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Transformation des Gesundheitswesens

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FOTO: GETTY IMAGES<br />

EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />

Ein umfassender Leitfaden für das Gesundheitswesen<br />

Lesen Sie mehr unter zukunft-medizin.info<br />

<strong>Transformation</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Gesundheitswesens</strong><br />

Der Mensch<br />

im Mittelpunkt<br />

Lean Management<br />

Hygiene 4.0<br />

Digitalisierung im Gesundheitsbereich<br />

Unsere Therapieliegen - unübertroffen in punkto<br />

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

Höchste Qualität bei Standard- und individuellen Formaten<br />

Reparaturfähig, extrem lange haltbar<br />

Bis 300 Kilo belastbar, extra niedriger Einstieg<br />

Regional und wirtschaftlich: Fertigung in<br />

Böhmen, Qualitätskontrolle in Österreich<br />

VON REHA-<br />

INSTITUTEN<br />

EMPFOHLEN<br />

www.schuhfriedmed.at


2 | Lesen Sie mehr unter: zukunft-medizin.info<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

VORWORT<br />

04<br />

Prof. Dr. Alfred Angerer<br />

Lean Healthcare:<br />

Die drei Erfolgsfaktoren<br />

einer <strong>Transformation</strong><br />

08<br />

Prof. Dr. Ojan Assadian<br />

Die Zukunft der<br />

Krankenhaushygiene<br />

muss auch digital sein<br />

10<br />

Austromed<br />

Medizinprodukte-Branche:<br />

Wirtschaftsfaktor und<br />

Innovationstreiberin<br />

EVENTTIPPS<br />

Herbstsymposium<br />

10.11.2023 / Ort: Wien<br />

TSB-Tagung<br />

12. – 13.03.2024 / Ort: Salzburg<br />

Details auf www.oevk.at<br />

Business Development Manager: Anna<br />

Deisenhammer, BA<br />

Sales Director: Florian Rohm, BA<br />

Lektorat: Sophie Müller, MA<br />

Layout: Juraj Príkopa<br />

Managing Director: Bob Roemké<br />

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH ·<br />

Bösendorferstraße 4/23 · 1010 Wien · ATU<br />

64759844 · FN 322799f FG Wien<br />

Impressum:mediaplanet.com/at/impressum/<br />

Distribution: Mediaplanet GmbH<br />

Druck: Walstead NP Druck GmbH<br />

Tel: +43 1 236 34380<br />

E-Mail: hello-austria@mediaplanet.com<br />

ET: 29.09.2023<br />

Bleiben Sie in Kontakt:<br />

MediaplanetAustria<br />

@mediaplanet.austria<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

FOTO: ©INITS<br />

Irene Fialka<br />

CEO von INiITS<br />

Wiens Hightech<br />

Inkubator, Managing<br />

Director Health<br />

Hub Vienna und<br />

Präsidentin von<br />

woman in Health IT<br />

Das Krankenhaus<br />

der Zukunft bewegt –<br />

nicht nur die Gemüter!<br />

Es wird viel diskutiert, wie Krankenhäuser in der<br />

Zukunft funktionieren könnten bzw. auch müssen,<br />

um effizienter zu werden.<br />

Veränderung ist aber immer<br />

schwer. Es gilt, viele Interessen<br />

und Gewohnheiten<br />

zu berücksichtigen, und<br />

es existieren verschiedene Sichtweisen<br />

– von „Endlich kann ich das mit<br />

dem Smartphone erledigen!“ bis „Das<br />

haben wir immer schon so gemacht,<br />

es funktioniert ja eh!“. Eines ist aber<br />

klar: Es muss sich etwas ändern. Nur<br />

so können wir vor dem Hintergrund<br />

der aktuellen Kostenentwicklung,<br />

der Entwicklungen bei den betroffenen<br />

Fachkräften und <strong>des</strong> Bedarfs<br />

an Gesundheitsdienstleistungen die<br />

Qualität aufrechterhalten. Die gute<br />

Nachricht ist: Es bewegt sich etwas,<br />

wenn auch immer noch zögerlich.<br />

Den einen oder anderen ärztlichen<br />

Termin in einer Ordination kann man<br />

bereits digital vereinbaren, wie beim<br />

Kauf eines Kinotickets. Ich suche mir<br />

einfach den Tag und die Zeit aus, zu<br />

der ich als Patient:in selbst am besten<br />

kann. Warum auch nicht? Es gibt auch<br />

erste Erfahrungen mit Spitälern vorgelagerten<br />

Erstversorgungszentren. Sie<br />

entlasten das Spitalspersonal und den<br />

Betrieb und verkürzen v. a. die Wartezeiten.<br />

Die schnellere Behandlung von<br />

Patient:innen ist immer die bessere,<br />

sowohl der einfacheren als auch der<br />

schwierigeren Fälle. Die Möglichkeiten<br />

der Verrechnung digitaler Gesundheitslösungen<br />

mit den Krankenkassen,<br />

wie es sie z. B. in Deutschland bereits<br />

gibt, werden intensiv diskutiert. In<br />

den OP-Sälen finden Operationsroboter<br />

und Augmented-Reality-Brillen<br />

Einzug. Es werden krankenhausassoziierte<br />

Infektionen mit Hilfe von<br />

Künstlicher Intelligenz (KI) zurückgedrängt.<br />

KI hilft, die Wundheilung zu<br />

überwachen, die Therapie von Schlaganfällen,<br />

Demenz oder Long-COVID<br />

zu personalisieren, Knötchen in der<br />

Lunge in CT-Bildern schneller und<br />

treffsicherer zu erkennen oder die Entwicklung<br />

muskuloskelettaler Erkrankungen<br />

leichter zu verfolgen. All diese<br />

Technologien helfen Ärzt:innen und<br />

dem Pflegepersonal, Zeit zu sparen. Sie<br />

ermöglichen Ad-hoc-Zugriff auf Erfahrungswerte,<br />

die vielleicht im eigenen<br />

Haus gerade nicht verfügbar sind, und<br />

erhöhen die Versorgungsqualität. Die<br />

Möglichkeiten sind schier unendlich<br />

– die Technologien sind verfügbar, wir<br />

müssen sie nur noch einsetzen.<br />

Der Mut, sich auf neue Technologien<br />

einzulassen, ist allerdings im internationalen<br />

Vergleich bei uns noch<br />

überschaubar. Im (auch europäischen)<br />

Ausland sieht man z. B. telemedizinisch<br />

ausgestattete Erstversorgungszentren<br />

oder Gesundheitsuntersuchungsmöglichkeiten<br />

in Einkaufszentren oder als<br />

Kiosk auf der Straße, an Plätzen, die<br />

sowohl für Patient:innen als auch<br />

Gesundheitsdienstleister in Österreich<br />

noch weitgehend unvorstellbar sind.<br />

Was auch auffällt, ist, dass privat<br />

geführte Krankenhäuser oft schneller<br />

reagieren können, die Versorgung in<br />

der Breite der Gesellschaft aber noch<br />

Zeit braucht – zusätzlich zu Finanzierung<br />

und noch mehr Bewegung. Let’s<br />

learn and move!


