dihw MAGAZIN 4/2022
Die Fachpublikation dihw MAGAZIN berichtet in vierteljährlichem Turnus über Werkzeuge und Prozesse zur Bearbeitung von Metallen, Metalllegierungen, Verbundwerkstoffen, Naturstein, Beton, Holz- und Holzprodukten, Glas sowie von sonstigen Produkten.
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Ausgabe 4 · <strong>2022</strong><br />
ZKZ 30498<br />
Diamant, PKD, PVD, CVD, CBN, Keramik, Hartmetall<br />
HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE & BEARBEITUNGSPROZESSE
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ISSN 1438-1672 · Vol. 40 · No. 2/22 · June<br />
40 years<br />
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WINDOWS DECORS FURNITURE HOLZ-HANDWERK<br />
Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstr. 25 · 90441 Nürnberg · info@harnisch.com · www.harnisch.com
Editorial<br />
Wem gehört die Zukunft?<br />
Wenn das nur immer so einfach vorherzusagen<br />
wäre. Konnte Jakob Lach bei Gründung seines<br />
Unternehmens ahnen, dass LACH DIAMANT in<br />
diesem Jahr stolzes 100-jähriges Jubiläum feiert?<br />
Wohl kaum, denn im Rückblick sind oftmals richtige<br />
Weichenstellungen an bestimmten Punkten,<br />
mutige unternehmerische Entscheidungen oder<br />
Visionen, Beharrlichkeit oder die Bereitschaft<br />
neue Wege zu beschreiten, für den langfristigen<br />
Erfolg eines Unternehmens ausschlaggebend.<br />
Besonders in Zeiten wie diesen, in denen Wirtschaft<br />
und Gesellschaft vor immensen Herausforderungen<br />
stehen. Da heißt es, sich rechtzeitig<br />
auf neue Gegebenheiten einstellen, nötige<br />
Veränderungen in Angriff nehmen. Sei es<br />
zum Schutz von Ressourcen durch ökologische<br />
Produktion, durch Automatisierung effizienter<br />
zu produzieren oder durch strategische Neuausrichtung<br />
bzw. Anpassung des Portfolios zukunftsfähig<br />
zu bleiben. Stichwort: wie sieht die<br />
Mobilität der Zukunft aus? Inwieweit noch auf<br />
Technologien setzen, die bald nicht mehr stateof-the-art<br />
sind? Ein Unternehmen ist ständig in<br />
Bewegung, um sich den Marktgegebenheiten zu<br />
stellen. In zunehmend kürzeren Intervallen. Selten<br />
war die abgedroschene Redewendung „Stillstand<br />
ist Rückschritt“ so treffend wie derzeit.<br />
Wie sehr die Branche in Bewegung ist, hat auf<br />
der AMB das Technologieforum des VDMA mit<br />
technischen Innovationen für die Metallbearbeitung<br />
von morgen gezeigt.<br />
Und „the next big thing“ steht schon bereit. Der<br />
Einsatz Künstlicher Intelligenz, um die Werkzeugtechnik<br />
zu optimieren und beispielsweise<br />
Verschleiß von Werkzeug und Maschine vorherzusagen,<br />
Qualität zu überwachen und Prozesse<br />
zu regeln. Gehört also schon bald der autonomen<br />
Zerspanung die Zukunft?<br />
Eric Schäfer<br />
Redakteur<br />
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gesamten Drehprozesses<br />
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den kontinuierlichen Schnitt geeignet<br />
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universelle Drehanwendungen geeignet<br />
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optimalen Vibrationsunterdrückung sowie<br />
hervorragendem Spanfluss- und -bruch<br />
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Inhalt<br />
Titelstory<br />
6 Klein, stark, robust – neuer Zentrischspanner macht großen Unterschied<br />
CERATIZIT<br />
Werkstoffe<br />
CBN<br />
22 Tradition. Leidenschaft. Innovation 4. Teil<br />
Horst Lach<br />
26 Höchste Produktivität, bester Service und kurze Lieferzeiten inklusive – dank „Made in Germany“<br />
Werkzeuge<br />
28 Wendeschneidplatten<br />
29 Schleifscheiben<br />
30 Mikrobohrer<br />
Bearbeitungsprozesse<br />
Drehen<br />
32 In höchsten Tönen<br />
Laserbearbeitung<br />
34 Erstmals realisierbar: Werkzeuge bis 355 mm Durchmesser<br />
Fräsen<br />
36 Additive oder substitutive Fertigungsverfahren?<br />
Bohren<br />
38 Hochleistungsbohren in Titan, in einem Schuss<br />
Komponenten & Zubehör<br />
Kühlschmierstoffe<br />
42 Innovative Versuchsreihe: Blaser blickt auf jeden Span<br />
Werkzeugspanntechnik<br />
44 Mit Automatisierung und Digitalisierung zu maximaler Qualität und nachhaltigem Erfolg<br />
Messeberichte<br />
47 AMB Messereport<br />
News & Facts – Diverses<br />
3 Editorial<br />
8 Interview<br />
9 Personalien<br />
11 Markt<br />
15 Veranstaltungen/Messen<br />
57 Unternehmen/Inserenten<br />
58 Impressum/Termine<br />
4 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
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Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
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Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstraße 25 · 90441 Nürnberg · Tel.: +49 (0) 911 - 2018 0 · info@harnisch.com · www.harnisch.com
Titelstory<br />
Klein, stark, robust – neuer Zentrischspanner<br />
macht großen Unterschied<br />
SIBA Metallverarbeitungs GmbH vertraut auf ZSG mini von CERATIZIT<br />
Für erfolgreiche Lohndienstleister heißt<br />
es: flexibel bleiben und schnell auf Kundenwünsche<br />
reagieren. Um an dieser Stelle<br />
sämtliches Potenzial zu erschließen,<br />
setzt die SIBA Metallverarbeitungs GmbH<br />
aus dem hessischen Dillenburg unter anderem<br />
auf Spannsysteme aller Größenordnungen<br />
von CERATIZIT. Dank des Zentrischspanners<br />
ZSG mini erweitert das Unternehmen<br />
nun den Spannbereich hin<br />
auch zu kleineren Werkstücken.<br />
Als Spezialist für die Stahl- und Aluminiumbearbeitung<br />
begeistert die SIBA Metallverarbeitungs<br />
GmbH zahlreiche Kunden<br />
aus den Branchen Maschinenbau,<br />
Elektrotechnik, Lebensmittelindustrie sowie<br />
im Möbel- und Schaltschrankbau.<br />
Gegründet im Jahr 1962 von Siegfried<br />
Bastian und mittlerweile unter der Geschäftsführung<br />
der 3. Familien-Generation,<br />
ist das Unternehmen auf über 60 Mitarbeitende<br />
in der Fertigung und Verwaltung<br />
angewachsen.<br />
Zerspanungsabteilung vor allem Spannmittel<br />
in allen Formen und Größen. Da arbeiten<br />
wir schon seit einiger Zeit erfolgreich<br />
mit CERATIZIT zusammen. Und der<br />
neue ZSG mini hat für uns die Palette zu<br />
den kleineren Bauteilen hin abgerundet“,<br />
erläutert Benjamin Herbert.<br />
Einfache Konstruktion, kompromisslose<br />
Funktion<br />
Als der kleine Zentrischspanner vorgestellt<br />
wurde, haben ihn Benjamin Herbert<br />
und sein Team in der Zerspanung bei SIBA<br />
direkt auf Herz und Nieren getestet – und<br />
die Entscheidung war ganz schnell gefallen.<br />
„Von der Konstruktion her ist der ZSG<br />
mini eigentlich recht einfach aufgebaut,<br />
aber kompromisslos, was die Funktionalität<br />
angeht. Die verschiedenen Aspekte,<br />
die bei seiner Konstruktion bedacht wurden,<br />
haben uns sehr in die Karten gespielt:<br />
Niederzug, Wiederholgenauigkeit – das<br />
hat gepasst“, ergänzt Benjamin Herbert.<br />
Kurze Wechselzeiten dank einfachem<br />
Handling<br />
Schnelles und unkompliziertes Handling<br />
entscheidet oftmals im Rennen um die<br />
kürzesten Nebenzeiten. Auch dort punktet<br />
der ZSG mini, was auch Benjamin Herbert<br />
bestätigt: „Die Bedienung des ZSG<br />
Mini ist tatsächlich insbesondere wegen<br />
der hervorragenden Zugänglichkeit sehr<br />
angenehm. Gerade wenn große Paletten<br />
zu bestücken oder schwer zugängliche Situationen<br />
wie Aufspanntürme oder mehrachsige<br />
Bearbeitung zu meistern sind,<br />
zeigt der ZSG mini seine Vorteile: Er ist<br />
Kurze Reaktionszeiten für zufriedene<br />
Kunden<br />
SIBA ist auf höchste Vielfalt ausgerichtet,<br />
wie Benjamin Herbert, Fertigungsleiter<br />
Zerspanung bei der SIBA Metallverarbeitungs<br />
GmbH, betont: „Zu unserem Portfolio<br />
gehören anspruchsvolle Schweißkonstruktionen,<br />
und wir können auf eine<br />
breit aufgestellte Blechbearbeitung inklusive<br />
Laserschneiden, Stanzen und Biegen<br />
zurückgreifen. Darüber hinaus bieten wir<br />
zahlreiche Optionen, Rahmenaufträge anzunehmen,<br />
einzulagern und diese auf Abruf<br />
zu bearbeiten. Wir planen unter anderem<br />
komplette Baugruppen von A bis Z –<br />
bis hin zur Fertigmontage. Muss es auch<br />
mal ein Einzelteil sein? Auch da können<br />
wir schnell und unkompliziert helfen!“<br />
Und das ist nicht nur ein Versprechen,<br />
sondern gleichzeitig eine der großen Stärken<br />
des Unternehmens. Schnelle Reaktionszeiten,<br />
so dass binnen 24 oder 48<br />
Stunden das gewünschte Teil auch beim<br />
Kunden vorliegt – das macht und kann<br />
nicht jeder.<br />
Wichtiges Element dabei: „Um so rasant<br />
liefern zu können, brauchen wir in unserer<br />
Auch ohne aufwändiges Vorprägen halten<br />
die Werkstücke im ZSG mini bombenfest.<br />
Vor allem Aluminiumbauteile kommen hier<br />
auf die Maschine.<br />
Reger Austausch und gute Zusammenarbeit: Lukas Faak (links), Technische Beratung & Verkauf<br />
Cutting Tools bei CERATIZIT, und Benjamin Herbert, Fertigungsleiter Zerspanung bei der<br />
SIBA Metallverarbeitungs GmbH.<br />
6 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Titelstory<br />
Dank guter Planung und effizienter Prozessabläufe können SIBA-Kunden so manches Mal in<br />
24 oder 48 Stunden zu ihrem Bauteil kommen.<br />
Klein, robust und enorm stark: Der ZSG<br />
mini aus der WNT Performance-Reihe von<br />
CERATIZIT erweitert die Palette der Spannmittel<br />
bei der SIBA Metallverarbeitungs<br />
GmbH aus Dillenburg hin zur Spannung von<br />
kleineren Bauteilen.<br />
sehr schnell von einer Seite aus zu montieren<br />
und muss nicht an der Unterseite verschraubt<br />
werden!“, sagt Benjamin Herbert.<br />
„Was aber wirklich enorme Zeitersparnis<br />
mit sich bringt, ist das Schnellwechselsystem<br />
für die Spannbacken: Komplett<br />
ohne Werkzeug lassen sie sich in Sekundenschnelle<br />
tauschen, indem sie einfach<br />
schräg über die Mitte herausgezogen<br />
werden“, erläutert Lukas Faak, Technische<br />
Beratung & Verkauf Cutting Tools bei<br />
CERATIZIT. Ansonsten sitzen sie dank integriertem<br />
Niederzug, der über zwei Federdruckstücke<br />
erreicht wird, bombenfest<br />
im Grundkörper und garantieren absolute<br />
Bearbeitungspräzision und Qualität. „Ich<br />
kann gerade in der Erstaufspannung das<br />
Teil einlegen, aufspannen und mithilfe der<br />
Zahnbacken werden die Werkstücke sehr<br />
fest gehalten – ganz ohne lästiges Vorprägen.<br />
Und schon kann ich zustellen, ambitioniert<br />
fräsen und muss mir darüber keine<br />
Gedanken machen“, so Benjamin Herbert.<br />
Zudem besteht der Grundkörper aus gehärtetem<br />
Edelstahl, was ihn unempfindlich<br />
gegenüber äußeren Einflüssen macht.<br />
Ganzheitlich statt einseitig<br />
Das ist der ideale Arbeitsplatz für den ZSG<br />
mini.<br />
„Das Besondere an der Zusammenarbeit<br />
mit CERATIZIT ist, dass sie sich von Anfang<br />
an in unsere Prozesse mit rein gedacht<br />
haben. Das heißt, sie haben proaktiv<br />
versucht zu verstehen, was wir wollen,<br />
was wir brauchen und sind immer in Vorleistung<br />
gegangen: mit Werkzeugen, mit<br />
Material, mit Ideen. Dadurch ist in den<br />
vergangenen sechs Jahren eine sehr gute<br />
Zusammenarbeit entstanden“, hält Benjamin<br />
Herbert fest.<br />
Neben den Spannmitteln verwendet SIBA<br />
sehr erfolgreich vor allen Dingen Werkzeugaufnahmen<br />
und Werkzeuge von<br />
CERATIZIT. „Gerade mit den wachsenden<br />
Herausforderungen am Markt müssen<br />
wir flexibel sein und schnell reagieren<br />
können. Daher haben wir uns auch entschieden,<br />
den ToolOMat einzusetzen, den<br />
CERATIZIT anbietet. Dort können wir<br />
Werkzeuge einlagern, flexibel darauf zugreifen<br />
und haben sie jederzeit verfügbar<br />
– unabhängig von Lieferzeiten oder Lieferketten!“<br />
In Sachen Handling ist der ZSG mini ein Glücksfall für die SIBA Metallverarbeitungs GmbH.<br />
Schließlich vergehen dank der Schnellwechselbacken nur Sekunden, bis der Zentrischspanner<br />
einsatzbereit ist.<br />
<br />
weitere Infos: www.ceratizit.com<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 7
News & Facts – Interview<br />
Das aktuelle Interview zum Thema:<br />
„Digitalisierung und Komplettlösungen<br />
prägen die Zukunft“<br />
mit Jürgen Hauger, Geschäftsführer bei Vollmer<br />
Zur Stuttgarter Metallfachmesse AMB<br />
<strong>2022</strong> gab Vollmer Geschäftsführer Jürgen<br />
Hauger Einblicke in den Markt der Schärftechnologien<br />
und einen Ausblick auf die<br />
strategische Ausrichtung des Schärfspezialisten.<br />
Die Fachmesse AMB war nach der Corona-<br />
Pandemie eine der ersten Messen, auf denen<br />
Vollmer wieder vertreten war. Wie hat<br />
sich die Pandemie auf Sie als Schärfspezialist<br />
ausgewirkt?<br />
Jürgen Hauger: Vollmer war während der<br />
Pandemie in einer relativ starken Position,<br />
da wir sowohl in der Holz- als auch Metallindustrie<br />
vertreten sind. Während die metallverarbeitende<br />
Industrie einbrach, da<br />
viele ihre Betriebe vorübergehend schließen<br />
mussten oder sie ihre Schichten reduziert<br />
hatten, blieb die holzverarbeitende<br />
Industrie auf hohem Niveau. Denn die<br />
Sägewerks- und Bauindustrie investierte<br />
über die gesamte Pandemie hinweg, um<br />
auf die große Nachfrage nach Holz für den<br />
Haus- oder Möbelbau zu reagieren. Deshalb<br />
konnten wir vor allem Schleif- und<br />
Erodiermaschinen an Kunden verkaufen,<br />
die Kreissägen und Zerspanwerkzeuge für<br />
die Holzbearbeitung herstellen.<br />
Wie haben sich Pandemie und Ukraine-<br />
Krieg auf Ihr Unternehmen ausgewirkt?<br />
Jürgen Hauger: Der Krieg macht uns<br />
große Sorgen – nicht nur aus menschlicher,<br />
sondern auch wirtschaftlicher<br />
Sicht. Vollmer hat einerseits gute Kontakte<br />
in die Ukraine und andererseits betreiben<br />
wir einen Standort in Russland mit<br />
14 Mitarbeitern. Wie sich dieser Krieg auf<br />
uns auswirken wird, kann ich derzeit nicht<br />
einschätzen. Was die Pandemie betrifft,<br />
ist das anders. Sie hat bei Vollmer der Digitalisierung<br />
einen gewaltigen Schub verliehen,<br />
da wir Servicetechniker nicht nach<br />
China, Australien oder in andere Länder<br />
schicken konnten. Wie bei vielen Unternehmen<br />
fand deshalb die interne und externe<br />
Kommunikation vor allem virtuell<br />
statt. Glücklicherweise hatten wir bereits<br />
Anfang 2019 unsere Initiative V@dison<br />
ins Leben gerufen und entsprechende Instrumente<br />
parat. Die V@dison-Plattform<br />
ist die zentrale Schnittstelle zwischen unseren<br />
ERP-Systemen und Maschinen, die<br />
die wichtigsten Protokollsprachen wie<br />
UMATI, MT Connect oder OPC UA unterstützt.<br />
So kann unser Gateway nahtlos Daten<br />
zwischen Maschinen, Systemen und<br />
Kundenanwendungen austauschen.<br />
Wie haben Sie konkret die V@dison-Plattform<br />
für Ihre Geschäfte eingesetzt?<br />
Jürgen Hauger: Auf dem Höhepunkt der<br />
Pandemie konnten wir die Endabnahme<br />
und Inbetriebnahme der Maschinen<br />
mit den Kunden über unsere App „Visual<br />
Support“ durchführen. Zudem haben<br />
wir webbasierte Schulungen und Vorführungen<br />
über „Visual Instruct“ veranstaltet.<br />
Ohne die digitale V@dison-Plattform<br />
wären wir nicht in der Lage gewesen,<br />
unseren Kunden zu zeigen, was alles<br />
möglich ist. Dabei hat V@dison nicht nur<br />
die digitale Kommunikation ermöglicht,<br />
sondern auch Ressourcen, Geld und Zeit<br />
bei uns und unseren Kunden eingespart<br />
– und das bis heute. Wenn wir einen Servicetechniker<br />
schicken müssen, fallen dafür<br />
Kosten an. Im Garantiefall bei uns und<br />
im anderen Fall bei unseren Kunden. Dank<br />
V@dison können wir auf allen Seiten die<br />
Servicekosten senken und nahezu in Echtzeit<br />
weltweit Wartungen und Instandhaltungen<br />
virtuell vornehmen.<br />
Abgesehen von der Digitalisierung – worauf<br />
kommt es bei Vollmer in Zukunft an, um<br />
Kunden optimal zu unterstützen?<br />
Jürgen Hauger: Ein zentraler Bereich, auf<br />
den wir uns konzentrieren, ist das Thema<br />
„Komplettlösungen“. Wenn also ein Kunde<br />
ein bestimmtes Werkzeug herstellen<br />
möchte, müssen wir in der Lage sein, einen<br />
ganzheitlichen Prozess anzubieten.<br />
Das kann die komplette Programmierung<br />
des Werkzeugs, die Auswahl der Schleifscheibe,<br />
die Maschinenparameter und sogar<br />
die Automatisierung umfassen – das<br />
ist etwas, was wir einigen Kunden schon<br />
seit vielen Jahren anbieten. Dieses umfassende<br />
Angebot an Dienstleistungen kann<br />
dazu beitragen, dass der Kunde den Prozess<br />
nicht mehr selbst in die Hand nehmen<br />
muss, sondern wir diesen für ihn verantworten.<br />
Dies ist ein entscheidender Aspekt<br />
für viele Kunden, um beispielsweise<br />
auf den Fachkräftemangel zu reagieren.<br />
Ich bin überzeugt: Digitalisierung und<br />
Komplettlösungen prägen die Zukunft.<br />
Welche Ziele hat sich Vollmer für das kommende<br />
Jahrzehnt vorgenommen?<br />
Jürgen Hauger: Außer den genannten<br />
Punkten wie Digitalisierung und Komplettlösungen<br />
wollen wir eine neue<br />
Hauptzentrale bauen. Auch wenn das Projekt<br />
wegen der Pandemie aktuell auf Eis<br />
liegt, werden wir die Pläne weiter verfolgen.<br />
Zudem bauen wir unsere Internationalisierung<br />
weiter aus. Wir werden bald<br />
unsere 15. Niederlassung weltweit eröffnen,<br />
die sich in Bangkok in Thailand befindet<br />
und mit der wir den südostasiatischen<br />
Markt stärken. Und wir gehen neue Wege:<br />
Im Juli <strong>2022</strong> hat die Vollmer Gruppe die<br />
ultraTEC innovation GmbH übernommen.<br />
Das Start-up kommt nicht aus dem Schärfumfeld,<br />
sondern entwickelt und fertigt Ultraschall-Entgratanlagen.<br />
Mit ultraTEC wagen<br />
wir den Schritt in eine neue Technologie,<br />
die gerade in der Metallverarbeitung<br />
von zentraler Bedeutung ist.<br />
weitere Infos: www.vollmer-group.com<br />
8 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
News & Facts – Personalien<br />
Geschäftsführung ANCA Europe<br />
Edmund Boland übergab zum 1. November <strong>2022</strong> die Geschäftsführung<br />
von ANCA Europe an Martin Winterstein. Die<br />
positive Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr 2021/<strong>2022</strong><br />
mit einem starken Auftragseingang und guten Ergebnissen soll<br />
durch einen Ausbau der Kapazitäten und eine weitere Intensivierung<br />
der Kundenbetreuung fortgeführt werden. ANCA hat seine<br />
Aktivitäten in Europa seit den neunziger Jahren kontinuierlich<br />
ausgebaut. Mit Technologiezentren in Weinheim und Coventry<br />
(UK) und lokalen Vertriebs-, Anwendungs- und Servicekapazitäten<br />
unterstützt der Schleifmaschinenhersteller die europäischen<br />
Kunden vor Ort.<br />
Martin Winterstein arbeitet seit 2004 in der Werkzeugmaschinenbranche<br />
und war in dieser Zeit für namhafte deutsche Hersteller<br />
tätig. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur freut sich darauf,<br />
nach seiner bisherigen Aufgabe als Vertriebsleiter bei ANCA<br />
Europe die Verantwortung für das Europa-Geschäft zu übernehmen:<br />
„Die ANCA Produkte und Leistungen passen zu den Anforderungen<br />
der europäischen Kunden. Neuentwicklungen wie<br />
die AIMS-Fertigungszelle oder die GCX-Lösung für Verzahnwerkzeuge<br />
wurden vom Markt sehr gut angenommen. Wir freuen<br />
uns darauf, ihre Leistungsfähigkeit zu beweisen, wenn in den<br />
nächsten Monaten verschiedene Systeme installiert werden. Ich<br />
bin mir sicher, dass wir Herstellern von Präzisionswerkzeugenund<br />
-komponenten mit unseren aktuellen und kommenden Innovationen<br />
und einer starken Kundenorientierung helfen können,<br />
ihre Position am Markt auszubauen.“<br />
Edmund Boland (links) übergibt die Rolle des General Manager<br />
Europe bei ANCA an den bisherigen Sales Manager Europe Martin<br />
Winterstein.<br />
weitere Infos: www.anca.com<br />
Wechsel an der Spitze der Hermes Schleifmittel Gruppe<br />
Kaspar Haller folgt auf Jan Cord Becker als geschäftsführender<br />
Gesellschafter von Hermes Schleifmittel und übernahm ab 1. Oktober<br />
<strong>2022</strong> die Leitung des Unternehmens.<br />
Kaspar Haller, der Hermes Schleifmittel als Gesellschafter schon<br />
über viele Jahre lang begleitet, freut sich auf die neue Herausforderung:<br />
„Die Verantwortung für die Zukunftsgestaltung übernehmen<br />
zu können, ist ein großer Ansporn für mich.“ Beruflich<br />
legt er großen Wert darauf, Chancen entschlossen und mutig zu<br />
nutzen, Veränderung voranzutreiben und stets nach optimalen<br />
Lösungen zu suchen. „Die Natur macht es vor, nicht die stärkste<br />
oder intelligenteste Spezies überlebt, sondern jene, die am flexibelsten<br />
auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagiert”, so beschreibt<br />
Kaspar Haller seinen Leitsatz.<br />
Kaspar Haller folgt auf Dr. Jan Cord Becker, der zum 30. September<br />
<strong>2022</strong> aus der Geschäftsführung ausschied, um sich beruflich<br />
neuen Herausforderungen zu widmen. „Nach fast 13 Jahren als<br />
CEO der Hermes-Gruppe ist es an der Zeit für eine Veränderung“,<br />
sagt Jan Cord Becker. „Er hat die Geschicke des Unternehmens<br />
in den letzten Jahren maßgeblich geprägt und es zukunftsfähig<br />
aufgestellt. Wir Gesellschafter bedauern Jan Cord Beckers<br />
Ausscheiden und danken ihm für die wertvollen Ergebnisse seiner<br />
Tätigkeit“, äußert sich Matthias Hartmann, Vorsitzender der<br />
Hermes Gesellschafterversammlung.<br />
Dr. Jan Cord Becker und Kaspar Haller.<br />
weitere Infos: www.hermes-schleifwerkzeuge.com<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 9
News & Facts – Personalien<br />
Neues Führungstrio bei EMAG plant die Zukunft<br />
Ein verändertes Führungstrio in der Geschäftsführung, dazu<br />
ein ganzes Bündel von neuen Produkten und Innovationen – mit<br />
erheblichem Rückenwind geht die EMAG Gruppe in die nächsten<br />
Monate, wobei das Unternehmen im Übrigen auf ein erfolgreiches<br />
erstes Halbjahr mit sehr gutem Auftragseingang zurückblickt.<br />
Dazu kommt, dass seit Juli mit Dr. Heinz-Jürgen Prokop ein<br />
neuer CEO am Start ist.<br />
Damit gewinnt das Unternehmen umfangreiches Know-how hinzu,<br />
denn Dr. Prokop ist bereits seit mehr als 30 Jahren im Maschinenbau<br />
tätig und verfügt zudem über viel Managementerfahrung<br />
aus unterschiedlichen Unternehmen. Zuletzt war er CEO<br />
Machine Tools und Mitglied der Gruppengeschäftsführung bei<br />
der TRUMPF SE + Co. KG. Zuvor verantwortete er als Geschäftsführer<br />
unter anderem Positionen bei Thyssen/Krupp in Essen, bei<br />
der Fritz Studer AG im schweizerischen Steffisburg und bei der<br />
Frigoblock Grosskopf GmbH in Essen. Die weiteren Positionen im<br />
Führungstrio bei EMAG bleiben unverändert: Dr. Mathias Klein ist<br />
bereits seit Mai 2021 Chief Sales Officer (CSO) und Sven Hartwich<br />
fungiert seit Januar 2020 als Chief Financial Officer (CFO).<br />
Der bisherige CEO und Gesellschafter Markus Heßbrüggen, der<br />
seit 1996 im Unternehmen tätig war, folgt seinem Vater in die Position<br />
des Beiratsvorsitzenden.<br />
Neues Führungstrio bei EMAG (v.l.n.r): Dr. Mathias Klein Chief Sales<br />
Officer (CSO), Dr. Heinz-Jürgen Prokop Chief Executive Officer (CEO),<br />
Sven Hartwich Chief Financial Officer (CFO)<br />
weitere Infos: www.emag.com<br />
Sieglinde Vollmer ist Biberacher Ehrenbürgerin<br />
Ehre, wem Ehre gebührt. Diese Worte gelten für Sieglinde<br />
Vollmer, die am 24. Oktober <strong>2022</strong> zur Ehrenbürgerin der Stadt<br />
Biberach an der Riß ernannt wurde. Für ihre Verdienste als Unternehmerin<br />
und engagierte Bürgerin überreichte ihr der Biberacher<br />
Oberbürgermeister Norbert Zeidler die Ehrenurkunde. Die<br />
97-jährige Sieglinde Vollmer hat über viele Jahre hinweg die Geschicke<br />
des Schärfspezialisten Vollmer gestaltet und ist bis heute<br />
Mitglied des Aufsichtsrats der Vollmer Gruppe sowie Kuratorin<br />
der Sieglinde Vollmer Stiftung. Über diese Stiftung werden unter<br />
anderem gemeinnützige und mildtätige Organisationen in<br />
Biberach unterstützt.<br />
Das Unternehmertum wurde Sieglinde Vollmer in die Wiege gelegt,<br />
denn es war ihr Vater Heinrich Vollmer, der 1909 die Vollmer<br />
Werke gegründet hat. Der Biberacher Maschinenbauer beschäftigt<br />
heute weltweit mehr als 800 Mitarbeitende und fertigt<br />
Schleif-, Erodier- und Lasermaschinen, mit denen sich Kreissägen<br />
oder Rotationswerkzeuge wie Bohrer und Fräser schärfen lassen.<br />
Sieglinde Vollmer, die in Biberach liebevoll Fräulein<br />
Vollmer genannt wird, hat 1964 mit ihrem Bruder<br />
Udo Vollmer die Geschäftsführung übernommen.<br />
Nachdem 1987 ihr Bruder aus dem Unternehmen<br />
ausschied, übernahm sie als alleinige Geschäftsführerin<br />
die Verantwortung.<br />
Sieglinde Vollmer (Mitte) wurden für ihre Verdienste als Unternehmerin und engagierte<br />
Bürgerin die Ehrenbürgerrechte der Stadt Biberach verliehen. Zur Auszeichnung<br />
gratulierten die Vollmer Geschäftsführer Jürgen Hauger (links) und Dr. Stefan<br />
Brand (rechts) sowie der Biberacher Oberbürgermeister Norbert Zeidler (2.v.r.) und<br />
Peter Schneider (2.v.l.), ehemaliger Landrat des Landkreises Biberach.<br />
„Ich freue mich sehr, dass ich die Ehrenbürgerschaft<br />
der Stadt Biberach erhalte. Sie ist nicht nur<br />
eine Ehre für mich, sondern für alle Menschen, die<br />
bei Vollmer arbeiten und die sich mit unserem Familienunternehmen<br />
verbunden fühlen“, sagt Sieglinde<br />
Vollmer. „Ich wünsche mir, dass bei Vollmer<br />
über die kommenden Generationen hinweg die Innovationskraft<br />
und die Visionen meines Vaters weiterleben<br />
werden und natürlich auch, dass ich die<br />
Ehrenbürgerrechte der Stadt Biberach noch lange<br />
genießen kann.“<br />
weitere Infos: www.vollmer-group.com<br />
10 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
News & Facts – PersonalienMarkt<br />
Neuer Head of Product & Technology hebt Softwareentwicklung auf<br />
neue Ebene<br />
Timo Kanz ist seit 1. August <strong>2022</strong> neuer Head of Product &<br />
Technology bei TDM Systems, dem führenden Softwarehersteller<br />
für die Verwaltung von Werkzeugdaten im Bereich der<br />
Zerspanung. Eines seiner Fokusthemen bei der Weiterentwicklung<br />
der Softwarelinien ist der Funktionsausbau von TDM Cloud<br />
Essentials.<br />
„Der Cloud gehört die Zukunft, denn die umfassenden Vorteile<br />
bezüglich Kosten und Anwendung sind unschlagbar“, ist sich<br />
Timo Kanz sicher. Als Head of Product & Technology bei TDM<br />
Systems will er deshalb den Funktionsausbau der aktuellen<br />
Cloudlösung des Marktführers weiter vorantreiben.<br />
Aber auch für die etablierten TDM Systems Kunden geht es unter<br />
seiner Ägide weiter. Bei der Weiterentwicklung der Softwarelinien<br />
wird es verstärkt auch um Mobile- und Webclients gehen.<br />
„Aktuell werden diese schon in Kundenprojekten umgesetzt, wir<br />
möchten diese jedoch in unser Standardportfolio aufnehmen“,<br />
so Kanz.<br />
Als Mann aus der Praxis – Timo<br />
Kanz war nach seinem IT-Studium<br />
zehn Jahre lang für einen international<br />
führenden Anbieter<br />
von Messgeräten sowie industrieller<br />
Verfahrenstechnik tätig –<br />
gehört die Auswertung und<br />
Nutzung von Daten ebenfalls<br />
zu seinen Fokusthemen. Damit<br />
TDM Systems Kunden ihre Prozesse<br />
weiter optimieren können,<br />
soll sich zukünftig deshalb<br />
ein noch größerer Mehrwert<br />
aus den Werkzeug- und Maschinendaten<br />
generieren lassen.<br />
weitere Infos: www.tdmsystems.com<br />
Lutz Eckstein wird zukünftiger VDI-Präsident<br />
Der VDI hat seinen zukünftigen Präsidenten gewählt: Univ.-<br />
Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein wurde am 31. August <strong>2022</strong> von der<br />
Vorstandsversammlung des VDI mit großer Mehrheit als Nachfolger<br />
von Dr.-Ing. Volker Kefer bestimmt.<br />
Lutz Eckstein ist Leiter des Instituts für Kraftfahrzeuge (ika) an der<br />
RWTH Aachen und wird ab dem 1. Januar 2023 neuer VDI-Präsident.<br />
„Ich freue mich sehr auf diese ehrenvolle Aufgabe. In meiner<br />
Funktion als Präsident möchte ich unter anderem die tragende<br />
Rolle von Ingenieurinnen und Ingenieuren für zentrale Zukunftsthemen<br />
wie Klimaschutz, Mobilität sowie die digitale Transformation<br />
verdeutlichen und neue Impulse setzen”, so Eckstein.<br />
Als Experte auf dem Gebiet des assistierten und autonomen Fahrens<br />
hat er große universitäts- und organisationenübergreifende<br />
Projekte initiiert und schätzt die interdisziplinäre Zusammenarbeit.<br />
Der 53-Jährige wurde deshalb im Jahr 2021 in den Wissenschaftlichen<br />
Beirat des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr berufen.<br />
Zuvor arbeitete Lutz Eckstein fünfzehn Jahre in der Automobilindustrie<br />
in unterschiedlichen Funktionen. Nach vier Jahren in<br />
der Forschung bei der damaligen Daimler AG lag sein Fokus auf der<br />
Konzeption und Absicherung innovativer Fahrerassistenzsysteme<br />
in der Mercedes-Benz Pkw-Entwicklung. Von 2005 bis zu seiner Berufung<br />
an die RWTH Aachen war er bei der BMW AG für das Anzeige-<br />
und Bedienkonzept und die Ergonomie aller Serienfahrzeuge<br />
verantwortlich. 1995 erlangte Lutz Eckstein seinen Abschluss als<br />
Diplom-Ingenieur Maschinenbau an der Universität Stuttgart. Den<br />
VDI kennt der zukünftige Präsident bereits sehr gut. Seit 2018 ist<br />
Eckstein Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Fahrzeug und Verkehrstechnik<br />
(VDI-FVT). Im selben Jahr wurde er Mitglied im Wissenschaftlichen<br />
Beirat des VDI. Seit <strong>2022</strong> wirkt er als Vertreter des Wissenschaftlichen<br />
Beirats im Herausgeberbeirat der VDI nachrichten.<br />
Volker Kefer wird zum 31. Dezember <strong>2022</strong> nach vier Jahren als<br />
VDI-Präsident satzungsgemäß ausscheiden. Der VDI bedankt<br />
sich bereits jetzt sehr bei Dr. Volker Kefer für seine langjährige<br />
erfolgreiche Arbeit.<br />
weitere Infos: www.vdi.de<br />
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<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 11
News & Facts – Markt<br />
80 Jahre KELCH<br />
Pionier in der Welt der Zerspanung<br />
Die Marke KELCH feiert in diesem Jahr 80-jähriges Jubiläum –<br />
und damit acht Jahrzehnte Markterfolg, Das innovationsfreudige<br />
Unternehmen zählte im Verlauf seiner Erfolgsgeschichte zu den<br />
