26.03.2024 Views

Technologies for Smart Factories

Entdecken Sie die neuesten Innovationen und intelligenten Technologien, die Unternehmen voranbringen. Von KI bis zum Digitalen Produktpass - bleiben Sie auf dem Laufenden und lassen Sie sich inspirieren für eine zukunftsorientierte Unternehmenslandschaft.

Entdecken Sie die neuesten Innovationen und intelligenten Technologien, die Unternehmen voranbringen. Von KI bis zum Digitalen Produktpass - bleiben Sie auf dem Laufenden und lassen Sie sich inspirieren für eine zukunftsorientierte Unternehmenslandschaft.

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />

Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

TECHNOLOGIES FOR<br />

SMART FACTORIES<br />

FOTO: JOHANNES ZINNER<br />

Dr. in techn. Verena Halmschlager<br />

berichtet über den Digitalen<br />

Produktpass<br />

Europas Weg Richtung<br />

Kreislaufwirtschaft: Die<br />

doppelte Perspektive des<br />

Digitalen Produktpasses<br />

Generative KI als<br />

Zukunftstreiber in der<br />

Produktion<br />

Seite 10<br />

FLUIDLYNX<br />

AUTOMATED FLUID MANAGEMENT<br />

motorex.com/fluidlynx<br />

STAY<br />

COOL<br />

24/7


2 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

VORWORT<br />

06<br />

Der Digitale Produktpass<br />

Was bedeutet der für Unternehmen?<br />

FOTO: NAME SURNAME<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN<br />

INHALT DIESER AUSGABE:<br />

Project Manager: Stefan Lemmerer, BSc<br />

Sales Director: Florian Rohm, BA<br />

Business Development Manager: Paul Pirkelbauer, BA<br />

Lektorat: Sophie Müller, MA Layout: Juraj Príkopa<br />

Managing Director: Bob Roemké<br />

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH, Bösendorferstraße<br />

4/23, 1010 Wien, ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien<br />

Impressum: https://mediaplanet.com/at/impressum/<br />

Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H<br />

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. &<br />

Co.KG<br />

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 847 785 256<br />

E-Mail: stefan.lemmerer@mediaplanet.com<br />

ET: 26.03.2024<br />

Bleiben Sie in Kontakt:<br />

@MediaplanetWorld<br />

@austriamediaplanet<br />

14<br />

Industrie 5.0<br />

Mag. a Dr. in Christine Wahlmüller-<br />

Schiller im Interview<br />

Stefan Lemmerer, BSc<br />

Project Manager<br />

Mediaplanet GmbH<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

FOTO: JOHANNES ZINNER<br />

Roland Sommer,<br />

MBA<br />

Geschäftsführer,<br />

Platt<strong>for</strong>m Industrie<br />

4.0<br />

Text <br />

Roland Sommer<br />

Künstliche<br />

Intelligenz (KI)<br />

elektrisiert<br />

In einer Podiumsdiskussion wurde kürzlich<br />

künstliche Intelligenz mit Elektrizität verglichen.<br />

Zu Beginn der Einführung<br />

von Elektrizität gab es<br />

große Befürchtungen<br />

bezüglich Sicherheit,<br />

Einsatzmöglichkeiten, Kompetenz<br />

und der potenziellen Verdrängung<br />

herkömmlicher Branchen.<br />

Heute ist Elektrizität eine Selbstverständlichkeit,<br />

die in jeder<br />

Maschine enthalten ist, und es<br />

gibt eine Vielzahl von Berufen und<br />

Spezialist:innen, die für ihre sichere<br />

Anwendung sorgen. Künstliche<br />

Intelligenz entwickelt sich<br />

in eine ähnliche Richtung und<br />

wird zu einer Basistechnologie für<br />

verschiedene Anwendungen, beispielsweise<br />

Prozessoptimierung,<br />

Qualitätskontrolle, vorausschauende<br />

Wartung und Erkennung<br />

von Cyber-Attacken im Unternehmensnetzwerk.<br />

Diese Anwendungen<br />

haben sich in den letzten<br />

Jahren verstärkt etabliert – und<br />

Use Cases überzeugen. Das VRVis<br />

geht in seinem Beitrag auf das weitere<br />

Potenzial von KI ein.<br />

Mit der Entstehung von generativer<br />

KI zeichnen sich nun neue<br />

Anwendungen ab, zum Beispiel<br />

die Interaktion mit Maschinen<br />

und Robotern durch Sprache, die<br />

automatisierte Dokumentation<br />

von Prozessen oder die autonome<br />

Erstellung von Software-Codes.<br />

Bereits im vergangenen Jahr<br />

haben mehrere österreichische<br />

Unternehmen eigene „GenAI“-<br />

Anwendungen entwickelt – und<br />

sie erweitern kontinuierlich ihr<br />

Anwendungsspektrum.<br />

Ein wesentliches Grundelement<br />

für KI ist eine gute Datenbasis.<br />

Diese wird durch die <strong>for</strong>tschreitende<br />

Digitalisierung begünstigt<br />

und durch Regularien zukünftig<br />

sogar ein Er<strong>for</strong>dernis wie beim<br />

Digitalen Produktpass sein. Als<br />

Herzstück der sogenannten<br />

Ökodesignverordnung werden<br />

beim Digitalen Produktpass<br />

Produktin<strong>for</strong>mationen entlang<br />

der Wertschöpfungskette gesammelt.<br />

Dieser einfache Zugang zu<br />

In<strong>for</strong>mationen ermöglicht, die<br />

Datenbasis für KI-Anwendungen<br />

zu nutzen.<br />

In einigen Jahren wird KI in<br />

Maschinen und Anwendungen<br />

so selbstverständlich sein wie<br />

Elektrizität heute. Sie wird als<br />

grundlegende Funktion betrachtet<br />

werden, und es wird klare Rahmenbedingungen<br />

geben, die einen<br />

sicheren Einsatz gewährleisten.<br />

Trainingsdaten werden verfügbar<br />

sein oder leicht generiert werden<br />

können, automatisierte Software<br />

wird Bias erkennen und beseitigen,<br />

und klar definierte Standards<br />

werden weit verbreitet sein.<br />

Der Stand heute sieht folgendermaßen<br />

aus: Bereits rund 10 % der<br />

produzierenden Unternehmen<br />

verwenden KI in ihren Produktionsprozessen<br />

– Tendenz stark<br />

steigend. Dies ist ein ermutigendes<br />

Zeichen für die Akzeptanz und<br />

die Weiterentwicklung der<br />

Technologie.


MEDIAPLANET | 3<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

FOTO: UNSPLASH<br />

Softwarepark<br />

Hagenberg<br />

Der Softwarepark Hagenberg (SWPH) ist seit 35 Jahren Dreh- und Angelpunkt für<br />

Forschung, Ausbildung und Wirtschaft im Softwarebereich. Mit über 3.000 vor Ort tätigen<br />

Personen ist er ein zentrales Netzwerk in Österreich und darüber hinaus. Die Vision des<br />

SWPH ist es, zu einem globalen Hub für Softwareentwicklung und -innovation zu werden.<br />

