30.09.2022 Aufrufe

Krankenhaus der Zukunft

„Das Krankenhaus von morgen soll regional, digital und agil sein.“ Mit dieser Kampagne bieten wir Entscheidungsträger:innen in Krankenhäuser einen informativen Ratgeber, der unterstützen soll, die Zukunft zu sichern und die Versorgung zu optimieren. Unsere Institutionen werden mit unseren Lösungen zum Vorreiter innovativer Gesundheitsversorgung.

„Das Krankenhaus von morgen soll regional, digital und agil sein.“

Mit dieser Kampagne bieten wir Entscheidungsträger:innen in Krankenhäuser einen informativen Ratgeber, der unterstützen soll, die Zukunft zu sichern und die Versorgung zu optimieren.

Unsere Institutionen werden mit unseren Lösungen zum Vorreiter innovativer Gesundheitsversorgung.

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FOTO: UNSPLASH<br />

EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />

Ein umfassen<strong>der</strong> Leitfaden für das <strong>Krankenhaus</strong> 4.0<br />

Lesen Sie mehr unter www.zukunft-medizin.info<br />

<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

Neue<br />

Chancen statt<br />

Krisenstimmung<br />

Hygienestandards neu gedacht<br />

Digitalisierung in Mittelpunkt<br />

Beschaffung im Wandel


2 | www.zukunft-medizin.info<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

06<br />

One Health und<br />

Digitalisierung:<br />

Gemeinsam die <strong>Zukunft</strong> denken<br />

08<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

VORWORT<br />

Hat das <strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Zukunft</strong> und wenn ja,<br />

wie sieht sie aus?<br />

In Österreichs Krankenhäusern ist in Sachen Pandemie<br />

wie<strong>der</strong> etwas Ruhe eingekehrt, und trotzdem ist nicht<br />

alles beim Alten – wird es auch nie wie<strong>der</strong> sein. Wir<br />

müssen uns darauf einstellen, dass Patient:innenströme<br />

in <strong>Zukunft</strong> an<strong>der</strong>s sein werden.<br />

Die Rolle des<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

<strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> bei Lehre,<br />

Forschung, Entwicklung und<br />

Innovation<br />

10<br />

Hygiene und<br />

Digitalisierung im<br />

Einklang<br />

Ehenim rem. Ebis accatus incte<br />

plitio consequo quodis et evellac<br />

errovid errovid magnam<br />

Project Manager: Christina Karner<br />

Business Developer: Anna Deisenhammer<br />

Lektorat: Sophie Müller, MA<br />

Design und Layout: Juraj Príkopa<br />

Managing Director: Bob Roemké<br />

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH ·<br />

Bösendorferstraße 4/23 · 1010 Wien · ATU<br />

64759844 · FN 322799f FG Wien<br />

Impressum: mediaplanet.com/at/impressum/<br />

Distribution: Mediaplanet GmbH<br />

Druck: Walstead NP Druck GmbH<br />

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 847 785 240<br />

E-Mail: christina.karner@mediaplanet.com<br />

ET: 30.09.2022<br />

Bleiben Sie in Kontakt:<br />

Mediaplanet Austria<br />

@DerUnternehmensratgeber<br />

@austriamediaplanet<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

FOTO: INITS<br />

Dr. Irene Fialka<br />

CEO von INiTS,<br />

Wien's Hightech<br />

Inkubator, Managing<br />

Director von Health<br />

Hub Vienna und<br />

Präsidentin von<br />

women in Health IT<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Fachkräftemangel,<br />

schwierige Arbeitsbedingungen,<br />

Pensionierungswellen<br />

und hohe Kosten<br />

standen schon vor 2020 in den Strategiepapieren<br />

<strong>der</strong> handelnden Organisationen<br />

und <strong>der</strong> Politik. Der steigende<br />

Bedarf einer immer älter werdenden<br />

Gesellschaft kommt noch verschärfend<br />

hinzu. Wir Österreicher:innen<br />

werden außerdem im internationalen<br />

Vergleich relativ jung krank und sind<br />

damit viel länger krank und pflegebedürftig<br />

als an<strong>der</strong>e Nationen. Wie lange<br />

können wir uns das leisten und wer<br />

kümmert sich um das Ziel, gesün<strong>der</strong><br />

alt zu werden?<br />

Wenn wir am System nichts verän<strong>der</strong>n,<br />

wird die Schere jedenfalls weiter<br />

aufgehen. Es muss also den politischen<br />

Willen geben, die Verän<strong>der</strong>ung<br />

aktiv voranzutreiben. Die politischen<br />

Entscheidungsträger:innen müssen<br />

einerseits die nötigen Rahmenbedingungen<br />

schaffen und an<strong>der</strong>erseits die<br />

Bevölkerung motivieren, die eigene<br />

Gesundheit viel mehr selbst in die<br />

Hand zu nehmen. Gesundheitsexpert:innen<br />

sind sich über die Notwendigkeit<br />

<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung einig,<br />

gerade weil sie weiterhin eine für jeden<br />

Menschen zugängliche Gesundheitsversorgung<br />

aufrechterhalten wollen.<br />

Sind wir hier nicht schnell genug,<br />

liegen unsere Gesundheitsdaten am<br />

Ende bei großen IT-Konzernen im<br />

fernen Ausland, wird <strong>der</strong> Zugang zu<br />

innovativen Lösungen in Österreich<br />

schwieriger und sinkt schlussendlich<br />

die Qualität und Zugänglichkeit unserer<br />

Gesundheitsversorgung.<br />

Es hat sich jedoch auch schon etwas<br />

getan: Wir haben die Landschaft <strong>der</strong><br />

Sozialversicherungen vereinfacht. Wir<br />

haben das e-Rezept und den elektronischen<br />

Impfpass eingeführt. Es gibt<br />

bereits Krankenhäuser mit telemedizinischen<br />

Angeboten für die Versorgung<br />

zuhause sowie sogenannte Erstversorgungsambulanzen,<br />

die bis zu 80 % <strong>der</strong><br />

Patient:innen noch vor dem <strong>Krankenhaus</strong>besuch<br />

adäquat versorgen und<br />

die Spitäler damit massiv entlasten.<br />

Diesen Weg müssen wir weitergehen!<br />

Um hier schneller voranzukommen<br />

brauchen wir neue Technologien und<br />

bessere Prozesse. Es ist Mut zur Innovation<br />

und Vertrauen angesagt – Vertrauen<br />

darauf, dass neue Technologien<br />

von Behörden auf Funktionalität und<br />

Sicherheit geprüft werden. Vertrauen<br />

darauf, dass Daten von Patient:innen<br />

Gesundheitsdienstleisterinnen und<br />

-dienstleistern helfen, die individuelle<br />

Gesundheit/Krankheit besser zu<br />

verstehen. Und schließlich Vertrauen<br />

darauf, dass Gesundheitsdaten einen<br />

wertvollen Beitrag bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

neuer medizinischer Ansätze, in <strong>der</strong><br />

Prävention und auch in <strong>der</strong> Therapie<br />

leisten.<br />

Das <strong>Krankenhaus</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

werden wir nur mehr dann benötigen,<br />

wenn wir in höherem Alter doch krank<br />

sind. Dann werden Spezialist:innen<br />

jedoch viel schneller für uns da sein,<br />

und sie werden uns ausreichend Zeit<br />

und Energie widmen, um uns so rasch<br />

wie möglich zu heilen.


MEDIAPLANET | 3<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

#Team Vienna<br />

Dedalus HealthCare bündelt Kräfte in neuer Geschäftsstelle<br />

Offen und mo<strong>der</strong>n,<br />

mit viel Glas<br />

und Stahl – so<br />

kommt die neue<br />

Geschäftsstelle<br />

von Dedalus HealthCare in<br />

<strong>der</strong> Wiener Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße<br />