MEDIAPLANET | 3<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Wissenspotenzial mit<br />

KI nutzbar machen<br />

Medizinische Daten sind im Gesundheitswesen umfassend dokumentiert und ihr Umfang wächst<br />

ständig weiter. Die entscheidende Frage ist, wie diese Daten nutzbar gemacht werden können.<br />

Ralph<br />

Szymanowsky<br />

Dedalus<br />

HealthCare<br />

FOTO: ZVG<br />

Ein leistungsfähiges Wissenspotenzial<br />

Die Dedalus-Vision ist eine<br />

ganzheitliche Betrachtung von<br />

Daten in einem Medical Data<br />

Lake – inklusive Labor, Diagnostik,<br />

Befunddokumentation,<br />

Medikamenten, Monitoring,<br />

EKG –, um nicht nur Kosten,<br />

Prozesse und Ressourceneinsatz<br />

zu optimieren, sondern<br />

auch Erkenntnisse für die<br />

klinische Qualität generieren<br />

zu können. Die Auswertung<br />

aller verfügbaren Daten sollte<br />

Erkenntnisse zur Verbesserung<br />

der Behandlung, eine<br />

Evaluierung von Behandlungsrichtlinien<br />

und Aussagen zur<br />

Behandlungsqualität möglich<br />

machen.<br />

FOTOS: DEDALUS<br />

clinalytix bereitet<br />

klinische Daten und<br />

medizinische Informationen<br />

so auf, dass sich das<br />

behandelnde Personal<br />

in kürzester Zeit ein<br />

umfassen<strong>des</strong> Bild von<br />

Patient:innen machen<br />

kann.<br />

clinalytix kann als<br />

Anhaltspunkt dafür<br />

dienen, welche individuellen<br />

Parameter für<br />

Patient:innen gelten<br />

sollten, und ein Fahrplan<br />

sein, der Risikofaktoren<br />

und Komplikationen<br />

individuell berücksichtigt<br />

und das Personal darauf<br />

hinweist.<br />

Mit KI den Datenschatz<br />

heben<br />

Dedalus verfügt mit clinalytix<br />

über eine globale KI-Anwendung,<br />

die nicht nur strukturiert<br />

in den Systemen erfasste<br />

Daten nutzt, sondern auch<br />

unstrukturierte Informationen<br />

in Form von Fließtexten analysiert,<br />

versteht und wichtige<br />

Informationen aus dieser<br />

Datenquelle extrahiert. Ziel <strong>des</strong><br />

Verfahrens ist die Schaffung<br />

einer medizinischen Datenbasis<br />

zur Charakterisierung<br />

von Patient:innenpopulationen<br />

anhand verschiedener<br />

Parameter wie demografische<br />

Informationen, Krankheitsverläufe,<br />

Labor, Medikation,<br />

Morbidität, Behandlungen und<br />

Behandlungsabfolgen.<br />

Risikovorhersage im klinischen<br />

Alltag<br />

Ein Anwendungsfall der<br />

KI-Modelle im Praxisalltag<br />

der Kliniken ist die Risikovorhersage<br />

von bestimmten<br />

Krankheitsbildern, wie z. B.<br />

Sepsis, Delir und akutes<br />

Nierenversagen.<br />

Für diesen Zweck wurde die<br />

KI-basierte Lösung clinalytix<br />

Medical AI – ein zertifiziertes<br />

Medizinprodukt der Klasse IIa<br />

(MDR) – konzipiert, die komplexe<br />

Zusammenhänge in den<br />

klinischen Daten erkennt, daraufhin<br />

eine Warnmeldung im<br />

Krankenhaus-Informationssystem<br />

erzeugt und dem ärztlichen<br />

Personal die Möglichkeit gibt,<br />

entsprechend zu reagieren.<br />

Die tiefe Integration in den<br />

Dokumentationsprozess <strong>des</strong><br />

KIS bietet eine permanente<br />

Risikovorhersage in Echtzeit.<br />

Die Benachrichtigung der an<br />

der Behandlung Beteiligten<br />

erfolgt über das integrierte<br />

Benachrichtigungssystem<br />

ORBIS Alerts.<br />

Die Lösung eignet sich<br />

insbesondere für Bereiche, in<br />

denen das ermittelte Risiko<br />

nicht im Fokus der medizinischen<br />

Behandlung steht und<br />

<strong>des</strong>halb auch übersehen oder<br />

erst zu spät erkannt wird. Die<br />

Integration der Risikomeldung<br />

in den Dokumentationsprozess<br />

sowie eine entsprechende<br />

Behandlungsempfehlung sind<br />

entscheidende Voraussetzungen,<br />

um den Behandlungsprozess<br />

positiv und im Sinne der<br />

Patient:innen beeinflussen zu<br />

können. Die Anwendung der<br />

KI-Instrumente dient keinem<br />

Selbstzweck, um einem Hype<br />

zu frönen, sondern ist ein<br />

geeignetes Mittel, um die<br />

Informationsflut zur Sicherheit<br />

der Patient:innen und zur<br />

Unterstützung der Behandler:innen<br />

in den Griff zu<br />

bekommen. Erfolgreiche<br />

Digitalisierung im Gesundheitswesen,<br />

die landauf-landab<br />

einhellig gefordert wird,<br />

bedeutet in erster Linie nicht<br />

die Erhebung weiterer Daten<br />

mit entsprechendem Zusatzaufwand,<br />

sondern die intelligente<br />

Nutzung vorhandener<br />

Informationen.


4 | Lesen Sie mehr unter: zukunft-medizin.info<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Lean Healthcare<br />