Neue Organisationsstrukturen,<br />

die im Herbst<br />

2023 etabliert wurden,<br />

umfassen regelmäßige<br />

Tagungen einiger Key Player aus<br />

Forschung, Lehre und Wirtschaft<br />

– geleitet werden sie vom wissenschaftlichen<br />

Leiter des SWPH.<br />

Forschungsursprung<br />

Der Softwarepark hat seinen<br />

Ursprung in der Forschung von<br />

Prof. Bruno Buchberger und ist<br />

nach über drei Jahrzehnten ein<br />

Cluster für Softwareentwicklung<br />

und Bildung. Die Partnerschaft<br />

zwischen der Johannes Kepler<br />

Universität und der Fachhochschule<br />

OÖ hat eine starke Innovationskraft<br />

hervorgebracht, sodass<br />

der SWPH trotz neuer Technologiezentren<br />

in Linz attraktiv für<br />

Unternehmen und Student:innen<br />

bleibt. Universitäre Forschung im<br />

Zusammenspiel mit dem Input<br />

praxisorientierter Unternehmen ist<br />

darüber hinaus ein Schlüsselfaktor<br />

für den Erfolg des Parks.<br />

Der SWPH veranstaltet jährliche<br />

Eventreihen zu aktuellen Themen<br />

wie „Automotive Computing“ und<br />

„IT Security“. Die Veranstaltungsreihe<br />

zum Thema „Sustainability<br />

und IT“ treibt den Austausch und<br />

die Innovation weiter voran. Die<br />

Themen werden von Expert:innen<br />

am Softwarepark Hagenberg<br />

ausgewählt, um den neuesten Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

der In<strong>for</strong>mationstechnologie<br />

gerecht zu werden.<br />

Seit seiner Gründung vor etwa<br />

35 Jahren hat sich der Softwarepark<br />

Hagenberg zu einem international<br />

anerkannten Kompetenzzentrum<br />

entwickelt. Die intensive Zusammenarbeit<br />

von universitären und<br />

außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />

sowie Unternehmen ist<br />

ein entscheidender Erfolgsfaktor.<br />

Softwareentwicklung aktiv gestalten<br />

In den kommenden Jahren will<br />

sich der SWPH weiterhin als<br />

führender Akteur in der Branche<br />

etablieren, während gemeinsame<br />

Veranstaltungsreihen und Projekte<br />

die Zusammenarbeit und den<br />

Wissensaustausch fördern. Ziel ist<br />

es, Innovationen voranzutreiben<br />

und die Zukunft der Softwareentwicklung<br />

aktiv zu gestalten. Prof.<br />

Dr. Stephan Winkler, wissenschaftlicher<br />

Leiter des Softwareparks<br />

Hagenberg, sagt hierzu: „Im<br />

Softwarepark Hagenberg vereinen<br />

sich Forschung, Ausbildung und<br />

Wirtschaft zu einem dynamischen<br />

Ökosystem der Innovation. Unsere<br />

gemeinsame Vision ist es, die<br />

Zukunft der Technologie maßgeblich<br />

zu prägen und weltweit als<br />

Vorreiter für Softwareentwicklung<br />

zu fungieren.“<br />

FOTO: ZVG<br />

FH-Prof. PD DI Dr.<br />

Stephan Winkler<br />

Professor für<br />

Bioin<strong>for</strong>matik/Maschinelles<br />

Lernen/<br />

Evolutionäre<br />

Algorithmen<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

www.softwarepark-hagenberg.<br />

com


4 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

FOTO: DIGITALE MANGELERFASSUNG MIT FABASOFT APPROVE (C) WESTEND61 VIA GETTYIMAGES<br />

Der intelligente Weg zur<br />

<strong>Smart</strong> Factory: Wie dank Cloud<br />

aus „Pain Points“ zukunftsfitte<br />

Use Cases werden<br />

Mithilfe des cloudbasierten Daten- und Dokumentenmanagementsystems<br />

Approve on Fabasoft PROCECO schafft der deutsche Pumpenspezialist KSB<br />

zukunftssichere Qualitätsprozesse sowie ein eng geknüpftes Ökosystem<br />

entlang der gesamten Lieferkette.<br />

Das KSB-Pumpenwerk<br />

in Pegnitz wird<br />

zur <strong>Smart</strong> Factory,<br />

die als Vorbild für<br />

Werke und Kunden<br />

weltweit dienen wird. Am<br />

Ende der Reise zur „Digitalen<br />

Fabrik“ soll eine flexible und<br />

modulare Fertigung stehen,<br />

die vom Auftragseingang über<br />

die Produktionsplanung bis<br />

hin zur Ausgangslogistik hochautomatisiert,<br />

digitalisiert und<br />

voll vernetzt arbeitet. Effizienz-<br />

und Qualitätssteigerung,<br />

Kostenreduktion sowie mehr<br />

Kundenzufriedenheit und Wettbewerbsfähigkeit<br />

sind die Ziele.<br />

Tausende Arbeitsstunden<br />

eingespart<br />

Der erste Use Case bei KSB zeigt<br />

Vorteile einer gemeinsamen<br />

Datenumgebung entlang der<br />

Wertschöpfungskette.<br />

Im projektbezogenen Maschinenbau<br />

bestehen umfangreiche<br />

Dokumentationspflichten für


MEDIAPLANET | 5<br />

externe und interne Produktionspartner.<br />

Verzögerungen entlang<br />

der Lieferkette können zu Konventionalstrafen<br />

und Imageschäden<br />

führen. „Datensilos“ machen<br />

das Wiederfinden der benötigten<br />

Dokumente zur Heraus<strong>for</strong>derung,<br />

Kontrollmaßnahmen sind zeit- und<br />

ressourcenintensiv.<br />

Mit Einführung des cloudbasierten<br />

Daten- und Dokumentenmanagementsystems<br />

Approve änderte<br />

sich die Situation grundlegend:<br />

Die Projektunterlagen liegen nun<br />

in einer gemeinsam genutzten<br />

Datenumgebung, projektrelevante<br />

In<strong>for</strong>mationen sind weltweit jederzeit<br />

verfügbar – stets in der jeweils<br />

aktuellsten Version.<br />

Ein integriertes Rollen- und<br />

Rechtekonzept definiert datenschutzkon<strong>for</strong>m<br />

genaue Zuständigkeiten.<br />

Typische Workflows wie<br />

Abstimmungs-, Prüf- und Freigabeabläufe<br />

lassen sich klar abbilden,<br />

ein Low-Code-Prozesseditor<br />

vereinfacht Fachabteilungen die<br />

Anpassungen. Der Zugriff erfolgt<br />

bequem über eine benutzerfreundliche<br />

Weboberfläche.<br />

Durch den Einsatz der digitalen<br />

Lieferantendokumentation spart<br />

KSB 4.500 Arbeitsstunden pro<br />

Jahr ein: Der ursprüngliche „Pain<br />

Point“ wurde dank der Cloud in ein<br />

effizientes System trans<strong>for</strong>miert.<br />

Zukunftsweisendes Qualitätsmanagement<br />

Der zweite Use Case auf dem Weg<br />

zur intelligenten Produktion ist die<br />

Schaffung eines durchgängigen,<br />

hochautomatisierten digitalen<br />

Qualitätsprozesses.<br />

Hintergrund: Die technische<br />

Auftragsabwicklung führt während<br />

der Produktentstehung diverse<br />

Prüfungen durch und erstellt<br />

auftragsbezogene „Quality Control<br />

Plans“ (QCPs). Die Grundlage für<br />

die QCPs sind Standardprüfpläne,<br />

die im Detail sämtliche internen<br />

und externen An<strong>for</strong>derungen<br />

vorgeben.<br />

Bei 1.200 QCPs pro Jahr und<br />

der manuellen Prüfung von rund<br />

8.500 Testzertifikaten war die<br />

Zusammenarbeit zwischen den<br />

Playern eine Heraus<strong>for</strong>derung:<br />

Die Teams erstellten mit Microsoft<br />

Excel für jeden Auftrag ein<br />

Sammeldokument mit Qualitätsan<strong>for</strong>derungen<br />