1, einen<br />

Steinwurf vom Schloss Belve<strong>der</strong>e<br />

entfernt, daher. Hier<br />

arbeitet ein Großteil <strong>der</strong> 350<br />

Beschäftigten. Das Unternehmen,<br />

Europas Marktführer für<br />

Kliniksoftware, hat am neuen<br />

Standort – dem zweiten in<br />

Österreich neben Graz – die<br />

Bereiche Administration,<br />

Vertrieb, Service und Support<br />

sowie Entwicklung, in denen<br />

drei von vier Mitarbeitern und<br />

Mitarbeiterinnen tätig sind,<br />

zusammengezogen.<br />

Offen und mo<strong>der</strong>n sind auch<br />

die Klinik-Informationssysteme<br />

von Dedalus HealthCare.<br />

Sie sorgen für schnelle,<br />

effiziente und sichere Abläufe<br />

in Kliniken und Praxen. In<br />

Österreich setzen mehr als<br />

75 Krankenhäuser auf diese<br />

Lösungen, etwa das Wiener<br />

AKH, die AUVA und die ÖGK,<br />

die Salzburger, Kärntner und<br />

Vorarlberger Landeskliniken,<br />

das Universitätsklinikum St.<br />

Pölten, die Krankenanstalten<br />

<strong>der</strong> Oberösterreichischen<br />

Gesundheitsholding, die Tirol<br />

Kliniken sowie die Barmherzigen<br />

Brü<strong>der</strong>, aber auch kleine<br />

Privatinstitute. Weltweit zählt<br />

das Unternehmen mehr als<br />

6.300 Kliniken und 5.700 Labore<br />

zu seinen Kund:innen.<br />

Wachstum fortschreiben<br />

Das soll aber noch nicht das<br />

Ende sein, wie Martina Götz,<br />

Director Marketing Communications<br />

DACH sagt: „Wir<br />

wollen zum größten Health-<br />

IT-Unternehmen in Europa<br />

werden. Die Expansion soll<br />

sowohl organisch als auch<br />

FOTO: DEDALUS HEALTHCARE<br />

Martina Götz<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

www.dedalus<br />

group.at<br />

durch weitere Zukäufe und<br />

damit eine Ausweitung des<br />

Produktportfolios erfolgen.<br />

Der Standort Wien spielt auch<br />

aufgrund seiner zentralen Lage<br />

eine sehr wichtige Rolle für<br />

unsere Pläne.“<br />

Darüber hinaus haben die<br />

österreichischen Gesundheitseinrichtungen<br />

bereits einen<br />

hohen Digitalisierungsgrad<br />

erreicht, siehe elektronischer<br />

Befund, elektronisches Rezept<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> elektronische Impfpass,<br />

<strong>der</strong> im Rahmen von<br />

ELGA ins Laufen gekommen<br />

ist. Durch die Coronapandemie<br />

hat es einen weiteren<br />

Digitalisierungsschub im<br />

Gesundheitssystem gegeben.<br />

„Daher ist die Auftragslage<br />

aktuell auch sehr gut, viele<br />

Gesundheitseinrichtungen<br />

mo<strong>der</strong>nisieren ihre IT-Infrastruktur<br />

und bauen sie gezielt<br />

aus“, beobachtet Götz.<br />

Über die Grenzen denken<br />

Nach <strong>der</strong> Digitalisierung ist vor<br />

<strong>der</strong> Digitalisierung. Deshalb<br />

gilt es, die nächsten Schritte<br />

zu gehen und die Vernetzung<br />

und das Zusammenspiel aller<br />

Applikationen im Gesundheitswesen<br />

zu forcieren<br />

– innerhalb eines <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

und auch darüber hinaus.<br />

Die Kund:innen profieren<br />

dabei bereits heute vom<br />

breiteren Portfolio. „Beson<strong>der</strong>s<br />

viel versprechen wir uns vom<br />

Laborgeschäft. Dort sehen wir<br />

die neuen Lösungen als Türöffner<br />

zu Bestands- und neuen<br />

Kunden. Gerade OSM hat auch<br />

in Österreich einen guten<br />

Namen und wir bekommen<br />

bereits positive Rückmeldungen<br />

aus dem Klinikmarkt“,<br />

freut sich Götz.<br />

Künstliche Intelligenz auf <strong>der</strong><br />

Agenda<br />

Großes Potenzial sieht die<br />

MarCom-Direktorin zukünftig<br />

in Anwendungen mit künstlicher<br />

Intelligenz (KI) sowie<br />

cloudbasierten Lösungen.<br />

Ein weiteres dominierendes<br />

Thema wird Big Data sein,<br />

also die Analyse <strong>der</strong> umfangreichen<br />

Daten, die während<br />

FOTO: DEDALUS HEALTHCARE<br />

<strong>der</strong> Patient:innenbehandlung<br />

entstehen.<br />

In den Kliniken befinden<br />

sich riesige „Data Lakes“, aus<br />

denen sich mittels intelligenter<br />

Algorithmen sehr nützliche<br />

Erkenntnisse gewinnen lassen.<br />

„Die Schöpfung neuer<br />

medizinischer Anwendungen,<br />

die die Versorgung spürbar<br />

verbessern, ist nun möglich.<br />

Das ist die neue klinische<br />

Analytik, unser KI-Produkt<br />

heißt clinalytix“, sagt Martina<br />

Götz. Zwei beispielhafte Use<br />

Cases, die Dedalus HealthCare<br />

bereits umgesetzt hat, sind<br />

Delir und Sepsis, aber das ist<br />

sicher nur <strong>der</strong> Anfang. Es geht<br />

um KI-Verfahren und um NLP/<br />

NLU-Ansätze – auch hier<br />

investiert das Unternehmen<br />

massiv. So bekommt es Zugriff<br />

auf eigene KI-Ansätze, die<br />

künftig in vielen Bereichen<br />

zum Einsatz kommen werden:<br />

in <strong>der</strong> klinischen Analytik, im<br />

Medizincontrolling, in <strong>der</strong><br />

Diagnostik, aber auch zum<br />

Beispiel in <strong>der</strong> Pflegeprozesssteuerung.


4 | www.zukunft-medizin.info<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Der Verband <strong>der</strong><br />

österreichischen<br />

Arzneimittelimporteure<br />

klärt auf


MEDIAPLANET | 5<br />

Was ist Parallelimport?<br />

Parallelimporte produziert<br />

<strong>der</strong> Hersteller in einem<br />

an<strong>der</strong>en EU-Land. Hierfür<br />

sind beispielsweise Irland und<br />

an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> mit geringeren<br />

Produktionskosten und<br />

Unternehmenssteuern beliebt.<br />

Die Produkte erhalten dann<br />

meist eine Zulassung für die<br />

gesamte EU und werden über<br />

europäische Tochtergesellschaften<br />

europaweit vertrieben.<br />

Parallelimporte machen<br />

den Großteil <strong>der</strong> Arzneimittelimporte<br />

aus (ca. 90 %).<br />

Sind Präparate außerhalb<br />

Österreichs preiswerter, erwerben<br />

Importeure sie etwa beim<br />

lokalen Pharma-Großhandel in<br />

einem an<strong>der</strong>en EU-Land und<br />

führen sie nach Österreich ein.<br />

Fakt ist also: Arzneimittelproduzenten<br />

wie auch Importeure<br />

führen das Medikament nach<br />

Österreich ein! Viele „österreichische<br />

Originalpräparate“ sind<br />

daher tatsächlich auch Importe.<br />

Die Medikamente überschreiten<br />

dabei in <strong>der</strong> Regel nur eine<br />

Län<strong>der</strong>grenze und werden für<br />

Österreich von den Importeuren<br />

erneut geprüft.<br />

Wie steht es um die Sicherheit<br />

von Arzneiwaren?<br />

Der Parallelhandel von<br />

Arzneimitteln ist nicht nur<br />

legal, son<strong>der</strong>n unterliegt auch<br />

strikten rechtlichen Vorgaben<br />

gemäß EU-Gesetzgebung.<br />

Parallelimport und -vertrieb<br />

erfor<strong>der</strong>n neben einer aufrechten<br />

GDP- und GMP-Lizenz<br />

auch eine Importgenehmigung<br />

seitens <strong>der</strong> AGES/EMA.<br />

Arzneispezialitäten im<br />

Parallelhandel fallen auch<br />

unter die Falsified Medicines<br />

Directive (Serialisierungsrichtlinie<br />

2011/62/EU). Bereits im<br />

Umpackprozess werden die<br />

vom Hersteller vergebenen<br />

Serialisierungsnummern ausgebucht,<br />

indem <strong>der</strong> Importeur<br />

die jeweiligen Daten mit dem<br />

Register im zentralen EU-Hub<br />

vergleicht. So kann sichergestellt<br />

werden, dass jede einzelne<br />

Packung fälschungssicher ist.<br />

Wo können Einsparungen<br />

erzielt werden?<br />

Der Arzneimittelimport führt<br />

in Österreich grundsätzlich<br />

zu Marktmitbewerb – insbeson<strong>der</strong>e<br />

im patentrechtlich<br />

geschützten und daher<br />

teuren Marktsegment <strong>der</strong><br />

Monopolisten.<br />

Auch im Spitalsbereich hat<br />

die Präsenz von importierten<br />

Arzneimitteln zu teilweise signifikanten<br />

Preissenkungen und<br />

folglich Einsparungen geführt.<br />

Wie werden Lieferengpässe<br />

reduziert?<br />

Arzneimittelimporte können<br />

helfen, Lieferengpässe in<br />

Österreich zu entschärfen.<br />

Importeure können auch<br />

kurzfristig Überbestände von<br />

Medikamenten aus an<strong>der</strong>en<br />

EU-Län<strong>der</strong>n nach Österreich<br />

einführen. Dies gilt vor allem<br />

dann, wenn die Distributionsplanung<br />

<strong>der</strong> Hersteller Lieferschwierigkeiten<br />

hervorruft,<br />

nicht aber Herstellungsprobleme<br />

im außereuropäischen<br />

Ausland.<br />

Wir sehen uns als Partner <strong>der</strong><br />

österreichischen Spitäler!<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Steigende Bedeutung von Parallelimporten<br />

