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DIGITALISIERUNG:

Hybride Speditionen

bleiben marktfähig

Wie sich die digitale Evolution in der Speditionsbranche

aktuell entwickelt, erklärt Frank Huster, Hauptgeschäftsführer

des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e. V.

Foto

Shutterstock 2332022341

Text Frank Huster

Digitalisierung ist kein Prozess, der einmal initiiert

wird und einige Zeit später erfolgreich abgeschlossen

ist. Allein die Fähigkeit, sich von starren

Unternehmensstrukturen zu lösen, lässt Digitalisierungsfortschritte

zu, um auf rasche Veränderungen im Markt

zu reagieren und logistische Dienstleistungen standortübergreifend

zu skalieren. Digitales Vermögen ist nicht

abhängig von der Unternehmensgröße, sondern vom

konkreten Geschäftsmodell. Bei der Mitarbeiterrekrutierung

tun sich Mittelstandsbetriebe allerdings oft schwerer

als Konzernspeditionen. Um digitales Expertenwissen

buhlen nicht nur Logistikunternehmen untereinander,

sondern auch im Wettbewerb mit anderen Branchen.

Foto Regina

Sablotny

Digitalisierung ist

kein Prozess, der

einmal initiiert

wird und einige Zeit

später erfolgreich

abgeschlossen ist.

Speditionen haben sich längst von reinen Softwareanwendern

hin zu Logistikdienstleistern mit weitgehend

digitaler Abwicklung der meisten Geschäftstransaktionen

entwickelt. Digitale Dokumente zur schnelleren

Übermittlung von Informationen, Smart Contracts zur

automatisierten Vertragsabwicklung, Robotik zur fehlerlosen

Kommissionierung und Verladung sowie automatisiertes

Fahren beschleunigen Prozesse und machen sie

effizienter. Teilsegmente des globalen Speditions- und

Logistikmarktes sind heute schon Anwendungsbereiche

von Hightech und Innovation. Auf EU-Ebene wurden

mit der eFTI-Verordnung einheitliche Vorschriften für

die elektronische Übermittlung gesetzlich vorgeschriebener

Informationen zur Güterbeförderung geschaffen.

Kontrollbehörden in den Mitgliedstaaten werden verpflichtet,

Frachtinformationen in elektronischer Form zu

akzeptieren. Die Initiative, so verspricht es sich die Speditionsbranche,

könnte die Abkehr von der immensen Last

der Papier- und Zettelwirtschaft bedeuten – sofern staatliche

Stellen mitspielen und digitale Belege bei behördlichen

Kontrollen auslesen und akzeptieren können.

Die besonderen Stärken des Speditionssektors sind

Erfahrungen im Supply Chain Management – also

Flexibilität und Wissen. Die Datenbestände, die der

globale Gütertransport täglich aggregiert, gelten als

Paradebeispiel für die Anwendung selbstlernender Algorithmen

zur Effizienzsteigerung, sprich: der künstlichen

Intelligenz (KI). Sie kann das Flexibilitäts- und Wissensmanagement

der Branche grundlegend verändern. Die

fortschreitende Digitalisierung der Speditionsbranche

stützt sich deshalb neben dem Internet of Things, Big

Data, Blockchain, digitalen Zwillingen, Virtual Reality

und Robotik zunehmend auf Anwendungen, die auf KI

basieren. Denn wachsende Anforderungen der Logistikkunden

an Transparenz, Echtzeitmonitoring und

Nachhaltigkeit steigern und verstärken den Rationalisierungsdruck

in den Lieferketten.

Zusätzlich vernebeln geopolitische Verwerfungen, instabile

Verkehrsinfrastrukturen und Extremwettereignisse

den Planungshorizont der weltweiten Logistik. KI fungiert

hier als Navigator in der Datenflut der Logistikströme.

Algorithmen durchforsten Millionen von

Datensätzen, entschlüsseln komplexe Muster und treffen

zunehmend präzisere Entscheidungen in Echtzeit. Das

Ergebnis: optimierte Routen, effizientere Lagerhaltung

und eine punktgenaue Supply Chain. KI übernimmt repetitive

Aufgaben und schafft so Freiräume für strategische

Entscheidungen.

Erfolgreich digitalisieren setzt auch Data Sharing voraus.

Das fehlende Vertrauen in den Schutz eigener Firmenund

Kundendaten steht der unternehmensübergreifenden

Interoperabilität neben fehlenden Standards und

der grundsätzlichen Heterogenität logistischer Prozesse

heute noch entgegen.

MESSETIPP

Fachmesse

LOGISTICS & AUTOMATION

– Praxisnah & persönlich

Was sind die Trends in der Intralogistik?

Welche Neuigkeiten gibt es, wie lässt sich der

innerbetriebliche Materialfluss optimieren?

Diese Fragen stellen sich Entscheider in allen

Industriebranchen und Logistikunternehmen.

Beantwortet werden sie, auf den beiden

Fachmessen

LOGISTICS & AUTOMATION. Vom 15.-16. Mai

2024 in Dortmund und vom

12.-13. Juni 2024 in Hamburg. Beide Messen

werden mit der Fachmesse EMPACK veranstaltet

und decken die Prozesskette Lagern-

Kommissionieren-Verpacken-Versenden ab.

Mehr Informationen

www.intralogistik-messen.de

12. - 13.

JUNI 2024

IN HAMBURG

15. - 16.

MAI 2024

IN DORTMUND

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