Pionieren bei der Entwicklung und Herstellung von Einstellgeräten<br />
und Steilkegel-Aufnahmen. In den 1990er-Jahren gehörte der<br />
Hersteller zu den einflussreichen Playern bei der Normentwicklung<br />
für HSK-Werkzeuge. Heute steht die Marke KELCH für hochpräzise<br />
Einstellgeräte und Werkzeuge sowie zukunftweisende<br />
Entwicklungen rund um Industrie 4.0 und Automatisierung. Die<br />
Highend- und Premium-Lösungen der Marke KELCH werden konsequent<br />
in Deutschland gefertigt. Kontinuierliche Forschung und<br />
Entwicklung sowie ein enger Austausch mit Kunden- und Anwenderbetrieben<br />
sorgen für ein weltweit gefragtes Sortiment.<br />
So präsentierte KELCH auf der diesjährigen AMB - Internationale<br />
Ausstellung für Metallbearbeitung <strong>2022</strong> in Stuttgart die nächste<br />
Entwicklungsstufe nach Industrie 4.0: ein effizientes Automatisierungskonzept<br />
für zerspanende Betriebe, das Drittsysteme auf<br />
Hardware- und Softwareebene vollständig integriert. „KELCH-<br />
Produkte sind schon immer präziser als die Norm. Wenn die Norm<br />
eine Genauigkeit von 1 Mikrometer vorgibt, erfüllt unser Produkt<br />
0,5 Mikrometer. Das bleibt auch weiterhin unser Anspruch, genauso<br />
wie die Fertigung unserer Premium-Produkte in Deutschland“,<br />
unterstreicht KELCH-Geschäftsführer Frank Wildbrett.<br />
KELCH entwickelt, produziert und vertreibt Werkzeugaufnahmen,<br />
Reinigungs-, Schrumpf- und Einstellgeräte sowie Messtechnik<br />
und erbringt Dienstleistungen in der Werkzeuglogistik.<br />
Hohe Investition in den Maschinenpark<br />
Anlässlich des Firmenjubiläums startet am Hauptsitz der KELCH<br />
GmbH im süddeutschen Weinstadt bei Stuttgart eine umfassende<br />
Erneuerung des Maschinenparks im Bereich der Schleiftechnik.<br />
Dafür investiert das Mutterhaus des Herstellers, die in mehr<br />
als 100 Ländern der Welt vertretene Genertec Gruppe, über einen<br />
Zeitraum von drei Jahren in<br />
die neueste Generation der STU-<br />
DER-Schleifmaschinen und bringt<br />
die Schleiftechnik in der deutschen<br />
Produktion auf den neuesten<br />
Stand. Diese Investition ist zugleich<br />
ein Bekenntnis zur strategischen<br />
Ausrichtung der Unternehmensgruppe:<br />
Die KELCH GmbH bildet<br />
auch weiterhin das Technologiezentrum<br />
von Genertec in Europa<br />
mit der eigenen Forschung und<br />
Entwicklung am Hauptsitz in Weinstadt.<br />
Zusätzlich führt KELCH Niederlassungen<br />
in England und Nordamerika<br />
und kooperiert mit Vertriebspartnern<br />
in Europa, Asien<br />
und Lateinamerika.<br />
die Liefertreue des Herstellers. „Glücklicherweise ist es uns gelungen,<br />
trotz aller Herausforderungen durch die Corona-Pandemie<br />
und die kriegsbedingten Lieferengpässe unsere Lieferfähigkeit<br />
zu erhalten. Dazu haben wir unter anderem neue Lieferanten-<br />
und Bezugsquellen in der Türkei und Portugal erschlossen,<br />
die uns innerhalb von nur zwei Tagen beliefern, sodass unsere<br />
Kunden sich weiterhin auf hohe Liefertreue verlassen können“,<br />
erklärt Geschäftsführer Frank Wildbrett. Einen wichtigen<br />
Beitrag zum Erfolg leisten auch langjährige Entwicklungs- und<br />
Vertriebspartnerschaften sowie Investitionen in die Qualifikation<br />
der Mitarbeiter. So stellt der Hersteller für den neuen Maschinenpark<br />
auch neue Mitarbeiter wie CNC-Schleifer und Universalschleifer<br />
ein, die sich in Schulungen auf die neueste Steuerungstechnik<br />
qualifizieren können und anschließend auf Maschinen<br />
der neuesten Generation arbeiten.<br />
Kosteneffiziente Automatisierung<br />
Krisengerecht und zugleich zukunftsorientiert sind auch die auf<br />
der diesjährigen AMB präsentierten Lösungen von KELCH, die<br />
darauf abzielen, den nächsten Schritt nach Industrie 4.0 einzuleiten.<br />
Dabei geht es um eine effiziente Automatisierung, die sich<br />
modular in kleinen Schritten einführen lässt. Das modulare Konzept<br />
lässt sich im bestehenden Maschinenpark und sogar mit älteren<br />
Geräten realisieren, sodass keine hohen Neuinvestitionen<br />
nötig sind. Da Betriebe bei der Umstellung auf neue CNC-Maschinen<br />
zudem Werkzeuge mit Kühlkanalbohrung benötigen,<br />
bietet der Hersteller ab September alle Standard-Werkzeuge<br />
wahlweise mit oder ohne Kühlkanalbohrung an. Überzeugend in<br />
punkto Präzision ist auch die Sortimentserweiterung durch das<br />
neue vertikale Werkzeugeinstellgerät V234, das ab Januar 2023<br />
im Handel erhältlich sein wird.<br />
weitere Infos: www.kelch.de<br />
Langjährige Partnerschaften<br />
Positive Perspektiven bietet im Jubiläumsjahr<br />
auch der Ausblick auf<br />
KELCH präsentiert gemeinsam mit Partnern, wie sich Automatisierung Schritt für Schritt einführen<br />
lässt, etwa durch das Steuern der Werkzeugvoreinstellung inklusive Roboter per Tablet.<br />
12 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
News & Facts – Veranstaltungen<br />
EIGENER ROHDIAMANTEN IM- UND EXPORT<br />
® ®<br />
95 Jahre seit 1922<br />
Übergabe der Ehrenurkunde der IHK<br />
durch deren stellv. Hauptgeschäftsführer<br />
Dipl.-Ing. Andreas Kunz<br />
Horst Lach und<br />
Olympiateilnehmer Felix Rijhnen<br />
Horst Lach verabschiedet Bernd Straube,<br />
ehem. Fertigungsleiter Werk Sachsen<br />
Claus Kaminsky<br />
Oberbürgermeister der Stadt Hanau<br />
Horst Lach<br />
Geschäftsführer<br />
Zur Feier des Tages<br />
100 Jahre LACH DIAMANT<br />
Am 13. Oktober <strong>2022</strong> stieg im Deutschen<br />
Goldschmiedehaus in Hanau<br />
die akademische Jubiläumsfeier anlässlich<br />
des 100-jährigen Firmenjubiläums<br />
von LACH DIAMANT.<br />
LACH DIAMANT – 1922 von Jakob<br />
Lach in Hanau gegründet – als<br />
Unternehmen zum Schleifen von<br />
Diamanten zu Schmuck-Diamanten<br />
„Brillanten“. Die weitere Geschichte<br />
kennen unsere Leser aus den Erinnerungen<br />
von Horst Lach, die er regelmäßig<br />
im <strong>dihw</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> publiziert.<br />
Vom Handel mit Industrie-Diamanten<br />
hatte sich LACH DIAMANT<br />
zwischenzeitlich zu einer verlässlichen<br />
Größe als Hersteller von Diamant-Abrichtwerkzeugen,<br />
Diamant-<br />
Drehwerkzeugen für das Überdrehen<br />
von Kupfer-Kollektoren in<br />
der Elektroindustrie, kunstharzgebundenen<br />
Diamant- und CBN-<br />
(BorazonTM)-Schleifscheiben, PKD-<br />
Zerspanungs-Werkzeugen für die<br />
Aluminium-, Glasfaser(GFK)- und<br />
Kunststofffaser(CFK)-Bearbeitung<br />
entwickelt. Die Anzahl der angemeldeten<br />
Patente zeigen bis heute<br />
den Pioniergeist und die Einzigartigkeit,<br />
die das Unternehmen in vielen<br />
Bereichen neu angewandter Fertigungsverfahren<br />
weltweit zum Vorreiter<br />
machte.<br />
<br />
weitere Infos:<br />
www.lach-diamant.de<br />
Jochen Westermann, Pensionär und<br />
Geschäftsführer a.D. Serv Six GmbH<br />
Robert Lach<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 13
News & Facts – Markt<br />
Zukunftsthemen tragen erste Früchte<br />
Angesichts der aktuellen weltwirtschaftlichen und politischen<br />
Entwicklungen und den damit verbundenen Herausforderungen<br />
arbeitet MAPAL intensiv an den Themen der Zukunft. Der angestammte<br />
Hauptmarkt von MAPAL, die Automobilindustrie, bleibt<br />
ein wesentlicher Pfeiler der Marktstrategie. Ergänzt um das Zukunftsfeld<br />
der Elektromobilität werden MAPAL Lösungen in allen<br />
Bereichen der Mobilität zu finden sein. Bis zur endgültigen Ablösung<br />
gehören dazu auch Werkzeuglösungen für Verbrennungsmotoren.<br />
„Zudem wollen wir natürlich unsere Positionen in Teilsegmenten<br />
abseits des Powertrains, wie zum Beispiel bei Chassis<br />
und Bremsen, deutlich stärken,“ sagt Dr. Jochen Kress, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der MAPAL Gruppe. Daneben liegen<br />
die Marktsegmente Luftfahrt, Fluidtechnik sowie Werkzeugund<br />
Formenbau im Fokus. In der Fluidtechnik hat MAPAL mit intelligenten<br />
Lösungen gut Fuß gefasst. Die Marktstrategie für den<br />
Werkzeug- und Formenbau wurde inzwischen weltweit ausgerollt.<br />
Die notwendigen Lagerverfügbarkeiten der Werkzeuge sind<br />
gegeben, Strukturen entsprechend aufgebaut. Kress: „Hier sehen<br />
wir sehr optimistisch in die Zukunft.“ Segmentübergreifend<br />
spielen darüber hinaus die Zerspanung von Titan und Aluminium<br />
eine gewichtige Rolle im Markt- und Produktportfolio.<br />
Die dezidiert auf die Fokusmärkte ausgerichtete Entwicklungsund<br />
Vertriebsstrategie trug bereits im Geschäftsjahr 2021 erste<br />
Früchte: Der Gruppenumsatz erhöhte sich auf 524 Millionen<br />
Euro, ein Plus von 15 Prozent.<br />
Für das laufende Jahr <strong>2022</strong> ist<br />
aufgrund der aktuellen Entwicklungen<br />
eine seriöse Prognose<br />
sehr schwer zu treffen. „Dass die<br />
Zukunftsthemen erste Früchte<br />
tragen, macht uns optimistisch.<br />
Das erste Halbjahr <strong>2022</strong> verlief<br />
ordentlich und den Planungen<br />
entsprechend.“<br />
Die Geschäftsleitung blickt zudem<br />
über die aktuelle Situation hinaus und investiert an mehreren<br />
Standorten weltweit. So wurde mit Abschluss der Bauarbeiten<br />
am Standort Altenstadt die Produktionsfläche des Kompetenzzentrums<br />
Vollhartmetallwerkzeuge um 5.000 Quadratmeter<br />
erweitert, wodurch sich die Reaktionsfähigkeit in dem umkämpften<br />
Markt deutlich verbessert. Auch in Polen werden umfangreiche<br />
Investitionen getätigt. Die Baumaßnahme in Indien<br />
wurde abgeschlossen. Hier entstand ein komplett neues Produktions-<br />
und Verwaltungsgebäude, das modernsten ökologischen<br />
Gesichtspunkten entspricht.<br />
weitere Infos: www.mapal.com<br />
Umwelt- und Ressourcenschutz<br />
Krebs & Riedel führt ökologisches Umweltmanagementsystem ein<br />
Die Krebs & Riedel Schleifscheibenfabrik GmbH & Co. KG ist<br />
im europäischen Umweltmanagement- und Auditsystem EMAS<br />
(Eco-Management and Audit Scheme) registriert. Das Traditionsunternehmen<br />
aus Bad Karlshafen hat die weltweit anspruchsvollste<br />
Umweltnorm gewählt, um den eigenen Anforderungen<br />
gerecht zu werden. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg<br />
hat dieses Engagement nun mit einer Urkunde gewürdigt.<br />
Die EMAS-Teilnehmer betreiben nicht nur ein standardisiertes<br />
Umweltmanagementsystem nach ISO 14001, sondern gehen<br />
weit darüber hinaus. „Die Anforderungen suchen ihresgleichen“,<br />
sagt Oskar Edelmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />
der IHK. Jedes Jahr unterwerfen sich die EMAS-Teilnehmer den<br />
Prüfungen staatlich zugelassener, unabhängiger Umweltgutachter.<br />
Der Öffentlichkeit legen sie ihre umweltrelevanten Daten genau<br />
dar – darunter Ressourcen- und Energieverbrauch, Emissionen<br />
und Abfälle. Ferner legen sie Umweltziele fest und teilen<br />
mit, wie sie ihre Leistung kontinuierlich und systematisch verbessern<br />
wollen.<br />
Zu einem Familienunternehmen wie Krebs & Riedel gehört Nachhaltigkeit<br />
zwingend zu den Führungsprinzipien, da deren Planungshorizont<br />
nicht der nächste Quartalsbericht, sondern die<br />
nächsten Generationen sind, die das Unternehmen weiterentwickeln<br />
und führen werden. Der verantwortungsvolle Umgang mit<br />
natürlichen Ressourcen, Mensch, Natur und Umwelt ist daher in<br />
Oskar Edelmann (Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK<br />
Kassel-Marburg) überreicht die EMAS-Urkunde an Andreas Knauf<br />
(Qualitätsmanager & Umweltbeauftragter von Krebs & Riedel). Auf<br />
dem Foto von links nach rechts: Dr. Ingo Kuhl, Dipl.-Vw. Florian Riedel,<br />
Andreas Knauf, Oskar Edelmann und Elke Elsner.<br />
den Unternehmensleitlinien festgeschrieben. Durch EMAS hat<br />
das Unternehmen sein Managementsystem so erweitert, dass es<br />
jetzt systematisch seinen Material- und Energieverbrauch durch<br />
eine optimale Nutzung von Ressourcen sowie dem Einsatz moderner<br />
Produktionstechnologien nachhaltig verbessert.<br />
„Wir übernehmen bereits jetzt Verantwortung an unserem<br />
Standort in Bad Karlhafen und haben die Lagerung von Gefahrstoffen<br />
und die Reinigung von Abgasen erheblich verbessert:<br />
14 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
News & Facts – Markt/Veranstaltungen<br />
Wir verzichten seit 2015 auf das gesundheitsschädliche Naphthalin<br />
als Porenbildner und setzen umweltfreundliches Recyclingmaterial<br />
als Porenbildner ein. Auf der neuen Ofenhalle haben<br />
wir eine 400m 2 große Photovoltaik-Anlage installiert. Zusätzlich<br />
haben wir vor kurzem einen CO2-Unternehmens-Footprint<br />
erstellen lassen und wissen daher, dass unsere spezifischen<br />
CO2-Emissionen im Mittelfeld der produzierenden Industrie in<br />
Deutschland liegen. Langfristig verfolgen wir das Ziel, klimaneutral<br />
zu werden und unsere CO2-Emissionen zu verringern“, berichtet<br />
Dipl.-Vw. Florian Riedel. „Durch die EMAS-Managementprozesse<br />
stellen wir sicher, dass wir uns dazu verpflichten jedes<br />
Jahr weitere Einsparpotentiale zu erkennen und zu verbessern.<br />
Hier haben wir einen Dreijahresplan mit konkreten Umsetzungszielen<br />
erstellt, an denen wir arbeiten“, erklärt Dr. Ingo Kuhl und<br />
bedankt sich für die Umsetzung bei Andreas Knauf und den Mitgliedern<br />
des EMAS-Teams.<br />
weitere Infos: www.krebs-riedel.de<br />
Erstes VDWF-Praxisforum „Additive Fertigung“<br />
Die Frage ist nicht, ob 3-D-Druck, sondern wie und wann<br />
3-D-Druck im Werkzeug- und Formenbau – dieses Thema<br />
wird immer präsenter. Das beweist auch die rege Beteiligung am<br />
VDWF-Arbeitskreis „Additive Fertigung“. Dieser diente Anfang<br />
Oktober als Basis, um ein erstes Praxisforum durchzuführen. Die<br />
zweitägige Veranstaltung war ein voller Erfolg.<br />
Was als VDWF-Arbeitskreis begann, bildete am 10. und 11. Oktober<br />
in Ditzingen den Auftakt zum ersten VDWF-Praxisforum „Additive<br />
Fertigung“. Nach den Foren Werkzeugbau und Kunststofftechnik<br />
ist damit das dritte vom Verband Deutscher Werkzeugund<br />
Formenbauer initiierte Praxisforum an den Start gegangen<br />
und bietet den Teilnehmern neueste Impulse aus der Forschung,<br />
gepaart mit fruchtbarem Praxisaustausch.<br />
Rege Diskussionen über neueste Entwicklungen<br />
Seit zwei Jahren trifft sich der Arbeitskreis „Additive Fertigung“<br />
unter der Leitung von Prof. Stefan Roth von der Hochschule<br />
Schmalkalden, Angewandte Kunststofftechnik, im Monatstakt.<br />
„Der Arbeitskreis ist äußerst aktiv und die Mitgliederzahl wächst<br />
stetig“, so VDWF-Geschäftsführer Ralf Dürrwächter. In Kooperation<br />
mit dem Fachgebiet Maschinen und Technologien für die Additive<br />
Präzisionsfertigung metallischer Bauteile (MTAP) der TU<br />
Berlin wurde der VDWF-Initiative deshalb nun ein eigenes, jährlich<br />
stattfindendes Praxisforum zur Seite gestellt.<br />
Richard Bannmüller, Geschäftsführer der Trumpf Laser- und Systemtechnik,<br />
begrüßte als Gastgeber die Teilnehmer der Veranstaltung<br />
am Unternehmensstandort in Ditzingen. Den fachlichen<br />
Auftakt machte Christoph Dörr von Innoteque Solutions mit seinem<br />
Impulsvortrag „Printing Hot“, in dem er die Möglichkeiten<br />
beim Drucken von 1.2343 bzw. 1.2344 im beheizten Bauraum<br />
erörterte. Mathias Gebauer vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />
und Umformtechnik IWU steuerte einen Vortrag<br />
zum Thema „Einsatzpotenzial von Laserpulverbettverfahren<br />
in der Ur- und Umformtechnik“ bei. Über aktuelle Einsatzfelder<br />
des Metall-3-D-Drucks im Betriebsmittelbau referierte<br />
Martin Bock, der diesen Bereich bei Audi verantwortet. Um die<br />
richtigen „Investitionsentscheidungen bei Maschinen zur Additiven<br />
Fertigung von metallischen Werkzeugeinsätzen“ aus Sicht<br />
des Werkzeugmachers ging es bei Thomas Weinmann von H&B<br />
Electronic. Zum Thema „Neueste Entwicklungen in der Additiven<br />
Fertigung“ referierte Janek Maria Fasselt in Vertretung von Prof.<br />
Julian Polte vom Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und<br />
Konstruktionstechnik IPK und vom MTAP der TU Berlin.<br />
„Die rege Beteiligung der Gäste<br />
an den Diskussionen war bemerkenswert“,<br />
berichtet Dürrwächter.<br />
So entstanden unmittelbar<br />
an die Vorträge anknüpfend<br />
lebhafte Gespräche. „Dabei<br />
waren alle äußerst transparent<br />
und offen. Niemand<br />
hat sich gescheut, von den eigenen<br />
Problemen zu berichten<br />
bzw. die entwickelten Lösungen<br />
darzulegen“, so Dürrwächter.<br />
Ein Erfahrungsaustausch<br />
direkt aus der Praxis –<br />
„genau dafür ist das Forum gedacht“,<br />
sagt auch Prof. Stefan<br />
Roth.<br />
3-D-Druck im Werkzeug- und<br />
Formenbau: Musteranwendung<br />
eines konturnah temperierten<br />
Werkzeugeinsatzes.<br />
Voraussetzungen für umfangreiche Anwendung der 3-D-Technologie<br />
im Werkzeug- und Formenbau sind bereits vorhanden –<br />
man muss sie nur noch nutzen!<br />
Konkrete Praxiseinblicke gab auch der Betriebsrundgang bei der<br />
Firma Trumpf: Im Showroom und im Applikationslabor des Laserspezialisten<br />
erhielten die Teilnehmer Einblicke in neueste Maschinentechnologien<br />
und Verfahren. Die Gespräche drehten sich<br />
dabei um Überlegungen zur Gestaltungsfreiheit bei der Kühlkanalauslegung,<br />
um die Herstellung poröser Materialien, um<br />
Leichtbau oder um Ressourcen- und Energieeffizienz. „Wenn es<br />
um 3-D-Druck im Werkzeugbau geht, ist die Frage nicht mehr,<br />
ob, sondern wie und wann“, dessen ist sich Roth vor diesem Hintergrund<br />
sicher. „Anlagen, Materialien, Standfestigkeiten in der<br />
3-D-Technologie sind da – es geht jetzt darum, die Prozesse zu<br />
validieren und Vertrauen zu schaffen.“<br />
Erfahrungen mit additiven Fertigungsverfahren zu sammeln<br />
und sich darüber mit den Akteuren der Branche auszutauschen,<br />
ist das Ziel des VDWF Praxisforums Additive Fertigung. Und die<br />
gute Stimmung während der Vorträge, der Führungen und des<br />
Vorabendevents legt nahe, dass dieses Ziel bei der Premierenveranstaltung<br />
des Forums auch erreicht wurde. Nächstes Jahr<br />
soll die Veranstaltung am 29. und 30. Juni in größerem Maßstab<br />
an der TU Berlin stattfinden. Save the date!<br />
weitere Infos: www.vdwf.de<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 15
News & Facts – Veranstaltungen<br />
Schleiftagung 2023 in Fellbach<br />
Klimawandel, Ressourcenengpässe, Fachkräftemangel: Diesen<br />
Herausforderungen müssen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft<br />
gemeinsam gerecht werden. Die Schleiftagung am 25.<br />
und 26. Januar 2023 liefert Anregungen und Impulse, wie die<br />
Schleiftechnik in diesem Spannungsfeld wettbewerbsfähig bleiben<br />
und neue Anwendungen erschließen kann. Effizienz und<br />
Nachhaltigkeit werden bei der 20. Ausgabe der Schleiftagung<br />
wieder im Fokus stehen.<br />
Wie kann der Ressourceneinsatz beim Schleifen reduziert und<br />
der CO2-Footprint geschliffener Bauteile über den gesamten Produktlebenszyklus<br />
verbessert werden? Wie kann schleiftechnologisches<br />
Know-how, z. B. in Simulationsmodellen, nutzbar gemacht<br />
werden, um schnell auf gestörte Lieferketten reagieren<br />
zu können? Wie können digitale Assistenzsysteme Maschinenbediener<br />
und Prozessverantwortliche bestmöglich bei Ihren Entscheidungen<br />
unterstützen? Diese Leitfragen diskutiert die Community<br />
aus Forschung und Industrie während der zweitägigen<br />
Präsenzveranstaltung in Stuttgart-Fellbach.<br />
Das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University<br />
hat gemeinsam mit dem etablierten Fachbeirat wieder ein spannendes<br />
Tagungsprogramm aus den vier Themenblöcken Innovative<br />
Schleifwerkzeuge, Moderne Maschinentechnik, Effiziente<br />
Prozessauslegung und Ressourcenschonende Kühlschmierstoffversorgung<br />
zusammengestellt.<br />
In den Vorträgen aus<br />
Industrie und Wissenschaft<br />
werden aktuelle Erkenntnisse<br />
aus Forschung und Entwicklung<br />
für Anwender verständlich<br />
und verwertbar gemacht.<br />
Teilnehmende können sich<br />
auf ein vielseitiges und spannendes<br />
Programm freuen.<br />
So stellt Martin Gerlitzky<br />
(Diamantgesellschaft Tesch<br />
GmbH) aktuelle Erkenntnisse<br />
zur Schleifbearbeitung<br />
von hartmetallbeschichteten<br />
Bremsscheiben<br />
vor, die einen großen<br />
Beitrag zur Reduzierung von Feinstaubemissionen leisten.<br />
Einen Ausblick auf den digitalen Schleifprozess 2030 in<br />
der Smart Factory liefert Prof. Franz Haas (TU Graz). Dr. Oliver<br />
Gossel (Röders GmbH) spricht über die Herausforderungen und<br />
Potenziale der kombinierten Schleif- und Fräsbearbeitung in einer<br />
Werkzeugmaschine. „Ressourceneffizientes Schleifen mit<br />
grobkörnigem CBN“ lautet der Arbeitstitel des Beitrags von Prof.<br />
Berend Denkena (Insitut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen<br />
IFW der Leibniz Universität Hannover). Prof. Eckart<br />
Uhlmann (Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb<br />
IWF der TU Berlin) stellt innovative Werkzeugentwicklungen<br />
für die Abrichttechnologie vor. Erkenntnisse zur funktionsoptimierten<br />
Schleifbearbeitung von Dichtungsgegenlaufflächen für<br />
die Elektromobilität präsentiert Prof. Thomas Bergs (Werkzeugmaschinenlabor<br />
WZL der RWTH Aachen). Prof. Petra Wiederkehr<br />
(TU Dortmund) zeigt Potenziale der Modellierung und Simulation<br />
kraft- und weggeregelter Schleifprozesse auf, um Bearbeitungsergebnisse<br />
schon vor dem ersten Werkzeugeingriff vorhersagen<br />
zu können. Nachwuchswissenschaftler stellen in Kurzvorträgen<br />
ihre neusten Forschungsergebnisse vor, die in den Postersessions<br />
diskutiert und vertieft werden können. Nicht umsonst<br />
gilt die Schleiftagung als zentrale Schnittstelle zwischen Forschung<br />
und Industrie in der Schleiftechnik.<br />
weitere Infos: www.schleiftagung.de<br />
„Zerspanen im modernen Produktionsprozess“<br />
Im Umfeld einer sich stetig wandelnden Region entwickelte<br />
sich seit 1972 in Dortmund einer der führenden Forschungsstandorte<br />
auf dem Gebiet der Produktionstechnik. Durch die fortlaufende<br />
Orientierung an Zukunftsthemen trägt das Institut für<br />
Spanende Fertigung (ISF) seit fast 50 Jahren zu Wissenschaft und<br />
Innovation bei. Dazu leistet der Dialog mit Vertretern aus dem<br />
Forschungs- und Industrieumfeld einen entscheidenden Beitrag.<br />
Nachdem aufgrund der Covid-19-Pandemie das 50-jährige Institutsjubiläum<br />
nicht wie geplant Ende März gefeiert werden konnte,<br />
wird dies im kommenden Jahr nachgeholt.<br />
Die Tagung „50 Jahre ISF – Fachgespräch zwischen Industrie und<br />
Hochschule“ zum Thema „Zerspanen im modernen Produktionsprozess“<br />
findet am 12. und 13. September 2023 statt.<br />
Neben Fachvorträgen aus Industrie und Forschung zu spannenden<br />
Themen aus dem Bereich der Spanenden Fertigung werden<br />
im Versuchsfeld des Instituts anwendungsnahe Lösungen<br />
aus aktuellen Forschungsthemen des ISF vorgestellt. Interdisziplinären<br />
Austausch gibt es auf der Abendveranstaltung in der<br />
DASA Dortmund. Nähere Informationen zum Tagungsprogramm<br />
zeigt die Tagungshomepage www.50Jahre-ISF.de.<br />
weitere Infos: www.isf.mb.tu-dortmund.de<br />
16 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Weiterbildungsseminar Außenrundschleifen<br />
Hochschule Furtwangen<br />
Vom 28. Februar bis 1. März 2023 findet an der Hochschule Furtwangen, Campus Tuttlingen<br />
das Weiterbildungsseminar Außenrundschleifen statt.<br />
Das zweitägige Seminar gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen<br />
Teil. Prof. Azarhoushang, ein renommierter Spezialist auf dem Gebiet der<br />
Schleiftechnik, erklärt detaillierte Inhalte zu folgenden Themen:<br />
• Schleifscheibenkomponenten<br />
• Wahl des Schleifmittels<br />
• Abrichten / Konditionieren, Wahl des Abrichters<br />
• Einflussparameter<br />
• Stirn-Umfangsschleifen<br />
• Außenrund-Einstechschleifen beim Außenrundschleifen<br />
• Außenrund-Längsschleifen<br />
• Schälschleifen<br />
• Schräg-Einstechschleifen<br />
• Troubleshooting beim Außenrundschleifen<br />
Die praktischen Vorführungen werden im Labor des Kompetenzzentrums für Spanende<br />
Fertigung durchgeführt.<br />
weitere Infos: www.ksf-hfu.de<br />
News & Facts – Veranstaltungen/Messen<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 17
News & Facts – Messen<br />
FILTECH 2023<br />
Filtration in Bearbeitungsprozessen<br />
Kontaminationen vermeiden, Qualität, Sicherheit und Gesundheit<br />
gewährleisten: Bei der Bearbeitung von Werkstoffen spielt<br />
Filtration eine entscheidende Rolle. Einblicke in sämtliche Bereiche<br />
der Filtration und Separation aller Arten von Medien erhalten<br />
Besucher auf der FILTECH. Die Kombination aus Messe<br />
und Kongress bietet alles, was Sie für die effiziente Filtration in<br />
Ihren Prozessen benötigen. Vom 14. bis 16. Februar 2023 findet<br />
die FILTECH in Köln das nächste Mal statt.<br />
Ob Metalle, Glas oder Keramik: Bei der Bearbeitung von Werkstoffen<br />
fallen nicht nur sprichwörtlich Späne an. Späne, Stäube<br />
und molekulare Schadstoffe gefährden die Gesundheit der Mitarbeiter<br />
und die Umwelt, aber auch die Anlagen. In vielen Primär-<br />
und Sekundärprozessen spielen deshalb Filtrationsverfahren<br />
eine entscheidende Rolle, um die Qualität des Produkts<br />
zu gewährleisten. Auch für lange Standzeiten der eingesetzten<br />
Werkzeuge und Anlagen ist Trenntechnik entscheidend. Und vor<br />
allem muss im Sinne der Gesundheit des Personals für saubere<br />
Umgebungsluft gesorgt werden.<br />
Gerade in der Metallverarbeitung können schnell Kontaminationen<br />
der Werkstoffe auftreten. Beim Schmieden, Plasma- oder<br />
Laserschneiden und beim Gravieren gewährleistet trockene, saubere<br />
und ölfreie Luft Qualität, Präzision und Wirtschaftlichkeit.<br />
Luftfilter erhöhen die Lebensdauer der Anlagen und entscheiden<br />
auch über die Einhaltung geltender Vorschriften und Gesetze,<br />
etwa hinsichtlich der CO2-Emissionen. In Kühl- und Heizprozessen<br />
oder bei der Laserstrahlengang-Spülung kommen Filter<br />
ebenfalls zum Einsatz.<br />
Anlagen und Komponenten, Dienstleistungen und Know-how<br />
für die vielfältigen Filtrationsprozesse bei der Verarbeitung von<br />
Metallen, Glas, Keramik und anderen Werkstoffen bieten die<br />
Aussteller der FILTECH an. Auf der Kombination aus Messe und<br />
Kongress erhalten Besucher branchenspezifisches Fachwissen<br />
und Möglichkeiten zum persönlichen<br />
Austausch über die Filtration<br />
und Separation aller Arten von<br />
Medien.<br />
Laborbedarf sowie Neuigkeiten aus Wissenschaft und Forschung<br />
zum Programm.<br />
Branchengrößen sind dabei ebenso vertreten wie Spezialisten.<br />
Hinzu kommen zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsinstitute.<br />
Da der Wunsch nach reiner, hygienischer Umgebungsluft<br />
nicht nur in der Produktion seit 2020 stark gestiegen ist, legen<br />
zahlreiche Aussteller auch einen Fokus auf Produkte wie stationäre<br />
Luftreiniger und Anlagen in unterschiedlichsten Dimensionierungen.<br />
HVAC-Systeme der Aussteller erreichen Abscheideraten<br />
von über 99,9 Prozent und können Betreiber mit energieeffizienten<br />
Lösungen für alle Anwendungen in Betriebsgebäuden<br />
unterstützen.<br />
Ob Luftreinigung oder Filtrationsprozesse in der Produktion:<br />
Dass der Bedarf nach neuen Produkten und Dienstleistungen<br />
ungebrochen hoch ist, beweist auch die große Zahl der Aussteller.<br />
Nach aktuellem Stand erwartet der Veranstalter auf der<br />
FILTECH 2023 bereits jetzt über 440 Unternehmen – so viele wie<br />
noch nie zuvor.<br />
Persönlicher Austausch im Mittelpunkt des Kongresses<br />
Traditionell wird der Ausstellungsbereich der FILTECH zudem von<br />
einem starken Kongress ergänzt. Besucher haben so nicht nur<br />
die Gelegenheit, aktuelle Produkte und Services live zu erleben,<br />
sondern können sich im Kongressbereich zusätzlich über Trends<br />
aus Forschung und Entwicklung informieren. Für die hohe Qualität<br />
der Vorträge bürgt der wissenschaftliche Beirat der FILTECH<br />
unter dem Vorsitz von Dr. Harald Anlauf (KIT) und Prof. Eberhard<br />
Schmidt (Bergische Universität Wuppertal): Experten internationaler<br />
Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen<br />
begutachten die eingereichten Beitragsvorschläge und stellen<br />
ein Programm zusammen, das wertvolle Informationen aus allen<br />
Bereichen der Branche gewährleistet. Mehr als 200 Präsenta-<br />
Fokussierte Fachmesse mit über<br />
440 Ausstellern<br />
„Die Innovationskraft der Filtrationsbranche<br />
ist sehr groß“, erklärt<br />
Suzanne Abetz vom Veranstalter<br />
FILTECH Exhibition Germany. „Auf<br />
der FILTECH 2023 werden dem<br />
Fachpublikum wieder zahlreiche<br />
Innovationen präsentiert – auch<br />
von vielen neuen Ausstellern, die<br />
erstmals mit dabei sind.“<br />
Besuchern wird ein breites Spektrum<br />
an Produkten und Dienstleistungen<br />
geboten: Neben Separations-<br />
und Trenntechnik gehören<br />
auch Messtechnik, Analytik und<br />
18 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
News & Facts – Messen<br />
tionen erwartet der Veranstalter für die FILTECH 2023.<br />
Der Kongress auf der Veranstaltung ist in Einheiten unterteilt, die<br />
alle relevanten Themen behandeln. Sieben Themenbereiche stehen<br />
im Fokus:<br />
• Fest-Flüssig-Trennung<br />
• Feststoff-Gas-Trennung<br />
• Filtermedien<br />
• Prüfung, Instrumentierung und Steuerung<br />
• Simulation und Modellierung<br />
• produktbezogene Verfahren<br />
• Membranprozesse<br />
Zusätzlich widmet sich der Kongress auf der FILTECH 2023 aktuellen<br />
Branchentrends wie selektiver Abtrennung, Mikroverfahrenstechnik<br />
und Nanofluidik, Nebel- und Tröpfchenabscheidung<br />
sowie der biologischen Abgasreinigung mit Biofiltern. Am 13.<br />
Februar 2023, also bereits einen Tag vor der Eröffnung des Ausstellungsbereichs,<br />
finden zwei fokussierte Tageskurse statt, die<br />
darüber hinaus gezielt Ingenieure, Wissenschaftler, Manager<br />
und anderes technisches Personal adressieren, die anwendungsnahes<br />
Wissen über Themenbereiche der Fest-Flüssig-Trennung<br />
und der Feinstaubabscheidung benötigen.<br />
Filtrationsprozesse für Qualität und Zuverlässigkeit<br />
Hohe Staubmengen, explosionsgefährdete Stäube und Schadstoffe<br />
gefährden Mensch, Umwelt und Anlage. Filterlösungen,<br />