Die drei Erfolgsfaktoren einer <strong>Transformation</strong><br />

Allzu häufig werden nur schlechte Nachrichten<br />

aus dem Gesundheitswesen berichtet. Dabei gibt<br />

es auch Gutes zu vermelden – denn zahlreiche<br />

Organisationen haben die sogenannte Lean-<br />

Philosophie entdeckt, um die notwendige<br />

<strong>Transformation</strong> zu meistern.<br />

gibt es mittlerweile viele<br />

Leuchttürme, die die Philosophie<br />

erfolgreich vorantreiben<br />

– als Beispiele seien hier im<br />

Bereich der Krankenhäuser<br />

die Salzburger Lan<strong>des</strong>kliniken<br />

genannt und in der Langzeitpflege<br />

das GZA in Zürich.<br />

Prof. Dr. Alfred<br />

Angerer<br />

Forscher, Autor<br />

und Coach im<br />

Bereich Lean und<br />

Digital Health<br />

an der Zürcher<br />

Hochschule für<br />

Angewandte<br />

Wissenschaften<br />

FOTO: ZVG<br />

Lasst uns ehrlich sein:<br />

Die aktuelle <strong>Transformation</strong><br />

unseres<br />

<strong>Gesundheitswesens</strong><br />

überfordert viele Organisationen<br />

und schürt Ängste bei<br />

Mitarbeiter:innen. Gleichzeitig<br />

wissen wir jedoch, dass sie<br />

unumgänglich ist. Gesucht<br />

wird <strong>des</strong>halb eine Methode,<br />

damit die Verantwortlichen<br />

den Wandel ihrer Organisationen<br />

erfolgreich gestalten können.<br />

Nachfolgend werden drei<br />

Erfolgsfaktoren vorgestellt, die<br />

wir von erfolgreichen Unternehmen<br />

gelernt haben.<br />

1. Beachte die richtige Reihenfolge:<br />

das EVA-Prinzip<br />

Mittels Technologie die<br />

Probleme eines Krankenhauses<br />

lösen zu wollen ist ein Fehler,<br />

der nicht selten begangen<br />

wird. Das EVA-Prinzip kann<br />

hier ein Hilfsmittel sein. Bei<br />

der Optimierung von Arbeitsabläufen<br />

müssen zunächst<br />

unnötige Schritte eliminiert<br />

werden, sodass wichtige<br />

andere anschließend vereinfacht<br />

werden können. Erst am<br />

Ende ist eine Automatisierung,<br />

sprich Digitalisierung, sinnvoll.<br />

Dabei gelingen die Eliminierung<br />

und die Vereinfachung<br />

von Prozessen am besten mit<br />

der Lean-Philosophie.<br />

2. Mache deine Organisation<br />

schlank und agil: die Lean-<br />

Philosophie<br />

Ziel der ganzheitlichen Lean-<br />

Philosophie ist es, eine effiziente,<br />

hochqualitative und sich<br />

stets selbst optimierende Organisation<br />

zu schaffen. Dabei<br />

werden jegliche Prozesse auf<br />

die Patient:innen ausgerichtet,<br />

um nicht wertschöpfende<br />

Aktivitäten („Zeitfresser“) zu<br />

beseitigen. Das Geheimnis<br />

von Lean liegt in der Organisationskultur,<br />

die sie schafft.<br />

Denn die Optimierung wird<br />

durch einen Bottom-Up-Ansatz<br />

vorgenommen, indem Mitarbeiter:innen<br />

befähigt werden,<br />

ihre Arbeitsprozesse selbst zu<br />

verbessern. Im DACH-Raum<br />

3. Beginne heute: das Lean-<br />

Pilotprojekt als Innovationskeim<br />

Der Start der <strong>Transformation</strong><br />

fällt Praktiker:innen häufig<br />

schwer. Wir empfehlen <strong>des</strong>halb<br />

ein dreiteiliges Vorgehen.<br />

Grundlagen können sich<br />

Interessierte über einen Lean-<br />

Basiskurs sowie über Fachliteratur,<br />

zum Beispiel unter<br />

www.leanhealth.ch, aneignen.<br />

Anschließend empfiehlt sich<br />

die Umsetzung eines kleinen<br />

Pilotprojekts, das von einem<br />

Lean-Coach begleitet wird.<br />

Dies gewährleistet, das Wissen<br />

in der eigenen Organisation<br />

ausprobieren und erste Erfolge<br />

erzielen zu können. Der dritte<br />

Schritt umfasst die unternehmensweite<br />

Skalierung in<br />

der Organisation, die die volle<br />

Unterstützung durch das obere<br />

Managementteam erfordert.<br />

Zum Abschluss bleibt nur noch<br />

eine Frage offen: Was hindert<br />

Sie daran, Ihre <strong>Transformation</strong>sreise<br />

zu beginnen?


MEDIAPLANET | 5<br />

Prim. Dr. Roland<br />

Celoud, SFEB-<br />

PRM, MSc<br />

Institut für<br />

Physikalische<br />

Medizin,<br />

Rehabilitation und<br />

Arbeitsmedizin,<br />

Lan<strong>des</strong>klinikum<br />

Horn-Allentsteig<br />

Univ.-Prof. Dr.<br />

Richard<br />

Crevenna, MBA,<br />

MMSc<br />

Universitätsklinik<br />

für Physikalische<br />

Medizin,<br />

Rehabilitation und<br />

Arbeitsmedizin,<br />

Medizinische<br />

Universität Wien,<br />

AKH Wien<br />

Prim. Dr.<br />

Christian<br />

Wiederer<br />

Klinikum am<br />

Kurpark Baden für<br />

Orthopädie und<br />

Rheumatologie<br />

sowie Kokon Bad<br />

Erlach – Reha für<br />

junge Menschen<br />

FOTO: ZVG FOTO: ZVG FOTO: ZVG<br />

Chancen und Herausforderungen<br />

der digitalen Rehabilitation<br />

Die Zukunft der Rehabilitation, insbesondere unter dem Aspekt von<br />

„Rehabilitation 4.0“, wird durch die fortlaufende Integration von Technologie,<br />