Für <strong>Krankenhaus</strong>apotheken sind Lieferengpässe ein lästiger Teil ihres Arbeitsalltags geworden. Laut Daten des<br />

BASG vom August 2022 sind 406 Medikamente nicht o<strong>der</strong> nur eingeschränkt verfügbar 1 . Auch <strong>der</strong> wachsende<br />

Kostendruck auf das Gesundheitssystem stellt neue Herausfor<strong>der</strong>ungen dar.<br />

Um dieser Tatsache entgegenzuwirken<br />

beziehen<br />

<strong>Krankenhaus</strong>apotheken<br />

immer häufiger parallel-<br />

o<strong>der</strong> reimportierte Arzneimittel.<br />

„Im Vergleich zu Deutschland und<br />

Dänemark sind die Zahlen zwar<br />

noch vergleichsweise niedrig, aber<br />

auch hier in Österreich haben wir in<br />

den letzten Monaten ein steigendes<br />

Interesse an Parallelimporten beobachten<br />

können“, sagt Fabio Pillat,<br />

Ansprechpartner für <strong>Krankenhaus</strong>apotheken<br />

bei Abacus Medicine.<br />

Was versteht man unter Parallelimport?<br />

Parallelimportierte Arzneimittel<br />

sind Originalarzneimittel, die aus<br />

dem EU-Ausland in den österreichischen<br />

Markt eingeführt werden,<br />

um hierzulande Gesundheitskosten<br />

einzusparen und schwer<br />

beschaffbare Arzneimittel zugänglich<br />

zu machen. Die Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

an den Parallelimporteur<br />

sind dabei genauso hoch wie an den<br />

Original-Hersteller.<br />

Wie profitieren <strong>Krankenhaus</strong>apotheken<br />

von Parallelimporten?<br />

„Aus wirtschaftlichen Gründen<br />

können sich Originalhersteller dazu<br />

entscheiden, Arzneimittel nicht länger<br />

auf dem österreichischen Markt<br />

anzubieten“, erklärt Pillat. „Parallelimporteure<br />

können diese Arzneimittel<br />

wie<strong>der</strong> zugänglich machen.<br />

Für <strong>Krankenhaus</strong>apotheken bedeutet<br />

das: Bestehende Therapien können<br />

fortgeführt und neue Behandlungsmöglichkeiten<br />

eröffnet werden“, so<br />

Pillat weiter.<br />

In Dänemark, ein Vorreiter in<br />

Sachen Parallelimport, machen<br />

Parallelimporte bereits 16 % des<br />

Marktumsatzes aus 2 (Stand 2021). Im<br />

Jahr 2021 konnten so 99,5 Millionen<br />

Euro eingespart werden. Auch in<br />

Deutschland sind Parallelimporte ein<br />

fester Bestandteil des Gesundheitssystems<br />

geworden und teilweise sogar<br />

gesetzlich verpflichtend.<br />

„Angesichts <strong>der</strong> jüngsten Entwicklungen<br />

erwarten wir auch in<br />

Österreich eine steigende Nachfrage<br />

nach Parallelimporten“, prognostiziert<br />

Pillat. „Ich bin davon überzeugt,<br />

dass Parallelimporte einen maßgebenden<br />

Teil zur mo<strong>der</strong>nen Gesundheitsversorgung<br />

beitragen werden“,<br />

so Pillat abschließend.<br />

Quellen:<br />

1 <br />

medicineshortage.basg.gv.at/<br />

vertriebseinschraenkungen/faces/adf.taskflow?_document=WEB-INF%2Fmain-btf.<br />

xml&_id=main-btf<br />

2 <br />

copenhageneconomics.com/publication/<br />

the-economic-impact-of-parallel-imports-ofpharmaceuticals/<br />

FOTO: ABACUS MEDICINE<br />

Fabio Pillat<br />

Product Development<br />

Manager<br />

Austria


6 | www.zukunft-medizin.info<br />

EXPERTISE<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

One Health und Digitalisierung:<br />

Gemeinsam die <strong>Zukunft</strong> denken<br />

Der One-Health-Ansatz basiert auf dem Verständnis, dass die Gesundheit<br />

von Mensch, Tier und Umwelt eng miteinan<strong>der</strong> Verknüpft sind – und<br />

dient somit einerseits <strong>der</strong> Prävention, an<strong>der</strong>erseits aber vor allem<br />

auch <strong>der</strong> interdisziplinären Zusammenarbeit, insbeson<strong>der</strong>e zwischen<br />

Humanmedizin, Veterinärmedizin und den Umweltwissenschaften.<br />

Im Mittelpunkt von<br />

One Health stehen<br />

also die Schnittstellen<br />

zwischen Menschen,<br />

Nutz-, Haus- und<br />

Wildtieren und den<br />

Ökosystemen, in denen sie alle<br />

leben. One Health ist dabei ein<br />

kollaborativer, multisektoraler<br />

und transdisziplinärer Ansatz,<br />

<strong>der</strong> auf lokaler, regionaler,<br />

nationaler und globaler Ebene<br />

arbeitet, um optimale Ergebnisse<br />

in Bezug auf Gesundheit<br />

und Wohlbefinden zu erzielen,<br />

wobei die Zusammenhänge<br />

zwischen Menschen, Tieren,<br />

Pflanzen und ihrer gemeinsamen<br />

Umwelt berücksichtigt<br />

werden.<br />

Die WHO beschreibt One<br />

Health als Ansatz, in dem<br />

verschiedene Bereiche<br />

zusammenarbeiten, um<br />

bessere Ergebnisse in Bezug<br />

auf die öffentliche Gesundheit<br />

zu erreichen. Bereiche, die<br />

hier im Fokus liegen, sind die<br />

Nahrungsmittelsicherheit,<br />

die Kontrolle von Zoonosen<br />

sowie <strong>der</strong> Kampf gegen<br />

Antibiotikaresistenzen.<br />

Auf internationaler Ebene<br />

haben sich beispielsweise<br />

wichtige Organisationen in<br />

Form einer „Quadripartite“<br />

vernetzt; nämlich die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO), die Ernährungs- und<br />