die speziell für die rauen Umgebungsbedingungen in der Verarbeitung<br />
entwickelt wurden, verhindern Gefahren für Bediener<br />
und die Umwelt. Sie erhöhen die Lebensdauer der Anlage und<br />
des Equipments und gewährleisten so eine hohe Leistung. Auf<br />
der FILTECH finden Verarbeitungsbetriebe dafür die richtigen<br />
Produkte und Services und können sich mit Fachleuten über aktuelle<br />
Trends austauschen.<br />
weitere Infos: www.filtech.de<br />
Moulding Expo 2023<br />
Wichtiger denn je<br />
Im Werkzeug-, Modell- und Formenbau steht im kommenden<br />
Jahr das wichtigste europäische Event an: Vom 13. bis 16. Juni<br />
2023 findet die internationale Fachmesse Moulding Expo auf<br />
dem Stuttgarter Messegelände statt. Die führenden Hersteller<br />
der Branche zeigen an vier Tagen das Beste, was der europäische<br />
Werkzeug-, Modell- und Formenbau sowie die zugehörigen Zulieferertechnologien<br />
zu bieten haben.<br />
Während die Vorbereitungen im vollen Gange sind, kann sich die<br />
Moulding Expo auf die Unterstützung aus dem Markt verlassen.<br />
„Die Moulding Expo 2023 adressiert mit ihren Veranstaltungen,<br />
Foren und Events genau die Themen, die der Branche auf den Nägeln<br />
brennen. Zudem sehen wir einen riesigen Nachholbedarf<br />
an Technologie-Information, weil drei Jahre keine nennenswerte<br />
Messe für den gesamten Werkzeug-, Modell- und Formenbau in<br />
Europa stattgefunden hat. Die Unternehmen des Werkzeug- und<br />
Formenbaus sowie ihre Lieferanten und Ausrüster erwarten einen<br />
großen Investitionsbedarf in neue Technologien und effizientere<br />
Anlagen, auch um eine nachhaltigere Produktion aufzubauen.<br />
Alle wichtigen Player – Kunden, Hersteller, Lieferanten, Branchendienstleister<br />
– werden vor Ort sein“, sagt Markus Heseding,<br />
Geschäftsführer VDMA Mess- und Prüftechnik sowie VDMA Präzisionswerkzeuge.<br />
Auch Ralf Dürrwächter, Geschäftsführer Verband Deutscher Werkzeug-<br />
und Formenbauer e.V. (VDWF), bekennt sich zur Moulding<br />
Expo: „Nach bald vier Jahren Entzug<br />
ist die Vorfreude riesengroß.<br />
Die Moulding Expo ist ein Pflichttermin<br />
im Veranstaltungskalender<br />
und der ‚place to be‘ für alle Werkzeugmacher.<br />
Der persönliche Austausch<br />
vor Ort ist für alle Unternehmen<br />
der Branche unerlässlich,<br />
nicht zuletzt, um neue Kooperationen<br />
und Projekte anzustoßen. Gerade<br />
dafür ist die Moulding Expo<br />
der geeignete Ort. Und das aus<br />
gutem Grund: Hier erlebt man die<br />
Branche mit ihrem gesamten Umfeld<br />
an einem Ort – reduced to the<br />
MEX.“<br />
weitere Infos:<br />
www.moulding-expo.de<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 19
News & Facts – Messen<br />
parts2clean <strong>2022</strong><br />
Auf bestem Weg zu alter Stärke<br />
So konkret wie bei der diesjährigen parts2clean ging es wohl bei<br />
keiner vorhergehenden Messen zur Sache. Nahezu jeder der über<br />
2.300 Besucher war mit realen Aufgabenstellungen und Projekten<br />
auf das Stuttgarter Messegelände angereist. Für die rund 140 Aussteller<br />
aus 16 Ländern ergaben sich dadurch erstklassige Kontakte,<br />
die ein gutes Nachmessegeschäft erwarten lassen. Im Vergleich<br />
zur Restart-Veranstaltung im vergangenen Jahr konnte die parts-<br />
2clean <strong>2022</strong> in allen Bereichen deutlich zulegen.<br />
Nach Ende des dritten Messetages der 19. parts2clean stand fest:<br />
Die Anforderungen in der industriellen Bauteilreinigung werden<br />
vielfältiger, anspruchsvoller und weiterhin kontinuierlich zunehmen.<br />
Deutlich wurde dies nicht zuletzt anhand der Aufgabenstellungen<br />
und Projekte, mit denen die über 2.300 Besucher<br />
(rund 15 Prozent mehr als 2021) nach Stuttgart angereist waren.<br />
Der Auslandsanteil lag bei 25 Prozent, die stärksten Besuchernationen<br />
nach Deutschland waren die Schweiz, Österreich, die Niederlande,<br />
Tschechien und Polen. „Mit dem Verlauf der diesjährigen<br />
parts2clean sind wir unter den derzeit vorherrschenden<br />
Bedingungen zufrieden“, sagt Hendrik Engelking, Global Director<br />
bei der Deutschen Messe AG. „Wichtiger ist für uns jedoch,<br />
dass sich die Messeteilnahme für die ausstellenden Unternehmen<br />
gelohnt hat.“ Und das hat es, denn die meisten der 140 Aussteller<br />
aus 16 Ländern, die auf über 4.300 Quadratmetern neue,<br />
weiterentwickelte und bewährte Produkte und Dienstleistungen<br />
für die industrielle Teile- und Oberflächenreinigung präsentierten,<br />
konnten sehr ins Detail gehende Gespräche führen.<br />
weitere Infos: www.parts2clean.de<br />
Fachmesse GrindTec bereichert den Messeverbund in Leipzig<br />
Nachdem die vergangene Ausgabe der Industriemessen Intec<br />
und Z aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich als virtuelle<br />
Veranstaltung durchgeführt werden konnte, laufen nun die Vorbereitungen<br />
für die Präsenzmessen vom 7. bis 10. März 2023 auf<br />
der Leipziger Messe auf Hochtouren. Zudem erhält der erfolgreiche<br />
Messeverbund weitere Verstärkung – die GrindTec, internationale<br />
Fachmesse für Werkzeugbearbeitung und Werkzeugschleifen,<br />
findet ab dem kommenden Jahr parallel zur Intec und Z<br />
statt. Der Messeverbund Intec, Z und GrindTec ist der erste wichtige<br />
Branchentreff in 2023 für die Fertigungstechnik in der Metallbearbeitung,<br />
Zulieferindustrie und Werkzeugbranche in Europa.<br />
Die starke Messemarke GrindTec startet in Leipzig unter dem Motto<br />
„Von Anwendern für Anwender“ durch. Prof. Dr. Wilfried Saxler,<br />
Geschäftsführer des Fachverbandes der Präzisionswerkzeugmechaniker<br />
e. V. (FDPW): „Die ‚neue‘ GrindTec konzentriert und<br />
fokussiert sich auf all jenes, was das Präzisionswerkzeugmechaniker-Handwerk<br />
ausmacht: von der Werkzeugentwicklung, -bearbeitung<br />
und -herstellung übers Schleifen, Schärfen, Reparieren,<br />
Messen, Beschichten bis hin zur digitalen Unterstützung. Mit<br />
diesem Konzept der GrindTec und dem Zusammenschluss mit Intec<br />
und Z haben wir einen echten Mehrwert geschaffen. Zum einen<br />
für die Besucher, die nun mit einer Eintrittskarte insgesamt<br />
drei Messen mit den dazugehörigen Ausstellern besuchen können,<br />
zum anderen für unsere Aussteller, die zusätzliche, wertvolle<br />
Messekontakte aus den Besucherreihen der Intec und Z erwarten<br />
dürfen.“ Der FDPW ist und bleibt ideeller und fachlicher Träger der<br />
GrindTec.<br />
Intec, Z und GrindTec: Wertschöpfung im Messetrio<br />
Innovative Produkte sowie aktuelle Entwicklungen aus der Fertigungstechnik<br />
für die Metallbearbeitung, der Automatisierungstechnik<br />
für vor- und nachgelagerte Prozesse in der Produktion,<br />
aber auch Technik und Ausrüstungen für Werkstatt sowie Betrieb<br />
stehen im Fokus der Intec. Eingebettet in ein Umfeld, das durch<br />
die verarbeitende Industrie, den Maschinen- und Anlagenbau, die<br />
Automobilindustrie sowie namhafte Forschungseinrichtungen geprägt<br />
wird, ist die Messe eine effiziente, praxisorientierte Plattform<br />
sowohl für global agierende Branchenführer als auch für lösungsorientierte<br />
KMUs aus ganz Deutschland und Europa.<br />
Die Anmeldephase für die GrindTec 2023 läuft. Auf der internationalen<br />
Fachmesse zeigen unter anderem Anbieter von Werkzeugbearbeitungssystemen,<br />
Hersteller von Schleifmaschinen für die<br />
Werkzeugherstellung und -bearbeitung sowie Produzenten von<br />
Schleif- und Abrichttechnologie ihre Neuheiten. Zudem stellen<br />
auch Anbieter von Maschinenperipherie und Unternehmen aus<br />
dem Bereich der Prozesstechnik auf der GrindTec aus.<br />
20 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
News & Facts – Messen/Rezensionen<br />
Fachprogramm setzt wichtige Impulse für die Branche<br />
Das praxisorientierte Fachprogramm des internationalen Messeverbundes<br />
setzt ebenfalls wichtige Impulse für die Branche. Experten<br />
beleuchten im Rahmen der Sonderschau sowie des Fachforums<br />
„Additive Fertigung – Evolution einer modernen Technologie“<br />
den dynamischen Prozess der Integration der Additiven Fertigung<br />
in die industrielle Produktion. Bei der Sonderschau und dem<br />
Fachforum unter dem Titel „Sensorik – Einsatz und Perspektiven<br />
in der Fertigung“ stehen unter anderem die Anforderungen sowie<br />
neue Konzepte rund um die Schlüsseltechnologie Sensorik mit erprobten<br />
und sich weiterentwickelnden Fertigungsmethoden im<br />
Blickpunkt.<br />
Mit verschiedenen Themenwelten wird sich die GrindTec wieder<br />
in ihren vielfältigen Facetten der Werkzeugbearbeitung präsentieren.<br />
So werden im GrindTec Forum Fachvorträge und Präsentationen<br />
von Messeneuheiten angeboten. Die Besucher dürfen sich<br />
auch wieder auf dem GrindTec Campus auf Neues aus der Forschung<br />
freuen.<br />
weitere Infos: www.leipziger-messe.de<br />
DST Dreh- & Spantage Südwest 2023<br />
Geballtes Know-how und innovative Zukunftstechnologien<br />
Vom 29. bis 31. März bietet die DST<br />
Dreh- und Spantage Südwest auf dem<br />
Messegelände Villingen-Schwenningen<br />
als regionaler Branchentreffpunkt im<br />
Herzen der Technologieregion Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />
lebendigen Austausch,<br />
Verkauf, Geschäftskontakte, Wissenstransfer<br />
und neue Impulse – für Entscheider<br />
genauso wie für Praktiker aus<br />
der Produktion. Im Fachforum diskutieren<br />
Aussteller mit Interessierten über aktuelle<br />
Forschung, Best-Practice-Beispiele<br />
und innovative Lösungen. Der Besuch<br />
der Kurzvorträge ist im Eintrittspreis enthalten.<br />
SAVE THE DATE<br />
VOLLMER VDAYS<br />
18.-20. APRIL 2023<br />
Themen der Messe sind Digitalisierung,<br />
Künstliche Intelligenz, CO2-neutrale Fertigung<br />
sowie die Gewinnung von Fachund<br />
Nachwuchskräften. Das spiegelt sich<br />
auch in der Zusammensetzung der Aussteller<br />
wider – viele der erstmals auf der<br />
DST Südwest 2023 vertretenen Unternehmen<br />
kommen aus den Bereichen vernetzte<br />
Automation, Cloud-Lösungen und<br />
3-D-Druck. Freuen dürfen sich die Besucher<br />
außerdem auf eine interaktive Sonderschau<br />
zum Thema „Digitalisierung der<br />
Produktion“.<br />
DAYS 2023<br />
// BRANCHENTAGE<br />
WERKZEUGBEARBEITUNG<br />
weitere Infos: www.DSTSuedwest.de<br />
AUF DEN VDAYS 2023 ENTDECKEN:<br />
VOLLMER VHybrid 260<br />
VHybrid 260<br />
Schleifen und Erodieren - in einer Maschine.<br />
Die VHybrid 260 vereint die Stärken einer innovativen Schleif- und<br />
leistungsstarken Erodiermaschine für Rotationswerkzeuge bis 50 mm<br />
Durchmesser. Und ermöglicht den Wechsel zwischen beiden Funktionen<br />
in kürzester Zeit. Jetzt bei den VOLLMER Branchentagen VDays 2023<br />
in Biberach/Riß (Nähe Ulm) kennenlernen! Anmeldung ab Januar 2023<br />
auf:<br />
www.vollmer-group.com<br />
VOLLMER WERKE Maschinenfabrik GmbH // Ehinger Straße 34,<br />
88400 Biberach/Riß <strong>dihw</strong> 14 4 //·<strong>2022</strong> +49 7351 21571 0
Werkstoffe<br />
LACH DIAMANT – 100 Jahre<br />
Tradition. Leidenschaft. Innovation<br />
4. Teil: Wie die NASA half ein neues Produkt zu beflügeln<br />
„Als ich im Jahre 1908 zum ersten Mal in meinem Leben einen Diamant in die<br />
Hand nahm, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass eines Tages Diamant als<br />
Schneidstoff nicht nur in der Automobil-Industrie sondern auch zur Zerspanung von<br />
Holz und Kunststoffen eingesetzt werden kann.“ Jakob Lach, der Firmengründer,<br />
sprach diesen Satz 1980 vor laufender Kamera aus. Es sollte das Vorwort zur ersten<br />
Präsentation einer neuen Technik für die Zerspanung von Holz und Kunststoffen<br />
werden – dem Einsatz von Diamant als Schneidstoff – dem Dia-Werkzeug. Dieses<br />
Video, dessen Ton in mehrere Sprachen übersetzt wurde, hat auch heute noch von<br />
seiner Aktualität der geeigneten Werkzeuge beim Einsatz für die Fertigung in der<br />
Möbel-, Fußboden- und Kunststoff-Industrie nichts eingebüßt; das Video kann unter<br />
https://bit.ly/LACHDIAMANT abgerufen werden.<br />
Firmengründer Jakob Lach 1894 – 1984<br />
War es noch 1957 ein piepsender Erdtrabant,<br />
der uns fast ungläubig zum Himmel<br />
blicken ließ, so machte uns zwölf Jahre<br />
später eine breiter aufgestellte Medienwelt<br />
darauf aufmerksam, dass längst eine<br />
neue Zeit begonnen hatte. Das war der<br />
20. Juli 1969 – die erste kontrollierte Landung<br />
eines Menschen auf dem Mond. Erstmals<br />
in der Geschichte der Menschheit betrat<br />
ein Mensch einen fremden Planeten.<br />
Vor beiden Ereignissen finden wir die Entwicklung<br />
des ersten menschgemachten<br />
Diamanten – von dem Hersteller General<br />
Electric seinerzeit als »Man-made Diamond«<br />
bezeichnet.<br />
Der Beginn des „diamantenen Zeitalters<br />
für die Technik“ war so gekennzeichnet: für<br />
immer fortschreitende Entwicklung und<br />
Präzision – die ihren ersten allseits erkennbaren<br />
Beweis mit dem Landen eines Erd-<br />
Vehikels auf dem Mond-Trabanten zeigen<br />
sollte.<br />
Schritte und Hinweise, die den Lauf von<br />
LACH DIAMANT fortan begleiteten:<br />
Stand 1969. Im Firmensitz, Stammhaus und<br />
Elternhaus – Hanau, Bruchköbeler Landstr.<br />
39 – wurde es eng, sowohl im Betrieb<br />
als auch im Büro. Von der eingeschränkten<br />
Nutzung der Wohnräume meiner Eltern<br />
ganz zu schweigen. Der Verkauf kunststoffgebundener<br />
Diamant-Schleifscheiben<br />
„K-MC“ sorgte Monat für Monat für neue<br />
Rekorde; ein Resultat der seit 1967 verarbeiteten<br />
metallüberzogenen Diamant-Körnungen,<br />
die erstmals das Schleifen von<br />
Hartmetall wirtschaftlich möglich machten.<br />
Jakob Lach gab 1968 den Startschuss für<br />
den Bau eines Betriebs- und mehrstöckigen<br />
Bürogebäudes auf dem per dato noch<br />
brachliegenden Grundstück Nr. 41. Drehund<br />
Schleifmaschinen und moderne Hochleistungs-Heiz-Pressen<br />
für die Scheibenfertigung<br />
wurden bestellt und neue Fachkräfte<br />
angeworben. Der Umzug in das neue Gebäude<br />
wurde 1969/70 vollzogen.<br />
Alles schien für den auf fünf Jahre ausgelegten<br />
Plan für weiteres Wachstum der Natur-Diamant-Schleiferei,<br />
für Fertigung und<br />
Service von Abricht-Diamant-Werkzeugen<br />
und Drehdiamanten für das Überdrehen<br />
von Kupfer-Kollektoren (Bosch, Siemens,<br />
AEG etc.) gesichert.<br />
Anders als gedacht<br />
Und dann kam eine Entwicklung, die sich<br />
der seinerzeitige (1957) Erstanbieter von<br />
»Man-made Diamonds« wohl ursprünglich<br />
anders gedacht hatte. Plötzlich und unerwartet<br />
wurde die Schleifindustrie Anfang<br />
Start mit Borazon® – dem Schleifmittel einer neuen Zeit.<br />
Stammhaus Bruchköbeler Landstraße 39 – Diamant-Schleiferei und erster Anbau<br />
Schleifscheibenfertigung.<br />
22 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Werkstoffe<br />
Horst Lach (rechts) und Kurt Wagner (†) in einer Abteilung der Industrie-Diamanten-Schleiferei.<br />
Borazon® – kubisch kristalline Bornitrid-Körnung – metallüberzogen.<br />
1969 mit einem Schleifmittel konfrontiert,<br />
das es bis dahin (in der westlichen Industrie)<br />
nicht gab: „cubic boron nitride“ unter<br />
dem Namen „Borazon“; kubisch kristallines<br />
Bornitrid (CBN), spezifisches Gewicht 3,48,<br />
thermische Widerstandsfähigkeit 1400° C,<br />
Härte nach Knoop 4.700.<br />
Im Vergleich zu Diamant zwar in Härte unterlegen<br />
(Diamant = 7.800 nach Knoop),<br />
dafür jedoch an thermischer Widerstandsfähigkeit<br />
deutlich überlegen (Diamant =<br />
ca. 820°C). Borazon®/CBN – verarbeitet in<br />
kunstharz- und metallgebundenen Schleifscheiben<br />
mit großem Potenzial für das<br />
Schleifen gehärteter hochlegierter Stähle.<br />
Heute könnte ich mich auf die These versteifen,<br />
dass die „kleine Diamant-Industrie“<br />
zu Beginn der General Electric-Verkaufskampagne<br />
nicht zu den gesuchten<br />
Adressaten für dieses neue Schleifmittel<br />
gehört hat. Das kann man allein schon daraus<br />
folgern, wie dieses neue Material von<br />
GE verkauft werden sollte: Nicht Karatweise<br />
wie Diamant, sondern per Gramm,<br />
wobei ein Gramm Borazon®/CBN zum<br />
stolzen Preis von fünf US-Dollar (damals<br />
teurer als Gold) angeboten wurde.<br />
Die klassischen Schleifscheiben-Hersteller<br />
für die Stahlbearbeitung konnten zu dieser<br />
Zeit (zum Leidwesen von GE) mit diesem<br />
„überlegenen“ Schleifmittel für das Schleifen<br />
gehärteter Stähle nichts anfangen: kurzum,<br />
alle Ressourcen angefangen von Personal,-<br />
Labor-, Formen- und Pressenkapazitäten<br />
fehlten, um sich mit diesem aufwändigen<br />
neuen Schleifstoff zu beschäftigen.<br />
Der Zufall hilft<br />
Diamant-Schleifscheiben in Kunststoffund<br />
Metallbindungen in guter Qualität<br />
herzustellen, hatte man seit 1963 gelernt.<br />
Doch was sollte man mit diesem neuen<br />
Schleifmittel „Borazon“ – einem kubisch<br />
kristallinen Bornitid (Kurzbezeichnung<br />
CBN) anfangen? General Electric empfahl,<br />
damit Schleifscheiben für das Stahlschleifen<br />
herzustellen. Einsatzbedingung sollte<br />
ausschließlich Nassschliff sein bei einer<br />
Schnittgeschwindigkeit von 28 m/sec. Der<br />
Haken dabei war allerdings, dass die wenigen<br />
Gramm des Testmaterials, das wir für<br />
erste Versuche erhielten, noch nicht einmal<br />
ausreichten, um damit beispielsweise<br />
eine Umfangscheibe 200 x 10 mm für eine<br />
Jung-Flachschleifmaschine zu fertigen.<br />
Aber warum erst Flachschleifen, versuchen<br />
wir das neue CBN-Korn doch gleich beim<br />
Werkzeugschleifen. Gesagt, getan – die<br />
ersten CBN-Schleifscheiben für das Werkzeugschleifen<br />
entstanden: eine Topfscheibe<br />
125 x 12,5 und eine Kegeltopf-Schleifscheibe<br />
11V9-125 x 3. Der Test sollte jetzt<br />
bei einem unserer damals besten Diamant-<br />
Schleifscheiben-Kunden, der Firma Simon<br />
in Neu-Isenburg, Hersteller von Stähleund<br />
Werkzeugschleifmaschinen, stattfinden.<br />
Doch zuerst war die Enttäuschung<br />
groß. Es war weder möglich, den Versuch<br />
im Nassschliff durchzuführen, noch war<br />
die geforderte Schnittgeschwindigkeit von<br />
28 m/sec. erreichbar – eine Stähle-Schleifmaschine<br />
der Type L15 stand für die Topfschleifscheibe<br />
mit nur 18 m/sec. zur Verfügung.<br />
„Naja, wenn Sie schon da sind“, sagte<br />
der Maschinenbediener und der Test mit<br />
einem eingespannten HSS-Drehstahl begann.<br />
„Schleifgeräusch – Klang – hervorragend<br />
– kein „blau anlaufen“. Das Ding funktionierte<br />
mit den gewählten Maschinenbedingungen<br />
und CBN-Volumen V120 (12 %<br />
CBN-Volumen-Anteil) anstatt der von General<br />
Electric empfohlenen V240 (24 %<br />
CBN-Volumen-Anteil) der Schleifscheibe.<br />
So war die Entscheidung für LACH<br />
DIAMANT gefallen. Wir hatten per Zufall die<br />
erste weltweit funktionierende Borazon®/<br />
CBN-Werkzeugschleifscheibe in unseren<br />
Händen – und gleichzeitig das Geheimnis<br />
der richtigen Schnittgeschwindigkeiten<br />
für den Trocken- und Nassschliff von<br />
CBN-Schleifscheiben entziffert, die noch<br />
bis heute richtungsweisend sind. Trotz aller<br />
folgender Versuche mit diversen Kühl-<br />
Emulsionen.<br />
Die erste Hannover Frühjahrsmesse 1969<br />
stand an. Eine weitere historische Entscheidung<br />
wurde gefällt: Ab sofort wurde<br />
Erfolgreiches HSS-Werkzeugschleifen mit Borazon®.<br />
Erstmals sichtbar gemachte HSS-<br />
Rollspäne nach dem Schleifen<br />
mit Borazon®/CBN.<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 23
Werkstoffe<br />
Das komplette Borazon®/CBN-Schleifscheiben-Programm bereits<br />
auf der Hannover Messe 1969/70.<br />
Galvanisch gebundene Borazon®/CBN-Schleifkörper für das Innen-<br />
Rundschleifen.<br />
der langgezogene große Messestand von<br />
LACH DIAMANT in zwei Hälften geteilt: Auf<br />
einer Seite Diamant, auf der anderen Seite<br />
Borazon®. Slogans wie „HSS-Probleme Borazon®<br />
– einfach lösen …“ gehörten ab sofort<br />
zu den LACH DIAMANT-Aussagen.<br />
Das Borazon®/CBN-Programm begann außer<br />
kunstharzgebundenen Schleifscheiben<br />
(Bezeichnung K-MX7 für Trockenschliff<br />
– K-MX3 für Nassschliff), sowohl metallgebundene<br />
CBN-Schleifscheiben (Bz-MX) als<br />
auch galvanisch gebundene Schleifkörper<br />
(G-MX) zu umfassen.<br />
Die Krallen zeigen<br />
Bereits ein Jahr später – 1970 – überraschte<br />
LACH DIAMANT mit „tressex® zeigt die<br />
Krallen“ – Borazon®/CBN-Schleifscheiben<br />
erstmals auf Basis der verfügbaren Polyamid-Kunststoff-Bindungen<br />
gefertigt.<br />
Die Besucher der Hannover Messe waren<br />
begeistert, sahen sie doch zum ersten Mal<br />
die Entstehung von HSS-Rollspänen beim<br />
Trocken-Tiefschleifen mit einer Borazon®/<br />
CBN-Schleifscheibe mit tressex® auf einer<br />
Saacke-Universalwerkzeugschleifmaschine<br />
UW3 –Material EW9C04. Die Begeisterung<br />
auch im Hause LACH DIAMANT war<br />
über die Erfolge der GE-Neuschöpfung so<br />
groß, dass wir uns entschlossen, bei der<br />
NASA anzufragen, ob wir das Bild der auf<br />
dem Mond landenden „Spinne“ für die<br />
Werbung von „Borazon“ nutzen könnten;<br />
wir durften!<br />
Eine noch nie in der Branche dagewesene<br />
Werbekampagne mit Doppelpostkarten<br />
(Porto seinerzeit sieben Pfennig)<br />
drei Mal pro Woche mit unterschiedlichsten<br />
Werbeaussagen zu den Vorteilen des<br />
Schleifens mit „Borazon®/CBN-Schleifscheiben<br />
folgte. So erfolgreich, dass plötzlich<br />
(manchmal sogar in Aussagen bis heute)<br />
der Name „Borazon“ dem Hause LACH<br />
DIAMANT zugesprochen wird. Verständlich,<br />
dass dies nachfolgenden Wettbewerbern<br />
nicht so gefiel; auf Bitte von GE begannen<br />
wir Mitte der 1970er Jahre „nur<br />
noch“ LACH-CBN zu bewerben.<br />
Der unerwartet rasante Erfolg der<br />
Borazon®/CBN-Schleifscheibe, die durch<br />
tressex® noch einen weiteren Drive erhielt,<br />
ließ uns nach zusätzlicher personeller Verstärkung<br />
Ausschau halten.<br />
Die Kundenanfragen nach Einsatzbedingungen<br />
bzw. Anwendungstechnik schienen<br />
uns nunmehr fast zu erdrücken. Die<br />
Wahl fiel auf Dipl.-Ing. Günter Hobohm: ein<br />
Glücksfall, wie sich in den nächsten Jahrzehnten<br />
unserer Zusammenarbeit<br />
herausstellen<br />
sollte. Er war von Anfang<br />
an hoch motiviert<br />
– viele schriftliche Abhandlungen<br />
nach seiner<br />
Einstellung 1970<br />
zeugen von seinem erfolgreichen<br />
Umgang mit<br />
diesem neuen Medium<br />
„Borazon“.<br />
Rückblickend war auch<br />
dies eine aufregende<br />
spannende Zeit in<br />
einem aufstrebenden<br />
jungen Unternehmen<br />
der Diamant-Werkzeugindustrie.<br />
Vergessen wir jedoch<br />
nicht bei allen geschilderten<br />
Anfängen der Diamant- und nunmehr<br />
auch der Borazon®/CBN-Schleifscheibenfertigung,<br />
dass es noch als Umsatz-Basis<br />
die Diamant-Abrichtwerkzeuge und Natur-Drehdiamanten-Schleiferei<br />
und Fertigung<br />
gab.<br />
Die folgenden Entwicklungen der „Superabrasives“<br />
werden Ihnen, sehr geehrte/r<br />
Leser/in, noch weitere Einblicke geben in<br />
einer technischen Welt des Umbruchs. Vorstehend<br />
zusammengefasst, wenn Sie so<br />
wollen, als „Borazon contra Diamant“*<br />
<br />
Ihr Horst Lach<br />
* PS.: Wenn Sie mehr hierzu lesen wollen,<br />
empfehlen wir Ihnen den Link:<br />
https://bit.ly/borazon_kontra_diamant<br />
weitere Infos: www.lach-diamant.de<br />
Borazon®/CBN mit tressex® für das Tiefschleifen.<br />
24 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Neuer HS-Spanformer für hohe<br />
Vorschübe beim Hartdrehen<br />
Tungaloy hat einen neuen HS-Spanformer<br />
für seine CBN-Wendeschneidplatten<br />
entwickelt. Dieser gewährleistet einen zuverlässigen<br />
Spanbruch beim Hartdrehen<br />
mit hohen Vorschüben von bis zu 0,3 mm<br />
pro Umdrehung und einer Schnitttiefe<br />
von bis zu 0,3 mm. Die Ergebnisse sind<br />
kürzere Stillstandszeiten, höhere Produktivität<br />
und sinkende Kosten.<br />
Beim Einsatz CBN-haltiger Schneidstoffe<br />
entstehen oftmals Späneknäuel, die sich<br />
entweder um das Werkstück oder den<br />
Drehhalter wickeln. Besonders häufig tritt<br />
dieses Problem bei hohen Schnitttiefen<br />
auf. Darunter leidet zum einen die Oberflächenqualität<br />
des Bauteils und zum anderen<br />
muss der Bearbeitungsprozess oft<br />
unterbrochen werden, um die Späne am<br />
Halter manuell zu entfernen. Um diesem<br />
Problem entgegenzuwirken, braucht es<br />
Spanformer, die einen effektiven Spanbruch<br />
auch bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten<br />
gewährleisten.<br />
Eine derartige Lösung bietet Tungaloy<br />
mit seinem neu entwickelten HS-Spanformer.<br />
Dessen Geometrie gewährleistet<br />
einen hervorragenden Spanbruch und<br />
CBN-Wendeschneidplatten mit dem neuen<br />
HS-Spanformer sind in den beiden CBN-Sorten<br />
BXA10 und BXA20 verfügbar. (Foto: Tungaloy)<br />
eine saubere Spanabfuhr bei Vorschüben<br />
von bis zu 0,3 mm pro Umdrehung und<br />
bei Schnitttiefen von bis zu 0,3 mm. Darüber<br />
hinaus ist die Schneidkantenpräparation<br />
so ausgelegt, dass die Schneide besonders<br />
lange intakt bleibt und das Werkzeug<br />
selbst unter extremen Einsatzbedingungen<br />
lange Standzeiten generiert. Die<br />
Folge ist eine steigende Produktivität bei<br />
sinkenden Kosten, da teurer Maschinenstillstand<br />
vermieden wird.<br />
CBN-Wendeschneidplatten mit dem neuen<br />
HS-Spanformer sind aktuell in zwei CBN-<br />
Sorten erhältlich: Tungaloys<br />
BXA10 bietet eine hervorragende<br />
Verschleißfestigkeit<br />
bei der Bearbeitung gehärteter<br />
Bauteile auch bei hohen<br />
Schnittgeschwindigkeiten; die<br />
besonders vielseitige CBN-<br />
Sorte BXA20 ist insbesondere<br />
für Bearbeitungsszenarien mit<br />
mittleren Schnittgeschwindigkeiten<br />
und selbst für mittlere<br />
bis starke Schnittunterbrechungen<br />
bestens geeignet.<br />
weitere Infos:<br />
www.tungaloy.de<br />
Der neue HS-Spanformer für CBN-Wendeschneidplatten<br />
gewährleistet einen hervorragenden Spanbruch bei hohen<br />
Vorschubgeschwindigkeiten. (Foto: Tungaloy)<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 25
Werkstoffe<br />
Höchste Produktivität, bester Service und kurze<br />
Lieferzeiten inklusive – dank „Made in Germany“<br />
Ein echter Produktivitätsgarant für Zulieferer,<br />
Getriebe- und Automobilhersteller:<br />
Mit Vitron7 bietet Technologieführer<br />
Norton Winter eine leistungsstarke keramische<br />
CBN-Hochleistungsbindung der<br />
neuesten Generation. Gerade im Hinblick<br />
auf die Herausforderungen der E-Mobilität<br />
und den immer strengeren Anforderungen<br />
der Industrie an höhere Produktivität<br />
und gleichbleibende Werkzeugqualität<br />
wurde die Vitron7-Bindungstechnologie<br />
noch einmal grundlegend optimiert.<br />
Vor allem die gleichmäßige Verteilung<br />
und Belastung der einzelnen CBN-Schleifkörner<br />
im Schleifbelag sind wesentliche<br />
Faktoren, um diesen hohen Ansprüchen<br />
gerecht zu werden. Die Schleifkörner bleiben<br />
damit länger im Einsatz, was zu besonders<br />
geringen Abweichungen der<br />
Schleifergebnisse sowie zu einer höheren<br />
Anzahl von Werkstücken pro Abrichtzyklus<br />
führt. Ein weiterer entscheidender<br />
Vorteil: Die optimierten Vitron7-Schleifscheiben<br />
werden ab sofort am Norton<br />
Winter-Produktionsstandort in Norderstedt<br />
bei Hamburg gefertigt. „Dadurch<br />
ermöglichen wir kurze Lieferzeiten und<br />
Transportwege“, erklärt Hang Dai, Produkt<br />
Manager SA Vitrified Bond EMEA. „Zudem<br />
können wir unseren Kunden weitere, umfassende<br />
Serviceleistungen bieten.“<br />
Die deutliche Performance-Steigerung<br />
der neuen Vitron7-Technologie drückt<br />
sich insbesondere in einer verlässlichen,<br />
um bis zu 30 Prozent längeren Werkstückstandzeit<br />
gegenüber herkömmlichen<br />
CBN-Schleifscheiben aus. Dadurch ergibt<br />
sich eine spürbare Reduzierung der Kosten<br />
pro Teil und damit auch der Gesamtfertigungskosten.<br />
Zum Einsatz kommt<br />
Mit Vitron7 bietet Technologieführer Norton<br />
Winter eine leistungsstarke keramische CBN-<br />
Hochleistungsbindung der neuesten Generation.<br />
Vitron7 in verschiedenen Innen- und Außenrundschleifoperationen.<br />
„Die Vorteile von Vitron7 machen sich beispielsweise<br />
in der Bearbeitung von E-Rotorwellen<br />
sowie von Kurbel-, Nocken- und<br />
Getriebewellen und bei Bohrungen von<br />
Zahnrädern deutlich bemerkbar“,<br />
so Hang Dai.<br />
Neben der verlängerten<br />
Standzeit und einer höheren<br />
Produktivität profitieren<br />
Hersteller so auch<br />
von selteneren Werkzeugwechseln<br />
und einem homogenen<br />
Verschleiß des<br />
Schleifbelages. Das führt<br />
wiederum zu einer geringeren<br />
Reibung während<br />
des Schleifprozesses und<br />
reduziert thermische Schäden<br />
am Werkstück.<br />
Maßgeschneidert und mit<br />
leichtem CarbonForce-<br />
Grundkörper<br />
Schleiflösungen mit<br />
Vitron7-Bindungstechnologie<br />
werden von<br />
Norton Winter als sogenannte<br />
MTO-Produkte<br />
(Made To Order) angeboten,<br />
d. h. individuell und<br />
mit höchster Präzision<br />
passgenau auf den jeweiligen<br />
Einsatzbereich sowie<br />
die Kundenanforderungen<br />
hergestellt. Die perfekte<br />
Einstellung an der Maschine<br />
erfolgt durch die erfahrenen<br />
Anwendungstechniker<br />
gemeinsam mit<br />
dem Kunden vor Ort. Dabei<br />
sind alle gängigen Abmessungen<br />
und Profile von<br />
CBN-Schleifscheiben erhältlich.<br />
Darüber hinaus sind Vitron7-Außenrund-Schleifscheiben<br />
auch mit einem<br />
Norton Winter-Carbon-<br />
Force-Grundkörper lieferbar.<br />
Diese leichten CFK-<br />
Grundkörper bieten die Sicherheit<br />
und Leistung herkömmlicher<br />
superabrasiver Präzisionsschleifscheiben<br />
bei einem gleichzeitig um<br />
bis zu 75 Prozent geringeren Gewicht im<br />
Vergleich zu Schleifscheiben mit Stahlgrundkörper.<br />
weitere Infos: www.saint-gobain.de<br />
Die weiterentwickelten Vitron7-Schleifscheiben werden ab<br />
sofort am Norton Winter-Standort in Norderstedt bei Hamburg<br />
gefertigt.<br />
Deutliche Performance-Steigerung: Bis zu 30 Prozent längere<br />
Werkstückstandzeit gegenüber herkömmlichen CBN-<br />
Schleifscheiben. Alle Infos sowie Fallstudien finden sich unter<br />
www.nortonabrasives.com/sga-common/files/document2021/<br />
Norton_Vitron7_Flyer_<strong>2022</strong>_GER_SinglePages.pdf.<br />
26 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Werkstoffe<br />
