20.03.2024 Aufrufe

Unsere Sinne

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET<br />

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NEUROLOGIE<br />

Parkinson<br />

Torsten Römer berichtet<br />

von seinem Alltag mit der<br />

Erkrankung<br />

Seite 14<br />

SEHEN<br />

Retinitis Pigmentosa<br />

Transkorneale elektrische<br />

Stimulation als Therapieansatz<br />

Seite 03<br />

Altersbedingte<br />

Augenerkrankungen<br />

Anzeichen und Behandlungen der<br />

häufigsten Augenerkrankungen<br />

Seite 06 – 07<br />

HÖREN<br />

Hörverlust<br />

Prof. Jan Löhler klärt zu<br />

Schwerhörigkeit auf<br />

Seite 10<br />

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DIN 58184<br />

geprüft!<br />

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@Mediaplanet_germany<br />

Please recycle<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT IN DIESER AUSGABE MÄRZ 2024<br />

Natascha Wesiak<br />

Etwa 80 % der Informationen<br />

aus unserer<br />

Umwelt nehmen wir<br />

über unsere Augen<br />

auf – ihr Schutz und<br />

die Unterstützung von<br />

Menschen mit Augenerkrankungen<br />

muss erhöhte<br />

Wichtigkeit beigemessen<br />

werden.<br />

Tilia Dahlke<br />

Unser Hörsinn ist von<br />

allen <strong>Sinne</strong>n der<br />

differenzierteste.<br />

Er lässt uns bis zu<br />

400.000 Töne<br />

unterscheiden und<br />

uns sicher im Alltag<br />

bewegen, aber auch<br />

kleine Dinge wie Vogelgezwitscher<br />

genießen.<br />

Nora Hinz<br />

Auch neurologische<br />

Erkrankungen<br />

können die <strong>Sinne</strong>swahrnehmungen<br />

beeinträchtigen.<br />

Lassen Sie uns<br />

gemeinsam<br />

genauer<br />

hinsehen!<br />

Project Manager: Natascha Wesiak, Project Manager: Tilia Dahlke,<br />

Junior Business Development Manager: Nora Hinz, Business Development<br />

Manager: Viktoria Rubinstein, Geschäftsführung: Richard Båge (CEO),<br />

Henriette Schröder (Managing Director), Philipp Colaço (Director<br />

Business Development), Lea Hartmann (Head of Design), Cover:<br />

Collage L.Hartmann , Bildmaterial: Shutterstock (ID: 1822781564,<br />

2124645437, 2186037163, 2198879557, 2280343723)<br />

Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com<br />

Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet sind, sind<br />

keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung<br />

der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet.<br />

Alle Personenbezeichnungengelten gleichermaßen für alle Geschlechter.<br />

UNSERE PARTNERINNEN IN DER AUSGABE<br />

Ich finde es sehr gut, dass<br />

mittlerweile mehr Bewusstsein<br />

für die Zugänglichkeit und<br />

Barrierefreiheit geschaffen wird.<br />

CassMae<br />

Singer-Songwriterin<br />

Ich wünsche mir ein Leben<br />

ohne Spaltung von<br />

Menschen und<br />

Ableismus.<br />

Christine Eggert<br />

Influencerin<br />

Nicht ich muss mich nach<br />

Kräften anpassen, sondern die<br />

Umgebung ermöglicht es<br />

mir, mitzumachen.<br />

Katrin Böhnke<br />

Chronische Migräne Betroffene<br />

08 Themenbereich Sehen<br />

CassMae spricht über das Aufwachsen mit<br />

Blindheit und der Verwirklichung ihres<br />

Traums, Sängerin zu werden<br />

10 Themenbereich Hören<br />

Influencerin und Mutter Christine Eggert<br />

erzählt vom Alltag in ihrer<br />

gehörlosen Familie<br />

13 Themenbereich Neurologie<br />

Kathrin Böhnke klärt über Herausforderungen<br />

und Chancen am<br />

Arbeitsplatz mit chronischer Migräne auf<br />

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Die CUSTOMFLEX® ARTIFICIALIRIS ist seit mehr als 20 Jahren eine weltweit<br />

einzigartige Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit Irisdefekt.<br />

Das medizinische Implantat trägt durch die ästhetische und medizinische<br />

Rehabilitation zur Steigerung der Lebensqualität der Betroffenen bei.<br />

■ Individuell angefertigt<br />

■ Beeindruckend realistische Ergebnisse<br />

■ Wiederherstellung der natürlichen Blendenfunktion<br />

des Auges und erhebliche Steigerung der Sehqualität<br />

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Transkorneale elektrische Stimulation der Augen kann die Abnahme des<br />

Gesichtsfeldes bei Retinitis-Pigmentosa-Patienten verlangsamen.<br />

1<br />

Alfred Stett, Andreas Schatz, Florian Gekeler, Jeremy Franklin; Transcorneal Electrical Stimulation Dose-Dependently<br />

Slows the Visual Field Loss in Retinitis Pigmentosa. Trans. Vis.Sci. Tech. 2023;12(2):<br />

29. doi: https://doi.org/10.1167/tvst.12.2.29.<br />

Ein Fortschreiten degenerativer Netzhauterkrankungen<br />

wie Retinitis Pigmentosa (RP) kann heute bereits verlangsamt<br />

werden: Die OkuStim®-Therapie wurde von<br />

der Okuvision GmbH, dem führenden deutschen Unternehmen<br />

für Elektrostimulation am Auge, in enger Zusammenarbeit<br />

mit Augenärzten und Wissenschaftlern<br />

entwickelt. Solange Gen- oder Stammzelltherapien noch<br />

nicht für alle Formen der RP zur Verfügung stehen, ist<br />

OkuStim® die einzige klinisch erprobte und für alle<br />

Formen der RP in Europa zugelassene Behandlung. Zudem<br />

ist OkuStim® das einzige CE-zertifizierte Medizinprodukt<br />

zur Behandlung von RP und kann unabhängig von der<br />

zugrundeliegenden Genmutation verwendet werden.<br />

Deshalb ist auch denkbar, die OkuStim®-Therapie unterstützend<br />

zu einer Gentherapie einzusetzen. Diese Option<br />

wird zurzeit erforscht.<br />

Die Behandlung – das passiert im Auge<br />

Die OkuStim®-Therapie basiert auf der transkornealen<br />

elektrischen Stimulation des Auges, abgekürzt TES.<br />

Transkorneal bedeutet, dass elektrische Impulse durch<br />

die Hornhaut hindurch in das Auge gelangen.<br />

Die schwachen elektrischen Impulse haben eine soge-<br />

nannte neuroprotektive Wirkung: Auf die Photorezeptoren<br />

in der Netzhaut haben sie schützende Effekte.<br />

Dabei spielen körpereigene biochemische Signalwege<br />

eine Rolle, die elektrisch beeinflussbar sind. Nachweisbar<br />

verbessert sich durch die TES der Sauerstoffverbrauch in<br />

den Zellen im zentralen Bereich der Netzhaut, was auf<br />

eine Erhöhung des Stoffwechsels hindeutet. Der molekunicht<br />

restlos aufgeklärt und wird zurzeit weiter erforscht.<br />

Die OkuStim®-Therapie verzichtet auf Eingriffe in das<br />

Auge oder den restlichen Körper.<br />

Die Anwendung ist eine rein äußerliche: Eine haarfeine<br />

Faden-Elektrode wird dem unteren Augenlid aufgelegt<br />

und kontaktiert die Augenoberfläche unterhalb der Hornhaut.<br />

Das OkuStim®-System ist so konstruiert, dass<br />

Patienten die Handhabung schnell erlernen und eigenständig<br />

bei sich zuhause durchführen können.<br />

Die Stimulationsstärke hängt dabei von der subjektiven<br />

Toleranzschwelle der Patienten ab und wird vom behandelnden<br />

Augenarzt eingestellt. Die Therapie wird regelmäßig<br />

einmal wöchentlich angewendet, die Stimulationsdauer<br />

beträgt eine halbe Stunde.<br />

Studie zur Langzeitwirkung läuft<br />

Klinische Studien zur TES bestätigen, dass sie den Erhalt<br />

des Sehvermögens bei RP fördern kann – ohne ernsthafte<br />

Nebenwirkungen. Häufig auftretende Symptome des<br />

trockenen Auges können mit Augentropfen behandelt<br />

werden. Vor kurzem veröffentlichte Daten zeigen, dass<br />

die Abnahme des Gesichtsfelds in stimulierten Augen<br />

nach einem Jahr TES-Behandlung in Abhängigkeit von<br />

der Stimulationsstärke verlangsamt war – um bis zu 64<br />

Prozent im Vergleich zu unbehandelten Augen. 1 Damit die<br />

OkuStim®-Therapie zu einer Kassenleistung der gesetzlichen<br />

Krankenkassen in Deutschland werden kann, sind<br />

noch Daten zur Langzeitwirksamkeit erforderlich. Aktuell<br />

werden diese in einer vom Gemeinsamen Bundesaus-<br />

schuss (G-BA) beauftragten Erprobungsstudie an 17<br />

deutschen Augenkliniken erhoben. Diese noch bis 2026<br />

laufende klinische Prüfung wird von der Universitäts-<br />

Augenklinik Tübingen organisiert und geleitet.<br />

Das OkuStim®-System ist verschreibungspflichtig und<br />

bereits als Selbstzahlerleistung verfügbar. Okuvision<br />

arbeitet mit zahlreichen Augenkliniken zusammen, an<br />

die sich betroffene Menschen wenden können.<br />

“Wir sichern die Wirksamkeit und<br />

Sicherheit unserer OkuStim®-Therapie<br />

mit Studien ab. Unser Ziel ist es,<br />

in allen Ländern eine volle<br />

Kostenerstattung zu erreichen“<br />

Dr. Alfred Stett, CEO Okuvision.<br />

Die OkuStim®-Therapie zur Behandlung<br />

für Patienten mit Retinitis pigmentosa -<br />

Stimulieren Sie Ihre Netzhaut 1-mal pro<br />

Woche 30 Minuten ganz einfach und sicher<br />

zu Hause. Das kann den Verlauf der<br />

Erkrankung verlangsamen. Und Ihr<br />

Sehen erhalten. Setzen Sie neue<br />

Impulse und informieren Sie<br />

sich auf okuvision.de.


4<br />

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BILD: SHUTTERSTOCK,2018 NEW AFRICA/<br />

MESSETIPP<br />

Eyebizz Conference 2024:<br />

Ein exklusiver Einblick in<br />

die Zukunft der Augenoptik<br />

Themen: Augengesundheit, inkl. Screening und<br />

Myopie-Management, Datum: 15.-16. Juni 2024<br />

Uhrzeit: 15. Juni ab 13 Uhr, 16. Juni von 9 - 17 Uhr,<br />

Ort: Dorint Kongresshotel Mannheim<br />

In einem anspruchsvollen Rahmen lädt die<br />

eyebizz Conference am 15. und 16. Juni 2024 im<br />

eleganten Ambiente des Dorint Kongresshotels<br />

Mannheim dazu ein, einen differenzierten und<br />

umfassenden Einblick in die aktuellen Themen<br />

der Augengesundheit zu erhalten, einschließlich<br />

Screening und Myopie-Management. Durch<br />

eine Vielzahl von Workshops, Vorträgen und<br />

Diskussionsrunden werden die neuesten<br />

Erkenntnisse und Studien präsentiert, während<br />

hochkarätige Wissenschaftler, Experten der Branche<br />

und Kollegen ausgiebige Networking-Möglichkeiten<br />

bieten. Teilnehmer erwartet zudem ein umfassender<br />

Überblick über die aktuellen<br />

Lösungen und Systeme unserer Partner<br />

sowie die Möglichkeit, sämtliche Fragen<br />

rund um Myopie-Management, Augengesundheit<br />

und Screening zu klären.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.optics-conference.de<br />

15. - 16.<br />

JUNI 2024<br />

MANNHEIM<br />

Schlechtes Sehen:<br />

Noch zu jung oder schon zu alt? Nein!<br />

Augenuntersuchung bitte JETZT!<br />

Egal in welchem Alter, die Augengesundheit sollte regelmäßig durch<br />

einen Spezialisten untersucht werden. Oft tritt eine Veränderung<br />

des Sehens schleichend ein. Durch eine adäquate Untersuchung<br />

können Fehlsichtigkeiten und Erkrankungen, die mögliche Sehbeeinträchtigungen<br />

zur Folge haben, frühzeitig erkannt werden.<br />

Die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung stehen somit besser.<br />

Text Stephanie Mühlberg & Esther Adam-Pennewitz<br />

In Deutschland sind Augenärzte sowie Optometristen<br />

ausgebildet, die Augengesundheit zu beurteilen. Optometristen<br />

sind oft die ersten Ansprechpartner, wenn<br />

es zu Sehproblemen kommt. Sie prüfen die individuellen<br />

Sehanforderungen zur Bestimmung einer optimalen<br />

Sehhilfe, wie Brille oder Kontaktlinsen, testen die Sehfunktionen<br />

und sind berechtigt sowie befähigt Vorsorgeuntersuchungen,<br />

wie z. B. eine Augeninnendruckmessung, durchzuführen.<br />

Die allgemeine Augengesundheit begutachten<br />

Optometristen zusätzlich durch Kontrolle des vorderen<br />

und hinteren Augenabschnitts. Die Untersuchungsgeräte<br />

verfügen heute über vielfältige teilweise KI-basierte Tools,<br />

die eine zusätzliche Einschätzung des Befunds ermöglichen.<br />

Bei Auffälligkeiten kann der Optometrist die<br />

Dringlichkeit abschätzen und gezielt an einen Arzt verweisen.<br />

Bei Erwachsenen ab einem Alter von 50 Jahren<br />

können auch pathologische Vorgänge Grund für eine<br />

Sehverschlechterung sein. Am häufigsten treten die<br />

Altersbedingte Makuladegeneration (AMD), eine Katarakt<br />

(Linsentrübung), ein Glaukom, das Trockene<br />

Auge sowie die Diabethische Retinophatie als Ursache<br />

auf. Diese von einer normalen Altersveränderung zu unterscheiden,<br />

ist Aufgabe des Optometristen oder Augenarztes.<br />

Der Grundstein für eine gute Augengesundheit wird in<br />

der Kindheit gelegt. In Europa weisen ca. 6 % der eingeschulten<br />

Kinder ein visuelles Defizit auf - hervorgerufen<br />

vor allem durch Amblyopien (Schwachsichtigkeit) oder<br />

Strabismus (Schielen) sowie durch unkorrigierte Hyperopien<br />

(Weitsichtigkeit) oder Myopien (Kurzsichtigkeit).<br />

Die Fehlsichtigkeiten fallen bei einem Sehscreening auf<br />

und können, bei frühzeitigem Erkennen, erfolgreich<br />

therapiert bzw. versorgt werden, um eine normale altersentsprechende<br />

Entwicklung des Sehens zu ermöglichen.<br />

Kinder erlangen rund 80 % ihrer Informationen über das<br />

visuelle System. Kein anderer Sinn ist für die Entwicklung<br />

des Kindes wichtiger als die visuelle Wahrnehmung.<br />

Auffälligkeiten bereits im Kleinkindalter durch den regelmäßigen<br />

Besuch eines Optometristen früh zu erkennen<br />

und zu behandeln, ist daher ausschlaggebend. Bei<br />

einer plötzlich auftretenden Sehverschlechterung oder<br />

einem schnellen Sehverlust, Doppeltsehen und starken<br />

Augenschmerzen sowie der Wahrnehmung von Lichtblitzen<br />

oder Rußregen „vor“ den Augen sollte sofort ein<br />

Augenarzt aufgesucht werden.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter: www.vdco.de<br />

