2 die seite zwei www.grazer.at <strong>2.</strong> OKTOBER <strong>2022</strong> E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Proseccogate im blauen Spesensumpf I n den letzten Tagen konnte man dabei zusehen, wie eine Partei sehenden Auges und ohne Not sich selbst gegen die Wand fährt. Die Machtkämpfe in der FPÖ erinnern tatsächlich stark an eine Serie à la „Game of Thrones“. Beinahe täglich wurden wir mit einer neuen Folge bedacht. Die Ära des langjährigen Parteikönigs Mario Eustacchio ist vorbei, dennoch muss sich die aktuelle Parteichefin Claudia Schönbacher mit seinem Geist herumschlagen. Dieser spukt nämlich nach wie vor in der Partei herum und hat noch viele Anhänger, die Rache im Sinn haben. So sieht sich Schönbacher plötzlich mit dem Vorwurf konfrontiert, mit dem Proseccohandel ihrer Familie zu den Profiteuren des blauen Spesensumpfes gezählt zu haben, in dem Eustacchio dramatisch versunken ist. Sogar von einem „Proseccogate“ ist (vielleicht ein wenig vorschnell) bereits die Rede. Schönbacher geht aber in die Offensive, will jetzt das Rad der Macht brechen und hat angekündigt, „das System Eustacchio endgültig zerschlagen“ zu wollen. Der Showdown naht. Für die FPÖ bleibt nur zu hoffen, dass die blaue Saga ein versöhnlicheres Ende als die berühmte TV-Serie findet und am Schluss nicht alles in Schutt und Asche liegt. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... Zum Frühstück gibt es bei Lusie Maria Sommer jedenfalls einen Kaffee – im Idealfall nach etwas Morgensport und gemeinsam mit einem Spezialmüsli. KK ... Luise Maria Sommer Die Gedächtnis-Weltmeisterin spricht über ihre Verbindung mit Graz, ihren Start in den Gedächtnis-Sport und die alltäglichen Vorteile ihrer Fähigkeiten. Ist Ihnen Frühstücken wichtig? Ein bewusster Beginn des Tages ist mir schon wichtig. Unter der Woche läuft das in zwei Etappen ab. Das Erste nach dem Aufstehen ist mein Guten- Morgen-Tee. Dann kommen Rituale für den Körper – Yoga, Meditation und mindestens 15 Liegestütze. Erst dann frühstücke ich, da gibt es mein geliebtes Müsli und einen Kaffee. Am Sonntag darf’s aber mehr sein? Am Wochenende, wenn beispielsweise meine Kinder und Enkerl da sind, dann gibt es ein ausgedehnteres Frühstück. Wieder mit Lumas – Luise-Omas – Spezialmüsli, das mein ältester Enkelsohn auch sehr gerne mag. Da koche ich eine Mischung aus Haferflocken und allen möglichen Körndln in Hafer- oder Cashewmilch kurz auf, es kommen frische Früchte hinein und ein Schuss Vanillejoghurt. Womit verbringen Sie Ihren Sonntag am liebsten? Im Sommer gehe ich gerne wandern und genieße meinen Garten in meinem „Landhaus Langenwang“. Schenke meinen Blumen Zeit, schwimme oder gehe in die Berge. Im Winter schätze ich das Kulturangebot in Graz; wenn es mich juckt, mache ich auch ab und zu eine Schitour. Bewegung ist mir sehr wichtig – um einfach das Gehirn auszulüften. Apropos Gehirn. Wie praktisch ist das eigentlich im Alltag, wenn man Gedächtnismeisterin ist? Es ist natürlich sehr praktisch (lacht). Ich muss nie meine Kreditkarte zücken, wenn ich online etwas bestelle, weil ich die Nummer gespeichert habe, genauso wie meine Passnummer und verschiedene Pin-Codes. Oder Einkaufslisten – das werden wir beim Wissensdurstfest heute in Graz alles trainieren, wie man sich diese Dinge merken kann. Wie wird man eigentlich zur Gedächtnisexpertin und Gedächtnissportlerin? Wie das Leben so spielt. Was man braucht, das zieht einen magisch an. Ich hatte das Gefühl, immer vergesslicher zu werden, und es gab auch zwei Fälle von Alzheimer in meiner Familie. Dann, 1993, gab es an der Uni Graz einen Vortrag über Gedächtnis und Lernen. Da wurden uralte Mnemotechniken vorgestellt – ich hab die ausprobiert und sofort Blut geleckt. Ich habe gleich gewusst: „Das wird meines.“ Haben Sie vielleicht ein paar Starter-Tipps? Das Wichtigste ist: Denken in Bildern. Sich etwas vorzustellen heißt, sich ein Bild vorzustellen. Wenn man sich etwas merken will, darf man zu sich selbst nicht sagen: „Das darf ich nicht vergessen!“ Denn das Bild für „vergessen“ ist das, was bleibt – das „Nicht“ streicht unser Unterbewusstsein. Unser Gehirn wird immer alles tun, damit wir recht behalten. Deshalb ist es ganz wichtig, sich zu sagen: „Das merke ich mir.“ Sie haben das Wissensdurstfest in Graz angesprochen. Was verbinden Sie mit der Stadt? Ich bin seit letztem September wieder Grazerin, habe mich nach meiner Trennung wieder für die Stadt meiner Studienzeit entschieden. Mit Graz verbinde ich viele Erinnerungen: die Zeit, als ich als junge Luise mit 18 hierher gekommen bin, mein Studium oder auch das Forum Stadtpark, wo wir mit der Graz University English Theatre Group Stücke aufgeführt haben. Gibt es Hobbys, die Sie wieder aufnehmen wollen? Ja, das Tanzen! Ich bin gerade auf der Suche nach Möglichkeiten in Graz – und ich glaube, da werde ich fündig werden (lacht). FABIAN KLEINDIENST Luise Maria Sommer, 1955 in Rothenthurn in Kärnten geboren. Sie studierte an der Uni Graz Anglistik und Sport auf Lehramt sowie das Dolmetsch-Studium Englisch. 1997 dissertierte sie. 2001 wurde Sommer zur ersten österreichischen Gedächtnismeisterin, 2003 folgte ein Guinness-Weltrekord, 2004 und 2016 Erfolge bei Weltmeisterschaften. Sommer ist Coach, Autorin und Speakerin, hat drei Kinder und lebt in Graz.
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