Landwirtschaftsorganisation<br />

<strong>der</strong> Vereinten Nationen (FAO),<br />

die Weltorganisation für<br />

Tiergesundheit (OIE) und das<br />

Umweltprogramm <strong>der</strong> Vereinten<br />

Nationen (UNEP).<br />

2008 wurde ein Rahmenwerk<br />

mit dem Titel „Contributing<br />

to One World, One<br />

Health – A Strategic Framework<br />

for Reducing Risks of<br />

Infectious Diseases at the


MEDIAPLANET | 7<br />

Univ.-Prof. Dr.<br />

med. Lars-Peter<br />

Kamolz<br />

Präsident<br />

<strong>der</strong> leitenden<br />

<strong>Krankenhaus</strong>ärzte<br />

Österreichs VLKÖ<br />

FOTO: BERNHARD BERGMANN<br />

Die Digitalisierung<br />

ist ein stetig<br />

fortschreiten<strong>der</strong><br />

Prozess, <strong>der</strong><br />

sämtliche Bereiche<br />

unseres täglichen<br />

Lebens betrifft.<br />

Animal-Human-Ecosystems<br />

Interface“ beschlossen, in<br />

dem die Bedeutung des One-<br />

Health-Ansatzes für die globale<br />

Gesundheit bekräftigt wurde.<br />

Wichtig ist aber neben dieser<br />

„Vernetzungsarbeit“ vor allem<br />

auch <strong>der</strong> interdisziplinäre und<br />

translationale Forschungsansatz,<br />

um den One-Health-<br />

Ansatz auch in <strong>der</strong> Praxis<br />

umzusetzen. Hierbei spielen<br />

interdisziplinäre Forschungsprojekte<br />

eine wichtige Rolle, die<br />

die unterschiedlichsten Partner<br />

mit ihrer jeweiligen Expertise<br />

aus <strong>der</strong> Praxis einbinden,<br />

datenbasierte Lösungsansätze<br />

entwickeln und zur <strong>der</strong>en Verbreitung<br />

beitragen.<br />

Welchen Stellenwert in<br />

diesem Zusammenhang die<br />

Digitalisierung bzw. E-Health<br />

einnehmen kann, ist schnell<br />

ersichtlich. Die Digitalisierung<br />

ist ein stetig fortschreiten<strong>der</strong><br />

Prozess, <strong>der</strong> sämtliche<br />

Bereiche unseres täglichen<br />

Lebens betrifft. Smartphones,<br />

Wearables und Co. begleiten<br />

uns täglich, immer bestrebt, so<br />

viele Daten wie möglich zu<br />

sammeln. Diese Daten können<br />

wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> Wissensgenerierung<br />

dienen. Gerade das<br />

Gesundheitswesen erlebt<br />

durch diese und an<strong>der</strong>e<br />

Technologien eine gewisse<br />

Transformation. E-Health ist<br />

wie<strong>der</strong>um ein Sammelbegriff<br />

für den Einsatz<br />

dieser digitalen<br />

Technologien im<br />

Gesundheitswesen.<br />

Er bezeichnet somit<br />

alle Hilfsmittel und<br />

Dienstleistungen,<br />

bei denen Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien<br />

zum Einsatz<br />

kommen und die<br />

<strong>der</strong> Vorbeugung,<br />

Diagnose, Behandlung,<br />

Überwachung<br />

und Verwaltung im Gesundheitswesen<br />

dienen. Aber nicht<br />

nur das – die Digitalisierung<br />

und E-Health werden auch als<br />

sehr potente Mittel zur<br />

Vernetzung gesehen.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

JE NACH THEMENGEBIET UND AUSBAUSTUFE<br />

LÄSST SICH E-HEALTH IN VERSCHIEDENE FORMEN<br />

EINTEILEN:<br />

• Information – das Bereitstellen von gesundheitsrelevanten Informationen<br />

• Kommunikation und Interaktion – <strong>der</strong> Austausch von Informationen<br />

• Transaktion – <strong>der</strong> gezielte Datenaustausch, mit dem Ziel die<br />

Erbringung medizinischer Leistungen vollständig elektronisch abbilden<br />

und abwickeln zu können<br />

• Integration – die Aufzeichnung von Daten und die Zusammenführung<br />

aller Daten aus medizinischen und „paramedizinischen“<br />

Bereichen<br />

FÜR DEN ONE-HEALTH-ANSATZ ERGEBEN<br />

SICH DARAUS BEISPIELSWEISE FOLGENDE<br />

ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN:<br />

• Unterstützung von lokalen und internationalen Datensammlungen<br />

(vernetzte Forschung) und schnellere Nutzung (Translation)<br />

dieser Daten (z. B. bei Krankheitsausbrüchen wie Epidemien o<strong>der</strong><br />

Pandemien, <strong>der</strong> Kontrolle von Zoonosen sowie beim Kampf gegen<br />

die Antibiotikaresistenzen)<br />

• Vermeidung von Diagnose- und Behandlungsfehlern (z. B. durch<br />

Informationsaustausch, elektronischen Decision-Support, Zugang<br />

zu Fachwissen und Expert:innenunterstützung, auch in abgelegenen<br />

Regionen)<br />

• Unterstützung bei Fortbildung und Wissenstransfer (auch in abgelegenen<br />

Regionen)<br />

• Geld- und Ressourceneinsparung durch verbesserte Vernetzung<br />

und Nutzung „übergreifen<strong>der</strong>“ Daten und Technologien


8 | www.zukunft-medizin.info<br />

INSIGHT<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Die Rolle des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

<strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> bei Lehre,<br />

Forschung, Entwicklung und<br />

Innovation<br />

Das AIT Austrian Institute of Technology, eine <strong>der</strong> größten<br />

Forschungseinrichtungen in Österreich, beschäftigt sich im<br />

Allgemeinen mit den Themen Dekarbonisierung und Digitalisierung<br />

im Kontext <strong>der</strong> Infrastruktur von morgen und im Beson<strong>der</strong>en mit<br />

dem Schwerpunkt Digital Health. Entsprechend dem AIT-Motto<br />

„Tomorrow Today“ soll hier ein kurzes Schlaglicht auf die Rolle von<br />

Krankenhäusern im Innovationsökosystem geworfen werden.<br />

Günter Schreier<br />

Digital Health<br />

Information<br />

Systems Center<br />

for Health and<br />

Bioresources AIT<br />

Austrian Institute of<br />

Technology<br />

FOTO: AIT<br />

Krankenhäuser stehen an<br />

<strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Versorgungspyramide<br />

und haben daher<br />

die Notwendigkeit, sich<br />

ständig auf dem neuesten Stand <strong>der</strong><br />

Möglichkeiten zur Versorgung ihrer<br />

Patient:innen zu halten. Dies gilt für die<br />

pflegerischen und die medizinischen<br />

Elemente <strong>der</strong> <strong>Krankenhaus</strong>versorgung,<br />

und insbeson<strong>der</strong>e in Bezug auf Diagnose<br />

und Therapie. Die gesamte Medizin<br />

ist einem permanenten Innovationsdruck<br />

unterworfen, da Patient:innen<br />

zu Recht eine Versorgung auf dem<br />

aktuellen Stand <strong>der</strong> Wissenschaft und<br />

Technik erwarten.<br />

Handelt es sich bei den Krankenhäusern<br />

um Lehrkrankenhäuser, ist ein<br />

stärkeres Innovationsbestreben schon<br />

aus Gründen des Ausbildungsauftrags<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Bei Universitätsspitälern<br />

kommt noch <strong>der</strong> Auftrag hinzu, nicht<br />

nur den neuesten Stand <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

zu vermitteln, son<strong>der</strong>n diesen<br />

auch aktiv durch eigene Forschung zu<br />

erweitern. Auf allen, insbeson<strong>der</strong>e aber<br />

auf dieser Ebene stellt <strong>der</strong> professionelle<br />

Umgang mit Daten eine zentrale Notwendigkeit<br />

dar. Diese wird in <strong>Zukunft</strong><br />

weiter steigen, wenn wir von <strong>der</strong><br />

Entwicklung hin zu einer wissens- und<br />

schließlich datengetriebenen Gesundheitsversorgung<br />

ausgehen.<br />

Damit sind wir beim zentralen,<br />

strategischen Thema Informationsmanagement<br />

im <strong>Krankenhaus</strong> und dessen<br />

technischer Ausprägung<br />

angelangt. Diese sieht wie folgt<br />

aus: Etablierung und Betrieb<br />

hochwertiger IT-Systeme wie<br />

LIMS, RIS; --> ,PACS, PDMS<br />

etc. und Infrastruktur für den<br />

Gesundheitsdatenaustausch<br />

über den Electronic Health<br />

Record (EHR), in Österreich<br />

<strong>der</strong> ELGA.<br />

Um den Anspruch und<br />

Auftrag <strong>der</strong> Krankenhäuser an<br />

<strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Versorgungsund<br />

Innovationspyramide zu<br />

realisieren, sind umfangreiche<br />

Investitionen im Bereich<br />

Digitalisierung und Digital<br />

Health missionskritisch. Das<br />

Vorhaben ist darüber hinaus<br />

eine große Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

da es hochqualifiziertes<br />

Personal erfor<strong>der</strong>t – Stichwort<br />

Cybersecurity.<br />

Dementsprechend werden<br />

IT-Expert:innen aus dem<br />

<strong>Krankenhaus</strong>bereich einen<br />

signifikanten Anteil <strong>der</strong><br />

Besucher:innen bei <strong>der</strong><br />

dHealth, <strong>der</strong> jährlichen<br />

Digital-Health-Tagung,<br />

darstellen, die vom 16.-17. Mai<br />

2023 wie<strong>der</strong> wie üblich im<br />

Tagungszentrum Schloss<br />

Schönbrunn stattfinden wird.<br />

Wir werden bei <strong>der</strong> Programmgestaltung<br />

die Bedürfnisse<br />

dieses Besucher:innensegments<br />

bestmöglich berücksichtigen.<br />

Mehr dazu in <strong>der</strong><br />

nächsten Ausgabe im Frühjahr<br />

2023.


