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Volkskrankheiten & Gesundheit im Alter

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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />

Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net & www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />

<strong>Volkskrankheiten</strong> &<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />

Frei von der Leber –<br />

Pr<strong>im</strong>. Dr. Maieron, DGKP Denise Schäfer<br />

und Mag. Ilse Weiß über<br />

die stille Gefahr Fettleber<br />

Seite 8–9<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

Die kleinen Dinge erkennen,<br />

bevor sie groß werden<br />

Wann haben Sie das letzte Mal Ihre<br />

Leberwerte untersuchen lassen?<br />

#GEHZURVORSORGE


2 Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net und www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

IN DIESER INSIGHT AUSGABE<br />

Solidarisch <strong>im</strong> Umgang<br />

mit <strong>Volkskrankheiten</strong><br />

04<br />

Dagmar Bergen<br />

Über die Diagnose Darmkrebs und<br />

wie sie den Krebs besiegte<br />

06<br />

Univ.-Prof. Dr.<br />

Christian Hengstenberg<br />

Der Leiter der Universitätsklinik für<br />

Innere Medizin II und der Klinischen<br />

Abteilung für Kardiologie der MedUni<br />

Wien <strong>im</strong> Interview über kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen<br />

Paulin Klärner, BA<br />

Journalistin und Vorstandsmitglied<br />

von<br />

big5health – Verein für<br />

Wissensvermittlung<br />

und Steigerung von<br />

<strong>Gesundheit</strong>skompetenz<br />

und Lebensfreude<br />

bei chronischen<br />

Erkrankungen<br />

www.big5health.at.<br />

Lesen Sie<br />

mehr zum Thema<br />

<strong>Volkskrankheiten</strong><br />

auf den Seiten<br />

2–9<br />

Lesen Sie<br />

mehr zum Thema<br />

Gesund <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />

auf den Seiten<br />

10–16<br />

FOTO: ZVG<br />

Auch wenn es nicht gerne thematisiert<br />

wird: Chronische Erkrankungen<br />

sind in unserer Gesellschaft<br />

Realität. Laut Statistik Austria<br />

lebt etwa jede dritte Person in Österreich<br />

mit einer chronischen Erkrankung. Für die<br />

überwiegende Mehrheit geht dies mit einer<br />

regelmäßigen Medikamenteneinnahme<br />

einher. Wo <strong>im</strong>mer man hinsieht, findet man<br />

also Menschen, die von einer oder sogar<br />

mehreren <strong>Volkskrankheiten</strong> unserer Zeit<br />

– Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Schmerzerkrankungen, Auto<strong>im</strong>munerkrankungen<br />

und Co. – betroffen sind. Im<br />

Rahmen der 2019 durchgeführten Österreichischen<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbefragung des Bundesministeriums<br />

für Soziales, <strong>Gesundheit</strong>,<br />

Pflege und Konsumentenschutz gaben 2,9<br />

Millionen Menschen ab 15 Jahren an, „eine<br />

dauerhafte Krankheit oder ein chronisches<br />

<strong>Gesundheit</strong>sproblem“ zu haben.<br />

Die Bevölkerung wird <strong>im</strong>mer älter und<br />

chronische Erkrankungen treten in der<br />

Regel vermehrt in der zweiten Lebenshälfte<br />

auf. So gesehen verwundert es nicht, dass<br />

wir zunehmend mit chronischen Erkrankungen<br />

konfrontiert sind. Ungesunde<br />

Lebensgewohnheiten tun ihr Übriges.<br />

Wie also umgehen mit einer sukzessive<br />

kränker werdenden Gesellschaft?<br />

Aus medizinischer Sicht lässt sich diese<br />

Frage relativ einfach beantworten: Es<br />

braucht zum einen mehr Aufklärung<br />

zur Entstehung und Vermeidung und<br />

zum eigenverantwortlichen Umgang mit<br />

chronischen Erkrankungen – die viel<br />

zitierte „<strong>Gesundheit</strong>skompetenz“. Und zum<br />

anderen braucht es ehrliche und vor allem<br />

koordinierte Anstrengungen, die <strong>Gesundheit</strong>sressourcen<br />

bereitzustellen, die wir zur<br />

Versorgung der vielen chronisch kranken<br />

Menschen heute und in Zukunft benötigen;<br />

das beinhaltet auch einen österreichweit<br />

einheitlichen und transparenten Zugang<br />

zu medizinischen Leistungen. Hier gibt<br />

es reichlich Handlungsbedarf – viel zu oft<br />

besteht der Eindruck, dass wir <strong>im</strong> Umgang<br />

mit Krankheit dem Feuer hinterherlaufen,<br />

anstatt auf Prophylaxe zu setzen.<br />

Auf gesellschaftlicher Ebene wird das<br />

Problem komplexer. Aber es zeigt sich:<br />

Solidarität mit den Schwächeren und<br />

Hilfsbedürftigen ist nicht nur ein moralisches<br />

Gebot, sie ist auch unabdingbar für<br />

ein funktionierendes Miteinander – weil<br />

wir auf den Beitrag der chronisch kranken<br />

Menschen in unserer Gesellschaft eben<br />

nicht verzichten können! Betroffene nicht<br />

auszugrenzen, sondern zu integrieren ist<br />

auch bei der Bekämpfung chronischer<br />

Krankheiten der erste Schritt in die richtige<br />

Richtung. Und vergessen wir nicht: Als<br />

Bürger:innen und Versicherte empfangen<br />

kranke Menschen keine Almosen, sondern<br />

sie haben ein Recht auf die individuell<br />

erforderlichen <strong>Gesundheit</strong>sleistungen.<br />

Paradebeispiel Diabetes<br />

In Österreich leben rund 800.000 Menschen<br />

mit Diabetes – die genaue Zahl ist nicht<br />

bekannt. Hier müssen endlich Schritte<br />

gesetzt werden: Wir brauchen eine vernünftige<br />

Datengrundlage für die <strong>Gesundheit</strong>splanungen,<br />

wir müssen die Prävention der<br />

Neuerkrankungen vorantreiben und wir<br />

müssen die Versorgung von Betroffenen<br />

verbessern. Und schließlich müssen wir<br />

mehr gegen die Stigmatisierung tun, die<br />

bei Diabetes und Adipositas – wie auch bei<br />

vielen anderen chronischen Leiden – ein<br />

großes Thema ist.<br />

Gegen Stigmatisierung –<br />

für ein gesundes Miteinander<br />

In erster Linie müssen wir uns also<br />

eingestehen, dass chronische Erkrankungen<br />

zu unserer Lebensrealität gehören.<br />

Wir alle kennen Menschen, die mit ihnen<br />

leben. Auch uns selbst kann es jederzeit<br />

treffen – oft genug ohne eigenes „Verschulden“.<br />

Ein solidarisches, respektvolles<br />

Miteinander, Verständnis für<br />

Betroffene sowie stetige Wissensvermittlung<br />

am neuesten Stand der Forschung<br />

und für alle Menschen in Österreich sind<br />

die Grundsteine für eine gesündere<br />

Zukunft.<br />

Bleiben Sie in Kontakt:<br />

Mediaplanet Austria<br />

@mediaplanet.austria<br />

Project Manager: Lea Igler, Vanessa Geisler Sales Director: Florian Rohm, BA Lektorat: Sophie Müller, MA<br />

Design und Layout: Daniela Fruhwirth Managing Director: Bob Roemké Bilder falls nicht anders gekennzeichnet von Shutterstock<br />

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH • Bösendorferstraße 4/23 • 1010 Wien • ATU 64759844 • FN 322799f FG Wien Impressum: mediaplanet.<br />

com/at/<strong>im</strong>pressum/ Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. & Co.KG Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H.<br />

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 847 785 221 E-Mail: vanessa .geisler@mediaplanet.com ET: 28.09.2023<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Herzrhythmusstörungen<br />

gut behandeln<br />

FOTO: ALEK KAWKA<br />

Be<strong>im</strong> herzgesunden Menschen gibt<br />

der sogenannte Sinusknoten die<br />

Geschwindigkeit des Herzschlags<br />

vor – bei sportlicher Aktivität führt<br />

er physiologisch zu einer Beschleunigung<br />

des Pulses. Unregelmäßigkeiten werden oft<br />

als Herzrasen oder Herzstolpern wahrgenommen.<br />

Herzklopfen, subjektiv schneller<br />

Puls oder ein Stolpern bzw. auch kurze<br />

Aussetzer sind meist harmlos und kommen<br />

unter anderem von Extrasystolen (Extraschläge<br />

des Herzens). Anhaltende, sehr<br />

häufige Extraschläge können jedoch zu<br />

einer Einschränkung der Pumpleistung des<br />

Herzens und damit zu einem lebensbedrohlichen<br />

Krankheitsbild führen.<br />

Bei einer anderen Herzrhythmusstörung,<br />

dem Vorhoffl<strong>im</strong>mern, kommt es zu einer<br />

unkoordinierten Erregung der rechten<br />

und der linken Vorkammer. Zumeist führt<br />

dies in den Hauptherzkammern zu einem<br />

unregelmäßigen Puls, der von Patient:innen<br />

oft als Herzstolpern wahrgenommen<br />

wird. Gründe für Vorhoffl<strong>im</strong>mern gibt es<br />

viele, wobei wahrscheinlich die Genetik<br />

eine große Rolle spielt. Maßgeblich mitbeteiligt<br />

dürften jedoch die Pulmonalvenen<br />

(Lungenvenen) sein, die das mit Sauerstoff<br />

angereicherte Blut aus der Lunge in den<br />

linken Vorhof und damit in den Körperkreislauf<br />

pumpen. Elektrische Reize aus<br />

den Lungenvenen können Vorhoffl<strong>im</strong>mern<br />

auslösen. Im Falle der (oft unspezifischen)<br />

Symptome sollte bereits eine ärztliche Vorstellung<br />

erfolgen.<br />

Wichtig in der Behandlung dieser<br />

Herzrhythmusstörungen ist, dass das Risiko<br />

für weitere Folgeerkrankungen durch eine<br />

erfolgreiche Therapie reduziert werden<br />

kann. „Neben subjektiv wahrnehmbaren<br />

Beschwerden birgt Vorhoffl<strong>im</strong>mern<br />

insbesondere die Gefahr eines Schlaganfalls<br />

durch die Verschleppung eines Blutgerinnsels<br />

in das Gehirn. Auch die Entwicklung<br />

einer Herzschwäche, einer Herzinsuffizienz,<br />

ist möglich. Aus diesem Grund sind<br />

bei Vorhoffl<strong>im</strong>mern eine exakte Diagnose<br />

und die individuell angepasste Therapie so<br />

wichtig“, sagt OA Priv.-Doz. Dr. Johannes<br />

Siebermair, Facharzt für Kardiologie. Die<br />

High-End-3D-<br />

Navigation bei einer<br />

Katheterablation<br />

Behandlung setzt sich <strong>im</strong>mer aus mehreren<br />

Einzeltherapien zusammen. Im Göttlicher<br />

Heiland Krankenhaus werden zur Behandlung<br />

von Vorhoffl<strong>im</strong>mern modernste<br />

Methoden angewandt, die individuell auf<br />

die Patient:innen abgest<strong>im</strong>mt sind: die<br />

medikamentöse Behandlung, der kontrollierte<br />

Elektroschock unter kurzer Narkose,<br />

bei der der Sinusrhythmus kurzfristig<br />

wieder eingestellt wird, oder die Katheterablation<br />

als Verödungstherapie zur<br />

dauerhaften Wiederherstellung eines<br />

geordneten Herzrhythmus.<br />

Das Göttlicher Heiland<br />

Krankenhaus ist Fachklinik<br />

für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

und Neurologie, mit<br />

Zentrum für Gefäßmedizin<br />

und Chirurgie sowie Spezialisierung<br />

auf <strong>Alter</strong>smedizin: www.khgh.at.<br />

Herzrhythmusambulanz mit<br />

telefonischer Vereinbarung unter<br />

+43 400887700 jeweils<br />

Mo-Fr zwischen 13-15 Uhr


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net und www.gesund<strong>im</strong>alter.info 3<br />

INSPIRATION<br />

Dr. Florian Stummer,<br />

MPH, MBA<br />

Forschungsleiter<br />

Telemedizin, Abt.<br />

Pr<strong>im</strong>ary Care Medicine,<br />

MedUni Wien<br />

FOTO: ZVG<br />

,,Zukunft der Telemedizin<br />

in Österreich“<br />

Die Pandemie hat kurzfristig als<br />

Katalysator für eine rasche Weiterentwicklung<br />

der Telemedizin in<br />

Österreich gedient. Angebote wie<br />

die telefonische Krankschreibung, Videokonsultation<br />

oder <strong>Gesundheit</strong>shotline 1450<br />

wurden rasch Standard. Seit dem Ende der<br />

Pandemie ist jedoch eine Stagnation bei der<br />

Implementierungsenergie zu verzeichnen.<br />

Zwar ist die Akzeptanz der Telemedizin<br />

gestiegen, doch die Digitalisierungsgeschwindigkeit<br />

hinkt <strong>im</strong>mer noch hinterher.<br />

Die Telemedizin bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten:<br />

sei es bei chronischen<br />

Erkrankungen, Notfallsituationen oder<br />

kurzfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen.<br />

Aufgrund der steigenden Zahl<br />

chronisch kranker Menschen infolge demografischer<br />

Veränderungen spielt sie eine<br />

zunehmend bedeutendere Rolle, um die<br />

Ressourcen <strong>im</strong> <strong>Gesundheit</strong>ssystem effektiver<br />

zu nutzen. Beispielsweise kann die<br />

Videokonsultation bis zu 90 % der Anfragen<br />

auf rein digitalem Weg bewältigen. Weitere<br />

Einsatzbereiche sind Dermatologie,<br />

integrierte Versorgung, Vorbereitung auf<br />

medizinische Eingriffe, psychotherapeutische<br />

Unterstützung, postoperative Kontrolle,<br />

aber auch das Monitoring chronisch<br />

Kranker zu Hause.<br />

Während Deutschland schon Regeln für<br />

die sichere Identifikation von Patient:innen,<br />

Datensicherheit und Haftungsfragen entwickelt<br />

hat, benötigt Österreich aufgrund<br />

seiner weltweit einzigartigen Struktur des<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesens spezifischere Vorschriften,<br />

