Möglichkeiten, Umweltauswirkungen
zu minimieren. Hier sind einige Maßnahmen:
1. Ecofriendly Data Storage: Nutzung energieeffizienter
Server, erneuerbarer Energiequellen und virtueller
Datenspeicherung.
2. Ecofriendly Cloud Technology: Auswahl von
Cloud-Anbietern mit erneuerbaren Energien und
energieeffizienten Rechenzentren.
3. AI-Dienste zur Suche nach passenden Inhalten:
Optimierung des Energieverbrauchs durch KI-
Algorithmen.
4. Ecofriendly Websites, Software und Geräte:
Entwicklung umweltfreundlicher Software, Nutzung
nachhaltiger Materialien.
5. Tracking-System: Monitoring des Energie- und
Ressourcenverbrauchs zur Optimierung.
6. Online-Nachhaltigkeitsbildung: Schulungen
für Mitarbeiter und öffentlich zugängliche Bildungsressourcen.
Wie können Unternehmen ihre Prozesse
optimieren, Ressourcen effizienter nutzen
und innovative Lösungen für eine nachhaltige
Zukunft entwickeln?
Unternehmen können ihre Prozesse optimieren
und innovative Lösungen entwickeln, um Ressourcen
effizienter zu nutzen. Maßnahmen sind unter
anderem:
1. Optimierung des Ressourcenverbrauchs durch
effizientere Technologien und erneuerbare
Energien.
2. Reduzierung des CO2-Fußabdrucks durch
energieeffiziente Technologien und Überprüfung
der Lieferketten.
3. Gewährleistung von Datenschutz und Informationssicherheit
in der digitalen Infrastruktur.
4. Minimierung der Umweltauswirkungen von
Geräten durch Nutzung ressourcenschonender
Materialien.
5. Reduzierung von Geschäftsreisen und Förderung
von Remote-Arbeit.
6. Kontinuierliche Kommunikation
und Einbeziehung aller Interessengruppen.
Unternehmen
stehen vor der
Herausforderung
nachhaltige Praktiken
zu implementieren,
um ihren ökologischen
Fußabdruck zu
reduzieren.
Welche Rolle spielen Daten- und Informationssicherheit
bei der digitalen Nachhaltigkeit von Unternehmen?
Datenschutz und Informationssicherheit spielen eine
entscheidende Rolle für die digitale Nachhaltigkeit von
Unternehmen. Maßnahmen wie Datenminimierung tragen
zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs bei. Datenschutz
dient nicht nur der Privatsphäre, sondern auch dem
Umweltschutz, indem er den Energieverbrauch minimiert
und Ressourcen effizienter nutzt.
Prof. Dr. Anabel Ternès von Hattburg
LinkedIn Top Voice und geschäftsführende Direktorin des
Internationalen Instituts für Nachhaltigkeitsmanagement
Welche Strategien sind jetzt notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit
zu stärken und die digitale Transformation
als Schlüssel zur Schaffung einer nachhaltigen
Wirtschaft zu nutzen?
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und eine
nachhaltige Wirtschaft zu schaffen, müssen Unternehmen
verantwortungsbewusst KI einsetzen, Dark Data
vermeiden, Mensch und Maschine vereinen, auf Kollaboration
setzen, Innovation und Nachhaltigkeit integrieren
sowie Netzwerke schaffen. Die digitale Transformation
bietet, durch die Verbindung von Innovation und Verantwortung,
Chancen für eine nachhaltige Zukunft.
Weitere Informationen: www.anabelternes.de
Foto
@Spreadwings
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 11
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH entstanden.
ZUKUNFTSLAND
der erneuerbaren Energien
Fotos
Invest in MV
Wäre ganz Deutschland so weit wie Mecklenburg-Vorpommern, gäbe es im größten Industrieland Europas keine
Energieengpässe. Schon jetzt produziert das Flächenland im Nordosten des Landes doppelt so viel Strom aus
erneuerbaren Quellen wie es verbraucht. Mecklenburg-Vorpommern ist das grüne Kraftwerk Deutschlands.
Text Thomas Einsfelder
Das ist wenig überraschend, bietet das Bundesland
doch ideale Ausgangsbedingungen für
einen langfristigen Ausbau der erneuerbaren
Energien. Von diesen profitieren nicht nur
Stakeholder aus der Energiebranche. Jedes Unternehmen,
das entweder besonders nachhaltig wirtschaften will
oder auf die Dekarbonisierung angewiesen ist, kann sich
in MV an die günstige Energieversorgung der Zukunft
anschließen. Dazu kommt die Infrastruktur. Mecklenburg-Vorpommern
darf sich als Knotenpunkt der vier
großen nordeuropäischen Metropolen Hamburg, Berlin,
Kopenhagen und Stockholm verstehen. Das Bundesland
gilt als Gateway-Region für den gesamten Ostseeraum.