„Gold“-Sortiment erweitert<br />
Mit zwei neuen PVD-beschichteten Sorten,<br />
WKK25G und WSM35G, erweitert<br />
Walter sein Tiger·tec® Gold-Sortiment. Die<br />
Tübinger reagieren damit auf den anhaltenden<br />
Trend hin zu schwer zerspanbaren<br />
und nicht rostenden Stählen, wie zum Beispiel<br />
in der Energie- und Luftfahrtindustrie.<br />
Die WKK25G ist für die Zerspanung<br />
von Gusswerkstoffen konzipiert. Sie erfüllt<br />
höchste Anforderungen an die Prozesssicherheit<br />
(z.B. im Automotive-Bereich)<br />
und eignet sich u.a. für stark abrasive<br />
Materialien und ungünstige Einsatzbedingungen,<br />
wie unterbrochene<br />
Schnitte oder zur Nassbearbeitung. Die<br />
WSM35G ist universell bei ISO-Werkstoffen<br />
der Gruppen M und S (z.B. austenitisch-rostfreier<br />
Stahl oder Nickel-Basis-<br />
Legierungen) einsetzbar. Mit ihr sollen<br />
Anwender insbesondere unter guten Bedingungen<br />
und bei der Nassbearbeitung<br />
hohe Standzeiten erzielen.<br />
Beide Neuentwicklungen<br />
nutzen, wie ihr erfolgreicher<br />
Erstling, dieselbe<br />
technische Plattform:<br />
die Walter Tiger·tec® Gold-<br />
Sorte WSP45G. Deren ausgewogenes<br />
Verhältnis aus<br />
Verschleißfestigkeit und<br />
Zähigkeit beruht auf einer<br />
weltweit bisher einmaligen<br />
PVD-Al2O3-Technologie<br />
Wendeschneidplatten-Sorten WKK25G und WSM35G.<br />
mit mehrlagigem<br />
Schichtenaufbau: TiAlN-Schicht für hohe<br />
Verschleißfestigkeit, Al2O3 für hohe Temperaturbeständigkeit,<br />
werksgehäuseteile aus Inconel oder Titan<br />
im Flugzeugbau sowie die Bearbeitung<br />
ZrN-Toplayer für von Motoren und Turboladern im Autowerksgehäuseteile<br />
minimierte Reibung und beste Verschließerkennung.<br />
mobilbau genannt. Hier konnte Walter<br />
Eine neue Beschichtungs-<br />
Standzeitsteigerungen gegenüber bishemobilbau<br />
generation, die für sehr hohe Schneidkantenstabilität<br />
und damit Standzeit sowie<br />
rigen Schneidstoffen von bis zu 30 Prozent<br />
und darüber erzielen.<br />
für hoher Prozesssicherheit auch bei<br />
schwierigen Anwendungen sorgt. Als erfolgreiche<br />
Anwendungen werden Trieb-<br />
weitere Infos: www.walter-tools.com<br />
Effektive HRSA-Zerspanung dank neuer<br />
Keramik-Wechselfräsköpfe<br />
Sandvik Coromant erweitert sein Angebot<br />
an Keramik-Wechselfräsköpfen und<br />
führt eine neue Keramiksorte für optimierte<br />
Zerspanungsleistungen in Nickelbasislegierungen<br />
ein. Der CoroMill® 316<br />
mit gelötetem Keramik-Wechselfräskopf<br />
ermöglicht im Vergleich zu Vollhartmetallwerkzeugen<br />
eine produktivere Schruppbearbeitung<br />
von ISO S-Werkstoffen.<br />
Mit der zunehmenden Verbreitung von<br />
Luft- und Raumfahrtkomponenten aus Nickelbasislegierungen<br />
steigt auch die Nachfrage<br />
nach entsprechenden Zerspanungswerkzeugen.<br />
Sandvik Coromant hat eine<br />
innovative Lösung entwickelt, die für die<br />
Eck- und Planfräsbearbeitung von Triebwerksbauteilen<br />
ideal geeignet ist.<br />
„Die Siliziumnitrid-basierte Keramiksorte<br />
des neuesten CoroMill 316 macht einen anderen<br />
Zerspanungsprozess als herkömmliche<br />
Vollhartmetallwerkzeuge möglich“,<br />
erklärt Tiziana Pro, Global Offer Manager<br />
Solid End Mills bei Sandvik Coromant.<br />
„Unsere einzigartige Sorte S1KU, die speziell<br />
für die anspruchsvolle Bearbeitung von<br />
Nickelbasislegierungen entwickelt wurde,<br />
bietet dank negativer Geometrie eine<br />
enorm zähe Schneidkante. Die sechsschneidige<br />
Geometrie ist für hochproduktives<br />
Besäumen geeignet, die vierschneidige<br />
Geometrie verbessert das Planfräsen<br />
nochmals deutlich. Zudem ist der CoroMill<br />
316 das perfekte Werkzeug für schwer zugängliche<br />
Anwendungen und natürlich für<br />
alle Anwender, die die enorme Flexibilität<br />
eines Wechselkopfsystems benötigen.“<br />
Keramikwerkzeuge haben den großen Vorteil,<br />
dass sie selbst bei den hohen Temperaturen,<br />
die beim Fräsen von warmfesten<br />
Superlegierungen (HRSA) auftreten, ihre<br />
Härte behalten. Dadurch<br />
kann im Vergleich zu Vollhartmetallwerkzeugen<br />
eine 20- bis 30-fach schnellere<br />
Bearbeitungszeit erreicht<br />
werden, was wiederum<br />
ein erhebliches Potenzial<br />
für Produktivitätssteigerungen<br />
eröffnet.<br />
Mit den neuen größeren<br />
Kopfdurchmessern (16 bis<br />
25 mm) können die hohen<br />
Schnittgeschwindigkeiten<br />
nun auch bei der Zerspanung auf<br />
herkömmlichen Bearbeitungszentren erreicht<br />
werden (Spindeldrehzahl von 10.000<br />
bis 18.000 U/min).<br />
Neben Eck- und Planfräsbearbeitungen<br />
können die neuen Schaftfräser zum Taschenfräsen,<br />
zur Spiralinterpolation sowie<br />
zum Eintauchen und Nutenfräsen eingesetzt<br />
werden. Innerhalb des Vollhartmetallwerkzeug-Sortiments<br />
gehört Coro-<br />
Mill 316 zum Sandvik Coromant Optimized<br />
Solutions-Angebot.<br />
weitere Infos: www.sandvik.coromant.com<br />
Der neue CoroMill® 316 mit gelötetem Keramik-Wechselfräskopf<br />
ermöglicht im Vergleich zu Vollhartmetallwerkzeugen<br />
eine produktivere Schruppbearbeitung von ISO S-Werkstoffen.<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 27
Werkzeuge<br />
Werkzeug-Lösungen für Mikrozerspanung und<br />
Langdrehoperationen<br />
Außendurchmesser von 0,1 mm, Einstiche<br />
von 0,5 mm und Vorschübe von 5<br />
µm – willkommen in der Welt der Mikrozerspanung!<br />
Schrauben für Hörgeräte, Wuchtgewichte<br />
für die automatische Armbanduhr<br />
oder Kleinstdrehteile für medizinische<br />
Baugruppen. Zum Herstellen solcher Teile<br />
benötigt man Know-how, präzise Maschinen<br />
und spezielle Werkzeuge. Bei Spantiefen<br />
von bis zu 0,01 mm stellen die Anwender<br />
sehr hohe Anforderungen an die<br />
eingesetzten Werkzeuge. Darunter zählen<br />
glänzende Oberflächen und eine hohe<br />
Maßhaltigkeit der Bauteile durch geringen<br />
Schnittdruck. Horn hat mit dem μ-Finish-<br />
System für die Mikrozerspanung sowie mit<br />
weiteren Werkzeugsystemen und Fertigungsprozessen<br />
für Langdrehmaschinen<br />
passende Lösungen entwickelt.<br />
Die Anforderungen an die Werkzeuge zur<br />
Mikrozerspanung mit Langdrehmaschinen<br />
sind hoch. Durch die zum Teil sehr geringen<br />
Spantiefen müssen die Schneiden sehr<br />
scharf sein, um den Schnittdruck so niedrig<br />
wie möglich zu halten. Durch die schleifscharfen<br />
Schneidkanten steigt jedoch die<br />
Gefahr von Mikroausbrüchen. Schon ein<br />
kleiner Ausbruch im Bereich von wenigen<br />
µm an der Schneidkante wirkt sich negativ<br />
auf die bearbeitete Oberfläche des Werkstücks<br />
aus. Des Weiteren spielt die Oberflächengüte<br />
der Spanfläche eine entscheidende<br />
Rolle. Um Aufbauschneiden entgegenzuwirken,<br />
muss die Spanfläche gute<br />
Gleiteigenschaften vorweisen. Aus diesem<br />
Grund ist sie feinstgeschliffen oder poliert.<br />
Wechselgenauigkeit von 2,5 µm<br />
Das Klemmen der Schneidplatten ist ein<br />
weiterer wichtiger Punkt bei der Werkzeugauslegung.<br />
Bei der Bearbeitung von<br />
Drehteilen mit kleinen Durchmessern muss<br />
die Spitzenhöhe des Werkzeugs exakt vermessen<br />
sein. Schon kleinste Abweichungen<br />
in der Spitzenhöhe wirken sich beim Bearbeiten<br />
von kleinsten Durchmessern negativ<br />
auf die Qualität des Werkstücks aus. Im besten<br />
Fall sollte der Maschinenbediener die<br />
Wendeschneidplatte drehen können, ohne<br />
die Spitzenhöhe neu einstellen zu müssen.<br />
Horn bietet mit dem μ-Finish-System<br />
Wechselgenauigkeiten von +/- 0,0025 mm<br />
beim Drehen der zweischneidigen Platte.<br />
Dies ermöglicht der präzise Umfangsschliff<br />
der Schneidplatte in Verbindung mit dem<br />
stabilen Plattensitz. Darüber hinaus sind<br />
die Anlageflächen des Quadratschaft-Werkzeughalters<br />
ebenfalls geschliffen, was sich<br />
auf die ganzheitliche Präzision des Horn-<br />
Systems auswirkt.<br />
Der Schliff einer scharfen und makellosen<br />
Werkzeugschneide erfordert viel Knowhow.<br />
Schleifscheiben mit feinsten Körnungen,<br />
spezielle neue Schleiftechniken<br />
und ein Mikroskop mit 400-facher Vergrößerung<br />
sind nötig, damit das Werkzeug<br />
im späteren Einsatz die geforderte<br />
Leistung bringt. Dabei unterliegt jede gefertigte<br />
Charge des μ-Finish-Systems einer<br />
100-Prozent-Kontrolle. Wichtige Kriterien<br />
der Qualitätssicherung sind die eng tolerierte<br />
hohe Oberflächengüte der Span-<br />
Breites Wissen<br />
Das Know-how von Horn bezieht<br />
sich nicht nur auf die Schneidwerkzeuge.<br />
Der Werkzeughersteller unterstützt<br />
seine Kunden und Partner auch<br />
mit dem Wissen um die korrekte Anwendung<br />
und die Entwicklung neuer<br />
Werkzeugsysteme und Fertigungsprozesse<br />
für Langdrehoperationen.<br />
Dazu zählen beispielsweise Kompetenzen<br />
bei angetriebenen Aggregaten,<br />
Werkzeughalter für die Rückseitenbearbeitung<br />
und ganze Werkzeugkammlösungen.<br />
und Freiflächen, die Spitzenhöhe und insbesondere<br />
die Schartigkeit der Schneidkante.<br />
Hierbei gilt: Optisch erkennbare Unregelmäßigkeiten<br />
an der Schneidkante<br />
sind bei dem µ-Finish-System schon außerhalb<br />
der Toleranz.<br />
Horn zeigt sich auch für alle gängigen<br />
Langdrehoperationen als Komplettanbieter.<br />
Das umfangreiche Schneidplattenportfolio<br />
lässt sich leicht an die Anforderungen<br />
verschiedener Prozesse beim Langdrehen<br />
anpassen. Es entstanden mit den<br />
Unternehmen Graf Werkzeugsysteme,<br />
Boehlerit und W&F Werkzeugtechnik enge<br />
Partnerschaften, um auch Lösungen für die<br />
Schnittstellen zwischen der Schneidplatte<br />
und der Maschine sowie den Bereich ISO-<br />
Werkzeuge anzubieten.<br />
weitere Infos: www.phorn.de<br />
Horn bietet komplette Werkzeuglösungen für die Anwender.<br />
Das System S274 mit feinstgeschliffenen<br />
Schneiden ermöglicht die präzise Bearbeitung<br />
von Kleinstdrehteilen.<br />
28 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Werkzeuge<br />
Premium-Lösung für das Walzenschleifen<br />
Mit Blick auf den zunehmend wettbewerbsintensiven<br />
Stahlmarkt stellt 3M seine<br />
neue Premium-Walzenschleiflösung<br />
vor: Eine Schleifscheibe mit längerer Lebensdauer,<br />
die schneller schneidet, kühler<br />
läuft und erhebliche Kosteneinsparungen<br />
und Produktivitätssteigerungen erzielt.<br />
Die neue Scheibe wurde entwickelt,<br />
um die extremen Herausforderungen engerer<br />
Profiltoleranzen zusammen mit den<br />
Erwartungen an eine feinere Oberflächenrauhigkeit<br />
zu erfüllen. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Scheiben können mit 3M<br />
Cubitron II Kunstharz-Schleifscheiben 92BC<br />
bis zu 30 Prozent mehr Walzen geschliffen<br />
werden. Eine längere Lebensdauer wird mit<br />
einem bis zu 20 Prozent schnelleren Schnitt<br />
und einer 30 Prozent niedrigeren Zykluszeit<br />
als bei Standardschleifscheiben kombiniert.<br />
3M hat bei der Entwicklung seiner neuen<br />
Schleifscheibe wichtige Markttrends<br />
berücksichtigt, wie z. B. Prozessoptimierung,<br />
Prozesseffizienz, härtere zu schleifende<br />
Materialien sowie die zunehmend<br />
anspruchsvolleren Qualitätsstandards.<br />
Die neuen 3M Cubitron II Kunstharz-Schleifscheiben<br />
92BC unterstützen<br />
durch längere Standzeiten und eine höhere<br />
Schleifleistung die Industrie dabei,<br />
ihre Kosteneinsparungsziele zu erreichen.<br />
Die neuen Schleifscheiben setzen zudem<br />
Kapazitäten frei und helfen, die Schleifzeiten<br />
insgesamt zu reduzieren. Die am<br />
besten geeignete Schleifscheibenspezifikation<br />
hängt von der Zusammensetzung<br />
der Walzen ab. Der Gehalt an Chrom<br />
und anderen Legierungselementen ist ein<br />
wichtiger Faktor bei der Auswahl einer<br />
Schleifscheibenspezifikation. Im Allgemeinen<br />
tragen die karbidbildenden Elemente,<br />
die diese harten Karbide in hochlegierten<br />
Stählen erzeugen, dazu bei, wie<br />
hart die spezifische Stahlsorte zu schleifen<br />
ist. Je härter der Stahl, desto besser<br />
schneidet die neue 3M Cubitron II Kunstharz-Schleifscheibe<br />
92BC im Vergleich zu<br />
anderen konventionellen Lösungen ab.<br />
3M-präzisionsgeformtes Schleifkorn<br />
Herkömmliche Schleifkörner neigen dazu,<br />
sich durch das Metall zu wälzen, was zu<br />
einem Hitzestau im Werkstück und im<br />
Schleifmittel führt. Das wiederum hat einen<br />
langsameren Schnitt und eine kürzere<br />
Lebensdauer zur Folge. Die einzigartigen<br />
3M-präzisionsgeformten Schleifkörner<br />
hingegen, die mit der 3M Mikroreplikationstechnologie<br />
hergestellt werden, bilden<br />
kontinuierlich scharfe Spitzen, die sich<br />
leicht durch das Metall schneiden und somit<br />
kühler und schneller schneiden und<br />
länger halten als herkömmliche Körner.<br />
3M-präzisionsgeformte Schleifkörner können<br />
jetzt in eine bestimmte Richtung ausgerichtet<br />
werden, wodurch die Nutzung<br />
jedes einzelnen ausgerichteten Korns optimiert<br />
wird. Bei den neuen 3M Cubitron<br />
II Kunstharz-Schleifscheiben 92BC hat 3M<br />
festgestellt, dass sich die Körner weniger<br />
in einer bestimmten Zone stapeln, wodurch<br />
Mineralverklumpungen verhindert<br />
werden und eine deutlich bessere Verankerung<br />
der Schleifkörner im Bindungs-system<br />
erreicht wird.<br />
Die neue Kunstharzbindung mit homogener Porenbildung und -verteilung verbessert das<br />
gesamte Kühlsystem drastisch, was sich deutlich positiv auf die Leistung auswirkt. (Foto: 3M)<br />
Die 3M Cubitron II Kunstharz-Schleifscheiben<br />
92BC wurden für die extremen Herausforderungen<br />
enger Profiltoleranzen und feinerer<br />
Oberflächen entwickelt. (Foto: 3M)<br />
Die 3M präzisionsgeformten Schleifkörner,<br />
hergestellt mit der 3M Mikroreplikationstechnologie,<br />
ermöglichen eine effizientere<br />
Schleiflösung. (Foto: 3M)<br />
Neue Harzbindungsformel<br />
Die homogenere Porenstruktur trägt zu<br />
einer drastischen Verbesserung des gesamten<br />
Kühlsystems bei, da die gesamte<br />
Schleifscheibe sofort von der Kühlflüssigkeit<br />
durchflutet und diese von der offenen<br />
Struktur der Scheibe aufgefangen<br />
wird. Selbst bei extremen Abtragsbedingungen<br />
werden die Späne aus dem Kontaktbereich<br />
abtransportiert, wodurch eine<br />
Wärmeentwicklung, die zu thermischen<br />
Schäden führen könnte, verhindert wird.<br />
Der Schleifprozess läuft kühler ab, was<br />
sich deutlich positiv auf die Leistung auswirkt.<br />
Das führt zu einer längeren Lebensdauer<br />
der Scheibe und einer Verbesserung<br />
der Qualität der Werkstücke (frei von<br />
Brandflecken). Feinste Oberflächenrauigkeit<br />
(Ra): bis zu 0,3-0,5 µm wird leicht erreicht<br />
und beibehalten.<br />
weitere Infos: www.3M.de<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 29
Werkzeuge<br />
Der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Uhrenfertigung<br />
Kann die Luxusuhrenindustrie „grün“<br />
werden und Hersteller auf möglichst nachhaltige<br />
Weise aus einigen der härtesten Materialien<br />
der Welt Meisterwerke der Mikrotechnik<br />
fertigen? Die Herausforderung ist<br />
definitiv groß, denn sehr harte Materialien<br />
wie Keramik können die Lebensdauer von<br />
Zerpanungswerkzeugen erheblich verkürzen.<br />
Sandvik Coromant Produktmanager<br />
James Thorpe erklärt, wie fortschrittliche<br />
Werkzeuge wie der Mikrobohrer<br />
CoroDrill® 862 die Verschleißfestigkeit erhöhen<br />
und so eine nachhaltigere Produktion<br />
ermöglichen.<br />
Das vielleicht extremste aktuelle Beispiel<br />
für eine nachhaltige Uhrenherstellung ist<br />
die so genannte „Garbage Watch“ von Vollebak.<br />
Vollebak ist eine äußerst designorientierte<br />
britische Herrenmodemarke,<br />
die Kleidung und Accessoires aus neuen<br />
Materialien mit innovativen Technologien<br />
und Verfahren herstellt. Das Unternehmen<br />
betont, seine Produkte seien „zukunftsweisend“<br />
und gleichzeitig nachhaltig.<br />
Trotz ihres Namens ist die „Garbage<br />
Watch“ ein begehrtes Einzelstück, das bereits<br />
in den wichtigsten Designzeitschriften<br />
der Welt vorgestellt wurde.<br />
„Meine Idee war, eine Uhr aus Elektroschrott<br />
zu fertigen“, sagte Vollebak Mitbegründer<br />
Nick Tidball Anfang dieses Jahres<br />
dem Magazin „Esquire“. In besagtem Artikel<br />
wird auf die Ergebnisse des UN-Berichts<br />
„Global E-waste Monitor“ verwiesen,<br />
wonach im Jahr 2019 weltweit eine<br />
Rekordmenge von 54 Millionen Tonnen<br />
Elektroschrott angefallen ist, was einem<br />
Anstieg von 21 Prozent innerhalb von fünf<br />
Jahren entspricht. Aus diesem Elektroschrott<br />
wurden Edelmetalle im Wert von<br />
1,7 Milliarden US-Dollar zurückgewonnen<br />
– das sind allerdings nur 17 Prozent der<br />
gesamten recycelbaren Menge. Wären<br />
also sämtliche Edelmetalle zurückgewonnen<br />
worden, hätte der Wert gar bei etwa<br />
10 Milliarden US-Dollar gelegen.<br />
Weitere Elektroschrott-Materialien<br />
Diese beeindruckende Zahl zeigt, wie weit<br />
die Industrie bei der vollständigen Verwertung<br />
von recycelbarem Elektroschrott<br />
zurückliegt. Aber es werden Schritte unternommen,<br />
um dies zu ändern, auch von<br />
Uhrenherstellern.<br />
Neben Edelmetallen ist Keramik ein weiteres<br />
wichtiges Elektroschrott-Material. Es<br />
besteht größtenteils aus anorganischen<br />
und nichtmetallischen Bestandteilen, die<br />
durch starke chemische Bindungen verbunden<br />
sind. Keramik ist vollständig recycelbar<br />
und wird bei Uhrendesignern immer<br />
beliebter. Im Vergleich zu Stahl und<br />
Gold ist Keramik laut SwissWatchExpo außergewöhnlich<br />
hart und es eignet sich<br />
insbesondere für die immer beliebter werdenden<br />
schwarzen Uhren.<br />
Der Nachteil von Keramik ist seine schwierige<br />
Bearbeitung. Dies bestätigt eine Studie<br />
der Abteilung für Maschinenbau am<br />
BMS College of Engineering in Karnataka,<br />
Indien. Darin heißt es: „Bei der Bearbeitung<br />
von Keramik mit konventionellen<br />
Techniken treten Oberflächenbeschädigungen,<br />
übermäßiger Werkzeugverschleiß<br />
und Kantenausbrüche auf.“ Und<br />
weiter: „Nicht-konventionelle Verfahren<br />
wie das Funkenerodieren (EDM) und die<br />
Abrasiv-Wasserstrahl-Bearbeitung sind<br />
durch eine schlechte Oberflächengüte<br />
bzw. ein übermäßiges Auftreten von unerwünschten<br />
Vertiefungen gekennzeichnet.“<br />
Der Bericht des BMS College nennt hohe<br />
Maßgenauigkeit und die Minimierung von<br />
Kollateralschäden wie Oberflächenrisse<br />
als die größten Herausforderungen bei<br />
der Bearbeitung von Keramik – und beide<br />
Probleme sind einer nachhaltigen Produktion<br />
nicht zuträglich. Wie also können Uhrenhersteller<br />
diese Probleme erfolgreich<br />
adressieren?<br />
Bohren in Keramik<br />
Die Antwort: mit verschleißfesteren Werkzeugen.<br />
Sandvik Coromant hat sein Werkzeugangebot<br />
weiterentwickelt und zwei<br />
neue Mikrobohrer-Familien in sein Sortiment<br />
aufgenommen: CoroDrill 462 mit<br />
-XM-Geometrie und CoroDrill 862 mit<br />
-GM-Geometrie bieten ein breites Spektrum<br />
an Durchmessern und Längen. Beide<br />
Werkzeuge eignen sich für die Präzisionsbearbeitung<br />
in der Kleinteileindustrie<br />
und ermöglichen eine nachhaltige Performance.<br />
Keramik ist zwar schwer zu bearbeiten, wird aber häufig für die Herstellung von den immer<br />
beliebter werdenden schwarzen Luxusuhren eingesetzt.<br />
CoroDrill 462 und CoroDrill 862 überzeugen<br />
sowohl mit einer hohen Verschleißfestigkeit<br />
als auch bei der Bearbeitung<br />
von anspruchsvollen Materialien wie ISO<br />
P, M, K, N, S, O und H. Zudem gibt es die<br />
Option, die Mikrobohrer mit einer Schneide<br />
mit einem Einsatz aus polykristallinem<br />
Diamant (PKD) zu bestücken. Bei erfolgreichen<br />
Tests mit solchen PKD-Bohrern<br />
an Mikroteilen aus Platin hat Sandvik<br />
Coromant festgestellt, dass PKD bis zu<br />
hundertmal verschleifester als Vollhartmetall<br />
ist. Außerdem arbeiten PKD-Werkzeuge<br />
noch präziser und können engere<br />
Toleranzen einhalten als Vollhartmetallwerkzeuge.<br />
30 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Werkzeuge<br />
Schmale Abstech-<br />
Schneideinsätze sparen<br />
Kosten!<br />
Innovativer Werkzeughalter mit<br />
2 Plattensitzen zum Ab- und<br />
Einstechen. Schmale Breiten von<br />
0,6 - 1,2 mm.<br />
Passend für Langdrehautomaten.<br />
Einfache und schnelle<br />
Schneidenwechsel ohne Rüstzeit.<br />
Die Leistung des CoroDrill® 862 mit -GM-Geometrie kann durch eine Schneide mit PKD-Einsatz<br />
nochmals verbessert werden.<br />
Hohe<br />
Kosteneinsparung<br />
-<br />
keine<br />
Rüstzeit<br />
Werkzeuge im Test<br />
Die Mikrobohrer eignen sich auch für die<br />
Bearbeitung von Keramik und halbgebrannten<br />
Keramiken. In einem Test wurde<br />
ein CoroDrill 862 mit Schneide mit<br />
PKD-Einsatz in einem horizontalen Bearbeitungszentrum<br />
eingesetzt, um 8,38<br />
mm tiefe Sacklöcher in ein Aluminiumoxid-Keramikwerkstück<br />
ohne irgendwelche<br />
Ausbrüche zu bohren. Dieses feinkeramische<br />
Material verfügt über eine hohe<br />
chemische und physikalische Stabilität. Der<br />
Bohrer wurde mit einem Durchmesser (Dc)<br />
von 1,70 mm, einer Schnittgeschwindigkeit<br />
(vc) von 53 m/min und einem Vorschub (fn)<br />
von 0,025 mm/z betrieben.<br />
Im Ergebnis konnten 933 Bohrungen hergestellt<br />
werden und sowohl die Qualität<br />
der Bohrungen als auch die Werkzeugstandzeit<br />
des Werkzeugs stachen heraus.<br />
Aufgrund der enormen Langlebigkeit des<br />
CoroDrill 862 konnte der Kunde mit dem<br />
CoroDrill 862 mit Schneide mit PKD-Einsatz<br />
dauerhafte, zuverlässige und vorhersehbare<br />
Leistung erzielen, die besser zur<br />
Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens<br />
passt. Die Sandvik Coromant-Ingenieure<br />
empfehlen PKD auch allen Unternehmen,<br />
die Mikrobohrungen in schwer<br />
zu bearbeitenden Materialien wie Titan,<br />
Aluminium und Glas vornehmen.<br />
Darüber hinaus darf nicht nur bei makroskopischen<br />
Anwendungen, sondern auch<br />
bei mikroskopischen Bearbeitungen wie<br />
der Uhrenfertigung die Bedeutung des<br />
Kühlmittels nicht unterschätzt werden.<br />
Beim Tieflochbohren mit Mikrowerkzeugen<br />
ist die Qualität der Kühlmittelzufuhr<br />
entscheidend, um die Späne effektiv abzuführen.<br />
Fazit<br />
Die Eigenschaften und die Leistung von<br />
PKD-Einsätzen für eine verlängerte Werkzeugstandzeit<br />
zeigen, dass die Schneiden<br />
die Herausforderungen bei der Bearbeitung<br />
von extrem harten Materialien<br />
wie Keramik meistern. Das erweiterte<br />
CoroDrill Werkzeugangebot von Sandvik<br />
Coromant zeigt, dass produktivere und<br />
nachhaltigere Fertigungsprozesse möglich<br />
sind und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren<br />
Uhrenfertigung leisten können.<br />
weitere Infos: www.sandvik.coromant.com<br />
Einfacher und schneller<br />
Schneidenwechsel von beiden<br />
Seiten des Werkzeuges<br />
• 0,6 und 0,8 mm<br />
Schneidenbreite für 10 mm<br />
Bauteildurchmesser<br />
• 1,0 und 1,2 mm Schneidenbreite<br />
für 16 mm Bauteildurchmesser<br />
• In Abstufungen von 0,2 mm<br />
0.6mm<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 31<br />
www.iscar.com
Bearbeitungsprozesse<br />
In höchsten Tönen<br />
Seit Jahrzehnten international bekannt<br />
ist die Manufaktur Breslmair Wien. Nicht<br />
nur bei Spitzenmusikern gelten die hier<br />
erzeugten Mundstücke für Blechblasinstrumente<br />
dank ihrer nahezu uneingeschränkten<br />
Individualisierungsmöglichkeiten<br />
als Nonplusultra, wenn es um ausgewogenen<br />
Klang und bestmögliche Haptik<br />
geht. Der Familienbetrieb erzeugt pro<br />
Jahr weit mehr als 20.000 Mundstücke<br />
nach allerhöchsten Qualitätskriterien –<br />
deshalb verlässt man sich bei der Metallbearbeitung<br />
auf die Werkzeuge von<br />
Boehlerit, die kompromisslose Performance<br />
bei hohen Standzeiten zu einem hervorragenden<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.<br />
Ein überaus begabter Techniker und ein leidenschaftlicher<br />
Musiker – wen überrascht<br />
es, dass der Firmengründer der heutigen<br />
Breslmair KG mit diesen Attributen bedacht<br />
wird? Doch der Reihe nach, denn das berufliche<br />
Wirken des 1914 geborenen Karl<br />
Breslmair Senior begann eigentlich „rein<br />
technisch“ als Maschinenbauer. Nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg, 1954, gründete er sein<br />
eigenes Unternehmen in Sommerein (Niederösterreich),<br />
eine Reparaturwerkstätte<br />
für landwirtschaftliche Maschinen. Aufbauend<br />
auf seiner Expertise als Techniker<br />
und seinem guten Netzwerk, wurde er 1959<br />
vom damals neuen Forschungszentrum Seibersdorf<br />
als Werkstättenleiter<br />
engagiert. Dieser<br />
Schritt verschaffte<br />
Karl Breslmair Senior,<br />
dank des nun gesicherten<br />
Einkommens, mehr<br />
Raum für seine eigentliche<br />
Leidenschaft: die<br />
Musik und den Geigenbau.<br />
Zufall führt zu<br />
Geschäftsidee<br />
Vielfalt für jeden Anspruch: Kleiner Ausschnitt aus dem Lieferprogramm<br />
an Mundstücken für Blechblasinstrumente. (Fotos:<br />
www.martingold.at)<br />
Der Schritt zu Blasinstrumenten<br />
und im Speziellen<br />
zu deren Mundstücken<br />
war damit natürlich<br />
noch nicht vollzogen. Er ist vielmehr<br />
einem erzählenswerten Zufall im Jahre<br />
1968 zu verdanken. Wolfgang Higatsberger,<br />
Professor an der TU Wien und Leiter<br />
des Atomforschungszentrums Seibersdorf,<br />
war befreundet mit Prof. Helmut Wobisch,<br />
seines Zeichens gemeinsam mit Prof. Josef<br />
Levora Erster Trompeter der Wiener Philharmoniker.<br />
Die beiden „teilten“ sich ein<br />
besonderes altes Trompetenmundstück<br />
aus dem Fundus des Orchesters, dessen<br />
Herkunft nicht restlos geklärt, dessen<br />
haptische und klangliche Eigenschaften<br />
aber überragend waren. Mehrere<br />
Versuche, es nachzubauen, waren allerdings<br />
bereits gescheitert, denn vieles<br />
aus dem Know-how der „alten“ Instrumentenbauer<br />
aus der Zeit um und vor<br />
1900 war zwischenzeitlich verloren gegangen.<br />
Wolfgang Higatsberger trug daher<br />
den Wunsch der Musiker, dieses Mundstück<br />
zu vervielfältigen, an Karl Breslmair<br />
Senior heran. Den Geigenmusiker, der<br />
Blechblasinstrumente zugegebenermaßen<br />
wenig schätzte, reizte die Anfrage der renommierten<br />
Wiener Philharmoniker sehr<br />
– er analysierte, tüftelte, konstruierte und<br />
produzierte schließlich einige Prototypen,<br />
Die neue FN-Geometrie von Boehlerit eignet sich dank des optimierten<br />
Spanbruchs auch für geringere Vorschübe hervorragend.<br />
Bei Breslmair kommt unter anderem die Sorte VCGT 160402 FN<br />
BWN10T zum Einsatz.<br />
Das Um und Auf bei den Mundstücken ist die maximale Oberflächenqualität.<br />
Der wichtigste Schritt dabei ist höchste Konturtreue<br />
beim Drehen.<br />
32 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Bearbeitungsprozesse<br />
die er anschließend weisungsgemäß an der<br />
Bühnentür der Wiener Staatsoper abgab.<br />
Das mit Spannung erwartete Urteil der<br />
Spitzenmusiker war eindeutig: Breslmair<br />
hatte es geschafft, das alte Mundstück mit<br />
all seinen außergewöhnlichen Qualitäten<br />
nachzubauen – es wurde dem berühmten<br />
Wiener Klangstil in jeder Hinsicht gerecht.<br />
Fortan wurden von Karl Breslmair Senior<br />
Mundstücke gebaut, dank der erworbenen<br />
Kenntnisse nicht nur für Trompeten,<br />
sondern auch für andere Blechblasinstrumente<br />
– stets in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Orchestermusikern, die sich über<br />
die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten<br />
der Individualisierung freuten. Die Produktion<br />
der Mundstücke übersiedelte recht<br />
rasch nach Sommerein, wo Karl Breslmair<br />
Senior, auch unterstützt durch die wachsende<br />
internationale Nachfrage, eine gut<br />
ausgestattete Werkstätte einrichtete.<br />
An die internationale Spitze<br />
Karl Breslmair Junior, schon früh künstlerisch,<br />
musikalisch und nicht zuletzt technisch<br />
interessiert, trat nach dem überraschenden<br />
Tod seines Vaters 1985 in dessen<br />
Fußstapfen. Neben seinem Hauptberuf<br />
als Fluglotse führte der frühere Student<br />
an der Akademie der Bildenden Künste<br />
die Produktion der Mundstücke fort und<br />
brachte seinen Fleiß, sein akribisches Denken,<br />
seinen Sinn für Ästhetik und schließlich<br />
seine Fähigkeiten in der Metallbearbeitung<br />
in das Familienunternehmen ein.<br />
Damit einher ging ein Modernisierungsschub,<br />
zum Beispiel mit der Beschaffung<br />
der ersten NC-gesteuerten Drehbank 1994,<br />
die gänzlich neue Möglichkeiten in Sachen<br />
Qualität und Quantität eröffnete. 2010 fiel<br />
der Startschuss für einen umfangreichen<br />
Werkstättenerweiterungsbau. Ein Jahr zuvor,<br />
mit der Umwandlung<br />
des Unternehmens in eine<br />
Kommanditgesellschaft,<br />
übernahm sein Sohn Lukas<br />
Breslmair, nun schon in<br />
dritter Generation als Geschäftsführer<br />
das Unternehmen.<br />
Auch er absolvierte<br />
nach einer fachspezifischen<br />
HTL-Ausbildung<br />
einige Jahre außerhalb des<br />
Familienbetriebs, unter anderem<br />
in der F&E-Abteilung<br />
eines Unternehmens<br />
der Automotive-Branche,<br />
ehe er nach Sommerein<br />
zurückkehrte und so, gemeinsam<br />
mit dem aktuell<br />
vorangetriebenen Fachhochschulstudium,<br />
die optimalen<br />
Grundlagen für die<br />
Fortführung der österreichischen,<br />
traditionsreichen,<br />
bodenständigen und innovativen<br />
Mundstückmanufaktur<br />
gelegt hat.<br />
Unbezahlbares Know-how<br />
Der Werkstoff Messing bietet die besten Voraussetzungen für ein optimales<br />
Klangbild. Sämtliche Bearbeitungsschritte erfolgen im Hause<br />
Breslmair.<br />
Doch was macht das perfekte Mundstück<br />
aus? „Es ist eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Faktoren und Eigenschaften,<br />
die den Klang beeinflussen“, erklärt Karl<br />
Breslmair Junior. Neben der optimalen Dimensionierung<br />
und Formgebung geht es<br />
um ausgewogene Aerodynamik und perfekte<br />
Strömungstechnik. Das Mundstück<br />
selbst schwingt beim Spielen des Instrumentes<br />
mit und beeinflusst so den Klang.<br />
Zu berücksichtigen ist auch, welche Musik<br />
gespielt wird: eine Symphonie oder Jazz?<br />