MEDIAPLANET | 9<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

FOTO: MATERIALISE<br />

3D-Technik von<br />

HoloLens im OP<br />

Materialise bietet Mimics Viewer für Augmented Reality –<br />

jetzt für Early-Access-Programm bewerben<br />

Augmented Reality<br />

(AR) o<strong>der</strong> auch<br />

Mixed Reality kennt<br />

man bisher vor<br />

allem aus dem virtuellen<br />

Spielebereich. In mo<strong>der</strong>nen<br />

Kliniken revolutioniert sie<br />

gerade die medizinische<br />

Behandlung und unterstützt<br />

Spezialist:innen auf außergewöhnliche<br />

Weise bei ihrer<br />

Arbeit. Augmented Reality hat<br />

das Potenzial, die nächste<br />

Schlüsseltechnologie zu<br />

werden, um die Personalisierung<br />

im Gesundheitswesen<br />

voranzutreiben. Über die<br />

HoloLens-Brille können<br />

herkömmliche Röntgen-,<br />

MRT- o<strong>der</strong> CT-Bil<strong>der</strong> dreidimensional<br />

und in Farbe als<br />

Hologramm in den Raum<br />

projiziert werden. Komplizierte<br />

Zusammenhänge und<br />

Verfahren sowie die einzelnen<br />

Schritte während einer OP<br />

lassen sich auf diese Weise<br />

detailgetreu und punktgenau<br />

nachvollziehen. Dabei sind die<br />

3D-Bil<strong>der</strong> durchscheinend,<br />

sodass die Realität darunter<br />

weiterhin gut sichtbar ist. Die<br />

Software erkennt den Patienten<br />

o<strong>der</strong> die Patientin und das<br />

Bild passt sich exakt auf die<br />

jeweilige Person und die<br />

betroffene Körperregion an.<br />

Materialise Medical, Pionier im<br />

Bereich medizinischer<br />

Applikationen mittels<br />

3D-Technologie, bietet jetzt<br />

eine Demo-Applikation des<br />

Materialise Mimics Viewer an,<br />

mit dem 3D-Modelle in AR<br />

visualisiert werden können.<br />

Der Mimics Viewer ist eine für<br />

Desktop- und mobile Benutzer:innen<br />

optimierte Onlineplattform,<br />

die es dem/<strong>der</strong><br />

Empfänger:in ermöglicht,<br />

3D-Patient:innenmodelle und<br />

Planungen bequem über eine<br />

benutzer:innenfreundliche<br />

Oberfläche anzuzeigen. Um die<br />

AR-Erfahrung zu optimieren,<br />

bietet Materialise ein Early-<br />

Access-Programm an, bei dem<br />

ausgewählte Kund:innen<br />

Erfahrungen mit AR sammeln<br />

und Feedback teilen können.<br />

Interessierte können sich ganz<br />

einfach über die Website<br />

bewerben: Augmented Reality<br />

Early Access Program |<br />

Materialise - Innovators you<br />

can count on.<br />

BESUCHEN SIE UNS!<br />

Einen Einblick in die Möglichkeiten<br />

des Mimics Viewer für<br />

AR gibt Materialise außerdem<br />

live am DKOU (Deutscher<br />

Kongress für Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie) an Stand Nr.<br />

22/85 vom 25. bis 28. Oktober<br />

2022 in Berlin.<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

www.<br />

materialise.com


10 | www.zukunft-medizin.info<br />

INTERVIEW<br />

Hygiene und Digitalisierung im Einklang<br />

Dr. Ojan Assadian über zukünftige Maßnahmen und Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

<strong>Krankenhaus</strong>hygiene <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong>.<br />

Prof. Dr. Ojan<br />

Assadian<br />

DTMH Ärztlicher<br />

Direktor Landesklinikum<br />

Wr. Neustadt<br />

Präsident <strong>der</strong><br />

Österreichischen<br />

Gesellschaft für<br />

<strong>Krankenhaus</strong>hygiene<br />

FOTO: LK WIENER NEUSTADT<br />

Es gibt in <strong>der</strong> <strong>Krankenhaus</strong>hygiene<br />

(KHH)<br />

zwei herausfor<strong>der</strong>nde<br />

Elemente: einerseits<br />

den Erhalt <strong>der</strong> bestehenden<br />

Expertise im österreichischen<br />

Gesundheitswesen und<br />

an<strong>der</strong>erseits die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

fachlichen Aus- und Fortbildung<br />

in Medizin, Pflege und<br />

den technischen Berufen.<br />

Unabhängig davon steht die<br />

KHH wie alle präventiven Themen<br />

vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

dass ein Erfolg bei Präventionsmaßnahmen<br />

den Beweis für<br />

die Erfor<strong>der</strong>lichkeit dieser Maßnahmen<br />

eliminiert. Wenn also<br />

kein „Hygienevorfall“ passiert,<br />

entsteht dadurch <strong>der</strong> Eindruck,<br />

<strong>Krankenhaus</strong>hygiene wäre<br />

nicht von Bedeutung. Darüber<br />

hinaus wird Prävention im<br />

aktuellen Gesundheitssystem –<br />

ähnlich wie an<strong>der</strong>e präventive<br />

Fächer – nicht als Leistung<br />

angesehen – im Gegenteil zur<br />

Reparatur eines eingetretenen<br />

Schadens, <strong>der</strong> vielleicht zu verhin<strong>der</strong>n<br />

gewesen wäre.<br />

Der Bereich Hygiene hatte<br />

schon immer eine große<br />

Bedeutung. Welche Entwicklung<br />

konnten Sie in den<br />

letzten Jahren rückblickend<br />

auf die COVID-19-Krise feststellen?<br />

Interessant ist Ihre Feststellung,<br />

dass Hygiene immer eine<br />

große Bedeutung hatte. Ich<br />

stimme dem Statement grundsätzlich<br />

zu; und zwar deshalb,<br />

weil ich mich seit mehr als 20<br />

Jahren mit ihr beschäftige und<br />

weiß, warum sie eine Bedeutung<br />

hat. Abgesehen davon,<br />

hatte und habe ich nicht wahrgenommen,<br />

dass Hygiene als<br />

bedeutungsvoll angesehen o<strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>s geför<strong>der</strong>t worden ist.<br />

Im Gegenteil: In den letzten<br />

Jahren habe ich eine fortschreitende<br />

Schließung öffentlicher<br />

Hygiene-Institutionen in ganz<br />

Europa festgestellt. Es gibt nur<br />

noch wenige universitäre o<strong>der</strong><br />

akademische Institutionen,<br />

die sich mit Hygiene fachlich<br />

vollinhaltlich beschäftigen.<br />

Die stärksten Aktivitäten sehe<br />

ich im privaten Bereich o<strong>der</strong><br />

im Bereich <strong>der</strong> Industrie, die<br />

versucht, mit dem Erinnern an<br />

die Wichtigkeit <strong>der</strong> Hygiene<br />

Produkte o<strong>der</strong> Dienstleistungen<br />

zu verkaufen, die Infektionen<br />

aktiv verhin<strong>der</strong>n können. Bei<br />

Investitionsplanungen haben<br />

diese Aspekte weniger Gewicht<br />

als die Fokussierung auf die<br />

Anschaffung von Medizinprodukten<br />

und Arzneimitteln, die<br />

bereits bestehende Erkrankungen<br />

diagnostizieren o<strong>der</strong><br />

heilen.<br />

COVID-19 hat zwar nochmals<br />

deutlich gemacht, dass<br />

Hygiene im Gesundheitswesen<br />

essenziell ist und es hierfür<br />

Expert:innen braucht. Der Ruf<br />

nach Expertise war dementsprechend<br />

ab April 2020 bis<br />

Ende 2021 laut. Mit Sommer<br />

2022 hat sich das jedoch wie<strong>der</strong><br />

gelegt, da nun an<strong>der</strong>e Probleme<br />

im Fokus stehen.<br />

Welche Rolle nehmen dabei<br />

die Krankenhäuser und im<br />

Speziellen <strong>der</strong>en Fachkräfte<br />

ein?<br />

Krankenhäuser müssen sich<br />

schon aufgrund <strong>der</strong> Krankenanstaltengesetze<br />

mit Hygiene<br />

befassen. Hier darf die wichtige<br />

und wesentliche Rolle <strong>der</strong><br />

Landessanitätsbehörden nicht<br />

unerwähnt bleiben, die auf die<br />

Etablierung von Hygieneteams<br />

in Krankenanstalten pochen.<br />

Gerade die NÖ Landesgesundheitsagentur<br />

hat hier gut Acht<br />

gegeben und einiges in den<br />

letzten Jahren vorangetrieben,<br />

aber auch an<strong>der</strong>e Träger:innen<br />

haben mehr Hygienestellen<br />

geschaffen.<br />

Kann Digitalisierung <strong>der</strong><br />

Schlüssel zur Lösung sein?<br />

Die <strong>Krankenhaus</strong>hygiene ist<br />

eine <strong>der</strong> medizinischen Vorreiterinnen,<br />

bei <strong>der</strong> bereits in<br />

den späten 1980er-Jahren im<br />

Zuge <strong>der</strong> US-amerikanischen<br />

SENIC-Studie IT-Lösungen zur<br />

automatisierten Erfassung von<br />

Infektionen und Surveillance<br />

von nosokomialen Infektionen<br />

bedacht wurden. Hier müssen<br />

gerade in Europa noch stärkere<br />

Bemühungen erfolgen, um<br />

IT-Lösungen, KI und Medizinische<br />

Expertensysteme<br />

(MES) zu implementieren und<br />

weiterzuentwickeln. Gerade in<br />

<strong>der</strong> <strong>Krankenhaus</strong>hygiene gibt<br />

es solche innovativen Lösungen,<br />

die jedoch lei<strong>der</strong> noch zu<br />

wenig bekannt sind und zu<br />

wenig eingesetzt werden.<br />

Welche zukünftigen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

können wir noch<br />

erwarten?<br />

Es gibt noch und immer wie<strong>der</strong><br />

viel zu tun in diesem Bereich.<br />

Beispiele wären Hygieneaspekte<br />

zur sicheren Behandlung<br />

von Raumluft, automatisierte<br />

Infektionserfassung o<strong>der</strong><br />

KI-basierte Erkennung von<br />

Sepsis. Und in Bezug auf den<br />

Rest – lassen Sie sich überraschen!<br />

BUCHTIPP<br />

Die vierte, aktualisierte und<br />

erweiterte Auflage von „<strong>Krankenhaus</strong>-<br />

und Praxishygiene“<br />

ist im Juli 2022 im Elsevier<br />

Verlag erschienen.