Nicht ohne Grund boomen der Rostocker Hafen – und
weitere – seit Jahren. Und auch auf Straße und Schiene ist
die Region multimodal erreichbar und für ihre wachsende
Rolle vorbereitet. Aber was qualifiziert MV zum grünen
Kraftwerk in Deutschland? Einiges. Die geografische Lage
mit viel flachem Land in Meeresnähe ermöglicht On- und
Offshore den flächendeckenden Einsatz von Windkraftanlagen.
Viele Freiflächen schaffen die idealen Bedingungen
für den weiteren Ausbau der Solarkraft.
Dazu versorgen fünf große Universitäten und Fachhochschulen
das Land mit Talenten. Besonders im
technischen und naturwissenschaftlichen Bereich sind
die Potenziale für Investoren attraktiv. In Mecklenburg-
Vorpommern sind jüngst einige der innovativsten
Unternehmen in der Wasserstoffbranche entstanden.
Im Zukunftsland der erneuerbaren Energien wird
Strom nicht nur erzeugt, sondern auch gespeichert.
Der Bund hat den strategischen Stellenwert des Nordostens
längst erkannt und fördert die Infrastruktur mit
Milliardenprogrammen. Das macht diesen Landstrich für
künftige Investments extrem attraktiv.
WO DER WIND OF CHANGE IN DEUTSCHLAND WEHT
Die deutsche Bundesregierung weist mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz
2023 den Weg zu großen Zielen:
Bis 2030 will das Industrieland 80% des Energiebedarfs
mit erneuerbaren Energien decken. Wie kaum ein anderes
Bundesland leistet Mecklenburg-Vorpommern bereits
seinen Beitrag.
Besonders der Strom aus Windkraft wird die Energiewende
treiben. Mehr als 2.000 On- und Offshore-Anlagen sind
bereits in Mecklenburg-Vorpommern an das Netz angeschlossen.
Aufgrund der optimalen geografischen und
klimatischen Bedingungen entsteht derzeit ein nationales
Testfeld für Offshore-Windenergie vor Rostock Warnemünde.
Acht weitere Offshore-Windparks sind geplant.
Im Umfeld der Windenergie eröffnen sich durch aktuelle
Entwicklungen stetig neue Geschäftsbereiche für Unternehmen.
Diese betreffen Repowering, Speicherung im
Park oder Power-to-X Anwendungen – beispielsweise bei
der Elektrolyse von Wasserstoff.
SOLARKRAFT AUS DEUTSCHLAND
Die Welt setzt zusehends auf Solar, die Kraft der Sonne
gilt als vielversprechendste Quelle unter den Erneuerbaren.
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Nutzung von
Solarenergie stark vertreten und wird intensiv ausgebaut.
Beobachter:innen sprechen sogar von einem Boom. Als
Region mit den statistisch meisten Sonnenstunden sowie
den entsprechenden Freiflächen erfüllt das Bundesland
die wichtigsten Kriterien für effiziente Stromerzeugung aus
Solarkraft. Ein attraktives Geschäftsfeld bietet die bislang
noch unerschlossene Agrivoltaik. Diese kombiniert
Landwirtschaft mit der Solarstromerzeugung. Entsprechende
Module befinden sich beispielsweise am Rand
von Ackerland. Mecklenburg-Vorpommern
verspricht mit knapp 1,34 Mio. ha
landwirtschaftlicher Nutzfläche
besonders viel Potenzial.
VIEL RAUM ZUM INVESTIEREN
Landesfläche: 23.213 km²
Küstenlänge: 1.945 km
Einwohnerzahl: 1,63 Millionen
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner:innen/km²
BIP: 46,567 Mrd. Euro
Arbeitslosenquote: 7,3 %
in 2022 (Durchschnitt)
POTENZIAL IM BEREICH ARBEITSKRÄFTE
5 Universitäten verabschieden im Jahr ca.
3.500 MINT Absolvent:innen
64.000 Pendler:innen, die rückkehrbereit sind
63.500 Menschen, die im Technologie-Sektor arbeiten
8.500 Arbeitssuchende im technischen Bereich
EUROPAS GRÖSSTE WASSERSTOFFPRODUKTION
Aus Sicht von Investoren besonders spannend: Ein multinationales
Forschungsteam aus Australien und China
konnte kürzlich Wasserstoff direkt aus Meerwasser erzeugen.
Mit Blick auf das Salzwasser-Reservoir der Ostsee stärkt
das die Zukunftsaussichten von Mecklenburg-
Vorpommern.