Zudem muss die Haptik berücksichtigt<br />
werden, da Lippen unterschiedlich und<br />
die Anforderungen<br />
der Musiker daher<br />
höchst individuell<br />
sind. Man könnte<br />
sogar so weit gehen,<br />
zu sagen: Damit<br />
das Blasmusikinstrument<br />
funktioniert,<br />
muss das<br />
Mundstück individualisiert<br />
werden.<br />
Karl Breslmair Junior:<br />
„Wer ein Instrument<br />
erlernen<br />
will und das häu-<br />
Dank bester Erfahrungen seit Jahrzehnten bei Breslmair im<br />
Einsatz: Drehwerkzeuge von Boehlerit.<br />
fig beigefügte, einfache<br />
Mundstück<br />
verwendet, begibt<br />
sich in Gefahr, nach kurzer Zeit aufzugeben,<br />
wenn Ansatz, Klang, Luftbedarf etc.<br />
nicht auf die Person abgestimmt werden.“<br />
Mit einer breit angelegten Palette an unterschiedlichen<br />
Standardmodellen kann<br />
das Unternehmen aus Sommerein bereits<br />
viele dieser Anforderungen abdecken.<br />
Daneben gehören Sonderanfertigungen<br />
zum täglichen Geschäft und nehmen mit<br />
etwa 30 Prozent der gesamten Produktion<br />
einen großen Stellenwert ein. „Wir orientieren<br />
uns an der internationalen Spitze,<br />
denn bei uns gehen seit über 50 Jahren<br />
die weltbesten Blasmusiker aus und<br />
ein. Jeder von ihnen hinterlässt einen Fußabdruck.“<br />
So überrascht es wenig, dass<br />
zu den Kunden auch renommierte Instrumentenbauer<br />
zählen.<br />
Produktion ohne Ausschuss<br />
Die Breslmair-Mundstücke bestehen in aller<br />
Regel aus Standard-Messing, da Analysen<br />
ergeben haben, dass dieses Material<br />
im Vergleich zu diversen Legierungen<br />
das beste Klangbild ergibt. Es wird gedreht,<br />
gebohrt, geschliffen, poliert, gereinigt<br />
und oberflächenveredelt – stets im<br />
Hause Breslmair. Ganz im Sinne des hohen<br />
Qualitätsanspruchs sagt Lukas Breslmair:<br />
„Wir wollen uns keinen Ausschuss leisten.<br />
Dementsprechend legen wir höchste<br />
Maßstäbe an die Werkzeuge.“ Beim Drehen<br />
greift die Familie Breslmair seit jeher<br />
auf Produkte von Boehlerit zurück, mit de-<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 33
Bearbeitungsprozesse<br />
Grundlage für die Neuentwicklung waren<br />
vor allem die steigenden Kundenanforderungen<br />
der Werkzeughersteller.<br />
Bis heute nutzen viele Werkzeugbauer<br />
das Verfahren des Draht- oder Scheibenerodierens,<br />
um z. B. feinste, filigrane<br />
Konturen an komplexen Werknen<br />
schon der Senior während seiner Tätigkeit<br />
im Forschungszentrum Seibersdorf<br />
beste Erfahrungen machte. Das setzt sich<br />
bis heute fort. „Wir freuen uns als österreichischer<br />
Betrieb nach wie vor, auf die<br />
Werkzeuge eines österreichischen Herstellers<br />
zurückgreifen zu können“, so Lukas<br />
Breslmair. Zum Einsatz kommen Standard-Dreh-Wendeschneidplatten<br />
für NE-<br />
Metalle mit der neuen FN-Geometrie, welche<br />
aktuell das Programm für das Aluminiumdrehen<br />
ergänzt und sich dank des<br />
optimierten Spanbruchs auch für geringere<br />
Vorschübe hervorragend eignet.<br />
„Man muss bedenken: Bei der Firma<br />
Breslmair geht es weniger um das Einhalten<br />
von Taktzeiten oder das Maximieren<br />
von Stückzahlen, das Um und Auf ist die<br />
Qualität. Und zwar ab dem ersten Werkstück“,<br />
weiß Markus Bittermann, Vertrieb<br />
Boehlerit. „Und diese Anforderungen erfüllen<br />
unsere Werkzeuge konstant und<br />
prozesssicher.“ Ergänzt wird das Spektrum<br />
durch Sonderwerkzeuge der Boehlerit-<br />
Partnerunternehmen Paul Horn und<br />
TiroTool, die sich ebenfalls durch höchste<br />
Qualität auszeichnen – eine Folge von Erfahrung,<br />
Know-how und Kompetenz in<br />
der Realisierung individueller Kundenwünsche.<br />
„Hier sind wir bestens aufgestellt,<br />
wenn es um Spezialwerkzeuge auch<br />
für kleine Stückzahlen geht“, ergänzt<br />
Bittermann.<br />
Im Übergang von zweiter zu dritter Generation sind Vater und Sohn als kongeniale Partner<br />
ein Team. Vater Karl Breslmair Junior, Sohn Lukas Breslmair und Markus Bittermann, Vertrieb<br />
Boehlerit (Mitte).<br />
Beste Oberflächenqualität<br />
Die hohen erreichbaren Standzeiten und<br />
maximale Präzision in der Drehbearbeitung<br />
sind es auch, die Lukas Breslmair<br />
an Boehlerit-Werkzeugen schätzt, denn<br />
„je näher wir beim Drehen an der geforderten<br />
Kontur bleiben, desto kleiner ist<br />
der Bedarf, anschließend zu schleifen. Das<br />
steigert die Qualität des Produkts, denn<br />
unsere Mundstücke müssen zu 100 Prozent<br />
so aussehen, wie sie im CAD-Programm<br />
gezeichnet wurden, wir dulden<br />
hier keinerlei Abweichung. Müssten wir<br />
nach dem Drehen umfassend Schleifen,<br />
würde dieser geometrisch schwierig kontrollierbare<br />
Prozess unseren Bemühungen<br />
entgegenstehen und zudem unnötig<br />
Zeit kosten.“ Überhaupt ist die Familie<br />
Breslmair sehr kritisch, wenn es um Anschaffungen<br />
für das Unternehmen geht<br />
und prüft sehr genau, ob es ihren Bedürfnissen<br />
entspricht, den Preis wert ist und<br />
tatsächlich den erwarteten Nutzen bringt.<br />
Mit Boehlerit wurde ein Partner gefunden,<br />
der diese hohen Ansprüche erfüllen kann,<br />
wohl weil er selbst höchste Ansprüche an<br />
seine Werkzeuge stellt – und das zu einem<br />
ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Zudem profitiert Breslmair von der<br />
hervorragenden persönlichen Betreuung<br />
und der regionalen Nähe zweier österreichischer<br />
Unternehmen. Karl Breslmair Junior:<br />
„Anrufen, Werkzeug bestellen und es<br />
in aller Regel am nächsten Tag in Händen<br />
halten – das schätzen wir.“<br />
weitere Infos: www.breslmair.com<br />
www.boehlerit.com<br />
Laserbearbeitung<br />
Erstmals realisierbar: Werkzeuge bis 355 mm Durchmesser<br />
Die Bearbeitung von Werkzeugen für die<br />
Holzindustrie wie etwa Sägeblätter, Fräswerkzeuge,<br />
Zerspaner, Fügefräser oder<br />
Formfräser und von Werkzeugen, wie sie<br />
in der E-Mobility z. B. für die Stator-Fertigung<br />
Anwendung finden, erreicht unter<br />
Einsatz der LASERTEC 50 PrecisionTool<br />
ein neues Niveau. Erstmals lassen sich jetzt<br />
auch Werkzeuge mit Durchmessern von<br />
355 mm bearbeiten. DMG MORI ermöglicht<br />
damit auch all jenen Werkzeugherstellern<br />
einen Wechsel weg von der konventionellen<br />
hin zur Laserbearbeitung, die größere<br />
Werkzeuge im Portfolio haben. Das Plus:<br />
Die Laserfertigung ist um ein Vielfaches effizienter<br />
als das klassische Erodieren und<br />
lässt sich durch ein automatisiertes Palettenhandling<br />
unkompliziert automatisieren.<br />
Variantenreich und vielfältig: Werkzeugpaletten<br />
für die LaserTec.<br />
34 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Bearbeitungsprozesse<br />
Reduktion der Schneidkantenschartigkeit<br />
um das Zweifache. Darüber hinausgehend<br />
verringert sich auch die Bearbeitungszeit<br />
und beträgt zum Beispiel statt<br />
90 Minuten beim Drahterodieren jetzt nur<br />
noch ca. 35 Minuten beim Lasern. Dank definierter<br />
Schneidkantenradien und geringster<br />
Schartigkeit können Werkzeughersteller<br />
ihren Kunden künftig bis zu 40 Prozent<br />
höhere Werkzeugstandzeiten und damit<br />
mehr Effizienz garantieren. Und das, bei bis<br />
zu 56 Prozent reduzierten Stückkosten gegenüber<br />
dem Erodieren.<br />
LASERTEC 50 PrecisionTool & PH 50: Leistungsstarkes Couple für kleine Flächen.<br />
zeugen zu realisieren. Das Problem:<br />
Diamant kann nicht erodiert werden, lediglich<br />
das Bindematerial wird abgetragen.<br />
Hier setzt DMG MORI mit der LA-<br />
SERTEC 50 PrecisionTool Akzente und löst<br />
damit gleichzeitig das Dilemma schwer erodierbarer<br />
polykristalliner Diamant-Typen<br />
(PKD) und begrenzter Eckradien. Ebenfalls<br />
für viele Werkzeughersteller relevant: Die<br />
Werkzeugauslegung ist jetzt deutlich flexibler,<br />
da bei der Laserbearbeitung mehr<br />
Schneiden auf gleichem Durchmesser möglich<br />
sind, ohne eine Kollision zu erzeugen.<br />
Zusätzlich erwähnenswert: Diamant und<br />
Bindemittel lassen sich jetzt gleichermaßen<br />
gut lasern und selbst grobkörniges PKD<br />
stellt keine Hürde mehr dar. Zusätzlich können<br />
sich Anwender bei der LASERTEC 50<br />
PrecisionTool auf einen frei wählbaren<br />
Schneidkantenradius und die einfache Bewältigung<br />
selbst hochkomplexer Geometrien<br />
freuen.<br />
Werkzeughersteller, die künftig lasern statt<br />
erodieren, dürfen zudem mit mehr Performance<br />
rechnen: Bisher ließen sich beste Ergebnisse<br />
an komplexen Werkzeugen fast<br />
ausschließlich durch zwei bis drei Erodier-<br />
Zyklen erreichen. Die in der LASERTEC 50<br />
PrecisionTool integrierte High Speed Mode<br />
3.0-Technologie erreicht – verglichen zu<br />
klassischen Bearbeitungsverfahren – eine<br />
Stichwort Effizienz: Mit dem PH 50 – dem<br />
kompaktesten und kosteneffizientesten<br />
Palettenhandling von DMG MORI – automatisieren<br />
Werkzeughersteller, aber<br />
auch andere Anwender der LASERTEC 50<br />
Precision-Tool ihre Bearbeitungsprozesse<br />
und heben sich durch mehr Performance<br />
vom Wettbewerb ab. Die Kombination aus<br />
LASERTEC 50 PrecisionTool und PH 50<br />
kommt – verglichen mit anderen Automatisierungslösungen<br />
– mit wenig Fläche<br />
(2,7 m 2 ) aus; optimal für alle Unternehmen,<br />
die auf kleinem Raum ihren Automatisierungsgrad<br />
erhöhen möchten.<br />
Basis der PH 50 ist eine Konstruktion mit<br />
drei NC-gesteuerten Achsen. Neben ihrer<br />
Präzision bietet das kompakte Palettenhandling-System<br />
enorme Flexibilität und<br />
kann neben der LASERTEC 50 PrecisionTool<br />
auch an weitere Bearbeitungszentren angebunden<br />
werden. Das PH 50 kann die<br />
LASERTEC 50 PrecisionTool mit bis zu 30<br />
Paletten versorgen. Das maximale Werkstückgewicht<br />
inklusive Palette liegt – unter<br />
Berücksichtigung des Paletten Eigengewichts<br />
– für das PH 50 bei 70 kg; die LA-<br />
SERTEC 50 PrecisionTool allein erlaubt 30 kg.<br />
Gesteuert wird das Palettenhandling unter<br />
Zuhilfenahme des PALLET MASTER direkt<br />
über die Maschinensteuerung. Die<br />
Kombination aus PH 50 und LASERTEC 50<br />
PrecisionTool ermöglicht einen kosteneffizienten<br />
Einstieg in die automatisierte Bearbeitung<br />
eines breiten Werkzeugspektrums.<br />
Neben den eingangs erwähnten Werkzeugtellern<br />
für die Holzverarbeitung und<br />
die Elektromobilität ist Lasern auch dort<br />
die Technologie der Zukunft, wo superscharfe<br />
Schneiden (optische Industrie),<br />
Negativfasen an CBN Werkzeugen (Gussbearbeitung)<br />
oder branchenspezifische<br />
Schneidkantenverrundungen (Compositeoder<br />
Holzbearbeitung) gefragt sind.<br />
Funktionales Multitalent.<br />
weitere Infos: www.dmgmori.com<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 35
Bearbeitungsprozesse<br />
Additive oder substitutive Fertigungsverfahren?<br />
Die neue Philosophie der Zerspanung<br />
Mit der Weiterentwicklung des 3-D-<br />
Drucks und Fortschritten bei den verwendeten<br />
Materialien ist die additive Fertigung<br />
zu einer effizienten Hightech-Methode<br />
für die Herstellung von Werkzeugen<br />
und Bauteilen geworden. In Expertenkreisen<br />
wird lebhaft darüber diskutiert, in welchem<br />
Ausmaß der 3-D-Druck die substitutive<br />
CNC-Bearbeitung beeinflussen wird:<br />
Ein philosophischer Diskurs über die Zukunft<br />
der Zerspanung.<br />
Die Einführung des 3-D-Drucks bei der<br />
Herstellung von Prototypen hat die Produktentwicklung<br />
erheblich verbessert. Sie<br />
ist schneller und wirtschaftlicher geworden.<br />
Damit wird diese Technologie bereits<br />
als Alternative zur CNC-Bearbeitung gehandelt.<br />
Dieser Ansatz sollte jedoch hinterfragt<br />
werden, und es gilt zu klären, ob der<br />
3-D-Druck die maschinelle Fertigung in der<br />
Smart Factory komplett verdrängen kann.<br />
Die Antwort der Experten von ISCAR: „Trotz<br />
positiver Zukunftsaussichten des 3-D-<br />
Drucks kann er die CNC-Bearbeitung als<br />
dominierende Technologie für die Herstellung<br />
von Metallbauteilen nicht vollständig<br />
ersetzen. Es besteht jedoch kein Zweifel<br />
daran, dass die additive Fertigung (AM)<br />
erhebliche Auswirkungen auf eine ganze<br />
Reihe von Produktionsverfahren haben<br />
wird“, skizziert Erich Timons, CTO von<br />
ISCAR Germany. Beide Technologien erzeugen<br />
die Geometrie eines Bauteils, indem<br />
sie den zu bearbeitenden Werkstückstoff<br />
Schicht für Schicht formen. Doch:<br />
Welches der Verfahren ist effektiver? Und<br />
wie wird sich die Kombination beider Lösungen<br />
künftig konkret auf die Produktion<br />
auswirken? Um diese Fragen zu beantworten,<br />
müssen die Hauptmerkmale von 3-D-<br />
Druck und CNC-Bearbeitung genau beleuchtet<br />
werden. Dazu zählen Werkstückstoffe<br />
und deren physikalische Eigenschaften,<br />
erzeugte Formen und die Präzision der<br />
Bearbeitung.<br />
Nichtmetallische Werkstoffe dominant<br />
im 3-D-Druck<br />
Metalle sind die wichtigsten Werkstückstoffe<br />
in der CNC-Bearbeitung. Im 3-D-<br />
Druck dominieren trotz eines deutlich gestiegenen<br />
Anteils von Metallen nach wie<br />
vor nichtmetallische Werkstoffe. „Gleichzeitig<br />
haben die Fortschritte in der Pulvermetallurgie<br />
den Druck von Teilen aus<br />
schwer zu bearbeitenden Materialien wie<br />
Superlegierungen auf Nickelbasis ermöglicht.<br />
Dies eröffnet neue Perspektiven für<br />
die additive Fertigung“, sagt Timons<br />
Auch die Physik spielt eine<br />
wichtige Rolle: Metalle sind<br />
isotrop. Das heißt, sie weisen<br />
in allen Richtungen die<br />
gleichen physikalischen Eigenschaften<br />
auf. Im Gegensatz<br />
dazu sind 3-D-gedruckte<br />
Produkte anisotrop: Beispielsweise<br />
kann ihre Festigkeit<br />
in horizontaler Richtung<br />
höher sein als in vertikaler.<br />
Das Strukturverhalten, die<br />
Steifigkeit und die Zuverlässigkeit<br />
von Bauteilen aus<br />
isotropen Metallen lässt<br />
sich präzise berechnen. Bei<br />
3-D-Druckprodukten ist es<br />
hingegen schwieriger, genaue<br />
Vorhersagen zu treffen.<br />
Nicht zuletzt deswegen<br />
schreitet die Einführung<br />
von AM bei der Herstellung<br />
von Schlüsselelementen<br />
aus Metall eher<br />
langsam voran: Die CNC-<br />
Bearbeitung ist das vorherrschende<br />
Verfahren bei<br />
der Produktion kritischer<br />
Bauteile.<br />
Vor- und Nachteile beider<br />
Verfahren<br />
Die CNC-Bearbeitung ist<br />
vor allem dadurch eingeschränkt,<br />
dass der Zugang<br />
eines Schneidwerkzeugs<br />
zur zu bearbeitenden<br />
Oberfläche begrenzt<br />
ist. Anders der 3-D-Druck:<br />
Dieser ist flexibler und erweitert<br />
die Möglichkeiten<br />
bei der Herstellung komplexer<br />
Formen beträchtlich.<br />
Der Metallabtrag durch<br />
Zerspanung ermöglicht die<br />
Bearbeitung von Bauteilen<br />
mit einem großen Abmessungs-Spektrum.<br />
Der 3-D-<br />
Druck ist da wesentlich limitierter:<br />
Prinzipiell kann<br />
ein großformatiges Bauteil additiv hergestellt<br />
werden. Hier bietet es sich an, das Teil<br />
in mehrere kleinere Komponenten aufzuteilen<br />
und diese anschließend zusammen<br />
zu fügen. „Dieses Verfahren verlängert die<br />
Nach Einschätzung von ISCAR wird der 3-D-Druck die CNC-<br />
Bearbeitung auf absehbare Zeit nicht vollständig ersetzen.<br />
Ein gutes Beispiel für die Synergie zwischen 3-D-Druck und<br />
CNC-Bearbeitung ist die komplexe Konfiguration spezieller<br />
Werkzeuge mit Wendeschneidplatten.<br />
36 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Bearbeitungsprozesse<br />
Produktionszeit jedoch erheblich und wirft<br />
zudem die Frage nach der geforderten Festigkeit<br />
und Steifigkeit auf“, gibt der CTO<br />
zu bedenken.<br />
3-D-Drucker erzielen aktuell eine Maßgenauigkeit<br />
von 0,25 Millimetern. Die CNC-<br />
Bearbeitung ist wesentlich präziser und erzielt<br />
mindestens zwei- bis dreifach engere<br />
Toleranzen. Das Verfahren arbeitet zudem<br />
wiederholgenauer und erzeugt höhere<br />
Oberflächengüten. Zu beachten sind auch<br />
die Themen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.<br />
Ein 3-D-Drucker ist deutlich günstiger<br />
als eine moderne CNC-Maschine. Bei<br />
der CNC-Bearbeitung fallen zudem Späne<br />
an, die recycelt werden müssen. Beim 3-D-<br />
Druck entsteht dagegen weniger Abfall,<br />
der Werkstückstoff wird effizient genutzt,<br />
und der Energieaufwand ist geringer.<br />
Der Endform sehr nahe<br />
Bei der Metallverarbeitung entstehen<br />
durch additive Fertigung präzise Werkstücke,<br />
die der gewünschten Endform sehr<br />
nahekommen. Die Herstellung komplexer<br />
Bauteile erfordert eine CNC-Bearbeitung<br />
mit minimalem Werkstoffabtrag sowie hoher<br />
Präzision und Oberflächenqualität.<br />
„3-D-Druck ermöglicht schnelle und präzise<br />
Prototyping-Ergebnisse und verkürzt<br />
so wertvolle Produktionszeit, um die optimale<br />
Lösung zu erzielen“, sagt Timons, der<br />
CTO von ISCAR Germany. „3-D-Druckverfahren<br />
sind aber kein Ersatz für die CNC-Bearbeitung,<br />
vielmehr ergänzen sie die Bearbeitungsprozesse.“<br />
Es gibt bereits Maschinen<br />
auf dem Markt, die eine präzise mehrachsige<br />
Zerspanung mit 3-D-Druck kombinieren<br />
– integriert in einer Anlage.<br />
Der Einsatz von 3-D-Druck für die Herstellung<br />
von Bauteilen wirkt sich insbesondere<br />
auf Fräswerkzeuge aus, die komplexe Teile<br />
formen und steigende Anforderungen an<br />
Effizienz und Präzision erfüllen müssen.<br />
Um optimale Zeitspanvolumen bei geringen<br />
Aufmaßen umzusetzen, kommen in<br />
der Praxis oft Hochgeschwindigkeits-Bearbeitungen<br />
(HSM) mit hohen Vorschüben<br />
und Drehzahlen zum Einsatz. Dies erfordert<br />
präzise Schneidwerkzeuge, die eine<br />
prozesssichere Zerspanung mit möglichst<br />
wenig Bearbeitungsdurchgängen und<br />
sehr guter Oberflächenqualität erlauben.<br />
So wie die Vollhartmetall (VHM)-Schaftfräser<br />
– modulare Werkzeuge mit austauschbaren<br />
Schneidköpfen – und präzise Profilfräser<br />
mit einer Wendeplatte von ISCAR<br />
für die wirtschaftliche Bearbeitung komplexer<br />
Formen.<br />
Mit 3-D-Druck hergestellte Komponenten.<br />
Hersteller von Zerspanungswerkzeugen<br />
berücksichtigen die additiven Komponenten<br />
bei der Zusammenstellung ihres Portfolios.<br />
So hat ISCAR sein Angebot an mehrschneidigen<br />
VHM-Fräsern für die Hochgeschwindigkeits-Bearbeitung<br />
erweitert. Das<br />
aktuelle NEOLOGIQ-Programm legt einen<br />
Schwerpunkt auf Schaftfräser mit speziellen<br />
Schneidengeometrien. Diese Fräser<br />
kommen bei der 5-Achs-Hochgeschwindigkeits-Bearbeitung<br />
komplexer Profile<br />
zum Einsatz und sind die passende Lösung<br />
für effiziente Schlichtverfahren. Darüber<br />
hinaus finden sich diese Plattengeometrien<br />
in einem einschneidigen Wendeschneidplatten-Werkzeug<br />
wieder, das größere<br />
Fräser-Nenndurchmesser abdeckt.<br />
ISCAR hat diese Schneiden in seine modulare<br />
MULTI-MASTER-Werkzeuglinie mit<br />
austauschbaren Fräsköpfen integriert. Sie<br />
verbindet die Vorteile von VHM- und Wendeplattenkonzepten.<br />
3-D-Druck mit Vorteilen in der<br />
Werkzeug-Konstruktion<br />
Ein Beispiel für die Synergie von 3-D-<br />
Druck und CNC-Bearbeitung zeigt sich bei<br />
der Herstellung komplizierter Konfigurationen<br />
spezieller Wendeschneidplatten-<br />
Werkzeuge. Darüber hinaus bietet der 3-D-<br />
Druck Vorteile in der Werkzeugkonstruktion:<br />
Er optimiert die Konstruktion eines Fräsers,<br />
insbesondere bei Gestaltung und Herstellung<br />
von Innenflächen und Kühlmittel-<br />
Kanälen für die zielgerichtete Kühlung direkt<br />
an jeder Schneidkante.<br />
Die F&E-Ingenieure von ISCAR sehen im<br />
3-D-Druck ein geeignetes Verfahren, um<br />
die optimale und nachhaltige Lösung für<br />
spezielle und neu entwickelte Produkte<br />
zu finden. Einen großen Schritt nach vorn<br />
macht der 3-D-Druck von Wendeschneidplatten.<br />
Die additive Herstellung von Prototypen<br />
kommt damit ohne teure Matrizensätze<br />
aus und ermöglicht die zuverlässige<br />
Prüfung verschiedener Designvarianten<br />
der Platten. Dieses Verfahren verkürzt<br />
die Entwicklungszeit deutlich, senkt die<br />
Produktionskosten und minimiert Abfall.<br />
Der 3-D-Druck wird die CNC-Bearbeitung<br />
auch in Zukunft nicht komplett aus<br />
den Produktionshallen verdrängen. Erich<br />
Timons bringt es auf den Punkt: „Die Symbiose<br />
dieser beiden Technologien wird ein<br />
charakteristisches Merkmal der Metallbearbeitung<br />
der nahen Zukunft sein.“<br />
weitere Infos: www.iscar.de<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 37
Bearbeitungsprozesse<br />
Hochleistungsbohren in Titan, in einem Schuss<br />
Titan: Wie in Gummi bohren<br />
In der Ideenschmiede von Mikron Tool brodelt es. Jetzt noch schneller und noch sicherer in<br />
Titan bohren. Doppelt so schnell und 2-3 Mal höhere Standzeiten bei höchster Prozesssicherheit.<br />
<br />
Bild: Mikron Tool<br />
Der Hochleistungswerkstoff Titan ist<br />
eine zerspanungstechnische Herausforderung.<br />
Gleichwohl: Titan ist nicht gleich Titan.<br />
Je nachdem, ob es sich um Reintitan<br />
oder legiertes Titan handelt, ergeben sich<br />
unterschiedliche zerspanungstechnische<br />
Verhalten. Für diese Herausforderung hat<br />
Mikron Tool auf die jeweiligen Titansorten<br />
perfekt zugeschnittene Bohrer entwickelt,<br />
die diese prozesssicher, mit höheren<br />
Schnittwerten und längeren Standzeiten<br />
zerspanen können.<br />
Das Bohren des widerspenstigen Titans<br />
ist hochanspruchsvoll. Mit einer der Gründe<br />
ist die Kombination seiner Eigenschaften<br />
von hoher Elastizität und Zugfestigkeit.<br />
Wegen der hohen Zähigkeit ist der Spanbruch<br />
schwierig zu realisieren. Durch die<br />
geringe Wärmeleitfähigkeit wird die Wärme<br />
nicht über den Span aus der Schneidzone<br />
abgeführt, aber irgendwie muss sie<br />
da raus. Zudem neigt Titan zur Bildung von<br />
Aufbauschneiden. Das alles führt zu höherem<br />
Verschleiß und verringert die Prozesssicherheit<br />
beim Bohren. Die Kompetenz<br />
von Mikron Tool besteht darin, Bohrtechnologien<br />
zu entwickeln, die auf die<br />
Werkstoffeigenschaften von Reintitan wie<br />
auch von Titanlegierungen perfekt zugeschnitten<br />
sind. Das ist aufwändig, bringt<br />
aber für die Anwender enorme fertigungstechnische<br />
Vorteile.<br />
„Das ist wie in Gummi bohren“, meint<br />
Alberto Gotti, F&E-Leiter bei Mikron Tool.<br />
„Bohren in Titan ist eine viel größere Herausforderung<br />
als Fräsen. Die Schwierigkeiten<br />
steigen mit dem Durchmesser-<br />
Bohrtiefen-Verhältnis“. Problematisch wird<br />
es über 3 x d. Durch die zähelastische Eigenschaft<br />
des Titans wird der Bohrer verklemmt,<br />
der Druck auf die Schneiden<br />
nimmt zu. Materialverklebung an Schneiden<br />
und Führungsfasen erhöht die Schnittkräfte,<br />
infolgedessen die Schneidkanten<br />
ausbrechen können. Sind die Oberflächen<br />
einmal beschädigt, bleibt noch<br />
mehr Material haften, was die Reibung erhöht.<br />
Überdies ist auch die Spanform problematisch.<br />
Denn die Titan-Späne verdichten<br />
sich gerne im Kopfbereich und verhindern<br />
das Nachfließen weiterer Späne. Das<br />
führt oft zu unkontrollierten Bohrerbrüchen.<br />
Erschwerend kommt die hohe Temperaturbelastung<br />
der Schneiden hinzu. Ab<br />
600° Celsius wird im Hartmetallsubstrat die<br />
Cobalt-Bindematrix „weich“ und kann die<br />
harten Wolframkarbide nicht mehr optimal<br />
binden. Die Folge ist plastische Verformung,<br />
was zu Mikroausbrüchen und letztlich<br />
zu Schneidenausbrüchen führt.<br />
Materialspezifische Werkzeuge sind die<br />
Lösung<br />
Abhilfe schaffen hier scharf geschliffene<br />
Schneiden, die gleichzeitig stabil sein müssen<br />
– ein Widerspruch in sich. Mikron Tool<br />
hat eine geniale spezifische Schneidengeometrie<br />
entwickelt, die diesen Spagat<br />
meistert, infolgedessen die Schnittdrücke<br />
38 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Bearbeitungsprozesse<br />
In der Medizintechnik erfreut sich Titan hoher<br />
Beliebtheit. Titanwerkstoffe haben aufgrund<br />
ihres Elastizitätsmoduls in Verbindung<br />
mit der hohen Ermüdungsfestigkeit<br />
eine konkurrenzlos hohe Biofunktionalität.<br />
(Foto: Mikron Tool)<br />
signifikant gesenkt werden können. Wie<br />
oben beschrieben, muss die Wärme aus der<br />
Zerspanzone gebracht werden. Die Lösung:<br />
Zwei Kühlkanäle mit sehr großen Querschnitten<br />
führen massiv Kühlmittel bis zur<br />
Bohrspitze und garantieren eine konstante<br />
Kühlung inklusive Schmierung der Schneiden.<br />
Gleichzeitig spült der massive Kühlmittelstrahl<br />
die Späne durch die polierten<br />
Spannuten und verhindert Spänestau.<br />
Titan ist nicht gleich Titan. Mikron Tool entwickelt<br />
neue materialspezifische Hochleistungsbohrer<br />
für Reintitansorten und Titanlegierungen<br />
im Durchmesserbereich von 1<br />
mm bis 6.35 mm. (Foto: Mikron Tool)<br />
Das an sich ist nichts Neues, aber: Die patentierte<br />
Sonderform der Kühlkanäle von<br />
Mikron Tool ermöglicht, eine vier Mal höhere<br />
Kühlmittelmenge bei gleichem Druck<br />
durch das Werkzeug zu schießen. Das ist<br />
ein weiterer Schlüssel zum Erfolg und steht<br />
für Innovation bei der Wärme- und Späneabfuhr.<br />
Das Nutenprofil begünstigt die<br />
Späneabfuhr. Doch damit nicht genug: Die<br />
Spezialisten aus der Entwicklung setzen<br />
auf eine Hartmetallsorte, die Verschleißfestigkeit<br />
mit hoher Bruchzähigkeit kombiniert.<br />
Die Beschichtung zeichnet sich durch<br />
exzellente Verschleiß- und Oxidationsfestigkeit<br />
aus und verringert darüber hinaus<br />
die Neigung zum Verkleben.<br />
„Titan ist nicht gleich Titan“, sagt Markus<br />
Schnyder, COO der Mikron Tool. „Wer dieses<br />
Material effizient bearbeiten will, muss<br />
es bis ins kleinste Detail kennen. In unserer<br />
Entwicklungsarbeit haben wir verschiedene<br />
Titan-Werkstoffe untersucht und dabei<br />
herausgefunden, dass die verschiedenen<br />
Titansorten sich extrem voneinander<br />
unterscheiden, was für deren industrielle<br />
Bearbeitung von höchster Relevanz<br />
ist. Reintitan (Grad 1–4) zeichnet sich durch<br />
hohe Korrosionsbeständigkeit aus, hat aber<br />
dafür geringere mechanische Festigkeiten.“<br />
Jedem Titan sein Bohrer<br />
Markus Schnyder: „Legiertes Titan (Grad<br />
5 und höher) hat eine hohe Festigkeit,<br />
aber eine geringe Duktilität. Um diese Unterschiede<br />
zerspanungstechnisch in den<br />
Griff zu bekommen, haben wir getüftelt<br />
bis zum Verrücktwerden. Drei Jahre akribische<br />
Entwicklungsarbeit liegen hinter<br />
uns. Unsere Leidenschaft und die gewonnenen<br />
Erkenntnisse brachten uns –<br />
Stand heute – eine perfekte Lösung: zwei<br />
spezifische Geometrien, eine für Reintitansorten<br />
und eine für Titanlegierungen.<br />
So garantieren wir perfekt kontrollierte<br />
Spanabfuhr, hohe Bohrgeschwindigkeiten<br />
und wiederholgenaue Prozesse mit optimaler<br />
Bohrqualität für diese diffizilen Titanwerkstoffe.<br />
Jedem Titan seinen Bohrer.<br />
Das ist unsere Antwort auf den Umgang<br />
mit diesem anspruchsvollen und ,göttlichen,<br />
Material.“<br />
CrazyDrill Cool Titanium – doppelt so<br />
schnell<br />
Die neuen Bohrer CrazyDrill Cool Titanium<br />
gibt es im Durchmesserbereich von 1 bis<br />
6.35 mm. Für Reintitan entwickelte Mikron<br />
Tool Kurzbohrer mit 3xd und Bohrer mit<br />
6xd (CrazyDrill Cool Titanium PTC). Für Titanlegierungen<br />
setzt Mikron Tool auf Bohrer<br />
mit 6xd und 10xd in Kombination mit<br />
einem Pilotbohrer (CrazyDrill Cool Titanium<br />
ATC).<br />
Für die wirtschaftliche Herstellung von Titanbaueilen<br />
sind Werkzeuge erforderlich,<br />
die speziell auf die Materialeigenschaften<br />
der verschiedenen Titansorten abgestimmt<br />
sind.<br />
Titan ist teuer, das Bauteil auch, umso wichtiger<br />
sind hohe Prozesssicherheit und berechenbare<br />
Standzeiten. Ist Letzteres noch zu<br />
toppen, umso besser. Die neuen Hochleistungsbohrer<br />
für Titan von Mikron Tool haben<br />
bis zu drei Mal höhere Standzeiten und<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 39
Bearbeitungsprozesse<br />
sind betreffend Vorschubgeschwindigkeit<br />
doppelt so schnell wie die der Mitwettbewerber.<br />
Eine weitere Spitzenleistung: Das<br />
Bohren beim ATC erfolgt in einem Schuss,<br />
ohne mehrfaches Entspanen.<br />
Das Ergebnis lässt sich sehen, denn einmal<br />
mehr zeigt sich, dass Mikron Tool die Technologieführerschaft<br />
beansprucht und diese<br />
Position beim erfolgreichen Bearbeiten<br />
diffiziler Werkstoffe verteidigt. „Wir lieben<br />
es, für unsere Kunden das Beste aus unseren<br />
Werkzeugen herauszuholen. Uns ist<br />
nichts ‚crazy‘ genug“, so Alberto Gotti.<br />
weitere Infos:<br />
www.mikron.com<br />
In den sensationellen „göttlichen“ Bohrern für Titan von Mikron Tool stecken drei Jahre akribischster<br />
Entwicklungsarbeit.<br />
Titan ist keineswegs selten und steht an<br />
9. Stelle der Elementhäufigkeit in der kontinentalen<br />
Erdkruste. Reines Titan kommt<br />
aber in der Erde kaum vor und wird aus<br />
Titanerz oder Rutil gewonnen. Noch<br />
heute verwendet man für die aufwändige<br />
Gewinnung von Titan ein Verfahren,<br />
das 1930 von William Justin Kroll, einem<br />
luxemburgischen Metallurgen, entwickelt<br />
wurde: Durch Einführung der großtechnischen<br />
Reduktion von Titan(IV)-<br />
Chlorid mit Magnesium konnte das Metall<br />
für kommerzielle Anwendungen gewonnen<br />
werden. Der dabei verwendete<br />
Herstellungsprozess ist extrem aufwändig,<br />
was sich im hohen Preis für Titan<br />
zeigt. Manch einer bezeichnet Titan als zickende<br />
Diva, die sich bei falscher Behandlung<br />
entsprechend sträubt. Für die Industrie<br />
entwickelte sich Titan zum Ultrawerkstoff<br />
dank seiner hervorragenden<br />
Eigenschaften. Der Anwendungshorizont<br />
ist breit: Die Luft- und Raumfahrt,<br />
der Rennsport, die Medizin- und Zahntechnik,<br />
die chirurgische Orthopädie sowie<br />
die Schmuck- und Uhrenbranche nutzen<br />
ihn. Auch für Brillenfassungen ist Titan<br />
ideal. Kurzum, das Metall ist der Liebling<br />
der Industrie dank der breiten Kundschaft.<br />
300.000 Tonnen werden jährlich<br />
verarbeitet. Das überirdische Image von<br />
Titan ist für diese Menge verantwortlich.<br />