Vereinigung Deutscher Contactlinsen-Spezialisten und Optometristen e. V.<br />

Apostel-Paulus-Str. 12 | 10825 Berlin<br />

Fotos<br />

© fotostudio_<br />

charlottenburg<br />

Stephanie Mühlberg<br />

Angestellte der<br />

VDCO Geschäftsstelle /<br />

M.Sc. Augenoptik/Optometrie<br />

Esther Adam-Pennewitz<br />

Optometristin / M.Sc. Augenoptik/<br />

Ansprechpartnerin für Rückfragen<br />

Text Christine Thaler<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Augen Naturheilpraxis Zier entstanden.<br />

Wichtig ist, positiv an eine Behandlung heranzugehen.<br />

Im Interview erklärt Heilpraktiker Holger Zier das Konzept einer ganzheitlichen<br />

Augenbehandlung durch Methoden der Naturheilkunde.<br />

Fotos Oben: Unsplash Gabriel Silverio,<br />

Unten: Shutterstock, 1289075566<br />

Wie unterscheidet sich bei Augenerkrankungen<br />

das naturheilkundliche<br />

Behandlungskonzept von<br />

konventionellen medizinischen<br />

Methoden?<br />

Die wesentlichen Unterschiede sind die Zeit, die man<br />

sich für den einzelnen Patienten nimmt, und ein<br />

individueller Therapieplan.<br />

Bevor ich mit der Behandlung beginne, nehme ich mir<br />

ausgiebig Zeit, um den Gesamtzustand des Patienten<br />

zu erfassen, einschließlich vergangener Krankheitsverläufe<br />

und anderer potenziell relevanter Faktoren. Diese<br />

gründliche Anamnese ist entscheidend, um nicht nur<br />

oberflächliche Informationen zu sammeln, sondern<br />

ein umfassendes Bild des Gesundheitszustands und im<br />

Speziellen der Einflüsse des Gewebes, in welchem die<br />

Erkrankung besteht, zu erhalten.<br />

Im Gegensatz zur konventionellen Medizin konzentriert<br />

sich der naturheilkundliche Ansatz nicht auf<br />

medikamentöse Maßnahmen oder Operationen,<br />

sondern zielt darauf ab, das Umfeld des Patienten<br />

im Großen und im Kleinen so zu verändern, dass der<br />

Krankheitsverlauf positiv beeinflusst wird. Dabei<br />

berücksichtigen wir Faktoren wie das soziale Umfeld,<br />

die Ernährung, Lebensgewohnheiten und die individuelle<br />

körperliche Verfassung und erstellen daraus<br />

einen maßgeschneiderten Vorbereitungs- und Therapieplan,<br />

welcher u. a. die Reduzierung von negativen Einflussfaktoren<br />

in den eben genannten Aspekten berücksichtigt.<br />

Diese ganzheitliche Herangehensweise ermöglicht<br />

uns, die körperliche Verfassung wieder in eine<br />

Balance zu bringen, damit eine Therapie und Regeneration<br />

überhaupt wirkungsvoll stattfinden können.<br />

Zu dem therapeutischen Ansatz bei<br />

Augenerkrankungen zählen die Akupunktur<br />

zur Stoffwechsel- und Durchblutungsförderung,<br />

Mineralstofftherapie,<br />

Vitaminversorgung, sowie<br />

der Einsatz von Laserakupunktur.<br />

Bei welcher Augenerkrankung<br />

erweist sich die Naturheilkunde<br />

bisher am erfolgreichsten?<br />

Bei der Makuladegeneration hat sich<br />

dieser Ansatz in Begleitung mit einer<br />

Akupunkturvariante bewährt, welche<br />

speziell bei der Behandlung von Augenerkrankungen<br />

eingesetzt wird. In Deutschland<br />

gibt es dazu keine wissenschaftliche Erhebung,<br />

wobei in den USA bereits Vergleichsstudien existieren.<br />

Diese bestätigen, dass Akupunktur bei einer Makuladegeneration<br />

helfen kann. Auch beim Glaukom, Katarakt<br />

oder bei trockenen Augen kann dieser Ansatz zur<br />

Verbesserung der Augengesundheit führen.<br />

Gibt es bestimmte Personengruppen, denen Sie<br />

die Behandlungsmethode nicht empfehlen?<br />

Es gibt Menschen, die nicht auf Akupunktur ansprechen.<br />

Zudem spielen individuelle Vorerkrankungen eine entscheidende<br />

Rolle bei der Auswahl der Behandlungsmethoden.<br />

Daher ist die gründliche Anamnese mit speziellen<br />

Tests für uns unerlässlich. Bei Patienten beispielsweise,<br />

welche bereits eine Strahlentherapie erhalten haben, wird<br />

eine andere Behandlung als bei Patienten ohne vorherige<br />

Krebserkrankung durchgeführt. Im Allgemeinen gibt es<br />

jedoch immer naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten,<br />

die man methodisch ausprobieren und so eine<br />

passende Therapie für jeden Patienten finden kann.<br />

Welche Rolle spielen<br />

Nährstoffe bei der<br />

Vorsorge und Erhaltung<br />

der Augengesundheit?<br />

Naturheilkundliche<br />

Ansätze beginnen<br />

oft schon bei der<br />

Ernährung.<br />

Moderne Labortechniken<br />

ermöglichen<br />

es, die genauen Nährstoffe<br />

zu identifizieren, die für<br />

die Gesundheit von Netzhaut<br />

und Sehnerven wichtig sind.<br />

Basierend darauf erstellen wir maßgeschneiderte<br />

Ernährungspläne für unsere Patienten,<br />

um frühzeitig Augenerkrankungen vorzubeugen. Unser<br />

Ziel ist es, den Patienten auf natürliche Weise zu helfen<br />

und sie dazu zu befähigen, ihre Augengesundheit aktiv<br />

zu unterstützen. Die gezielte Einnahme von Pflanzenstoffen<br />

und Nahrungsergänzungsmitteln wie Omega-3-<br />

Ölen sowie Augenübungen können zur Vorbeugung<br />

von Augenerkrankungen eingesetzt werden.<br />

Augen Naturheilpraxis Zier<br />

Therapiezentrum in Konstanz / Berlin<br />

Tel.: 07531 363 05 74<br />

E-Mail: info@augen-akupunktur.de<br />

Weitere Informationen finden Sie auf der Website:<br />

www.augenakupunktur-zier.com


Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 5<br />

Kinderaugen –<br />

Durchblick fürs Leben<br />

Foto Shutterstock, 1098163091<br />

Eine frühzeitige Diagnostik und entsprechende<br />

Behandlung mit Brille, einer Okklusionstherapie mit<br />

Augenpflastern, ggf. Operation oder eine visuelle<br />

Frühförderung könnte die Lebensqualität dauerhaft<br />

beachtlich erhöhen.<br />

Der Berufsverband Orthoptik e. V. rät deshalb dringend,<br />

alle kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen<br />

wahrzunehmen<br />

und bei<br />

Abweichungen der<br />

Sehentwicklung,<br />

Auffälligkeiten<br />

und familiären<br />

Vorbelastungen<br />

unmittelbar eine<br />

spezialisierte Kinder-<br />

Augenarzt-Praxis<br />

mit Orthoptist/in<br />

aufzusuchen.<br />

Foto<br />

Fotostudio und Designbüro<br />

"FotoAgenten" Heidelberg<br />

Text Petra Kampmann<br />

Bei gesunden Menschen werden 80 % aller <strong>Sinne</strong>swahrnehmungen<br />

von den Augen aufgenommen<br />

und im Gehirn verarbeitet. Dieses komplexe<br />

Sehsystem reift ab der Geburt und entwickelt sich in<br />

den ersten Lebensmonaten und -jahren rasant. Im Alter<br />

von drei Monaten hat sich die Sehschärfe und Augenbeweglichkeit<br />

gesteigert, so dass die Säuglinge Augenkontakt<br />

aufnehmen und Objekten mit Blickbewegungen<br />

folgen können.<br />

Mit sechs Lebensmonaten können Kinder bereits<br />

ferne Gegenstände erkennen und im Alter von ca. fünf<br />

Lebensjahren entspricht das Sehvermögen annähernd<br />

dem von Erwachsenen. Diverse „Störfaktoren“ in der<br />

sensitiven Phase der Sehentwicklung können irreversible<br />

Beeinträchtigungen des Sehens, der Allgemeinentwicklung<br />

und dem persönlichen Werdegang zur<br />

Folge haben.<br />

Der Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit<br />

aus dem Jahr 2020 führt Augenerkrankungen<br />

als dritt-häufigste Erkrankung im Kindesalter BILDERGESCHICHTE<br />

auf. Er belegt, dass die Kinder vorwiegend „MITEINANDER“<br />

wegen Fehlsichtigkeit, Schielen, Schwachsichtigkeit<br />

(Amblyopie) und/oder Bindehautentzündung<br />

behandelt wurden; ferner<br />

werden auch Farbsinnstörungen, Netzhauterkrankungen<br />

(u. A. nach Frühgeburt),<br />

Foto BOD e. V.<br />

Augenzittern (Nystagmus) und Retinoblastom<br />

..<br />

(Augentumor im Kindesalter) aufgeführt. In der<br />

.. BEITRÄGE IN<br />

ÄLTEREN AUSGABEN<br />

augenärztlichen Praxis mit Orthoptist/in können trotz<br />

scheinbarer Unauffälligkeit „Störfaktoren“ für die Sehentwicklung<br />

erkannt und behandelt werden. Eine einseitige<br />

Fehlsichtigkeit, ein kleinwinkliges Schielen, ein<br />

erhöhter Augeninnendruck, eine Linsentrübung oder<br />

eine Netzhauterkrankung sind für die Betroffenen<br />

und Angehörigen oft nicht erkennbar.<br />

Eine frühzeitige Diagnostik und entsprechende<br />

Behandlung mit Brille, einer Okklusionstherapie<br />

mit Augenpflastern, ggf. Operation oder eine<br />

visuelle Frühförderung könnte die Lebensqualität<br />

dauerhaft beachtlich erhöhen.<br />

Petra Kampmann<br />

Orthoptistin, PR-Beauftragte des<br />

Berufsverbandes Orthoptik<br />

Deutschland e. V.<br />

Adresse: BOD e.V.,<br />

Gertrudenstr. 9, 50667 Köln<br />

Die Liste aller orthoptischen<br />

Einrichtungen in deutschen<br />

Augenarztpraxen finden Sie unter<br />

www.orthoptik.de.<br />

Foto<br />

istockphoto<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der MPG&E Handel und Service GmbH entstanden.<br />

Kurzsichtigkeit bei Kindern:<br />

unterschätztes Risiko für schwere Augenerkrankungen<br />

Übersteigt eine Kurzsichtigkeit (Myopie) -5,00 Dioptrien, spricht die Fachwelt von einer hohen Myopie.<br />

Tritt diese vor dem 12. Lebensjahr auf, steigt das Risiko von schweren Augenerkrankungen wie<br />

Netzhautablösung oder Makuladegeneration um das bis zu 127-fache. Eine Kurzsichtigkeit bei<br />

Kindern sollten Sie deshalb nicht auf die leichte Schulter nehmen.<br />

Text Anja Clages, Dipl.-Ingenieurin Augenoptik, MPG&E<br />

Nicht jede Myopie führt zu immer höheren<br />

Dioptriewerten. Doch weil es noch nie mehr<br />

junge Kurzsichtige gab als heute, hat auch die<br />

Anzahl hoher Myopien stark zugenommen. Forscher<br />

sagen voraus, dass 2050 die Hälfte aller Menschen<br />

myop sein wird. Wie risikoreich eine fortschreitende<br />

Kurzsichtigkeit ist, zeigt der Zusammenhang zwischen<br />

Myopiefortschritt und Krankheitsrisiken.<br />

Grafik Krankheits-Risiken bei Fortschreiten einer Myopie ©MPG+E<br />

Risikogruppen und -faktoren<br />

Wenn beide oder auch nur ein Elternteil stark kurzsichtig<br />

sind, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

auch die Kinder betroffen sind. Eine andere genetische<br />

Disposition führt in Asien zu den weltweit höchsten Myopiezahlen<br />

von etwa 80 Prozent bei 14- bis 42-Jährigen.<br />

Bei asiatischer Abstammung sollte deshalb ganz besonders<br />

auf den Myopie-Verlauf geachtet werden.<br />

Aber auch der Lebensstil von Kindern ist ein wichtiger<br />

Faktor: Lange tägliche Bildschirmzeiten im Nahsehmodus<br />

begünstigen eine Myopieausbildung. Zusätzlich<br />

gehen sie oft zu Lasten des Aufenthalts im Freien.<br />

Dadurch bildet der Körper weniger Dopamin, das eine<br />

natürliche Augenentwicklung fördert und der Myopieentwicklung<br />

entgegenwirken kann.<br />

Was Sie tun können<br />

Ihr Kind sollte deshalb so oft wie möglich draußen sein.<br />

Experten empfehlen mindestens zwei Stunden täglich.<br />

Außerdem gibt es das sogenannte Myopie-Management<br />

durch geschulte Augenoptiker und Augenärzte. Diese<br />

erkennen verstärktes Augenlängenwachstum und sie<br />

können gegensteuern, um den Myopie-Fortschritt zu<br />

bremsen oder sogar zu stoppen. Mindestens einmal<br />

pro Jahr sollten Sie die Augen Ihrer Kinder bei einem<br />

solchen Experten untersuchen lassen – besonders<br />

dann, wenn sie zu einer Risikogruppe gehören. Einen<br />

Experten in Ihrer Nähe finden Sie auf www.my-m.info.<br />

Myopie-Management über Nacht<br />

Myopie-Management mit Kontaktlinsen zählt zu<br />

den effektivsten und sichersten Verfahren, um eine<br />

fortschreitende Kurzsichtigkeit zu begrenzen. Die<br />

orthokeratologische Kontaktlinse DreamLens my M<br />

ist in Expertenkreisen eines der am häufigsten angewandten<br />

therapeutischen Produkte. Sie erzielt<br />

ausgezeichnete Ergebnisse und ist für das Myopie-<br />

Management zertifiziert. Darüber hinaus hat sie den<br />

Vorteil, dass die Sehkorrektur im Schlaf passiert.<br />

Nach dem Aufstehen nimmt Ihr Kind einfach die<br />

Kontaktlinse ab und kann dann den ganzen Tag lang<br />

– zum Beispiel in der Schule oder beim Spielen – ohne<br />

Kontaktlinsen oder Brille scharf sehen.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten:<br />

www.mpge.de, www.my-m.info, www.dreamlens.de


6<br />

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />

MESSETIPP<br />

73. Tagung der<br />

Vereinigung<br />

Norddeutscher<br />

Augenärzte (VNDA)<br />

Unter dem Motto „Adäquate Patientenversorgung<br />

in schwierigen Zeiten“ beleuchten wir Neues in<br />

der augenheilkundlichen Medizin, die uns immer<br />

bessere Behandlungsmöglichkeiten für unsere<br />

Patienten bringt, und diskutieren gleichzeitig<br />

die Problematiken von Fachkräftemangel,<br />

Ressourcen-Verknappung, Notfallversorgung<br />

und Unterfinanzierung der Medizin. Neben<br />

spannenden Vorträgen im wissenschaftlichen<br />

Programm bringen uns hochkarätige Vortragende<br />

in ihren Referaten auf den neuesten medizinischen<br />

Stand, bereichern die berufspolitische Diskussion,<br />

und fördern die Verbindung von Praxis und Klinik<br />

gerade für die junge Generation.<br />

Veranstalter: Vereinigung Norddeutscher<br />

Augenärzte e.V. / Ausrichter: Prof. Dr. Carsten<br />

Framme, FEBO, MBA/ Tagungsort: Hannover<br />

Congress Centrum, www.hcc.de<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