für sämtliche<br />

Andreas Dangl ist Entrepreneur und Geschäftsführer der Fabasoft Approve<br />

GmbH. In seiner Funktion unterstützt er Unternehmen aus der Industrie bei<br />

der Einführung von smarter Software zum Managen technischer Daten und<br />

Dokumente.<br />

Bauteile, das zwischen KSB und<br />

den einzelnen Zulieferern per<br />

E-Mail oft ergänzt und mehrfach<br />

hin- und hergeschickt wurde. Der<br />

manuelle Aufwand war groß und<br />

die Fehleranfälligkeit hoch.<br />

KSB machte auch aus diesem<br />

„Pain Point“ einen Use Case und<br />

modellierte einen durchgängigen,<br />

digitalen Ende-zu-Ende-Prozess<br />

– inklusive Schnittstelle zu SAP.<br />

Die Software von Fabasoft Approve<br />

dient als Dreh- und Angelpunkt der<br />

Qualitätsprozesse und digitalisiert<br />

die Prüfpläne. Sie stellt auch<br />

geltende Normen und Standards<br />

als „Single Source of Truth“ zur<br />

Verfügung und sorgt dadurch<br />

für die Einhaltung der aktuellen<br />

gesetzlichen Vorgaben.<br />

Erfolgreicher Weg zur <strong>Smart</strong><br />

Factory<br />

Die zwei Use Cases zeigen das<br />

Potenzial der intelligenten<br />

Prozessautomatisierung bei KSB.<br />

FOTO: FABASOFT APPROVE<br />

Mit dem cloudbasierten Datenund<br />

Dokumentenmanagementsystem<br />

hebt der Konzern seine<br />

Qualitätsmanagementprozesse auf<br />

eine neue, zukunftssichere Ebene.<br />

KSB profitiert von der smarten<br />

Datenumgebung entlang der<br />

Lieferkette sowie dem reibungslosen<br />

In<strong>for</strong>mationsaustausch – die<br />

besten Voraussetzungen dafür, den<br />

Weg in Richtung <strong>Smart</strong> Factory<br />

erfolgreich zu meistern.<br />

Lesen Sie mehr unter<br />

www.fabasoft.com/approve


6 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

COVERSTORY<br />

Europas Weg Richtung<br />

Kreislaufwirtschaft:<br />

Die doppelte Perspektive<br />

des Digitalen Produktpasses<br />

Im Zuge der <strong>for</strong>tschreitenden Digitalisierung unserer Welt wird auch die digitale<br />

Identifikation immer wichtiger. Verifizierungen der eigenen Identität und digitale<br />

Nachweise gewinnen an Bedeutung, z.B. bei Profilen auf sozialen Netzwerken<br />

oder beim Signieren von Dokumenten.<br />

Nun plant die Europäische<br />

Kommission<br />

die Einführung des<br />

Digitalen Produktpasses<br />

(DPP), der<br />

eine Identifikationspflicht für<br />

eine Vielzahl von Produkten und<br />

Konsumgütern in ganz Europa<br />

vorsieht. Klingt futuristisch und<br />

komplex? Ist es auch! Doch hinter<br />

diesem Vorhaben steckt weit mehr<br />

als nur eine Technologie oder eine<br />

Zukunftsfantasie. Der DPP soll zum<br />

Schlüsselakteur einer nachhaltigen<br />

und kreislauffähigen Wirtschaft<br />

werden.<br />

FOTO: JOHANNES ZINNER<br />

Hintergründe zum Schlüsselakteur<br />

der Kreislaufwirtschaft<br />

Der DPP stellt ein zentrales<br />

Element im Rahmen der aktuellen<br />

Agenda der Europäischen Kommission<br />

dar. Unter dem Begriff der<br />

„Twin Transition“ vereint er die<br />

ökologische und digitale Trans<strong>for</strong>mation<br />

und soll der gegenwärtigen<br />

Ressourcenknappheit durch<br />

verstärkte Kreislaufwirtschaft<br />

entgegenwirken. Letztere zielt<br />

darauf ab, Produkte möglichst<br />

lange im Wertschöpfungskreislauf<br />

zu halten, indem sie auf verlängerte<br />

Nutzungsdauer, Wiederverwendung,<br />

Reparatur und im letzten<br />

Schritt auf Recycling setzt. Ein<br />

entscheidendes Hindernis für eine<br />

Dr. in techn. Verena<br />

Halmschlager<br />

Circular Production<br />

& Digital Product<br />

Passport bei<br />

Platt<strong>for</strong>m Industrie 4.0


MEDIAPLANET | 7<br />

effektive Kreislaufwirtschaft ist<br />

jedoch die mangelnde Transparenz<br />

entlang der Lieferkette. Genau hier<br />

kommt der DPP ins Spiel: Er bietet<br />

die digitale Basisinfrastruktur,<br />

damit ausgewählte In<strong>for</strong>mationen<br />

zu einem Produkt, insbesondere<br />

zur Nachhaltigkeit, entlang der<br />

Wertschöpfungskette digital erfasst<br />

und durch einen leicht zugänglichen<br />

Datenträger, wie beispielsweise<br />

einem QR-Code, abrufbar<br />

gemacht werden. Diese Regelung<br />

soll für eine Vielzahl an Produkte<br />

gelten, die in der EU hergestellt<br />

oder eingeführt werden.<br />

Aktueller Stand und Ausblick<br />

Der DPP ist in der Ökodesign-Verordnung<br />

verankert, die Ende 2023<br />

eine vorläufige Einigung innerhalb<br />

der Europäischen Kommission<br />

erzielt hat. Die Ökodesign-Verordnung<br />

ist ein Rahmenwerk, das<br />

ökologische Mindestan<strong>for</strong>derungen<br />

an Produkte festlegt und die<br />

für die Ökodesign-Verordnung<br />

und den DPP sind unter anderem<br />

Textilien, Möbel, Eisen und Stahl,<br />

Aluminium, Reifen, Farben,<br />

Schmierstoffe, Chemikalien und<br />

Elektronik. Ausnahmen soll es<br />

für Lebensmittel, Futtermittel,<br />

Arzneimittel und lebende Tiere<br />

und Pflanzen geben. Außerdem ist<br />

der DPP für Batterien durch eine<br />

separate Batterieverordnung schon<br />

ab voraussichtlich 2027 Pflicht. Für<br />

Textilien sowie Eisen- und Stahl-<br />

Produkte könnte die Einführung<br />

des DPP ebenfalls bereits 2027<br />

erfolgen. Für die weiteren Produktgruppen<br />

ist der genaue Zeitplan<br />

noch unklar, ab 2030 ist allerdings<br />

bereits für einige Produkte mit<br />

einem DPP zu rechnen.<br />

Bedeutung für Unternehmen<br />

und Verbraucher:innen<br />

Die Verantwortung für den DPP<br />

liegt gemäß den Bestimmungen<br />

bei den Inverkehrbringer:innen<br />

Fazit:<br />

Als entscheidendes Instrument zur Steigerung der<br />

Produktnachhaltigkeit und der Transparenz in der<br />

Wertschöpfungskette bietet der DPP eine doppelte<br />

Perspektive. Einerseits ist er unverzichtbare Pflicht, um<br />

zukünftige Regularien zu erfüllen. Andererseits eröffnet<br />

er die Chance, eine funktionierende IT-Infrastruktur<br />

für den Datenaustausch zu etablieren, die weitreichend<br />

genutzt werden kann. Nutzen Sie diese Möglichkeit zur<br />

Verbesserung – es liegt an Ihnen!<br />

um diese In<strong>for</strong>mationen mühelos<br />

abrufen zu können. Die Implementierung<br />

er<strong>for</strong>dert zudem eine<br />

verstärkte Kommunikation und<br />

Zusammenarbeit entlang der<br />

Wertschöpfungskette sowie eine<br />

interdisziplinäre Kooperation<br />

im Kontext von Nachhaltigkeit<br />

und Digitalisierung. Gleichzeitig<br />

nehmen bereits jetzt viele Unternehmen<br />

den DPP zum Anlass, ihre<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu stärken<br />