um Rechtssicherheit zu gewährleisten.<br />

Klar ist: Die Versorgungsqualität und<br />

Sicherheit für alle Beteiligten stehen an erster<br />

Stelle. Zudem sollte die Anwendung von<br />

Telemedizin auch mit einer angemessenen<br />

Vergütung für die Ärzt:innen einhergehen.<br />

Die Telemedizin bringt tiefgreifende<br />

Veränderungen <strong>im</strong> <strong>Gesundheit</strong>sbereich<br />

mit sich. Zum einen ermöglicht sie den<br />

Zugang zu medizinischer Versorgung in<br />

abgelegenen oder unterversorgten Gebieten,<br />

wodurch die gesundheitliche Chancengleichheit<br />

erhöht wird. Zum anderen<br />

bietet sie eine effiziente Möglichkeit,<br />

Routinekontrollen durchzuführen, was zu<br />

Kosteneinsparungen führt. Des Weiteren<br />

ermöglicht die digitale Datenerfassung eine<br />

präzisere Diagnostik und personalisierte<br />

Behandlungspläne. Insgesamt trägt die<br />

Telemedizin somit zu einer gerechteren<br />

<strong>Gesundheit</strong>sversorgung bei.<br />

Die Verwendung von Telemedizin auf<br />

breiter Ebene geht jedoch mit unzähligen<br />

Fragestellungen einher. So fehlt der persönliche<br />

Kontakt zwischen Ärzt:innen und<br />

Patient:innen, was die Diagnose best<strong>im</strong>mter<br />

Erkrankungen erschwert. Teure und<br />

spezialisierte Diagnosegeräte können dieses<br />

Problem nur teilweise lösen. Es gibt auch<br />

eine allgemeine Zurückhaltung von medizinischem<br />

Personal und Patient:innen neuen<br />

Technologien gegenüber, denn die Verwaltung<br />

großer Datenmengen und Cyber-<br />

Sicherheitsrisiken stellen sowohl juristische<br />

als auch technologische Herausforderungen<br />

dar. Trotzdem gibt es Fortschritte, insbesondere<br />

durch die Entwicklung elektronischer<br />

Patient:innenenakten (ELGA) und<br />

neuer Diagnosegeräte, die die Datenverwaltung<br />

und -sicherheit verbessern.<br />

Zusammenfassend ist zu sagen, dass es<br />

vier Bereiche gibt, auf die in Zukunft geachtet<br />

werden muss, um eine solide Implementierung<br />

gewährleisten zu können.<br />

1. Fehlender oder stark eingeschränkter<br />

Zugang zu Internetdiensten:<br />

Der Mangel an Zugang zu Technologie<br />

oder Internet ist eine bedeutende Hürde<br />

für die Einführung von Telemedizin,<br />

insbesondere bei älteren Bevölkerungsgruppen.<br />

Diese digitale Kluft begrenzt die<br />

<strong>Gesundheit</strong>sversorgungsoptionen und<br />

verschärft bestehende gesundheitliche<br />

Ungleichheiten.<br />

2. Eingeschränkte digitale Kompetenz:<br />

Unzureichende digitale Fähigkeiten sind<br />

ein großes Hindernis für die breite Anwendung<br />

von Telemedizin. Dieses Defizit<br />

kann eine reibungslose Kommunikation<br />

und eine opt<strong>im</strong>ale Nutzung von Online-<br />

<strong>Gesundheit</strong>sdiensten behindern.<br />

3. <strong>Gesundheit</strong>liche Beeinträchtigungen,<br />

die die Nutzung erschweren: Einige ältere<br />

Patient:innen haben Probleme be<strong>im</strong><br />

Hören, Sehbeeinträchtigungen oder eine<br />

Form von Demenz, was die Kommunikation<br />

über Telefon oder Video erschwert.<br />

Hier braucht es kreative Lösungen, um<br />

eine genaue Diagnose und Behandlung<br />

via Telemedizin sicherzustellen.<br />

4. Hochrisikopatient:innen, die regelmäßige<br />

Überwachung benötigen: Gebrechliche<br />

ältere Menschen mit chronischen<br />

Erkrankungen benötigen möglicherweise<br />

regelmäßige persönliche Besuche zur<br />

Überwachung der Vitalzeichen, was bei<br />

der Telemedizin schwierig wird.<br />

Während die Telemedizin viele Vorteile<br />

birgt, bestehen aber auch nach wie vor<br />

große Herausforderungen die jedoch gelöst<br />

werden können.Dafür braucht es sowohl<br />

klare Regeln, als auch kreative Ansätze, um<br />

diese Barrieren auf dem Weg zur flächendeckenden<br />

telemedizinischen Versorgung<br />

zu ermöglichen.<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Virtuelle Beratung statt<br />

monatelanger Wartezeit<br />

Telemedizinische Angebote stellen eine wertvolle Ergänzung<br />

für die Behandlung von Hautkrankheiten <strong>im</strong> ambulanten und<br />

niedergelassenen Bereich dar. Rainer Hofmann-Wellenhof,<br />

Experte für Teledermatologie, erklärt warum.<br />

Wie unterscheiden sich professionelle<br />

Angebote wie doctor2patient oder<br />

telederm.at von herkömmlichen Apps zur<br />

Erkennung von Hautkrankheiten?<br />

Das eine ist eine KI-Anwendung, das andere<br />

eine virtuelle Befundung durch eine:n<br />

Arzt oder Ärztin. Bei Hautscreening-Apps<br />

übern<strong>im</strong>mt künstliche Intelligenz die Auswertung.<br />

Man lädt ein Bild hoch und die<br />

App sagt dann ‚Das ist nicht gefährlich‘ oder<br />

‚Suchen Sie ärztliche Hilfe auf‘. Das ist aber<br />

leichter gesagt als getan, da die Wartezeit<br />

bei Hautärzt:innen aktuell etwa drei Monate<br />

betragen kann. Bei doctor2Patient oder<br />

telederm.at schauen sich Fachärzt:innen<br />

die betreffenden Läsionen an; diese können<br />

Rückfragen stellen oder weitere Bilder anfordern.<br />

Und erst dann wird entschieden, wie es<br />

weitergehen soll – <strong>im</strong> Normalfall erfolgt die<br />

Antwort binnen eines Tages.<br />

Welche Erfahrungen gibt es bislang<br />

mit diesen Systemen?<br />

Wir führen derzeit gemeinsam mit dem<br />

<strong>Gesundheit</strong>sfonds Steiermark, der ÖGK und<br />

der Ärztekammer Steiermark ein Projekt in<br />

den Bezirken Liezen und Leibnitz durch:<br />

Dabei werden die Fälle via App von den<br />

Hausärzt:innen an die Dermatolog:innen<br />

geschickt. Die Rückmeldungen zu den ersten<br />

3.000 Fällen sind bislang sehr gut. Der Vorteil<br />

dieses Systems ist, dass die Patient:innen<br />

bei ihren praktischen Ärzt:innen in<br />

Behandlung bleiben können und diese die<br />

Patient:innen mit der zusätzlichen Expertise<br />

der Fachärzt:innen weiter therapieren<br />

können. Die Patient:innen müssen also<br />

nicht mehr selbst physisch zu den Dermatolog:innen.<br />

Damit lassen sich gerade <strong>im</strong><br />

ländlichen Raum die teilweise sehr langen<br />

Wartezeiten auf einen Termin umgehen –<br />

und die Patient:innen kommen so rasch zur<br />

richtigen Behandlung.<br />

Kann ich diese Apps auch direkt ohne<br />

Umweg über Hausärzt:innen in<br />

Anspruch nehmen?<br />

Das können Sie machen, ist aber in Österreich<br />

noch mit Einschränkungen verbunden.<br />

Es wäre wünschenswert, wenn<br />

virtuelle Konsultationen bald mit physischen<br />

Erstbesuchen rechtlich gleichgestellt<br />

würden. Aktuell ist es so, dass – solange<br />

keine unmittelbare Untersuchung erfolgt ist<br />

– die Nutzung dieser Apps nur als Beratung<br />

gilt. Diese unterscheidet sich aber kaum von<br />

einem herkömmlichen Befund. Ein großer<br />

Anteil der Hauterkrankungen lässt sich so<br />

gut behandeln. Auch hier fallen die bisherigen<br />

Rückmeldungen sehr positiv aus. Bei<br />

ao. Univ.-Prof. Dr.<br />

Rainer Hofmann-<br />

Wellenhof<br />

Leiter der Forschungseinheit<br />

Teledermatologie,<br />

Prävention und<br />

innovative diagnostische<br />

Verfahren in der<br />

Dermatoonkologie<br />

an der Medizinischen<br />

Universität Graz<br />

FOTO: W. STIEBER, UNIV. KLINIK FÜR DERMATOLOGIE UND VENEROLOGIE GRAZ<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.edermconsult.com<br />

Bestandspatient:innen ist das Kriterium der<br />

Unmittelbarkeit dagegen erfüllt. Das heißt,<br />

Kontrolle oder Therapieführung können in<br />

vollem Umfang virtuell erfolgen.<br />

Was passiert, wenn eine Beratung<br />

nicht ausreicht?<br />

Mit diesen Services lässt sich auch frühzeitig<br />

erkennen, wann ein Face-2-Face-Termin<br />

notwendig ist. Eine solche Anamnese<br />

ermöglicht es, dringende Fälle besser<br />

vorzureihen. Dann bekommt man oft schon<br />

in drei Tagen und nicht erst in drei Monaten<br />

einen Termin. Wenn man zum Beispiel sieht,<br />

dass etwas wie ein Melanom aussieht, dann<br />

kann man den Patienten oder die Patientin<br />

kurzfristig einbestellen, den Verdacht ausschließen<br />

oder bestätigen und das Melanom<br />

gegebenenfalls entfernen.<br />

Wie niederschwellig sind Anwendungen<br />

wie doctor2patient und telederm.at<br />

in ihrer Anwendung?<br />

Im Grunde besteht nur ein kleiner Unterschied<br />

zu einem Messenger-Dienst, mit dem<br />

sich auch Bilder verschicken lassen. Da es<br />

sich um vertrauliche Daten handelt, liegt<br />

natürlich ein besonderes Augenmerk auf<br />

dem Datenschutz. Wenn man mit einem<br />

Smartphone, Tablet oder PC<br />

umgehen kann, sind diese<br />

Anwendungen weitgehend<br />

selbsterklärend. Sie können<br />

einen wertvollen Beitrag zum<br />

Erhalt der individuellen<br />

<strong>Gesundheit</strong> und zur Verbesserung<br />

der medizinischen Versorgung<br />

leisten.


4 Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net und www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

INSPIRATION<br />

Schl<strong>im</strong>mer geht’s n<strong>im</strong>mer ...<br />

Alles begann damit, dass die sehr schlanke<br />

Dagmar Bergen eines Morgens ihre Hose<br />

nicht mehr zu bekam. Die Lehrerin wusste<br />

sich mit einem Gummi zu helfen und ging mit<br />

grummelndem Bauch wie gewohnt in ihre<br />

Grundschulklasse. Bis zum Abend steigerte<br />

sich das Bauchweh in die Unerträglichkeit.<br />

Aus der Not-OP in der Nacht wachte Dagmar<br />

Bergen mit einem künstlichen Darmausgang<br />

(Stoma) am Bauch auf. Sie schrie – und erhielt<br />

wenige Tage darauf die Diagnose Darmkrebs.<br />

Heute ist die 52-Jährige beutel- und krebsfrei –<br />

das ist ihre Geschichte.<br />

Text Doreen Brumme<br />

Dagmar, was dachten Sie, als Sie<br />

<strong>im</strong> Krankenhaus aufwachten und das<br />

Stoma bemerkten?<br />

Ich schrie. Ich erinnerte mich, dass der<br />

Notarzt, den ich am Abend des 14. September<br />

2018 wegen der unerträglichen<br />

Bauchschmerzen gerufen hatte, mir gesagt<br />

hatte, dass Frauen härter <strong>im</strong> Nehmen seien<br />

– und, wenn sie sich wie ich vor Schmerzen<br />

krümmten, es mit Sicherheit ernst sei. Ich<br />

konnte es nicht fassen: Als der verschlafene<br />

Arzt mich am Abend zuvor über die Risiken<br />

der Notfall-OP aufklärte, die er gleich an<br />

mir durchführen wollte, hatte ich das Stoma<br />

noch als sehr unwahrscheinlich eintretenden<br />

Fall abgetan. Nun hing der Kackbeutel<br />

an meinem Bauch. Ich schrie.<br />

Warum brauchten Sie das Stoma?<br />

Mein Darm war extrem entzündet und<br />

teilweise durchlässig, sodass sich sein Inhalt<br />

schon in den Bauch ergoss. Auch Bauchfell<br />

und Blinddarm waren entzündet. Letzterer<br />

hatte wohl die extremen Bauchschmerzen<br />

verursacht – zum Glück, so landete ich noch<br />

rechtzeitig unterm Messer. Man schnitt mir<br />

etwa 40 cm vom Darm heraus, konnte die<br />

beiden Darmstücke anschließend aber nicht<br />

verbinden. Deshalb wurde mir das Stoma<br />

angelegt – mit der Aussicht, dass ich es nur<br />

zeitweise bräuchte.<br />

Konnten Sie sich mit dem<br />

Stoma anfreunden?<br />

Dafür blieb kaum Zeit. Ich recherchierte <strong>im</strong><br />

Internet, las Berichte von Betroffenen. Als<br />

ich langsam wieder auf die Beine kam und<br />

meinen neuen Alltag mit Stoma übte, setzte<br />

sich mein Arzt auf mein Krankenhausbett.<br />

„Sie haben Darmkrebs“, sagte er. Das hätten<br />

die Gewebeuntersuchungen ergeben. Ich<br />

lachte schallend und wies ihn auf die Verwechslung<br />

hin – ich war doch die Patientin<br />

mit dem Stoma. Leider lachte er nicht mit<br />

mir. Ich war die Patientin mit Krebs und<br />

Stoma. Ich weinte bitterlich. Schl<strong>im</strong>meres<br />

konnte ich mir nicht vorstellen. Doch was<br />

wusste ich schon!<br />

Wie wurden Sie weiter behandelt?<br />

Die bei der Darm-OP mitentfernten und<br />

untersuchten Lymphknoten waren teils<br />

schon befallen, das Risiko für Metastasen<br />

war damit real. Eine Chemotherapie stand<br />

<strong>im</strong> Raum. Mein Bauchgefühl meldete zwar<br />

Widerstand, aber es ging um Leben und<br />

Tod. Zur Besprechung der Chemotherapie<br />

erschien ich gefasst. Schl<strong>im</strong>mer geht’s eh<br />

n<strong>im</strong>mer ... Der Arzt eröffnete mir jedoch,<br />

dass der begründete Verdacht bestand, ich<br />

könnte Metastasen in der Leber haben. Meine<br />

Tumormarker wären nicht wie erwartet<br />

gesunken, deshalb hätte man sich nochmal<br />

meine CT angeschaut.<br />

Ich fühlte mich endgültig ‚geliefert‘.<br />

Leberkrebs, so viel hatte ich gelesen, war<br />

ein ziemlich sicheres Todesurteil. Und so<br />

nahm ich die Nachricht auch hin. Dass die<br />

Chemotherapie erstmal vom Tisch war,<br />

bestärkte das Gefühl noch ... „Nicht einmal<br />

die lohnt sich mehr“, dachte ich. Die sieben<br />

Tage Wartezeit auf die Leberuntersuchung<br />

– die örtliche Koryphäe auf dem Gebiet war<br />

<strong>im</strong> Urlaub – zogen sich wie Kaugummi in<br />

die Länge. Das Ergebnis: Vier Metastasen<br />

wurden gefunden; gut operable, tröstete<br />

man mich.<br />

Am 10. Oktober 2018 folgte die Leber-OP.<br />

Die Metastasen wurden erfolgreich entfernt,<br />

ebenso das Stoma. Leider verweigerte mein<br />

Darm zunächst den Dienst, ich musste<br />

schließlich an eine Magensonde. Als ich<br />

nach zehn Tagen das erste Mal abführen<br />

konnte, war ich in Feierlaune. Ich rief dem<br />

Arzt schon von Weitem über den Krankenhausflur<br />

zu, dass es endlich geklappt hätte.<br />

Bekamen Sie dann noch eine Chemo?<br />

Man eröffnete mir, dass die Studienlage zur<br />

Wirkung der Chemotherapie sehr unklar sei.<br />

Und bot mir an, das selbst zu entscheiden.<br />

Also bin ich losgestiefelt und habe mir<br />

medizinische Zweit-, Dritt- und mehr Meinungen<br />

eingeholt. Ich war zwiegespalten:<br />

Einerseits spürte ich eine innerliche Abwehr<br />

gegen eine Chemotherapie, andererseits<br />

fürchtete ich ein Ausbreiten der Krebszellen.<br />

Da ich wegen der beiden OPs zwischenzeitlich<br />

so viel abgenommen hatte – ich wog<br />

bei 1,80 m nur noch 58 kg – nahmen die<br />

Ärzt:innen mir die Entscheidung dann doch<br />

ab: Sie vertagten die Chemo. Und ich ging<br />

erstmal in eine sehr gute Rehaklinik zum<br />

ganzheitlichen Aufpäppeln. Dort lernte ich<br />

FOTOS: PRIVAT<br />

drei Säulen für das Leben mit/nach Krebs<br />

kennen, um gesund zu werden und zu<br />

bleiben: Ernährung, Bewegung, Stressmanagement;<br />

Dinge, die ich selbst in die Hand<br />

nehmen konnte.<br />

Was haben Sie in Ihrem Alltag<br />

daraufhin geändert?<br />

Ich ernähre mich größtenteils rein pflanzlich.<br />

Da ich nach einer größeren Mahlzeit<br />

<strong>im</strong>mer direkt aufs WC muss, plane ich<br />

entsprechend vor. Ich mache nach wie vor<br />

viel Sport, vor allem Yoga und Laufen. Auch<br />

die täglichen Runden mit dem Hund halten<br />

mich in Bewegung. Ich achte viel mehr auf<br />

mich, gönne mir täglich eine kurze Mittagspause<br />

und setze beruflich bewusst Grenzen.<br />

Ich meditiere, wenn Stress aufkommt.<br />

Wie geht es Ihnen heute?<br />

Mir wurde 2021 noch eine Min<strong>im</strong>etastase<br />

aus der Lunge entfernt, der engmaschig<br />

kontrollierte Tumormarker hatte frühzeitig<br />

Alarm geschlagen. Seitdem bin ich krebsfrei.<br />

Eine Chemotherapie ist inzwischen<br />

auch nicht mehr Inhalt der Leitlinien<br />

meiner Behandlung. Das beruhigte mein<br />

„schlechtes Gewissen“ etwas. Da dieses sich<br />

aber ab und zu doch noch meldet, setzte<br />

und setze ich auch auf alternative Therapien<br />

wie Misteltherapie, Ayurveda, Vitamin-C-Infusion<br />

und Osteopathie. Ich<br />

absolviere außerdem sämtliche Vorsorgetermine<br />

gewissenhaft und lasse sofort<br />

abklären, wenn etwas auffällt. Doch ich<br />

reagiere nicht mehr panisch, sondern mit<br />

Geduld und Ruhe. Auch, wenn ich weiß:<br />

Schl<strong>im</strong>mer geht’s <strong>im</strong>mer – nehme ich nicht<br />

sofort das Schl<strong>im</strong>mste an. Ich vertraue<br />

meinem Körper wieder.<br />

Dagmar Bergen<br />

Ehemalige Darmkrebs<br />

& Stomapatientin<br />

Ich war zwiegespalten:<br />

Einerseits spürte ich eine<br />

innerliche Abwehr gegen<br />

eine Chemotherapie,<br />

andererseits fürchtete<br />

ich ein Ausbreiten der<br />

Krebszellen.