norddeutsche-augenaerzte.de<br />

31.05. -<br />

01.06. 2024<br />

HANNOVER<br />

Altersbedingte<br />

Augenerkrankungen<br />

Text PD Dr. Klaus Dieter Lemmen<br />

Welche Augenerkrankungen sind im Alter<br />

am meisten verbreitet?<br />

Die drei häufigsten Alters-Augenerkrankungen<br />

sind die altersabhängige Makuladegeneration<br />

(AMD), das Glaukom (Grüner Star) und die diabetische<br />

Netzhauterkrankung / Retinopathie.<br />

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD)<br />

Verbreitung<br />

Die chronische AMD ist die häufigste Erblindungsursache<br />

in Deutschland. Sie tritt fast immer zeitlich<br />

versetzt an beiden Augen auf. Betroffen ist die Makula,<br />

die Stelle des schärfsten Sehens im Zentrum der Netzhaut<br />

des Auges. In Deutschland sind ca. 7 Millionen<br />

Menschen von einer Frühform der AMD zunächst<br />

ohne wesentliche Beschwerden und ca. 500.000<br />

von einer Spätform mit Verlust des scharfen Sehens<br />

(z. B. Lesen, Erkennen von Gesichtern) betroffen.<br />

können einreißen (Folge: Blutung), weshalb man von<br />

später „feuchter“ oder, präziser, von neovaskulärer AMD<br />

spricht. Hauptrisikofaktoren sind Alter, erbliche Vorbelastung,<br />

Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems,<br />

Rauchen sowie ungesunde Ernährung.<br />

Anzeichen<br />

Meist ist zuerst beim Lesen das Schriftbild durch verschwommene<br />

Flecken und graue Schatten überlagert.<br />

Gerade Linien erscheinen verzerrt. Dies ist besonders gut<br />

mit dem karoförmigen Amslergitter zu testen. Bei einer<br />

späten AMD können die Betroffenen in Nähe und Ferne<br />

nicht scharf sehen, behalten jedoch die Orientierung.<br />

Ursache<br />

Bei der Stoffwechselversorgung der Makula entstehen<br />

Abbauprodukte, die mit zunehmendem Alter schlechter<br />

abtransportiert werden und sich unter der Netzhaut als<br />

sogenannte Drusen ablagern (frühe AMD). Sie schädigen<br />

das Gewebe und lassen es vernarben (späte, sogenannte<br />

„trockene“ AMD). Bei 10 % der Betroffenen sprießen als<br />

Versuch einer Wundheilung von der Aderhaut aus neu<br />

gebildete Blutgefäße (Neovaskularisationen) in die<br />

geschädigten Bereiche unter die Netzhaut ein. Sie haben<br />

sehr poröse Wände (Folge: Gewebeschwellung) und<br />

Bild 1 Abbildung einer gesunden Netzhaut © AMD-Netz<br />

Bild 2 Abbildung verzerrte Linien beim Selbsttest mit dem Amslergitter<br />

oder bei Fliesen © AMD-Netz<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Praxis Hancke (Heilpraktiker-Praxis) entstanden.<br />

Hilfe bei altersbedingter<br />

Makuladegeneration (AMD)<br />

Text Annika Hancke<br />

Makuladegeneration ist eine der häufigsten<br />

Erblindungsursachen der westlichen Industrieländer.<br />

Meistens sind Frauen und Männer<br />

ab dem 65. Lebensjahr betroffen. Etwa 85 % der<br />

Erkrankten leiden an der trockenen und ungefähr 15 %<br />

an der feuchten Makuladegeneration.<br />

Bei der trockenen Makuladegeneration kommt es zu<br />

einer fortschreitenden Degeneration der Sehzellen im<br />

Bereich der Makula, der schärfsten Stelle des Sehens<br />

im Bereich der Netzhaut. Dies geschieht durch Ablagerungen<br />

in der Netzhaut (Drusen) oder Schwund<br />

der Sehzellen (geographische Atrophie).<br />

Die feuchte Makuladegeneration entsteht oftmals<br />

aus der trockenen AMD. Der Körper reagiert auf die<br />

schlechte Versorgungssituation der Netzhaut und bildet<br />

neue Gefäße. Diese neuen Gefäße sind oft sehr porös,<br />

sodass es infolgedessen zu Blutungen, Schwellungen,<br />

Netzhautabhebungen und später auch zu Vernarbungen<br />

kommen kann. Meist schreitet sie schneller fort als die<br />

trockene AMD. Allerdings führen beide Erkrankungen<br />

über kurz oder lang zu einem Zustand, in dem der Betroffene<br />

sein zentrales Sehen verliert und bezüglich der<br />

Anforderungen des Alltags deutlich eingeschränkt ist.<br />

In der Regel wird die feuchte AMD mit einer Injektionstherapie<br />

behandelt. In Abständen von vier bis sechs<br />

Wochen werden sogenannte VEGF-Hemmer ins Auge<br />

injiziert, die das Gefäßwachstum hemmen sollen.<br />

Im Gegensatz zur feuchten AMD kann die trockene<br />

AMD aktuell von schulmedizinischer Seite nicht<br />

therapiert werden.<br />

Meist empfehlen Augenärzte eine halbjährliche<br />

Kontrolle sowie ggf. die Einnahme von speziellen<br />

Nahrungsergänzungsmitteln. Für beide Formen<br />

der AMD gibt es aber auch alternativmedizinische<br />

Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Wir, die Praxis Hancke, sind seit über 25 Jahren auf<br />

die Behandlung aller Formen der Makuladegeneration<br />

spezialisiert und behandeln unsere Patienten mit der<br />

Makula-Netzhaut-Therapie-nach-Hancke (MNTH).<br />

Diese besteht aus einer eigenen, speziell für Netzhauterkrankungen<br />

entwickelten Akupunktur, einer dazu<br />

angepassten Therapiebrille und individuellen Verhaltensempfehlungen.<br />

<strong>Unsere</strong>r Meinung nach liegt die<br />

Ursache der AMD nicht nur im Auge selbst, sondern<br />

auch in einer nicht mehr ausreichenden Leistungsfähigkeit<br />

des Gehirns in Bezug auf die Gesunderhaltung<br />

der Augen. Ziel der MNTH ist es, durch Akupunktur<br />

die Ursache der Erkrankung zu behandeln<br />

und die Leistungsfähigkeit des visuellen Systems<br />

wieder zu verbessern. Gleichzeitig sollen Maßnahmen<br />

wie die Therapiebrille und Verhaltensempfehlungen<br />

das visuelle System entlasten.<br />

Für die von der Schulmedizin noch nicht behandelbare<br />

trockene AMD bietet die alternative Therapie oftmals<br />

eine Möglichkeit, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.<br />

Die Injektionstherapie für die feuchte<br />

Makuladegeneration ist in Akutfällen oft sehr hilfreich<br />

und kann durch eine alternative Therapie, wie<br />

die MNTH, gut unterstützt werden. In unsere Praxis<br />

kommen allerdings auch Patienten, die austherapiert<br />

sind oder die Injektionstherapie ablehnen.<br />

Annika Hancke,<br />

Heilpraktikerin und Inhaberin der Praxis Hancke in Köln<br />

Hansaring 55 | 50670 Köln | Tel. 0221-9207820<br />

Mail: info@praxis-hancke.de<br />

Unabhängig davon, welcher Behandlungsweg bevorzugt<br />

wird, ist eine regelmäßige Kontrolluntersuchung<br />

durch den Augenarzt besonders im fortgeschrittenen<br />

Alter wichtig. Je früher die AMD<br />

diagnostiziert und daraufhin<br />

behandelt wird, desto<br />

besser die Prognose.<br />

Für weitere Informationen zu<br />

Makuladegeneration und der<br />

MNTH können Sie gerne<br />

unsere kostenlose<br />

Informationsbroschüre<br />

bestellen. Oder besuchen<br />

Sie unsere Webseite unter:<br />

www.praxis-hancke.de<br />

Foto Lichtliebe<br />

Melissa Richard<br />

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Bild 3<br />

Abbildung eines<br />

Auges im Querschnitt<br />

© AMD-Netz<br />

Glaukom – grüner Star<br />

Verbreitung<br />

Das chronische Glaukom (Grüner Star) ist die<br />

zweithäufigste Erblindungsursache des Alters. In<br />

Deutschland sind davon ca. 930.000 Menschen betroffen.<br />

Hier können beide Augen zeitgleich oder<br />

zeitversetzt betroffen sein.<br />

Ursache<br />

Die zwei wichtigsten Risikofaktoren sind ein dauerhaft<br />

erhöhter Augeninnendruck und eine allmähliche<br />

Verschlechterung der Durchblutung des Sehnervs.<br />

Dies kann durch niedrigen Blutdruck und periphere<br />

Durchblutungsstörungen begünstigt werden. Weitere<br />

Risikofaktoren sind Alter, genetische Belastung sowie<br />

höhere Kurzsichtigkeit (Myopie).<br />

Anzeichen<br />

Im Laufe der Erkrankung wird der Sehnerv geschädigt.<br />

Gesichtsfelddefekte entstehen peripher und breiten<br />

sich langsam zentral aus. Dadurch werden sie meist<br />

längere Zeit nicht bemerkt. Begünstigt wird dies dadurch,<br />

dass die Erkrankung keine Schmerzen verursacht.<br />

Erst wenn die Gesichtsfelddefekte das Zentrum<br />

erreichen, bemerken die Betroffenen eine Verschlechterung<br />

des Sehvermögens, die irreversibel ist.<br />

Diabetische Netzhauterkrankung / Retinopathie<br />

Verbreitung<br />

Die dritthäufigste Erblindungsursache im Alter ist die<br />

diabetische Retinopathie, die bei Menschen mit Diabetes<br />

mellitus in 24-27 % (Typ 1) bzw. 9-16 % (Typ 2) der Fälle<br />

vorliegt.<br />

Ursache<br />

Risikofaktoren sind Dauer des Diabetes mellitus, schlechte<br />

Blutzuckereinstellung (gemessen am HbA1c), erhöhter<br />

Blutdruck und Vorhandensein einer diabetischen Nierenschädigung.<br />

Erhöhte Blutzuckerwerte führen zu einer<br />

zunehmenden Schädigung der Gefäßwände mit erhöhter<br />

Permeabilität (Folge: Netzhautödem und -blutungen),<br />

der nichtproliferativen diabetischen Retinopathie. Das<br />

Sehen wird bedroht durch die proliferative diabetische<br />

Retinopathie. Hier ist die Makula befallen, es entsteht<br />

das diabetische Makulaödem. Im weiteren Verlauf tre ten<br />

Gefäßverschlüsse auf, die zu Sauerstoffmangel und reaktiven<br />

Gefäßneubildungen (Gefäßproliferationen) führen.<br />

Anzeichen<br />

Bei nichtproliferativer diabetischer Retinopathie bestehen<br />

keine Beschwerden. Erst beim Makulaödem sehen Menschen<br />

mit Diabetes verschwommen. Bei proliferativer<br />

diabetischer Retinopathie können massive Blutungen<br />

und Netzhautablösung auftreten, die zu einem Sehen von<br />

„Rußregen“ und Schatten bis zur Erblindung führen.<br />

Welche Vorsorgeuntersuchungen sind unerlässlich<br />

für die Aufrechterhaltung der Augengesundheit?<br />

Menschen mit Diabetes sollten ihre Augen regelmäßig<br />

kontrollieren lassen:<br />

• Bei Nicht-Vorliegen einer Retinopathie alle 12 oder<br />

24 Monate, abhängig vom HbA1c-Wert und dem<br />

Blutdruck<br />

• Bei bestehender Retinopathie nach augenärztlicher<br />

Empfehlung häufiger<br />

Für das Glaukom und die AMD gibt es bisher in Deutschland<br />

keine von den gesetzlichen Krankenkassen übernommenen<br />

Vorsorgeprogramme. Es gilt:<br />

• Ab dem 40.- 60. Lebensjahr sollte bei Personen ohne<br />

vorliegende Risikofaktoren im Abstand von fünf<br />

Jahren eine Glaukomfrüherkennung und Untersuchung<br />

der Netzhaut bei erweiterter Pupille<br />

erfolgen<br />

• Ab dem 60. Lebensjahr sollten diese Untersuchungen<br />

alle zwei bis drei Jahre erfolgen<br />

Generell gilt: Je früher die Erkrankungen erkannt<br />

werden, desto besser sind die Erfolgsaussichten für<br />

die Behandlung. Denn alle drei Augenerkrankungen<br />

können je nach Ausprägung medizinisch behandelt<br />

werden.<br />

In vielen Fällen können die Erkrankungen aufgehalten<br />

oder zumindest verlangsamt werden. Zerstörte Sehzellen<br />

können jedoch nicht repariert werden. Achten<br />

Sie auf Ihre Augen und nehmen<br />

Sie Kontrolltermine bei<br />

Ihrem Augenarzt wahr.<br />

Bei plötzlich auftretenden<br />

Veränderungen<br />

(verschwommenes<br />

oder verzerrtes<br />

Sehen) suchen<br />

Sie bitte sofort<br />

einen Augenarzt<br />

auf.<br />

PD Dr. Klaus Dieter Lemmen<br />

Augenarzt und Vorstandsmitglied AMD-Netz<br />

AMD-Netz e. V.<br />

Hohenzollernring 60<br />

48145 Münster<br />

+49 251 935 – 5940 / info@amd-netz.de<br />

Weitere Informationen: www.amd-netz.de<br />

Foto Privat<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der OmniVision GmbH entstanden.<br />

Länger besser sehen –<br />

Text Kamilla Brenz<br />

Was hilft, um die Sehkraft zu erhalten?<br />

<strong>Unsere</strong> Augen sind für die Wahrnehmung von<br />

über 80 % aller Eindrücke aus unserer Umwelt<br />

verantwortlich. Damit sind sie das wichtigste<br />

<strong>Sinne</strong>sorgan des menschlichen Körpers. Im Laufe des<br />

Lebens lässt bei vielen Menschen die Sehkraft jedoch<br />

allmählich nach. Viele Menschen bemerken ab dem 45.<br />

Lebensjahr, dass sich ihre Sicht verschlechtert. Dies kann<br />

verschiedene Ursachen haben.<br />

Für die Sehkraft: Regelmäßige Kontrollen<br />

beim Augenarzt<br />

Ab dem 40. Lebensjahr sind regelmäßige Untersuchungen<br />

durch einen Augenarzt für den Erhalt<br />

der Sehkraft wichtig. Durch moderne Diagnose- und<br />

Therapiemöglichkeiten werden viele Erkrankungen<br />

heute schneller erkannt und sind dadurch besser<br />

behandelbar als früher.<br />

Schleichender Verlauf von Augenerkrankungen<br />

Augenkrankheiten verlaufen oft schleichend. Auch bei<br />

der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) handelt<br />

es sich um eine über die Zeit meist schleichend verlaufende<br />

Erkrankung im Zentrum unserer Netzhaut,<br />

dem gelben Fleck (Makula). Die AMD zählt zu den<br />

häufigsten Ursachen für eine starke Verminderung<br />

unseres Sehvermögens.<br />

Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)<br />

Es gibt zwei Formen der AMD, die trockene und die<br />

feuchte (neovaskuläre). Bei der feuchten AMD kommen<br />

sogenannte VEGF-Hemmer zum Einsatz. Für die trockene<br />

AMD gibt es bisher keine medikamentöse Therapie.<br />

Studien haben jedoch gezeigt, dass die Einnahme einer<br />

speziellen Kombination aus Mikronährstoffen und<br />

Vitaminen – u. a. mit den zwei Antioxidantien Lutein<br />

und Zeaxanthin - das Risiko für das weitere Voranschreiten<br />

der trockenen AMD vermindern kann.<br />

CentroVision® - Die Nr. 1 im Bereich der Augenvitamine<br />

Die OmniVision® GmbH – Marktführer im Bereich der<br />

Augenvitamine – bietet mit der Marke CentroVision®<br />

eine breite Palette an unterschiedlichen Vitaminen und<br />

Mikronährstoffen für die Augen an. Besonderes Augenmerk<br />

wird auf Lutein und Zeaxanthin gelegt, die in hoher<br />

Konzentration in der Makula vorkommen und auch als<br />

„natürliche Sonnenbrille“ bezeichnet werden. Weitere für<br />

die Augen wichtige Inhaltsstoffe sind u. a. Vitamin C, E<br />

und B2, Zink und Kupfer– zur Erhaltung der normalen<br />

Sehkraft und zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress.<br />

Weitere Informationen: www.omnivision.de<br />

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Zink und Vitamin B2 tragen zur Erhaltung normaler Sehkraft bei.<br />