Zu Recht, denn es ist unverwüstlich.<br />
In Kontakt mit Sauerstoff verwittert es<br />
kaum, da es sich mit einer dünnen, transparenten<br />
Oxidschicht umhüllt. Aggressivste<br />
Medien, wie Säuren, können Titan<br />
nichts anhaben. Es ist fast so leicht wie<br />
Aluminium, allerdings mit einer viel höheren<br />
Festigkeit, ungefähr so fest wie vergüteter<br />
Stahl. Darüber hinaus ist es biokompatibel<br />
und anti-magnetisch.<br />
Doppelplanschleifen<br />
Präzision für die Automobilindustrie<br />
Die Doppelplanschleifanlage Supfina<br />
Planet V4 sorgt beim Hagener Produzenten<br />
für Federstahl-Teile, Rudolf Rafflenbeul<br />
Stahlwarenfabrik GmbH & Co. KG, zuverlässig<br />
für die effiziente Serienfertigung<br />
hochpräziser Norm- und Sonderteile für<br />
die Automobilindustrie.<br />
Trotz der hohen Stückzahlen muss die Qualität<br />
eines jeden Werkstückes stimmen.<br />
Carsten Dietze, technischer Mitarbeiter des Werkzeugbaus bei Rafflenbeul und Jens Keller,<br />
Verkaufsleiter Planbearbeitung – Supfina.<br />
40 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Bearbeitungsprozesse<br />
Eine breite Produktpalette benötigt eine schnelle Umrüstbarkeit<br />
und eine flexible Automation.<br />
Durch die patentierte Tiltungsnavigation ist ein schneller<br />
Produktwechsel einfach und sicher.<br />
Erfordert die Produktion<br />
eines Werkstücks einen<br />
beidseitig planparallelen<br />
Schleifprozess, kommt<br />
das Doppelplanschleifen<br />
– oder auch Doppelseitenschleifen<br />
– zum Einsatz.<br />
Von einer Transportscheibe<br />
geführt, werden<br />
die Werkstücke lose zwischen<br />
den Scheiben geschliffen,<br />
eine leicht angewinkelte<br />
obere Schleifscheibe<br />
sorgt für den beidseitigen<br />
Schleifprozess.<br />
Supfina setzt hier auf die<br />
Planet V-Maschinenreihe,<br />
bei der Effizienz bei<br />
gleichbleibender Präzision<br />
im Vordergrund steht. Mit<br />
der Planet V4 präsentierte<br />
der Wolfacher Maschinenbauer<br />
eine platzsparende<br />
Variante für die Bearbeitung<br />
von Werkstücken mit<br />
einem Durchmesser von 6<br />
bis 85 mm und Dicken von<br />
0,6 bis 40 mm.<br />
Für die Anschaffung einer<br />
solchen Planet V4 entschied<br />
man sich bei Rudolf<br />
Rafflenbeul im Jahr<br />
2017. Als wichtiger Lieferant<br />
für die Automobilindustrie<br />
standen bei<br />
dem traditionsreichen Hagener Stahlwarenwerk<br />
besonders der hohe Durchsatz,<br />
schnelle Rüstzeiten und hohe Präzisionstreue<br />
einer Schleiflösung im Vordergrund.<br />
Nach Lieferung der vormontierten<br />
Maschine und Endmontage im<br />
Werk ist die Planet V4 nun seit Anfang<br />
2018 in der Serienfertigung hochproduktiv.<br />
Auch Christoph Rafflenbeul-Dormeyer,<br />
Geschäftsführer der Stahlwarenfabrik<br />
Rafflenbeul zeigt sich zufrieden mit Zuverlässigkeit<br />
und Präzision: „Die Kundenanforderungen<br />
an unsere Bauteile werden immer<br />
höher, sodass wir mit der Maschine<br />
eine hohe Geradheit unter 8 µm und eine<br />
sehr hohe Ebenheit realisieren können.“<br />
Darüber hinaus überzeugt die Planet V4<br />
mit der eingebauten und patentierten Tiltungsnavigation<br />
(TNS), die jederzeit reproduzierbare<br />
Ergebnisse und schnelle Umrüstung<br />
ermöglicht.<br />
Auf über 100 Jahre erfolgreiche Firmengeschichte<br />
kann die Rudolf Rafflenbeul Stahlwarenfabrik<br />
GmbH & Co. KG mittlerweile<br />
zurückblicken. Über 900 Kunden in mehr<br />
als 30 Ländern beliefert der Hagener Mittelständler<br />
mit über 4.000 Teilen aus Federstahl.<br />
Ein großer Anteil der Norm- und Spezialteile<br />
findet ihren Weg in die Automobilproduktion,<br />
die Stahlwarenfabrik fungiert<br />
jedoch auch als Zulieferer für Elektroindustrie,<br />
Maschinen- und Anlagenbau sowie<br />
den Handel. Dabei kombiniert man in<br />
Hagen Tradition mit Moderne und setzt in<br />
der Fertigung auf einen modernen Maschinenpark.<br />
Großen Wert legt man bei Rafflenbeul<br />
auch auf individuelle Lösungen und die<br />
Entwicklung von Prototypen – bis zur Serienfertigung.<br />
Eine Kompetenz, die beide<br />
Unternehmen verbindet. Als einer der<br />
führenden Lösungsanbieter für Oberflächenbearbeitung<br />
steht bei Supfina die Lösung<br />
spezifischer Produktionsherausforderungen<br />
der Kunden im Vordergrund. Auch<br />
die Zusammenarbeit mit Rafflenbeul endete<br />
keineswegs mit der Endmontage: „In enger<br />
Zusammenarbeit mit Supfina suchen<br />
wir laufend nach Verbesserungsmöglichkeiten,<br />
um unsere Produktionsprozesse<br />
weiter zu optimieren.“, so Christoph Rafflenbeul-Dormeyer.<br />
So sorgt eine automatisierte<br />
Zuführung mittlerweile für eine<br />
noch effizientere Bearbeitung der zurzeit<br />
etwa 21 Millionen jährlichen Werkstücke.<br />
„Die Präzision und Zuverlässigkeit der Supfina Planet V4 ist beeindruckend“, so Christoph<br />
Rafflenbeul-Dormeyer, Geschäftsführer Rafflenbeul (ganz rechts im Bild).<br />
weitere Infos: www.supfina.com<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 41
Komponenten & Zubehör<br />
Innovative Versuchsreihe<br />
Blaser blickt auf jeden Span<br />
Es sind beeindruckende Makro-Highspeed-Aufnahmen:<br />
In Zeitlupe trägt ein<br />
Hartmetall-Fräser einen Span aus Messing<br />
in formvollendeter Weise ab. Um den<br />
sich aufrollenden Span – genau dort, wo<br />
die Hitze am größten wird – trübt sich der<br />
Blaser-Kühlschmierstoff Synergy 735. Er<br />
scheidet eine Öl-ähnliche Phase aus und<br />
bildet dadurch eine noch besser schmierende<br />
Emulsion. In aufwändigen Versuchsreihen<br />
im hauseigenen Technologiecenter<br />
untersuchen die Kühlschmierstoff-Experten<br />
von Blaser Swisslube Zerspanungsprozesse<br />
bis ins allerkleinste Detail.<br />
Das Motto: Mit Expertise und Daten<br />
schneller zu besseren Kühlschmierstoffen!<br />
Die Idee, den Zerspanungsprozess, die<br />
Spanbildung und das Verhalten des Kühlschmierstoffes<br />
so präzise wie noch nie<br />
in Bild und Video festzuhalten, entstand<br />
im Rahmen eines gemeinsamen Projektes<br />
mit der renommierten ETH Zürich.<br />
Das Forschungs- und Entwicklungsteam<br />
des Schweizer Kühlschmierstoff-Experten<br />
Blaser Swisslube machte sich an die Planung<br />
und Umsetzung. Durch den Einsatz<br />
Bei der Titanzerspanung werden die höchsten<br />
Temperaturen nahe der Schnittkante<br />
und im Span erreicht. Dies zeigt sich durch<br />
eine helle Wolke, die sich um den Span bildet.<br />
[https://youtu.be/M-7hExeepBs]<br />
Bleifreies Messing gleitet über die Schneide<br />
und bildet einen dünnen Span.<br />
[https://youtu.be/VvGnLc9lvsg]<br />
einer Highspeed-Kamera mit Makro-Objektiv,<br />
die hinter einem Schauglas platziert<br />
wird, um den Kühlschmierstoff einseitig<br />
abzuhalten, sollten einmalig scharfe, präzise<br />
Aufnahmen möglich werden. Für die nötige<br />
Lichtintensität wurde ein Ringlicht genutzt,<br />
darüber hinaus kam ein speziell für<br />
diesen Versuch geschliffener Hartmetallfräser<br />
mit 0° Drallwinkel zum Einsatz.<br />
Die Ergebnisse sind faszinierend: Durch<br />
die Highspeed-Aufnahmen konnte erstmals<br />
gezeigt werden, dass der Wirkmechanismus<br />
des ölfreien, wasserlöslichen Kühlschmierstoffes<br />
Synergy 735 – nämlich die<br />
verbesserte Schmierwirkung bei erhöhten<br />
Temperaturen – auch bei der Zerspanung<br />
auftritt und genügend schnell ist, um Fräsprozesse<br />
zu optimieren. Synergy 735 verändert<br />
somit seine Eigenschaften und<br />
passt sich wie ein Chamäleon dem Bearbeitungsprozess<br />
an.<br />
„Unser Technologiecenter ermöglicht<br />
es uns, genauer hinzusehen als die Konkurrenz.<br />
Durch diesen Blick auf alle Details<br />
und die Zusammenarbeit unserer<br />
Chemiker:innen mit den Zerspanungs-<br />
Fachleuten sind wir in der Lage, Kühlschmierstoffe<br />
zu entwickeln, die die Prozesse<br />
nachhaltig verbessern, Produktionskosten<br />
senken und die Werkzeugstandzeit<br />
erhöhen“, erklärt Marc Blaser, Geschäftsführer<br />
von Blaser Swisslube.<br />
Kühlt der im erwähnten Versuch verwendete<br />
Kühlschmierstoff Synergy 735 ab,<br />
wird er wieder klar, hält die Maschine sauber<br />
und bietet gute Sicht auf den Bearbeitungsvorgang.<br />
Zu den Vorteilen zählen<br />
darüber hinaus der neutrale Geruch und<br />
eine hervorragende Hautverträglichkeit.<br />
Synergy 735 sorgt auf einer Vielzahl von<br />
Materialien für makellose Oberflächen –<br />
von Aluminium- und Titanlegierungen<br />
bis zu CrNi-Stählen. Durch die minimale<br />
Schaumbildung ist der Kühlschmierstoff<br />
auch optimal für Hochdrucksysteme geeignet.<br />
Der Versuchsaufbau. Die Idee entstand bei<br />
einem gemeinsamen Projekt mit der ETH<br />
Zürich. (Foto: Blaser Swisslube)<br />
Das Technologiecenter von Blaser Swisslube<br />
wird seit mehr als zehn Jahren stetig weiter<br />
ausgebaut. Zurzeit wird auf vier CNC-<br />
Fräsmaschinen und einer Schleifmaschine<br />
der neuesten Generation auf einer Fläche<br />
von mehr als 1.500 m 2 geforscht. Neuentwicklungen<br />
werden getestet, Fertigungssituationen<br />
der Kunden unter realistischen<br />
Bedingungen nachgestellt. Hochpräzise<br />
Messgeräte und Sensoren ermöglichen es,<br />
die gewonnenen Daten korrekt zu interpretieren.<br />
Verschleißmessung deckt Einsparungspotenzial<br />
auf<br />
So ist zum Beispiel für die Verschleißmessung<br />
eine Mikroskop-Kamera im Einsatz,<br />
die vollautomatisch alle zwei Minuten Mikroskopbilder<br />
der Wendeplatte macht.<br />
„Der Werkzeugverschleiß limitiert oft die<br />
Wirtschaftlichkeit eines Prozesses. Mit den<br />
neuen Messmöglichkeiten erhalten wir in<br />
kürzester Zeit aussagekräftige Informationen<br />
direkt von der Maschine“, erklärt<br />
Dr. Linus Meier, Tribologiespezialist bei<br />
Blaser Swisslube. Dank des optimierten<br />
Datenflusses können Anpassungen des<br />
Kühlschmierstoffs im Labor einfacher und<br />
rascher umgesetzt werden. „Davon profitieren<br />
unsere Kunden. Denn Hochleistungs-Kühlschmierstoffe<br />
bieten enormes<br />
Einsparungspotenzial in der Fertigung –<br />
sei dies durch erhöhte Produktivität oder<br />
einen reduzierten Werkzeugverschleiß“,<br />
betont Linus Meier.<br />
Mit Blick aufs Ganze zum Liquid ToolTM<br />
Für einen optimalen Kühlschmierstoff<br />
braucht es oft mehr als ein Dutzend Inhaltsstoffe,<br />
darunter Öle, Emulgatoren<br />
und Additive. Damit der Kühlschmierstoff<br />
zum flüssigen Werkzeug wird, das die Effizienz<br />
des gesamten Produktionsprozesses<br />
42 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Komponenten & Zubehör<br />
optimiert, sind sowohl ausgeklügelte Formulierungen<br />
aus der Forschung als auch<br />
Fertigungskenntnisse der Zerspanungstechnologen<br />
nötig. Blaser Swisslube setzt<br />
schon seit langer Zeit auf die Zusammenarbeit<br />
dieser beiden Disziplinen. Marc<br />
Blaser: „Nur wenn unsere Chemie-Fachleute<br />
vor Ort den Kühlschmierstoff in<br />
einem Leistungstest erleben und auch die<br />
gewonnenen Daten der Fertigungstechnologen<br />
interpretieren können, kommen<br />
wir in der Kühlschmierstoffentwicklung in<br />
großen Schritten voran.“<br />
weitere Infos: www.blaser.com<br />
Automatisiert, modular, kundenorientiert<br />
Neue optische 3-D-Messmaschine verbindet neue High End-Komponenten mit zusätzlichem Bedienerkomfort<br />
Mit der ZEISS ScanBox Serie 5 präsentiert<br />
ZEISS Industrial Quality Solutions eine<br />
neue Modellreihe optischer 3-D-Messmaschinen.<br />
Attraktive Neuerungen wie ein<br />
optimiertes Robotermodul und ein Drehtisch<br />
mit einer Traglast von bis zu zwei Tonnen<br />
setzen das bewährte technologische<br />
Konzept der automatisierten ScanBox-Systeme<br />
von ZEISS fort.<br />
Komplexe Bauteile aus unterschiedlichen<br />
Materialien wie Kunststoff, Metall oder<br />
Guss werden in kürzester Zeit mit dem<br />
Highspeed-3-D-Sensor ATOS 5 inspiziert<br />
und digitalisiert. Bei jeder Messung erfasst<br />
der optische Sensor die gesamte Oberflächengeometrie<br />
sowie Lochbilder und<br />
Features des Bauteils. ZEISS ScanBox Serie<br />
5 liefert flächenhaft verteilte 3-D-Messkoordinaten,<br />
die gegen das CAD-Modell<br />
abgeglichen und für ein Reporting bereitgestellt<br />
werden können. Abweichungen<br />
wie Form/Lage-Tolerierungen werden<br />
in der Software GOM Inspect Pro visualisiert.<br />
Zusätzlich lassen sich Beschnitt oder<br />
Lochlagen abbilden. Die Programmierung<br />
und Steuerung der Messabläufe erfolgt<br />
über den virtuellen Messraum (VMR).<br />
Die ZEISS ScanBox Serie 5 wurde speziell<br />
für Serienmessungen im direkten Produktionsumfeld<br />
entwickelt. Das robuste Gehäuse-<br />
und Sensordesign sowie die Kompensation<br />
von Temperaturschwankungen<br />
ermöglichen den reibungslosen Betrieb<br />
auch in rauen Umgebungen wie Gießereien<br />
oder der Schmiedeindustrie. Mit drei<br />
Varianten bietet die Modellreihe ein hohes<br />
Maß an Flexibilität und passt sich den<br />
unterschiedlichen Anforderungen der Applikation<br />
an: Während sich ZEISS ScanBox<br />
5110 speziell für die Inspektion kleinerer<br />
Bauteile bis zu einem Meter wie z. B. Turbinenschaufeln<br />
eignet, ermöglicht das Modell<br />
5120 die automatisierte Qualitätskontrolle<br />
größerer Bauteile wie Interieurkomponenten<br />
bis zu zwei Metern. Mit ZEISS<br />
ScanBox 5130 können Anbauteile oder<br />
Werkzeuge mit einem Durchmesser von<br />
maximal drei Metern gemessen werden.<br />
ZEISS ScanBox Serie 5 für die automatisierte Inspektion komplexer Bauteile.<br />
Modulares Konzept passt sich wandelnden<br />
Kundenbedürfnissen an<br />
Nach einem Baukastenprinzip können die<br />
Modelle der neuen ZEISS ScanBox Serie 5<br />
unterschiedlich konfiguriert werden: Die<br />
Basiskomponenten Control-Tower, Drehtisch<br />
und Robotermodul sind baugleich.<br />
Das Messraum-Layout kann daher jederzeit<br />
unkompliziert erweitert werden. Zusätzlich<br />
kann der Zugang zu den Modellen<br />
5110 und 5120 wahlweise mit einer Tür<br />
oder einem Sicherheitslichtvorhang ausgestattet<br />
werden. Für eine optimale Zuwegung<br />
gerade für größere Prüfstücke wie<br />
Anbauteile von Karosserien wird das Modell<br />
5130 stets mit einem Sicherheitslichtvorhang<br />
geliefert. Die ZEISS ScanBox Modelle<br />
5120 und 5130 lassen sich zudem<br />
um ein Palettenwechselsystem ergänzen.<br />
Über Positionierstifte werden die Paletten<br />
schnell und reproduzierbar geladen, womit<br />
Anwender ihren Durchsatz erhöhen<br />
können.<br />
Ergonomisch optimierte Funktionen<br />
Der neue variable Schwenkarm der Bedienstation<br />
sorgt für mehr Komfort am Arbeitsplatz:<br />
Direkt in den Control-Tower integriert,<br />
erlaubt der Schwenkarm ein individuelles<br />
Anpassen der Tischhöhe, sodass<br />
die ZEISS ScanBox Serie 5 gleichermaßen<br />
im Sitzen oder Stehen bedient werden<br />
kann.<br />
Automatisierung für hohen Durchsatz:<br />
Steuerung mit GOM Inspect Pro und VMR<br />
ScanBox-Systeme zeichnen sich durch<br />
ein vollintegriertes Zusammenspiel aus<br />
Hard- und Software aus. Die Steuerungsund<br />
Messplanungssoftware GOM Inspect<br />
Pro ermöglicht zusammen mit dem virtuellen<br />
Messraum (VMR) die vollständig automatisierte<br />
Ausführung der Messabläufe.<br />
Nach Import der CAD-Daten und des zugehörigen<br />
Messplans berechnet die Software<br />
die notwendigen Sensorpositionen<br />
und Roboterpfade. Dank der Smart-Teach-<br />
Funktionalität werden Messpositionen im<br />
VMR automatisch aktualisiert, wenn das<br />
CAD oder einzelne Elemente sich ändern.<br />
Nach Abschluss der Inspektion werden in<br />
GOM Inspect Pro mögliche Abweichungen<br />
identifiziert und können in einem Report<br />
mit Bildern, Tabellen, Diagrammen, Texten<br />
und Grafiken dargestellt und direkt verschickt<br />
werden.<br />
weitere Infos: www.zeiss.de<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 43
Komponenten & Zubehör<br />
Mit Automatisierung und Digitalisierung zu maximaler<br />
Qualität und nachhaltigem Erfolg<br />
HAIMER, innovativer Global Player für<br />
Werkzeugmanagement rund um die Werkzeugmaschine,<br />
ist überzeugt, dass die Fertigungstechnik<br />
künftig von Automatisierung<br />
und Digitalisierung bestimmt wird.<br />
In der eigenen Fertigung hat diese Entwicklung<br />
Einzug gehalten und konsequenterweise<br />
hat sie sich auch im Produktprogramm<br />
niedergeschlagen: in i4.0-fähigen<br />
Geräten bis hin zur Roboterzelle HAIMER<br />
Automation Cube, die beliebig skalierbar<br />
ist und sich zum automatisierten Schrumpfen,<br />
Voreinstellen und Auswuchten eignet.<br />
Effiziente Zerspanung erfordert leistungsstarke<br />
Maschinen und Werkzeuge „sowie<br />
hochgenaue Werkzeugspanntechnik, die<br />
dafür sorgt, dass die Präzision von der Spindel<br />
bis zur Schneide übertragen wird“, sagt<br />
Andreas Haimer. Vom Geschäftsführer der<br />
Haimer GmbH, dem weltweit führenden<br />
Hersteller im Bereich der Werkzeugspanntechnik,<br />
darf man eine solche Aussage erwarten.<br />
Aber sie erfolgt nicht nur aus Marketinggründen<br />
– dahinter steckt langjährige<br />
Erfahrung. Schließlich begann HAIMER<br />
vor 45 Jahren als Zerspanungsdienstleister<br />
für die Luftfahrtindustrie und entwickelte<br />
schon bald aus Eigenbedarf hochgenaue<br />
Spannfutter.<br />
Langjährige Erfahrung kann HAIMER auch<br />
in der Automatisierung vorweisen. Schon<br />
vor mehr als 20 Jahren hat sich das bayerische<br />
Familienunternehmen entschlossen,<br />
erste Werkzeugmaschinen mit Roboterbe-<br />
und -entladung auszustatten. Seitdem<br />
ist die Automatisierung bei HAIMER weit<br />
fortgeschritten, wie ein Blick in die Fertigungshallen<br />
am Stammsitz in Igenhausen<br />
bzw. im nur fünf Kilometer entfernten<br />
Motzenhofen zeigt. Vor allem dieses seit<br />
2018 bestehende Produktionswerk wurde<br />
in den letzten Jahren Schritt für Schritt mit<br />
zahlreichen automatisierten Bearbeitungszentren<br />
ausgestattet.<br />
Automatisierung ist eine Notwendigkeit<br />
Andreas Haimer betont: „Wer wie wir auf<br />
hohe Fertigungstiefe komplett ‚made in<br />
Germany‘ setzt, kommt an einer weitreichenden<br />
Digitalisierung und Automatisierung<br />
nicht vorbei. Sonst könnten wir wirtschaftlich<br />
mit den weltweiten Marktbegleitern<br />
nicht mithalten.“ Im Werk Motzenhofen<br />
findet die Weichbearbeitung der Werkzeugaufnahmen<br />
sowie aller Präzisionsbauteile<br />
für Schrumpf- und Wuchtmaschinen<br />
samt Zubehör statt. Pro Tag können<br />
dort bis zu 4.000 rotierende Werkzeugaufnahmen<br />
gedreht und gefräst werden, bevor<br />
die Wärmebehandlung erfolgt und sie<br />
dann den µm-genauen Schliff im Headquarter<br />
in Igenhausen bekommen. Dort<br />
findet ebenfalls das finale Feinwuchten<br />
statt – in selbstentwickelten, vollautomatisierten<br />
Anlagen.<br />
Nicht jede Automatisierung ist komplex<br />
Zurück nach Motzenhofen: Dort betreibt<br />
HAIMER unter anderem eine vollautomatisierte<br />
Fertigungsinsel mit mehreren fünfachsigen<br />
DMG MORI MILLTAP 700-Maschinen.<br />
Diese Anfang 2019 installierten hochdynamischen<br />
Vertikal-Bearbeitungszentren<br />
eignen sich ideal für die erforderlichen<br />
Bohr- und Fräsarbeiten an kleinen Bauteilen<br />
wie zum Beispiel den BT30- oder SK30-<br />
Steilkegelaufnahmen. Manfred Mayr, der<br />
vor über 40 Jahren seine Ausbildung bei<br />
HAIMER absolvierte und heute als Werksund<br />
Produktionsleiter für rund 100 Werkzeugmaschinen<br />
verantwortlich ist, erklärt:<br />
„Wir nutzen hier eine einfache Plug&Play-<br />
Komplettlösung, die eine vollautomatische<br />
Be- und Entladung durch einen KUKA-<br />
Roboter einschließt. In drei Schubladen mit<br />
jeweils etwa 78 Plätzen sind Rohlinge und<br />
produzierte Bauteile abgelegt. Damit ist<br />
eine mannlose Produktion für mindestens<br />
acht und bis zu 20 Stunden sichergestellt.“<br />
Deutlich anspruchsvoller ist die Automatisierung<br />
von vier baugleichen Bearbeitungszentren<br />
DMG MORI NHX4000, die<br />
mit Palettenmagazinen ausgestattet sind,<br />
wie Manfred Mayr beschreibt: „Es stehen<br />
jeweils zwölf 400er-Paletten mit verschiedenen<br />
Bauteilen zur Abarbeitung bereit.<br />
Das macht uns sehr flexibel, auch hinsichtlich<br />
kleiner Losgrößen und kurzfristiger<br />
Änderungen im Produktionsablauf.“ In der<br />
Regel laufen die Maschinen hochproduktiv<br />
und störungsfrei im 3-Schicht-Betrieb, betreut<br />
von einem einzigen Mitarbeiter. Um<br />
die Maschinen möglichst autark bei einer<br />
großen Produktvielfalt zu betreiben, ließ<br />
HAIMER die Maschinen mit einem Werkzeugmagazin<br />
mit 183 Plätzen ausstatten.<br />
Als einen wesentlichen Erfolgsfaktor betrachtet<br />
Manfred Mayr, dass alle Werkzeuge<br />
für diese Maschinen mit einem<br />
RFID-Chip auf der Werkzeugaufnahme ausgestattet<br />
sind, der beim Einwechseln ins<br />
Grundvoraussetzung für eine funktionierende Automatisierung ist<br />
ein top organisierter Werkzeugraum, wie der bei HAIMER in Motzenhofen.<br />
Dort werden sämtliche Werkzeuge für alle Fräs- und Drehmaschinen<br />
zentral vorbereitet und verwaltet.<br />
Highlight im HAIMER-Produktionswerk Motzenhofen: vier automatisierte<br />
DMG MORI NHX 4000 4-Achs-Horizontalbearbeitungszentren,<br />
die hochproduktiv und störungsfrei im 3-Schicht-Betrieb laufen.<br />
44 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Komponenten & Zubehör<br />
Das gleichmäßige, schnell indexierende<br />
Ringtyp-Magazin der NHX 4000 umfasst<br />
drei Räder und zeichnet sich durch hohe Prozesssicherheit<br />
aus. Natürlich ist das Magazin<br />
gefüllt mit HAIMER-Werkzeugaufnahmen<br />
und -Werkzeugen.<br />
Magazin an einer eigenen Station eingelesen<br />
wird. Somit erhält die Steuerung die<br />
richtigen Werkzeugdaten aus der Voreinstellung<br />
auf digitalem Weg vom HAIMER<br />
Microset VIO linear-Voreinstellgerät. Eingabefehler<br />
oder Verwechslungen seien damit<br />
zu 100 Prozent ausgeschlossen.<br />
Digitaler Datenfluss zwischen Werkzeugraum<br />
und BAZ<br />
Wichtige Grundvoraussetzung für den<br />
wirtschaftlichen Betrieb der NHX- und aller<br />
anderen Werkzeugmaschinen ist – nach<br />
Meinung des Werkleiters – der perfekt<br />
funktionierende und organisierte Werkzeugraum:<br />
„Die dort enthaltene Technik ist<br />
in unserem Haus eine zentrale Kompetenz.<br />
Selbstverständlich setzen wir hier unsere<br />
eigenen Produkte ein, von den Schrumpf-,<br />
Wucht und Voreinstellmaschinen bis zu<br />
den Werkzeugaufnahmen und Werkzeugen.<br />
Sie ermöglichen eine durchgängige<br />
Digitalisierung bis hin zur Maschine, was<br />
ein wesentlicher Baustein für den automatisierten,<br />
wirtschaftlichen Fertigungsbetrieb<br />
ist.“<br />
Das heißt, im Werkzeugraum werden sämtliche<br />
Werkzeuge für alle Fräs- und Drehmaschinen<br />
zentral vorbereitet und verwaltet.<br />
Sie werden montiert, geschrumpft, vermessen,<br />
gewuchtet – und alle Daten digital<br />
erfasst. Das geschieht entweder auf<br />
den erwähnten RFID-Chips, über digitale<br />
Schnittstellen wie Postprozessor oder via<br />
QR-Code. Erst dann werden sie je nach<br />
Bedarf auf spezielle Werkzeugwagen gepackt,<br />
die dann die Maschinenbediener zu<br />
ihrer Maschine holen. Mehr Wege gibt es<br />
nicht. „Nur mit einer optimalen Werkzeugvoreinstellung<br />
laufen die Maschinen und<br />
nicht der Mitarbeiter“, so das Credo von<br />
Werksleiter Mayr.<br />
Das Werkzeug muss sich ins digitale<br />
Produktionsumfeld einpassen<br />
Die Digitalisierung der Produktionsprozesse<br />
stellt nicht nur für HAIMER, sondern<br />
für jedes Unternehmen einen Erfolgsfaktor<br />
dar. „Da das Werkzeug mit seinen spezifischen<br />
Daten in der zerspanenden Bearbeitung<br />
ein wesentlicher Bestandteil<br />
der Prozesskette ist, muss es sich ins digitale<br />
Produktionsumfeld einpassen“, erklärt<br />
Andreas Haimer. Dazu gehört, dass alle digitalen<br />
Möglichkeiten konsequent implementiert<br />
werden – vom Werkzeug an sich,<br />
der Werkzeugaufnahme inklusive dem<br />
Spannvorgang, dem Wuchten bis hin zur<br />
Werkzeugvoreinstellung und dem Einsatz<br />
auf der Maschine.<br />
Gerade bei Neuinvestitionen sollten die<br />
Anwender darauf achten, dass jedes Element<br />
im Werkzeugumfeld Industrie 4.0-fähig<br />
ist und sich in den digitalen Workflow<br />
eingliedern lässt, rät Andreas Haimer: „Unsere<br />
Produkte sind komplett für die digitale<br />
Produktion vorbereitet. Wir haben sogar<br />
eine eigene Tool Management Software<br />
entwickelt, den HAIMER Data Analyzer<br />
und Controller (DAC), der den Austausch<br />
von Soll- und Ist-Werten sowie anderer<br />
Werkzeugdaten zwischen den einzelnen<br />
Stationen im Werkzeugraum und<br />
dem Unternehmensnetzwerk herstellt und<br />
managt. Dabei sind unsere Geräte aus der<br />
Industrie 4.0-Serie durch moderne digitale<br />
Features und Schnittstellen automatisierbar.<br />
Sie sind außerdem so robust ausgeführt<br />
und auf Langlebigkeit ausgelegt,<br />
dass sie höchste Prozesssicherheit gewährleisten<br />
– ein entscheidender Faktor für eine<br />
erfolgreiche Automatisierung.“<br />
HAIMER unterstützt mit seinen Produkten<br />
vielfältige Automatisierungsmodelle. Das<br />
Angebot beginnt bei einzelnen Geräten,<br />
die mehrere Arbeitsschritte kombinieren,<br />
wie zum Beispiel das Voreinstellgerät<br />
HAIMER Microset VIO linear toolshrink. Es<br />
ist in der Lage, Werkzeuge μm-genau auf<br />
Länge zu schrumpfen und zugleich die<br />
Werkzeugvermessung zu übernehmen.<br />
Ideal ist dies unter anderem für Schwesterwerkzeuge,<br />
die stets auf das gleiche Maß<br />
eingeschrumpft werden müssen. Ihr Einsatz<br />
in der Serienfertigung oder bei Mehrspindler-Maschinen<br />
verspricht, die Prozesssicherheit<br />
zu erhöhen und Rüstzeiten zu<br />
minimieren.<br />
Eine Roboterzelle zum Schrumpfen,<br />
Voreinstellen und Auswuchten<br />
Erst im letzten Jahr auf der EMO Milano<br />
präsentierte HAIMER eine deutlich weiterreichende<br />
Lösung: den HAIMER Shrink<br />
Automation Cube. Diese automatisierte<br />
Schrumpfstation enthält einen Cobot, der<br />
das Ein- und Ausschrumpfen von Werkzeugen<br />
mit hoher Längenwiederholgenauigkeit<br />
unterstützt. Die Zelle ist nach Kundenwunsch<br />
skalierbar. Das heißt, der Cube wird<br />
vom HAIMER DAC Tool Management gesteuert<br />
und es lassen sich die HAIMER-Voreinstell-<br />
und Auswuchttechnik in den Automation<br />
Cube einbinden. Zur Verfügung stehen<br />
außerdem ein Scanner zum Auslesen<br />
eindeutiger Werkzeugkombinationen und<br />
ein in der Länge variables Förderband.<br />
Mit einer solchen Ausstattung lässt sich<br />
beispielsweise folgender Ablauf realisieren:<br />
Der Anwender legt ein verschlissenes<br />
Komplettwerkzeug (bestehend aus Werkzeughalter<br />
und Werkzeug) auf das Förderband<br />
und stellt ein neues Werkzeug bereit.<br />
Der Cobot holt das Komplettwerkzeugs ab<br />
und identifiziert es über eindeutigen Data-<br />
Matrix Code (optional RFID). Dann holt er<br />
sich das neue Werkzeug und misst dessen<br />
Werkzeugspitze. Währenddessen fährt die<br />
Spule auf das verschlissene Komplettwerkzeug,<br />
schrumpft das alte Werkzeug aus<br />
und anschließend das neue auf die hinterlegte<br />
Auskraglänge ein. Nach der Luftkühlung<br />
des neuen Komplettwerkzeugs steht<br />
es für den Einsatz bereit. Das alte Werkzeug<br />
wird entsorgt.<br />
Andreas Haimer ist überzeugt: „Diese Automatisierungslösung<br />
ist geeignet für Unternehmen,<br />
die täglich sehr viele Schrumpfvorgänge<br />
durchführen.“ Insbesondere<br />
wenn im Unternehmen nur geringe Automatisierungsexpertise<br />
vorhanden ist, bietet<br />
sich eine solche Komplettlösung aus einer<br />
Hand an. Andreas Haimer weist ergänzend<br />
darauf hin, dass sich die HAIMER-Komponenten<br />
in nahezu jede vorhandene Automatisierungsumgebung<br />
integrieren lassen:<br />
„Wir sind auch gerne Partner bei größeren<br />
Automatisierungsvorhaben.“<br />
weitere Infos: www.haimer.com<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 45
Komponenten & Zubehör<br />
Gut positioniert auf der SPS<br />
Benutzerfreundliche Bewegungssteuerung Automation1<br />
Auf der SPS, die vom 8. bis 10. November<br />
in Nürnberg stattfand, war Aerotech<br />
als Spezialist für Motion-Control- und Positionierlösungen<br />
mit von der Partie. Gezeigt<br />
wurde das neue Release 2.3 der Motion-<br />
Control-Plattform Automation1 und mehrere<br />
Linearmotortische der PRO-Serie – live<br />
in Aktion mit Automation1 gesteuert.<br />
SPS <strong>2022</strong>: Aerotech stellte seine Industrietische der PRO-Serie mit direkt angetriebenem<br />
Linearmotor vor.<br />
Wie sich Positioniersysteme samt peripherer<br />
Komponenten mit nur einer Bewegungssteuerungsplattform<br />
bedienerfreundlich<br />
steuern lassen, davon konnten<br />
sich Fachbesucher am Aerotech-Messestand<br />
selbst ein Bild machen. Die Automation1-Suite<br />
ersetzt die bisherigen Steuerungsplattformen<br />
(A3200, Ensemble und<br />
Soloist) mit neuen und leistungsfähigeren<br />
Funktionen in einer einfach zu erlernenden<br />
und intuitiven Architektur. „Unser aktuelles<br />
Release 2.3 wartet mit diversen neuen Features<br />
auf wie etwa einem »Machine Apps<br />
HMI-Entwicklungstool«. Mit diesem vollständig<br />
anpassbaren Tool haben wir die<br />
bisherige CNC-Benutzeroberfläche ersetzt<br />
und auf diese Weise die Benutzerschnittstellen<br />
für Antriebssysteme revolutioniert“,<br />
weiß Nobert Ludwig, Geschäftsführer der<br />
Aerotech GmbH bereits aus diversen Testund<br />
Live-Installationen.<br />
Darüber hinaus hat die Version 2.3 von Automation1<br />
die Beta-Phase erfolgreich verlassen<br />
und ist nun offiziell EtherCAT-kompatibel,<br />
was die Anbindung an SPS-basierte<br />
Systeme ermöglicht und damit die Möglichkeiten<br />
für hochpräzise Bewegungsprozesse<br />
erweitert, wenn diese in ein konventionelles<br />
System mit geringerer Präzision<br />
eingebettet sind. Derzeit noch in der Beta-<br />
Phase, aber bereits Teil der neuen Version<br />
sind die Touchscreen-Funktionen zur Unterstützung<br />
von MachineApps sowie eine<br />
Python-API-Konfigurationsschnittstelle.<br />
Automation1 bietet außerdem eine verbesserte<br />
Datenvisualisierung und Benutzerfreundlichkeit<br />
des Programmiermoduls.<br />
Die Befehlswarteschlange (Q-Modus in<br />
