01.10.2022 Aufrufe

2. Oktober 2022

- Das ist das Grazer Urlaubsfoto 2022 - Sonntagsfrühstück mit Gedächtnisweltmeisterin Luise Maria Sommer - Zuhause für Grazer Obdachlosen - Graz Marathon könnte für Probleme bei Präsidentschaftswahl sorgen - Erste Einblicke in neuen Grazer Ressourcenpark - Neue Grazer Jobplattform für Personen über 45

- Das ist das Grazer Urlaubsfoto 2022
- Sonntagsfrühstück mit Gedächtnisweltmeisterin Luise Maria Sommer
- Zuhause für Grazer Obdachlosen
- Graz Marathon könnte für Probleme bei Präsidentschaftswahl sorgen
- Erste Einblicke in neuen Grazer Ressourcenpark
- Neue Grazer Jobplattform für Personen über 45

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>2.</strong> OKTOBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 5<br />

➜<br />

TOP<br />

Polizei Leibnitz, Getty<br />

Drogennetzwerk zerschlagen<br />

Die Polizei hob ein Netzwerk aus,<br />

das Drogen im Wert von 2 Millionen<br />

Euro in Umlauf gebracht haben soll.<br />

Rauschige Spritztour<br />

Ein schwer alkoholisierter Lenker<br />

krachte in Graz gegen ein Haus und<br />

beschädigte auch mehrere Autos.<br />

FLOP<br />

➜<br />

bekommt ein fixes Daheim<br />

SCHÖN. Nach Jahren auf der Straße ist der ehemalige Obdachlose Erich nun so weit, in eine Wohnung zu<br />

ziehen. Die von Privatpersonen ermöglichte Erfolgsstory gibt Hoffnung für einen weiteren aktuellen Fall.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Ein am Hauptplatz lebender<br />

Obdachloser sorgte<br />

zuletzt für Aufregung. Sein<br />

„Lager“, das er zuerst vor der<br />

H&M-Filiale, dann auf der anderen<br />

Straßenseite im Bereich des<br />

Haus Luegg aufgeschlagen hatte,<br />

wurde inzwischen auch zum<br />

hygienischen Problem. „In Graz<br />

muss niemand auf der Straße leben“,<br />

hieß es immer wieder von<br />

Bürgermeisterin Elke Kahr und<br />

anderen Politikern. Der Mann<br />

wollte jedoch keine Hilfe von<br />

sozialen Einrichtungen in Anspruch<br />

nehmen.<br />

„Jemanden, der jahrelang auf<br />

der Straße gelebt hat, einfach<br />

so in eine Wohnung zu stecken,<br />

funktioniert nicht. Da fühlt sich<br />

ein Obdachloser schnell eingeengt.<br />

Oft kommen auch psychische<br />

Probleme dazu“, weiß<br />

der Grazer Werner Klambauer.<br />

„Man muss den Menschen Zeit<br />

geben und viel Verständnis mitbringen.<br />

Man darf sie nicht einfach<br />

überrumpeln. Sie müssen<br />

sich selbst dazu entscheiden,<br />

Hilfe anzunehmen.“<br />

Der 49-Jährige hat zusammen<br />

mit anderen Privatpersonen<br />

einfach Hilfe angeboten. Zuletzt<br />

dem inzwischen ehemaligen<br />

Obdachlosen Erich, der sich<br />

früher – auch bei Minusgraden<br />

– oft im Bereich der Schloßbergstiege<br />

aufgehalten hat. „Wir sind<br />

alle Handwerker und Bastler<br />

und haben einen alten Wohnwagen<br />

aufgemöbelt und Erich<br />

zur Verfügung gestellt“, berichtet<br />

Klambauer. Der Trailer, den<br />

Erich bald liebevoll „sein Reich“<br />

bezeichnete, stand in den letzten<br />

Monaten bei Helmut und<br />

Claudia Frick vom Café Sunrise.<br />

Nächster Schritt<br />

Jetzt war Erich bereit, den<br />

nächsten Schritt zu gehen. Seit<br />

dieser Woche hat er nicht nur<br />

alle nötigen Papiere, sondern<br />

ist über das Sozialamt auch versichert.<br />

„Das war gar nicht so<br />

einfach“, berichtet Klambauer,<br />

der mit seinem Schützling von<br />

Behörde zu Behörde gewandert<br />

ist. „Wenn man keine Papiere<br />

hat, kann man nicht versichert<br />

werden. Wenn einem ein Dokument<br />

fehlt, ist es schwierig, ein<br />

anderes zu bekommen“, berichtet<br />

er von ihrem Spießrutenlauf.<br />

Wohnung gesucht<br />

Jetzt wird für Erich endlich eine<br />

kleine Wohnung gesucht. Denn<br />

wildes Campieren ist auf öffentlichen<br />

Plätzen in Österreich<br />

nicht erlaubt. Bis 31. <strong>Oktober</strong><br />

kann der Wohnwagen noch<br />

beim Café Sunrise stehen bleiben,<br />

dann muss eine andere Lösung<br />

gefunden sein. Bis zu 400<br />

Euro können für die neue Bleibe<br />

aufgebracht werden.<br />

Wer eine geeignete Wohnung<br />

weiß, meldet sich am besten<br />

unter redaktion@grazer.at – wir<br />

vermitteln dann gerne weiter.<br />

„Geldspenden nehmen wir keine<br />

entgegen, wir sind nämlich<br />

kein Verein, sondern einfach<br />

nur ein paar Privatpersonen,<br />

denen es ein Herzenswunsch<br />

ist, zu helfen“, so Klambauer.<br />

„Wer möchte, kann aber gerne<br />

Sachspenden wie trockene<br />

Lebensmittel oder auch Supermarkt-Gutscheine<br />

vorbeibringen.“<br />

Kommende Projekte<br />

In Zukunft möchte man auch<br />

mit dem Wohnungslosen vom<br />

Hauptplatz Kontakt aufnehmen<br />

und Hilfe anbieten. Schließlich<br />

wird Erichs Wohnwagen hoffentlich<br />

bald frei. Außerdem<br />

arbeitet die Gruppe, die sich<br />

unter dem Motto „Wir in Graz –<br />

Bürger für Bürger – Gemeinsam<br />

statt einsam“ zusammengefunden<br />

hat, am Ausbau eines Omnibusses,<br />

in dem man im nächsten<br />

Jahr mehrere Schlafplätze<br />

sowie eine Duschmöglichkeit<br />

zur Verfügung stellen möchte.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!