Bereits heute kann das Land wichtige Wasserstoff-
Projekte aufweisen. Zudem gelten die Regionen Wismar
und Neubrandenburg/Mecklenburgische Seenplatte als
wichtige Regionen hierfür. Der
Rostocker Hafen will seine Schlüssel-
100 MW
Wasserstoffproduktion
bis 2026
13 GROSS-
GEWERBE-
STANDORTE
position in der deutschen Energiewende
Deutschlands festigen. Der
Seehafen wird künftig große
Mengen Wasserstoff importieren
und sich ebenfalls an dessen Produktion
beteiligen. Eine Wasserstoffanlage in
völlig neuer Dimension befindet sich in den finalen
Planungsprozessen.
• der benötigte Strom stammt hauptsächlich aus den
Offshore Windparks in der Ostsee
• Finanzierung: 200 Mio. Euro aus dem Bundeshaushalt
• bis 2026: Wasserstoffproduktion von 0,1 GW
• bis 2030: Wasserstoffproduktion von 1 GW
Am Beispiel der Wasserstoff-Projekte in Mecklenburg-
Vorpommern wird deutlich, dass die Wirtschaft die Kernprobleme
der Energiewende nicht nur erkannt hat, sondern
einige bereits löst. Gilt die Stromerzeugung mittlerweile
fast als unproblematisch, forderte die Speicherung
der Energie die Wirtschaft lange heraus. Denn der Strom
muss auch dann fließen, wenn Wolken den Himmel
verdecken und nicht mal ein laues Lüftchen weht.
Ein weiteres Beispiel dafür, wie lokale Unternehmen den
Strom aus energiereichen Tagen konservieren können,
liefert ein innovativer und bundesweit beachteter
Stromspeicher mit rund 55.000 Lithium-Ionen-
Akkus. Dieser stabilisiert das Stromnetz, indem
er innerhalb von Millisekunden Netzschwankungen
ausgleicht. Also entweder Strom aus den Batterien
in das Netz einspeist – oder Überproduktionen
einspeichert. Den Strom aus erneuerbaren
Quellen speichern können – das bedeutet:
Energiesicherheit für alle Unternehmen, die
dekarbonisiert und günstig produzieren
wollen.
WARUM INVEST IN MV?
Invest in MV ist die Wirtschaftsfördergesellschaft
für das Bundesland
Mecklenburg-Vorpommern und
damit Ihr erster Ansprechpartner.
Als One-Stop-Agency und Full-
Service-Dienstleister für Unternehmensansiedlungen
und Standortmarketing
begleiten wir Ihr profitables
Investment in Mecklenburg-Vorpommern. Unsere
Berater:innen unterstützen in den folgenden Bereichen:
1. INDUSTRIEFLÄCHEN- UND STANDORTSERVICE
Flächen und Immobilien für Ihre Vorhaben
• Aktuelle Vorschläge aus ganz MV, maßgeschneidert
auf Ihre Anforderungen
• Organisation gemeinsamer Standortbesichtigungen
und Gesprächsrunden mit kommunalen
Partner:innen und Eigentümer:innen
2. FÖRDER- UND FINANZIERUNGSSERVICE
Das Land der kurzen Wege
• Unterstützung bei Beantragung von Fördermitteln
• Vermittlung von Kontakten zu Politik, Verwaltung,
Banken, Institutionen und Forschungseinrichtungen
3. FACHKRÄFTE- UND TALENTE-SERVICE
Offene Stellen optimal besetzen
• Zusammenarbeit mit erfahrenen Netzwerkpartnern
• Projektbezogene Arbeitskräfteanalysen
• Informationen zu Rekrutierungs- und
Qualifizierungsmöglichkeiten
4. NETZWERK
Voranbringende Verbindungen
• Vermittlung von Kooperations- und Geschäftspartnern
• Aufbau von Kontakten zur Business Community in
MV und Identifikation möglicher Synergien
• Einbinden in bestehende (Branchen-)Netzwerke
Weitere Informationen:
www.invest-in-mv.de
12
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de
Die deutsche Wirtschaft
findet ihre Heimat im Osten:
Sachsen als Wissenschaftsund
Industriestandort
Text Kassem Taher Saleh
Foto
Stefan Kaminski
Ob in Dresden, Magdeburg oder Grünheide:
Ostdeutschland ist ein Magnet für die Ansiedlung
von Innovation und Wirtschaft. So gab es in
den ostdeutschen Bundesländern 2023 insgesamt mehr
Wirtschaftswachstum als im Rest Deutschlands. Das
passiert nicht erst seit gestern: Bereits jetzt kommt
jeder dritte produzierte Chip in Europa aus Sachsen.
Das sogenannte Silicon Saxony, ein Cluster von Mikroelektronikherstellern
im Norden von Dresden, hat in
den letzten Jahren eine rasante Entwicklung erfahren.
Heute ist es der größte Standort für Mikroelektronik
sowie Informations- und Kommunikationstechnik in
Europa sowie der fünftgrößte weltweit. Der gleichnamige
Branchenverband umfasst in seinem Netzwerk
fast 500 Mitglieder. Die Vernetzung im Bundesland ist
groß: Sachsens Wirtschaft ist Teamarbeit.