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8<br />

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />

BILD:<br />

DBSV FRIESE<br />

Christiane Möller<br />

Justiziarin und stellvertretende<br />

Geschäftsführerin<br />

“Gesungen habe ich schon immer,<br />

wann und wo es möglich war“ –<br />

Meine Leidenschaft für indische Klänge<br />

Text Christine Thaler<br />

Foto Luca Sankowski<br />

Digitalisierung und Inklusion<br />

Digitalisierung prägt unseren Alltag und macht<br />

vieles möglich – von der Arbeit im Homeoffice über<br />

den Online-Einkauf bis zur Filmpremiere auf der<br />

Streaming-Plattform. Für blinde und sehbehinderte<br />

Menschen bietet die Digitalisierung grundsätzlich<br />

erst einmal eine riesige Chance auf mehr Selbstbestimmung<br />

und Teilhabe. Spezielle Hilfsmittel und<br />

Apps können Informationen vorlesen oder für Vergrößerung<br />

sorgen und die KI bietet weitere Potenziale,<br />

z. B. durch Bilderkennung.<br />

Damit Digitalisierung jedoch wirklich zur Inklusion<br />

beiträgt, brauchen Menschen mit Seheinschränkungen<br />

Zugang zu den benötigten Endgeräten und Hilfsmitteln<br />

sowie vor allem spezielle Schulungen. Die<br />

zweite und entscheidende Voraussetzung ist, dass<br />

Webseiten, Apps, Software und Hardware barrierefrei<br />

gestaltet sind. Denn wenn das Zahlungsterminal<br />

im Taxi nur per Touchscreen funktioniert, können<br />

blinde Menschen nicht bezahlen. Texte eines Online-<br />

Shops in grauer Schrift auf rosa Hintergrund sind<br />

wiederum für sehbehinderte Menschen zu kontrastarm<br />

und damit nicht lesbar. An Standards und<br />

technischen Spezifikationen für digitale Barrierefreiheit<br />

mangelt es nicht. Spezielle Nutzertests können<br />

zudem helfen, die Nutzbarkeit zu verbessern.<br />

Aber während öffentliche Stellen bereits gesetzlich<br />

zur Barrierefreiheit verpflichtet sind, muss die Privatwirtschaft<br />

erst ab dem 29.06.2025 bestimmte<br />

Produkte und digitale Services barrierefrei gestalten,<br />

darunter Online-Shops, E-Books, Bankdienstleistungen,<br />

Zahlungsterminals und Smart TVs. Anders sieht<br />

es bei beruflich genutzter Software oder bei Haushaltsgeräten<br />

aus: Hier setzt Deutschland in puncto<br />

Barrierefreiheit weiter auf Freiwilligkeit. Das führt<br />

erfahrungsgemäß immer wieder dazu, dass behinderte<br />

Menschen vom Zugang zum Arbeitsmarkt und<br />

bei der Gestaltung des Alltags ausgeschlossen werden.<br />

Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

(DBSV) setzt sich daher auf allen Ebenen für<br />

mehr und verbindlich vereinbarte Barrierefreiheit ein.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.dbsv.org/digitalisierung<br />

Rat und Hilfe für Betroffene und Angehörige:<br />

www.blickpunkt-auge.de<br />

Wie war es für dich, mit einer Erblindung aufzuwachsen<br />

und wie hat sie dich<br />

beeinflusst?<br />

Ich habe meine Blindheit lange nicht hinterfragt: Natürlich<br />

wurde mir gesagt, dass ich blind bin, aber außer, dass<br />

Sehende manche Dinge einfach schneller machen konnten<br />

als ich – nach meinem Empfinden – habe ich mich selbst nie<br />

in dem Punkt anders gesehen als andere. Ich bin inklusiv beschult<br />

worden und war sehr froh, dass ich alles zum größten<br />

Teil mitmachen konnte, was andere auch gemacht haben.<br />

Natürlich waren die Mobilität, die technischen Geräte und<br />

die Barrierefreiheit nicht immer einfach, aber eine Lösung<br />

gab es immer.<br />

Wie hast du es geschafft, mit deiner Erblindung<br />

deinen Weg als Singer-Songwriterin zu gehen und was<br />

sind für dich die größten Hürden im Alltag?<br />

Ich wurde glücklicherweise schon früh mit Musik konfrontiert<br />

und habe als kleines Kind vieles über CDs mitbekommen.<br />

Gesungen habe ich schon immer, wann und wo es<br />

möglich war, und Noten habe ich über mein Gehör und später<br />

auch durch die Braillenotenschrift kennengelernt. Aber<br />

eigentlich übt man den Gesang wie Sehende, zusätzlich<br />

habe ich aber viele Instrumente wie zum Beispiel Klavier,<br />

Djembe und später auch Tabla lernen dürfen. Ich nehme<br />

Gesangsunterricht, weil es natürlich für die Stimme wichtig<br />

ist und weil man dort viel über die Anatomie der Stimme<br />

in seinem eigenen Körper erfährt. Für Instrumente und<br />

Gesang gilt, dass die Übungen für blinde Menschen auch<br />

sehr gut durch Ertasten und Hören demonstrierbar sind. Am<br />

wichtigsten ist aber natürlich immer, dass man Motivation<br />

und Spaß an der Musik mitbringt. Die Musik ist für mich<br />

auch immer etwas, was mich alles um mich herum vergessen<br />

lässt und meinen Alltag leichter macht. Auch, wenn<br />

meine Mobilität eingeschränkter ist, werden mir durch die<br />

Musik so viele wertvolle Erfahrungen und Begegnungen<br />

mit anderen Musiker:innen gegeben und ich hatte Auftritte<br />

in unterschiedlichsten nationalen und internationalen<br />

Regionen.<br />

Du bist ja ein großer Fan von Indien und machst<br />

indische Musik – warst du schon einmal dort?<br />

Seit sechs Jahren liebe ich die indische Musik und Kultur,<br />

war aber selbst noch nie in Indien. Da ich dort mittlerweile<br />

viele Fans habe, würde dass ein spannendes Erlebnis<br />

werden, einfach vor Ort zu sein und sie zu treffen. Ich denke,<br />

solange ich in Begleitung da bin, wird alles gut gehen,<br />

aber es wird mit Sicherheit eine ganz neue Infrastruktur<br />

für mich sein.<br />

CassMae<br />

Singer-Songwriterin<br />

INSTAGRAM<br />

Welche Hilfsmittel benutzt du und cassmaeofficial<br />

welche sollten deiner Meinung nach<br />

erfunden werden?<br />

Ich benutze eine Braillezeile, die ich an mein Handy per<br />

Bluetooth koppeln kann und mit der ich alles auf meinem<br />

Handy lesen und schreiben kann. Es gibt viele Apps, die<br />

im Alltag helfen und beispielsweise Dokumente, die es<br />

nicht in Braille gibt, oder Produktbeschriftungen erkennen<br />

und lesbar machen können. Es gibt auch einige Navigationsapps<br />

für blinde Menschen, an die ich mich noch<br />

herantaste. Aber die Barrierefreiheit könnte meiner<br />

Meinung nach noch um einiges ausgebaut werden, da<br />

Farberkennungen nicht exakt sind, Routen manchmal<br />

nicht eindeutig zum Ziel führen und viele Webseiten<br />

leider kaum oder gar nicht für uns zugänglich sind.<br />

Bahnhöfe haben oft keine einheitlichen Leitliniensysteme<br />

und es gibt leider auch kaum Aufklärung darüber,<br />

dass die Leitlinien eben nur für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen<br />

zur Orientierung gedacht sind. Leider<br />

war und ist die Bereitstellung von Assistent:innen<br />

während meiner Schul- und Musikhochschulzeit nicht<br />

zuverlässig durchgehend gewährleistet. Durch Personalmangel<br />

habe ich oft Unterrichtseinheiten verpasst,<br />

da das Gymnasium mich ohne Begleitung nicht beschult<br />

hat. Ich finde es sehr gut, dass mittlerweile mehr<br />

Bewusstsein für die Zugänglichkeit geschaffen wird,<br />

aber da müsste noch viel getan werden, um eindeutige<br />

und vor allem einheitlichere Lösungen zu finden.<br />

Was würdest du dir von anderen Menschen im<br />

Umgang mit Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung<br />

wünschen?<br />

Ich mag es immer, wenn Leute Fragen stellen, um<br />

Unsicherheiten im Umgang mit dem Thema zu klären.<br />

Fragt auch lieber vorher nach, ob ihr helfen könnt,<br />

wenn wir euch nicht ohnehin schon ansprechen. In<br />

erster Linie versuchen wir immer erst einmal allein<br />

Lösungen zu finden, aber wir sind für jede Hilfe, die<br />

uns einiges erleichtert dankbar. Ganz allgemein würde<br />

ich mir wünschen, dass Menschen sich respektieren<br />

und einander zuhören können, weil ich denke, dass<br />

Konflikte so besser lösbar wären.<br />

Hört doch mal rein!<br />

CassMae's Musik gibt es auch bei Spotify<br />

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MESSETIPP<br />

SIGHTCITY 2024<br />

Die SightCity ist Europas größte Fachmesse für<br />

Sehbehinderten- und Blindenhilfsmittel. Seit ihrer<br />

Gründung hat sich die Messe als zentraler Treffpunkt<br />

für Betroffene, Fachleute und Interessierte etabliert.<br />

Sie bietet eine einzigartige Gelegenheit, die neuesten<br />

technologischen Entwicklungen und Dienstleistungen<br />

kennenzulernen, die das Leben sehbehinderter und<br />

blinder Menschen maßgeblich verbessern können.<br />

Darüber hinaus bietet die Messe mit dem hybriden<br />

SightCity Forum und den Online-Ausstellervorträgen<br />

viele Vortragsveranstaltungen und fördert den Austausch<br />

zwischen Herstellern, Fachbesuchern und Anwendern<br />

zur Weiterentwicklung und Verbesserung<br />

von Hilfsmitteln.<br />

15. - 17.<br />

MAI 2024<br />

ONLINE & IM KAP<br />

EUROPA FRANKFURT<br />

Weitere Informationen<br />

finden Sie unter:<br />

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Kommen Sie mit auf eine Tour der <strong>Sinne</strong>!<br />

tour de sens ist ein Reiseveranstalter, der inklusive Reisen für sehbehinderte,<br />

blinde und sehende Gäste anbietet. Dabei unterstützen sehende Gäste<br />

die blinden Reisenden dadurch, dass sie diese führen und ihnen die Umgebung<br />

schildern. Als Besonderheit werden bei den Reisen alle <strong>Sinne</strong> angesprochen,<br />

vor allem das Riechen, Tasten, Hören und Schmecken. Dadurch<br />

können die Reiseländer auf eine ganz neue, nicht-visuelle Art erfahren werden.<br />

Insgesamt profitieren somit alle von dieser Art des Reisens. Sehende<br />

Gäste werden durch einen Leitfaden und eine Einführung zu Beginn der<br />

Reise von uns vorbereitet und erhalten einen ermäßigten Reisepreis. Neben<br />

Reisen in Deutschland und Europa, stehen auch abenteuerliche Fernreisen<br />

wie nach Kirgisistan oder Nepal auf dem Programm. Wenn Sie mehr über<br />

unsere Reisen wissen möchten, besuchen Sie uns auf www.tourdesens.de.<br />

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Tel: +49 (0) 711 88875530<br />

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Highlights aus dem Reiseprogramm<br />

Bulgarien: Naturschönheiten auf dem Balkan<br />

und die Kulturhauptstadt Plovdiv (27.09.2024<br />

bis 05.10.2024)<br />

Weinparadies Franken: Winzerhöfe, herbstliche<br />

Weinlandschaften und die Residenzstadt<br />

Würzburg (11.10.2024 bis 15.10.2024)<br />

Nepal: Im Angesicht der Berge auf den Spuren<br />

der Himalaya-Völker (17.10. bis 01.11.2024)<br />

Exotisches Südindien: Küsten, alte Handelsstädte<br />

und das Wassernetz der Backwaters<br />

(02.11.2024 bis 16.11.2024)


Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 9<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Katholischen Blindenwerk e. V. entstanden.<br />

Nichts sehen und nichts hören<br />

– und das gleichzeitig? Nicht wirklich vorstellbar!<br />

Foto Shutterstock, 2172460247<br />

Taubblindheit ist eine seltene und komplexe Behinderung, bei der eine Person sowohl einen erheblichen Hörverlust als auch<br />

einen erheblichen Sehverlust aufweist – verursacht durch genetische Vorbelastungen, diverse Erkrankungen oder Unfälle.<br />

Seit dem 30. Dezember 2016 ist sie in Deutschland als Behinderung eigener Art anerkannt.<br />