die weitere Verbesserung der Versorgungsqualität und die Förderung der<br />

Patient:innenergebnisse geprägt sein.<br />

Der demografische Wandel<br />

in Europa aber auch in<br />

anderen Weltregionen<br />

stellt die Medizin vor<br />

große Herausforderungen. In<br />

Europa, den USA, Kanada, Japan<br />

und zunehmend aber auch in China<br />

stehen immer weniger jüngere<br />

Menschen immer mehr älteren<br />

gegenüber. Letztere haben mehr und<br />

mehr Bedürfnisse hinsichtlich medizinischer<br />

Versorgung, pflegerischer<br />

Betreuung und rehabilitativer Maßnahmen.<br />

Dies wiederum erfordert<br />

eine Anpassung von medizinischen<br />

Versorgungsmodellen und -strategien.<br />

Immer komplexere medizinisch-rehabilitative<br />

Fragestellungen<br />

erfordern somit auch komplexere, in<br />

der Regel individualisierte, Antworten.<br />

Parallel dazu vollziehen sich<br />

durch die rasche Entwicklung und<br />

Implementierung digitaler Technologien<br />

umfassende Veränderungen<br />

in Gesellschaft, Wirtschaft, Bildung,<br />

Gesundheitswesen und anderen<br />

Bereichen. Dieser digitale Wandel<br />

hat eine tiefgreifende Auswirkung<br />

auf die Art und Weise, wie Menschen<br />

leben, arbeiten, kommunizieren und<br />

interagieren.<br />

Bezugnehmend auf die jüngsten<br />

Entwicklungen der Digitalisierung<br />

im Bereich der Rehabilitation wird<br />

von Rehabilitation 4.0 gesprochen,<br />

die sich auf die Integration von<br />

modernen Technologien, Digitalisierung<br />

und datengesteuerten Ansätzen<br />

in die Rehabilitation 1 bezieht.<br />

Dieser Ansatz bietet eine Vielzahl<br />

an Chancen und stellt gleichzeitig<br />

Herausforderungen dar.<br />

Als Chancen dieser Entwicklung<br />

können folgende Punkte identifiziert<br />

werden:<br />

• Telemedizin und Fernüberwachung<br />

ermöglichen es, Patient:innen<br />

auch außerhalb der Kliniken<br />

– und somit auch im gewohnten<br />

Umfeld – zu überwachen und<br />

ihnen Fernunterstützung anzubieten,<br />

was die Kontinuität<br />

der medizinischen Versorgung<br />

verbessert. Die Telemedizin kann<br />

auch die Möglichkeit bieten,<br />

Präventionsmaßnahmen dauerhaft<br />

für größere Personengruppen<br />

anzubieten.<br />

• Wearables und Tracking-Technologien<br />

überwachen Bewegungen<br />

und Aktivitäten und liefern wertvolle<br />

Informationen zur Beurteilung<br />

der Behandlungsfortschritte.<br />

• Virtual Reality (VR) und Augmented<br />

Reality (AR) können in der<br />

Rehabilitation angewendet werden,<br />

um lebensnahe Umgebungen<br />

für das Training von Alltagsaktivitäten<br />

zu schaffen.<br />

• Robotik und Exoskelette als roboterunterstützte<br />

Therapiegeräte<br />

können Intensität und Effektivität<br />

von rehabilitativen Maßnahmen<br />

erhöhen bzw. diese oft erst<br />

ermöglichen.<br />

• Moderne Software im Sinne einer<br />

Künstlichen Intelligenz kann<br />

nützlich sein, um effizientere und<br />

effektivere Diagnose- und Behandlungspfade<br />

nutzbar zu machen.<br />

• Bereits bisher ist es im Fachgebiet<br />

der Physikalischen Medizin<br />

und Rehabilitation üblich,<br />

personalisierte Rehabilitation<br />

anzubieten; das heißt, individualisierte<br />

Behandlungspläne, speziell<br />

zugeschnitten auf die Bedürfnisse<br />

von Patient:innen, werden erstellt.<br />

Dies kann durch neue digitale<br />

Möglichkeiten der Sammlung und<br />

Analyse von Patient:innendaten<br />

massiv unterstützt werden.<br />

Als Herausforderungen gelten: fehlende<br />

technologische Kompetenz der<br />

Fachkräfte, branchenübergreifender<br />

Arbeitskräftemangel, Kosten und<br />

Zugänglichkeit, Standardisierung<br />

von Qualität und Wirksamkeit, Einhaltung<br />

<strong>des</strong> Datenschutzes sowie die<br />

menschliche Interaktion und Motivation<br />

als entscheidender Faktor für<br />

den Erfolg der Rehabilitation.<br />

Als zentrales mit der Prävention,<br />

Rehabilitation und Prähabilitation<br />

befasstes medizinisches Sonderfach<br />

steht für die Physikalische Medizin<br />

und Rehabilitation 2 die Verbesserung<br />

der Lebensqualität der<br />

Patient:innen mit bestmöglicher<br />

funktioneller Unabhängigkeit und<br />

Teilhabe im Leben (Partizipation) im<br />

Mittelpunkt 3 . Dies wird bereits<br />

bisher im Rahmen eines individuell<br />

mit den Patient:innen zusammengestellten<br />

Rehabilitationsprogramms<br />

erzielt und ist<br />

erwiesenermaßen effizienter und<br />

effektiver gegenüber Standardbehandlungen<br />

4 . Es ist für alle mit der<br />

Rehabilitation befassten Disziplinen<br />

notwendig, sich aktiv mit den<br />

modernen Entwicklungen und<br />

Möglichkeiten <strong>des</strong> digitalen Wandels<br />

auseinanderzusetzen, um diese<br />

effektiv nutzen zu können.<br />

1.<br />

Rehabilitation 4.0: Chancen und Herausforderungen der digitalen <strong>Transformation</strong> in den Rehabilitationswissenschaften, Meisen T, Vieritz H, Springer, 2019<br />

2.<br />

Ärzteausbildungsverordnung 2015 - Aufgaben Physikalische Medizin und Rehabilitation – Anlage 25: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bun<strong>des</strong>normen&Gesetzesnummer=20009186<br />

3.<br />

Homepage Österreichische Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilition: www.oegpmr.at<br />

4.<br />

Can Early Rehabilitation on the General Ward After an Intensive Care Unit Stay Reduce Hospital Length of Stay in Survivors of Critical Illness?: A Randomized Controlled Trial.<br />

Gruther W, Pieber K, Steiner I, Hein C, Hiesmayr JM, Paternostro-Sluga T. Am J Phys Med Rehabil. 2017 Sep;96(9):607-615. doi: 10.1097/PHM.0000000000000718.PMID:<br />

28181920 Clinical Trial.


6 | Lesen Sie mehr unter: zukunft-medizin.info<br />

Daten aus<br />

einer Hand …<br />

… um der Fragmentierung <strong>des</strong> <strong>Gesundheitswesens</strong><br />