– beispielsweise mithilfe von neuen<br />

oder angepassten Geschäftsmodellen,<br />

neuen Einnahmequellen durch<br />

den Verkauf von Daten oder Analysedienstleistungen,<br />

mit Prozessund<br />

Produktoptimierungen über<br />

die Unternehmensgrenzen hinweg<br />

oder mit verbesserter Transparenz,<br />

die unter anderem auch Kaufentscheidungen<br />

beeinflusst.<br />

Neben dem Blickwinkel der<br />

Unternehmen bietet der DPP auch<br />

für Verbraucher:innen Vorteile. Sie<br />

wissen zukünftig leichter über die<br />

Nachhaltigkeit von Produkten<br />

Bescheid und können dies in ihre<br />

Kaufentscheidungen miteinbeziehen.<br />

Darüber hinaus werden<br />

Wiederverwendung, Reparatur und<br />

Recycling durch die im DPP<br />

enthaltenen In<strong>for</strong>mationen für die<br />

Nutzer:innen erleichtert.<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

www.platt<strong>for</strong>m<br />

industrie40.at<br />

Einführung des DPP bestimmt. Die<br />

spezifischen An<strong>for</strong>derungen sowie<br />

die In<strong>for</strong>mationen, die im DPP<br />

enthalten sein müssen, variieren je<br />

nach Produktgruppe und werden in<br />

separaten delegierten Rechtsakten<br />

in den kommenden Jahren definiert.<br />

Zu den er<strong>for</strong>derlichen In<strong>for</strong>mationen<br />

gehören beispielsweise<br />

Reparaturfähigkeit, Zerlegbarkeit,<br />

Recyclingfähigkeit, toxische<br />

Inhaltsstoffe oder Energieverbrauch.<br />

Die ersten Produktgruppen<br />

eines Produkts. Das bedeutet,<br />

dass sie die er<strong>for</strong>derliche Infrastruktur<br />

bereitstellen müssen,<br />

um Daten entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette zu sammeln,<br />

zu speichern und abzurufen –<br />

angefangen bei den Rohstoffen<br />

bis hin zum eigentlichen Produkt,<br />

zur Wiederverwendung oder zum<br />

Recycling. Dies stellt zweifellos eine<br />

große Heraus<strong>for</strong>derung dar: Viele<br />

betroffene Unternehmen sind noch<br />

nicht ausreichend digitalisiert,


8 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Beam up to the next<br />

Engineering-Dimension<br />

Das Engineering des Maschinen-, Anlagen- und<br />

Schaltschrankbaus von morgen wird bereits heute durch<br />

das intelligente Zusammenspiel von Standardisierung,<br />

Digitalisierung und Automatisierung bestimmt. Ohne<br />

diese Faktoren ist ein Aufstieg in die nächste Engineering-<br />

Dimension undenkbar.<br />

EPLAN deckt mit seinen<br />

Engineering-Angeboten<br />

alle Assets der drei<br />

Bereiche ab: Sie sind<br />

digital, transparent,<br />

kollaborativ, modular, skalierbar,<br />

standardisiert, automatisiert und<br />

smart. Welchen Nutzen Ingenieur:innen<br />

in ihrem Workflow durch<br />

die effizient gestaltete EPLAN-Tool-<br />

Landschaft erfahren und welche<br />

nachhaltigen Produktivitätssteigerungen<br />

sich damit erzielen lassen,<br />

wissen die EPLAN-„Guardians of<br />

Engineering“.<br />

EPLAN punktet mit seiner global<br />

führenden Softwarelösung in<br />

den Disziplinen Elektrotechnik,<br />

Automatisierung und Mechatronik,<br />

die alle ein gemeinsames Ziel<br />

verfolgen: Produktivitätssteigerung<br />

durch effektive und effiziente Tool-<br />

Landschaften. Diese Prämisse zieht<br />

sich bei EPLAN durch den gesamten<br />

Wertschöpfungsprozess – von<br />

der Planung über den Betrieb und<br />

die Modernisierung bis hin zum<br />

Rückbau. Das Ergebnis ist Nachhaltigkeit<br />

im Bereich der Workflows,<br />

Produktivitätsabläufe sowie Vernetzung<br />

aller digitalen Prozesse. Dazu<br />

stützen Algorithmen die Sicherheit<br />

der Datenbasis, der Kommunikation<br />

und des Wissens – gespeist aus<br />

Standardisierung, Digitalisierung<br />

und Automated Engineering.<br />

Zukunftsfähige<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

Zusammenarbeit über alle Grenzen<br />

hinweg ist für EPLAN „the rule<br />

of the game“. EPLAN Business<br />

Development Manager Mirsad Mujkic<br />

unterstreicht: „Das beweisen<br />

wir nicht nur durch unser EPLAN<br />

Partner Network, über das wir uns<br />

mit Partnern unterschiedlicher<br />

Branchen, Größen und Geschäftsbereiche<br />

vernetzen, um die<br />

Entwicklung integrierter Lösungen<br />

zur Bewältigung geschäftlicher<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen unserer Kunden<br />