MEDIAPLANET | 11<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Effizient und innovativ: Reinigung<br />

und Hygiene durch Sodexo<br />

Gemeinsam die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> meistern<br />

In den letzten zwei Jahren<br />

sind im Zuge <strong>der</strong> globalen<br />

Pandemie persönliche<br />

Gesundheit, Wohlbefinden<br />

und dadurch auch Hygiene<br />

zu immer wichtigeren Themen<br />

geworden. Vor allem die<br />

Reinigung in Gesundheitseinrichtungen<br />

spielt hier eine<br />

bedeutende Rolle. Laufend<br />

werden neue, innovative Ideen<br />

und Produkte präsentiert, die<br />

die Reinigung effizienter, besser<br />

und sicherer gestalten sollen.<br />

Zu den Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> gesundheitlichen sowie<br />

allgemeinen Entlastung<br />

<strong>der</strong> Mitarbeitenden durch<br />

Automatisierung und zum<br />

an<strong>der</strong>en mit Methoden, die<br />

<strong>Krankenhaus</strong>keime und Antibiotikaresistenzen<br />

bekämpfen.<br />

Richtige Hygienekonzepte und<br />

mo<strong>der</strong>ne Technologien wie<br />

UV-C-Desinfektionsroboter,<br />

wie sie Sodexo Österreich im<br />

Einsatz hat, können dabei helfen,<br />

diese Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

zu meistern und am Puls <strong>der</strong><br />

Zeit zu sein.<br />

FOTO: SODEXO<br />

leistet er gute Arbeit: Neben<br />

<strong>der</strong> hohen Desinfektionsleistung<br />

gegen multiresistente<br />

Keime bekämpft <strong>der</strong> Roboter<br />

auch effizient luftgetragene<br />

Krankheitserreger, wie zum<br />

Beispiel das Coronavirus. Er<br />

ist ein innovativer Helfer, <strong>der</strong><br />

die Abläufe des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

unterstützt. Dem Einsatz<br />

von UV-C-Robotern sind fast<br />

keine Grenzen gesetzt. Ob in<br />

Operationssälen, auf Intensivstationen,<br />

in Aufenthalts- und<br />

Arbeitsräumen o<strong>der</strong> auch in<br />

Sanitärbereichen: Durch den<br />

einfachen Transport des Roboters<br />

kann er auch in einem<br />

Klinikverbund zum Einsatz<br />

kommen.<br />

FOTO: SODEXO<br />

Dr. Stefan<br />

Liebminger<br />

Hygiene-Experte<br />

bei Sodexo<br />

<strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> im Bereich <strong>der</strong><br />

<strong>Krankenhaus</strong>hygiene gehört<br />

vor allem die Zunahme an<br />

resistenten Keimen. Diese<br />

Ausbreitung von Keimen<br />

wird unter an<strong>der</strong>em durch<br />

den unkritischen Einsatz von<br />

Desinfektionsmitteln und<br />

Antibiotika unterstützt. Dazu<br />

Dr. Stefan Liebminger, Mikrobiologe<br />

und Hygiene-Experte<br />

bei Sodexo: „Wenn wir unser<br />

Leben in sterilen Umgebungen<br />

verbringen, wird unser<br />

Immunsystem nicht genug<br />

herausgefor<strong>der</strong>t. Deshalb<br />

können wir viel anfälliger für<br />

Infektionskrankheiten sein.<br />

Der übermäßige Umgang mit<br />

Desinfektionsmitteln kann<br />

schädlich für unsere Gesundheit<br />

sein.“<br />

In diesem Sinne beschäftigt<br />

sich Sodexo zum einen mit<br />

UV-C-Desinfektionsroboter:<br />

effiziente und sichere<br />

Reinigung<br />

Klinische Studien haben<br />

gezeigt, dass eine UV-C-Desinfektion<br />

mit Desinfektionsrobotern<br />

pathogene Keime,<br />

also Mikroorganismen mit<br />

krankmachenden Eigenschaften,<br />

wirkungsvoll und sicher<br />

deaktiviert. Sodexo kann seine<br />

Kund:innen durch angepasste<br />

Hygienestrategien und<br />

mo<strong>der</strong>ne Technologien wie<br />

den UV-C-Desinfektionsroboter<br />

dahingehend unterstützen,<br />

das Niveau pathogener Keime<br />

auf einem niedrigen Level zu<br />

halten. Damit schützen wir am<br />

Ende des Tages Patient:innen<br />

sowie das Personal.<br />

2021 hat <strong>der</strong> erste Einsatz<br />

von Sodexos UV-C-Roboter<br />

stattgefunden. Seitdem<br />

Co-Botic: autonome Systeme,<br />

die Menschen unterstützen<br />

Sodexo sieht den UV-C-Roboter<br />

als Unterstützung des<br />

Personals und nicht als Ersatz:<br />

Co-Botic nennt sich die<br />

Interaktion von Menschen und<br />

Maschine. Roboter werden als<br />

Partner angesehen, die<br />

Aufgaben erledigen, die<br />

anstrengend o<strong>der</strong> gefährlich<br />

sind. Darüber hinaus werden<br />

neue Berufsbil<strong>der</strong> geschaffen:<br />

Reinigungskräfte können sich<br />

im Umgang mit autonomen<br />

Systemen und Software<br />

weiterbilden. Der klassische<br />

Beruf <strong>der</strong> Reinigungskraft<br />

erfährt somit eine Aufwertung<br />

und kann dadurch an Attraktivität<br />

gewinnen. Die Reinigungsbranche<br />

steht vor <strong>der</strong><br />

Herausfor<strong>der</strong>ung, den immer<br />

höheren Qualitätsansprüchen<br />

bei einem gleichzeitigen<br />

Mangel an Personal gerecht<br />

werden zu können. Autonome<br />

Systeme können dahingehend<br />

unterstützen, diese Lücke zu<br />

schließen und gleichzeitig die<br />

Qualität <strong>der</strong> Tätigkeit zu<br />

erhöhen.<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

at.sodexo.com


12 | www.zukunft-medizin.info<br />

Wie Digitalisierung<br />

im Gesundheitswesen<br />

gelingt<br />

Im Zuge <strong>der</strong> COVID-19-Pandemie kam es in vielen<br />

Bereichen <strong>der</strong> Medizin und nicht zuletzt im Fach <strong>der</strong><br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin zu einer deutlichen<br />

Beschleunigung des digitalen Wandels.<br />

Die Sorge hinsichtlich<br />

Infektionen<br />

in Ambulanzen<br />

und Wartezonen<br />

führte zu einer raschen<br />

Implementierung telemedizinischer<br />

Methoden, sodass<br />

sehr viele Spitalsambulanzen<br />

zur Anästhesievorbereitung<br />

und -aufklärung langsam<br />

vom Ambulanzbesuch auf<br />

telefonische Aufklärung und<br />

in einigen Fällen auch auf<br />

videotelefonische Aufklärung<br />

und Befun<strong>der</strong>hebung für die<br />

Routineversorgung wechselten.<br />

Video-Meetings setzten<br />

sich im Bereich <strong>der</strong> täglichen<br />

Visiten und Besprechungen<br />

in vielen Krankenhäusern<br />

und auf wissenschaftlichen<br />

Konferenzen durch, um Ansteckungsquoten<br />

beim Gesundheitspersonal<br />

gering zu halten;<br />

und an <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

Front kam es aufgrund einer<br />

durchaus kontrovers diskutierten,<br />

aber stetig zunehmenden<br />

„Vorabdruck/Pre-print“-Praxis<br />

zu einer deutlichen Verkürzung<br />

<strong>der</strong> Zeitspanne vom<br />

Studienende zum (vorläufigen)<br />

Studienergebnis.<br />

Digitalisierung war allerdings<br />

auch schon vor <strong>der</strong><br />

Pandemie einer <strong>der</strong> zentralen<br />

Schwerpunkte des Fachs<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

– nicht zuletzt,<br />

weil Anästhesiologie und<br />

Intensivmedizin ein sehr<br />

datenlastiges Fach mit – im<br />

Gegensatz zu vielen an<strong>der</strong>en<br />

Fächern – maschinenlesbaren<br />

Daten ist (ein:e Patient:in kann<br />

theoretisch auf einer ICU bis<br />

zu 100 GB pro Tag an Daten<br />

generieren). Algorithmen<br />

spielen daher in <strong>der</strong> anästhesiologischen<br />

Forschung<br />

zunehmend eine wesentliche<br />

Rolle, die die großen,<br />

FOTO: DIETER STEINBACH<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Univ.-Prof. Dr.<br />