entgegenzuwirken<br />

Priv.-Doz. DI Dr.<br />

Günter Schreier,<br />

MSc<br />

Senior Scientist<br />

& Thematic<br />

Coordinator<br />

Digital Health<br />

Information<br />

Systems<br />

Center for Health<br />

& Bioresources<br />

AIT Austrian Institute<br />

of Technology<br />

GmbH<br />

FOTO: ZVG<br />

Für das Funktionieren<br />

<strong>des</strong> österreichischen<br />

<strong>Gesundheitswesens</strong><br />

verantwortliche<br />

Entscheidungsträger:innen<br />

fordern regelmäßig „Finanzierung<br />

aus einer Hand“. Analog<br />

dazu sollten jene Entscheidungsträger:innen,<br />

die für<br />

die Entwicklung <strong>des</strong> digitalen<br />

<strong>Gesundheitswesens</strong> in Österreich<br />

verantwortlich sind,<br />

ebenso „Daten aus einer Hand“<br />

fordern.<br />

Die Fragmentierung <strong>des</strong><br />

österreichischen <strong>Gesundheitswesens</strong><br />

steht einer dringend<br />

notwendigen Weiterentwicklung<br />

massiv entgegen.<br />

Dadurch werden insbesondere<br />

solche Innovationen blockiert,<br />

die Leistungsverschiebungen<br />

zwischen dem niedergelassenen<br />

und dem stationären<br />

Sektor vorsehen.<br />

Die Ursache liegt zum<br />

wesentlichen Teil in der<br />

fragmentierten Finanzierung,<br />

die sich in allen organisatorischen<br />

Ebenen niederschlägt.<br />

Eine Neugestaltung<br />

wird verhindert, auch wenn<br />

diese insgesamt sinnvoll wäre.<br />

Gesundheitsreformansätze<br />

haben stets versucht, diesem<br />

Umstand entgegenzuwirken,<br />

bisher mit eher bescheidenem<br />

Erfolg.<br />

Diese Problematik wird gerade<br />

im Kontext von modernen<br />

Versorgungsansätzen sichtbar.<br />

Beispielsweise wird bei der<br />

integrierten Versorgung oder<br />

dem Disease Management<br />

versucht, den Patienten/die<br />

Patientin – über Organisationsgrenzen<br />

hinweg – ins Zentrum<br />

zu rücken.<br />

Es ist nicht überraschend,<br />

dass sich diese organisatorische<br />

Fragmentierung auch auf<br />

die digitale Ebene übertragen<br />

hat. Der zeitnahe und vollständige<br />

Datenaustausch zwischen<br />

den Sektoren gestaltet sich<br />

aufwändig. ELGA bietet bislang<br />

den einzigen skalierbaren<br />

und durchgängigen Ansatz<br />

und damit eine einzigartige<br />

Chance, der Fragmentierung<br />

auf der Datenebene<br />

entgegenzuwirken.<br />

Dies ist für die Zukunft auf<br />

zwei Ebenen kritisch:<br />

• um in einer zunehmend<br />

arbeitsteiligen Medizin die<br />

Integrität der Dokumentation<br />

patient:innenzentriert<br />

und vollständig zu gestalten<br />

• um die Vernetzung von<br />

Gesundheitsdaten aus<br />

verschiedenen Quellen zu<br />

bewerkstelligen (vom Krankenhaus<br />

über den niedergelassenen<br />

Bereich bis hin<br />

zu Wearables und digitalen<br />

Gesundheitsanwendungen,<br />

kurz DiGAs) und damit die<br />

Voraussetzungen für die Forschung<br />

und die Entwicklung<br />

datengetriebener Entscheidungsunterstützung<br />

bis hin<br />

zu KI zu schaffen.<br />

Aktuelle Entwicklungen<br />

in Richtung „Europäischer<br />

Gesundheitsdatenraum“ zielen<br />

genau auf diese beiden Ebenen<br />

der Nutzung von Gesundheitsdaten<br />

ab: Primärnutzung für<br />

die Versorgung und Sekundärnutzung<br />

für die Forschung.<br />

Daten aus einer Hand sind<br />

eine absolute Notwendigkeit<br />

für beide Ebenen. Für die Versorgung<br />

haben wir mit ELGA<br />

das dafür erforderliche Tool,<br />

das wir entsprechend massiv<br />

ausbauen müssen. Für die<br />

Forschung müssen wir noch<br />

umfassend an Konzept und<br />

Implementierung arbeiten.<br />

Um der Digital Health<br />

Community in Österreich<br />

dabei bestmögliche Orientierung<br />

zu bieten, wird das<br />

Mantra „Daten aus einer<br />

Hand“ ein zentrales Motto für<br />

die nächste dHealth-Tagung<br />

sein, die vom 7. bis 8. Mai 2024<br />

wie üblich im Tagungszentrum<br />

Schloss Schönbrunn stattfinden<br />

wird (www.dHealth.at).


MEDIAPLANET | 7<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Digitale Standards für die<br />

Gesundheitsversorgung<br />

Wie profitieren Krankenhäuser von der digitalen <strong>Transformation</strong>? Drei Fragen an<br />

Michaela Kainsner, Geschäftsführerin der Meierhofer Österreich GmbH<br />

Michaela<br />

Kainsner<br />

Geschäftsführerin<br />

Meierhofer Österreich<br />

GmbH<br />

Lesen Sie<br />

mehr unter:<br />

meierhofer.com<br />

FOTO: MEIERHOFER AG<br />

<strong>Transformation</strong> bedeutet<br />

Veränderung – Was wird sich<br />

mit Blick auf die Digitalisierung<br />

im Krankenhaus verändern?<br />

Die Installationen in Krankenhäusern<br />

werden immer umfassender<br />

und komplexer. Das hat<br />

zur Folge, dass der Betrieb und<br />

auch der Support nur mehr mit<br />

sehr hohem Personaleinsatz<br />

und mit teils sehr spezifischer<br />

Expertise durch die eigene<br />

IT-Abteilung erbracht werden<br />

können. Deshalb ist es in der<br />

Regel wirtschaftlicher, Leistungen<br />

an Anbieter:innen von<br />

Software-Lösungen oder Dritte<br />

auszulagern. Der Weg zu webund<br />

cloudfähigen Lösungen,<br />

den wir bei Meierhofer gehen,<br />

ist ganz klar darauf ausgelegt,<br />

den kompletten Betrieb<br />

perspektivisch über uns als<br />

Anbieter oder ein vertrauenswürdiges<br />

Rechenzentrum<br />

abzuwickeln. So sorgen wir für<br />

Entlastung in den IT-Abteilungen<br />

und sichern einen<br />

performanten Betrieb der<br />

eingesetzten Lösungen.<br />

Was sollten Krankenanstalten<br />

von der Industrie<br />

erwarten können, um die<br />

zunehmende Digitalisierung<br />

umzusetzen?<br />

In Österreich existieren<br />

komplexe Verbundstrukturen,<br />

die es erforderlich machen,<br />

eine Lösung möglichst effizient<br />

und ressourcenschonend über<br />

mehrere Einrichtungen eines<br />

Trägers in möglichst kurzer<br />

Zeit in Betrieb zu nehmen.<br />

Außerdem führen der steigende<br />

Kostendruck und die<br />

zunehmende Konsolidierung<br />

dazu, dass nicht mehr je<strong>des</strong><br />

Krankenhaus alle Leistungen<br />

Alle relevanten Daten am Point of Care: Digitale Lösungen unterstützen das<br />

Klinikpersonal bei der Patient:innenversorgung.<br />

erbringt. Neben einer Software,<br />

die auf dem neusten Stand<br />

der Technologie ist, sollte der<br />

Anbieter <strong>des</strong>halb funktionierende<br />

Konzepte zur Implementierung,<br />

ein erfahrenes<br />

Projektteam und praxiserprobte<br />

Prozessstandards anbieten.<br />

Denn nur Lösungen, die zügig<br />

produktiv gehen und die bereits<br />

im ausgelieferten Standard eine<br />

optimale Prozessunterstützung<br />

bieten, ermöglichen einen<br />

einrichtungsübergreifenden<br />

Personaleinsatz und unterstützen<br />

die Versorgung von<br />

Patient:innen in verschiedenen<br />

Einrichtungen eines Trägers.<br />

Worauf sollten Krankenanstalten<br />

bei der Wahl <strong>des</strong><br />

Anbieters für ihr Digitalisierungsprojekt<br />

noch achten?<br />

Bei der Auswahl von Anbieter:innen<br />

würde ich darauf<br />

achten, dass neben fundierten<br />

Marktkenntnissen auch<br />

Erfahrungen in bereits<br />

umgesetzten, trägerweiten<br />

IT-Projekten vorhanden sind.<br />

Idealerweise hat man auch<br />

schon einmal über den<br />

Tellerrand, zum Beispiel in die<br />

Nachbarländer, geblickt. So<br />

können Kunden zuverlässig<br />

und zielorientiert beraten und<br />

begleitet und funktionierende<br />

Lösungen angeboten werden.<br />

Ein Aspekt ist mir besonders<br />

wichtig: Es kommt nicht allein<br />

auf die Qualität der Software<br />

und deren Einführung an.<br />

Auch das begleitende Dienstleistungsangebot<br />

dazu muss<br />

stimmen. Weil IT-Lösungen<br />

immer komplexer werden und<br />

sich schneller weiterentwickeln<br />

als noch vor zehn Jahren, ist<br />

ein praxisorientiertes Schulungskonzept<br />

das A und O für<br />

eine erfolgreiche digitale<br />

<strong>Transformation</strong>. Anbieter<br />

sollten hierfür ein entsprechen<strong>des</strong><br />

Konzept bereithalten.<br />

FOTO: MEIERHOFER AG


8 | Lesen Sie mehr unter: zukunft-medizin.info<br />

Die Zukunft der Krankenhaushygiene<br />

muss auch digital sein<br />

Die Implementierung digitaler Tools und der Paradigmenwechsel hin zu einer Präventivmedizin<br />