A3200) und die Positions-/Drehzahl-/Drehmomentsteuerung<br />
über Analogeingänge<br />
wurden ebenfalls hinzugefügt und optimiert.<br />
„Mit Automation1 2.3 bieten wir den Anwendern<br />
unserer Positioniersysteme eine<br />
komplette Maschinensteuerung für sämtliche<br />
Komponenten und gehen damit<br />
deutlich weiter als herkömmliche Bewegungssteuerungen“,<br />
so der Aerotech-Geschäftsführer.<br />
Linearmotortische in Aktion<br />
Mehrere PRO-LM-Lineartische, die von Automation1<br />
gesteuert werden, waren ebenfalls<br />
am Aerotech-Messestand zu sehen.<br />
Die Tische der Aerotech PRO-Serie sind<br />
wahlweise mit Direktantrieb durch einen<br />
Linearmotor oder mit einer Kugelumlaufspindel<br />
erhältlich. „Anhand des Aufbaus<br />
können wir unser umfangreiches<br />
Know-how bei der Konstruktion dieser Lineartische<br />
einschließlich des Kabelmanagements<br />
demonstrieren“, erklärt Norbert<br />
Ludwig. „Die Tische sind in der Lage,<br />
hohe Geschwindigkeiten mit einer hervorragenden<br />
Geschwindigkeitsregulierung zu<br />
verfahren. Aber nicht nur die Geschwindigkeit<br />
und Positionierleistung sind charakteristisch,<br />
sondern auch die Robustheit.“<br />
Die abgedichteten mechanischen Lager<br />
machen die PRO-LM-Lineartische zudem<br />
unempfindlich gegen jede Art von Verschmutzung;<br />
sie sind mit einem reibungsarmen<br />
Dichtungssystem ausgestattet, das<br />
den Wartungsaufwand im industriellen<br />
Einsatz nachhaltig reduziert.<br />
weitere Infos: de.aerotech.com<br />
Benutzerfreundliche Steuerungsplattform: Automation1 vereint Benutzerfreundlichkeit und<br />
Hightech-Funktionen in einer Bewegungssteuerungsplattform.<br />
46 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
AMB<br />
AMB <strong>2022</strong> glänzt mit Innovationen<br />
Präzisionswerkzeughersteller von Besucheranzahl und Qualität der Gespräche beeindruckt.<br />
„Die AMB beweist gerade in schwierigen<br />
Zeiten wieder, dass sie das richtige<br />
Angebot für Aussteller und Besucher ist“,<br />
sagte Markus Heseding, Geschäftsführer<br />
des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im<br />
VDMA zum Abschluss der AMB in Stuttgart<br />
und fügte hinzu: „Unsere Mitglieder sind<br />
mit der AMB <strong>2022</strong> sehr zufrieden.“<br />
Die Aussteller aus der Präzisionswerkzeug-<br />
Industrie zündeten – auch auf dem VDMA<br />
Technologieforum – ein Feuerwerk an technischen<br />
Innovationen für die Metallbearbeitung<br />
von morgen. Nicht nur die Anzahl, sondern<br />
auch die Qualität der Gespräche auf den<br />
Ständen war wieder sehr hoch. „Die Mehrzahl<br />
der Fachbesucher kamen mit konkreten<br />
Fragestellungen auf die AMB“, so Heseding.<br />
Die gute Stimmung auf der AMB und die<br />
derzeit noch gute Auslastung der Unternehmen<br />
darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass sich die gesamte Industrie<br />
existenzbedrohenden Szenarien gegenübersieht,<br />
gerade im Hinblick auf Inflation<br />
und Energiepreise. Heseding: „Der Erfolg<br />
der AMB zeigt den hohen Stellenwert<br />
der industriellen Produktion für die Wirtschaft<br />
in Deutschland.“<br />
Die nächste AMB findet vom 10. bis<br />
14. September 2024 statt. Der VDMA Präzisionswerkzeuge<br />
engagiert sich als ideeller<br />
Träger der AMB.<br />
weitere Infos: www.vdma.org<br />
Universell prozesssicher entgraten<br />
HB microtec, Hersteller hochwertiger<br />
Bohr- und Fräswerkzeuge für exotische<br />
Werkstoffe, zeigte zur Messe AMB <strong>2022</strong> ein<br />
umfassendes Programm für Entgratwerkzeuge<br />
zum maschinellen Entgraten.<br />
Insbesondere in der Medizintechnik müssen<br />
Grate unbedingt zuverlässig entfernt<br />
werden. Um prozesssicher zu arbeiten, bevorzugen<br />
Fertigungsbetriebe inzwischen<br />
ein maschinelles Entgraten. Dazu sagt<br />
Robert Bede, der Geschäftsführer der HB<br />
microtec in Tuttlingen: „Maschinell zu<br />
Vorteil der Kugelform: Die Fräser der Ausführung<br />
Lollipop® können problemlos auch<br />
Nuten und Durchbrüche rückseitig entgraten.<br />
entgraten gewährleistet, dass unabhängig<br />
von der Sorgfalt und dem Geschick<br />
des Personals Grate durchgängig entfernt<br />
und Kanten auf eine definierte Kontur bearbeitet<br />
werden. Das erfordert allerdings<br />
speziell abgestimmte Fräswerkzeuge.<br />
Mit unseren Werkzeugen der Reihen<br />
ACTIONMILL® Chamfer und TARGETMILL®<br />
Chamfer steht ein umfassendes Programm<br />
zur Verfügung. Darin finden Fertigungsbetriebe<br />
für jegliche Konturen, Geometrien<br />
und Werkstoffe die jeweils exakt passenden<br />
Entgratwerkzeuge.“<br />
Die standardisierten Entgratwerkzeuge<br />
von 0,1 bis 10 mm Durchmesser und zwei<br />
bis sechs Schneiden sind dazu konzipiert,<br />
zu fasen, zu entgraten und zu gravieren.<br />
Varianten mit 30°, 45° und 60° Stirnwinkel,<br />
mit Radien (Viertelkreisfräser) und mit Sonderformen<br />
der Schneiden zum Entgraten<br />
vor- und rückwärts stehen zur Verfügung.<br />
Insbesondere die Werkzeuge der Ausführung<br />
Lollipop® erübrigen eine Vielzahl an<br />
Sonderwerkzeugen. Auf einer Kugel befinden<br />
sich drei Schneiden auf 305° am Umfang.<br />
So kann das Fräswerkzeug an nahezu<br />
allen Konturen flexibel auch rückwärts entgraten.<br />
Das vereinfacht und beschleunigt,<br />
um beispielsweise Bohrungen und Nuten<br />
in chirurgischen Platten zuverlässig zu entgraten.<br />
Dank ihrer Ausführung aus Feinstkorn-Hartmetall<br />
mit sehr dünnen, glatten,<br />
wärmebeständigen und bis zu 7.000 HV<br />
harten Beschichtungen sowie scharfen<br />
Schneiden eignen sich die Entgratwerkzeuge<br />
von HB microtec auch für schwierig<br />
zu bearbeitende Werkstoffe, zum Beispiel<br />
korrosionsbeständige, zähharte<br />
Chrom- und Nickelstähle, Kobalt-Chromund<br />
Titanlegierungen, Gusseisen, Buntmetalle<br />
und in der Medizintechnik häufig genutzte,<br />
hoch abriebfeste Kunststoffe (PEEK,<br />
PMMA). Die Entgratwerkzeuge können bei<br />
hohen Vorschubgeschwindigkeiten arbeiten.<br />
In Verbindung mit langen Standzeiten<br />
sind sie äußerst wirtschaftlich. Um einfach<br />
und schnell geeignete Fräswege zum Entgraten<br />
programmieren zu können, unterstützen<br />
die Spezialisten des Tuttlinger<br />
Werkzeugherstellers Anwender mit geeigneten<br />
Strategien in der CAD/CAM-Software<br />
SolidCAM.<br />
Auf Anfrage konstruiert der Tuttlinger<br />
Werkzeugspezialist auch individuell optimierte<br />
Entgratwerkzeuge. So passt er beispielsweise<br />
die Durchmesser, die Längen,<br />
die Formen, die Anzahl der Schneiden und<br />
die Beschichtungen spezifisch an die zu<br />
entgratenden Werkstückkonturen beziehungsweise<br />
Werkstoffe an.<br />
weitere Infos: www.hb-microtec.de<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 47
AMB<br />
Nut gut gekühlt bis 250 mm<br />
Nuten, Schlitzen, Abstechen – wer in diesen<br />
Disziplinen patzt, hat unter Umständen<br />
den gesamten Zerspanprozess und<br />
ein unbrauchbares Werkstück auf dem Gewissen.<br />
Leistungsfähige Scheibenfräser<br />
aus der neuen Serie MaxiMill – Slot-SX von<br />
CERATIZIT bringen dank Innenkühlung<br />
höchste Prozesssicherheit und optimale<br />
Leistung – sogar bis 250 mm Durchmesser.<br />
Die Wendeplattenfräswerkzeuge aus der<br />
MaxiMill-Serie von CERATIZIT haben aufgrund<br />
ihrer hohen Qualitätsstandards und<br />
breiten Einsatzgebiete ihren festen Platz<br />
auf dem Zerspanermarkt. „Gefehlt hat uns<br />
allerdings noch ein Programm zum Nutenfräsen,<br />
mit dem unsere Kunden Nuten und<br />
Schlitze bearbeiten bzw. Abstechvorgänge<br />
prozesssicher durchführen können. Herausgekommen<br />
ist unser MaxiMill – Slot-<br />
SX, das auf bestehende Stechplatten aus<br />
dem SX-System zurückgreift und somit unser<br />
Portfolio mit stichfesten Lösungen erweitert“,<br />
erläutert Robert Frei, Produktmanager<br />
bei CERATIZIT.<br />
Große Auswahl an Schneidplatten<br />
Die Materialauswahl, die Zerspaner tagtäglich<br />
auf die Maschinen bekommen, ist meist<br />
breit gestreut. Entsprechend groß muss das<br />
Spektrum der verwendeten Werkzeuge<br />
sein. Dazu Robert Frei: „Da wir bei MaxiMill –<br />
Slot-SX auf die Schneidplattenauswahl unseres<br />
bewährten Stechsystems zurückgreifen,<br />
decken wir nahezu die gesamte Palette<br />
an Möglichkeiten bei ISO P/M/K/N/S ab.<br />
Da bleiben auch für High-Performance-Anwendungen<br />
keine Wünsche offen!“<br />
Beim vielfältigen Werkzeugträgerspektrum<br />
haben CERATIZIT-Kunden die Wahl<br />
zwischen den gängigsten DIN-Anbindungen,<br />
per Gewinde oder via Aufsteckfräsdorn.<br />
So finden die Werkzeuge bei<br />
sämtlichen Bearbeitungszentren, Fräs- und<br />
Drehmaschinen Anschluss.<br />
Kühlmittelzufuhr bis 250 mm Durchmesser<br />
Spankontrolle ist das A und O beim Nutenfräsen,<br />
nicht zuletzt bei schmalen und tiefen<br />
Nuten. „Klar funktioniert das auch ohne<br />
Kühlschmierstoff, doch die Option mit innenliegenden<br />
Kühlkanälen (IKK) hat erhebliche<br />
Vorteile“, weiß Robert Frei. „Denn das,<br />
was zeitaufwändig oder sogar schädlich für<br />
den Zerspanungsprozess ist – Späne händisch<br />
aus den Nuten entfernen oder gar<br />
Späneklemmer und Materialanhaftungen<br />
mit schlimmen Folgen für das Werkstück –<br />
entfällt mit einer effektiven KSS-Zufuhr.<br />
Und da sich solche Nachteile bei tiefen Nuten<br />
oftmals verschlimmern, bieten wir IKK<br />
bis hin zu 250 mm Durchmesser an!“ Gleichzeitig<br />
verbessern sich Oberflächenqualitäten<br />
und Wärmeregulierung, was eine sichere<br />
Bearbeitung gewährleistet. Willkommener<br />
Nebeneffekt: Der Betrieb mit Kühlschmiermittel<br />
erhöht die Lebensdauer der<br />
Werkzeuge signifikant.<br />
Plattenwechsel auf die sichere Tour<br />
Da neben der Performance eines Systems<br />
auch das unkomplizierte Handling den Zerspaneralltag<br />
erleichtert, setzt MaxiMill –<br />
Slot-SX auf den patentierten SX-Spannschlüssel<br />
beim Plattenwechsel. Dieser<br />
Mit MaxiMill – Slot-SX erweitert CERATIZIT<br />
sein Portfolio um eine neue Nutenfräser-Serie.<br />
Montageschlüssel gewährleistet dank seines<br />
Kniehebels schnelle Wechselvorgänge<br />
und stets die korrekte Spannkraft. „Da wird<br />
nichts unnötig gequetscht, überdehnt oder<br />
im schlimmsten Falle verformt: Unsere bedienerfreundliche<br />
Lösung reduziert den<br />
Verschleiß am Plattensitz und hält die Wendeschneidplattenposition<br />
immer stabil und<br />
präzise – für exzellente Nutqualität und Bearbeitungssicherheit“,<br />
ergänzt Robert Frei.<br />
Das MaxiMill – Slot-SX-System ist seit September<br />
<strong>2022</strong> ab Lager erhältlich.<br />
weitere Infos: www.ceratizit.com<br />
Spanvolumen erhöhen<br />
BIG DAISHOWA hat sein Angebot an<br />
Werkzeugaufnahmen für Planfräser mit<br />
der Smart Damper-Funktion erweitert. Zu<br />
den Neuzugängen gehört der SDF57-FM-<br />
H27DP-76-180 mit einem Außendurchmesser<br />
von 76 mm. Im Vergleich zu anderen<br />
Modellen mit Durchmessern von 47 mm<br />
und 60 mm bietet der neue Werkzeughalter<br />
eine verbesserte Schnittleistung und<br />
erreicht mit demselben Werkzeug und derselben<br />
Maschine massiv mehr Spanvolumen.<br />
Der Smart Damper befindet sich sehr nah<br />
an der Schneide, sprich der Vibrationsquelle,<br />
die Schwingungsdämpfung am Werkzeug<br />
wird so erheblich verbessert und Vibrationen<br />
minimiert. So lassen sich spürbar<br />
bessere Oberflächengüten und höhere<br />
Zerspanungsraten erreichen.<br />
Der neue Werkzeughalter soll vor allem<br />
da zum Einsatz kommen, wo große Reichweiten<br />
üblich sind und die Schwingungsdämpfung<br />
von entscheidender Bedeutung<br />
ist. Dazu gehören Hersteller von Baumaschinen,<br />
Windkraftanlagen, Luft- und<br />
Raumfahrt sowie die Öl- und Gasindustrie.<br />
Um die wachsenden Kundenwünsche erfüllen<br />
zu können, hat BIG DAISHOWA sein<br />
Smart Damper-Portfolio um mehrere Längen<br />
erweitert. Sonderbestellungen für individuelle<br />
Längen sind ebenfalls möglich.<br />
Den neuen Smart Damper-Werkzeughalter<br />
gibt es für die Schafttypen BBT50, BDV50<br />
und HSK-A100. Erhältlich sind sie ab sofort.<br />
weitere Infos: www.big-daishowa.de<br />
48 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
AMB<br />
Für hochgenaue Ansprüche im Formenbau<br />
Der Formenbau nimmt eine Schlüsselrolle<br />
in vielen Branchen ein. Doch die Anforderungen,<br />
die Formenbauer an Zerspanungswerkzeuge<br />
stellen, sind hoch – schließlich<br />
sind diese hauptverantwortlich für die Produktqualität.<br />
Deshalb präsentierte Gühring<br />
auf der AMB <strong>2022</strong> ein neues Fräserprogramm<br />
für hochgenaue Anforderungen<br />
beim Schlichten. Die Kombination aus neuer<br />
Geometrie, angepasstem Schichtsystem<br />
und ultrahartem Substrat macht die Hochgenauigkeitsfräser<br />
so erfolgreich beim Einsatz<br />
in gehärtetem Werkzeugstahl.<br />
Höchste Winkel- und Passgenauigkeiten<br />
Egal ob Kunststoff, Metall, Glas oder Schokolade<br />
– erst durch Formen werden Rohstoffe<br />
zu Produkten. Und weil diese Formen<br />
die Oberflächen der späteren Bauteile<br />
abbilden, ist hier höchste Präzision gefragt:<br />
Nur in einer perfekt gefertigten Form kann<br />
ein Endprodukt produziert werden, dessen<br />
Toleranzen und Oberflächen auch ohne<br />
Nacharbeit die geforderte Güte aufweisen.<br />
Für eine perfekte Teilequalität sind Formenbauer<br />
deshalb auf Werkzeuge angewiesen,<br />
die Prozesssicherheit, Präzision und Wiederholgenauigkeit<br />
garantieren. Genau diesen<br />
Ansprüchen wird der schwäbische Werkzeughersteller<br />
Gühring gerecht – mit einem<br />
neuen Programm an Hochgenauigkeitsfräsern:<br />
Die μ-genauen VHM-Fräser verfügen<br />
über eine stabile Kerngeometrie und<br />
ein optimiertes Nutprofil. Beides reduziert<br />
die Abdrängung beim Fräsen und sorgt für<br />
Stabilität, was sich in einer sehr hohen Konturgenauigkeit<br />
widerspiegelt. Somit eignen<br />
sich die Werkzeuge zum Schlichten hochgenauer<br />
Passungen und Führungen mit<br />
exakter Winkelgenauigkeit.<br />
Der Fokus in der Werkzeugentwicklung<br />
lag zudem auf einer sicheren Spanabfuhr<br />
während des Fräsprozesses als Grundvoraussetzung<br />
für gute Oberflächen. Deshalb<br />
wurden die Baumaße und Halsübergangs-<br />
Geometrien der neuen Fräser für den Einsatz<br />
in tiefen und engen Konturen optimiert.<br />
Außerdem bestehen alle Mikro-Fräser<br />
im neuen Programm aus Revolver-Rohlingen<br />
mit GühroJet-Peripheriekühlung.<br />
Bei dieser innovativen Technologie zur Innenkühlung<br />
werden die Späne durch Luft,<br />
Minimalmengenschmierung (MQL) oder<br />
Kühlschmierstoff direkt und sicher aus der<br />
Bearbeitungszone entfernt.<br />
Härteres Substrat, extrem glatte Schicht<br />
Weil im Werkzeug- und Formenbau hochfeste<br />
und gehärtete Stähle zerspant werden,<br />
hat Gühring im Fall der neuen Hochgenauigkeitsfräser<br />
sein Hartmetall-Substrat auf diese<br />
Werkstoffe angepasst: Der Schneidstoff<br />
ist nun rund 200 HV härter und feinkörniger.<br />
Dieses ultraharte VHM-Substrat garantiert<br />
eine sehr gute Kantenstabilität und damit<br />
prozesssichere Standzeiten in der Hartbearbeitung.<br />
Die Präzisionsrohlinge verfügen außerdem<br />
über optimierte Schafttoleranzen im<br />
Bereich h5 und sind µ-genau in Durchmesser,<br />
Rundlauf und Rundheit. Die Radiustoleranzen<br />
liegen sogar im Bereich von +- 5 µm.<br />
Auch das Schichtsystem wurde speziell für<br />
den Formenbau angepasst: Durch eine Perrox-Beschichtung,<br />
die im HiPiMS-Verfahren<br />
hergestellt wird, sind die Werkzeugoberflächen<br />
extrem glatt und der Verschleißwiderstand<br />
somit sehr hoch. Dank dieser Kombination<br />
aus Hartmetall, Beschichtung und Geometrie<br />
versprechen die neuen Hochgenauigkeitsfräser<br />
eine signifikante Performance-<br />
Steigerung – sowohl in weichen als auch härteren<br />
Werkstoffen bis 65 HRC und selbst in<br />
hochlegierten oder pulvermetallurgisch hergestellten<br />
Werkzeugstählen.<br />
Jede Fräsanwendung abgedeckt<br />
Mit seinem neuen Werkzeugprogramm<br />
G-Mold µ kann Gühring ab sofort jede Fräsbearbeitung<br />
im Formenbau abdecken.<br />
So eignen sich der VHM-Vollradiusfräser<br />
„G-Mold µ65 B“ und der hochpräzise Torusfräser<br />
„G-Mold µ65 T“ perfekt zum Kopierfräsen<br />
und Schlichten von Formen und<br />
Formeinsätzen aus gehärtetem Stahl bis<br />
65 HRC. Höchste Winkelgenauigkeit und exakte<br />
Passungen beim Schlichten von Führungen<br />
und Taschen in Formplatten ermöglichen<br />
die zylindrischen Hochgenauigkeits-<br />
Schlichtfräser „G-Mold µ65 F“ für gehärtete<br />
Werkstücke und „G-Mold µ48 F“ für weiche<br />
Werkstücke.<br />
Hohen Ansprüchen im Mikrobereich wird<br />
der neue, μ-genaue Mikrofräser „MikroMill<br />
µ55 U“ gerecht: Durch engste Toleranzen<br />
und einen präzisen Rundlauf lassen sich<br />
damit Oberflächen von sehr hoher Qualität<br />
erreichen. Ein FEM-optimierter Radius-<br />
Winkelübergang sorgt zudem für höchste<br />
Radialsteifigkeit und eine geringe Abdrängung<br />
beim Mikrofräsen. Die innovative<br />
GühroJet-Innenkühlung erhöht die Standzeit<br />
des Werkzeugs und sorgt für Prozesssicherheit.<br />
Mit über 350 verschiedenen Abmessungen,<br />
einer großen Auswahl an Voll- und<br />
Eckradien sowie Eckfasen und unterschiedlichen<br />
Ausführungen für harte und weiche<br />
Werkstoffe bietet das neue Programm einen<br />
hohen Grad an Flexibilität.<br />
weitere Infos: www.guehring.com<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 49
AMB<br />
Prozesssicherer Dauerläufer in rostfreien Stählen und<br />
Duplex<br />
Die Hoffmann Group bringt mit dem<br />
GARANT Master INOX VHM-Schaftfräser<br />
TPC einen neuen Spezialisten für die Bearbeitung<br />
von rostfreien Stählen und Duplex<br />
auf den Markt. Der Hochleistungsfräser<br />
zeigt sich selbst bei der Bearbeitung<br />
von Innenkonturen überaus leistungsstark<br />
und verhält sich in automatisierten<br />
Umgebungen extrem prozesssicher.<br />
Gleichzeitig erzielt er gegenüber vergleichbaren<br />
Werkzeugen ein Vielfaches<br />
an Zerspanvolumen bei besonders langen<br />
Standzeiten. Diese Eigenschaften machen<br />
den neuen GARANT Master INOX TPC zu<br />
einem prozesssicheren Dauerläufer. Der<br />
Fräser lässt sich mehrfach wiederaufbereiten<br />
und ermöglicht somit einen besonders<br />
wirtschaftlichen und nachhaltigen<br />
Werkzeugeinsatz.<br />
Der VHM-Schaftfräser GARANT Master INOX TPC bietet sogar bei der Hochleistungszerspanung<br />
von Duplex Prozesssicherheit und hohe Zerspanvolumen bei langen Standzeiten.<br />
Beim Trochoidalfräsen (TPC) bewegt sich<br />
das Werkzeug in kleinen elliptischen Kreisen<br />
vorwärts. Dadurch kann mit höherer<br />
Schnittgeschwindigkeit bei voller Schnitttiefe<br />
gefräst werden. Es werden geringere<br />
Schnittkräfte erzeugt und das Werkzeug<br />
gleichmäßig beansprucht – das verlangsamt<br />
den Verschleiß. Die Standzeiten<br />
von TPC-Fräsern liegen deshalb teilweise<br />
um das Zehnfache höher als bei konventionellen<br />
Werkzeugen. Der neue GARANT<br />
Master INOX TPC kombiniert diese Vorteile<br />
mit einem optimierten Feinstkorn-Hartmetallsubstrat,<br />
das ihn selbst bei der Hochleistungszerspanung<br />
von Duplex extrem<br />
biegebruchfest und langlebig macht. Mit<br />
seiner optimierten Spanteileranzahl und<br />
-positionierung produziert er kurze Späne<br />
und weist ein Minimum an potenziellen<br />
Verschleißstellen auf, während die vergrößerten<br />
Spanräume genügend Platz für einen<br />
sicheren Spanabfluss bieten. Dank<br />
eines verringerten Spiralwinkels werden<br />
zusätzlich die Auszugskräfte und damit<br />
auch die Belastung von Werkzeugaufnahme<br />
sowie der Maschinenspindel reduziert,<br />
was die Prozesssicherheit weiter erhöht.<br />
Ein Plus an Stabilität bei hohen Auskragungen<br />
(4xD- und 5xD-Versionen) wird<br />
durch einen optimierten Kernverlauf erreicht.<br />
Voraussetzung für den Einsatz des neuen<br />
GARANT Master INOX VHM-Schaftfräser<br />
TPC sind eine leistungsfähige CAM-Software<br />
und eine moderne Maschinensteuerung,<br />
da die Fräsbahn ständig neu berechnet<br />
wird.<br />
weitere Infos: www.hoffmann-group.com<br />
Schlichten mit Highspeed<br />
Für die Schlichtbearbeitung von NE-Metallen<br />
und Kunststoffen mit abrasiven Füllstoffen<br />
hat die Paul Horn GmbH das neue<br />
Frässystem DTM 1710 entwickelt. Durch die<br />
hohen realisierbaren Vorschubgeschwindigkeiten<br />
ermöglicht das Werkzeugsystem<br />
ein großes Maß an Produktivität<br />
und Wirtschaftlichkeit. Die präzisionsgelaserten<br />
PKD-Schneideinsätze erzeugen im<br />
Die präzisionsgelaserten PKD-Schneideinsätze im neuen<br />
PKD Vielzahnfräser von Horn erzeugen im Schlichtprozess<br />
sehr hohe Oberflächengüten.<br />
Schlichtprozess sehr hohe Oberflächengüten.<br />
Die Qualität der PKD-Schneidkante,<br />
das hochqualitative PKD-Substrat sowie<br />
der µ-genau eingestellte Planlauf stellt dies<br />
sicher.<br />
Die auf Kassetten gelöteten PKD-Schneiden<br />
lassen sich über Stellschrauben am<br />
Werkzeugträger axial einstellen. Für den<br />
Einsatz bei hohen Drehzahlen<br />
sind die Schneidkassetten<br />
gegen die auftretende<br />
Fliehkraft gesichert.<br />
Die Einstellung des<br />
Planlaufs übernehmen die<br />
Horn-Techniker vor der<br />
Auslieferung des Werkzeugs.<br />
Im Vergleich zu anderen<br />
Werkzeugen dieses Typs<br />
auf dem Markt bietet das<br />
Frässystem von Horn eine<br />
höhere Schneidenzahl je<br />
Durchmesser. Der Fräskörper<br />
aus einer Aluminiumlegierung sorgt<br />
für ein spindelschonendes geringes Gewicht.<br />
Als Langzeitschutz gegen den abrasiven<br />
Angriff der Späne ist der Fräskörper<br />
speziell oberflächenbehandelt. Für das Erreichen<br />
von hohen Oberflächengüten und<br />
den Einsatz im oberen Drehzahlbereich<br />
muss das Werkzeug mit der Werkzeugaufnahme<br />
feingewuchtet werden. Für eine<br />
optimale Wuchtgüte sind am Fräskörper<br />
Wuchtbohrungen angebracht. Um bestmögliche<br />
Ergebnisse zu erzielen, muss das<br />
gesamte Maschinenumfeld beachtet und<br />
auf ein möglichst hohes Stabilitätsniveau<br />
gebracht werden. Der Aufbau der Maschine,<br />
Führungen, Spindeln und die Spannsysteme<br />
für das Werkstück sowie das Fräswerkzeug<br />
haben einen entscheidenden<br />
Einfluss auf das Ergebnis. Horn bietet<br />
das Frässystem für den Marktstart in den<br />
Durchmessern 50 mm (z = 10), 63 mm (z =<br />
14), 80 mm (z = 18), 100 mm (z = 24) und<br />
125 mm (z = 30) an. Alle Varianten haben<br />
eine innere Kühlmittelzufuhr direkt auf die<br />
Schneidkante.<br />
50 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
AMB<br />
Der Horn-Hochleistung-PKD-Schneidstoff<br />
setzt sich aus einer ausgefeilten Mixtur unterschiedlicher<br />
Größen von Diamantkörnern<br />
zusammen. Der Volumenanteil von<br />
Diamant steigt, Wirkhärte, Zähigkeit und<br />
Schneidenqualität ebenso. Strenge Qualitätsstandards<br />
und deren Kontrolle sind<br />
selbstverständlich und sorgen für eine<br />
starke Leistung. Für das Frässystem DTM<br />
1710 bietet Horn die Schneidkassetten je<br />
nach zu bearbeitendem Werkstoff in zwei<br />
unterschiedlichen PKD-Substraten an.<br />
weitere Infos: www.horn-group.com<br />
Durch die hohen realisierbaren Vorschubgeschwindigkeiten ermöglicht das Werkzeugsystem<br />
ein großes Maß an Produktivität und Wirtschaftlichkeit.<br />
Die Grenzen des Machbaren verschieben<br />
„Surfaces for the future“ präsentierte der<br />
Beschichtungsspezialist Oerlikon Balzers auf<br />
der AMB. Neuentwicklungen wie die kohlenstoffbasierte<br />
Schicht BALINIT MAYURA,<br />
BALIQ ANTOS für Gewindebohrer oder<br />
BALINIT ALTINA für Räumwerkzeuge sowie<br />
die Diamantbeschichtungen der BALDIA-<br />
Familie treten an, um die Leistungsgrenzen<br />
erneut zu verschieben.<br />
BALINIT MAYURA - Kohlenstoffbasierte<br />
Schicht für NE-Werkstoffe bekennt Farbe<br />
Die neueste, regenbogenfarbene ta-C-<br />
Schicht ist die nächste Generation kohlenstoffbasierter<br />
Schichten für die Zerspanung<br />
und das Umformen von Nichteisenwerkstoffen.<br />
Sie ist noch härter und glatter<br />
als Vorgängerprodukte, trotzdem extrem<br />
dünn und erhält somit die notwendige<br />
Schärfe der Schneiden. Mit minimalem<br />
Reibwert reduziert sie die Bildung von Anhaftungen.<br />
Damit ermöglicht sie höchste<br />
Präzision und Produktivität in der Zerspanung<br />
von Aluminium-Legierungen mit bis<br />
zu zwölf Prozent Silizium-Anteil, von Kupfer-<br />
und Messing-Legierungen sowie von<br />
Polymeren.<br />
BALIQ ANTOS – Gewindebohren in<br />
rostfreien Stahl neu definiert<br />
Für Oerlikon Balzers heißt die Zukunft im<br />
Gewindebohren S3p (Scalable Pulsed Power<br />
Plasma). Das fortschrittliche Beschichtungsverfahren<br />
erzeugt harte und zugleich<br />
extrem glatte Schichten. Davon profitiert<br />
die Neuentwicklung BALIQ ANTOS: Die äußerst<br />
glatte AlCrN-Basisschicht sorgt für<br />
exzellente Härte und Verschleißfestigkeit,<br />
die WC/C-Deckschicht bringt einen sehr<br />
niedrigen Reibwert und beste Trockenschmiereigenschaften<br />
mit.<br />
Dies ermöglicht ein optimiertes Einlaufverhalten<br />
beim Gewindeschneiden von rostfreiem<br />
Stahl, das Drehmoment bleibt extrem<br />
gering und konstant, ohne größere<br />
Schwankungsspitzen. Die homogene<br />
Schichtdickenverteilung führt zudem zu einer<br />
sehr guten Abbildung der Schneidkantenmikrogeometrie.<br />
Im Vergleich mit bisherigen<br />
Schichten realisiert BALIQ ANTOS<br />
in Tests deutlich höhere Standzeiten und<br />
steigert vor allem die beim Gewindebohren<br />
entscheidende Prozesssicherheit.<br />
BALDIA – Familie von Hochleistungs-<br />
Diamantbeschichtungen für alle Fälle<br />
Das BALDIA-Portfolio bietet Lösungen für<br />
jede Aufgabe rund um die hochabrasive<br />
Zerspanung von Graphit, Keramik oder CFK<br />
für Märkte wie Formenbau, Dental, Automotive<br />
oder Luft- und Raumfahrt. Die Diamantbeschichtungen<br />
stehen für äußerste<br />
Verschleißfestigkeit sowie höchste Ansprüche<br />
an Wirtschaftlichkeit und Qualität.<br />
Dabei ermöglichen sie engste Toleranzen.<br />
Dies gilt insbesondere für die DC (Diameter<br />
Controlled)-Produktlinie mit BALDIA<br />
COMPACT DC und BALDIA COMPOSITE DC.<br />
Diese garantieren exakte Werkzeug-Durchmesser<br />
und zugleich exakte Schichtdicken.<br />
BALINIT ALTINA – die neue<br />
Servicekombination für Räumwerkzeuge<br />
BALINIT ALTINA ist nicht nur eine moderne<br />
Alternative zu den gängigen TiN- und<br />
TiCN-Produkten für Räumwerkzeuge. Die<br />
AlTiN-Schicht bringt auch viele Vorteile<br />
mit, zum Beispiel eine deutlich höhere<br />
Warmfestigkeit mit weniger Ankleben<br />
von Spänen und demzufolge höherer Bauteilqualität.<br />
Mit der neuen AlTiN-Beschichtungslösung<br />
aus kombiniertem Service<br />
von Entschichtung, Kantenpräparation und<br />
Beschichtung können vorher geschärfte<br />
Werkzeuge nun vollbeschichtet eingesetzt<br />
werden. BALINIT ALTINA lässt sich<br />
in Großanlagen auf Werkzeugen mit bis<br />
zu 3.000 mm Gesamtlänge, 2.200 mm Beschichtungslänge<br />
und 500 mm Durchmesser<br />
beschichten.<br />
weitere Infos: www.oerlikon.com<br />
Das Portfolio an BALDIA Diamantschichten<br />
bietet Lösungen für jede Aufgabe rund um<br />
die hochabrasive Zerspanung von Graphit,<br />
Keramik oder CFK. (Foto: Oerlikon)<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 51
AMB<br />
Technologie der nächsten Generation<br />
Mitsubishi Materials hat eine neue und<br />
innovative beschichtete PCBN-Wendeschneidplattensorte,<br />
BC8210, entwickelt.<br />
Damit hat das Unternehmen sein umfassendes<br />
Angebot an Dreh-WSP erweitert<br />
und Beschichtungstechnologie nach dem<br />
neuesten Stand der Technik angewandt,<br />
wodurch eine hervorragende Verschleißfestigkeit<br />
erreicht und die Produktivität<br />
und die Benutzerfreundlichkeit des Produkts<br />
gesteigert wird.<br />
Die neue Sorte ist für kontinuierlichen bis<br />
leicht unterbrochenen Schnitt geeignet.<br />
BC8210 weist eine hervorragende Abplatz-,<br />
Flanken- und Kolkverschleißfestigkeit auf.<br />
Dadurch wird ein stabiler Bearbeitungsprozess<br />
bei der Hochgeschwindigkeitszerspanung<br />
sichergestellt. Eine Kombination<br />
aus der neu entwickelten Beschichtung auf<br />
AlCrSiN-Basis, die Schnittkräfte aufnimmt,<br />
und der Beschichtung auf TiAlSiN-Basis,<br />
die exzellente Verschleißfestigkeit aufweist<br />
und Stabilität bei Anwendungen mit kontinuierlichem<br />
bis leicht unterbrochenem<br />
Schnitt bietet.<br />
Bei Schnitttiefen von bis zu 0,35 mm und<br />
Schnittgeschwindigkeiten von bis zu<br />
300 m/min kann mit einer einzelnen Sorte<br />
eine marktführende Anwendungsbandbreite<br />
abgedeckt werden. Dies vereinfacht<br />
die Werkzeugwahl bei der Produktion und<br />
CNC-Programmierung und senkt die Kosten<br />
für den Werkzeugbestand.<br />
High-Tech-Substrat und -Beschichtung<br />
Die neue PCBN-Wendeschneidplattenlinie<br />
bietet zahlreiche Leistungsmerkmale und<br />
Vorteile durch stetige Verfeinerung sowie<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Dadurch<br />
ist ein neues gesintertes Substrat<br />
mit CBN-Partikeln feiner und mittlerer Körnung,<br />
dafür jedoch mit einem ultra-feinkörnigen<br />
Teilchenbinder entstanden. Diese<br />
neue Bindertechnologie im Substrat sorgt<br />
für eine extrem große Hitzebeständigkeit<br />
und beugt plötzlichen Brüchen durch Beseitigung<br />
des Risikos einer linearen Rissbildung<br />
vor. Mit den durch die neue Binderzusammensetzung<br />
radial wirkenden<br />
Schnittkräften glänzt die BC8210 bei der<br />
Bearbeitung extrem harter Stähle. Zudem<br />
sorgt das neue Substrat für breitere Anwendungsmöglichkeiten,<br />
eine größere Abplatzfestigkeit<br />
und weniger Verschleiß.<br />
Die neueste Technologie wurde auch für<br />
eine eigens entwickelte mehrlagige PVD-<br />
Beschichtung, die die BC8210-Sorte verwendet,<br />
angewandt. Diese neue mehrlagige Beschichtung<br />
umfasst als unterste Lage eine<br />
TiAlN-Schicht, die die Beschichtungshaftung<br />
zwischen der Basisschicht und dem<br />
PCBN-Substrat stark verbessert und einen<br />
herausragenden Abriebwiderstand bietet.<br />
Über dieser Schicht befindet sich eine zusätzliche<br />