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net und www.gesund<strong>im</strong>alter.info 5<br />

Barbara Loibl<br />

Stomata Betroffene<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Eingesackt:<br />

Mit zwei Stomata leben –<br />

jetzt erst recht!<br />

Barbara Loibl, 46, sitzt für kein Geschäft mehr<br />

auf der Toilette: Sie lebt mit einem künstlichen<br />

Blasenausgang (Urostoma) und einem künstlichen<br />

Darmausgang (Ileostoma). Urin und Stuhl sackt sie<br />

darin buchstäblich ein. Im Interview erzählt Frau<br />

Loibl, wie es dazu kam und warum zwei Stomata<br />

am Bauch für sie nicht das Ende, sondern ein neuer<br />

Anfang sind.<br />

Text Doreen Brumme<br />

Barbara, Sie tragen zwei Stomata, eines<br />

für Urin und eines für Stuhl. Wie ist es bei<br />

Ihnen dazu gekommen?<br />

Mir wurde wegen meiner Endometriose die<br />

Gebärmutter entfernt. Nach der OP litt ich<br />

an massiver Verstopfung, die ich auch mit<br />

Abführmittel in höchster Dosis nicht in den<br />

Griff bekam. Die OP hatte wichtige Nerven<br />

beschädigt – mein Dickdarm, meine Blase<br />

und mein Beckenboden funktionierten<br />

danach nicht mehr richtig. Deshalb nahm<br />

man mir einen Großteil des Dickdarms<br />

raus. Das half kurzfristig, ich konnte dreibis<br />

fünfmal am Tag auf die Toilette und<br />

meinen Darm entleeren. Doch recht schnell<br />

änderte sich das wieder: Ich bekam Durchfall,<br />

saß damit täglich dreißig- bis vierzigmal<br />

auf dem WC und hatte zwischendurch<br />

noch mit Stuhlinkontinenz zu tun. Wegen<br />

meiner gelähmten Blase trug ich zudem<br />

mehr als zwei Jahre einen Harnkatheter.<br />

Für einen Blasenschrittmacher waren die<br />

Nerven zu kaputt.<br />

Irgendwann war es also unerträglich.<br />

Die kleinen und großen Geschäfte, über<br />

die man sonst kaum spricht, best<strong>im</strong>mten<br />

meinen Alltag. Ich konnte kaum an etwas<br />

anderes denken. Meinen Job <strong>im</strong> Verkauf<br />

musste ich aufgeben. Für soziale Kontakte<br />

blieben keine Zeit und keine Kraft. Meine<br />

Lebensqualität lag gefühlt bei null – und<br />

das alles unter pandemischen Umständen:<br />

Ärzt:innen verschoben Termine und<br />

schlossen ihre Praxen dann sogar ganz.<br />

Ich landete schließlich wieder auf dem<br />

OP-Tisch zum Einsetzen eines Ileostomas.<br />

Leider verlief die OP nicht opt<strong>im</strong>al. Mein<br />

Fall wurde <strong>im</strong>mer komplexer und ich<br />

suchte verzweifelt nach Mediziner:innen,<br />

die sich meiner annehmen wollten und<br />

konnten.<br />

Wie haben Sie<br />

diese schließlich<br />

gefunden?<br />

Mit Beharrlichkeit und<br />

Geduld; ich habe meine<br />

Ärzt:innen gequält. Mein<br />

Leben hatte nicht viel<br />

Lebenswertes mehr. Ich wollte<br />

das ändern. Also recherchierte<br />

ich auf eigene Faust, online wie<br />

offline, ich telefonierte und suchte<br />

Praxen auf. Und irgendwann traf ich auf<br />

einen Urologen, der mir zwar sagte, dass er<br />

selbst nicht der richtige Facharzt für mich<br />

sei – aber jemanden kennen würde. Und so<br />

wurde ich 2023 noch einmal operiert und<br />

erhielt meine beiden Stomata, die mich<br />

jetzt für <strong>im</strong>mer begleiten.<br />

Wie geht es Ihnen damit?<br />

Ich lebe wieder! Ich gehe raus, treffe<br />

mich mit Menschen. Vorgestern war ich<br />

schw<strong>im</strong>men. Gestern lange Rad fahren. Ich<br />

schmiede Pläne für die Zukunft. Ende des<br />

Monats beginne ich einen siebenwöchigen<br />

Kurs zur beruflichen Um- beziehungsweise<br />

Neuorientierung der Pensionsversicherungsanstalt<br />

(PVA). Ich will auf jeden Fall<br />

etwas arbeiten, was mir Spaß bringt. Ich<br />

könnte beispielsweise meine einstige Ausbildung<br />

zur Ordinationsgehilfin auffrischen<br />

und erweitern. Die Arbeit einer Labor- oder<br />

Röntgenassistentin interessiert mich auch<br />

sehr. Ich bin da ganz offen.<br />

Was brachte die Wende in Ihrer<br />

Krankengeschichte?<br />

Ganz sicher war es, dass ich auf Ärzt:innen<br />

stieß, die mir zuhörten; die verstanden und<br />

ernst nahmen, was ich wollte; die multidisziplinär<br />

zusammenarbeiteten, um mit der<br />

eher seltenen Komplexität meiner Erkrankung<br />

umzugehen; die schließlich möglich<br />

machten, was medizinisch möglich war.<br />

Was raten Sie Betroffenen, um ihnen<br />

einen Ärzt:innenmarathon wie den Ihren<br />

zu ersparen?<br />

Eine Diagnose, die zu einem Stoma führt,<br />

ist ein Schock. Sie weckt Ängste und<br />

Vorurteile. Von letzteren sind so einige<br />

<strong>im</strong> Umlauf, beispielsweise, dass Stomaträger:innen<br />

nach Urin oder Stuhl riechen. Das<br />

passiert jedoch nur, wenn das Stoma nicht<br />

einwandfrei funktioniert. Auch das ewige<br />

Wundsein wird oft gegen Stoma angeführt.<br />

Mit einem guten Wundmanagement – ich<br />

fühle mich damit bei meiner Kontinenzund<br />

Stomaberaterin (KSB) in den besten<br />

Händen – lässt sich dem gut vorbeugen.<br />

Außerdem: Ein Stoma zu tragen ist kein<br />

Todesurteil! Ich habe mehr als vier Jahre<br />

Lebenszeit verloren, bis<br />

ich dank meiner beiden<br />

Stomata endlich wieder<br />

am Leben teilhaben konnte!<br />

Ich starte noch einmal<br />

durch, jetzt erst recht!<br />

Betroffene sollten sich die Zeit<br />

nehmen, die Ärzt:innen zu finden,<br />

die ihnen in ihrer Situation maßgeschneiderte<br />

Behandlung und Unterstützung<br />

bieten. Ebenso muss<br />

unbedingt offen geredet werden<br />

– insbesondere über kleine und große<br />

Geschäfte auf der Toilette. Der<br />

Austausch mit anderen Betroffenen<br />

hilft, die Diagnose zu verstehen und<br />

anzunehmen, bewährte Lösungen für<br />

alltägliche Probleme zu übernehmen<br />

sowie Perspektiven für ein Leben mit<br />

Stoma zu entdecken. Ich biete mich dafür<br />

gerne als Kontakt an:<br />

Sie erreichen mich<br />

per Telefon (0676 68 37 211) oder<br />

E-Mail (Barbaraloibl91@gmail.com).<br />

„ Mehr zu Leben mit einem Stoma unter:<br />

www.dansac.at/de-at/livingwithastoma“<br />

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Tel: 01/877 94 95<br />

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Lesen Sie vor der Verwendung die Gebrauchsanleitung<br />

mit Informationen zu Verwendungszweck,<br />

Kontraindikationen, Warnhinweisen, Vorsichtsmaßnahmen<br />

und Anleitungen.<br />

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© 2022 Dansac A/S


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Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Kardiovaskuläre Erkrankungen:<br />

Zahl von Betroffenen steigt weiter an<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen in Österreich.<br />

Univ.-Prof. Dr. Christian Hengstenberg, Leiter der Universitätsklinik für Innere Medizin II<br />

und der Klinischen Abteilung für Kardiologie der MedUni Wien, verrät <strong>im</strong> Interview, welche<br />

konkreten Präventionsmaßnahmen es gibt, warum die Anzahl der Patient:innen trotz<br />

besserer Behandlungsmöglichkeiten steigt und welche Rolle künstliche Intelligenz spielt.<br />

Herzgesundheit<br />

Schützen, stärken,<br />

wiederherstellen<br />

online bestellen<br />

978-3-214-04243-1<br />

MANZ<br />

Univ.-Prof. Dr.<br />

Christian<br />

Hengstenberg<br />

Leiter der Universitätsklinik<br />

für Innere<br />

Medizin II<br />

und der Klinischen<br />

Abteilung für Kardiologie<br />

der MedUni Wien<br />

FOTO: MEDUNI WIEN; FRAU MATERNA<br />

Inwiefern können kardiovaskuläre Erkrankungen<br />

durch Prävention vermieden<br />

werden und welche Rolle spielt die<br />

Früherkennung?<br />

Zu den kardiovaskulären Risikofaktoren<br />

gehören veränderliche und unveränderliche<br />

Faktoren. Unveränderlich sind zum<br />

Beispiel das Geschlecht oder das <strong>Alter</strong>.<br />

Veränderlich, also zum Beispiel durch<br />

Medikamente beeinflussbar, sind der<br />

Bluthochdruck, hohe Blutfette, Diabetes<br />

mellitus oder aktives/passives Rauchen.<br />

Das Vorliegen von Risikofaktoren hat<br />

exponentielle Auswirkungen auf die Entwicklung<br />

von Gefäßschädigungen durch<br />

Fetteinlagerungen und Verkalkungen.<br />

Es gibt umfangreiche wissenschaftliche<br />

Literatur zum Nachweis der günstigen<br />

Beeinflussung der Risikofaktoren durch<br />

entweder medikamentöse Therapie oder<br />

Lebensstil-Änderungen. Daher kann<br />

durch eine sorgfältige Untersuchung das<br />

individuelle Risiko erkannt und dann auch<br />

präventiv behandelt werden. Hier gilt das<br />

Prinzip, dass möglichst alle Risikofaktoren<br />

möglichst streng eingestellt werden sollten.<br />

Welche konkreten Präventionsmöglichkeiten<br />

gibt es?<br />

Als Basis für die Prävention gilt eine<br />

gesunde Lebensführung. Das bedeutet,<br />

dass ein aktiver oder passiver Nikotinkonsum<br />

beendet wird, dass versucht wird, das<br />

Normalgewicht zu erreichen und dass eine<br />

regelmäßige körperliche Betätigung von<br />

mindestens dre<strong>im</strong>al 20 Minuten pro Woche<br />

vorhanden ist.<br />

Darüber hinaus sollten Medikamente<br />

verabreicht werden, um erhöhte Lipidwerte<br />

zu reduzieren, den Blutdruck zu senken<br />

und den Blutzucker gut einzustellen.<br />

Insbesondere die Einstellung des Diabetes<br />

ist nicht <strong>im</strong>mer trivial und benötigt daher<br />

auch Spezialist:innen, die eine konsequente<br />

Einstellung des Blutzuckers erreichen. Zur<br />

Einstellung des hohen Blutdrucks und des<br />

Blutzuckers gibt es verschiedene Medikamente,<br />

die konsequent verabreicht und<br />

deren Behandlungserfolge konsequent<br />

kontrolliert werden müssen.<br />

Inwiefern wirken sich kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen auf andere <strong>Volkskrankheiten</strong><br />

wie beispielsweise Diabetes aus?<br />

Diabetes mellitus ist ein sehr wichtiger<br />

Risikofaktor für das Auftreten einer kardiovaskulären<br />

Erkrankung, wie zum Beispiel<br />

eines Herzinfarkts. Be<strong>im</strong> Diabetes besteht<br />

die Gefahr der Schädigung von großen<br />

Gefäßen, also von Gefäßen des Kopfes, des<br />

Herzens, des Beckens oder der Beine; aber<br />

auch kleine Gefäße werden geschädigt, wie<br />

zum Beispiel die Gefäße der Augen oder der<br />

Nieren. Daher ist es besonders wichtig, Diabetes<br />

möglichst frühzeitig zu behandeln.<br />

Wie bereits erwähnt, spielen hierbei auch<br />

andere Risikofaktoren eine potenzierende<br />

Rolle. Es gilt also auch hier: konsequente<br />

Prävention!<br />

Warum steigt die Zahl der Patient:innen<br />

trotz besserer Behandlungsmöglichkeiten?<br />

Es ist ein klarer Trend für ein längeres<br />

Leben in unserer Bevölkerung zu erkennen.<br />

Die Zahl von Patient:innen <strong>im</strong> fortgeschrittenen<br />

Stadium wird daher größer und die<br />

Umsetzung von präventiven Therapien<br />

läuft schleppend. Dieses Zusammenspiel<br />

aus großer Bevölkerung und schleppender<br />

Umsetzung von präventiven Maßnahmen<br />

führt in Summe dazu, dass es bisher<br />

leider nicht gelungen ist, die<br />

Zahl von Patient:innen mit<br />

kardiovaskulären Erkrankungen<br />

zu reduzieren;<br />

<strong>im</strong><br />

Gegenteil, sie steigt.<br />

Was wird sich in Zukunft bei der Therapie<br />

von kardiovaskulären Erkrankungen<br />

ändern? Welche Rolle spielt künstliche<br />

Intelligenz?<br />

Es ist eine große Freude zu sehen, dass<br />

in der Kardiologie eine kontinuierliche<br />

Innovation stattfindet. So können heutzutage<br />

zum Beispiel hohe Blutfette mit sehr<br />

gut verträglichen Medikamenten behandelt<br />

werden. Gleichzeitig sind auch für genetisch<br />

bedingte Hochrisikopatient:innen<br />

ganz moderne Medikamente verfügbar.<br />

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit,<br />

Herzkranzgefäße und mittlerweile auch<br />

verkalkte Herzklappen mit Hilfe von Katheter-Methoden<br />

hervorragend zu behandeln,<br />

sodass große Herzoperationen bei manchen<br />

Patient:innen nicht mehr notwendig sind.<br />

Insgesamt geht die Entwicklung ganz klar<br />

hin zu kleinen Eingriffen, also interventionellen<br />

Eingriffen. Auch die moderne<br />

Pharmakotherapie, also die Therapie mit<br />

Medikamenten, wird sich weiterentwickeln;<br />

wie wir dies beispielsweise bei der<br />

Corona<strong>im</strong>pfung gesehen haben. So ist es<br />

durchaus denkbar, dass gezielt ganze Stoffwechselwege<br />

ausgeschaltet werden können,<br />

von denen wir wissen, dass sie schädliche<br />

Effekte haben.<br />

Bei der künstlichen Intelligenz ist aus<br />

meiner persönlichen Sicht ganz klar, dass<br />

sie hilfreich ist und möglichst breit eingesetzt<br />

werden sollte. Bereits heute wird diese<br />

Technologie an vielen Stellen des täglichen<br />

Lebens eingesetzt. In der Medizin ist es<br />

natürlich einerseits besonders heikel, aber<br />

anderseits auch besonders wichtig, dass<br />

eine möglichst gute Unterstützung des<br />

Behandlungsteams durch Computer<br />

stattfindet. Ich sehe unter anderem eine<br />

große Unterstützung bei der Bewertung von<br />

Röntgenbildern. Hier könnten verschiedene<br />

Differenzialdiagnosen durch den Computer<br />

vorgeschlagen werden, was es dem Arzt<br />

oder der Ärztin einfacher macht, die<br />

richtige Diagnose zu stellen. Aber auch<br />

andere Biosignale könnten sehr standardisiert<br />

erhoben und dann auch verarbeitet<br />

werden, wie zum Bespiel das EKG.