stellen für heimische Krankenanstalten zentrale Herausforderungen dar. Dies erklärt der<br />

internationale Hygiene-Experte Ojan Assadian im Interview.<br />

Prof. Dr. Ojan<br />

Assadian<br />

Ärztlicher<br />

Leiter <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>klinikums<br />

Wiener<br />

Neustadt und Prof.<br />

em. am Institute of<br />

Skin Integrity and<br />

Infection Prevention<br />

der Universität<br />

Huddersfield<br />

FOTO: ZVG<br />

Was sind die großen Herausforderungen<br />

für die Krankenhaushygiene<br />

nach der COVID-19-Pandemie?<br />

Die zentrale Herausforderung ist es,<br />

die Prävention einer Erkrankung,<br />

das ist ja der Grundsatz der Hygiene,<br />

als medizinische Leistung messund<br />

darstellbar zu machen. Durch<br />

COVID-19 hat zwar immerhin die<br />

fachliche Wertschätzung zugenommen<br />

– im Gesundheitswesen gelten<br />

jedoch nur Diagnose oder Therapie<br />

als Leistungen, nicht aber all jene<br />

Maßnahmen zur Verhinderung einer<br />

Erkrankung. Diese Situation wird<br />

im österreichischen Gesundheitswesen<br />

auch weiterhin fortbestehen,<br />

da man den Paradigmenwechsel<br />

weg von einer Reparatur- hin zu<br />

einer Präventivmedizin nach wie<br />

vor nicht vollzogen hat. Was die<br />

Krankenhaushygiene betrifft, haben<br />

wir zwar in Österreich in den letzten<br />

20 Jahren Verbesserungen der<br />

strukturellen Rahmenbedingungen<br />

geschaffen – wir müssen aber auch<br />

hier den nächsten Schritt gehen<br />

und Hygienemaßnahmen in der<br />

Budget- und Leistungsplanung<br />

verankern. Die Voraussetzung dafür<br />

ist, die Effektivität und die Leistung<br />

von Hygienemaßnahmen mess- und<br />

damit quantifizierbar zu machen.<br />

Wie verändert die Digitalisierung<br />

die Krankenhaushygiene?<br />

Mittlerweile gibt es schon lange<br />

IT-Systeme zur Erfassung der<br />

Resistenzsituation im Krankenhaus:<br />

Dabei werden mikrobiologische<br />

Befunde, also Erreger, Namen und<br />

Resistenzen automatisiert zu Resistenzstatistiken<br />

zusammengefasst.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind<br />

KI-basierte Systeme für die strukturierte<br />

Infektionserfassung, wie<br />

z. B. HAIDI. Diese Systeme können<br />

standardisiert darstellen, wo und<br />

zu welchem Zeitpunkt vorab genau<br />

definierte Infektionen auftreten.<br />

Ein solches System kann in einem<br />

größeren Krankenhaus das Arbeitspensum<br />

für Surveillance von bis zu<br />

zwei Hygienefachkraft-Vollzeitstellen<br />

erledigen, aber nicht um diese<br />

Expert:innen zu ersetzen. Denn es<br />

braucht danach sehr wohl spezialisiertes<br />

Personal, das diese Daten<br />

interpretieren und entsprechende<br />

Maßnahmen setzen kann.<br />

Wie weit sind wir hierzulande<br />

mit der Umsetzung?<br />

Die Digitalisierung bietet ein<br />

enormes Potenzial. Aufgrund einer<br />

Innovationsskepsis und eines<br />

langen Investitionsstaus liegt die<br />

Umsetzung aber weitgehend<br />

zurück: Im Krankenhausalltag<br />

werden nach wie vor Aufgaben, die<br />

digital automatisiert erledigt<br />

werden könnten, manuell von den<br />

ohnehin knappen Fachkräften<br />

erledigt. Vieles wird nach wie vor<br />

händisch mit Block und Bleistift<br />

erledigt, weil es an der nötigen<br />

Finanzierung, an der Fachexpertise<br />

und häufig auch an der Bereitschaft,<br />

diese neuartigen Tools<br />

einzusetzen, mangelt. Aufgrund<br />

<strong>des</strong> demografischen Wandels wird<br />

man sich den Verzicht auf digitale<br />

Anwendungen zukünftig aber nicht<br />

mehr leisten können.<br />

HARTMANN Hygieneplattform<br />

Die digitale Lösung für effizientes Hygienemanagement<br />

Ein digitaler Service mit unterschiedlichen Modulen zur<br />

Beobachtung und Analyse der Hygiene-Compliance. Erkennen<br />

Sie Schwachstellen, ergreifen Sie Sofortmaßnahmen und<br />

überwachen Sie nosokomiale Infektionen.<br />

OBSERVE<br />

Ermöglicht die digitale Compliance-Beobachtung für<br />

die 5 WHO-Indikationen der Hände<strong>des</strong>infektion und<br />

die Datenauswertung zwecks Maßnahmenfindung.<br />

MY HYGIENE SOP<br />

Umfassende Unterstützung durch digital bereitgestellte<br />

SOP-Vorlagen für Monitoring und Optimierung von<br />

Hygieneprozessen jenseits der Händehygiene.<br />

Möchten Sie mehr über die HARTMANN<br />

Hygieneplattform erfahren?<br />

Schreiben Sie uns, wir zeigen Ihnen diese gerne!<br />

https://hartm.at/hygiene


MEDIAPLANET | 9<br />

Plastische Chirurgie 4.0<br />

„Plastische Chirurgie 4.0“ integriert digitale Technologien in Diagnose,<br />

Behandlung und Patient:innenbetreuung.<br />

Die digitale <strong>Transformation</strong><br />

revolutioniert nachhaltig<br />

die Plastische, Ästhetische<br />

und Rekonstruktive<br />

Chirurgie, indem sie innovative<br />

Technologien in diesen medizinischen<br />

Fachbereichen integriert.<br />

Diese Fortschritte ermöglichen nicht<br />