laufend voranzutreiben.“ Auch<br />

das EPLAN-Datenportal entspricht<br />

mit seinem hochwertigen digitalen<br />

Produktkatalog, in dem zahlreiche<br />

erstklassige Komponentenhersteller:innen<br />

vertreten sind, dieser<br />

Devise.<br />

<strong>Smart</strong>e Methoden bietet EPLAN<br />

seinen User:innen auch für deren<br />

Arbeitsumfeld an, damit sie sich<br />

auf die produktiven Aspekte ihrer<br />

Arbeit fokussieren können. So<br />

werden repetitive Tätigkeiten<br />

eliminiert und neue Freiräume für<br />

Kreativität geschaffen. Das macht<br />

Arbeitsplätze attraktiver, beschleunigt<br />

Projektabläufe, verhindert<br />

die Wissensabwanderung durch<br />

Mitarbeiter:innen, die das Team<br />

verlassen, und erleichtert den<br />

Arbeits- und Projekteinstieg neuer<br />

Mitarbeiter:innen.<br />

Standardisierung schafft<br />

Ordnung im Chaos<br />

Da Projekte im Maschinen- und<br />

Anlagenbau immer komplexer<br />

werden, und in Folge auch der<br />

Funktionsumfang von Software<br />

stetig größer wird, sind Standards<br />

unabdingbar – so auch in der<br />

Elektrotechnik. Dazu erklärt<br />

GUARDIANS OF<br />

ENGINEERING<br />

Das Team, das für Sie<br />

da ist:<br />

FOTO:EPLAN<br />

FOTO: EPLAN<br />

FOTO: EPLAN<br />

FOTO:EPLAN<br />

Mehr In<strong>for</strong>mationen unter:<br />

www.eplan.at/future-ofengineering<br />

Mirsad Mujkic<br />

alias<br />

MULTI MIRSAD<br />

dirigiert die Common<br />

Engineering World<br />

Rainer Neußner<br />

alias<br />

ROCKET RAINER<br />

ist der Meister der<br />

Digitalisierung<br />

Dominik Hiermayer<br />

alias<br />

DANGER DOM<br />

ist der König der<br />

Automatisierung<br />

Christoph Hausmann<br />

alias<br />

CAPTAIN CHRIS<br />

ist der Anführer der<br />

Standardisierung


MEDIAPLANET | 9<br />

FOTO: EPLAN<br />

EPLAN Consultant für Standards,<br />

Christoph Hausmann: „Alljährlich<br />

erfährt die EPLAN-Platt<strong>for</strong>m eine<br />

neue Version mit Features und<br />

Funktionen, die aktuelle Trends<br />

und jegliche Workflows lanciert.<br />

Auch das bereits erwähnte EPLAN<br />

Data Portal mit derzeit 482 Hersteller-Daten<br />

bietet standardisierte<br />

Artikeldaten, die ein medienbruchfreies<br />

Arbeiten garantieren.“<br />

Zusätzlich wurde der EPLAN-<br />

Engineering-Standard neu<br />

etabliert. Hier bündelt EPLAN sein<br />

Know-how aus der Praxis und stellt<br />

Daten in Form von Standardisierungsvorlagen,<br />

Applikationsbeispielen,<br />

Best Practices und Industry<br />

Samples zum Download zur Verfügung.<br />

Ab EPLAN-Platt<strong>for</strong>mversion<br />

2024 können diese über einen<br />

Button in der Bedienoberfläche<br />

heruntergeladen werden.<br />

Digitalisierung vernetzt alle Orte<br />

des Engineering-Geschehens<br />

Digitalisierung ist die Basis, um beispielsweise<br />

per digitalem Zwilling<br />

Entwicklungs- und Herstellungsprozesse<br />

über den gesamten<br />

Wertschöpfungsprozess bis hin<br />

zur Erstellung eines Retrodesigns<br />

rasch, effizient und kostengünstig<br />

bewerkstelligen zu können.<br />

Über eMANAGE lässt sich<br />

dies ganzheitlich wirtschaftlich<br />

bewältigen: Die Anwender:innen<br />

profitieren dank der Integration<br />

der Platt<strong>for</strong>mlösungen EPLAN<br />

Electric P8 und EPLAN Pro Panel<br />

von durchgängigen Prozessen. So<br />

können Projekte bequem in die<br />

EPLAN-Cloud hoch- und zur weiteren<br />

Bearbeitung wieder auf die<br />

Platt<strong>for</strong>m heruntergeladen werden.<br />

Passieren Fehler, werden die<br />

Projektdaten in der EPLAN-Cloud<br />

über EPLAN eVIEW mithilfe von<br />

standortunabhängigen Sichtungen<br />

und zu kommentierenden<br />

Änderungen korrigiert. Rainer<br />

Neußner, EPLAN Consultant für<br />

Digitalisierung, hält dazu fest:<br />

„Cloudbasierte Workspaces gepaart<br />

mit hohen IT-Security-Standards<br />

bieten zur Projektabwicklung<br />

auch die nötigen Schnittstellen zu<br />

Zulieferern, Partnern und Kunden<br />

an. EPLAN eSTOCK sorgt zusätzlich<br />

mit seinem cloudbasierten Artikelmanagement<br />

für allerorts und<br />

jederzeit zugreifbare und damit<br />

durchgängige Prozesse.“<br />

Pfeilschnelle Elektrokonstruktion<br />

per Automated Engineering<br />

Zur Zeitersparnis in der Maschinen-<br />

und Anlagenbauprojektierung<br />

trägt EPLAN mit Projektvorlagen,<br />

der Wiederverwendung von Standardschaltungen<br />

aus Bibliotheken,<br />

automatisch abgeleiteten Dokumentationen<br />

und auf Knopfdruck<br />

erstellbaren Schaltplänen bei. So<br />

erfolgt die Elektrokonstruktion in<br />

Stunden oder gar Minuten.<br />

Makros, die für individuelle<br />

Projekte eigens erstellt werden,<br />

sind hierfür das A und O – sie<br />

können später rasch nach Variablen<br />

und Optionen sowie logischen<br />

Verknüpfungen skaliert und für<br />

neue Projekte als Vorlage genutzt<br />

werden. Dank dieser Möglichkeit<br />

lässt sich z. B. ein Schaltplan um bis<br />

zu 80 % schneller generieren.<br />

Hierfür hat Dominik Hiermayer,<br />

EPLAN Consultant Automation<br />

Engineering, einen Tipp: „Über<br />

die cloudbasierte Lösung eBUILD<br />

lässt sich automatisiertes Engineering<br />

leicht implementieren.<br />

Damit können erprobte Vorlagen<br />

wiederverwendet, neue Schaltpläne<br />

automatisiert erstellt, Bibliotheken<br />

überall genutzt und Engineering-<br />

Prozesse standardisiert werden.“<br />

Hotlines für nachhaltiges<br />

Engineering<br />

EPLAN steht seinen User:innen<br />

darüber hinaus beratend und<br />

unterstützend zur Seite. Workshops,<br />

User:innen-Meetings,<br />

Trainings, persönliche Beratungsund<br />

Coaching-Termine, White<br />

Papers oder die EPLAN Training<br />

Academy für alle Qualifizierungsfragen<br />

sind nur einige mögliche<br />

Hilfestellungen. Über einen stetig<br />

wachsenden Pool an Tutorial-<br />

Videos geben außerdem die<br />

„EPLAN Guardians of Engineering“<br />

Projektierungstipps zu sämtlichen<br />

Belangen eines effizienten<br />

Workflows.


10 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

EXPERTISE<br />

Daten und Dialog: Natural Language<br />

Processing und generative KI als<br />

Zukunftstreiber in der Produktion<br />

In einer Zeit, in der produzierende Unternehmen mit ständig wachsenden<br />

Datenmengen, komplexen Marktan<strong>for</strong>derungen und dem Druck zur<br />

Effizienzsteigerung konfrontiert sind, bieten Technologien wie Natural Language<br />

Processing (NLP) und generative künstliche Intelligenz (GenAI) neue Chancen zur<br />

Bewältigung und können entscheidend für die Zukunftsfähigkeit in der Industrie sein.<br />