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

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EXPERTISE<br />

Typische<br />

Anzeichen einer<br />

Herzinsuffizienz<br />

Eine Herzinsuffizienz beginnt<br />

oft mit milden Symptomen<br />

und ist daher schwer zu<br />

erkennen. Deshalb ist es<br />

besonders wichtig, gut auf<br />

uns selbst und auf unsere<br />

Lieben zu achten.<br />

Trockener Husten<br />

Geschwollene Knöchel<br />

(Ödeme)<br />

Kurzatmigkeit<br />

Leistungsschwäche und<br />

chronische Müdigkeit<br />

Quelle: Theresa A. McDonagh et al. 2021 ESC Guidelines for the<br />

diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure.<br />

Eur Heart J (2021); 42, 36, 3599–3726<br />

Diabetes und<br />

Herzinsuffizienz:<br />

Behandlung von Zwillingen<br />

BNP und NT-ProBNP – warum diese Buchstaben<br />

der Schlüssel in der Behandlung von Diabetes<br />

und Herzinsuffizienz sind, erklären Univ.-Prof.<br />

Dr. Martin Clodi und Univ.-Doz. Dr. Martin<br />

Hülsmann <strong>im</strong> Doppelinterview.<br />

Text Magdalena Reiter-Reitbauer<br />

Wir sprechen heute über die Themen<br />

Diabetes Typ 2 und Herzinsuffizienz mit<br />

Ihnen beiden als langjährige Experten.<br />

Inwiefern hängen Diabetes und Herzinsuffizienz<br />

zusammen?<br />

Martin Clodi: Hohe Blutzuckerwerte sind<br />

wesentliche Treiber der Entwicklung von<br />

Herzinsuffizienz. Grundsätzlich leiden viele<br />

Herz-Kreislauf-Patient:innen gleichzeitig<br />

auch an Diabetes. Das bedeutet, dass Diabetes<br />

viel <strong>im</strong> Herz-Kreislaufsystem und auch<br />

direkt an der Herzmuskelzelle verursachen<br />

muss. Diabetes ist zwar sicherlich nicht die<br />

einzige Ursache für eine Herzinsuffizienz,<br />

aber ein ganz wesentlicher Treiber.<br />

Martin Hülsmann: Ich gebe Professor Clodi<br />

mehr als recht. Die Herzinsuffizienz ist<br />

aber auch vice versa Treiberin für Diabetes.<br />

In der Erkrankung der Herzinsuffizienz<br />

gibt es viele Stoffwechsel-Veränderungen,<br />

die die Entwicklung von Diabetes auslösen<br />

oder zumindest verstärken können. Daher<br />

sind Diabetes und Herzinsuffizienz unsägliche<br />

Zwillinge, die sich gegenseitig treiben<br />

– das ist das Teuflische daran. Wir brauchen<br />

für die und in der Behandlung der beiden<br />

Erkrankungen also einen holistischen<br />

Blick. So konnte z.B. bereits eine Therapie<br />

entwickelt werden, welche für die Behandlung<br />

des Diabetes und der Herzinsuffizienz<br />

empfohlen wird.<br />

Sollten Hausärztinnen und -ärzte daher<br />

bei Diabetes-Patient:innen <strong>im</strong>mer auch<br />

besonders aufs Herz schauen?<br />

Clodi: Man kann das Risiko für eine Herzinsuffizienz<br />

bei Diabetes-Patient:innen recht<br />

leicht über Biomarker, das sogenannte BNP<br />

und NT-proBNP, die über das Blut getestet<br />

werden, feststellen. Diese Untersuchung<br />

kann ganz einfach über eine Blutabnahme<br />

bei Hausärzt:innen erfolgen und wird in<br />

den meisten Bundesländern auch durch die<br />

Kassen bezahlt. Wenn die Biomarker BNP<br />

und NT-proBNP unter einem best<strong>im</strong>mten<br />

Wert liegen, kann eine Herzinsuffizienz<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Hülsmann: Wir sehen mit diesen Biomarkern,welche<br />

übrigens genauso für<br />

die Herzinsuffizienz wie den Diabetes<br />

zugelassen sind, seit etwa 20 Jahren eine<br />

sehr hohe, stabile Sicherheit bei kardialen<br />

Risikopatient:innen. Denn der Vorteil<br />

dieser Biomarker ist, dass wir bei einem<br />

großen Anteil der Patient:innen unkompliziert<br />

einen Risikoausschluss durchführen<br />

können. Gleichzeitig fokussieren wir uns<br />

damit auf jene Patient:innen, die ein echtes<br />

Risiko für eine Herzinsuffizienz aufweisen,<br />

und können ihnen weitere kardiologische<br />

Untersuchungen zuführen. Das ist gerade in<br />

Zeiten mangelnder Ressourcen ein wichtiger<br />

Punkt.<br />

6700284967<br />

Wie können diese beiden <strong>Volkskrankheiten</strong><br />

in Zukunft gerade auch gemeinsam<br />

besser behandelt werden?<br />

Clodi: Ich wünsche mir, dass die diabetische<br />

Stoffwechsellage als kausaler Faktor<br />

auch in der Kardiologie anerkannt wird<br />

und die Patient:innen über die Biomarker<br />

schnell und richtig diagnostiziert werden<br />

und die beste Max<strong>im</strong>altherapie erhalten.<br />

Patient:innen müssen zunehmend selber<br />

aktiv werden, weil gerade für Erkrankungen<br />

wie Herzinsuffizienz und Diabetes sie selbst<br />

die besten Therapeut:innen sind.<br />

Hülsmann: Die Eigenverantwortung der<br />

Patient:innen ist extrem wichtig. Wir<br />

brauchen ein sehr gutes Schnittstellenmanagement<br />

zwischen Hausärzt:innen,<br />

Fachärzt:innen und Spezialambulanzen,<br />

damit klar wird, wer wann für welche Fälle<br />

zuständig ist. Das würde auch den Patient:innen<br />

weiterhelfen, damit jeweilige<br />

Begleiterkrankungen gut mitbehandelt<br />

werden können.<br />

HERZINSUFFIZIENZ BEI DIABETIKER:INNEN<br />

Bessere Behandlung<br />

durch Früherkennung<br />

Bei Diabetes auch an<br />

Herzinsuffizienz denken.<br />

Wir lieben das Leben.<br />

diagnostics.roche.com<br />

FOTO: ZVG FOTO: ZVG<br />

Pr<strong>im</strong>. Univ.-Prof. Dr.<br />

Martin Clodi<br />

Abteilungsvorstand<br />

der Inneren Medizin<br />

am Krankenhaus der<br />

Barmherzigen Brüder<br />

Linz & Präsident<br />

der Österreichischen<br />

Diabetes Gesellschaft<br />

Univ.-Doz. Dr.<br />

Martin Hülsmann<br />

Leitung Herzinsuffizienz-Ambulanz<br />

am Allgemeinen<br />

Krankenhaus (AKH)<br />

Wien


8<br />

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Eine Themenzeitung<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Lebergesundheit:<br />

Gesunder Lebensstil und<br />

regelmäßige Vorsorge<br />

FETTLEBER FA<br />

Zu viel Essen, zu wenig Bewegung: Das größte Risiko für<br />

die <strong>Gesundheit</strong> der Leber ist unser Lebensstil. Näheres<br />

erklärt Facharzt Andreas Maieron <strong>im</strong> Interview.<br />

Ca. jede:r vierte Österreicher:in<br />

leidet an einer Fettleber<br />

Pr<strong>im</strong>arius Doz. Dr.<br />

Andreas Maieron<br />

Facharzt für Innere<br />

Medizin, Gastroenterologie<br />

& Hepatologie,<br />

Endokrinologie<br />

& Stoffwechsel<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Was sind die Ursachen der Fettleber?<br />

Es sind dieselben Risikofaktoren, die wir<br />

auch be<strong>im</strong> metabolischen Syndrom – davon<br />

spricht man, wenn Übergewicht, Bluthochdruck<br />

sowie Zucker- und Fettstoffwechselstörungen<br />

gemeinsam auftreten – und bei<br />

den dadurch bedingten Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen beobachten können. Die<br />

Fettleber ist letzten Endes ein Auswuchs<br />

dessen. Zentraler Faktor dabei ist unser<br />

westlicher Lebensstil; das heißt, ein großes<br />

Problem sind Über- und Fehlernährung. Wir<br />

essen zu viel, zu fett, zu energiereich und<br />

zu salzig. Im Gegenzug bewegen wir uns zu<br />

wenig. Erschwerend kommt der in Österreich<br />

hohe Alkoholkonsum hinzu. Alkohol<br />

weist eine hohe Kaloriendichte auf und hat<br />

zudem eine leberschädigende Wirkung.<br />

Abhängig von den Kriterien, anhand derer<br />

man eine Fettleber definiert, sind zwischen<br />

15 und 30 Prozent der Bevölkerung davon<br />

betroffen. Glücklicherweise entwickeln nur<br />

die wenigsten Menschen davon eine Fettleber-Entzündung<br />

und in weitere Folge eine<br />

Leberzirrhose (eine irreversible Vernarbung<br />

mit einhergendem Funktionsverlust). Somit<br />

leiden prozentual betrachtet zwar nur wenige<br />

unter Leberzirrhose – umgelegt auf die<br />

österreichische Bevölkerung sind das aber<br />

trotzdem ca. 40.000 Personen innerhalb der<br />

nächsten 10 Jahren, die eine Leberzirrhose<br />

entwickeln werden.<br />

Was sind die häufigsten Symptome?<br />

Wenn man einen anhaltenden Druck <strong>im</strong><br />

rechten Oberbauch unterhalb vom Rippenbogen<br />

verspürt, sollte man das unbedingt<br />

abklären lassen. Da die Fettleber aber <strong>im</strong><br />

Normalfall symptomfrei ist, ist sie meistens<br />

ein Zufallsbefund bei einer Blutuntersuchung.<br />

Mittlerweile werden in den allermeisten<br />

Fällen die Leberwerte mitgemacht.<br />

Auffällige Werte führen in vielen Fällen zu<br />

einer weiteren Abklärung durch Diabetolog:innen<br />

oder Hepatolog:innen.<br />

Wie verläuft die Therapie?<br />

Diese stützt sich auf zwei Pfeiler. Der erste<br />

Pfeiler ist die Veränderung des Risikoprofils:<br />

Dabei geht es darum, die Folgen<br />

des metabolischen Syndroms wie Bluthochdruck,<br />

hohen Blutzucker und erhöhte<br />

Blutfette in den Griff zu bekommen. Das<br />

ist medikamentös gut behandelbar. Ein<br />

zweiter wichtiger Fokus liegt auf der<br />

Gewichtsreduktion durch Lebensstiländerung<br />

– also durch gesunde und ausgewogene<br />

Ernährung sowie ausreichend<br />

Bewegung, unterstützt von diätologischen<br />

und physiotherapeutischen Angeboten.<br />

Bei Menschen, die an Adipositas leiden,<br />

kann auch die sogenannte „Abnehmspritze“<br />

ein relevantes Instrument sein,<br />

um eine Gewichtsreduktion zu erreichen.<br />

Diese Therapie ist aktuell in der Indikation<br />

Adipositas nicht zugelassen und wird von<br />

der Sozialversicherung nicht erstattet.<br />

Natürlich wäre es wünschenswert, dass<br />

Patient:innen normalgewichtig werden;<br />

generell ist es aber so, dass die Leber in den<br />

meisten Fällen schon von einer Reduktion<br />

des Körpergewichts um zehn Prozent stark<br />

profitiert. Diese bewirkt, dass Fett aus<br />

der Leber ausgelagert wird und sich die<br />

Leberwerte normalisieren. Die Fettleber ist<br />

reversibel, wenn die Patient:innen bereit<br />

sind, die Therapie mitzumachen, und eine<br />

langfristige Lebensstiländerung gelingt.<br />

Welche Laborwerte sind für die Beurteilung<br />

der Lebergesundheit relevant?<br />

Neben Blutfetten und Blutzucker ist vor<br />

allem der GPT-Wert ausschlaggebend.<br />

Ein erhöhter Wert weist auf eine Leberschädigung<br />

hin. Gamma-GT weist dagegen<br />

auf eine toxische Leberschädigung – etwa<br />

durch Alkohol – hin. Sind die Werte erhöht,<br />

sollten sie nach drei oder sechs Monaten<br />

noch einmal kontrolliert werden. Besteht<br />

die Erhöhung fort, bedarf diese einer weiteren<br />

Abklärung. Anlaufstellen sind in erster<br />

Linie Hausärzt:innen und spezialisierte<br />

Internist:innen. Für eine leichtere Risikoabschätzung<br />

wäre es zukünftig wünschenswert,<br />

wenn Risiko-Scores wie der FIB4- oder<br />

der NAFLD-Fibrose-Score Berücksichtigung<br />

finden würden. Bei diesen werden<br />

Leberwerte, Albumin und Thrombozyten<br />

unter Einbeziehung von <strong>Alter</strong> und BMI ausgewertet.<br />

Zwar ist es möglich, diese Scores<br />

bei entsprechenden Online-Angeboten<br />

errechnen zu lassen, es würde aber nichts<br />

dagegensprechen, würden diese direkt am<br />

Befund ausgegeben. So wäre sofort ersichtlich,<br />

ob man zu einer Risikogruppe gehört.<br />

Was kann die Vorsorge leisten?<br />

Nachdem die Fettleber häufig als Zufallsbefund<br />

<strong>im</strong> Rahmen einer Blutuntersuchung<br />

– etwa bei einer Vorsorgeuntersuchung<br />

– entdeckt wird, kommt der Vorsorge eine<br />

wichtige Rolle zu. Sie bietet die Chance,<br />

Maßnahmen zu setzen, noch bevor Menschen<br />

erkranken. Normalgewichtige<br />

Menschen sollten darum alle ein bis zwei<br />

Jahre zur Vorsorgeuntersuchung. Auch sie<br />

können durch Fehlernährung eine Fettleber<br />

entwickeln. Menschen, die übergewichtig<br />

sind, sollten sich jährlich untersuchen<br />

lassen. Was man nicht vergessen darf, ist,<br />

dass die Fettleber auch bei Kindern häufiger<br />

wird. Auch hier lohnt sich also ein regelmäßiger<br />

Blick auf die Blutwerte. Generell ist es<br />

sicher kein Fehler, bei einem Blutbild<br />

<strong>im</strong>mer auch Blutzucker, Leberwerte und<br />

Fettstoffwechselparameter überprüfen zu<br />

lassen. Wenn man bereits weiß, dass man<br />

zu einer Risikogruppe gehört, sollte man<br />

eine Lebersteifigkeitsmessung durchführen<br />

lassen. Dieser „Fibro-Scan“ erfolgt mit Hilfe<br />

von Ultraschall und ist völlig harmlos – aber<br />

sehr aufschlussreich zur Beurteilung der<br />

Lebergesundheit und möglicher zukünftiger<br />

Entwicklungen.<br />

Das Tückische an der Fettleber ist,<br />

dass sie normalerweise<br />

ohne Symptome verläuft<br />

Achten Sie bei Ihrem<br />

nächsten Laborbefund auf:<br />

• Blutfette (HDL, LDL)<br />

• Blutzucker (Glucose)<br />

• GPT und Gamma-GT


von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net und www.gesund<strong>im</strong>alter.info 9<br />