Das Team der sächsischen Wirtschaft ist aber noch viel
größer als die prominente Mikroelektronik: Sachsen hat
die größte Handwerksdichte in ganz Deutschland. Die
kleinen und mittelständischen Betriebe des Handwerks
sind der Nährboden für das Wirtschaftsnetz in Sachsen.
Es wird keine Chipfabriken geben, wenn es niemanden
gibt, der den Grundstein legt, die Hallen baut oder
die Solaranlage auf dem Dach montiert. Wir können in
den Parlamenten die besten Wirtschaftskonzepte entwickeln,
aber wenn wir keine Leute vor Ort haben – und
das ist das Handwerk – dann können wir unsere Ziele
nicht erreichen. Keine grüne Wirtschaftswende, keine
Energiewende und keine Bauwende.
Aber auch hier ermöglichen wir neue Perspektiven in
der Teamarbeit: Der Strukturwandel in der Lausitz ist
eine riesige Chance und so siedeln sich in den kommenden
Jahren mehrere Forschungszentren in Sachsen
an, beispielsweise das LAB – Living Art of Building zur
nachhaltigen Bauforschung mit einer Förderung von 70
Millionen Euro durch den Bund – oder ein Astrophysikzentrum
mit einer Förderung von 40 Millionen Euro.
Insgesamt werden hier Mittel in Höhe von 2,2 Milliarden
Euro aus dem Kohleausstiegfonds bereitgestellt.
Sachsen gestaltet den Strukturwandel mit einer riesigen
Perspektive auch für die ländlichen Regionen im Bundesland.
Eine Lücke gibt es momentan in Westsachsen:
Auch hier braucht es Investitionen im Vogtland, das
Potenzial der Region ist groß.
Ob in Dresden, Magdeburg
oder Grünheide: Ostdeutschland
ist ein Magnet
für die Ansiedlung von
Innovation und Wirtschaft.
Kassem Taher Saleh, Diplom-Bauingenieur und Bundestagsabgeordneter
für Bündnis 90/ Die Grünen aus Sachsen
Vor allem mit Blick auf die Preis-Dumping-Attacken
von chinesischen Herstellern, die Produkte weit unter
den Herstellungskosten verkaufen, müssen wir gemeinsam
einen strategischen Fokus auf die deutsche
Wirtschaft und ihre Akteure legen: Vom mittelständischen
Handwerksbetrieb in Görlitz bis zum großen
Solarproduzenten aus Dresden. Sei es das Fachkräfteeinwanderungsgesetz
der Bundesebene oder die duale
Hochschulreform des sächsischen Landtags: Mit den
gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen wir die
Basis für eine funktionierende Wirtschaftsstruktur.
ANZEIGE
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 13
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der VSB Gruppe entstanden.
Foto Elster-Repowering
©VSB Gruppe
Erneuerbare-
Energien-Boom
in Europa
So gelingt die Energiewende
Europaweit wurden 2023 rund 16,2 GW Windenergiekapazitäten
neu installiert und in Deutschland lag der
durch Erneuerbare Energien erzeugte Stromanteil am
Gesamtenergiemix bei 55 Prozent. Diese Rekordwerte
zeigen, dass die Energiewende auf dem richtigen Weg
ist und eine Vollversorgung aus grünen Ressourcen in
greifbare Nähe rückt. Um dieses Ziel zu erreichen und
um sich künftig vollends unabhängig von ausländischen
Gas- und Ölimporten zu machen, muss der Ausbau von
Windenergie und Photovoltaik kräftig vorangetrieben
werden. Zu dieser wichtigen Aufgabe sprachen wir mit
Dr. Felix Grolman. Er ist CEO der VSB Gruppe, die in
Deutschland zu den Pionieren in der Entwicklung von
Wind- und Solarenergieprojekten gehört.
Foto
Ben Gierig
Die VBS Gruppe ist ein europaweit tätiger
Projektentwickler im Bereich Erneuerbare
Energien. Wir entwickeln, planen, bauen
und betreiben Wind- und Solarparks.
Dr. Felix Grolman, CEO der VSB Gruppe
Herr Grolman, bitte stellen Sie uns kurz die VSB
Gruppe vor. Wofür setzen Sie sich ein, was ist Ihre
Vision?
Die VSB Gruppe ist ein europaweit tätiger Projektentwickler
im Bereich Erneuerbare Energien, das heißt,
wir entwickeln, planen, bauen und betreiben mit großer
Expertise und Leidenschaft Wind- und Solarparks. Dabei
ist es unsere Überzeugung, dass eine Energieversorgung
auf Basis von ausschließlich Erneuerbaren Energien
möglich ist. Für dieses Ziel engagiert sich die VSB
Gruppe seit 1996, wobei heute europaweit – von Finnland
bis nach Italien – über 500 Mitarbeitende in neun
Ländern für VSB tätig sind. Insgesamt haben wir aktuell
ca. 15,9 Gigawatt in der Pipeline, wobei 1 GW ca. 750.000
4-Personen-Haushalte mit sauber produziertem Strom
versorgt.
Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen bei
der VSB Gruppe möchte ich an der Spitze einer tiefgreifenden
Umgestaltung der europäischen Energielandschaft
stehen. Ein Schwerpunk liegt für uns bei
der Automatisierung und Industrialisierung aller Prozesse,
sodass die Gigawatt so schnell wie möglich
gebaut werden können. Dafür verfügen wir als Gesellschaft
sowohl über die notwendigen Technologien als
auch über das nötige Investitionskapital. Was wir jetzt
dringend brauchen, sind noch bessere regulatorische
Rahmenbedingungen für eine deutlich schnellere Projektumsetzung.
Unser Ziel für VSB ist es, europaweit
der beste Projektentwickler zu werden. Dazu müssen
wir unsere Projektpipeline effizient und qualitativ hochwertig
abarbeiten.
Gleichzeitig ist es elementar, dass wir ständig alle
uns zur Verfügung stehenden Potenziale konsequent
nutzen. Nur so werden wir es schaffen,
die ehrgeizigen europäischen Klimaziele
zu erreichen. Lösungen dafür sehen wir
in sogenannten Hybrid-Parks, die Windenergie
und Photovoltaik kombinieren,
der Anbindung von Speichern und
dem Repowering von Altwindparks.
Foto Windpark Juurakko
© Ulrich Mertens Atelier
für Kunst und Fotografie
Was versteht man unter Repowering
und welche Vorteile bieten Hybrid-
Parks?
Unser aktuelles Repowering-Projekt
„Elster“ im Landkreis Wittenberg (Sachsen-
Anhalt) gehört europaweit zu den größten Repowering-Vorhaben
überhaupt. Im Windpark werden
50 Windenergieanlagen durch 16 leistungsstärkere und
modernere Anlagen ersetzt. Dabei verkleinert sich die
Fläche des Windparks um ca. 1/3, gleichzeitig erhöht sich
die installierte Gesamtleistung von ursprünglich 30
MW auf stattliche 105,6 MW. So wird der Windpark nach
seiner geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2025 jährlich
rund 235 GWh Strom generieren – genug, um mit einer
kleineren Fläche nun statt 35.000 mehr als 170.000 Menschen
mit sauberer, bezahlbarer und regional erzeugter
Energie zu versorgen.
Auch in Bezug auf Hybrid-Parks – also Energieparks,
die auf einer Fläche mehrere Energieträger kombinieren
– haben wir ein absolutes Leuchtturmprojekt der
europäischen Energiewende in unseren Reihen. In Finnland
wird gerade der Energiepark „Puutionsaari“ von uns
zur Umsetzung vorbereitet. Er umfasst 49 Windturbinen
mit einer Leistung von 350 MW, ergänzt durch einen
Solarpark mit 100 MWp – insgesamt entstehen hier also
sagenhafte 450 MW Leistung! Das sind schon herausragende
Projektdimensionen. Das Gleiche gilt für das
Investitionsvolumen, insgesamt nehmen wir hier weit
über 500 Millionen Euro in die Hand.
Das ist in der Tat viel Geld. Sie erwähnten eingangs
kurz, dass das Kapital für den forcierten Ausbau der
Erneuerbaren Energien grundsätzlich vorhanden sei.
Das stimmt. Aber egal, wie viel Geld man als Unternehmen
selbst hat – ein solches Mammutprojekt setzt
man nie allein um. Dafür braucht es starke Finanzpartner.
Beim bereits angesprochenen Elster-Projekt
konnten wir z. B. mit der Landesbank Baden-Württemberg
und der Deutschen Zentral-Genossenschaftsbank
zwei renommierte Häuser von unserem Projekt begeistern
– am Ende stand die vertrauensvoll abgeschlossene
Projektfinanzierung über insgesamt 174,7 Millionen
Euro. Finnland ist als Markt innerhalb der VSB Gruppe
vergleichsweise jung, trotzdem konnten wir mit den
erfolgreich entwickelten Windparks „Karahka“ und „Juurakko“
einen starken Markteintritt hinlegen. 2022 wurden
beide Projekte an das finnische Energieunternehmen
Helen verkauft, wobei wir weit über die eigentliche Projektentwicklung
hinaus wichtige regionale Partnerschaften
eingehen konnten. So kann VSB auch in Zukunft die
finnische Energiewende mit weiteren Projekten nachhaltig
vorantreiben – so wie jetzt mit dem Projekt „Puutionsaari“.