Dipl.-Ing.<br />

Benedikt Fuchs<br />

Gruppenleiter<br />

Digitalisierungs- und<br />

Kompetenzmanagement<br />

Fraunhofer<br />

Austria<br />

FOTO: FRAUNHOFER AUSTRIA/INTERFOTO.AT<br />

NLP ermöglicht eine Nutzung<br />

und tiefgreifende<br />

Analyse von unstrukturierten<br />

Daten, während<br />

GenAI innovative Lösungsansätze<br />

in der Produktentwicklung<br />

und Prozessoptimierung bietet.<br />

Zusammen bilden sie ein leistungsstarkes<br />

Duo, das die Art und Weise,<br />

wie produzierende Unternehmen<br />

operieren und mit ihren Mitarbeitenden<br />

interagieren, grundlegend<br />

verändert.<br />

Unstrukturierte Daten in der<br />

Produktion sind u.a Textdokumente<br />

wie Produktionsberichte und Wartungsprotokolle.<br />

NLP ermöglicht<br />

die Analyse dieser Daten, um nützliche<br />

In<strong>for</strong>mationen zu extrahieren.<br />

GenAI hingegen nutzt diese Daten<br />

sowie weitere Trainingsdaten,<br />

darunter Bilder und Videos, um<br />

neue Inhalte zu generieren. In der<br />

Produktion können so beispielsweise<br />

Wartungstätigkeiten detaillierter<br />

analysiert und Maschinenausfälle<br />

genauer vorhergesagt werden, was<br />

letztlich zu effizienteren Entscheidungsprozessen<br />

führt.<br />

Ein weiterer Vorteil liegt in der<br />

Interaktion mit den Mitarbeitenden.<br />

NLP und GenAI legen die<br />

Basis für eine natürliche Kommunikation<br />

zwischen Menschen und<br />

Maschine, wodurch Mitarbeitende<br />

effizienter auf Systemhinweise<br />

reagieren und Produktionsanlagen<br />

intuitiver bedienen können. Dies<br />

verbessert nicht nur die Produktivität,<br />

sondern erhöht auch die<br />

Arbeitszufriedenheit.<br />

Die Implementierung ist<br />

allerdings nicht einfach. Die Verarbeitung<br />

von unstrukturierten<br />

Daten er<strong>for</strong>dert <strong>for</strong>tschrittliche<br />

Algorithmen und leistungsfähige<br />

Rechenkapazitäten. Zudem<br />

müssen Unternehmen sicherstellen,<br />

dass die Interaktion zwischen<br />

KI-Systemen und Mitarbeitenden<br />

ethischen Grundsätzen und<br />

gesetzlichen An<strong>for</strong>derungen, wie<br />

dem Schutz der Privatsphäre der<br />

Angestellten, genügt.<br />

In der angewandten Forschung<br />

werden derzeit Lösungen entwickelt,<br />

die sowohl den technischen<br />

und organisatorischen An<strong>for</strong>derungen<br />

als auch den Bedürfnissen der<br />

Mitarbeitenden gerecht werden.<br />

NLP und GenAI sind nicht nur<br />

Technologien der Zukunft; sie sind<br />

die Schlüssel zur Optimierung der<br />

Gegenwart. Durch ihre Fähigkeit,<br />

unstrukturierte Daten nutzbar zu<br />

machen und die Interaktion<br />

zwischen Mensch und Maschine zu<br />

verbessern, markieren sie einen<br />

Wendepunkt in der Produktion.<br />

Mehr von Frauenhofer<br />

Austria unter:<br />

www.fraunhofer.at


MEDIAPLANET | 11<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

FEEI am Puls der Zeit:<br />

Künstliche Intelligenz als Standortfaktor<br />

KI- und Cybersecurity-Kompetenz aufbauen und Wettbewerbsvorteile sichern<br />

Die Elektro- und Elektronikindustrie<br />

ist Taktgeber<br />

der Innovation und<br />

Enabler der Zukunft.<br />

Als solche setzt sich die Branche<br />

intensiv mit dem breiten Feld der<br />

künstlichen Intelligenz und damit<br />

verbunden dem immer wichtiger<br />

werdenden Bereich der Cybersecurity<br />

auseinander. FEEI-Geschäftsführerin<br />

Marion Mitsch gibt<br />

Einblick in aktuelle Entwicklungen.<br />

Künstliche Intelligenz am Vormarsch<br />

Ob ChatGPT oder intelligente<br />

Industrieanlagen: Immer neue und<br />

erweiterte KI-Anwendungen nehmen<br />

Einfluss auf Wirtschaft und<br />

Gesellschaft. Wie auch im Bereich<br />

der Digitalisierung sind europäische<br />

Unternehmen zunehmend<br />

ge<strong>for</strong>dert, künstliche Intelligenz zu<br />

nützen, um ihre Produktivität zu<br />

steigern, Innovationen zu fördern<br />

und die Kundenerfahrung zu<br />

verbessern.<br />

Standortsicherung durch KI<br />

Der Wirtschaftsstandort Österreich<br />

steht aufgrund der nach wie vor<br />

hohen Inflation, steigender Löhne<br />

und der Klima- und Energiekrise<br />

unter enormem Druck. Für<br />

heimische Unternehmen bringt<br />

der Einsatz künstlicher Intelligenz<br />

gerade in dieser heraus<strong>for</strong>dernden<br />

Zeit große Chancen mit sich, neue<br />

und effizientere Wege zu gehen<br />

– was sich positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit<br />

Österreichs auswirken<br />

kann. Dabei muss der Fokus<br />

verstärkt auf Maßnahmen gelegt<br />

werden, die damit verbundenen<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen zu bewältigen.<br />

AI Act & Cybersicherheit<br />

Es braucht die Förderung von<br />

Bildung und Weiterbildung, den<br />

Aufbau einer KI-Infrastruktur, die<br />

auf ethischen Prinzipien basiert,<br />

sowie die Auseinandersetzung mit<br />

Cybersecurity – denn die Risiken<br />

für Cyberangriffe und die Verbreitung<br />

von Desin<strong>for</strong>mation steigen.<br />

„Das verlangt nach einer engen<br />

Zusammenarbeit von Wirtschaft,<br />

Politik und Gesellschaft – sowohl<br />

auf nationaler als auch auf<br />

europäischer Ebene“, betont<br />

Mitsch, die darüber hinaus auf den<br />

kürzlich von der Europäischen<br />

Union verabschiedeten Artificial<br />

Intelligence Act (AI Act) eingeht:<br />

„Der AI Act ist das erste Gesetz, das<br />

künstliche Intelligenz reguliert,<br />

damit einhergehende Risiken<br />

aufzeigt und gleichzeitig einen<br />

Rahmen schafft, um europäische<br />

KI-Innovationen zu fördern.“ Mit<br />

dem AI Act nimmt die EU eine<br />

Vorreiterrolle in dem Bereich ein,<br />

die – so ist zu hoffen – damit auch<br />

international als Vorbild dient.<br />

Lesen Sie mehr unter www.feei.at<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Visual Analytics für Trust-Building:<br />

Ein Werkzeug im Dienst der EU-Ethik-<br />

Leitlinien für eine vertrauenswürdige KI<br />

Datenbasierte Entscheidungen führen zu Gewinn: Systematische Datenakquise und -analyse vereinfachen die<br />

Auswertung großer Datenmengen erheblich. Trotz Automatisierung sind menschliches Urteilsvermögen und<br />

Expert:innen-Assessments v.a. bei kritischen Entscheidungen unumgänglich.<br />

Die Ethik-Leitlinien<br />

für eine vertrauenswürdige<br />

KI der<br />

Europäischen Union<br />

legen menschliches<br />

Handeln und Beaufsichtigung als<br />

äußerst wichtige Grundlagen beim<br />

Einsatz von automatischen<br />

Analysemethoden fest. Genau<br />

dafür bietet eine interaktive<br />

Datenvisualisierung alle er<strong>for</strong>derlichen<br />

Techniken. Sie schafft eine<br />

leicht zugängliche Schnittstelle<br />

zwischen Menschen, Algorithmen<br />

und Daten und unterstützt<br />

Expert:innen bei Interpretation<br />

und Beurteilung von automatisiert<br />

erstellten Analyseergebnissen.<br />

Gleichzeitig erhöhen die Visualisierungen<br />

das Vertrauen in diese<br />

automatisierten Methoden; sie<br />

schaffen Transparenz, verbessern<br />

die Nachvollzieh- und Erklärbarkeit<br />

und eröffnen vielfältige<br />

Kommunikationsmöglichkeiten für<br />

die Ergebnisse. So kann beispielsweise<br />

ein Mensch als Profi ein<br />

Modell zur automatischen<br />

Erkennung von Anomalien<br />

ergänzen, indem er plötzliche<br />

Spitzen von Sensorwerten visuell<br />

evaluiert und gegebenenfalls als<br />

ungefährlich markiert, weil sie<br />

während eines Wartungsintervalls<br />

entstanden sind. Datenvisualisierung<br />

ist somit eine essenzielle<br />

Anwendung, um eine effiziente<br />

Zusammenarbeit von Mensch und<br />

Maschine zu schaffen.<br />

Dr. in Johanna Schmidt leitet die<br />

Visual Analytics Forschungsgruppe<br />

am VRVis Zentrum für Virtual<br />

Reality und Visualisierung. Sie ist<br />

Expertin für Datenanalyse und<br />

Visualisierung, insbesondere in den<br />

Bereichen Industrie und Energieversorgung.<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

www.vrvis.at


12 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Weiterbilden und Netzwerken<br />