Text Margrita Appelhans<br />

Die Betroffenen stehen vor einzigartigen<br />

Herausforderungen, selbst wenn noch ein<br />

geringes Hör- oder Sehvermögen verblieben<br />

ist. Da beide <strong>Sinne</strong>, in der Hierarchie der <strong>Sinne</strong><br />

meist als die wichtigsten eingestuft, eingeschränkt sind<br />

oder ganz entfallen, ist für das<br />

Interagieren mit der Umwelt<br />

der Tastsinn<br />

entscheidend.<br />

Sie nutzen das Lormen,<br />

ein Alphabet, das über<br />

spezifische Berührungen<br />

auf der Hand<br />

abgebildet wird; alternativ<br />

die taktile Punktschrift,<br />

die Louis Braille 1825<br />

erfand, oder das Schreiben mit<br />

kräftigem Stift. Gehörlose, die erblinden, nutzen meist<br />

die taktile Gebärde. Sie kennen die Gebärdensprache<br />

als „Muttersprache“. Die große Gebärde vor Gesicht und<br />

Körper wird „verkleinert“, und der Taubblinde legt seine<br />

Hände auf die des Gebärdenden, um sie "abzulesen".<br />

Viel wird das Internet genutzt; mithilfe von Braillezeile<br />

und Sprachausgabe, Vergrößerungssoftware oder<br />

Hörverstärker wird der Bildschirm ausgelesen. E-Mails<br />

dienen der Kontaktaufnahme und -pflege. Und da kein<br />

Zugang zu TV oder Radio besteht, sind Meldungen<br />

in Textform wichtig – eine individuelle Schulung im<br />

Umgang mit diesen Medien immer vorausgesetzt.<br />

Alltagshelfer<br />

Menschen mit einer Hörseheinschränkung leben in<br />

der Familie, in Angeboten des betreuten Wohnens, in<br />

speziellen Einrichtungen. Praktische Helfer unterstützen<br />

im Alltag: Uhren mit sehr großem Display, einer<br />

Sprachausgabe bzw. taktilen Punkten als Ziffern dienen<br />

der Zeitkontrolle. Flache Wecker unter dem Kopfkissen<br />

arbeiten mit Vibration. Ein Pullover, eine Jeans, ein<br />

Kleid sind per se leicht zu unterscheiden. Ein fester<br />

Platz im Schrank hilft bei der Orientierung. Material,<br />

Kennzeichen wie Applikationen<br />

oder eigens angebrachte<br />

Merkmale erleichtern<br />

die Wiedererkennung.<br />

Teilhabe dank<br />

individueller Assistenz<br />

Shoppen gehen, sich mit<br />

Freunden treffen, ein Arztbesuch,<br />

der Wocheneinkauf.<br />

Alltägliche Dinge - für eine<br />

hör- und seheingeschränkte<br />

Person nicht! Sie benötigt hierbei<br />

Assistenz!<br />

Ein Beispiel: ein taubblinder Mann ist mit einem<br />

Bekannten im Café verabredet. Er kann sich vielleicht<br />

auf vertrautem Gebiet noch mit dem Blindenstock<br />

orientieren, auf dem Weg zum Café kann er den<br />

Straßenverkehr, die Ankunft eines Busses sowie das<br />

akustische Signal einer Ampel jedoch nicht wahrnehmen<br />

und das richtige Verkehrsmittel nicht finden. Im<br />

Café kann er mit seinem Bekannten kommunizieren,<br />

sofern beide das Lormen oder die taktile Gebärdensprache<br />

beherrschen. Die Speisekarte muss er sich<br />

vorlesen lassen. Mobilität, Kommunikation und Lesen<br />

sind hier Probleme, die sich beliebig übertragen lassen<br />

auf Einkauf, Behördengang, Familienfeier.<br />

Eine Taubblindenassistenz (TBA) ist dann eine große<br />

Hilfe. Sie hat das Lormen, die Gebärdensprache und<br />

die Brailleschrift gelernt und fungiert als Dolmetscher<br />

zwischen der taubblinden Person und dem Gegenüber.<br />

Sie weiß, wie man eine Person führt und welche<br />

Unterstützung diese aktuell benötigt. Sie hilft, die<br />

individuellen Möglichkeiten der Mobilität zu erweitern,<br />

und vermittelt Lebenspraktische Fertigkeiten; sie kennt<br />

Hilfsmittel und schult den Umgang mit ihnen. Zu ihrer<br />

Ausbildung gehören Grundkenntnisse in Psychologie,<br />

Medizin und Recht.<br />

Beim Cafébesuch würde eine TBA die betroffene<br />

Person auf dem Weg begleiten, während des Treffens<br />

dolmetschen und die Speisekarte „vorlesen“. TBA ist also<br />

notwendig für die Teilhabe am<br />

alltäglichen Leben. Die Aufwandsentschädigung<br />

muss<br />

oft vom Betroffenen selbst<br />

geleistet werden und variiert<br />

je nach Bundesland.<br />

Kursangebote und<br />

Begegnungswochen<br />

Die Selbsthilfe organisiert<br />

inzwischen eine Reihe von<br />

Angeboten, die von Sport und<br />

Reha-Maßnahmen über iPhone-<br />

Schulungen bis zu nationalen und internationalen<br />

Seminaren für politische Bildung reichen.<br />

Auch das Deutsche Katholische Blindenwerk e. V.<br />

(DKBW), die katholische Blindenselbsthilfeorganisation,<br />

leistet durch regelmäßig stattfindende Kurse einen Beitrag,<br />

diesen Personenkreis am kulturellen und religiösen<br />

Leben teilhaben zu lassen und das persönliche Potenzial<br />

zur Entfaltung zu bringen. So findet z. B. jährlich eine<br />

Begegnungswoche statt, abwechselnd in Deutschland,<br />

Österreich und Südtirol – organisiert von der Arbeitsgemeinschaft<br />

der katholischen Blindenvereinigungen im<br />

deutschen Sprachraum.<br />

Unerlässlich ist dabei die Berücksichtigung individueller<br />

Bedürfnisse und Möglichkeiten der Teilnehmenden<br />

sowie eine 1:1 Betreuung durch TBA. Ihre Aufgabe ist<br />

neben der Begleitung die Weitergabe von gesprochener<br />

Sprache und die Vermittlung von aktuellen Geschehnissen.<br />

Für Sehrestler stehen Gebärdendolmetscher<br />

zur Verfügung, für Hörrestler Hörverstärker, oder die<br />

Begleitung spricht die Information direkt ins Ohr.<br />

Alle müssen auf je eigene Weise herangeführt und<br />

einbezogen werden.<br />

Bildungsarbeit<br />

steht im Mittelpunkt<br />

dieser Kurse<br />

Fotos unten<br />

– das Kennenlernen<br />

Deutsches<br />

Katholisches<br />

historisch und kulturell<br />

Blindenwerk e. V.<br />

interessanter Orte, der<br />

Besonderheiten einer Region<br />

oder eines Handwerks; so backen die<br />

Teilnehmer selber Brot und freuen sich am<br />

eigenen Tun.<br />

Beim Besuch eines allgemeinen Gottesdienstes braucht<br />

es einige Vorbereitung: Kontakt mit den Verantwortlichen,<br />

Vorweginformationen für die TBA zur Planung<br />

der benötigten Inhaltsvermittlung. Beim Besuch einer<br />

Kirche dagegen geht es, wie anderen Orts, um die<br />

Erfahrung eines Raumes (Abmessungen, Alter, Besonderheiten);<br />

alles taktil Erreichbare ist wertvoll! Durch<br />

die Berührung von Exponaten oder Nachbildungen<br />

werden neue Wissensgebiete erschlossen. Manchmal<br />

trägt auch die Orgel ihren Teil bei; die einen spüren die<br />

Schwingungen, die anderen können noch Töne hören.<br />

Es gilt, Informationen mit allen verbliebenen <strong>Sinne</strong>n zu<br />

erfassen.<br />

Neben themenbezogener Arbeit, Ausflügen und<br />

dem Einüben des Umgangs mit Hilfsmitteln ist der<br />

persönliche Kontakt sehr wichtig. Er besteht über die<br />

Veranstaltungen hinaus per Fax, Mail oder in Braille.<br />

Verabredungen werden getroffen, Informationen ausgetauscht.<br />

Augenblicke der Inklusionserfahrung<br />

Für taubblinde Menschen ist die helfende Hand unabdingbar<br />

für ein möglichst selbstbestimmtes Leben.<br />

Dazu braucht es außer Geld Menschen, die ihre Zeit zur<br />

Verfügung stellen, sich qualifizieren als TBA oder das<br />

Lormen lernen, um in der Nachbarschaftshilfe für Frau<br />

X einzukaufen, einen Spaziergang anzubieten usw.<br />

Der Weg zur Inklusion ist gerade für taubblinde<br />

Menschen noch weit. In unseren Veranstaltungen<br />

kann man davon etwas ahnen. Und wir können dazu<br />

beitragen, mehr Verständnis für taubblinde Menschen<br />

zu wecken. Bewegen wir uns in der Öffentlichkeit, sensibilisieren<br />

wir sie gleichzeitig für diese Behinderung.<br />

Beim Erkunden kultureller Stätten, bei Stadtführungen<br />

und Lokalbesuchen machen wir die Gastgeber darauf<br />

aufmerksam, was mithilfe von TBA möglich ist.<br />

Zur Autorin: Margrita Appelhans<br />

Seelsorgerin für blinde und sehbehinderte Menschen im<br />

Bistum Hildesheim, ehrenamtliches Vorstandsmitglied im<br />

Deutschen Katholischen Blindenwerk e. V. und Referentin<br />

für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Deutsches Katholisches Blindenwerk e. V.<br />

Graurheindorfer Str. 151a/ 53117 Bonn<br />

+49 (0)228 / 5 59 49 – 10 / info@dkbw.de<br />

Weitere Informationen: www.blindenwerk.de


10<br />

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MESSETIPP<br />

Ein gutes Gehör für mehr Lebensqualität<br />

Professor Löhler ist in eigener HNO-Praxis im schleswig-holsteinischen<br />

Bad Bramstedt tätig. Seit November 2022 ist er Präsident des<br />

Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. 2023<br />

wurde ihm von der Universität zu Lübeck der Titel eines „außerplanmäßigen<br />

Professors“ verliehen aufgrund seiner intensiven<br />

Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Audiologie und<br />

Neurootologie.<br />

Foto Lopata/axentis.de<br />

Schwerhörigkeit entsteht meist schleichend. Viele<br />

Menschen gewöhnen sich an den langsam voranschreitenden<br />

Hörverlust oder bemerken ihn erst,<br />

wenn sie von anderen Personen darauf angesprochen<br />

werden. Dies hat zur Folge, dass viel zu viele Menschen<br />

mit unerkannter und unbehandelter Schwerhörigkeit<br />

leben. Dabei ist gutes Hören wichtig, auch um verschiedenen<br />

Folgeerkrankungen vorzubeugen.<br />

Ein Fernseher, der immer auf voller Lautstärke läuft,<br />

häufiges Nachfragen in Gesprächen und der Rückzug<br />

aus Unterhaltungen in größeren Gruppen – all das sind<br />

Warnzeichen, die auf eine verminderte Hörleistung<br />

hindeuten. Rund 20 Prozent der gesamten erwachsenen<br />

Bevölkerung leiden an einer relevanten Schwerhörigkeit.<br />

Das größte Risiko ist das Alter. Bereits ab 50 Jahren kann<br />

das Gehör nachlassen, sodass wir als Berufsverband der<br />

HNO-Ärzte allen Menschen ab der Lebensmitte zu einem<br />

Hörscreening raten. Dieses sollte unbedingt bei einem<br />

HNO-Arzt oder einer HNO-Ärztin durchgeführt werden,<br />

da sie die Experten für Ohrenerkrankungen und gutes<br />

Hören sind. Als Ärzte können sie weitere Risikofaktoren<br />

wie Bluthochdruck oder Diabetes erkennen, mitbehandeln<br />

oder an andere fachärztliche Kollegen überweisen.<br />

Neben dem Alter gehört chronische Lärmeinwirkung zu<br />

den häufigsten Gründen für Schwerhörigkeit. Personen,<br />

die ohne Gehörschutz in lauter Umgebung arbeiten,<br />

sind ebenso betroffen wie Menschen, die permanent zu<br />

laute Musik über Kopfhörer hören. Auch unbehandelte,<br />

Text Prof. Dr. med. habil. Jan Löhler<br />

teils symptomlose Entzündungen und Tumoren an den<br />

Hörnerven können das Hören beeinträchtigen.<br />

Eine aktuelle Studie (EuroTrak) zeigt, dass mehr als neun<br />

Millionen Menschen (elf Prozent) in Deutschland nach<br />

eigener Einschätzung mit einer Hörminderung leben.<br />

Davon lassen 19 Prozent ihre Hörminderung nicht ärztlich<br />

abklären und 29 Prozent lassen sich trotz ärztlicher<br />

Empfehlung nicht mit Hörgeräten versorgen –<br />

mit fatalen Folgen wie Tinnitus, Stress und Schlafstörungen<br />

sowie einem steigenden Risiko für Depressionen<br />

oder die Entwicklung einer Demenz.<br />

Forschungsdaten zufolge ist Schwerhörigkeit vermutlich<br />

einer der größten beeinflussbaren Risikofaktoren<br />

für den Verlauf einer Demenzerkrankung. Auch soziale<br />

Probleme wie Selbstisolation und Ausgrenzung der<br />

Betroffenen sind nicht selten. Aufgrund komplexer<br />

Veränderungen im Bereich des Gehirns kommt es<br />

wahrscheinlich zudem zu einer Störung auf kognitiver<br />

Ebene. Die intellektuelle Leistungsfähigkeit sinkt,<br />

während das Risiko für eine Depression steigt. Zudem<br />

kann auch der Gleichgewichtssinn betroffen sein,<br />

sodass das Sturzrisiko zunimmt.<br />

Mittlerweile gibt es eine riesige Auswahl an modernen<br />

Hörgeräten in verschiedenen Preisklassen, die optisch<br />

kaum noch auffallen. Sie verfügen über zahlreiche<br />

Funktionen, die an die jeweiligen Bedürfnisse<br />

angepasst werden können.<br />

Die Ursache des Hörverlustes<br />

muss zunächst immer medizinisch<br />

abgeklärt werden.<br />

Prof. Dr. med. habil. Jan Löhler<br />

Präsident des Deutschen Berufsverbandes<br />

der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.<br />

Für gesetzlich Versicherte gibt es auch aufzahlungsfreie<br />

Hörgeräte, mit denen sich ein Hörverlust gut ausgleichen<br />

lässt. Wichtig ist, dass die Hörgeräte rechtzeitig<br />

und gut angepasst werden, damit sie am Ende<br />

auch im Ohr und nicht in der Schublade landen.<br />

Wer mit Hörgeräten versorgt ist, gewinnt nicht nur sein<br />

gutes Gehör, sondern auch Lebensqualität zurück. Für<br />

die erstmalige Versorgung mit einem Hörgerät ist für<br />

gesetzlich Versicherte die Untersuchung und Verordnung<br />

durch einen HNO-Arzt oder eine<br />

HNO-Ärztin zwingend erforderlich.<br />

Die Ursache des Hörverlustes muss<br />

zunächst immer medizinisch abgeklärt<br />

werden. Auch bei einer<br />

Wiederversorgung sollten Patienten<br />

eine HNO-ärztliche Untersuchung<br />

vornehmen lassen, um<br />

mögliche Veränderungen des Gehörs<br />

zu identifizieren.<br />

INSTAGRAM<br />

@HNO_BERUFSVERBAND<br />

„Es ist schade, dass viele Menschen<br />

kein Wissen über Gehörlosigkeit<br />

und Gebärdensprache haben.“<br />

Christine Eggert ist zweifache Mutter und erfolgreiche Influencerin – und sie ist wie<br />

auch ihr Mann und ihre Kinder gehörlos. Sie erzählt uns, wie ihr Alltag als gehörlose<br />