TiAlN-Schicht, die für eine hervorragende<br />
Abplatz- und Kolkverschleißfestigkeit<br />
sorgt. So erreicht die BC8210 zusammen<br />
mit der goldfarbenen TiN-Deckschicht<br />
für eine einfache Erkennung des Kantenverschleißes<br />
hohe Leistung, Geschwindigkeiten<br />
und Zuverlässigkeit bei einer Vielzahl<br />
unterschiedlicher Anwendungen zur Bearbeitung<br />
von gehärtetem Stahl.<br />
Auswahl der Schneidkantenverfasungen<br />
BC8210-Wendeschneidplatten sind mit<br />
vier verschiedenen Schneidkantenverfasungen<br />
erhältlich: FS und GS für allgemeine<br />
Zerspanung, GH für höhere Vorschubgeschwindigkeiten<br />
und Schnitttiefen und<br />
TS für leicht unterbrochene Bearbeitung.<br />
weitere Infos: www.mmc-hardmetal.com<br />
Beschichtung auf TiN .......................... Goldfarbe für vereinfachte Verschleißbetrachtung<br />
der eingesetzten Schneidkanten.<br />
Beschichtung auf AlCrSiN-Basis ....... Hohe Abplatzfestigkeit. Absorbiert Schnittkräfte.<br />
Beschichtung auf TiAlSiN-Basis ........ Ausgezeichnete Verschleißfestigkeit und<br />
abriebfeste Beschichtungslage.<br />
Beschichtung auf TiAlN-Basis .......... Verbesserte Haftung am PCBN-Substrat<br />
beugt einer Beschichtungsablösung vor.<br />
Beschichtung auf<br />
PCBN gesinterter Körper ..................... Speziell gesintertes BC8210-Substrat.<br />
52 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
AMB<br />
Neue Planfräser für mehr Nachhaltigkeit in der<br />
Aluminiumzerspanung<br />
Mit einem umfangreichen und breit gefächerten<br />
Programm an Werkzeugen zum<br />
Reiben, Bohren und Fräsen und langjähriger<br />
Prozesserfahrung liegt bei MAPAL<br />
ein großer Fokus auf der Aluminiumzerspanung.<br />
Zwei neue Produkte tragen weiteren<br />
Kundenanforderungen Rechnung:<br />
Der PKD-Fräser FaceMill-Diamond-ES und<br />
der Wendeschneidplattenfräser NeoMill-T-<br />
Finish Baureihe steigern die Wirtschaftlichkeit<br />
von Aluminimfräsbearbeitungen.<br />
FaceMill-Diamond-ES – der Allrounder<br />
unter den PKD-Planfräsern ist ideal für<br />
kleine Stückzahlen<br />
Mit dem neuen FaceMill-Diamond-ES erweitert<br />
MAPAL die PKD-Planfräser der FaceMill-<br />
Diamond-Familie um eine vielseitig einsetzbare<br />
Variante. Während die bestehenden<br />
FaceMill-Diamond Planfräser im Hochleistungsbereich<br />
der Serienfertigung etabliert<br />
sind, steht mit dem FaceMill-Diamond-ES<br />
nun eine Einstiegsvariante zur Verfügung,<br />
deren Anschaffung auch bei überschaubaren<br />
Stückzahlen und wechselnden Bauteilen<br />
wirtschaftlich ist und die hohen Anforderungen<br />
an die Oberflächengüte erfüllt.<br />
Die Fräser weisen weniger Schneiden auf<br />
als die etablierten FaceMill-Diamond Werkzeuge<br />
und sind damit kostengünstiger<br />
– eine „Economical Solution“. Bei einem<br />
Durchmesser von 50 mm hat der FaceMill-<br />
Diamond-ES beispielsweise fünf Schneiden,<br />
der klassische FaceMill-Diamond<br />
zwölf. Ein weiterer Unterschied ist der Anwendungsbereich:<br />
Der FaceMill-Diamond-<br />
ES ist neben dem Planfräsen auch zum Eckfräsen,<br />
Besäumen und zur Bearbeitung<br />
dünnwandiger Bauteile geeignet.<br />
Der neue Fräser ist im Durchmesserbereich<br />
von 32 bis 80 mm verfügbar, die Abmaße<br />
gegenüber den vorhandenen FaceMill-<br />
Diamond-Modellen haben sich nicht geändert.<br />
Dadurch kann er in einer bestehenden<br />
Produktion direkt eingesetzt werden,<br />
wenn beispielsweise der größere Spanraum<br />
der neuen Werkzeuge genutzt werden<br />
soll. Frästiefen im Vollschnitt von bis<br />
zu 10 mm sind problemlos möglich.<br />
Alle Fräser der Baureihe FaceMill-Diamond-<br />
ES können nachgeschliffen und wiederbestückt<br />
werden. Sie sind ausschließlich als<br />
Aufsteckfräser erhältlich.<br />
NeoMill-T-Finish – Aluminium mit<br />
Wendeschneidplatten schlichten<br />
Mit dem NeoMill-T-Finish präsentiert<br />
MAPAL erstmals einen Fräser mit Wendeschneidplatten<br />
für das Planfräsen von Aluminium<br />
bei hohen Stückzahlen. Der Finishfräser<br />
mit wechselbaren Schneiden funktioniert<br />
dabei nach dem Plug-&-Play-Prinzip:<br />
Die Kunden wechseln die Schneiden<br />
direkt vor Ort, ohne sie anschließend einstellen<br />
zu müssen. Hinzu kommt, dass dadurch<br />
auch weniger Grundkörper vorgehalten<br />
werden müssen.<br />
Mit dem neuen System können Kunden<br />
neben PKD-bestückten Schneiden je nach<br />
Anwendung und Werkstoff auch weitere<br />
Schneidstoffe nutzen, beispielsweise unbeschichtetes<br />
Hartmetall oder Hartmetall<br />
mit CVD-Diamant- beziehungsweise PVD-<br />
Beschichtung. So ist der jeweils optimale<br />
Schneidstoff für Aluminiumwerkstoffe mit<br />
verschiedenem Siliziumgehalt und Gießverfahren<br />
(Sandguss, Druckguss und Kokillenguss)<br />
nutzbar. Die Wendeschneidplatten<br />
verfügen jeweils über bis zu vier einsetzbare<br />
Schneidkanten. Für jeden Kunden<br />
und jede Anforderung steht die optimale<br />
Variante für höchste Wirtschaftlichkeit und<br />
Prozesssicherheit zur Verfügung.<br />
Einzigartig macht den neuen Fräser ein<br />
zum Patent angemeldetes System der<br />
Schneidenanordnung. Am Umfang sind die<br />
Hauptschneiden angebracht, die ein Aufmaß<br />
von bis zu 2,5 mm abtragen. Eine axial<br />
angeordnete Breitschlichtschneide ist<br />
für die erreichbare Oberflächenrauigkeit<br />
von Rz = 1.5 µm verantwortlich. Das innovative<br />
System ermöglicht ein homogenes<br />
Verschleißbild der Schneiden: Durch die<br />
spezielle Anordnung von Hauptschneiden<br />
und Breitschlichtschneiden unterliegen<br />
alle Hauptschneiden dem gleichen Zahnvorschub,<br />
haben einen ruhigen Lauf für<br />
hohe Oberflächenqualität, und es gibt keine<br />
Gratbildung. Die resultierende längere<br />
Standzeit schlägt sich in geringeren Cost<br />
per Part bei hoher Prozesssicherheit nieder.<br />
Jedes Werkzeug wird speziell auf die Bedingungen<br />
des Kunden angepasst. Dabei<br />
steht die höchste Effizienz hinsichtlich<br />
Wirtschaftlichkeit und Produktivität<br />
an erster Stelle. Der Grundkörper des<br />
Werkzeugs besteht in der Regel aus Stahl.<br />
Sollten Gewichtsbeschränkungen vorliegen,<br />
fertigt MAPAL den Grundkörper aus<br />
Aluminium oder mit Gewichtserleichterungsbohrung.<br />
Der NeoMill-T-Finish ist im<br />
Durchmesserbereich von 50 bis 315 mm<br />
konfigurierbar und kann sowohl monolithisch<br />
als auch adaptiv für Fräsaufnahmen<br />
mit Aufsteckdorn bestellt werden. Im Einsatz<br />
sind Schnittgeschwindigkeiten von bis<br />
zu 6.000 m/min und ein Vorschub von 2,5<br />
mm pro Umdrehung möglich.<br />
MAPAL präsentierte zur AMB <strong>2022</strong> den FaceMill-Diamond-ES und den Wendeschneidplattenfräser<br />
NeoMill-T-Finish. (Foto: MAPAL)<br />
weitere Infos: www.mapal.com<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 53
AMB<br />
Wendeschneidplatten mit durchgängigen CBN-Tips<br />
ISCAR ergänzt sein Portfolio an ISO-Wendeschneideplatten<br />
aus kubischem Bornitrid<br />
(CBN): Die erweiterte ISCAR-CBN-<br />
Line überzeugt mit gesteigerter Wärmeaufnahmefähigkeit<br />
und größerer Widerstandskraft<br />
bei Anwendungen im glatten<br />
und leicht unterbrochenen Schnitt.<br />
Beim Drehen von schwer zerspanbaren<br />
Werkstoffen ist die Wahl des Werkzeugs<br />
entscheidend. Druck und hohe Temperaturen<br />
in der Schnittzone treiben den verschleißbedingten<br />
Wechsel sonst rasch in<br />
die Höhe. Wendeschneideplatten (WSP)<br />
mit aufgelöteten Schneiden aus CBN (kubischem<br />
Bornitrid) eignen sich aufgrund<br />
der Materialhärte hervorragend für das<br />
Hartdrehen, sind im Anwendungsprozess<br />
jedoch großen mechanischen Belastungen<br />
ISCAR ergänzt sein Portfolio an ISO-Wendeschneideplatten<br />
aus kubischem Bornitrid<br />
(CBN).<br />
ausgesetzt. Eine verlängerte WSP-Lebensdauer<br />
birgt enorme Potenziale in punkto<br />
Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Mit<br />
den fünf neuen Varianten der CBN-Produktlinie<br />
setzt ISCAR genau hier an.<br />
Ermöglicht wird dies durch eine Innovation<br />
im Produktionsprozess: ISCAR bringt die<br />
CBN-Schneiden mit einem gewellten Profil<br />
am Hartmetall des WSP-Körpers an. Das garantiert<br />
eine stabilere Lötverbindung. Zudem<br />
decken die sogenannten Tips nun die<br />
gesamte Plattenhöhe ab. Die Marktneuheit<br />
kombiniert dadurch den rohstoffarmen<br />
Ansatz normal-getippter Wendeschneidplatten<br />
mit den Widerstandsvorteilen<br />
von Voll-CBN-Varianten. Damit profitiert<br />
der Anwender dreifach: Die WSP sind beidseitig<br />
einsetzbar, überzeugen mit einer erweiterten<br />
Schnitttiefe und verfügen über<br />
deutlich gesteigerte Wärmeaufnahme- sowie<br />
Wärmeleitkapazitäten.<br />
Dank verbesserter Widerstandsfähigkeit<br />
ermöglichen die WSP lange Standzeiten<br />
und eine hohe Zerspanungsleistung. Sie<br />
überzeugen besonders beim Hartdrehen<br />
im glatten und leicht unterbrochenen<br />
Schnitt, der Bearbeitung von gehärteten<br />
Stählen sowie bei der Zerspanung von<br />
Gusseisen und gesinterten Metallen.<br />
weitere Infos: www.iscar.de<br />
ISCAR bringt die CBN-Tips mit einem gewellten<br />
Profil am Hartmetall des WSP-Körpers<br />
an. Das garantiert eine stabilere Lötverbindung.<br />
Die Tips decken die gesamte Plattenhöhe<br />
ab. Die WSP sind beidseitig einsetzbar, überzeugen<br />
mit einer verbesserten Schnitttiefe<br />
und verfügen über deutlich gesteigerte Wärmeaufnahme-<br />
sowie Wärmeleitkapazitäten.<br />
Präzision rund um die Werkzeugmaschine trifft<br />
auf Digitalisierung<br />
Die HAIMER-Gruppe, Weltmarktführer<br />
für Werkzeugschrumpf- und Auswuchttechnik,<br />
hat sich als Systemanbieter für das<br />
komplette Werkzeugmanagement etabliert.<br />
Die Basis ist das qualitativ hochwertige<br />
Produktprogramm, das von verschiedensten<br />
Werkzeugaufnahmen, Schrumpfund<br />
Auswuchttechnik, Werkzeugvoreinstellgeräten<br />
bis hin zu Hartmetallwerkzeugen<br />
und Messtastern reicht. Die Zukunft<br />
des Werkzeugmanagements sieht HAIMER<br />
in durchgängiger Digitalisierung und Automatisierung.<br />
Dementsprechend hat das<br />
Unternehmen seine Geräte durchwegs Industrie<br />
4.0-tauglich konzipiert und damit<br />
Automatisierungszellen sowie ganze Tool-<br />
Room-Lösungen gestaltet.<br />
Beispielhaft zeigte HAIMER auf der AMB<br />
<strong>2022</strong> eine weiterentwickelte Version seines<br />
Automation Cube, mit der sich zerspanende<br />
Werkzeuge automatisiert<br />
schrumpfen und voreinstellen lassen.<br />
Die Handlingsaufgaben übernimmt ein<br />
Cobot, der das Ein- und Ausschrumpfen<br />
sowie das Vermessen von Werkzeugen<br />
mit hoher Längenwiederholgenauigkeit<br />
unterstützt. Die Zelle ist nach Kundenwunsch<br />
skalierbar. Das heißt, es lassen<br />
sich verschiedene Elemente aus dem<br />
umfangreichen HAIMER Schrumpf-, Voreinstell-<br />
und Auswuchttechnikprogramm<br />
in den Automation Cube einbinden. Zur<br />
Verfügung stehen außerdem ein Scanner<br />
zum Auslesen eindeutiger Werkzeugkom-<br />
Mit der weiterentwickelten Version des Automation<br />
Cube lassen sich zerspanende Werkzeuge<br />
automatisiert Schrumpfen und Voreinstellen.<br />
54 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
AMB<br />
binationen und<br />
ein in der Länge<br />
variables Förderband.<br />
Gesteuert wird der<br />
Automation Cube<br />
vom HAIMER DAC<br />
(Data Analyzer and<br />
Controller. Dieses<br />
digitale Werkzeugmanagement-System<br />
setzt HAIMER auch in seinen Tool-Room-<br />
Lösungen ein. Es ermöglicht auf einfache<br />
Weise einen durchgängigen Austausch der<br />
HAIMER hat ein großes neues Programm an Schleifscheibenaufnahmen<br />
für die im Trend liegenden hochgenauen Multitaskmaschinen<br />
aufgelegt: K-A63, HSK-A100 oder PSC63.<br />
Werkzeugdaten zwischen den einzelnen<br />
Tool-Room-Stationen bzw. -Geräten und<br />
dem Unternehmensnetzwerk.<br />
Neue Werkzeugaufnahmen –<br />
unter anderem für Schleifscheiben<br />
Neben den zukunftsweisenden „Digital“-<br />
Entwicklungen stellte HAIMER auch zahlreiche<br />
Neuheiten und Verbesserungen bei<br />
den Basiskomponenten vor, darunter extra<br />
schlanke Schrumpffutter und Mini Shrinks<br />
mit SK40 und SK50-Schnittstelle sowie Steilkegel-Aufnahmen<br />
mit Plananlage, die durch<br />
zusätzliche Abstützung an der Flanschstirnfläche<br />
eine höhere Stabilität bieten.<br />
Ein weiteres Highlight im Produktportfolio<br />
ist das umfangreiche Sortiment an Schleifscheibenaufnahmen<br />
für die im Trend liegenden<br />
hochgenauen Multitaskmaschinen,<br />
in die neben Fräs- und Dreh- auch<br />
die Schleiftechnologie integriert wird. Diese<br />
gibt es in HSK-63-Ausführung als Monoblock<br />
sowie mehrteilig mit einer oder vier<br />
Spannschrauben. Ein entsprechendes Angebot<br />
steht auch in der HSK-A100- und<br />
PSC-63-Ausführung zur Verfügung, natürlich<br />
stets mit sehr effizienten Kühlmöglichkeiten.<br />
Ergänzend liefert HAIMER Sonderschleifscheibenaufnahmen<br />
ganz nach Kundenvorgaben<br />
für Spanndurchmesser von<br />
56 mm bis 280 mm und bietet auch hier effiziente<br />
Varianten zur Kühlung der Scheiben<br />
mit an.<br />
weitere Infos: www.haimer.com<br />
Innovative Lösungen in verschiedenen Technologien<br />
Mehr als 100 Jahre Erfahrung im Bereich<br />
Erodieren sind in die Entwicklung der neuen<br />
Drahterodiermaschinenreihe AgieCharmilles<br />
CUT X eingeflossen. Die Maschinen dieser<br />
Baureihe bieten höchste wiederholbare<br />
Kontur- und Winkelgenauigkeiten für<br />
überragende Teilequalität. Dadurch eignen<br />
sie sich zum Herstellen von hochpräzisen<br />
Stanzwerkzeugen und Formen sowie für<br />
die Mikrobearbeitung in der Informationsund<br />
Kommunikationstechnologie, der Medizintechnik<br />
und der Automobilbranche.<br />
Die CUT X zeichnet sich durch ihre flexible<br />
und benutzerfreundliche Uniqua-Steuerung<br />
(Human/Machine Interface, HMI) aus. Zudem<br />
Die Maschinen der CUT X-Baureihe bieten<br />
höchste Kontur- und Winkelgenauigkeiten<br />
bei wiederholgenauen Lagetoleranzen für<br />
überragende Teilequalität.<br />
ist sie mit einem innovativen Drahtsystem<br />
ausgerüstet. GF Machining Solutions bietet<br />
dem Bediener die Möglichkeit, mit offenen<br />
oder geschlossenen Führungen zu arbeiten.<br />
Der Abstand zwischen Führung und Werkstück<br />
wurde für höchste Konturgenauigkeit<br />
und einen stabileren Prozess deutlich verringert.<br />
Neue X-Technologien in der GF Machining<br />
Solutions Datenbank legen den Fokus<br />
auf extreme Genauigkeit, beste Oberflächengüte<br />
und schnellste Bearbeitungsgeschwindigkeit.<br />
Durch die standardmäßige Thermokompensation<br />
wird eine ultrahohe Konturund<br />
Abstandsgenauigkeit selbst bei größeren<br />
Schwankungen der Umgebungstemperatur<br />
gewährleistet. Das automatische Drahtund<br />
Wiedereinfädelungssystem (Automatic<br />
Wire Threading AWT) stellt die zuverlässige<br />
Bearbeitung des Fertigungsauftrages auch<br />
unter schwierigsten Bedingungen sicher. Auf<br />
der AMB wurde die neue automatisierbare<br />
CUT X 350 ausgestellt.<br />
Eine flexible Lösung für hervorragende<br />
Fünf-Achs-Bearbeitung<br />
Im Bereich Fräsen lanciert GF Machining<br />
Solutions die Mikron MILL P 800 U S mit<br />
der neuesten Siemenssteuerung Sinumerik<br />
ONE. Für Fünf-Achs-Bearbeitung mit perfekter<br />
Werkstückgeometrie, überlegener<br />
Oberflächenqualität und hohem Zeitspanvolumen<br />
bietet die kompakte MILL P 800<br />
U S Skalierbarkeit mit verbessertem Beladezugang<br />
auf der Rückseite der Maschine.<br />
Mit einem geringen Platzbedarf ist sie perfekt<br />
für die Automation und den Einsatz<br />
von mehreren Maschinen derselben Reihe<br />
geeignet. Die Portalbauweise der MILL<br />
P 800 U S sorgt auch bei der Bearbeitung<br />
schwer zerspanbarer Materialien wie Titanlegierungen<br />
für einen stabilen Fräsprozess.<br />
Intelligent Spindle Monitoring (ISM)<br />
hilft, Werkzeugkosten zu senken, die Lebensdauer<br />
der Maschine zu verlängern,<br />
die Teilequalität zu verbessern und die Produktivität<br />
zu erhöhen.<br />
Fräsen und Schleifen auf derselben<br />
Maschine<br />
Eine weitere Innovation, die Kunden am<br />
Stand von GF Machining Solutions entdecken<br />
konnten, war die hybride Fräs-/<br />
Schleiffunktion bei den MILL S und X (U)<br />
Baureihen. Die neuen Maschinen sind in<br />
der Lage, Fräsen und Koordinatenschleifen<br />
auf ein und derselben Maschine zu kombinieren,<br />
ohne dass dies Auswirkungen auf<br />
die Stellfläche oder die Leistung hat. Die<br />
Schleifeinrichtung wurde so konzipiert,<br />
dass die Standardmaße der Werkstücke<br />
und die Aufspannfläche für automatisierte<br />
Prozesse beibehalten werden. Das Lasermesssystem<br />
und die Abrichtspindel (mit<br />
einer einstellbaren Drehzahl von 3.000 bis<br />
20.000 U/min) bleiben näher am Arbeitsbereich,<br />
um einen schnellen Schleifprozess<br />
zu ermöglichen. Außerdem wurde die Abrichtspindel<br />
mit einer leichten Neigung<br />
eingebaut, um problemlos jede Art von<br />
Schleifwerkzeug abrichten zu können.<br />
weitere Infos: www.gfms.com<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 55
AMB<br />
hyperMILL für den Werkzeug- und Formenbau<br />
Die CAD/CAM-Suite hyperMILL von<br />
OPEN MIND wird im Werkzeug- und Formenbau<br />
als durchgängige Komplettlösung<br />
geschätzt, weil sie unter anderem auch Aspekte<br />
wie Elektrodenfertigung und Drahterodieren<br />
abdeckt. Auf der AMB <strong>2022</strong><br />
stand eine neue Funktion im Blickpunkt:<br />
die 5-Achs-Radialbearbeitung. OPEN MIND<br />
präsentierte diese speziell für die prozessoptimierte<br />
Produktion runder Formen mit<br />
nachbearbeitungsfreien Oberflächen entwickelte<br />
Strategie am Beispiel einer Flaschenblasform.<br />
Mit immer komplizierteren Flaschendesigns<br />
steigen auch die Qualitätsanforderungen<br />
an Blasformen. Zu den zusätzlichen<br />
Merkmalen unterschiedlichster Behälter<br />
gehören heute häufig auch funktionale<br />
Elemente wie Griffe, dekorative Elemente<br />
und individuelle Markenlogos. Die 3-Achs-<br />
Bearbeitung solcher Formen erfordert teils<br />
sehr lange Werkzeuge und ein Umspannen,<br />
um Hinterschnittbereiche zu fräsen.<br />
Zudem variiert bei einer 3-Achs-Anstellung<br />
der Kontaktpunkt des Fräsers auf dem<br />
halbkreisförmigen Profil. Dies kann zu ungleichmäßigen<br />
Oberflächen führen. Abhilfe<br />
schaffen optimierte 5-Achs-Strategien.<br />
Gleichmäßige Oberflächen und<br />
scharfe Kanten<br />
hyperMILL High-Precision-Machining-Technologien für sehr hohe Oberflächenqualitäten.<br />
Die Verbesserungen der aktuellen hyper-<br />
MILL-Version im Zusammenhang mit der<br />
5-Achs-Radialbearbeitung setzen Maßstäbe<br />
in der Blasformbearbeitung: Die Werkzeugwege<br />
werden dank einer neuen, radialen<br />
Projektionsmethode sehr schnell berechnet,<br />
und der Anwender kann verschiedene<br />
Bearbeitungsstrategien nutzen, um<br />
flexibel auf die vorhandenen Bauteilgegebenheiten<br />
einzugehen. Mit der neuen Zustellstrategie<br />
„fließend äquidistant“ ist es<br />
erstmals möglich, auch für senkrechte und<br />
schwierige Bereiche Werkzeugwege mit<br />
konstanten Zustellungen zu erstellen. Dadurch<br />
lassen sich diese Bereiche in die übrige<br />
Bearbeitung integrieren und in einem<br />
Schritt bearbeiten. Es wird eine übergangsfreie<br />
Bearbeitung in sehr hoher Oberflächenqualität<br />
gewährleistet. Alle Bearbeitungsabläufe<br />
müssen scharfe Ecken an der<br />
Verbindung der oberen und unteren Formhälften<br />
erzeugen, um Probleme während<br />
des Formprozesses zu vermeiden. Eine automatische<br />
Tangentenverlängerungsfunktion<br />
erspart manuelle CAD-Schritte zur Verlängerung<br />
der zahlreichen Oberflächenelemente<br />
von komplexen Designs.<br />
Weiteres Beispiel:<br />
Form eines Stoßfängersegments<br />
Das zweite Bearbeitungsbeispiel aus dem<br />
Werkzeug- und Formenbau zeigt den Einsatz<br />
verschiedener High-Precision-Machining-Technologien<br />
von hyperMILL. Das<br />
Bauteil weist sehr hohe Oberflächengüten<br />
auf, die mit Kugel- und Tonnenfräsern<br />
erreicht wurden. Zwei CAM-Technologien<br />
sorgen dafür, dass die verschiedenen<br />
Werkzeuge und Anstellungen während der<br />
Bearbeitung im Nachhinein nicht mehr zu<br />
erkennen sind. Zum einen findet mit dem<br />
„Hochgenauen Flächenmodus“ die Berechnung<br />
der Werkzeugbahnen direkt auf den<br />
Flächen des CAD-Modells statt: Die Bearbeitungstoleranz<br />
lässt sich bis in den µm-<br />
Bereich steuern. Die Verteilung der NC-<br />
Punkte wird dabei optimal an die Bearbeitungstoleranz<br />
angepasst, und es entsteht<br />
ein homogenes Fräsbild. Zum anderen verbessert<br />
die Funktion „Sanftes Überlappen“<br />
die Oberflächenqualität in den Übergangsbereichen,<br />
so dass Übergänge kaum messbar<br />
und nur minimal sichtbar sind.<br />
Komplettlösung für den Werkzeug und<br />
Formenbau<br />
Die neue 5-Achs-Radialbearbeitung stärkt<br />
die Bedeutung von hyperMILL für Branchen,<br />
die Blasformen benötigen, wie Getränke-<br />
und Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik-<br />
oder Haushaltswarenindustrie. Die<br />
CAD/CAM-Suite deckt alle Prozesse vom<br />
Datenimport bis zur NC-Code-Simulation<br />
ab – und dies auch für die Elektrodenfertigung<br />
und das Drahterodieren. hyperMILL<br />
bietet Möglichkeiten zur weitgehenden<br />
Automatisierung der CAM-Programmierung<br />
und lässt sich in übergeordnete Systeme<br />
wie MES oder PLM-Systeme einbinden.<br />
weitere Infos: www.openmind-tech.com<br />
56 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
Unternehmens- & Inserentenverzeichnis<br />
Unternehmen<br />
3M Deutschland GmbH 29<br />
ANCA Europe 9<br />
Blaser Swisslube 42<br />
Boehlerit 32, 34<br />
CERATIZIT 6<br />
DMG MORI 34<br />
DST Dreh- und Spantage Südwest 21<br />
EMAG 10<br />
FILTECH 18<br />
GF Machining Solutions 55<br />
GrindTec 20<br />
Haimer 44, 54<br />
Hermes Schleifmittel Gruppe 9<br />
Hochschule Furtwangen 17<br />
Institut für Spanende Fertigung (ISF) 16<br />
ISCAR Germany GmbH 36, 54<br />
Kelch 12<br />
Krebs & Riedel 14<br />
LACH DIAMANT 13, 22<br />
MAPAL 14, 53<br />
Mikron Tool 38<br />
Mitsubishi Materials 52<br />
Moulding Expo 2023 19<br />
OPEN MIND 56<br />
parts2clean <strong>2022</strong> 20<br />
Paul Horn GmbH 28, 32<br />
Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG 40<br />
Saint Gobain Abrasives 26<br />
Sandvik Coromant 27, 30<br />
TDM Systems 11<br />
Tungaloy 25<br />
VDI 11<br />
VDWF 15<br />
Vollmer Group 8, 10<br />
Walter Tools 27<br />
ZEISS Industrial Quality Solutions 43<br />
Hochleistungs-Kühlschmierstoffe<br />
für das Schleifen und Honen von Hartwerkstoffen<br />
mit Diamant- und CBN-Werkzeugen<br />
Besonders für erhöhte Zeitspanvolumina haben sich<br />
die Qualitätsprodukte der MKU ® -Chemie GmbH in den<br />
Anwendungsbereichen<br />
• Ingenieur-Keramiken<br />
• Schneidkeramiken<br />
• Magnetkeramiken<br />
• Cermets<br />
• Halbleiter-Werkstoffe<br />
• Ferrite<br />
• Glas-Werkstoffe<br />
• Quarze<br />
sowie in vielen anderen Anwendungsfällen bewährt<br />
und neue Maßstäbe gesetzt.<br />
Neben hochwertigen Emulsionen und Wasserlösungen<br />
für die unteren und mittleren Leistungsbereiche<br />
ist die MKU ® -Chemie GmbH auf Schleiföle für den<br />
Bereich hoher Abtragsraten und Schnittgeschwindigkeiten<br />
bei HLS- und HEDG-Verfahren spezialisiert.<br />
Diese Produkte basieren auf Mineralölen, medizinischen<br />
Weißölen und Esterölen, die in angepassten<br />
Legierungs- und Viskositäts-Ausführungen den<br />
höchsten Stand der Technik repräsentieren.<br />
<br />
Für weitere Auskünfte und anwendungsbezogene<br />
Beratung steht unser Service gerne zu Ihrer Verfügung.<br />
Inserenten<br />
Boehlerit3<br />
CERATIZIT Deutschland GmbH<br />
Titel<br />
Diamant-Gesellschaft Tesch GmbH 17<br />
Finzler, Schrock & Kommel GmbH 25<br />
ISCAR Germany GmbH 31<br />
LACH DIAMANT<br />
U4<br />
MKU®-Chemie GmbH 57<br />
Vollmer Group 21<br />
Vollstädt Diamant GmbH 11<br />
MKU ® -Chemie GmbH<br />
Rudolf-Diesel-Straße 7-9, D-63322 Rödermark<br />
Telefon 0 60 74 / 87 52-0 - Telefax 0 60 74 / 87 52-38<br />
Internet: http://www.mku-chemie.de<br />
E-Mail: info@mku-chemie.de<br />
<br />
<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 57
Terminvorschau & Impressum<br />
Terminvorschau<br />
25. - 26. Januar 2023, Schleiftagung 2023, Stuttgart-Fellbach<br />
Fachvorträge aus Industrie und Forschung<br />
Weitere Infos: www.schleiftagung.de<br />
14. - 16. Februar 2023, FILTECH, Köln<br />
The Filtration Event<br />
Weitere Infos: www.filtech.de<br />
28. Februar - 1. März 2023, Außenrundschleifen, Tuttlingen<br />
Weiterbildungsseminar für die Industrie<br />
Weitere Infos: www.ksf-hfu.de<br />
(Stand: 21.11.<strong>2022</strong>)<br />
Impressum<br />
ISSN 1868-4459<br />
ZKZ 30498<br />
Verlag<br />
Dr. Harnisch Verlags GmbH<br />
Geschäftsleitung<br />
Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />
Benno Keller<br />
Eschenstraße 25<br />
90441 Nürnberg<br />
Telefon: + 49 (0) 911 2018-0<br />
Telefax: + 49 (0) 911 2018-100<br />
E-Mail: <strong>dihw</strong>-info@harnisch.com<br />
www.harnisch.com/<strong>dihw</strong><br />
07. - 10. März 2023, GrindTec, Leipzig<br />
internationale Fachmesse für Werkzeugbearbeitung und Werkzeugschleifen<br />
Weitere Infos: www.grindtec.de<br />
07. - 10. März 2023, INTEC, Leipzig<br />
Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik<br />
Weitere Infos: www.messe-intec.de<br />
29. - 31. März 2023, DST Südwest, Villingen-Schwenningen<br />
Regionaler Branchentreffpunkt Dreh- und Spantage<br />
Weitere Infos: www.DSTSuedwest.de<br />
25. - 27. April 2023, Wernesgrüner Werkzeugsymposium, Wernesgrün<br />
Fachtagung für Werkzeugschleifer<br />
Weitere Infos: www.werkzeug-symposium.de<br />
04. Mai 2023, Moderne Schleiftechnologie und Feinstbearbeitung, Stuttgart<br />
14. Seminar Hochschule Furtwangen<br />
Weitere Infos: www.ksf-hfu.de<br />
09. – 12. Mai 2023, Control, Stuttgart<br />
Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung<br />
Weitere Infos: www.control-messe.de<br />
15. - 19. Mai 2023, LIGNA 2023, Hannover<br />
Weltleitmesse der holzbe- und -verarbeitenden Industrie<br />
Weitere Infos: www.ligna.de<br />
Buchtipp<br />
Aus dem besten Holz geschnitzt<br />
Sprichwörtliche Redensarten aus dem Handwerk<br />
„Das trifft den Nagel auf den Kopf!“<br />
„Schuster, bleib bei deinem Leisten!“ „Wo<br />
gehobelt wird, da fallen Späne.“ „Ich lass<br />
mir doch nicht ins Handwerk pfuschen.“<br />
„Heute hast du aber eine lange Leitung!“<br />
Wie oft sind wir im Alltag auf gutes Handwerk<br />
angewiesen! Tradition, Wertschätzung<br />
und auch spöttische Töne haben sich<br />
unserer Sprache in rund 300 Sprichwörtern<br />
und Redensarten eingeschrieben. Wer<br />
sie heute gebraucht, kennt oft gar nicht<br />
mehr ihre Herkunft und ursprüngliche Bedeutung.<br />
Derweil kommen neue Redewendungen<br />
aus der Technik hinzu. Redensartenpapst<br />
Rolf-Bernhard Essig hat<br />
sich für sein neues Buch 200 dieser Redensarten<br />
vorgenommen, um sie amüsant<br />
und kenntnisreich<br />
zu erläutern.<br />
Das Buch „Pünktlich<br />
wie die Maurer.<br />
Handwerksredensarten<br />
und ihre<br />
wunderbaren Geschichten“<br />
mit Illustrationen von Till Laßmann<br />
stellt die erstaunliche Bandbreite<br />
der Handwerksredensarten vor: Sie beziehen<br />
sich auf gut drei Dutzend Handwerkssparten,<br />
von Steinarbeiten und Holzverarbeitung<br />
über Bäckerei und Kochkunst bis<br />
zu Motor- und Sanitärtechnik. Bei manchen<br />
Wendungen ist uns der Bezug zur Handarbeit<br />
noch bewusst, bei anderen sorgt erst<br />
die Erläuterung von Rolf-Bernhard Essig für<br />
Publisher<br />
Benno Keller<br />
Telefon: + 49 (0) 911 2018-200<br />
E-Mail: keller@harnisch.com<br />
Redaktion<br />
Eric Schäfer<br />
Telefon: +49 (0) 911 5 04 98 82<br />
E-Mail: eric.schaefer@harnisch.com<br />
Layout: Brigitte Gareis<br />
Objektleitung<br />
Marta Bletek-Gonzalez<br />
Telefon: + 49 (0) 911 2018-225<br />
E-Mail: <strong>dihw</strong>-info@harnisch.com<br />
Produktion<br />
Christiane Ebner<br />
Telefon: +49 (0) 911 2018-260<br />
E-Mail: ebner@harnisch.com<br />
Mediaberatung (D, A, CH)<br />
Thomas Mlynarik<br />
Telefon: + 49 (0) 911 2018-165<br />
Telefon: +49 (0) 9127 90 23 46<br />
Mobil: +49 (0) 151 5481 8181<br />
E-Mail: mlynarik@harnisch.com<br />
Mediaberatung (Europa)<br />
Britta Steinberg<br />
Telefon: + 49 (0) 2309 5744 740<br />
Mobil: +49 (0) 176 4786 0138<br />
E-Mail: steinberg@harnisch.com<br />
Mediaberatung (USA, Kanada)<br />
Steve Max<br />
Telefon: + 1 215 2848787<br />
E-Mail: steve.max@harnisch.com<br />
Erscheinungsweise<br />
4 x jährlich<br />
Druck<br />
Schleunungdruck GmbH<br />
Eltertstraße 27<br />
97828 Marktheidenfeld<br />
Bezugspreise<br />
Einzelheft:<br />
Inland: 15,00 Euro + Versandkostenanteil<br />
(zzgl. 7 % MwSt.).<br />
Ausland: 15,00 Euro Netto + Versandkostenanteil<br />
Jahresabonnement:<br />
Inland: 50,00 Euro + Versandkosten 8,00 Euro<br />
(zzgl. 7 % MwSt.).<br />
Ausland: 50,00 Euro Netto + Versandkosten 12,00 Euro<br />
überraschende Aha-Momente: Auch „jemanden<br />
hänseln“ oder „sich verzetteln“ haben<br />
beispielweise ihre Ursprünge im Handwerk.<br />
Und wer denkt bei „Muffensausen“<br />
schon an Rohrsysteme?<br />
Rolf-Bernhard Essig:<br />
Pünktlich wie die Maurer<br />
Handwerksredensarten und ihre wunderbaren<br />
Geschichten; 176 Seiten, Softcover,<br />
[D] 12,00 €, [A] 12,40 €,<br />
ISBN 978-3-411-75667-4<br />
58 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>
PROZESSTECHNIK &KOMPONENTEN<br />
© WANGEN PUMPEN<br />
Die branchenumfassende Medien -<br />
plattform für Anbieter und Anwender<br />
in deutscher und englischer Sprache<br />
Exklusive Informationen rund um die<br />
Pumpen-, Kompressorenindustrie,<br />
Systeme und Komponenten<br />
Entwicklungen und Trends<br />
Zukunftstechnologien aus erster Hand<br />
Ausgerichtet an internationalen<br />
Fachmessen für <strong>2022</strong><br />
Sonderausgabe<br />
„Green Efficient Technologies“<br />
im Oktober<br />
Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstraße 25 · 90441 Nürnberg · Tel.: +49 (0) 911 - 2018 0 · info@harnisch.com · www.harnisch.com
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