Schutz vor Cyberattacken und Data Breach<br />

16.05.2024<br />

Hilton Vienna Plaza<br />

www.weka-akademie.at/schutz-vor-cyberattacken-und-data-breach/<br />

Update Datenschutzrecht –<br />

aktuelle Entscheidungen zur DSGVO<br />

04.06.2024<br />

Online<br />

www.weka-akademie.at/update-datenschutzrecht-aktuelle-entscheidungen/<br />

Erfolgreiche Führung im Generationenmix<br />

12.06.2024<br />

Hilton Vienna Plaza<br />

www.weka-akademie.at/erfolgreiche-fuehrungim-generationenmix/<br />

ChatGPT als Assistenz im Arbeitsalltag<br />

20.06.2024<br />

Hilton Vienna Park<br />

www.weka-akademie.at/chatgpt-als-assistenz-imarbeitsalltag/<br />

Datenanalyse mit Excel und KI<br />

06.08.2024<br />

Online<br />

www.weka-akademie.at/datenanalyse-mit-excelund-ki/<br />

KI-unterstützte Text- und Bildgestaltung<br />

13.08.2024<br />

Online<br />

www.weka-akademie.at/ki-unterstutzte-text-undbildgestaltung/<br />

Arbeitnehmer-Datenschutz<br />

19.06.2024<br />

Online<br />

www.weka-akademie.at/arbeitnehmer-datenschutz/<br />

JETZT TICKETS<br />

SICHERN!<br />

Expertenduo Summit


MEDIAPLANET | 13<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Zertifikats-Lehrgang<br />

Instandhaltungs-Management<br />

08.04. - 11.04.2024<br />

Arcotel Donauzentrum, Wien<br />

www.imh.at/instandhalter<br />

Digitalisierung & Automatisierung<br />

am Service Desk<br />

10.04. - 11.04.2024<br />

DoubleTree by Hilton Vienna Schönbrunn, Wien<br />

www.imh.at/digital-service<br />

Business Continuity Management<br />

ab 16.04.2024<br />

Online<br />

www.imh.at/business-continuity<br />

Personaleinsatz in der Produktion flexibilisieren<br />

23.04. - 24.04.2024<br />

Austria Trend Hotel Savoyen, Wien<br />

www.imh.at/schichtplanung<br />

Lehrlinge verstehen, führen & motivieren<br />

23.04. - 24.04.2024<br />

Arcotel Donauzentrum, Wien<br />

www.imh.at/lehrlinge<br />

Einkauf – digital & nachhaltig<br />

24.04.2024<br />

Schlosspark Mauerbach, Mauerbach<br />

www.imh.at/einkauf<br />

Rechtssicherer Einsatz von KI im Unternehmen<br />

ab 25.04.2024<br />

Online<br />

www.imh.at/ki-online<br />

6. Jahres<strong>for</strong>um Pulverbeschichtung<br />

14.05. - 16.05.2024<br />

Hotel Ploberger, Wels<br />

www.imh.at/pulver<br />

Erfolgsfaktor Data Analytics<br />

ab 21.05.2024<br />

Online<br />

www.imh.at/dataanalytics-online<br />

Digitalisierung in der Instandhaltung<br />

04.06. - 05.06.2024<br />

Arcotel Wimberger, Wien<br />

www.imh.at/instandhaltung<br />

Cyber-Resilience<br />

10.06. - 11.06.2024<br />

Arcotel Wimberger, Wien<br />

www.imh.at/cyberresilience<br />

Produktionsplanung NEU gedacht<br />

10.06. - 11.06.2024<br />

Arcotel Wimberger, Wien<br />

www.imh.at/produktionsplanung<br />

Effizientes Lagermanagement in der Praxis<br />

17.06. - 19.06.2024<br />

Wien<br />

www.imh.at/lagermanagement<br />

Führungswissen kompakt –<br />

speziell für Techniker:innen!<br />

17.06. - 19.06.2024<br />

Arcotel Wimberger, Wien<br />

www.imh.at/techniker-fuehrung<br />

Spezialtag AI-Act<br />

19.06.2024<br />

DoubleTree by Hilton Vienna Schönbrunn, Wien<br />

www.imh.at/ai-act<br />

FutureHub: Data<br />

25.06.2024<br />

Palais Berg, Wien<br />

www.imh.at/futurehub-data


14 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

INTERVIEW<br />

MAG. a DR. in Christine Wahlmueller-Schiller<br />

Marketing & Communications<br />

Center <strong>for</strong> Technology Experience<br />

Industrie 5.0:<br />

Den Menschen in den<br />

Mittelpunkt rücken<br />

FOTO: AIT<br />

Warum Industrie 5.0 jetzt Industrie 4.0 ablöst und welche Chancen Österreichs<br />

Unternehmen haben, erklären Kommunikations- und Marketing-Expertin Christine<br />

Wahlmüller-Schiller und die Forscherin Setareh Zafari vom Center <strong>for</strong> Technology<br />

Experience des Austrian Institute of Technology (AIT).<br />

Text <br />

Werner<br />

Sturmberger<br />

Was unterscheidet Industrie 4.0<br />

von Industrie 5.0?<br />

Wahlmüller-Schiller: Industrie<br />

5.0 ist eine Reaktion auf die<br />

multiplen Krisen, wie auch auf<br />

Entwicklungen in der Produktionsumgebung<br />

selbst. Sie setzt auf drei<br />

Schwerpunkte: Nachhaltigkeit,<br />

Resilienz und Menschenzentrierung:<br />

Die Industrie 4.0 war sehr<br />

stark auf Technologie fokussiert:<br />

Automatisierung, Internet of<br />

Things, Cloud-Lösungen und<br />

künstliche Intelligenz. Industrie<br />

5.0 versucht, den Menschen wieder<br />

in den Mittelpunkt der Produktion<br />

und Produktionsumgebung zu<br />

rücken. Die anderen beiden Säulen<br />

sind Nachhaltigkeit und Resilienz:<br />

Die multiplen Krisen – die Energiekrise,<br />

die Covid-19-Pandemie sowie<br />

der Krieg in der Ukraine – haben<br />

gezeigt, dass es hier Aufholbedarf<br />

gibt. Wir müssen unsere<br />

Produktionsumgebungen langfristig<br />

zukunftsfit und damit auch<br />

krisensicher gestalten. Nur so kann<br />

Europa seine Führungsrolle im<br />

Industriebereich beibehalten und<br />

stärken. Industrie 5.0 soll uns nicht<br />

zuletzt dabei helfen, Bewusstsein<br />

für diese Schwerpunkte zu schaffen<br />

und entsprechenden Veränderungen<br />

anzustoßen. Im beständigen<br />

Austausch mit CIOs merke ich,<br />

dass diese Themensetzung auch<br />

wirklich Anklang findet.<br />

Was kann man sich unter<br />

Mensch-Zentrierung vorstellen?<br />

Zafari: Das Ziel ist es, den<br />

Menschen und seine einzigartigen<br />

Fähigkeiten in das Zentrum des<br />

Produktionsprozesses zu rücken.<br />

Das berührt u.a. Forschungsbereiche<br />

wie Future Digital Interfaces<br />

oder auch Extended Reality<br />

für industrielle Anwendungen.