Person aussieht und wie sie das Thema Gehörlosigkeit in die Mitte der Gesellschaft<br />

bringen möchte.<br />

Text Lilian Steiner<br />

Christine, du bist seit deiner Geburt gehörlos,<br />

und auch deine beiden Kinder wurden<br />

gehörlos geboren. Welche Herausforderungen<br />

birgt euer Alltag, sowohl für dich<br />

als Mutter als auch für deine Kinder?<br />

Ja, ich bin seit meiner Geburt taub und meine Kinder<br />

auch. In meiner Familie sind alle hörend, außer mein<br />

Bruder und ich. In unserem Alltag nutzen wir Gebärdensprache,<br />

es ist unsere Muttersprache. Auch meine Kinder<br />

identifizieren sich voll damit, dass wir taub sind. Barrieren<br />

und Herausforderungen gibt es für uns einige. Zum<br />

Beispiel ist es schwierig, aufgrund des Dolmetschermangels,<br />

kurzfristig Termine mit Übersetzer*innen zu bekommen.<br />

Auch in einem Notfall ist es Glückssache schnell<br />

einen Dolmetscher*in zu bekommen. Es ist schade, dass<br />

viele Menschen kein Wissen über Gehörlosigkeit und<br />

Gebärdensprache haben. Selbst die Basics unserer Sprache<br />

könnte uns z. B. im Krankenhaus bei einem Notfall helfen.<br />

Kompliziert wird es zum Beispiel auch in einem Aufzug.<br />

Wenn dieser stecken bleibt, gibt es nur ein Telefon, mit<br />

dem man Hilfe rufen kann – für uns taube Menschen nicht<br />

möglich.<br />

Wie alt warst du, als du Gebärdensprache gelernt hast<br />

und hättest du es gern früher gelernt?<br />

Leider habe ich erst spät die Gebärdensprache erlernt und<br />

mich in meiner Identität, als taube Person, gefunden. Meine<br />

Eltern sind hörend und haben mit mir nicht in Gebärdensprache<br />

kommuniziert. Erst in einem Kindergarten<br />

für hörgeschädigte Kinder, also mit ca. fünf Jahren, habe<br />

ich begonnen die Gebärdensprache zu erlernen. Im Nachhinein<br />

hätte ich besser ab Geburt die Sprache erlernt.<br />

Wie unterscheidet sich deiner Meinung nach euer<br />

Familienalltag von dem einer „hörenden“ Familie?<br />

Habt ihr bestimmte Rituale?<br />

Unser Familienalltag ist wie bei allen, es gibt keine<br />

Unterschiede. Wir nutzen die Gebärdensprache, kommunizieren<br />

viel mit Mimik und Gestik. Für unsere Kommunikation<br />

benötigen wir Augenkontakt. Auch bei<br />

alltäglichen Dingen, wie Bücher vorlesen, gebärde ich<br />

die Geschichten, manchmal spreche ich auch. Anders<br />

als bei hörenden Familien sind unsere Hilfsmittel für<br />

den Alltag, zum Beispiel unsere Blitzanlage für die Hausklingel.<br />

Du und deine beiden Kinder haben das Cochlear-<br />

Implantat. Wie hat sich dein Leben damals durch das<br />

Implantat verändert?<br />

Mit Hilfe des Cochlear Implantats hören wir Geräusche<br />

und Stimmen. Wir können unsere eigene Stimme besser<br />

nutzen. Ohne CI hören wir garnichts. Es ist für uns persönlich<br />

ein großer Unterschied.<br />

Was war ausschlaggebend für ein Implantat bei<br />

deinen Kindern?<br />

Ausschlaggebend für das Implantieren dieser Hörhilfe<br />

war das Hören an sich.<br />

INSTAGRAM<br />

@_chocosecret_<br />

Ich wünsche mir Solidarität und<br />

das Interesse, Gebärdensprache zu<br />

erlernen. Außerdem Neugier und<br />

Offenheit gegenüber der Kultur von<br />

gehörlosen Menschen.<br />

Christine Eggert, Influencerin<br />

Mit dem Implantat können meine Kinder Geräusche<br />

und Stimmen hören. Dennoch hat die Gebärdensprache<br />

für uns weiterhin Priorität. Auch wenn meine Kinder<br />

und ich mit dem CI hören können, ist unsere Identität<br />

klar: Wir sind taube Menschen.<br />

Was wünschst du dir von deinen hörenden Mitmenschen<br />

im Umgang mit gehörlosen Menschen?<br />

Ich wünsche mir Solidarität und das Interesse Gebärdensprache<br />

zu erlernen. Außerdem Neugier und<br />

Offenheit gegenüber der Kultur von gehörlosen Menschen.<br />

Barrieren sollen verringert werden und eine<br />

Selbstverständlichkeit gegenüber unserer Hörschädigung<br />

und unser Leben. Überhaupt, ein Leben ohne<br />

Spaltung von Menschen und Ableismus. So meine Vorstellung<br />

von einem perfekten Miteinander.<br />

BILD: PRIVAT


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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der MED-EL Elektromedizinische Geräte Deutschland GmbH entstanden.<br />

„Endlich wieder hören zu können, ist ein unbeschreibliches Gefühl“<br />

Carola Kasten ist erst 50 Jahre alt, als bei ihr ein Hörverlust festgestellt wird. Plötzlich nicht mehr hören zu können, schnitt sie<br />

von allem ab, was sie liebte. Erst ein Hörimplantat brachte Carola zurück – zurück in die Welt der Hörenden und zu sich selbst.<br />

Text Anna Greiner<br />

Gefangen in Isolation, Einsamkeit<br />

und unerträglicher Stille<br />

Es war ein schleichender Prozess, den Carola Kasten<br />

anfänglich gar nicht bemerkte. Erst als sie das Miauen<br />

ihrer Katze nicht mehr hören konnte, wusste sie, dass<br />

mit ihrem Gehör etwas nicht in Ordnung war. Ihr<br />

eigener Verdacht wurde bei einem Besuch des Hals-<br />

Nasen-Ohren-Arztes bestätigt, der Carola daraufhin mit<br />

Hörgeräten versorgte. „Diese halfen auch zunächst sehr<br />

gut, sodass ich mich mit meiner Erkrankung nicht weiter<br />

beschäftigte“, erzählt die gelernte Sekretärin. Doch mit<br />

der Zeit verschlechterte sich Carolas Hörvermögen so<br />

stark, dass die konventionellen Hörhilfen nicht mehr<br />

ausreichten. Die hörende Welt entglitt Carola Stück für<br />

Stück – bis sie am Ende, rund 20 Jahre später, praktisch<br />

taub war.<br />

Obwohl sie relativ früh über die Möglichkeit einer<br />

Behandlung von Hörverlust mit einem Hörimplantat<br />

erfuhr, war diese lange Zeit keine Option für die heute<br />

73-jährige. Damals überwog die Angst: Die Angst vor<br />

einem Eingriff am Kopf, Angst davor, dass etwas schiefgehen<br />

könnte. Und so schob Carola diese Möglichkeit<br />

immer wieder beiseite. Doch Carolas Gehör sollte sich<br />

zusehends verschlechtern. „Das Telefonieren wurde<br />

mir unmöglich, bei Zusammenkünften mit Familie<br />

und Freunden verstand ich nichts mehr und auch das<br />

Musikhören, meine geliebten Kino- und Theaterbesuche<br />

waren aufgrund meines hochgradigen Hörverlusts kein<br />

Vergnügen mehr“, berichtet Carola traurig. Hinzu kam<br />

die Ungeduld ihres Umfeldes, wenn sie nicht alles auf<br />

Anhieb verstand, und die Angst, irgendwann einmal gar<br />

nichts mehr zu hören.<br />

Der Weg zurück in die hörende Welt<br />

Als beim Hörakustiker ihre an Taubheit grenzende<br />

Schwerhörigkeit diagnostiziert wurde, musste sich<br />

Carola eingestehen, dass ihr Hörgerät auf der linken<br />

Seite ausgedient hatte. „Nun setzte ich mich erstmals<br />

ernsthaft mit dem Thema Hörimplantate auseinander“,<br />

erzählt die aktive Seniorin. Carola informierte sich<br />

in Foren, erfuhr von einem Hörimplantat namens<br />

Cochlea-Implantat, kurz CI, das für sie passend war.<br />

Sie beriet sich mit CI-Ingenieuren, ihrer HNO-Ärztin<br />

und ihrer Akustikerin.<br />

Sie alle ermutigten Carola, sich zu einer Operation<br />

zu entschließen. Doch die treibende Kraft war<br />

schlussendlich ihr Ehemann: „Er motivierte mich<br />

dazu, den Schritt zu wagen, da er – besser noch als ich<br />

selbst – erkannte, wie viel Selbstständigkeit ich durch<br />

meine Erkrankung verlor. Die Entscheidung für ein<br />

Cochlea-Implantat traf ich dann im Sommer 2017“,<br />

erinnert sich die Carola Kasten lächelnd zurück.<br />

Am 19. Oktober 2017 war es dann endlich so weit –<br />

Carola wurde an der Uniklinik Rostock auf dem<br />

linken Ohr ein Cochlea-Implantat eingesetzt. „Ich<br />

hatte eine sehr gute Oberärztin, bei der ich mich<br />

bereits bei den Voruntersuchungen sehr gut aufgehoben<br />

gefühlt hatte. Die Operation selbst lief dann<br />

auch ganz problemlos“, berichtet die heutige CI-<br />

Nutzerin zufrieden und fügt glücklich hinzu: „Alle<br />

meine Ängste waren absolut unbegründet. Hätte ich<br />

geahnt, dass alles so reibungslos laufen würde, wäre<br />

ich mutiger an meine Entscheidung herangetreten.<br />

Heute kann ich nur jedem Betroffenen und jeder Betroffenen<br />

raten, lasst Euch nicht von möglichen<br />

Sorgen oder Bedenken abhalten. Ich habe das getan<br />

und damit einige Jahre in der hörenden Welt<br />

verpasst.“<br />

Viele Geräusche, die der Seniorin von früher<br />

bekannt waren, klangen zunächst ganz anders,<br />

doch durch regelmäßige Hörtrainings hat sich dies<br />

in jüngster Zeit deutlich verbessert. „Heute höre ich<br />

wieder die Vögel zwitschern, Menschen flüstern oder<br />

das Rascheln einer Zeitungsseite, wenn man diese<br />

umblättert. All diese kleinen Geräusche lösen ein<br />

riesengroßes Glücksgefühl in mir aus. Niemals hätte<br />

ich gedacht, dass es einmal so sein könnte“, beschreibt<br />

Carola ihre neugewonnene Lebensqualität<br />

glücklich. Auch Theater- und Kinobesuche sind für<br />

die unternehmungslustige Frau nun wieder eine<br />

echte Freude. „Zwar verstehe ich hier nicht immer<br />

alles, und auch Musik erlebe ich noch nicht ganz so<br />

wie früher, doch ich bin zuversichtlich, dass sich das<br />

mit der Rehabilitation weiter bessert“, so Carola<br />

voller Optimismus. Denn endlich ist sie wieder dort,<br />

wo sie schon immer hingehörte – in der Welt der<br />

Hörenden.<br />

Hörpaten und Hörpatinnen berichten<br />

aus erster Hand<br />

Gerade ältere Menschen möchte Carola dazu motivieren,<br />

sich auch im fortgeschritteneren Alter nicht<br />

aus Angst mit Hörverlust abzufinden. Aus diesem<br />

Grund engagiert sich Carola heute als eine von fast<br />

40 Hörpatinnen und Hörpaten auf der gleichnamigen<br />

und kostenlosen Plattform www.hörpaten.de.<br />

Die Plattform dient als Anlaufstelle für Menschen<br />

mit Hörverlust sowie deren Angehörige, die sich über<br />

Behandlungsalternativen jenseits des klassischen<br />

Hörgeräts informieren möchten. „Die Angst vor der<br />

Operation soll Betroffene nicht von einer Implantation<br />

abhalten. Ich hätte den Schritt schon viel früher<br />

machen sollen. Durch diese unbegründete Angst habe<br />

ich einige Jahre in der hörenden Welt versäumt“,<br />

beschreibt die Ehrenamtliche die Motivation, die<br />

hinter ihrer Tätigkeit als Hörpatin steht. Wie Carola<br />

sind alle Hörpaten und Hörpatinnen selbst Hörimplantat-Nutzer*innen.<br />

So können sie ehrlich ihre<br />

Erfahrungen an Interessierte weitergeben und aus<br />

erster Hand berichten, welche Veränderungen ein Hörimplantat<br />

für das eigene Leben bedeuten kann.<br />

Weitere Informationen unter: www.hörpaten.de<br />

Weitere informationen<br />

finden Sie unter:<br />

www.medel.de<br />

Foto Rolf Schulten<br />

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MED-EL Hörimplantate: kleine Geräte – große Wunder<br />

Tina mit ihrer Tochter Emilia.<br />

Die 7-Jährige hört beidseitig mit Hörimplantaten.<br />

Familienleben, Sport und<br />

Schule meistert sie mit Leichtigkeit.<br />

Dank der Hörimplantate von MED-EL können taub<br />

geborene Babys und hochgradig schwerhörige<br />

Menschen hören, auch wenn das stärkste Hörgerät<br />

nicht mehr hilft. Auf dem Weg zum neuen Hören<br />

sind Sie nicht allein: Die MED-EL Hörbegleiter<br />

beraten Sie individuell und unverbindlich.<br />

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12<br />

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />

Endlich wieder alle<br />

Dialoge verstehen:<br />

Text Mirco Bornemann<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit<br />

mit faller audio entstanden.<br />

TV-Sprachverstärker OSKAR sorgt für<br />

entspannte Fernsehabende auch bei<br />

nachlassendem Hörvermögen<br />

So manch gemütlicher Fernsehabend wird<br />

durch den Ärger über die Tonqualität der Sendung<br />

getrübt – dieses Phänomen kennen bereits jüngere<br />

Menschen, deren Gehör noch vollkommen intakt ist.<br />

Die Musik oder Soundeffekte im Film oder der<br />

Lieblingsserie sind zu laut, während die Dialoge schwer<br />

zu verstehen sind. Lässt mit zunehmendem Alter das<br />

Hörvermögen nach, wird dies zum echten Problem:<br />

Um den Dialogen folgen zu können, wird das TV-Gerät<br />

immer lauter gestellt, was für den Partner oder die Partnerin,<br />

Familienmitglieder oder auch die Nachbarschaft<br />

unerträglich werden und zu Konflikten führen kann.<br />

Mehr Lebensqualität für Menschen mit Hörverlust<br />

Hier kann ein kleines tragbares Gerät leicht Abhilfe<br />

schaffen: Der TV-Sprachverstärker OSKAR wurde<br />

eigens entwickelt, damit Menschen mit Hörverlust<br />

wieder entspannt fernsehen können. Dank einer<br />

innovativen Technologie zur Stimmoptimierung bringt<br />

OSKAR den Ton direkt zum Sitzplatz, beispielsweise auf<br />

die Couch. Auf Knopfdruck werden Stimmen und für<br />

Sprache wichtige Frequenzbänder aktiv hervorgehoben,<br />

während störende Nebengeräusche dynamisch herausgefiltert<br />

und minimiert werden. So können Menschen<br />

mit nachlassendem Hörvermögen wieder alle Dialoge<br />

klar verstehen, ohne das Fernsehgerät übermäßig lautstellen<br />

zu müssen. Im Gegensatz zu Kopfhörern,<br />

die den Träger akustisch isolieren, sind mit OSKAR<br />

sogar Gespräche beim gemeinsamen TV-Schauen<br />

problemlos möglich.<br />

Intelligente Technik, einfache Bedienbarkeit<br />

Trotz seiner intelligenten Technik lässt sich OSKAR<br />

ganz einfach über zwei Knöpfe bedienen: Ein An/<br />

Aus-Drehregler, der ebenfalls die Lautstärke einstellt<br />

und eine „Sprachfilter“-Taste, mit welcher auf Wunsch<br />

die Stimmen in drei Stufen optimiert und störende<br />

Nebengeräusche reduziert werden. Außerdem funktioniert<br />

OSKAR mit allen gängigen Fernsehgeräten und<br />

wird mit wenigen Handgriffen über die Basisstation an<br />

den Fernseher angeschlossen.<br />

Die Motivation hinter OSKAR<br />

Es war die persönliche Erfahrung, die den Anstoß zur<br />

Entwicklung von OSKAR gab: Marcell Faller, Gründer<br />

und Geschäftsführer der sonoro audio GmbH, suchte<br />

eine Lösung für seinen Vater. Dieser hörte zunehmend<br />

schlechter und musste sich immer mehr anstrengen,<br />

den Fernsehton und vor allem die Dialoge zu verstehen.<br />

Dass er deswegen die Lautstärke immer weiter<br />

erhöhte, sorgte zuhause stetig für Spannungen. Aus<br />

diesem Grund entwickelte Marcell Faller gemeinsam<br />

mit HNO-Ärzten und Hörakustikern den tragbaren<br />

TV-Sprachverstärker, der seit seinem Launch im<br />

Sommer 2022 bereits rund 45.000 Menschen zu mehr<br />

Lebensqualität verholfen hat. OSKAR ist bereits mit<br />

mehreren Awards ausgezeichnet worden, darunter mit<br />

dem diesjährigen Red Dot Award für Produktdesign.<br />

Der Sprachverstärker ist für 269 Euro (UVP) auf<br />

www.faller-audio.com<br />

sowie im ausgewählten<br />

TV- und Audio-Fachhandel<br />

und bei Hörakustikern<br />

erhältlich.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.faller-audio.com<br />