nur präzisere Eingriffe, sondern<br />

auch eine personalisierte Patient:innenbetreuung<br />

und eine verbesserte<br />

Kommunikation zwischen Patient:innen<br />

und Ärzt:innen.<br />

Einer der Schlüsselaspekte der<br />

digitalen <strong>Transformation</strong> in der<br />

Chirurgie ist beispielsweise die<br />

moderne Bildgebungstechnologie.<br />

Hochauflösende Bildgebungsverfahren,<br />

3D-Scans und entsprechende<br />

3D-Ausdrucke ermöglichen es<br />

Chirurg:innen, präzise Modelle der<br />

anatomischen Strukturen zu erstellen.<br />

Diese Modelle dienen dann oft<br />

bei komplexen Eingriffen als Grundlage<br />

für Operationsplanung und<br />

Simulationen, was zu optimierten<br />

Ergebnissen führt. Die Möglichkeit,<br />

den Eingriff vorab virtuell zu planen,<br />

minimiert Risiken und ermöglicht<br />

eine feinere Abstimmung der chirurgischen<br />

Schritte.<br />

Die digitale <strong>Transformation</strong><br />

erleichtert aber auch die<br />

Kommunikation zwischen Arzt/Ärztin<br />

und Patient:in. Durch Visualisierungen,<br />

z. B. mittels Virtual Reality,<br />

können plastische Chirurg:innen<br />

ihre Vorgehensweise besser erklären<br />

und potenzielle Ergebnisse veranschaulichen.<br />

Dies hilft Patient:innen,<br />

realistische Erwartungen<br />

zu entwickeln und informierte<br />

Entscheidungen zu treffen.<br />

Aber auch Robotik und automatisierte<br />

Systeme sind ein weiterer<br />

Fortschritt in der digitalen <strong>Transformation</strong><br />

der Chirurgie. Diese Technologien<br />

unterstützen bzw. werden<br />

zukünftige plastische Chirurg:innen<br />

bei komplexen mikrochirurgischen<br />

Eingriffen unterstützen. Derzeit sind<br />

dafür unterschiedliche „Roboterassistenzsysteme“<br />

in Entwicklung und<br />

Erprobung.<br />

Die datengesteuerte Analyse und<br />

die Patient:innenverwaltung sind<br />

ebenfalls wichtige Aspekte der digitalen<br />

<strong>Transformation</strong>. Elektronische<br />

Patient:innenakten (EPA) ermöglichen<br />

einen nahtlosen Informationsaustausch<br />

zwischen verschiedenen<br />

medizinischen Fachkräften, was die<br />

Kontinuität der Patient:innenversorgung<br />

verbessert. Zudem können<br />

Patient:innendaten analysiert<br />

werden, um Behandlungsmuster zu<br />

erkennen, personalisierte Ansätze zu<br />

entwickeln und langfristige Ergebnisse<br />

zu verfolgen.<br />

Dennoch bringen diese Fortschritte<br />

auch Herausforderungen mit<br />

sich, wie Datenschutzbedenken und<br />

ethische Fragen im Zusammenhang<br />

mit Bildmanipulation und virtuellen<br />

Simulationen. Die Chirurgie<br />

sollte stets auf eine ausgewogene<br />

Integration digitaler Technologien<br />

achten und menschliche Expertise<br />

nicht vernachlässigen. Gerade im<br />

Bereich der Plastischen Chirurgie<br />

ist der Faktor ‚menschliche Expertise‘<br />

von großer Bedeutung und zu<br />

berücksichtigen.<br />

Insgesamt birgt die digitale<br />

<strong>Transformation</strong> große Potenziale für<br />

die Plastische, Ästhetische und<br />

Rekonstruktive Chirurgie. Durch die<br />

Kombination von Präzision,<br />

Visualisierung und Datenanalyse<br />

können Chirurg:innen bessere<br />

Ergebnisse erzielen und gleichzeitig<br />

die Sicherheit und die Zufriedenheit<br />

der Patient:innen steigern. Es liegt<br />

an der medizinischen Gemeinschaft,<br />

diese Technologien verantwortungsbewusst<br />

zu nutzen und den medizinischen<br />

Fortschritt in Einklang mit<br />

den Bedürfnissen der Patient:innen<br />

zu bringen.<br />

FOTO: ZVG<br />

Univ.-Prof Dr.<br />

Lars-Peter<br />

Kamolz<br />

Vorstand der<br />

Universitätsklinik<br />

für Chirurgie,<br />

Medizinische<br />

Universität Graz<br />

Das neuartige runde Brustimplantat mit<br />

evolutionärer BioQ Oberflächentechnologie<br />

GC Aesthetics stellt Ihnen heute ein neues Brustimplantat<br />

vor: Basierend auf dem Feedback von Patientinnen,<br />

den Erfahrungen plastischer Chirurgen<br />

weltweit und umfangreichen Untersuchungen freuen<br />

wir uns, Ihnen die neueste Entwicklung in der Brustästhetik<br />

vorzustellen: unser optimiertes, biokompatibles Brustimplantat<br />

PERLE. Hierbei handelt es sich um eine weiterentwickelte<br />

Opaque-Oberfläche (klassifiziert als glatt), die ohne Salzkristalle<br />

hergestellt wird. Optimiert wurde insbesondere die Integration in<br />

das umliegende Brustgewebe durch eine verbesserte Oberflächenstruktur.<br />

Die 100%-Füllung <strong>des</strong> Implantates besteht aus dem Gel<br />

der 6. Generation, das sich aufgrund innovativer Vernetzungstechnologie<br />

hochfest mit der Hülle verbindet und dabei nahezu unzerbrechlich<br />

ist.<br />

GC Aesthetics GmbH , Kundenservice, Tel.: +49 (0)40/2418 3744, bestellung@gcaesthetics.com<br />

092023


10 | Lesen Sie mehr unter: zukunft-medizin.info<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Medizinprodukte-Branche:<br />