KTENCHECK<br />

Überernährung als Risiko<br />

für die Lebergesundheit<br />

Ca. 40.000 Österreicher:innen<br />

entwickeln in den nächsten<br />

10 Jahren eine Leberzirrhose<br />

Wenn man einen anhaltenden<br />

Druck <strong>im</strong> rechten Oberbauch<br />

unterhalb vom Rippenbogen verspürte,<br />

sollte man das unbedingt<br />

abklären lassen, da dies auch auf<br />

eine Fettleber hinweisen könnte<br />

Nutzen Sie die jährliche, kostenfreie<br />

Vorsorgeuntersuchung bei Ihrem Hausarzt<br />

oder Ihrer Hausärztin und sprechen<br />

Sie mit ihm/ihr über Ihre Lebergesundheit<br />

Wie hält man die Leber gesund?<br />

Die Leber ist ein Speicher- und Entgiftungsorgan.<br />

Darum gilt es, darauf zu achten, diese<br />

beiden Funktionen nicht zu überlasten;<br />

das heißt, eine dauerhafte Überernährung<br />

zu vermeiden, da die Leber die überschüssige<br />

Energie zur Speicherung in Fett<br />

umwandelt. Eine mediterrane Ernährung<br />

ist hinsichtlich ihrer Zusammensetzung<br />

für den Leberstoffwechsel günstig. Für die<br />

Leber schädliche Stoffe sollten nur in geringem<br />

Ausmaß und mit Pausen konsumiert<br />

werden. Vorsicht gilt auch bei Nahrungsergänzungsmitteln,<br />

Fruchtsäften und<br />

Smoothies: Diese belasten bei Überdosierung<br />

ebenso die Leber.<br />

Warum können auch normalgewichtige<br />

Menschen eine Fettleber entwickeln?<br />

Neben der Überernährung gewinnt die<br />

Fehlernährung an Bedeutung: Industriell<br />

hergestellte Lebensmittel und Getränke<br />

enthalten häufig versteckte Zucker, hingegen<br />

wenige für den Leberstoffwechsel<br />

günstige Inhaltsstoffe. Neben dem, was<br />

wir essen, ist aber auch wichtig, wann und<br />

wie oft wir essen. Damit die aufgenommene<br />

Energie verbraucht werden kann und<br />

nicht von der Leber gespeichert werden<br />

muss, sollten wir entlang der Energiekurve<br />

– also tagsüber, wenn wir die Energie<br />

Welche Rolle spielt die <strong>Gesundheit</strong>skompetenz<br />

für Prävention und Behandlung?<br />

<strong>Gesundheit</strong>skompetenz umfasst Wissen<br />

und Fähigkeit von Menschen, Maßnahmen<br />

zur Vorbeugung und Behandlung von<br />

Lebererkrankungen zu ergreifen. Diese<br />

Kompetenz fördert das Verständnis für Risikofaktoren,<br />

Symptome und Behandlungspläne<br />

sowie für frühzeitige Interventionen<br />

zur Verbesserung der Lebensqualität. Auf<br />

Ebene des <strong>Gesundheit</strong>ssystems sollten wir<br />

Prävention stärker in den Fokus rücken –<br />

etwa, indem man einen kostenlosen und<br />

niederschwelligen Zugang zu Impfungen,<br />

Ernährungsberatung, Physiotherapie oder<br />

psychologischer Unterstützung anbietet.<br />

Wie bewusst gehen Menschen mit dem<br />

Thema Lebergesundheit um?<br />

Mangelnde Aufklärung über die Entstehung<br />

von Lebererkrankungen kann dazu<br />

führen, dass die Bedeutung der Lebergesundheit<br />

erst dann erkannt wird, wenn<br />

bereits gesundheitliche Probleme auftreten.<br />

Menschen, die Risikofaktoren wie abnorme<br />

Blutfettwerte, gestörten Blutzucker, Bluthochdruck,<br />

hohen Körperfettanteil, Stress,<br />

Drogen- oder Alkoholkonsum aufweisen,<br />

Ab drei Tassen Kaffee<br />

täglich wirkt dieser<br />

leberprotektiv.<br />

auch verbrauchen – und nicht permanent<br />

essen: keine Snacks, sondern max<strong>im</strong>al drei<br />

Mahlzeiten am Tag, zwischen denen <strong>im</strong>mer<br />

mindestens vier Stunden liegen sollten.<br />

Wie müssen Menschen, die eine Fettleber<br />

haben, ihre Ernährung gestalten?<br />

Bei einer fortgeschrittenen Fettlebererkrankung<br />

wird man über zwei Wochen ein<br />

medizinisch und ernährungstherapeutisch<br />

begleitetes Leberfasten durchführen, um<br />

die Fettauslagerung anzukurbeln. Langfristig<br />

braucht es aber eine Ernährungs- und<br />

Lebensstilumstellung hin zu einer zuckerreduzierten<br />

Kost mit mehr hochwertigen<br />

pflanzlichen Fett- und Proteinquellen sowie<br />

regelmäßiger Bewegung. Auch eine<br />

Nikotinkarenz ist ratsam. Auf Kaffee muss<br />

man allerdings nicht verzichten: Ab drei<br />

Tassen täglich wirkt dieser leberprotektiv.<br />

<strong>Gesundheit</strong>skompetenz fördern<br />

<strong>Gesundheit</strong>skompetenz ist eine<br />

notwendige Voraussetzung für den<br />

Erhalt der Lebergesundheit.<br />

sind womöglich nicht ausreichend über<br />

deren Auswirkungen informiert. So wissen<br />

Personen der Babyboomer-Generation<br />

teilweise nicht über ihren Hepatitis-B-Impfstatus<br />

Bescheid, obwohl diesem – besonders<br />

in der Vorsorge von Leberzirrhose<br />

und Leberkrebs – eine große Bedeutung<br />

zukommt. Andere Personen blenden ihre<br />

Risikokonstellation bewusst aus oder können<br />

sie aufgrund einer Suchterkrankung<br />

nicht allein bewältigen.<br />

Wie werden Patient:innen für gewöhnlich<br />

auf die Erkrankung aufmerksam?<br />

Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung<br />

erhält die Diagnose Fettleber per Zufall. Oft<br />

geschieht dies bei einer routinemäßigen<br />

Blutabnahme mit erhöhten Leberwerten<br />

oder während eines Ultraschalls <strong>im</strong><br />

Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung. In<br />

der Regel suchen Betroffene erst dann<br />

medizinische Hilfe, wenn leberspezifische<br />

Symptome auftreten oder bereits eine<br />

fortgeschrittene Fettlebererkrankung<br />

vorliegt. Es ist daher entscheidend,<br />

Früherkennung und Behandlung der<br />

Fettleber flächendeckend und systematisch<br />

in die Pr<strong>im</strong>ärversorgung zu integrieren.<br />

FOTO: AKOSBURG FOTO: VERENA WEISSENBACHER<br />

Mag. Ilse Weiß<br />

Diätologin und<br />

<strong>Gesundheit</strong>swissenschafterin<br />

DGKP<br />

Denise Schäfer, BSc<br />

Advanced Practice<br />

Nurse für Hepatologie<br />

am Ordensklinikum<br />

Linz


10 Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net und www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

12<br />

„RHEUMA BEWEGT“:<br />

Gertraud Schaffer <strong>im</strong> Interview<br />

über Informationen, Therapie<br />

und Lebensbewältigung bei<br />

chronischem Rheuma<br />

13<br />

Umgang mit Demenz:<br />

Früherkennung, Unterstützung<br />

und Tipps für Betroffene und<br />

Angehörige<br />

VERANSTALTUNGSTIPP<br />

Die SENaktiv:<br />

Wenn das Leben in die Jahre kommt<br />

Vom 17.-19. November 2023 öffnet die Messe<br />

Innsbruck wieder ihre Tore für die SENaktiv,<br />

Westösterreichs bedeutendste und größte<br />

Senior:innenmesse. Noch nie hatten die Menschen<br />

so viel Zeit zum Altwerden und Zeit für<br />

ein erfülltes und selbstbest<strong>im</strong>mtes Leben.<br />

Daher ist ein Themenschwerpunkt der<br />

SENaktiv Bewegung und Prävention – aber<br />

auch <strong>Gesundheit</strong>, Ernährung und Vorsorge<br />

stehen auf dem Programm.<br />

www.senaktiv.at<br />

Aktiv, erfahren, engagiert –<br />

Wir sind die „neuen Alten“<br />

und haben noch viel vor!<br />

Bleiben wir der Gesellschaft gegenüber selbstbewusst<br />

und zu uns selbst ehrlich – so können wir unsere 20<br />

gewonnenen Jahre bestmöglich genießen!<br />

Lesen Sie<br />

mehr zum Thema<br />

<strong>Volkskrankheiten</strong><br />

auf den Seiten<br />

2–9<br />

Lesen Sie<br />

mehr zum Thema<br />

Gesund <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />

auf den Seiten<br />

10–16<br />

Der Begriff „Ruhestand“ hat eindeutig<br />

ausgedient. Die Pension ist<br />

längst nicht mehr der „Lebensabend“,<br />

sondern ein Neubeginn,<br />

ein großes Abenteuer. Dieses können wir als<br />

die „neuen Alten“ in vollen Zügen genießen.<br />

Die Voraussetzungen dafür sind uns gegeben:<br />

Wir haben statistisch gesehen 20 gewonnene<br />

Jahre; außerdem fühlen wir uns auch<br />

– wie Studien belegen – um bis zu zehn Jahre<br />

jünger. Das macht uns fitter und gesünder als<br />

alle Generationen vor uns.<br />

Unsere Fähigkeiten und Erfahrungen<br />

sind Gold wert!<br />

Mit 50 Milliarden Euro privatem Konsum<br />

jährlich sind wir ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />

Auch unser ehrenamtliches Engagement<br />

<strong>im</strong> Gegenwert von 2,5 Milliarden Euro<br />

pro Jahr ist für die Gesellschaft unverzichtbar!<br />

Zudem wird Arbeit <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> für <strong>im</strong>mer<br />

mehr Senior:innen attraktiv. Derzeit sind<br />

knapp 90.000 Menschen <strong>im</strong> „Unruhestand“,<br />

das heißt, sie arbeiten also in der Pension<br />

weiter – Tendenz stark steigend.<br />

Das ist vor allem in Zeiten des akuten<br />

Fachkräftemangels ein großes Geschenk,<br />

denn Senior:innen bilden einen wertvollen<br />

Expert:innenpool. Das eröffnet auch die<br />

Chance, den Wissenstransfer zwischen den<br />

Generationen zu fördern, wovon alle Seiten<br />

profitieren. Dafür muss sich Arbeit in der<br />

Pension jedoch stärker lohnen. Wer heute in<br />

der Pension arbeitet, dem/der bleibt netto<br />

weniger als die Hälfte übrig. Darum setze<br />

ich mich für spürbare Verbesserungen ein,<br />

beispielsweise für die Abschaffung von Pensionsbeiträgen<br />

für Arbeit in der Pension oder<br />

für Steuerfrei- bzw. Absetzbeträge.<br />

Wir akzeptieren keine<br />

<strong>Alter</strong>sdiskr<strong>im</strong>inierung!<br />

Unsere unverzichtbaren Leistungen sichern<br />

uns einen wichtigen Platz in der Mitte der<br />

Gesellschaft. Darum kämpfe ich gegen jede<br />

Form der <strong>Alter</strong>sdiskr<strong>im</strong>inierung, die dieses<br />

neue kollektive Selbstbewusstsein untergräbt<br />

und die Eigenständigkeit der Senior:innen<br />

bedroht. Aktuell ist das etwa bei der Diskussion<br />

um <strong>Alter</strong>sgrenzen be<strong>im</strong> Führerschein<br />

der Fall. Nicht mit uns! Wir akzeptieren keine<br />

diskr<strong>im</strong>inierenden Einschränkungen, die<br />

älteren Menschen besonders am Land einen<br />

großen Teil ihrer Mobilität und Eigenständigkeit<br />

rauben! Noch dazu fehlt vielen Eltern<br />

eine wichtige Unterstützung, wenn das<br />

„Oma-und-Opa-Taxi“ ausfällt. Für uns steht<br />

fest: Wir lassen uns nicht aufgrund unseres<br />

Geburtsdatums unsere Möglichkeiten<br />

diktieren!<br />

<strong>Gesundheit</strong> und Vorsorge: Lasst uns<br />

ehrlich zu uns selbst sein!<br />

Selbstbewusstsein ist aber nicht nur gegenüber<br />

der Gesellschaft für uns „neue Alten“<br />

wichtig, sondern auch ein persönlicher<br />

Grundbaustein für freudvolles <strong>Alter</strong>n. Neugierig<br />

bleiben, sich selbst Ziele stecken und<br />

soziale Kontakte pflegen sind das Um und<br />

Auf. Die Senior:innenorganisationen mit<br />

ihrem breiten Programm heißen Interessierte<br />

stets willkommen – denn Lebensfreude<br />

kommt erst in der Gemeinschaft so richtig<br />

zum Vorschein!<br />

Glückliches und gesundes <strong>Alter</strong>n<br />

bedeutet aber auch, ehrlich zu sich selbst<br />

zu sein und rechtzeitig auf die Warnsignale<br />

des eigenen Körpers zu hören. Das heißt:<br />

Anstatt sich dafür zu genieren, Gespräche<br />

nicht mehr so gut zu verstehen, sich be<strong>im</strong><br />

Zeitunglesen schwer zu tun oder sich Dinge<br />

schlechter zu merken, müssen wir handeln!<br />

Gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin<br />

des Vertrauens lassen sich „normale<br />

Begleiterscheinungen“ des <strong>Alter</strong>s effektiv<br />

behandeln und vorbeugen. Damit sind wir<br />

auf dem besten Weg, aus unseren gewonnenen<br />

Jahren auch gesunde Jahre zu<br />

machen!<br />

Wiens einzigartiger Club zum Amüsieren,<br />

Informieren, Konsumieren und Shoppen<br />

ES LEBE DIE LEBENSLUST 2023<br />

Vom 18. bis 21. Oktober 2023 wird die Messe<br />

Wien zum Einkaufs- & Unterhaltungsparadies<br />

des Jahres für Junggebliebene!<br />

Diesmal mit dabei sind Jazz Gitti, Dr. Meryn,<br />

Reinhold Bilgeri, Die Jungen Zillertaler uvm.<br />

Programm, Tickets:<br />

www.lebenslust-messe.at<br />

FOTO: BUBU DUJMIC<br />

RHEUMA-BUS ON THE ROAD<br />

In Österreich leiden über 2 Mio. Menschen<br />

aller <strong>Alter</strong>sgruppen an einer von etwa 400<br />

rheumatischen Erkrankungen. Eine frühzeitige<br />

Diagnose durch Fachärzt:innen/Rheumatolog:innen<br />

und die richtige Behandlung sind<br />

wesentlich, um Folgeschäden zu vermeiden.<br />

Anlässlich des Weltrheumatages stehen wir<br />

Ihnen am 7. Oktober 2023 von 10:00 bis 16:00<br />

Uhr am Grazer Hauptplatz mit Rheumatolog:innen,<br />

Psycholog:innen, med. Fachkräften<br />

und Patientenvertreter:innen kostenlos für<br />

Beratungsgespräche zur Verfügung!<br />

Ingrid Korosec<br />

Seniorenbund-<br />

Präsidentin<br />

WWW.RHEUMALIGA.AT<br />

Klären Sie Ihre Schmerzen ab<br />

und besuchen Sie uns <strong>im</strong> Rheumabus!<br />

(Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.)