Allgemein lässt sich erfreulicherweise feststellen, dass
Investitionen in Erneuerbare-Energien-
Projekte für Banken und Investoren
immer attraktiver werden. Dabei geht
es weit über den reinen Imagegewinn
hinaus, tatsächlich stehen
die Themen ESG, Nachhaltigkeit
und Klimaneutralität für die
Finanzpartner immer mehr im
Vordergrund. Das Fördern von
Erneuerbaren Energien bedeutet
nicht nur eine Investition in mehr
Umweltschutz, es geht auch um neue
Arbeitsplätze und eine bessere Lebensqualität.
Hier konnte VSB ein sehr starkes
Partnernetzwerk aufbauen.
Gibt es weitere Geschäftsfelder, deren Erschließung
bei Ihnen im Fokus steht?
Die gibt es! 2018 gelang VSB mit dem europaweit ersten
langfristig angelegten Stromabnahmevertrag (Power
Purchase Agreement/PPA) zwischen Industrie und Windbranche
Pionierarbeit. Der damals neue Produktionsstandort
von Mercedes-Benz im polnischen Jawor erhielt
eine umweltfreundliche Stromversorgung durch
den rund 10 km entfernten VSB-Windpark „Taczalin“.
An diesen Erfolg haben wir unlängst angeknüpft: Im
Herbst 2023 haben Lhyfe, einer der weltweiten Pioniere
in der Produktion von grünem Wasserstoff, und VSB
Frankreich die Unterzeichnung eines PPAs bekanntgegeben.
Die neue Lhyfe-Anlage in der bretonischen Region
Morbihan, die täglich bis zu 2 Tonnen Wasserstoff
produziert, erhält in den kommenden 16 Jahren Ökostrom
direkt aus unserem Windpark „Buléon“.
Besonders stolz bin ich auf unseren jüngsten PPA-
Coup: Seit dem 1. Januar 2024 deckt Carrefour, einer der
größten Einzelhändler Frankreichs, einen bedeutenden
Teil seines Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien.
Der Einzelhandelsgigant sicherte sich grünen Strom aus
Windenergie- und Photovoltaikanlagen der VSB für die
Versorgung seiner Märkte und Logistikzentren. PPAs
sind eine zentrale Säule in der Wertschöpfungskette der
VSB und ermöglichen unseren Kunden aus Industrie
und Wirtschaft die Transformation in ein neues Zeitalter
der Energieversorgung. Insbesondere gilt dies in
Kombination mit den von uns geplanten
und umgesetzten Batteriespeichersystemen,
die auch dann eine Versorgung
mit grünem Strom ermöglichen, sollte
der Wind einmal ausbleiben.
Weitere Informationen:
www.vsb.energy
14
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de
DIGITALISIERUNG:
Hybride Speditionen
bleiben marktfähig
Wie sich die digitale Evolution in der Speditionsbranche
aktuell entwickelt, erklärt Frank Huster, Hauptgeschäftsführer
des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e. V.
Foto
Shutterstock 2332022341
Text Frank Huster
Digitalisierung ist kein Prozess, der einmal initiiert
wird und einige Zeit später erfolgreich abgeschlossen
ist. Allein die Fähigkeit, sich von starren
Unternehmensstrukturen zu lösen, lässt Digitalisierungsfortschritte
zu, um auf rasche Veränderungen im Markt
zu reagieren und logistische Dienstleistungen standortübergreifend
zu skalieren. Digitales Vermögen ist nicht
abhängig von der Unternehmensgröße, sondern vom
konkreten Geschäftsmodell. Bei der Mitarbeiterrekrutierung
tun sich Mittelstandsbetriebe allerdings oft schwerer
als Konzernspeditionen. Um digitales Expertenwissen
buhlen nicht nur Logistikunternehmen untereinander,
sondern auch im Wettbewerb mit anderen Branchen.
Foto Regina
Sablotny
Digitalisierung ist
kein Prozess, der
einmal initiiert
wird und einige Zeit
später erfolgreich
abgeschlossen ist.
Speditionen haben sich längst von reinen Softwareanwendern
hin zu Logistikdienstleistern mit weitgehend
digitaler Abwicklung der meisten Geschäftstransaktionen
entwickelt. Digitale Dokumente zur schnelleren
Übermittlung von Informationen, Smart Contracts zur
automatisierten Vertragsabwicklung, Robotik zur fehlerlosen
Kommissionierung und Verladung sowie automatisiertes
Fahren beschleunigen Prozesse und machen sie
effizienter. Teilsegmente des globalen Speditions- und
Logistikmarktes sind heute schon Anwendungsbereiche
von Hightech und Innovation. Auf EU-Ebene wurden
mit der eFTI-Verordnung einheitliche Vorschriften für
die elektronische Übermittlung gesetzlich vorgeschriebener
Informationen zur Güterbeförderung geschaffen.