FOTOS: SONORO AUDIO<br />

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Jubiläumsjahr auf der wissenschaftlichen Untersuchung der Wirkung und<br />

medizinischen Anwendungen von Cannabinoiden, mit besonderer Vertiefung<br />

in den Bereichen Geriatrie und onkologische Palliativmedizin. Außerdem legen<br />

wir besonderen Wert auf eine kritische wissenschaftliche Diskussion über<br />

den verantwortungsvollen Einsatz von Cannabishaltigen Arzneimitteln (CAM),<br />

insbesondere vor dem Hintergrund der bevorstehenden Legalisierung von<br />

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MAI 2024<br />

BERLIN<br />

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trotz Migräne<br />

Text Katrin Böhnke<br />

Katrin Böhnke ist 41 Jahre alt und leidet<br />

unter chronischer Migräne. Nach<br />

mehreren Jobwechseln hat sie eine<br />

Arbeitsstelle gefunden, die an ihre<br />

Bedürfnisse angepasst ist, und nicht – wie<br />

frühere Jobs – Migräne-Attacken triggert.<br />

FOTO:<br />

JULIA BÖHNKE<br />

Meine Rahmenbedingungen<br />

sind nur ein klein wenig anders<br />

als bei Gesunden, und das<br />

verstehe ich unter Inklusion.<br />

EIN TAG FÜR ALLE KÄMPFERHERZEN<br />

Am 22. Juni 2024 findet zum dritten Mal das „Kämpferherzen-Treffen“<br />

im Kongress Palais Kassel statt. Die Veranstaltung für Menschen mit<br />

Behinderungen und / oder chronischen Erkrankungen bietet einen vielfältigen<br />

Tag mit Workshops, Vorträgen, Infoständen sowie einer Abendveranstaltung.<br />

Wie meistert man das alltägliche Leben mit einer chronischen Erkrankung und/oder<br />

Behinderung? Und wie wird ein Grad der Behinderung beantragt? Diese und weitere<br />

Fragen werden am 22. Juni 2024 von 10 bis 21 Uhr beim dritten „Kämpferherzen-<br />

Treffen“ im Kongress Palais Kassel beantwortet. Das von Kevin Hoffmann mit<br />

Unterstützung von Sabrina Lorenz und einem dreißigköpfigen Team<br />

organisierte Treffen für Menschen mit einer chronischen Erkrankung und<br />

10-21 UHR / oder Behinderung fand bereits in den letzten beiden Jahren statt. Auch<br />

22. JUNI 2024 in diesem Jahr will das „Kämpferherzen-Treffen“ wieder Betroffene<br />

KASSEL zusammenbringen und informieren. Die Besucher*innen erwartet ein<br />

buntes Programm. Durch verschiedene Selbsthilfegruppen werden wieder<br />

Betroffene diverser chronischer Erkrankungen wie beispielsweise Multiple<br />

Sklerose oder Rheuma auf dem Event vertreten sein. Der eindrucksvolle Tag<br />

mündet genauso wie in den letzten Jahren in einer Abendveranstaltung mit Reden,<br />

Performances und musikalischem Programm. Der Einlass für die Veranstaltung ist um<br />

10 Uhr. Die Abendveranstaltung beginnt um 18.15 Uhr und endet um 21 Uhr. Tickets<br />

sind über die Website: www.kaempferherzen.de zu erwerben.<br />

Deutscher Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen<br />

25. BIS 27. APRIL 2024 IN ROSTOCK<br />

Die Parkinson-Krankheit ist nach der Alzheimer-Demenz die zweithäufigste<br />

neurodegenerative Erkrankung. Neben der motorischen Beeinträchtigung treten<br />

bei den Betroffenen auch eine Vielzahl nicht-motorischer Symptome auf, die<br />

die Lebensqualität maßgeblich beeinflussen und zur Komplexität der Krankheit<br />

beitragen. In den letzten Jahren wurden zahlreiche neue technologische Verfahren<br />

entwickelt, welche die Früherkennung, Differentialdiagnose und Therapie von<br />

Bewegungsstörungen in der Zukunft erleichtern sollen. Darüber möchten<br />

wir gemeinsam mit Ihnen im Rahmen des Themenschwerpunkts<br />

„Technologie-gestützte Behandlungsstrategien – aktuelle Praxis und zukünftige<br />

Perspektiven“ diskutieren. Registrieren Sie sich jetzt und nutzen<br />

sie die Gelegenheit, um sich über den jüngsten Stand der Forschung, Diagnostik<br />

und Therapie von Bewegungsstörungen zu informieren. Wir freuen uns auf<br />

ein vielfältiges Programm, interessante Fortbildungsveranstaltungen und Ihren<br />

Kongressbesuch an der Ostsee! Weitere Informationen zum Deutschen Kongress<br />

für Parkinson und Bewegungsstörungen 2024 finden Sie auf:<br />

www.dpg-akbont-kongress.de<br />

25. - 27.<br />

APRIL 2024<br />

ROSTOCK<br />

Meine Migräne begann mitten im Studium. Ich<br />

musste Diplom-Prüfungen verschieben, da es mit<br />

solchen Attacken unmöglich war, sie abzulegen.<br />

Hätte ich früher von meiner Krankheit und ihren<br />

Auswirkungen gewusst, hätte ich mich schon<br />

damals informiert, welcher Bereich migränefreundliche<br />

Arbeitsbedingungen aufweist – aber dass es<br />

diese Möglichkeiten gibt, habe ich erst im Laufe<br />

der Jahre gelernt. Mein Berufsleben begann an<br />

Hochschulen und Universitäten. Die Arbeit ließ mir<br />

viel Freiheit, ich hatte ein Einzelbüro und meine<br />

Migräne war relativ ruhig. Dann wechselte ich den<br />

Job, weil ich mich weiterentwickeln wollte. Ich<br />

hatte ein höheres Arbeitspensum, Publikumsverkehr,<br />

viele Dienstreisen und Termindruck. Meine<br />

Migräne wurde so schlimm, dass ich mehrmals in<br />

einer Schmerzklinik war. Dort diagnostizierte man<br />

chronische Migräne, die eine Änderung der Arbeitsumgebung<br />

nötig machte: Dienstreisen nur selten<br />

und an meine Tagesroutine angepasst, weniger Termindruck<br />

und vor allem Vertretungs-Regelungen.<br />

Der Klinik-Aufenthalt brachte die Wende<br />

Mit dem Wissen aus den hilfreichen Vorträgen<br />

in der Schmerzklinik suchte ich das<br />

Gespräch mit meinem Vorgesetzten – und<br />

stieß auf Granit. Kompromisse, alternative<br />

Lösungen oder Tauschideen schlug er aus.<br />

Er hatte Sorge, meine Arbeit würde liegenbleiben.<br />

Ein Tag Homeoffice pro Woche war das Höchste der<br />

Gefühle. Ich stand mit dem Rücken an der Wand.<br />

Geknickt suchte ich mir einen neuen Job; meine<br />

Gesundheit war wichtiger. Und ich wusste nun, auf<br />

was ich achten musste, damit meine Migräne mich<br />

nicht in die Berufsunfähigkeit treibt.<br />

Katrin Böhnke, Chronische Migräne Betroffene<br />

Nicht ich muss mich nach Kräften anpassen,<br />

sondern die Umgebung ermöglicht mir, mitzumachen.<br />

Möglich machen dies meine empathische<br />

Vorgesetzte, eine Bildschirmbrille und ein höhenverstellbarer<br />

Schreibtisch. Dazu habe ich bis zu<br />

hundert Prozent Homeoffice, Dienstreisen plane ich<br />

eigenverantwortlich und es gibt Vertretungsregelungen.<br />

Meine Balance zwischen Leistungsfähigkeit<br />

und Selbstfürsorge ist ein Prozess, aber er ist es wert<br />

und ich komme immer näher dran.<br />

MIGRÄNE AM ARBEITSPLATZ<br />

Migräne ist die häufigste neurologische Erkrankung<br />

in Deutschland. Sie betrifft etwa 18<br />

Millionen Menschen, die meisten im erwerbsfähigen<br />

Alter. Damit hat Migräne massive<br />

Auswirkungen auf die Volkswirtschaft. So fallen<br />

jedes Jahr rund 547 Millionen Stunden bezahlter<br />

Arbeit durch die Krankheit aus. Was können<br />

Betroffene und Arbeitgebende tun, um den<br />

Arbeitsplatz migränefreundlich zu gestalten?<br />

Welche Hilfen können Betroffene rund um das<br />

Thema Krankschreibung, Behinderung und<br />

Rente in Anspruch nehmen? Darüber informiert<br />

die Selbsthilfe-Organisation MigräneLiga e. V.<br />

Deutschland auf ihrer neuen Webseite<br />

www.migraene-am-arbeitsplatz.de.<br />

Außerdem bietet sie Betroffenen in Selbsthilfegruppen,<br />

mit Infomaterial und Veranstaltungen<br />

praktische Hilfe.<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Cansativa GmbH entstanden.<br />

Wie Therapien mit medizinischem<br />

Cannabis individuell helfen<br />

Am 10. März 2017 trat das Gesetz „Cannabis als Medizin“<br />

in Kraft. Damit hat die damalige Bundesregierung<br />

den therapeutischen Nutzen von Medizinalcannabis<br />

für chronisch kranke und als austherapiert geltende Patienten<br />

anerkannt und ihnen eine sichere Versorgung<br />

mit Medizinalcannabisprodukten über die Apotheke<br />

ermöglicht. Die vergangenen sieben Jahre sind eine Erfolgsgeschichte<br />

für den Einsatz von Medizinalcannabis<br />

in Deutschland geworden: von anfänglich 70.000 Patienten<br />

im Jahr 2017 stieg die Versorgung auf 300.000<br />

Patienten am Ende des Jahres 2023 an. Medizinisches<br />

Cannabis wird am häufigsten im Rahmen von Schmerztherapien<br />

eingesetzt, wozu unter anderem die Linderung<br />

von Migränebeschwerden zählt. Auch Patienten mit<br />

Multiple Sklerose, ADHS, chronischen Entzündungen,<br />

Tumorleiden, Spastik, Depressionen und Epilepsie können<br />

ärztlich begleitet mit Medizinalcannabis versorgt<br />

werden.<br />

Medizinalcannabis kann von jedem Arzt, mit Ausnahme<br />

von Zahn- und Tierärzten, verschrieben werden. Die<br />

Therapie wird individuell konzipiert und von dem<br />

betreuenden Arzt eng begleitet. Die Versorgung mit<br />

Cannabisblüten, Vollspektrumextrakten oder Reinsubstanzen<br />

erfolgt über die Apotheke. Der marktführende<br />

Großhändler für Medizinalcannabis in Deutschland ist<br />

die 2017 gegründete Cansativa Group. Sie ist seit 2020<br />

exklusiver Partner des Bundesinstituts für Arzneimittel<br />

und Medizinprodukte (BfArM) für die Auslieferung von<br />

medizinischem Cannabis aus deutschem Anbau.<br />

Die Plattform von Cansativa fungiert als Vermittler<br />

für Apotheken, um medizinisches Cannabis, sowohl<br />

inländische als auch importierte Produkte, zu beziehen.<br />

Diese Produkte durchlaufen während der gesamten<br />

Lieferkette mehrere pharmazeutische Kontrollen,<br />

um eine gleichbleibende Qualität sicherzustellen.<br />

Der Arzt<br />

oder die Ärztin<br />

kann unterschiedliche Arten von Cannabis-Produkten<br />

verordnen, die dann wiederum ausschließlich bei den<br />

Apotheken hergestellt bzw. bestellt werden müssen, um<br />

den individuellen Bedürfnissen eines jeden Patienten<br />

und jeder Patientin gerecht zu werden.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.cansativa-group.de/de/knowledge-hub<br />