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net und www.gesund<strong>im</strong>alter.info 11<br />

FOTO: ORF<br />

4 Fragen an ...<br />

FOTO: ORF<br />

1.<br />

Wie wichtig ist regelmäßige körperliche<br />

Aktivität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> und welche positiven<br />

Auswirkungen hat sie auf die <strong>Gesundheit</strong><br />

und das Wohlbefinden älterer Menschen?<br />

Körperliche Aktivität bzw. Bewegung ist in<br />

jedem <strong>Alter</strong> wichtig. Ich stärke damit meinen<br />

Körper und meinen Geist. Egal, wie alt ich<br />

bin, ich kann jederzeit damit beginnen und<br />

werde schon bald eine positive Veränderung<br />

meines Wohlbefindens feststellen.<br />

Das Wichtigste dabei ist<br />

die Regelmäßigkeit!<br />

2.<br />

Welche Ratschläge geben Sie<br />

älteren Menschen, um motiviert<br />

zu bleiben, ein aktives Leben<br />

zu führen?<br />

Die größte Motivation, denke ich,<br />

muss sein: Wir alle wollen fit,<br />

gesund und selbständig mobil<br />

altern – sprich, nicht auf fremde<br />

Hilfe angewiesen sein. Und dafür<br />

müssen wir etwas tun.<br />

Philipp Jelinek<br />

Österreichischer Triathlet<br />

und Fernsehmoderator<br />

Wie kann eine ältere Person, die lange Zeit<br />

3.<br />

inaktiv war, am besten mit einem einfachen<br />

aber effektiven Bewegungsprogramm<br />

beginnen, um die körperliche <strong>Gesundheit</strong> zu<br />

verbessern?<br />

„Fit mit Philipp“ bietet von Montag bis Freitag<br />

um 9:10 Uhr auf ORF 2 die Möglichkeit, in jedem<br />

<strong>Alter</strong>, auf jedem Leistungsniveau und jederzeit<br />

einzusteigen. Gemeinsam aktiveren wir, mobilisieren<br />

wir, kräftigen wir und arbeiten wir an<br />

der Koordination und dem Gleichgewicht. Die<br />

Mitturner:innen führen die Übungen in ihrer<br />

persönlichen Intensität aus. Es gibt Einstiegs-,<br />

Fortgeschrittene- und Profivarianten der einzelnen<br />

Übungen.<br />

Welche spezifischen Übungen oder<br />

4.<br />

Bewegungsroutinen empfehlen Sie älteren<br />

Menschen, um ihre Beweglichkeit und<br />

Muskelkraft zu verbessern, ohne dabei ihre<br />

Gelenke zu belasten?<br />

Die Belastung der Gelenke ist wichtig – ich führe<br />

die Übungen entsprechend meiner persönlichen<br />

Leistungsgrenze konzentriert aus. Krafttraining<br />

ist Knochentraining. Somit stärke ich<br />

neben der Muskulatur auch meine Knochen<br />

und kann damit Osteoporose vorbeugen. Auch<br />

hier gilt: Die Regelmäßigkeit bringt den Erfolg!<br />

Schützen Sie Blase und Prostata!<br />

Verstärkter Harndrang in der Nacht, ein schwacher Harnstrahl, Nachträufeln<br />

oder das Gefühl, nicht die gesamte Blase entleeren<br />

zu können, nehmen <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> (oft schon ab 40)<br />

meist noch zu.<br />

Daher mit pflanzlichen <strong>Alter</strong>nativen Blase und<br />

Prostata schützen und Problemen vorbeugen.<br />

hafesan Sägepalme + Pygeumrinde + Brennnessel<br />

+ Birkenblätter Kapseln<br />

pflegen Harn- und<br />

Geschlechtsorgane von<br />

innen, stärken die Blasenmuskulatur<br />

und fördern das<br />

Wasserlassen!<br />

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Nur 1 Kapsel täglich!<br />

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E G A N<br />

Gelenk- und Rückenschmerzen?<br />

Weihrauch und Weidenrinde beeinflussen positiv entzündliche Beschwerden<br />

und Gelenkschmerzen, Brennnessel verfügt über<br />

eine harntreibende und reinigende Eigenschaft<br />

und wirkt sich daher positiv auf entzündliche<br />

Prozesse wie Arthritis, Gicht und Rheuma aus.<br />

Diese drei Substanzen (frei von Nebenwirkungen)<br />

sind in den hafesan Weihrauch Weidenrinde<br />

Brennnessel Kapseln kombiniert,<br />

die zum Diätmanagement<br />

bei Gelenkschmerzen und<br />

Gelenkentzündungen<br />

empfohlen werden.<br />

LM f. bes. medizinische Zw.<br />

(bil. Diät)<br />

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Ihrer <strong>Gesundheit</strong> zuliebe!<br />

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12 Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net und www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

„RHEUMA BEWEGT“ – Aufklärung und<br />

Information über RHEUMA<br />

Aufklärung und Informationen über eine chronische rheumatische Erkrankung sowie<br />

eine rasche Abklärung und die richtige Therapieeinstellung können einen positiven<br />

Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung haben. Weiters spielen der Umgang mit einer<br />

Auto<strong>im</strong>munerkrankung und eine gute Kommunikation zwischen dem Behandlungsteam<br />

und dem Patienten/der Patientin eine große Rolle. Auch das Ändern des Lebensstils,<br />

Bewegung und Eigenverantwortung führen zu mehr Lebensqualität. Wenn keine<br />

rechtzeitige Behandlung erfolgt, können innerhalb kurzer Zeit Gelenke zerstört und auch<br />

innere Organe angegriffen werden.<br />

Gertraud Schaffer<br />

Präsidentin der<br />

Österreichischen<br />

Rheumaliga<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Dr. Stephan Kroesen<br />

Facharzt für Innere<br />

Medizin<br />

FOTO: G. SCHAFFER FOTO: DR KROESSEN<br />

In Österreich leben über 2,5 Mio.<br />

Menschen aller <strong>Alter</strong>sgruppen, vom<br />

Kleinkind bis zu Personen <strong>im</strong> hohen<br />

<strong>Alter</strong>, an einer von rund 400 rheumatischen<br />

Erkrankungen. Es ist besonders<br />

wichtig, dass potenziell Betroffene rasch bei<br />

Ärzt:innen vorstellig werden und abklären<br />

lassen, ob es sich bei ihrem Leiden um eine<br />

entzündliche rheumatische Erkrankung<br />

handelt. Danach sollte ein Termin bei<br />

Rheumaspezialist:innen vereinbart werden,<br />

um die Therapieeinstellung gemeinsam<br />

mit dem Behandlungsteam zu besprechen.<br />

Eine gute Kommunikation zwischen dem<br />

Behandlungsteam und den Betroffenen ist<br />

für den Therapieerfolg entscheidend. Wenn<br />

diese Kommunikation gut funktioniert,<br />

wird auch der/die Patient:in deutlich besser<br />

mit der Erkrankung umgehen können.<br />

Die Belastungen <strong>im</strong> täglichen Leben sind<br />

sehr relevant: Betroffene leiden unter ständigen<br />

Schmerzen und die tägliche Körperpflege<br />

kann durch Morgensteifigkeit und<br />

Bewegungseinschränkungen (Hände, Füße)<br />

nicht <strong>im</strong>mer allein bewältigt werden. Ebenso<br />

stellen die Einnahme von Medikamenten<br />

und damit verbundene mögliche Nebenwirkungen<br />

eine Belastung dar. Die gewohnte<br />

Lebensqualität geht oft verloren und nicht<br />

selten herrschen außerdem Unverständnis<br />

bzw. Unglaubwürdigkeit über ständige<br />

Schmerzen, Müdigkeit, ärztliche Besuche<br />

und Einschränkungen vonseiten der Familie,<br />

des Freund:innenkreises oder auch der<br />

Arbeitswelt. Besonders junge oder alleinlebende<br />

Menschen leiden <strong>im</strong> Stillen.<br />

In vielen Fällen führen andauernder<br />

Stress und Belastungen zu häufigeren und<br />

längeren Rheumaschüben, wohingegen<br />

stabile soziale Kontakte sich ebenso positiv<br />

auf den Krankheitsverlauf auswirken wie<br />

der Glaube daran, selbst etwas zu bewirken<br />

und sich auch angesichts der Erkrankung<br />

ein hohes Maß an Selbständigkeit bewahren<br />

zu können. Selbiges gilt für die Fähigkeit,<br />

den Lebensmut und die Lebensfreude<br />

auch in schwierigen Lebenssituationen<br />

nicht zu verlieren.<br />

Bei chronischen rheumatischen<br />

Erkrankungen können eine konsequente<br />

Bewegungstherapie oder eine Ergotherapie<br />

die Schmerzen reduzieren und die<br />

Lebensqualität erhöhen. Daher ist Aufklärung<br />

und Austausch über rheumatische<br />

Erkrankungen mit Rheumaexpert:innen,<br />

medizinischen Fachkräften und Betroffenen<br />

ein sehr wichtiger Aspekt, egal ob jung<br />

oder älter. Gerade der Erfahrungsaustausch<br />

mit Langzeitbetroffenen kann für frisch<br />

diagnostizierte Patient:innen ein wertvoller<br />

Beitrag sein und Mut machen.<br />

Daher geht die Österreichische Rheumaliga<br />

mit ihrem Projekt „RHEUMA BEWEGT!<br />

RHEUMA-BUS ON THE ROAD“ auf Tour.<br />

Am 7. Oktober von 10:00 bis 16:00 Uhr<br />

macht der Rheuma-Bus am Grazer Hauptplatz<br />

Station. Rheumaexpert:innen,<br />

medizinische Fachkräfte und Patient:innenvertreter:innen<br />

stehen kostenlos für<br />

Beratungsgespräche zur Verfügung. Nutzen<br />

Sie diese Gelegenheit und lassen Sie sich<br />

beraten.<br />

Rheumatische Gelenkschmerzen:<br />

Frühzeitige und genaue Diagnosen als<br />

Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung<br />

Trotz unterschiedlicher Erscheinungsbilder weisen rheumatisch-entzündliche<br />

Erkrankungen spezifische Gemeinsamkeiten auf. Dies erklärt Rheuma-<br />

Experte Stephan Kroesen <strong>im</strong> Interview.<br />

Was ist charakteristisch für<br />

rheumatische Gelenkschmerzen?<br />

Da unter dem Begriff Rheuma eine Vielzahl<br />

verschiedener Krankheiten mit unterschiedlichen<br />

Symptomen zusammengefasst wird,<br />

lässt sich nicht allgemein von rheumatischen<br />

Gelenkschmerzen sprechen. Aber es<br />

gibt Charakteristika, die auf entzündliche<br />

Krankheiten hinweisen: Schmerzen in<br />

Gelenken oder Wirbelsäule in der zweiten<br />

Nachthälfte oder am Morgen, die so stark<br />

sind, dass man aufwacht; Morgensteifigkeit,<br />

die mehr als eine halbe Stunde andauert;<br />

spontanes, nicht von einer erkennbaren<br />

Verletzung oder Erkrankung hervorgerufenes<br />

Auftreten. In diesem Fall sollte man<br />

so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in<br />

Anspruch nehmen und die Schmerzen z. B.<br />

mittels bildgebender Verfahren und Blutuntersuchungen<br />

abklären lassen. Bleiben<br />

die genannten Symptome unbehandelt,<br />

können sie zu – häufig irreversiblen – Schäden<br />

in den Gelenken führen.<br />

Gibt es einen Zusammenhang<br />

zwischen Erscheinungsbild und<br />

Schmerzhaftigkeit?<br />

Bei der Gestalt der Veränderung gibt es<br />

große Unterschiede zwischen einzelnen<br />

Krankheiten. Borreliose hat als Infektionskrankheit<br />

ein ähnliches Erscheinungsbild<br />

wie Gicht: Auch da ist das Gelenk knallrot,<br />

stark angeschwollen und heiß. Bei der rheumatoiden<br />

Arthritis ist der klinische Befund,<br />

sprich, das Erscheinungsbild des Gelenkes,<br />

weniger stark ausgeprägt: Das Gelenk ist<br />

meistens nur leicht rötlich geschwollen,<br />

aber dennoch sehr schmerzhaft.<br />

Welche Möglichkeiten der<br />

medikamentösen Therapie gibt es?<br />

Prinzipiell ist es so, dass bei einer rheumatisch-entzündlichen<br />

Erkrankung mit der<br />

Entzündung auch der Schmerz verschwindet.<br />

Eine zusätzliche Schmerztherapie ist <strong>im</strong><br />

Regelfall nicht erforderlich. Das Mittel der<br />

Wahl für die Akut-Therapie ist Cortison. Das<br />

ist aber niemals eine Option für die langfristige<br />

Behandlung. Die Gabe erfolgt<br />

entsprechend einem Stufenschema<br />

nur so lange, bis sich der klinische<br />

Befund gebessert hat und<br />

eine genaue Diagnose vorliegt,<br />

der es erlaubt, sich<br />

für eine differenzierte<br />

Therapie zu<br />

entscheiden. Die<br />

Genauigkeit dieser<br />

Diagnose ist heute<br />

wichtiger denn je,<br />

da sie die langfristige<br />

medikamentöse<br />

Therapie best<strong>im</strong>mt.<br />

Für diese stehen uns<br />

einerseits lang erprobte<br />

Medikamente, aber auch<br />

<strong>im</strong>mer mehr Biologika mit<br />

neuartigen Wirkmechanismen<br />

und JAK-Inhibitoren, um die Entzündung<br />

und damit den Schmerz zu kontrollieren,<br />

zur Verfügung. Wir wissen, dass das Medikamente<br />

sind, die einen sehr großen Nutzen<br />

haben und auch über Jahre, zum Teil auch<br />

Jahrzehnte, gut vertragen werden können.<br />

Was kann ich als Patient:in abseits<br />

der Medikation machen?<br />

Bei übergewichtigen Patient:innen ist es<br />

ratsam, das Körpergewicht zu reduzieren.<br />

Das mindert die mechanische Belastung der<br />

Gelenke. Gleichzeitig st<strong>im</strong>uliert Fettgewebe<br />

die Entzündungsaktivität. Es empfiehlt sich<br />

auch aus diesem Grund, für ausreichend<br />

Bewegung zu sorgen und die Empfehlungen<br />

der Ernährungspyramide zu<br />

befolgen. Eine spezifische Diät für<br />

rheumatische Erkrankungen gibt es<br />

mit Ausnahme von Gicht nicht.<br />

Erwiesen ist allerdings, dass<br />

ungesättigte Fettsäuren entzündungshemmend<br />

wirken. Natürlich<br />

spielen auch physio-, psycho- und<br />

ergotherapeutische sowie sozialpädagogische<br />

Angebote eine<br />

wichtige Rolle, um <strong>im</strong> Zusammenspiel<br />

mit der medizinischen<br />

Behandlung für die Patient:innen<br />

eine hohe Lebensqualität sowie die<br />

Teilhabe am sozialen Leben und am<br />

Arbeitsmarkt sicherstellen zu<br />

können.<br />

Weitere Infos zur<br />

Österreichischen<br />

Rheumaliga erhalten<br />

Sie unter<br />

www.rheumaliga.at<br />

oder per Mail an<br />

info@rheumaliga.at<br />

bzw. telefonisch unter<br />

+43 664 5965849.<br />

AT-RA-NA-202309-00001


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net und www.gesund<strong>im</strong>alter.info 13<br />