Kontrollbehörden in den Mitgliedstaaten werden verpflichtet,
Frachtinformationen in elektronischer Form zu
akzeptieren. Die Initiative, so verspricht es sich die Speditionsbranche,
könnte die Abkehr von der immensen Last
der Papier- und Zettelwirtschaft bedeuten – sofern staatliche
Stellen mitspielen und digitale Belege bei behördlichen
Kontrollen auslesen und akzeptieren können.
Die besonderen Stärken des Speditionssektors sind
Erfahrungen im Supply Chain Management – also
Flexibilität und Wissen. Die Datenbestände, die der
globale Gütertransport täglich aggregiert, gelten als
Paradebeispiel für die Anwendung selbstlernender Algorithmen
zur Effizienzsteigerung, sprich: der künstlichen
Intelligenz (KI). Sie kann das Flexibilitäts- und Wissensmanagement
der Branche grundlegend verändern. Die
fortschreitende Digitalisierung der Speditionsbranche
stützt sich deshalb neben dem Internet of Things, Big
Data, Blockchain, digitalen Zwillingen, Virtual Reality
und Robotik zunehmend auf Anwendungen, die auf KI
basieren. Denn wachsende Anforderungen der Logistikkunden
an Transparenz, Echtzeitmonitoring und
Nachhaltigkeit steigern und verstärken den Rationalisierungsdruck
in den Lieferketten.
Zusätzlich vernebeln geopolitische Verwerfungen, instabile
Verkehrsinfrastrukturen und Extremwettereignisse
den Planungshorizont der weltweiten Logistik. KI fungiert
hier als Navigator in der Datenflut der Logistikströme.
Algorithmen durchforsten Millionen von
Datensätzen, entschlüsseln komplexe Muster und treffen
zunehmend präzisere Entscheidungen in Echtzeit. Das
Ergebnis: optimierte Routen, effizientere Lagerhaltung
und eine punktgenaue Supply Chain. KI übernimmt repetitive
Aufgaben und schafft so Freiräume für strategische
Entscheidungen.
Erfolgreich digitalisieren setzt auch Data Sharing voraus.
Das fehlende Vertrauen in den Schutz eigener Firmenund
Kundendaten steht der unternehmensübergreifenden
Interoperabilität neben fehlenden Standards und
der grundsätzlichen Heterogenität logistischer Prozesse
heute noch entgegen.
MESSETIPP
Fachmesse
LOGISTICS & AUTOMATION
– Praxisnah & persönlich
Was sind die Trends in der Intralogistik?
Welche Neuigkeiten gibt es, wie lässt sich der
innerbetriebliche Materialfluss optimieren?
Diese Fragen stellen sich Entscheider in allen
Industriebranchen und Logistikunternehmen.
Beantwortet werden sie, auf den beiden
Fachmessen
LOGISTICS & AUTOMATION. Vom 15.-16. Mai
2024 in Dortmund und vom
12.-13. Juni 2024 in Hamburg. Beide Messen
werden mit der Fachmesse EMPACK veranstaltet
und decken die Prozesskette Lagern-
Kommissionieren-Verpacken-Versenden ab.
Mehr Informationen
www.intralogistik-messen.de
12. - 13.
JUNI 2024
IN HAMBURG
15. - 16.
MAI 2024
IN DORTMUND
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 15
LOGISTIK 4.0
Logistik 4.0 bezeichnet die Integration
modernster Technologien und Konzepte
in die Logistikbranche, um Effizienz,
Flexibilität und Transparenz der
Lieferkette zu verbessern.
Foto
Shutterstock 2064581666
Text Katharina Lassmann
Digitalisierung und Automatisierung von Produktionsund
Geschäftsprozessen ist ein wesentlicher Teil dieser
Idee. Wir erläutern deren Schlüsselmerkmale auf einen
Blick:
1Digitalisierung: Logistik 4.0 nutzt fortschrittliche
Technologien wie das Internet der Dinge (IoT), Big
Data Analytics, künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles
Lernen, um Daten über die gesamte Lieferkette
zu sammeln, zu analysieren und zu nutzen.
2Vernetzung: Durch die Vernetzung von Systemen,
Maschinen und Geräten können verschiedene
Akteure in der Lieferkette nahtlos miteinander
kommunizieren. Dies ermöglicht Echtzeittracking und
-transparenz sowie eine effiziente Zusammenarbeit
zwischen Lieferanten, Herstellern, Logistikdienstleistern
und Kunden.
3Automatisierung: Logistik 4.0 umfasst die
Automatisierung von Prozessen und Abläufen,
einschließlich Lagerhaltung, Kommissionierung,
Verpackung und Transport. Automatisierte Systeme wie
autonome Fahrzeuge, Roboter und Drohnen können
die Effizienz steigern und menschliche Fehler
reduzieren.