Oliver Kimberger,<br />

MSc, MBA,<br />

Universitätsklinik<br />

für Anästhesie,<br />

Allgemeine Intensivmedizin<br />

und<br />

Schmerztherapie<br />

<strong>der</strong> Medizinischen<br />

Universität Wien,<br />

Mitglied <strong>der</strong><br />

ÖGARI<br />

perioperativen Datenmengen –<br />

in vitro – besser durchschauen<br />

und durchforsten können als<br />

menschliche Expert:innen.<br />

Dabei kommen aktuelle<br />

Methoden <strong>der</strong> KI wie Machine<br />

Learning und Deep Learning<br />

zum Einsatz, um Therapien zu<br />

optimieren, Qualitätsmanagement<br />

zu betreiben, versteckte<br />

Muster in Patient:innendaten<br />

zu entdecken o<strong>der</strong> Vorhersagen<br />

über individuelle<br />

Krankheitsverläufe zu treffen.<br />

Noch sind sehr wenige dieser<br />

Entwicklungen in vivo und<br />

am Patient:innenbett angekommen<br />

– sie bedürfen meist<br />

noch gründlicher Evaluierung<br />

mittels prospektiver und<br />

randomisierter Studien.<br />

Weniger Fortschritt gab es<br />

trotz Pandemie beim Aufbrechen<br />

<strong>der</strong> diversen „Datensilos“<br />

(isolierte Datenbanken mit<br />

Gesundheitsdaten) – sei es<br />

innerhalb <strong>der</strong> Krankenhäuser<br />

o<strong>der</strong> zwischen den Krankenhäusern<br />

und diversen an<strong>der</strong>en<br />

Institutionen, die ebenfalls<br />

Gesundheitsdaten speichern.<br />

Auch im Zuge <strong>der</strong> Pandemie<br />

gelang es nur schleppend, hier<br />

effizient Verknüpfungen<br />

zwischen den isolierten<br />

„Silo-Datenbanken“ auszubilden,<br />

um Monitoring, Benchmarking<br />

und Forschung zu<br />

vereinfachen o<strong>der</strong> überhaupt<br />

zu ermöglichen. Soll Österreich<br />

auch in <strong>der</strong> medizinischen<br />

Data Science eine Vormachtstellung<br />

haben, so sind ein<br />

„Aufbrechen“ dieser Datensilos<br />

und schlussendlich die<br />

Schaffung einer nationalen<br />

Medizindatenstelle, wie sie in<br />

an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n<br />

erfolgreich betrieben wird,<br />

wesentliche Vorbedingungen<br />

für erfolgreiche medizinische<br />

Forschung, nicht zuletzt auch<br />

im Bereich <strong>der</strong> Anästhesiologie<br />

und Intensivmedizin.


MEDIAPLANET | 13<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

„Smart Feeling“<br />

auf Sensorbasis<br />

Mit innovativen Anwendungen machen Peter Schaflechner von Smart Signal<br />

und Marcus Mittermayr vom Technologiepartner SENS Hygiene messbar.<br />

Peter<br />

Schaflechner<br />

Geschäftsführer<br />

von Smart Signal<br />

Marcus<br />

Mittermayr<br />

Geschäftsführer<br />

von Sens<br />

FOTO: SMART SIGNAL<br />

FOTO: SENS<br />

Smart Hygiene beschäftigt<br />

sich intensiv mit Digitalisierung<br />

im Gesundheits- und<br />

Krankhausbereich. Wie kam<br />

es dazu?<br />

Schaflechner: Wir sind seit<br />

25 Jahren im Bereich Hygiene<br />

tätig und haben darum<br />

immer ein Auge darauf, wo die<br />

Reise hingeht. Vor etwa vier<br />

Jahren wurden wir auf das<br />

Thema LoRaWAN aufmerksam.<br />

Wir haben gesehen, dass<br />

diese Technologie im Bereich<br />

Hygiene ein enormes Potenzial<br />

hat. Mit SENS haben wir dann<br />

rasch einen innovativen Technologiepartner<br />

gefunden.<br />

Was ist das Beson<strong>der</strong>e an<br />

dieser Technologie?<br />

Mittermayr: Mit LoRaWAN<br />

lassen sich Sensoren für<br />

unterschiedlichste Anwendungsgebiete<br />

betreiben, ohne<br />

kilometerweit Kabel in Gebäuden<br />

verlegen zu müssen. Ich<br />

kann ein Gebäude mit einem<br />

einzigen Router abdecken. Die<br />

Sensoren selbst haben eine<br />

Laufzeit von zehn Jahren. Dies<br />

erlaubt einen kostengünstigen<br />

Betrieb von Sensorsystemen.<br />

Mit Smart Signal haben wir<br />

einen Partner, <strong>der</strong> die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

in den jeweiligen<br />

Einsatzgebieten kennt und ein<br />

Rundumservice zu unserer<br />

Technologie bietet. So können<br />

wir gemeinsam maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Komplettlösungen<br />

entwickeln.<br />

Wie sehen solche Lösungen<br />

aus?<br />

Schaflechner: Für Spar Österreich<br />

haben wir aktuell etwa<br />

8.000 Mäusefallen in Betrieb.<br />

Diese sind mit Sensoren von<br />

SENS ausgestattet. Sobald<br />

eine Maus in die Falle geht,<br />

wird ein Alarm ausgelöst.<br />

Unsere Mitarbeiter leeren<br />

die Falle, ersetzen den Kö<strong>der</strong><br />

und desinfizieren alles. In<br />

an<strong>der</strong>en Betrieben werden<br />

Fallen manuell kontrolliert.<br />

Allein dafür werden pro Jahr<br />

mehrere Arbeitstage benötigt.<br />

Mit unserem Service fällt das<br />

komplett weg, gleichzeitig<br />

sind hygienische Bedingungen<br />

sichergestellt.<br />

Welche Anwendungsbeispiele<br />

gibt es im Gesundheitsbereich?<br />

Schaflechner: Während <strong>der</strong><br />

Pandemie war vor allem die<br />

CO2-Sättigung von Bedeutung.<br />

Diese lässt sich ganz einfach<br />

mit Sensoren überwachen.<br />

Letztere helfen aber auch<br />

dabei, effizient zu lüften um<br />

nicht beim offenen Fenster<br />

hinaus zu heizen. Das Thema<br />

Energiesparen hat ja gerade<br />

noch einmal stark an Bedeutung<br />

gewonnen.<br />

Mittermayr: Ein weiteres<br />

Thema ist Asset<br />

Tracking. Damit haben die<br />

Mitarbeiter das Inventar<br />

– z. B. Transport- und Rollstühle,<br />

Untersuchungs- und<br />

Behandlungsliegen o<strong>der</strong> auch<br />

Ultraschallgeräte – immer im<br />

Blick und sie müssen nicht erst<br />

danach suchen. Mit unseren<br />

Sensoren ist es auch möglich,<br />

ohne ständiges manuelles Spülen<br />

einer Legionellenbildung<br />

vorzubeugen und die getroffenen<br />

Maßnahmen automatisiert<br />

und manipulationssicher zu<br />

protokollieren. Gerade auch<br />

bei Blutkonserven, Plasma<br />

o<strong>der</strong> Medikamenten muss eine<br />

lückenlose Dokumentation des<br />

Transports und <strong>der</strong> Lagerung<br />

hinsichtlich Kühlung und<br />

Unversehrtheit sichergestellt<br />

werden. Unsere Sensoren<br />

erfassen sowohl Temperatur<br />

als auch Erschütterungen und<br />

protokollieren etwaige Störfälle<br />

automatisiert.<br />

Schaflechner: Wir wissen<br />

alle um die angespannte<br />

Personalsituation im Gesundheitsbereich.<br />

Unsere Lösungen<br />

entlasten Mitarbeiter und<br />

helfen dabei, sich auf das<br />

Wesentliche konzentrieren zu<br />

können. Darum wollen wir<br />

Hygiene für unsere Kunden<br />

messbar machen. Mit unseren<br />

Services stehen wir für<br />

hun<strong>der</strong>tprozentige Verlässlichkeit<br />

und bieten unseren<br />

Kunden damit ein „Smart<br />

Feeling“.<br />

FOTO: SENS<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

www.smartmonitoring.at<br />

FOTO: SMART SIGNAL


14 | www.zukunft-medizin.info<br />

INSPIRATION<br />

Österreich-Premiere:<br />

Virtual-Reality-Brille<br />

ermöglicht<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Lösungen in <strong>der</strong><br />