Demenz: Umgang mit dem<br />

schleichenden Vergessen<br />

Wenn Menschen an Demenz erkranken, stellt das<br />

nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch<br />

Angehörige vor neue Herausforderungen.<br />

Text Magdalena Reiter-Reitbauer<br />

Schätzungen zufolge leben in Österreich<br />

rund 130.000 Menschen mit<br />

einer Form von Demenz. Dabei ist<br />

Demenz ein Oberbegriff für verschiedene<br />

Arten von Erkrankungen des Gehirns,<br />

die mit dem fortschreitenden Verlauf zum<br />

Verlust von geistigen Funktionen führen<br />

können. Je nach Art der demenziellen<br />

Erkrankung können die Anzeichen und<br />

Symptome von Vergesslichkeit und Erinnerungslücken<br />

über Probleme bei gewohnten<br />

Abläufen bis hin zu sprachlichen und<br />

motorischen Beeinträchtigungen reichen.<br />

Aber Demenz ist nicht gleich Demenz. Die<br />

bekannteste demenzielle Erkrankung ist die<br />

Alzhe<strong>im</strong>er-Erkrankung, die mit rund zwei<br />

Drittel aller Demenzerkrankungen gleichzeitig<br />

auch die häufigste ist. Doch egal,<br />

welche Form: Demenz ist weit mehr als eine<br />

Gedächtnisstörung und stellt nicht nur das<br />

Leben von Betroffenen auf den Kopf, sondern<br />

auch jenes der Angehörigen.<br />

Demenz frühzeitig erkennen<br />

Eine demenzielle Erkrankung wirkt sich je<br />

nach fortschreitendem Verlust von Gehirnfunktionen<br />

zuerst weniger und später stark<br />

auf den Alltag aus. Was beispielsweise<br />

mit vergessenen Terminen, Orientierungsschwächen,<br />

Wiederholungen oder<br />

St<strong>im</strong>mungsschwankungen beginnt, kann<br />

sich <strong>im</strong> weiteren Verlauf zu einer Demenzerkrankung<br />

entwickeln, bei der nach und<br />

nach kognitive, emotionale und soziale<br />

Fähigkeiten verloren gehen. Aber nicht jede<br />

Vergesslichkeit bedeutet gleich, an Demenz<br />

erkrankt zu sein. Vergesslichkeit steigt<br />

mit zunehmendem <strong>Alter</strong> und ist damit<br />

<strong>im</strong> Prozess des Älterwerdens bis zu einem<br />

gewissen Grad normal. Vergesslichkeit ist<br />

außerdem ein Symptom, das viele Ursachen<br />

haben kann. Bei einer Demenz aber<br />

sterben Gehirnzellen aufgrund krankhafter<br />

Prozesse viel schneller ab. Eine Abklärung<br />

von entsprechenden Symptomen ist also<br />

wichtig, um eine demenzielle Erkrankung<br />

möglichst frühzeitig erkennen zu können.<br />

Herausforderung für alle<br />

Demenz macht sich schleichend bemerkbar.<br />

Das bedeutet, dass demenzielle Erkrankungen<br />

nicht plötzlich, sondern nach und nach<br />

auftreten – genau das macht es auch so<br />

schwierig, eine beginnende oder fortgeschrittene<br />

Demenz zu erkennen. Demenz<br />

ist zwar nicht heilbar, doch je früher die<br />

Erkrankung erkannt wird, desto eher kann<br />

der Krankheitsverlauf gemildert oder<br />

verlangsamt werden. Durch das Erreichen<br />

eines höheren <strong>Alter</strong>s, also der demographischen<br />

<strong>Alter</strong>ung, leiden auch zunehmend<br />

mehr Menschen an einer Demenzerkrankung.<br />

Die Zahl der an Demenz erkrankten<br />

Menschen wird in den kommenden Jahren<br />

stark zunehmen. Das birgt gesamtgesellschaftliche<br />

Herausforderungen <strong>im</strong> Bereich<br />

der Entstigmatisierung von Demenz, in der<br />

Pflege und Versorgung sowie <strong>im</strong> persönlichen<br />

Umgang mit der Erkrankung.<br />

Unterstützung und Tipps<br />

Umso wichtiger ist es, sowohl pflegende<br />

Angehörige zu unterstützen und ihrer<br />

Überforderung vorzubeugen als auch<br />

Betroffene möglichst lange in ihrer<br />

Eigenständigkeit und Selbstbest<strong>im</strong>mung<br />

zu begleiten. Selbsthilfegruppen und<br />

Patient:innenorganisationen können<br />

wertvolle Anlaufstationen sein, um nicht<br />

nur mit Menschen in einer ähnlichen<br />

Situation sprechen zu können, sondern<br />

auch um Tipps und Hilfestellungen für den<br />

Umgang mit Demenz zu erhalten. Das<br />

kann von einer angepassten Kommunikation<br />

über Betreuungsmöglichkeiten und<br />

Tipps zur Bewegungsförderung bis hin zu<br />

Alltagsstrukturen, Freizeitgestaltungen<br />

und Wohnraumadaptierungen reichen.<br />

Dazu gehört aber auch die Empfehlung zur<br />

Förderung von sozialen Kontakten, damit<br />

Menschen mit Demenz nicht nur in ihrer<br />

Aktivität, sondern vor allem auch in ihrer<br />

Selbständigkeit gut unterstützt werden<br />

können.<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

„Die finanzielle Unterstützung<br />

bei Demenz ist einzigartig in Österreich“<br />

Viele an Demenz erkrankte Menschen haben den Wunsch, so lange wie möglich ein selbstbest<strong>im</strong>mtes Leben zu führen,<br />

auch wenn Pflege und Betreuung notwendig werden. Mit den richtigen Unterstützungsangeboten ist das machbar.<br />

Finanziell Benachteiligte können sich die benötigte Hilfe und Beratung aber meist nicht leisten. Hier unterstützt die<br />

Volkshilfe rasch und unbürokratisch – wie genau, erklärt Teresa Millner-Kurzbauer, Leiterin des Bereichs Demenzhilfe<br />

bei der Volkshilfe, <strong>im</strong> Gespräch.<br />

Weitere Informationen<br />

www.demenz-hilfe.at<br />

Was genau ist der Fonds Demenzhilfe?<br />

Die Volkshilfe will mit ihrem Fonds an<br />

Demenz erkrankte Menschen unterstützen,<br />

die über ein geringes Einkommen<br />

verfügen – zum Beispiel bei Ausgaben für<br />

Betreuungsstunden, Gedächtnistrainings,<br />

Therapien, Medikamentenkosten, Urlaubspflege<br />

oder speziellem Pflegebedarf.<br />

Was war die Motivation, diesen Fonds ins<br />

Leben zu rufen?<br />

Motiviert wurden wir durch das Fehlen von<br />

Information und Unterstützung in diesem<br />

Bereich. Deshalb haben wir dann vor zehn<br />

Jahren den Demenzhilfe-Fonds mit Hilfe<br />

von Stiftungsgeldern und privaten Spender:innen<br />

gestartet. Durch die rasche und<br />

direkte Einzelunterstützung wollen wir die<br />

Situation von Betroffenen und Angehörigen<br />

verbessern. Rund 700.000 Euro haben wir<br />

seit Bestehen des Fonds an armutsbetroffene<br />

Menschen ausbezahlt. Diese Art der<br />

finanziellen Unterstützung ist einzigartig in<br />

Österreich.<br />

Wer kann um Unterstützung ansuchen?<br />

Grundsätzlich können alle Menschen,<br />

die unter der Armutsgrenze leben und an<br />

Demenz erkrankt sind, um Unterstützung<br />

ansuchen. Das Ansuchen kann von den<br />

Betroffenen selbst oder – wenn das nicht<br />

mehr möglich ist – von Mitgliedern der<br />

Familie gestellt werden. Die Höhe der<br />

Unterstützung richtet sich nach den Ausgaben<br />

aufgrund der Demenzerkrankung<br />

und nach den Haushaltsausgaben. Max<strong>im</strong>al<br />

können wir mit 1.000 Euro pro Jahr unterstützen.<br />

Alle Infos dazu finden Sie unter<br />

www.demenz-hilfe.at.<br />

Danke für das Gespräch!<br />

Gerne.<br />

FOTO: THOMAS BLAZINA<br />

DGKP Mag.a<br />

Teresa Millner-<br />

Kurzbauer, MBA<br />

Bereichsabteilung<br />

Pflege & Betreuung/<br />

Demenzhilfe


14 Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net und www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Späterblindung:<br />

Diabetes Typ 2 als Risikofaktor für Sehverlust<br />

Sehbeeinträchtigungen nehmen <strong>im</strong> fortgeschrittenen <strong>Alter</strong> stark zu.<br />

Regelmäßige Kontrollen der Augengesundheit sind darum für den Erhalt der<br />

Sehkraft von großer Bedeutung. Dies und weitere Fakten erklärt Markus Wolf,<br />

Präsident des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich (BSVÖ).<br />

FOTO: ZVG<br />

Dr. Markus Wolf<br />

Präsident des<br />

Blinden- und Sehbehindertenverbandes<br />

Österreich (BSVÖ)<br />

Regelfall teurer als ohne, weil man auf fremde<br />

Hilfe oder häufig auch auf spezielle und<br />

damit teure Produkte angewiesen ist. Menschen<br />

mit Sehbehinderung haben deshalb<br />

einen Anspruch auf Pflegegeld. Betroffene<br />

Personen verlieren zwar ihre Sehkraft, wollen<br />

aber noch <strong>im</strong>mer ein selbstbest<strong>im</strong>mtes<br />

Leben führen. Das bedeutet, dass man sich<br />

anpassen und neue Techniken erlernen<br />

muss, um den Alltag meistern zu können.<br />

Dies reicht von der Haushaltsführung – wie<br />

gehe ich verletzungsfrei mit dem Herd<br />

oder dem Bügeleisen um – bis hin zum<br />

Mobilitätstraining, um sicher mobil sein<br />

zu können. Auch die Brailleschrift – ich<br />

arbeite sehr gerne damit – kann eine große<br />

Hilfestellung sein. Allerdings ist das nicht<br />

für alle Menschen möglich. Personen, die<br />

an Diabetes erkrankt sind, verfügen krankheitsbedingt<br />

manchmal nicht mehr über<br />

den ausreichenden Tastsinn, um Braille<br />

lesen zu können. Man kommt aber auch mit<br />

elektronischen Sprachausgaben sehr weit<br />

– vorausgesetzt, man kann mit digitalen<br />

Endgeräten wie Smartphone und Computer<br />

Was versteht man unter<br />

Späterblindung?<br />

Der Terminus beschreibt <strong>im</strong> Allgemeinen<br />

einen Verlust der Sehkraft bis hin zur<br />

Erblindung <strong>im</strong> fortgeschrittenen <strong>Alter</strong> –<br />

ungefähr ab dem 60. Lebensjahr. Es gibt<br />

aber keine genauen Zahlen dazu. Während<br />

in der allgemeinen Bevölkerung etwa<br />

drei Prozent aller Menschen eine dauerhafte<br />

Seheinschränkung haben, ist das <strong>im</strong><br />

Bereich der über 60-Jährigen beinahe die<br />

Hälfte. Aufgrund der fortschreitenden <strong>Alter</strong>ung<br />

der Gesellschaft ist davon auszugehen,<br />

dass die Anzahl an Menschen, die von einer<br />

Sehbeeinträchtigung in Zukunft betroffen<br />

sind, steigen wird. Wir werden zum Glück<br />

älter, wir werden aber leider nicht <strong>im</strong>mer<br />

gesund älter.<br />

Welche Rolle spielt Diabetes Typ 2 unter<br />

den verschiedenen Ursachen be<strong>im</strong> Verlust<br />

der Sehkraft <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>?<br />

Diabetes Typ 2 ist sicherlich die häufigste<br />

Ursache für einen Sehverlust <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>. Als<br />

Stoffwechselerkrankung ist sie eng mit dem<br />

Lebensstil verknüpft und betrifft sehr viele<br />

Menschen in unserer Gesellschaft. Übergewicht<br />

geht sehr oft mit einem erhöhtem<br />

Blutzuckerwert einher und kann langfristig<br />

zur diabetischen Retinopathie führen.<br />

Gefäßveränderungen und Durchblutungsstörungen<br />

bringen irreparable Schäden<br />

der Netzhaut mit sich. Diabetes begünstigt<br />

auch das Entstehen eines Glaukoms – also<br />

des sogenannten Grünen Star. Der chronisch<br />

angestiegene Augeninnendruck<br />

schädigt den Sehnerv, was zur Erblindung<br />

führen kann. Häufig bleibt diese Veränderung<br />

lange unbemerkt, da sie nicht mit<br />

Beschwerden einhergeht.<br />

Das heißt, bei einer entsprechenden Vorerkrankung<br />

sollte man die Augen regelmäßig<br />

präventiv kontrollieren lassen?<br />

Prävention ist uns ein großes Anliegen.<br />

Alle Menschen sollten regelmäßig – einmal<br />

<strong>im</strong> Jahr – ihre Augen untersuchen lassen.<br />

Die Meisten gehen beispielsweise regelmäßig<br />

zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin. Das<br />

sollte auch bei den Augen so gewissenhaft<br />

gehandhabt werden. Aus einer von uns in<br />

Auftrag gegebenen Studie wissen wir aber,<br />

dass dem nicht so ist. Dabei profitieren alle,<br />

insbesondere Personen mit erhöhtem Blutzucker<br />

oder jene, die sich bereits aufgrund<br />

von Diabetes in Behandlung befinden,<br />

enorm von regelmäßigen Kontrollen – und<br />

können so einen wichtigen Beitrag zum<br />

Erhalt ihrer Sehkraft leisten. Eine Schwächung<br />

oder gar ein Verlust der Sehkraft,<br />

auch <strong>im</strong> fortgeschrittenen <strong>Alter</strong>, stellen eine<br />