4Predictive Analytics: Durch die Nutzung von Big
Data und fortgeschrittenen Analysetechniken
können Unternehmen zukünftige Trends und
Bedarfe vorhersagen. Dies ermöglicht eine bessere
Planung von Lagerbeständen, Routenoptimierung und
die Vermeidung von Engpässen in der Lieferkette.
5Kundenorientierung: Logistik 4.0 stellt den
Kunden in den Mittelpunkt, indem es personalisierte
Dienstleistungen und Lieferoptionen
ermöglicht. Durch die Integration von Kundenfeedback
und Präferenzen in die Lieferkettenplanung
können Unternehmen die Kundenzufriedenheit steigern
und Wettbewerbsvorteile erzielen.
Insgesamt ist das Ziel die Lieferkette agiler, effizienter
und anpassungsfähiger zu gestalten, um den sich
ständig verändernden Anforderungen des Marktes
gerecht zu werden. Es ist ein wesentlicher Bestandteil
der digitalen Transformation in der Logistikbranche.
Das IoT (Internet of Things) bezieht sich auf die Vernetzung
von physischen Geräten, Maschinen, Objekten
und sogar Lebewesen, die mit Sensoren, Software und
anderen Technologien ausgestattet sind, um Daten zu
sammeln, zu kommunizieren und zu interagieren. Diese
Daten können dann analysiert werden, um Einblicke zu
gewinnen, Automatisierung zu ermöglichen und Effizienz
zu steigern. Im Wesentlichen erlaubt das IoT die
Schaffung eines digitalen Ökosystems, in dem alles
miteinander verbunden ist und Informationen
austauscht.
Eine Blockchain ist eine dezentrale, verteilte Datenbank,
die kontinuierlich erweitert wird und Informationen
in Form von Blöcken speichert. Jeder Block enthält
eine Liste von Transaktionen sowie einen kryptografischen
Hash des vorherigen Blocks, wodurch
eine unveränderliche Verkettung entsteht.
Dadurch wird die Integrität der Daten
gewährleistet und es ist schwer, sie zu
manipulieren. Blockchain-Technologie
wird oft in Kryptowährungen
wie Bitcoin verwendet, hat aber
auch Anwendungen in vielen
anderen Bereichen wie
Supply Chain Management,
Finanzwesen
und Gesundheitswesen.
Smarte Verträge in
der Logistik sind
computerprotokollbasierte
Verträge,
die automatisch
und transparent
ausgeführt
werden, sobald
die festgelegten
Bedingungen erfüllt
sind. Sie nutzen Blockchain-
Technologie, um sicherzustellen,
dass alle Parteien den Vertrag einhalten,
ohne auf einen Dritten wie einen Anwalt oder
eine Bank angewiesen zu sein. In der Logistik
können smarte Verträge verwendet werden, um
Zahlungen freizugeben, sobald Warenlieferungen
verifiziert wurden, oder um Lieferkettenprozesse zu
automatisieren, indem sie Ereignisse wie den Wareneingang
oder -ausgang überwachen und entsprechende
Aktionen auslösen.
Big Data bezieht sich auf riesige Mengen an Daten,
die zu groß, komplex oder schnelllebig sind, um sie
mit herkömmlichen Datenverarbeitungsmethoden zu
analysieren oder zu verarbeiten. Diese Daten können
strukturiert, unstrukturiert oder halbstrukturiert sein
und aus verschiedenen Quellen stammen, wie zum
Beispiel soziale Medien, Sensoren, Transaktionen und
mehr. Big Data wird oft durch die sogenannten "3 V's"
charakterisiert: Volumen (die Menge der Daten), Vielfalt
(die verschiedenen Arten von Daten) und Geschwindigkeit
(die Rate, mit der die Daten generiert und verarbeitet
werden). Die Analyse von Big Data kann Einblicke in
Muster, Trends und Zusammenhänge liefern, die Unternehmen
und Organisationen dabei helfen, fundierte
Entscheidungen zu treffen, Innovationen voranzutreiben
und Wettbewerbsvorteile zu erlangen.
Digitale Zwillinge sind
virtuelle Repräsentationen von
physischen Objekten, Prozessen
oder Systemen in der
digitalen Welt. Sie werden
oft durch die Verwendung
von Sensordaten,
IoT-Geräten,
Big Data-Analyse
und Simulationen erstellt.
Diese virtuellen
Modelle ermöglichen
es, reale Objekte
oder Prozesse genau
zu überwachen,
zu analysieren,
zu simulieren
und zu optimieren,
ohne
direkt auf die physischen
Objekte zugreifen zu müssen.
Digitale Zwillinge finden
Anwendung in verschiedenen Bereichen
wie der Fertigungsindustrie, dem Gesundheitswesen,
der Logistik und dem städtischen Management, um
Effizienz zu steigern, Probleme vorherzusagen
und bessere Entscheidungen zu treffen.
Darstellung unten ©Shutterstock 1060454609
ANZEIGE