Wirtschaftsfaktor<br />

und Innovationstreiberin<br />

Medizinprodukte sind für die medizinische Versorgung unverzichtbar<br />

und stellen gleichzeitig einen wichtigen volkswirtschaftlichen Faktor<br />

dar: So erzielt die Branche ca. 18,6 Milliarden Euro Umsatz und<br />

erwirtschaftet 5,5 Milliarden Euro an Wertschöpfung pro Jahr.<br />

Weiterführende<br />

Informationen<br />

und Kontaktdaten<br />

finden<br />

Sie unter:<br />

austromed.org<br />

Jeder investierte Euro<br />

generiert einen weiteren<br />

Euro in Österreichs<br />

Wirtschaft. Darüber<br />

hinaus sichert die Branche<br />

rund 62.000 Arbeitsplätze und<br />

leistet 1,6 Milliarden Euro an<br />

Steuer- und Sozialbeitragseffekten<br />

pro Jahr.<br />

Die Medizinprodukte-<br />

Branche bündelt mit ihren<br />

Mitarbeiter:innen Wissen und<br />

Engagement, wenn es darum<br />

geht, die Patient:innenversorgung<br />

auf hohem Niveau zu<br />

halten und stetig weiter zu verbessern.<br />

Stellvertretend für die<br />

Branche hat die AUSTROMED,<br />

Interessensvertretung der<br />

Medizinprodukte-Unternehmen<br />

in Österreich, unter dem<br />

Motto „Es ist Zeit, Gesundheit<br />

neu zu denken“ in einem Weißbuch<br />

eine Reihe von Forderungen<br />

zusammengestellt, deren<br />

Umsetzung auch künftig dazu<br />

beitragen soll, die Stärken <strong>des</strong><br />

österreichischen Gesundheitssystems<br />

auszubauen.<br />

Die starke Fragmentierung<br />

<strong>des</strong> österreichischen Gesundheitssystems<br />

verhindert immer<br />

noch, dass Patient:innen zum<br />

Best Point of Service gelotst<br />

werden. Diese fehlende ganzheitliche<br />

Betrachtung zieht<br />

sich durch viele Bereiche im<br />

System: So wird gerade bei<br />

Medizinprodukten oft nur auf<br />

Stückkosten geachtet, obwohl<br />

Patient:innen durch den<br />

Einsatz von hochqualitativen<br />

Produkten rascher wieder<br />

in den Alltag zurückkehren<br />

könnten.<br />

Innovationen kommen<br />

aktuell aufgrund langer<br />

Zulassungsprozesse und einer<br />

komplexen Förderlandschaft<br />

oft nicht schnell genug auf<br />

den Markt. Daher hat für die<br />

AUSTROMED die Stärkung<br />

<strong>des</strong> Wirtschaftsstandortes<br />

Österreich trotz der erhöhten<br />

regulatorischen Rahmenbedingungen<br />

aufgrund der<br />

EU-Verordnungen über<br />

Medizinprodukte (MDR) und<br />

In-vitro Diagnostika (IVDR)<br />

Vorrang. Damit verbunden<br />

ist die dringende Forderung<br />

nach weiteren „Benannten<br />

Stellen“ in Österreich, damit<br />

die Produktvielfalt, die<br />

Innovationsbereitschaft und<br />

ein fairer globaler Wettbewerb<br />

auch zukünftig gesichert sind.<br />

Besonderes Augenmerk liegt<br />

dabei auf digitalen Medizinprodukten,<br />

die in Zukunft<br />

schneller in die Regelversorgung<br />

kommen sollen.<br />

Die AUSTROMED setzt sich<br />

für ihre aktuell 127 Mitgliedsunternehmen<br />

aktiv für ein<br />

gemeinsames, fokussiertes<br />

Handeln zum Wohl der<br />

Patient:innen sowie für das<br />

wirtschaftspolitische Commitment<br />

zum Standort Österreich<br />

und Europa ein. Produktion<br />

und Beschäftigung im eigenen<br />

Land zählen – nicht nur in<br />

Krisenzeiten!


MEDIAPLANET | 11<br />

EVENTKALENDER<br />

22. Europäischer<br />

Gesundheitskongress München<br />

26. – 27.10.2023 / Ort: München<br />

www.gesundheitskongress.de/anmeldung-2023.html<br />

AICI Forum<br />

03. – 04.11.2023 / Ort: Graz<br />

www.aiciforum.com/<br />

Jahrestagung der ÖGPMR 2023<br />

17. – 18.11.2023 / Ort: Wien<br />

oegpmr.at/jahrestagung-oegpmr-2023/<br />

Seminar Klinisches Risikomanagement<br />

20. – 21.11.2023 / Ort: Linz<br />

www.qualityaustria.com/gesundheit<br />

Digital Health Circle Vienna<br />

27. – 28.11.2023 / Ort: Wien<br />

businesscircle.at/gesundheit-pflege/konferenz/digitalhealth<br />

17. Europäischer Kopfschmerzkongress<br />

06. – 09.12.2023 / Ort: Barcelona<br />

headache-congress.org/<br />

Lehrgangsreihe Qualitätsmanagement<br />

im Gesundheitswesen<br />

ab 08.01.2024 / Ort: Wien<br />

ab 15.01.2024 / Ort: Linz<br />

ab 22.01.2024 / Ort: Graz<br />

ab 29.01.2024 / Ort: Online<br />

www.qualityaustria.com/gesundheit<br />

Palliativversorgung:<br />

Zukunft der ganzheitlichen<br />

Patient:innenbetreuung<br />

Palliativpflege will Menschen in ihrer letzten<br />

Lebensphase würdevoll und mit Bedacht auf<br />

Lebensqualität betreuen.<br />

Hospiz und Palliativpflege ist eine unverzichtbare Säule<br />

in der Zukunft <strong>des</strong> <strong>Gesundheitswesens</strong>. Sie konzentriert<br />

sich auf die Betreuung von Patient:innen mit<br />

schweren oder lebensbegrenzenden Erkrankungen<br />

und zielt darauf ab, deren Lebensqualität zu erhalten. Dieser<br />

Ansatz umfasst die Schmerzlinderung, die Kontrolle unangenehmer<br />

Symptome, emotionale und psychosoziale Unterstützung<br />

sowie die Stärkung der Entscheidungsfähigkeit der Patient:innen.<br />

Sie findet nicht nur auf Palliativstationen oder in Hospizen<br />

statt. Vielmehr ist sie überall dort präsent, wo Sterben und Tod<br />

eine Rolle spielen – sei es in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen<br />

oder im ambulanten Bereich.<br />

Palliativversorgung setzt bewusst auf eine Anti-Institutionalisierungshaltung.<br />

Sie akzeptiert den natürlichen Sterbeprozess<br />

und stellt nicht die Heilung oder die Therapie bis zum Lebensende<br />

in den Vordergrund. Statt<strong>des</strong>sen rückt sie den Menschen mit<br />

all seinen individuellen Bedürfnissen in den Mittelpunkt <strong>des</strong><br />

Handelns. Die Betreuung erfolgt in enger Zusammenarbeit auf<br />

Augenhöhe; und hierbei sind nicht nur Pflegekräfte, sondern<br />

auch Ärzt:innen, Psycholog:innen und Therapeut:innen beteiligt.<br />

Palliativversorgung ist ein Ansatz, bei dem verschiedene<br />

Berufsgruppen nicht nur interprofessionell zusammenarbeiten,<br />

sondern auch so ausgebildet werden. Ziel ist es, Patient:innen mit<br />

hoher fachlicher und sozialer Kompetenz bestmöglich und<br />

selbstbestimmt bis zum Lebensende zu begleiten.<br />

Pflege-Management Forum<br />

21. – 22.03.2024 / Ort: Wien<br />

businesscircle.at/gesundheit-pflege/konferenz/pflege-management-forum/<br />

Lehrgang Qualitätsbeauftragte:r<br />

im Gesundheitswesen – Kompakt<br />

15. – 18.04.2024 / Ort: Wien<br />

11. – 14.11.2024 / Ort: Wien<br />

www.qualityaustria.com/gesundheit<br />

Lehrgangsreihe Risikomanagement<br />

im Gesundheitswesen<br />

ab 29.04.2024 / Ort: Wien<br />

www.qualityaustria.com/gesundheit<br />

dHealth 2024<br />

07. – 08.05.2024 / Ort: Wien<br />

dhealth.at/


dedalusgroup.at<br />

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