FOTO:<br />

UNSPLASH, BUDDING


14<br />

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />

BILD:<br />

AGENTUR-ADVERB<br />

Prof. Dr. Frank Erbguth<br />

Präsident der Deutschen Hirnstiftung<br />

Mein Leben<br />

mit Parkinson.<br />

Von der Diagnose bis zur richtigen Therapie und Unterstützung.<br />

Der Parkinson-Betroffene Torsten Römer<br />

erzählt uns seine Geschichte im Interview.<br />

Text Hanna <strong>Sinne</strong>cker<br />

BILD: PRIVAT<br />

Gemeinsam für die<br />

Hirngesundheit!<br />

Dafür steht die Deutsche<br />

Hirnstiftung<br />

Mit dem Welt-Parkinson-Tag am<br />

11. April dieses Jahres wird die öffentliche<br />

Wahrnehmung auf die sogenannten neurodegenerativen<br />

Erkrankungen gelenkt. Dazu<br />

zählen Krankheiten, die zum Abbau von<br />

Nervenzellen führen, am bekanntesten und<br />

häufigsten sind Parkinson und Alzheimer.<br />

Beide lassen sich durch einen gesunden<br />

Lebensstil vorbeugen.<br />

Derzeit leben in Deutschland etwa 1,8 Mio. Menschen<br />

mit einer Demenz-Erkrankung, bei Parkinson sind<br />

es schätzungsweise 300.000 bis 400.000. Weltweit<br />

steigt die Zahl der Betroffenen weiter an, die<br />

Ursachen dafür sind vielfältig. Die Genetik spielt in<br />

einigen Fällen eine Rolle, einen viel größeren und<br />

oft unterschätzten Einfluss hat der Lebensstil.<br />

Allein 40 Prozent der Demenzfälle sind auf Risikofaktoren<br />

zurückzuführen, die mit der Lebensführung<br />

zu tun haben. Da die Krankheitsprozesse<br />

vieler Demenz-Erkrankungen bereits 15 bis 30<br />

Jahre vor dem Auftreten erster klinischer Symptome<br />

beginnen, kommt der Prävention im Verlauf<br />

des mittleren Erwachsenenlebens eine besondere<br />

Bedeutung zu. So spielen Risikofaktoren der Herzund<br />

Gefäßgesundheit im mittleren Lebensalter für<br />

eine spätere Demenz-Entwicklung eine große Rolle<br />

und sollten behandelt werden (z. B. Bluthochdruck,<br />

Diabetes mellitus, Adipositas). Außerdem wird<br />

eine ausgewogene Ernährung (z. B. mediterrane<br />

Kost) zur allgemeinen Risikoreduktion empfohlen.<br />

Ein aktiver Lebensstil mit körperlicher Bewegung,<br />

sportlicher, sozialer und geistiger Aktivität und<br />

gutes Hörvermögen gilt als „Demenzschutz“. Auch<br />

geistig fordernde Hobbies, wie das Erlernen einer<br />

Fremdsprache oder eines Musikinstruments, und<br />

ein aktives Sozialleben zahlen sich langfristig aus!<br />

Darüber hinaus sollten Schädel-Hirn-Traumata vermieden<br />

werden, zu empfehlen ist das Tragen von<br />

Helmen bei risikoreichen Sportarten, auch beim<br />

Radfahren.<br />

Für die Prävention von Parkinson ist ein gesunder<br />

Lebensstil ebenfalls bedeutsam, allem voran<br />

viel Bewegung, eine gesunde Ernährung und ausreichend<br />

Schlaf. Bei der Parkinson-Entwicklung<br />

spielen außerdem neueren Erkenntnissen zufolge<br />

Umweltgifte eine Rolle.<br />

Insgesamt lässt sich durch einen gesunden Lebensstil<br />

viel erreichen. Selbst Betroffene mit einer<br />

Parkinson- oder Demenzdiagnose können dadurch<br />

das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.<br />

Diese Botschaft, dass sich ein gesunder Lebensstil<br />

auszahlt, und zwar gerade auch fürs „Köpfchen“,<br />

möchte die Deutsche Hirnstiftung in die Breite tragen.<br />

Sie informiert, klärt auf und steht Patientinnen<br />

und Patienten mit Rat zur Seite.<br />

Mehr erfahren Sie auf<br />

www.hirnstiftung.org<br />

Herr Römer, Sie haben Parkinson. Wann<br />

sind die ersten Beschwerden aufgetreten<br />

und wie sahen diese aus?<br />

Die ersten Beschwerden traten ca. 2 Jahre vor meiner<br />

Diagnose auf. Dies waren insbesondere Schulterund<br />

Nackenschmerzen und ich versuchte mir selbst das<br />

mit meinem Job als Bauleiter und einer Überarbeitung<br />

zu erklären. Geändert habe ich aber nichts. Auch nicht<br />

als sich Gleichgewichts- und Koordinierungsschwierigkeiten<br />

einstellten, ich ein Bein hinterher zog und mir<br />

das Schreiben immer schwieriger fiel. Sozial und familiär<br />

zog ich mich immer mehr zurück und versuchte<br />

nur noch meinen Job zu erledigen. Ich dachte weiter<br />

an Überarbeitung aber doch nicht an Parkinson.<br />

Sie sind dann sicher zum Arzt gegangen: Wie sah<br />

Ihr Weg bis zur gesicherten Diagnose aus und was<br />

waren die größten Herausforderungen für Sie?<br />

Erstmal nicht. Als junger Mann mit Anfang 40 braucht<br />

man doch keinen Arzt. Die treibenden Kräfte waren<br />

meine Frau und meine Mutter, die damals sagten:<br />

„Junge mit dir stimmt was nicht, such dir einen Arzt“.<br />

Und spätestens auf Mutti hört man! Ich suchte mir<br />

einen Hausarzt, der alles in die Wege leitete, so auch der<br />

Kontakt zu einem Neurologen. Dieser löste bei der Erstuntersuchung<br />

so ein Tremor bei mir aus, dass er mich<br />

sofort in die Notaufnahme vom Ernst von Bergmann<br />

Klinikum in Potsdam überwies. Und da wurde ich über<br />

verschiedene Ausschlussverfahren auf den Kopf gestellt,<br />

bis ein sogenannter L-Dopa Test positiv anschlug.<br />

Nach positiven Wiederholungen und einem Dat-Scan<br />

stand meine Diagnose recht schnell fest.<br />

Da ich zum Anfang medikamentös gut eingestellt war,<br />

verdrängte ich die Diagnose recht schnell und konnte<br />

meiner „Berufung“ als Bauleiter wieder voll nachgehen.<br />

Die Herausforderungen stellten sich später ein. Defizite,<br />

die durch das Fortschreiten der Erkrankungen auftraten,<br />

versuchte ich mit anderen und mehr Medikamenten<br />

auszugleichen, was rückblickend ein Fehler<br />

war. Bei mir stellten sich Wirkungsschwankungen,<br />

starke Überbewegungen und eine Impulskontollstörung<br />

heraus.<br />

Diese hatten, fünf Jahre nach meiner Diagnose zur<br />

Folge, dass ich einen anderen Therapieweg gehen musste.<br />

Ich entschloss mich für die Tiefe Hirnstimulation<br />

und konnte dadurch meine Medikamente und deren<br />

Nebenwirkungen stark reduzieren.<br />

Was wichtig für mich ist,<br />

ist das aktive Bewegen. Egal<br />

ob Fahrradtour, Tischtennis,<br />

Rehasport oder Physiotherapie.<br />

Wie beeinflusst die Parkinson-Krankheit konkret<br />

Ihren Alltag und Ihre Lebensqualität und wie<br />

werden Sie derzeit therapeutisch betreut?<br />

Jeder von dieser Krankheit Betroffene hat seinen<br />

„eigenen Parkinson“. Ich bin eher von einer Muskelsteifigkeit<br />

und der Verlangsamung von Bewegungsabläufen<br />

betroffen. Besonders bemerkbar macht sich<br />

das in den Morgenstunden aber auch tagsüber ist dies<br />

immer präsent. Wofür ich früher 30 Minuten gebraucht<br />

habe, brauche ich heute die 3 bis 4-fache Zeit.<br />

Bei Stresssituationen kommt leider auch das Zittern<br />

wieder durch. Um im Alltag damit klarzukommen,<br />

versuche ich Stressmomente zu minimieren und was<br />

ganz wichtig für mich ist, ist das aktive Bewegen. Egal<br />

ob Fahrradtour, Tischtennis, Drums Alive, Rehasportgruppe<br />

oder Physiotherapie. Bei den Einstellungen der<br />

Medikamente, als auch bei der Tiefen Hirnstimulation,<br />

werde ich ambulant als auch stationär betreut.<br />

Welche konkrete Unterstützung bietet der Verein<br />

„Deutsche Parkinson Hilfe“ Betroffenen und ihren<br />

Angehörigen?<br />

Die Deutsche Parkinson Hilfe unterstützt viele Betroffene<br />

und Angehörige, z. B. wenn Krankenkassen Kostenübernahmen<br />

verweigern. Dies können Fahrkosten sein,<br />

aber auch therapeutische Maßnahmen. Ich erhielt<br />

selber Unterstützung von der DPH bei Durchführung<br />

meiner „BIG-Therapie“. Dies ist eine langanhaltende<br />

und hoch wirksame Therapiemethode. Wovon viele<br />

Betroffene profitieren, ist die Outdoor-Sportanlage im<br />

Parkinsonzentrum in Beelitz-Heilstätten. Hier wurde<br />

durch die Deutsche Parkinson Hilfe ein Parkour<br />

geschaffen, der an Interesse nicht verloren hat.<br />

Aber auch Selbsthilfegruppen finden in der DPH<br />

einen Unterstützer. Egal ob finanziell wie bei den<br />

Projekten therapeutisches Tanzen, Drums Alive,<br />

Teltowkanal Halbmarathon oder einfach nur als<br />

Ratgeber bei Gruppentreffen.<br />

DEUTSCHE<br />

PARKINSON<br />

HILFE<br />

Die gemeinnützige Deutsche Parkinson Hilfe<br />

unterstützt Menschen, die unheilbar an Morbus<br />

Parkinson erkrankt sind. Der Verein klärt auf<br />

und fördert die Entwicklung ergänzender und<br />

alternativer Behandlungsmethoden. Auch werden<br />

unter anderem Therapieplätze für Menschen, die<br />

Hilfe brauchen, finanziert. Ein weiteres zentrales<br />

Anliegen der Deutschen Parkinson Hilfe ist die<br />

Öffentlichkeits- und Informationsarbeit, um den<br />

Wissensstand rund um das Krankheitsbild in der<br />

Gesellschaft zu verbessern. In einer immer älter<br />

werdenden Bevölkerung stellen Krankheiten wie<br />

Parkinson die Gesellschaft vor große Herausforderungen.<br />

Aufgrund der immer größer werdenden<br />

Anzahl von jungen Erkrankten und damit<br />

einhergehenden langen Krankheitsverläufen<br />

werden wesentlich größere Unterstützungsleistungen<br />

auch für pflegende Familien erforderlich.<br />

Um dafür Aufmerksamkeit<br />

herzustellen und Unterstützung<br />

aus Politik und Wirtschaft<br />

für Forschungsprojekte<br />

undBehandlungsmethoden<br />

zu erhalten,<br />

setzt sich die Deutsche<br />

Parkinson Hilfe mit ihrem<br />

Netzwerk aus Persönlichkeiten<br />

und Firmen ein.<br />

WEITERE<br />

INFORMATIONEN<br />

www.deutscheparkinson-hilfe.de


Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 15<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der STADAPHARM GmbH entstanden.<br />

Die Lebensqualität der Betroffenen steht im Mittelpunkt<br />

Text Hanna <strong>Sinne</strong>cker<br />

Wie sieht der typische Weg von den ersten Symptomen<br />

bis zur gesicherten Diagnose bei Parkinson Patienten<br />

aus?<br />

Erste Symptome einer Parkinson-Krankheit können bereits<br />

Jahre vor der endgültigen Diagnosestellung auftreten und<br />

werden dieser Krankheit oft gar nicht zugeordnet. Wir nennen<br />

diese unspezifischen Vorboten auch das Prodromalstadium,<br />

die Diagnose Parkinson-Krankheit wird aber erst<br />

gestellt, wenn Verlangsamung (Akinese), Steifigkeit (Rigor)<br />

und ein Zittern (Tremor) auftreten. Die Hausärzte erkennen<br />

meist frühzeitig, dass es sich um ein neurologisches<br />

Problem handelt und verweisen weiter an die Neurologen.<br />

Dort kann dann anhand der Symptome, der Vorgeschichte<br />

und mehreren technischen Untersuchungen die Diagnose<br />

gestellt werden.<br />

Was ist das Wichtigste bei Therapieentscheidungen zu<br />

Parkinson?<br />

Die Entscheidung, eine Behandlung mit Medikamenten zu<br />

beginnen, sollten der Neurologe oder die Neurologin gemeinsam<br />

mit dem Patienten oder der Patientin treffen und<br />

dabei berücksichtigen, wie stark eine Beeinträchtigung im<br />

Alltag vorhanden ist. Der Therapiebeginn sollte individuell<br />

erfolgen und nicht zu spät einsetzen, um die Lebensqualität<br />

zu erhalten und zu verbessern. Sowohl zu Beginn der<br />

Behandlung als auch im weiteren Verlauf sollten die einzelnen<br />

Substanzen und die Dosis dem Fortschreiten der<br />

Erkrankung angepasst werden. Deshalb sollte auch eine<br />

regelmäßige Vorstellung beim Neurologen oder der Neurologin<br />

erfolgen. Die Auswahl der Medikamente sollte sich<br />

nach den erst kürzlich von der Deutschen Gesellschaft für<br />

Neurologie (DGN) neu zusammengestellten Behandlungsleitlinien<br />

richten. Grundsätzlich wird man das Dopaminsystem,<br />

das bei der Parkinson-Krankheit beeinträchtigt ist,<br />

durch direkten oder indirekten Ersatz von Dopamin, einem<br />

Nervenüberträgerstoff, ergänzen. Dies erfolgt zu Beginn<br />

der Krankheit durch Tabletten.<br />

Nach welchen Regeln wird bei der Parkinson-Krankheit<br />

behandelt?<br />

Man sollte immer darauf achten, dass die Lebensqualität<br />

der Betroffenen im Mittelpunkt steht. Dies kann lange<br />

Zeit durch eine Veränderung der Tablettendosis, eine<br />

andere Verteilung über den Tag oder eine Kombination<br />

mit neuen Substanzen erfolgen. Das Dopaminsystem<br />

wird aber im Laufe der Jahre immer empfindlicher und<br />

Schwankungen im Bereich der zugeführten dopaminhaltigen<br />

Medikamente werden weniger gut toleriert.<br />

Wie sieht eine therapeutische Patienten Journey<br />

typischerweise aus?<br />

Man wird immer mit einer medikamentösen Therapie<br />

in Tablettenform beginnen. Erst wenn es zu deutlichen<br />

Schwankungen der Beweglichkeit kommt, sollte man<br />

überlegen, ob die Tabletteneinnahme durch eine andere<br />

Therapieform, zum Beispiel eine Medikamentenpumpe,<br />

ergänzt werden kann.<br />

Bei den Medikamentenpumpen wird ein dopaminhaltiges<br />

Medikament aus einer kleinen Pumpe über ein Schläuchlein<br />

kontinuierlich unter die Haut oder direkt in den<br />

Dünndarm gespritzt. Diese Methode ist etwas aufwendiger<br />

als die ausschließliche Tabletteneinnahme, aber kann die<br />

Probleme der Schwankungen der Medikamentenwirkung<br />

gut ausgleichen. Eine andere Möglichkeit ist das Einsetzen<br />

eines Hirnschrittmachers. Wann welche Methode<br />

angewandt werden sollte, ist ebenfalls nach den Behandlungs-Leitlinien<br />

individuell auszuwählen.<br />

Gibt es eine Beratung für diese Therapien, und wer<br />

führt dies durch?<br />

Der Beginn einer Behandlung mit einer Medikamentenpumpe<br />

oder das Einsetzen eines Hirnschrittmachers ist<br />

bestimmten Experten-Zentren vorbehalten. Dort berät<br />

man die Patienten auch über die Wirkungen und Verträglichkeit<br />

der einzelnen Systeme.<br />

Prof. Dr. med.<br />

Claudia Trenkwalder<br />

Fachärztin für Neurologie<br />

Wichtig ist jedoch, dass der behandelnde Neurologe oder<br />

die Neurologin die Möglichkeiten kennt und die Patienten<br />

frühzeitig über diese Methoden informiert.<br />

Es kamen und kommen in den letzten Monaten neue<br />

gerätegestützte Therapien auf den Markt: Wie schätzen<br />

Sie die derzeitige Situation bei diesen Therapien<br />

ein?<br />

Das sehe ich als einen großen Vorteil für die Patienten. Es<br />

gibt große Unterschiede in der individuellen Verträglichkeit<br />

und der Wirksamkeit einzelner Substanzen. Da ist es<br />

ein Gewinn, wenn wir jetzt eine etwas größere Auswahl<br />

an Systemen haben, die bei den Patienten mit Wirkungsschwankungen,<br />

also dem oft sehr schnellen Wechsel von<br />

Phasen mit Unbeweglichkeit zu Phasen mit guter oder<br />

sogar Überbeweglichkeit (Dyskinesien), eine „Glättung“<br />

der Beweglichkeit erreichen.<br />

Bei länger auf dem Markt befindlichen Substanzen wie<br />

dem Apomorphin, das ebenso unter die Haut gespritzt<br />

wird, sind die langfristigen Vor- und Nachteile gut bekannt,<br />

da es das erste Präparat war, das über eine Pumpentherapie<br />

verfügbar war. Für die Patienten ist auch wichtig, wie<br />

einfach oder kompliziert eine Pumpe in der Handhabung<br />

ist. Mittlerweile gibt es fachlich gut geschulte Patientenservice-Kräfte,<br />

die eine Betreuung zu Hause übernehmen<br />

können bzw. Angehörige oder einen Pflegedienst anleiten<br />

können. Das Entscheidende ist immer, wie wohl sich der<br />

Patient oder die Patientin mit der Methode fühlt.<br />

Weitere Informationen: www.stadapharm.de<br />

BILD: PRIVAT<br />

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2023_0263 02/2024<br />

KEINE OPTION:<br />

KEINE OPTION!<br />

Parkinson – erfahren Sie mehr<br />

über Ihre Therapieoptionen.<br />

Parkinson kennt viele Formen, aber es gibt gute Therapieoptionen<br />

in allen Stadien, die Ihre Lebensqualität erhalten<br />

können. Informieren Sie sich bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt<br />

über individuelle Therapieoptionen, die zu Ihnen passen.<br />

Mehr Morbus<br />

Parkinson Infos:<br />

parkinson.stada<br />

Caring for People’s Health www.stadapharm.de


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