Endoprothetik<br />

FOTO: ORDENSKLINIKUM LINZ<br />

In <strong>der</strong> orthopädischen Abteilung des Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern ist eine neue<br />

Navigationstechnik, die sich <strong>der</strong> Virtual-Reality-Technologie bedient, für den Einbau von Kunstgelenken im<br />

Einsatz. Diese Technologie ermöglicht eine noch präzisere Positionierung und Ausrichtung <strong>der</strong> Implantate sowie<br />

eine Echtzeitüberwachung des Operationsplans mittels Virtual Reality (VR). Das Ordensklinikum Linz hat diese<br />

Methode als erstes <strong>Krankenhaus</strong> in Österreich in <strong>der</strong> Schulterendoprothetik angewandt und ist somit Vorreiter<br />

bei <strong>der</strong> Implementierung digitaler Lösungen in den Klinikalltag.<br />

Das Implantat eines<br />

künstlichen Gelenkersatzes<br />

bedarf vorab<br />

präziser Planung<br />

und muss an die anatomischen<br />

Gegebenheiten angepasst<br />

werden: Mithilfe von Röntgen-<br />

und CT-Bil<strong>der</strong>n wird das<br />

Implantat vor <strong>der</strong> Operation<br />

virtuell am Computer geplant.<br />

Die exakte Umsetzung dieses<br />

Plans während des Eingriffs<br />

bedeutet millimetergenaue<br />

Arbeit – und minimale Abweichungen<br />

einzelner Grade sind<br />

vom menschlichen Auge teils<br />

nur schwer zu erfassen.<br />

Das Ordensklinikum Linz<br />

Barmherzige Schwestern geht<br />

nun im Bereich <strong>der</strong> Schulterendoprothetik<br />

einen großen<br />

Schritt in Richtung Digitalisierung:<br />

Eine VR-Brille ermöglicht<br />

es den Chirurg:innen, jeden<br />

einzelnen Schritt des vorab<br />

definierten Plans in Echtzeit<br />

zu überwachen. Als österreichisches<br />

Referenzzentrum für<br />

diese Technologie im Bereich<br />

<strong>der</strong> Schulterchirurgie ist das<br />

Ordensklinikum Linz das<br />

einzige <strong>Krankenhaus</strong> unseres<br />

Landes, in dem sie nun<br />

Anwendung findet.<br />

Medizinische Expertise trifft<br />

auf Hightech-Anwendungen<br />

Die gesamte Planung, die vor<br />

<strong>der</strong> Operation erstellt wird, ist<br />

mit einer VR-Brille und einer<br />

Navigationssoftware gekoppelt.<br />

Während <strong>der</strong> Operation<br />

trägt <strong>der</strong>/die Operateur:in eine<br />

Brille, über die alle für die<br />

Implantation des Kunstgelenks<br />

relevanten Informationen<br />

projiziert werden. „Die Technik<br />

hilft, Implantate exakt<br />

auszurichten. Wir können<br />

nahezu jeden einzelnen<br />

Operationsschritt, <strong>der</strong> für die<br />

Position des Implantats<br />

wichtig ist, exakt steuern und<br />

die Planung mit <strong>der</strong> tatsächlichen<br />

Position abgleichen.<br />

Erste Ergebnisse zeigen, dass<br />

FOTO: ORDENSKLINIKUM LINZ<br />

Priv.-Doz.<br />

DDr. Reinhold<br />

Ortmaier<br />

stellvertreten<strong>der</strong><br />

Leiter <strong>der</strong><br />

Orthopädischen<br />

Abteilung am<br />

Ordensklinikum<br />

Linz Barmherzige<br />

Schwestern<br />

diese einzigartige Technologie<br />

sehr gut funktioniert und hält<br />

was sie verspricht: präzise<br />

Ergebnisse. Die Operationszeit<br />

wird kaum verlängert und man<br />

kann sie für nahezu alle<br />

Personen und in jedem<br />

Operationssaal anwenden, was<br />

einen erheblichen Vorteil<br />

sowohl für die Operateure als<br />

auch für die Patienten mit sich<br />

bringt“, erklärt Priv.-Doz. DDr.<br />

Reinhold Ortmaier. Als einer<br />

von wenigen Medizinerinnen<br />

und Medizinern weltweit, die<br />

mit dieser neuen Technologie<br />

arbeiten, bildet <strong>der</strong> stellvertretende<br />

Leiter <strong>der</strong> orthopädischen<br />

Abteilung am<br />

Ordensklinikum Linz nun im<br />

gesamten deutschsprachigen<br />

Raum Chirurg:innen aus: „Wir<br />

freuen uns, dass wir diese<br />

zukunftsträchtige Lösung<br />

erfolgreich in unseren<br />

klinischen Alltag implementieren<br />

konnten und unser Wissen<br />

nun auch weitergeben.“


MEDIAPLANET | 15<br />

EVENTKALENDER<br />

AUSBILDUNGEN<br />

58. Jahrestagung <strong>der</strong> Österreichischen<br />

Gesellschaft für Neurochirurgie<br />

29. 09. – 01.10.2022<br />

www.oegnc-jahrestagung.at/allgemeines-undpreise.html<br />

38. Jahrestagung <strong>der</strong> ACO ASSO und Tagung<br />

<strong>der</strong> AMIC MINIMALINVASIVE ONKOLOGI-<br />

SCHE CHIRURGIE<br />

06. – 08.10.2022<br />

www.aco-asso.at<br />

OERG-BRG Kongress 2022<br />

06.-08.10.2022<br />

www.oerg-kongress.at<br />

Jahrestagung 2022<br />

Österreichische Wachkoma Gesellschaft<br />

21.10.2022<br />

www.wachkoma.at/aktuelle-termine/<br />

12. Wiener Fortbildungstage für<br />

<strong>Krankenhaus</strong>management<br />

„Bereit für morgen ?!“<br />

07.-08.11.2022<br />

www.krankenhaus-management-wien.at<br />

21. Österreichischer Chirurgentag<br />

mit 11. Forum Nie<strong>der</strong>gelassener Chirurgen<br />

10. – 12.11.2022<br />

www.boec.at<br />

• Ausbildungslehrgang<br />

(Universitätslehrgang)<br />

zum:zur Diplomierten<br />

<strong>Krankenhaus</strong>betriebswirt:in<br />

und zum:zur<br />

akademischen Health<br />

Care Manager:in<br />

• Ausbildungslehrgang<br />

(Universitätslehrgang)<br />

zum:zur Diplomierten<br />

<strong>Krankenhaus</strong>betriebswirt:in<br />

und zum:zur<br />

akademischen Health<br />

Care Manager:in<br />

• Medizinisches Basiswissen<br />

für Verwaltungsmitarbeiter:innen<br />

im<br />

Gesundheitswesen mit<br />

Verweis zum LKF-System<br />

• Kommunikationsorientiertes<br />

Englisch<br />

39. ÖGRO Jahrestagung 2022<br />

14.-15.10.2022<br />

www.oegro-jahrestagung.at<br />

Lean Management im <strong>Krankenhaus</strong><br />

28. – 29.11.2022<br />

www.imh.at/lean-kh<br />

• Seminar für leitende<br />

Küchenmitarbeiter:innen<br />

• Ausbildung zum:zur<br />

Diplomierten <strong>Krankenhaus</strong>-Controller:in<br />

15. onko gipfeltreffen/Hybridmeeting<br />

20.10.2022<br />

www.chirurgie-innsbruck.at/de/kongresse<br />

16th European Headache Congress<br />

07.-10.12.2022<br />

www.headache-congress.orgl<br />

• Seminar für Mitarbeiter:innen<br />

<strong>der</strong> Patientenadministration<br />

und<br />

Chefsekretär:innen<br />

LOUNGES Cleanroom and Processes<br />

19.-20.10.2022<br />

www.x4com.de/cee<br />

Jahrestagung <strong>der</strong> Österreichischen<br />

Parkinsongesellschaft<br />

19.-21.10.2022<br />

www.parkinson.at/ueber-uns/<br />

jahrestagung-2022.html<br />

Dreilän<strong>der</strong>tagung <strong>der</strong> Österreichischen,<br />

Deutschen und Schweizerischen Gesellschaft<br />

für Gefäßchirurgie 2022<br />

19. – 22.10.2022<br />

www.dreilaen<strong>der</strong>tagung2022.at<br />

WFNR World Fe<strong>der</strong>ation for<br />

Neurorehabilitation<br />

12th Wolrd Congress for Neurorehabilitation<br />

14.-17.12.2022<br />

www.wfnr-congress.org<br />

dHealth – Health Informatics meet Digital<br />

Health<br />

16. – 17.05.2023<br />

www.dhealth.at<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.oeik.at<br />

PARTNER


Health IT<br />

Made in Vienna<br />

Developing new perspectives together<br />

dedalusgroup.at

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