MEDIAPLANET | 15<br />

Ein Beispiel: Beim Projekt<br />

CRANEium haben wir uns im<br />

Auftrag von Industrie-Logistik-sehr<br />

gemeinsam mit den Kranoperatoren<br />

die Frage gestellt, wie man<br />

Hallenkräne möglichst sicher<br />

und kom<strong>for</strong>tabel steuern kann.<br />

Das Ergebnis ist eine optimierte<br />

Remote-Steuerung, die den<br />

Arbeitsplatz flexibel werden lässt.<br />

Kranfahrer:innen müssen nicht<br />

mehr in der Krankabine sitzen.<br />

Die Steuerung kann im Büro oder<br />

sogar von zu Hause aus erfolgen.<br />

Das erlaubt es, den Arbeitsplatz<br />

sicherer, ergonomischer, etwa auch<br />

den Bedürfnissen von Menschen<br />

mit Behinderungen entsprechend,<br />

und damit auch produktiver zu<br />

gestalten. Das Beispiel zeigt, wie<br />

Mitarbeiter:innen und Unternehmen<br />

gleichermaßen von Industrie<br />

5.0 Anwendungen profitieren.<br />

Wie hält der Industriestandort<br />

Österreich mit den aktuellen Entwicklungen<br />

Schritt?<br />

Im Bereich Automatisierung ist<br />

sehr viel passiert. Nachholbedarf<br />

gibt es sicherlich in punkto<br />

Digitalisierung – bei der digitalen<br />

Abbildung von Produktions-Prozessen,<br />

dem Einsatz von KI und<br />

Machine Learning, der Gestaltung<br />

von Interfaces für eine bessere<br />

User Experience sowie bei der<br />

Verknüpfung all dieser Teilbereiche.<br />

Dabei gestaltet sich nicht nur<br />

die Implementierung in bestehen<br />

Unternehmensstrukturen als<br />

heraus<strong>for</strong>dernd. Hinzukommen<br />

der Fachkräftemangel sowie das<br />

strenge europäische Regelwerk<br />

für den Umgang mit Daten – etwa<br />

die Datenschutzgrundverordnung<br />

oder die Cybersecurity-Richtlinie<br />

NIS2. Wie kann ich Daten sicher,<br />

sinnvoll und im Einklang mit der<br />

Regulatorik verwenden? Das ist<br />

keine triviale Frage.<br />

Wie unterstützt das AIT österreichische<br />

Unternehmen?<br />

Wahlmüller-Schiller: Im AIT gibt<br />

es sieben Center, die mit der<br />

Industrie in vielen Bereichen<br />

zusammenarbeiten. Als AIT Center<br />

<strong>for</strong> Technology Experience bringen<br />

wir unsere Expertise zu eXtended<br />

Reality (XR), Human/Robot<br />

Collaboration und Future Digital<br />

Interfaces in Pilotprojekten wie<br />

etwa CRANEium ein. Es ist uns<br />

aber auch ein großes Anliegen,<br />

niederschwellige Kooperations<strong>for</strong>men<br />

zu etablieren. Wir sind Partner<br />

im EDIH (European Digital<br />

Innovation Hub) AI5Production<br />

unter Leitung der TU Wien<br />

Pilotfabrik Industrie 4.0, wo wir<br />

KMU aber auch Großunternehmen<br />

bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten<br />

unterstützen und<br />

kostenlose Trainings und „Test<br />

be<strong>for</strong>e Invest“ Kleinprojekte<br />

anbieten. AI5Production bietet ein<br />

ideales Experimentierfeld, um<br />

gemeinsam mit Unternehmen<br />

innovative Lösungen im Sinne der<br />

Industrie 5.0 entwickeln und<br />

umsetzen zu können. So wird das<br />

große Potential von Industrie 5.0<br />

für Unternehmen greifbar.<br />

Weitere In<strong>for</strong>mationen<br />

finden Sie unter:<br />

Cranium<br />

AI5Production:<br />

ai5production.at/<br />

test-be<strong>for</strong>e-invest/<br />

ai5production.at/<br />

skills-andtrainings/<br />

Wenn Digitalisierung zum Werkzeug wird<br />

Auch in der Handwerks- und Baubranche hält die voranschreitende Digitalisierung längst Einzug. Ein Unternehmen, das<br />

die Trends in diesem Sektor aktiv vorantreibt, ist Würth Österreich. Durch innovative Technologien und Softwarelösungen<br />

unterstützt der B2B-Montagespezialist Handwerksbetriebe und die Industrie dabei, ihre täglichen Heraus<strong>for</strong>derungen zu<br />

meistern und daneben Kosten und Zeit zu sparen.<br />

Viele Handwerkerinnen<br />

und Handwerker kennen<br />

die Situation: Nach<br />

einem langen Tag auf<br />

der Baustelle oder in der Werkstatt<br />

ist es spät geworden, das Material<br />

muss noch nachbestellt werden.<br />

FOTO: WÜRTH<br />

Mit digitalen Beschaffungsmöglichkeiten<br />

spielt die Uhrzeit keine<br />

Rolle mehr – so bietet Würth über<br />

den Online-Shop und die App bis<br />

hin zu digitalen Anbindungen<br />

des eigenen Bestellsystems einen<br />

digitalen Marktplatz an. Mittels<br />

elektronischen Einkaufs können<br />

Routineprozesse zudem optimiert<br />

werden: Von der Bestellerfassung<br />

über die Kommunikation mit dem<br />

Lieferanten bis hin zur Warenannahme,<br />

Rechnungslegung und<br />

Bezahlung. Der gesamte Bestellprozess<br />

wird digital und nahtlos<br />

abgewickelt. Das spart nicht nur<br />

Zeit, sondern auch Kosten.<br />

Intelligentes Lagermanagement<br />

Weniger suchen, mehr finden!<br />

Auch beim Lagermanagement<br />

bietet die Digitalisierung viele Vorteile<br />

und einen Überblick über alle<br />

Verbrauchsmaterialien, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffe. Dank laufender<br />

Nachbestellung mithilfe der Würth<br />

App können Materialengpässe<br />

zudem vermieden werden. Mit den<br />

Würth ORSY® Automaten zum Beispiel<br />

haben Kunden rund um die<br />

Uhr, vollautomatisch und transparent<br />

Zugriff auf Verbrauchsmaterialien,<br />

Werkzeuge und Maschinen.<br />

Zettelwirtschaft war gestern<br />

So geht Digitalisierung bei Würth:<br />

Dank der modernen Software<br />

ORSY®online wissen Kunden<br />

genau, welche Maschine wo im<br />

Einsatz ist und wann der nächste<br />

Prüf- oder Wartungstermin fällig<br />

ist. Alle Maschinen und Betriebsmittel<br />

werden digital verwaltet und<br />

organisiert – von der Bohrmaschine<br />

über die persönliche Schutzausrüstung<br />

bis hin zu Feuerlöschern.<br />

Damit bleibt mehr Zeit für das<br />

Wesentliche.<br />

Coming soon!<br />

Nähere Infos gibt es<br />

bald in einer neuen<br />

Podcast-Folge zum<br />

Thema „Digitales<br />

Handwerk“<br />

exciting-tech.com/<br />

podcast


—<br />

Let‘s write the future.<br />

Mit digitalen Lösungen zur Verbesserung<br />

der Energieeffizienz.<br />

Wo Energie verbraucht wird, kann auch Energie gespart werden.<br />

Die Verbesserung der Energieeffizienz ist der effektivste Weg,<br />

um die CO2-Emissionen zu senken. Wir bei ABB wollen die Welt<br />

in Bewegung halten und dabei jeden Tag Energie sparen. Das ist<br />

ein einfaches und realistisches Ziel – gemeinsam können wir es<br />

erreichen. Wir tun unser Bestes, doch mit Ihrer Unterstützung<br />

können wir noch mehr erreichen. Machen Sie mit und lassen Sie<br />

uns gemeinsam die Energieeffizienz verbessern. www.abb.at

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!