Roth Journal_2022-12_01-24_Druck
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RATGEBER GESUNDHEIT<br />
Fünf Tricks für ein besseres Bauchgefühl an den Festtagen<br />
Hamburg - Auf sie kommt in den Weihnachtstagen<br />
besonders viel Arbeit zu:<br />
unsere Verdauungsorgane. «An den Festtagen<br />
wird meist mehr gegessen: Es sind<br />
schwerere und fettigere Mahlzeiten, oft<br />
fehlt auch die Bewegung», sagt Prof. Thomas<br />
von Hahn, Chefarzt für Gastroenterologie<br />
der Asklepios Klinik in Hamburg-Barmbek.<br />
Die Kombination aus fettreichem Essen<br />
und Bewegungsmangel kann unsere Verdauung<br />
aus dem Takt bringen. Zu den<br />
möglichen unangenehmen Folgen zählen:<br />
Sodbrennen, Völlegefühl, Bauchweh und<br />
Blähungen. Weihnachtliche Besinnlichkeit<br />
will dann kaum aufkommen.<br />
Wie werden also die Weihnachtstage für<br />
die Verdauung - und somit auch für einen<br />
selbst - entspannter? Hier fünf hilfreiche<br />
Tricks.<br />
Trick 1: Schon vorher<br />
dem Bauchgefühl vertrauen<br />
Schon bei der Menüplanung sollte man<br />
im Wortsinn auf sein Bauchgefühl hören.<br />
«Hat man im vergangenen Jahr den Gänsebraten<br />
von Oma nicht gut vertragen,<br />
kann es hilfreich sein, sich bei der Planung<br />
abzusprechen und für dieses Jahr nach einer<br />
Alternative zu suchen», sagt von Hahn.<br />
Auch abseits von der Essensplanung<br />
lässt sich mit einer guten Vorbereitung<br />
der Darm entlasten. «Magen-Darm-Beschwerden<br />
haben oft auch eine psychische<br />
Komponente, zum Beispiel Stress»,<br />
erklärt Thomas von Hahn. «Ratsam ist<br />
also auch, sich vorab zu überlegen, wie<br />
man Weihnachten möglichst entspannt<br />
gestalten kann.»<br />
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Trick 2: Regelmäßig essen -<br />
also auch frühstücken<br />
Wenn klar ist, dass an den Feiertagen groß<br />
aufgetischt wird, liegt der Gedanke nahe,<br />
das Frühstück oder eine andere Mahlzeit<br />
ausfallen zu lassen. Die Ökotrophologin<br />
Maja Seimer aus Hamburg rät davon aber<br />
ab: «Dann hat die Verdauung erst gar<br />
nichts zu tun - und dann auf einmal ganz<br />
viel», so die Ernährungswissenschaftlerin.<br />
Um Magen und Darm nicht zu überfordern,<br />
sind regelmäßige Mahlzeiten die<br />
bessere Wahl. «Zum Frühstück ist etwas<br />
Leichtverdauliches optimal. Das kann zum<br />
Beispiel ein Porridge sein.»<br />
Trick 3: Gründlich kauen, um<br />
Magen und Darm Arbeit abzunehmen<br />
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Gut gekaut ist halb verdaut - das kann man<br />
sich auch an den Festtagen zunutze machen.<br />
Wer gut kaut, isst langsamer. «Der<br />
Magen bekommt die Nahrung dann portionsweise.<br />
Damit kann er besser umgehen,<br />
als wenn er in kurzer Zeit mit großen Mengen<br />
gefüllt wird», sagt Thomas von Hahn.<br />
Gründliches Kauen kann zudem außerdem<br />
dabei helfen, Gabel und Messer im<br />
richtigen Moment beiseitezulegen. Wie<br />
Ernährungswissenschaftlerin Seimer erklärt,<br />
setzt das Sättigungsgefühl nach rund<br />
20 Minuten ein. Wer in dieser Zeitspanne<br />
sein Essen schnell heruntergeschlungen<br />
hat, ist dann wohl längst bei einem drückenden<br />
Völlegefühl angekommen.<br />
Trick 4: Den Darm mit Bewegung<br />
und Massagen in Schwung bringen<br />
An den Festtagen nicht über den Appetit<br />
hinaus zu essen, fällt mitunter schwer.<br />
Wenn es im Bauch bereits zwickt oder<br />
grummelt, kann ein Spaziergang um den<br />
Block gut tun. «Spaziergänge fördern die<br />
Peristaltik, also die Bewegung im Magenund<br />
Darmtrakt, durch die die zu verdauende<br />
Nahrung transportiert wird», sagt<br />
Seimer.<br />
Leichte Bauchmassagen, etwa mit Pfefferminzöl,<br />
können einen ähnlichen Effekt<br />
auf die Verdauung haben. Wer ganz faul<br />
ist, legt sich auf den Rücken und schickt<br />
seinen Atem ganz tief in den Bauch - auch<br />
das fühlt sich an wie eine kleine Massage<br />
für die Organe.<br />
Trick 5: Lieber den<br />
Verdauungsschnaps weglassen<br />
Darf's noch ein Glas Wein sein? Diese Frage<br />
sollte man an Weihnachten, auch der<br />
Verdauung zuliebe, besser auch mal mit<br />
«Nein, danke» beantworten. «Die Kombination<br />
aus Alkohol und einem vollen<br />
Magen ist für die Verdauung eine Belastung»,<br />
sagt von Hahn. Der Alkohol hemmt<br />
die Magenmuskulatur, so dass die Nahrung<br />
länger dort bleibt und<br />
es langsamer vorangeht. Aus<br />
diesem Grund rät der Arzt<br />
vom Verdauungsschnaps ab:<br />
«Der hat höchstens eine Placebo-Wirkung.»<br />
Besser ist es,<br />
zu alkoholfreien Getränken zu<br />
greifen.<br />
dpa<br />
22 <strong>12</strong> | <strong>2022</strong>