massive Beeinträchtigung der Lebensqualität<br />

dar.<br />

Was bedeutet es für Betroffene <strong>im</strong> fortgeschrittenen<br />

<strong>Alter</strong> an Sehkraft zu verlieren<br />

oder gar zu erblinden?<br />

Es gibt viele Erkrankungen, wie etwa das<br />

Glaukom, die zu einer fortschreitenden<br />

Verschlechterung der Sehkraft führen und<br />

nicht rückgängig gemacht, sondern <strong>im</strong><br />

besten Fall verlangsamt werden können.<br />

Das ist für die betroffenen Menschen eine<br />

extreme psychische Belastung. Um damit<br />

gut umgehen zu können, braucht es Hilfe<br />

von vielen Seiten – angefangen von Sozialberatung<br />

über psychotherapeutische Hilfe<br />

bis zum Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />

mit betroffenen Personen. Eine<br />

wichtige Rolle spielen dabei Sozialarbeiter:innen,<br />

die mit den Betroffenen abklären,<br />

was diese brauchen, und dabei helfen, jene<br />

Unterstützungen, die es bereits gibt, in<br />

Anspruch nehmen zu können.<br />

In welchen Bereichen brauchen betroffene<br />

Menschen spezielle Unterstützung?<br />

Neben sozialer und psychotherapeutischer<br />

braucht es auch finanzielle Unterstützung:<br />

Das Leben mit Sehbehinderung ist <strong>im</strong><br />

Diabetes Typ 2 ist<br />

sicherlich die häufigste<br />

Ursache für einen<br />

Sehverlust <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>.<br />

Dr. Markus Wolf<br />

Präsident des BSVÖ<br />

umgehen bzw. die Benutzung erlernen.<br />

Das ist best<strong>im</strong>mt mit 25 leichter als mit 75,<br />

aber dennoch möglich. Lernbereitschaft<br />

von Seiten der Betroffenen ist Voraussetzung<br />

dafür, ein eigenständiges Leben<br />

führen zu können.<br />

Welche Rolle n<strong>im</strong>mt der BSVÖ dabei ein?<br />

Wir versuchen zu verhindern, dass es<br />

überhaupt so weit kommt, Stichwort<br />

Prävention. In den Fällen, wo das nicht<br />

möglich ist, stehen wir aber mit vielfältigen<br />

Angeboten parat: Das reicht von allgemeiner<br />

Beratung bis hin zu psychotherapeutischen<br />

Angeboten und unterschiedlichen<br />

Trainings für lebenspraktische Fertigkeiten.<br />

Häufig werden Betroffene bereits von dem/<br />

der behandelnden Arzt/Ärztin auf unsere<br />

Unterstützungsangebote aufmerksam<br />

gemacht. Das ist aber nicht <strong>im</strong>mer der Fall.<br />

Wir arbeiten daher auch daran, unseren<br />

Bekanntheitsgrad zu erhöhen, damit<br />

Betroffene schneller an entsprechende<br />

Hilfsangebote kommen. Mein Appell lautet<br />

daher: Wenn Sie von einer Sehbehinderung<br />

betroffen sind und Unterstützung benötigen,<br />

wenden Sie sich an eine unserer sieben<br />

Landesorganisationen. Und wenn Sie gut<br />

sehen, gehen Sie bitte trotzdem regelmäßig<br />

zur Kontrolle, damit dies auch so bleibt!<br />

Weiterführende<br />

Informationen finden<br />

Sie unter:<br />

www.bsv-austria.at und<br />

www.gesundheit.<br />

gv.at/krankheiten/<br />

behinderung/<br />

blindheit.html<br />

BSVOÖ · Oberösterreich<br />

www.blindenverband-ooe.at<br />

BSVWNB · Wien, Niederösterreich<br />

und Burgenland<br />

www.blindenverband-wnb.at<br />

BSVV · Vorarlberg<br />

www.bsvv.at<br />

BSVS · Salzburg<br />

www.bsvs.at<br />

BSVSt · Steiermark<br />

stbsv.info<br />

Unterstützung. Beratung. Lebensfreude.<br />

Gemeinsam mehr sehen<br />

BSVT · Tirol<br />

www.bsvt.at<br />

BSVK · Kärnten<br />

www.bv-ktn.at<br />

www.bsv-austria.at


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Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net und www.gesund<strong>im</strong>alter.info 15<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

B.I.G. EXACT :<br />

Exaktes Sehen<br />

vom Experten<br />

Für gutes Sehen braucht es gesunde<br />

Augen und hochwertige Gläser.<br />

Optometrist Alexander Sattler rät<br />

daher zu regelmäßigen Kontrollen<br />

und biometrischen Brillengläsern.<br />

FOTO: ALEXANDER SATTLER<br />

Warum ist eine regelmäßige<br />

Kontrolle der Augen wichtig?<br />

Fehlsichtigkeit entwickelt sich langsam.<br />

Viele Menschen bemerken sie erst spät –<br />

wenn es etwa bereits zu Beeinträchtigungen<br />

<strong>im</strong> Straßenverkehr kommt oder sie Schwierigkeiten<br />

be<strong>im</strong> Lesen haben. Je früher eine<br />

Korrektur der Fehlsichtigkeit stattfindet,<br />

desto leichter ist es auch, sich an einen<br />

Sehbehelf zu gewöhnen. Wir kontrollieren<br />

natürlich nicht nur die Sehstärke, sondern<br />

haben auch die <strong>Gesundheit</strong> der Augen<br />

<strong>im</strong> Blick. Das ersetzt natürlich nicht den<br />

Besuch bei Augenärzt:innen, sorgt aber<br />

dafür, dass Menschen früher ärztliche Hilfe<br />

suchen, sollten wir etwas entdecken.<br />

Wann bemerken die meisten Menschen<br />

ihre Fehlsichtigkeit?<br />

Weitsichtige Kund:innen bemerken ihre<br />

Fehlsichtigkeit oft ein wenig früher als<br />

kurzsichtige. Im Normalfall werden sie<br />

selbst aktiv, weil sie feststellen, dass das<br />

Lesen schwerer fällt. Um das zu kompensieren,<br />

greifen die meisten Menschen <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />

zwischen 45 und 50 Jahren dann zur Leseoder<br />

Gleitsichtbrille.<br />

Wie unterscheiden sich die B.I.G.<br />

EXACT Gläser von herkömmlichen<br />

Brillengläsern?<br />

Brillengläser wurden bislang anhand eines<br />

Standardmodells des Auges gefertigt,<br />

welches vor über 100 Jahren von dem<br />

schwedischen Augenarzt Allvar Gullstrand<br />

entwickelt wurde. Dieses beschreibt aber<br />

einen Durchschnittswert, der in der Realität<br />

selten ist. Denn jedes Auge ist einzigartig<br />

und so ist das Besondere an den Rodenstock-Gläsern,<br />

dass jedes Auge anhand von<br />

mehreren Tausend Messpunkten präzise<br />

erfasst wird. Es wird also ein biometrisches<br />

Augenprofil erstellt. Darauf basierend<br />

werden die an das jeweilige Auge individuell<br />

angepassten Brillengläser hergestellt.<br />

Neben dem Augenmodell fließen außerdem<br />

Gewohnheiten und der angedachte Verwendungszweck<br />

mit ein – beispielsweise, ob<br />

man besonders aktiv ist oder die Brille zur<br />

Büroarbeit benötigt. Das alles gewährleistet<br />

nicht nur eine opt<strong>im</strong>ale Sehstärke, sondern<br />

auch ein möglichst hohes Maß an Komfort<br />

<strong>im</strong> Alltag.<br />

Wie werden die Daten für das Modell<br />

des Auges ermittelt?<br />

Hierfür nutzen wir den DNEye ® Scanner<br />

von Rodenstock, der die Daten in weniger<br />

als zwei Minuten erfasst. Alles, was die<br />

Kund:innen machen müssen, ist, vor dem<br />

DNEye ® Scanner Platz zu nehmen und<br />

in das Gerät zu schauen. Dieses erfasst<br />

weitaus mehr relevante Messpunkte als es<br />

mit einem Sehtest mit Messbrille möglich<br />

ist, wie zum Beispiel die Länge des<br />

Auges, die Beschaffenheit der Hornhaut,<br />

die Pupillengröße und vieles mehr. Im<br />

Anschluss führen wir dann noch einen<br />

herkömmlichen Sehtest durch, um die<br />

subjektive Wahrnehmung der Kund:innen<br />

ebenfalls einbeziehen zu können.<br />

Die gesammelten Daten schicken wir an<br />

Rodenstock, wo die individuell angepassten<br />

B.I.G. EXACT Gläser berechnet und<br />

gefertigt werden.<br />

Welche Erfahrungen machen Ihre<br />

Kund:innen mit den B.I.G. EXACT<br />

Gläsern?<br />

Früher war die Passgenauigkeit der Gläser<br />

von der aktuellen Tagesform des Auges bei<br />

der Messung abhängig. Dank des DNEye ®<br />

Scanners und den daraus resultierenden<br />

B.I.G. EXACT Gläsern fällt dieser Umstand<br />

weg. Da das Brillenglas von Rodenstock an<br />

das individuelle Auge angepasst wird, gibt<br />

es meist nur eine sehr kurze Eingewöhnungszeit<br />

und die Sehschärfe ist eklatant<br />

besser als bei herkömmlichen Gläsern. Das<br />

merken unsere Kund:innen nicht nur <strong>im</strong><br />

Alltag, sondern bereits, wenn sie die Brille<br />

zum ersten Mal aufsetzen. Der Fußboden in<br />

unserer Filiale ist hell und dunkel gesprenkelt.<br />

Sobald unsere Kund:innen durch die<br />

Brille sehen, fällt ihnen sofort auf, wie<br />

intensiv sie die Kontraste und Struktur des<br />

Bodens wahrnehmen.<br />

Bestes Sehen mit biometrisch<br />

exakten Brillengläsern<br />

So unterschiedlich das Aussehen der Menschen ist, so<br />

unterschiedlich und individuell sind auch ihre Augen.<br />

Mit neuesten Technologien ist es möglich, die Parameter<br />

des Auges präzise zu best<strong>im</strong>men. Das Ergebnis? Schärfste<br />

Sicht für jeden Winkel und bei jedem Blick!<br />

Jede Person, die schon einmal eine<br />

Brille benötigt hat, kennt den herkömmlichen<br />

Sehtest mit Messbrille.<br />

Hierbei werden jedoch lediglich die<br />

vier traditionellen Standardwerte ermittelt,<br />

um das Brillenglas zu fertigen. Diese Standardwerte<br />

passen allerdings nur für 2 % der<br />

Augen. Unberücksichtigt bleibt dabei, dass<br />

jedes Auge einzigartig ist – in seiner Form,<br />

seiner Länge und auch in der Brechkraft der<br />

Linse.<br />

Die Augen eines Menschen bewegen sich<br />

bis zu 250.000-mal am Tag. Umso wichtiger<br />

ist es, sie durch individuell angepasste<br />

Gläser zu unterstützen. Die biometrische<br />

Sehanalyse mit dem DNEye® Scanner<br />

macht es möglich: Mithilfe des DNEye®<br />

Scanners kann Rodenstock mehrere<br />

tausend Messpunkte erfassen und jedes<br />

einzelne Auge weitaus präziser vermessen.<br />

Die Vermessung selbst n<strong>im</strong>mt nur wenige<br />

Minuten in Anspruch. Anhand der Messdaten<br />

wird <strong>im</strong> Hintergrund ein biometrisches<br />

Augenprofil berechnet, das alle Schlüsselparameter<br />

mit den jeweiligen individuellen<br />

Werten berücksichtigt und direkt in die<br />

Anfertigung der B.I.G. EXACT Brillengläser<br />

miteinfließt. Damit ermöglichen die<br />

B.I.G. EXACT Brillengläser ein uneingeschränktes,<br />

dynamisches und natürliches<br />

Seherlebnis und sorgen für schärfste Sicht<br />

für jeden Winkel und bei jedem Blick.<br />

Diese Ergebnisse hat auch eine Schweizer<br />

Kund:innenbefragung bestätigt: 88 % der<br />

Befragten empfanden das Sehen mit ihrer<br />

DNEye® opt<strong>im</strong>ierten Brille komfortabler<br />

als das Sehen mit ihrer alten Brille; 92 %<br />

sahen schärfer als vorher; 84 % kontrastreicher;<br />

während 80 % angaben, in der<br />

Dämmerung besser zu sehen.<br />

Weitere Informationen zu<br />

B.I.G. Vision® finden Sie unter:<br />

www.rodenstock.at/bigvisionforall


16 Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net und www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

SCHRITT 1:<br />

KONTAKT<br />

Sie möchten professionelle<br />

und individuelle Pflege rund<br />

um die Uhr in ganz Österreich?<br />

Kontaktieren Sie uns entweder<br />

telefonisch, über unser Kontaktformular<br />

oder per E-Mail<br />

und vereinbaren Sie einen<br />

Termin.<br />

Wir besprechen dann die<br />

individuellen Gewohnheiten<br />

der pflegebedürftigen Person,<br />

damit wir unsere Betreuung<br />

darauf abst<strong>im</strong>men können.<br />

SCHRITT 2:<br />

IHRE BETREUUNGSPERSON<br />

Nachdem wir alles besprochen<br />

haben, vereinbaren wir einen<br />

Besuchstermin und den Beginn<br />

der Betreuung der pflegebedürftigen<br />

Person. Unsere<br />

erfahrenen Betreuungskräfte<br />

stehen Ihnen innerhalb von<br />

sieben Tagen zur Verfügung<br />

und garantieren eine liebevolle<br />

Betreuung in den eigenen vier<br />

Wänden. Sie und Ihre Angehörigen<br />

können sich auf unsere<br />

professionelle Unterstützung<br />

verlassen.<br />

SCHRITT 3:<br />

BEGINN DER BETREUUNG<br />

Die ausgewählte Betreuerin<br />

kommt zu Ihnen nach Hause,<br />

damit Sie sie kennenlernen<br />

und sich mit ihr vertraut machen<br />

können. Nach einigen<br />

Tagen findet ein Feedbackgespräch<br />

statt, um Ihre Zufriedenheit<br />

sicherzustellen und<br />

gegebenenfalls Anpassungen<br />

vorzunehmen. Wir kümmern<br />

uns um die An- und Abreise<br />

der Betreuerin, damit Sie sich<br />

auf die Betreuung verlassen<br />

können. Kontaktieren Sie uns<br />

für weitere Informationen.<br />

Pflege ist für sie mehr<br />

als nur ein Job<br />

FOTO: MAG.A IUR. NERMINA DOGIC<br />

Mag. a iur.<br />

Nermina Dogic<br />

Geschäftsführung<br />

Die Juristin Mag. a iur. Nermina<br />

Dogic weiß genau, was es bedeutet,<br />

auf dauerhafte Hilfe angewiesen<br />

zu sein. Sie sitzt von Geburt an<br />

<strong>im</strong> Rollstuhl und braucht daher seit jeher<br />

Betreuung. Eine passende und vor allem<br />

leistbare Unterstützung für den Alltag zu finden<br />

war für sie jedoch nicht <strong>im</strong>mer einfach.<br />

Sie ist dabei auf viele Hürden gestoßen und<br />

hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, sich<br />

für betreuungsbedürftige Personen einzusetzen<br />

– mit ihrer eigenen Pflegeagentur.<br />

Seitdem kann Frau Mag. a iur. Dogic Angehörige<br />

von Betroffenen entlasten, indem sie<br />

den Familien eine kompetente Betreuungskraft<br />

vermittelt. Dank ihres juristischen<br />

Jeder verdient eine<br />

liebevolle Betreuung!<br />

Fachwissens kann sie ihnen zudem beratend<br />

bei etwaigen Anträgen rund um die Fördermöglichkeiten<br />

und das Pflegegeld zur Seite<br />

stehen. Die Pflegeagentur 24h-Betreuung<br />

GmbH vermittelt österreichweit 24-h-Betreuer:innen<br />

und in einzelnen Regionen auch<br />

stundenweise Betreuung – und das zu einem<br />

fairen Preis!<br />

Frau Mag. a iur. Dogic ist Mitglied <strong>im</strong> Ausschuss<br />

der Fachgruppe Personenberatung<br />

und Personenbetreuung Salzburg in der Wirtschaftskammer<br />

Salzburg und engagiert sich<br />

aktiv für die Weiterentwicklung der Branche<br />

und die Interessen ihrer Klient:innen.<br />

Ich verstehe die Bedürfnisse und Sorgen der Angehörigen,<br />

daher habe ich es mir zum Ziel gemacht, ihnen das Leben so<br />

angenehm wie möglich zu gestalten. Ich bin stolz darauf, eine<br />

verlässliche Ressource für Pflegebedürftige und ihre Familien<br />

zu sein und dazu beizutragen, ihnen ein selbstbest<strong>im</strong>mtes<br />

Leben zu ermöglichen.<br />

Wir freuen uns auf ein kostenloses Erstgespräch!<br />

Ich weiß genau, worauf es in<br />

der 24-h-Betreuung ankommt.<br />

In den letzten Jahren konnte<br />

ich hier vermehrt Missstände<br />

beobachten. Nun kann<br />

ich diesen Problemen mit<br />

meiner eigenen Agentur<br />

entgegenwirken.<br />

Adresse Glockengasse 4d, 5020 Salzburg<br />

Tel. +43 662 22 57 81<br />

E-Mail office@die-pflegeagentur.at<br />

Adresse Fillgradergasse 7, 1060 Wien<br />

Tel. +43 1 489 49 36<br />

E-Mail office-wien@die-pflegeagentur.at<br />

www.die-pflegeagentur.at

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