01.12.2022 Aufrufe

dihw MAGAZIN 4/2022

Die Fachpublikation dihw MAGAZIN berichtet in vierteljährlichem Turnus über Werkzeuge und Prozesse zur Bearbeitung von Metallen, Metalllegierungen, Verbundwerkstoffen, Naturstein, Beton, Holz- und Holzprodukten, Glas sowie von sonstigen Produkten.

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Ausgabe 4 · <strong>2022</strong><br />

ZKZ 30498<br />

Diamant, PKD, PVD, CVD, CBN, Keramik, Hartmetall<br />

HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE & BEARBEITUNGSPROZESSE


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WiN woodworking INTERNATIONAL<br />

hp tooling – high precision tooling<br />

ISSN 1438-1672 · Vol. 40 · No. 2/22 · June<br />

40 years<br />

MACHINING TECHNOLOGY<br />

WINDOWS DECORS FURNITURE HOLZ-HANDWERK<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstr. 25 · 90441 Nürnberg · info@harnisch.com · www.harnisch.com


Editorial<br />

Wem gehört die Zukunft?<br />

Wenn das nur immer so einfach vorherzusagen<br />

wäre. Konnte Jakob Lach bei Gründung seines<br />

Unternehmens ahnen, dass LACH DIAMANT in<br />

diesem Jahr stolzes 100-jähriges Jubiläum feiert?<br />

Wohl kaum, denn im Rückblick sind oftmals richtige<br />

Weichenstellungen an bestimmten Punkten,<br />

mutige unternehmerische Entscheidungen oder<br />

Visionen, Beharrlichkeit oder die Bereitschaft<br />

neue Wege zu beschreiten, für den langfristigen<br />

Erfolg eines Unternehmens ausschlaggebend.<br />

Besonders in Zeiten wie diesen, in denen Wirtschaft<br />

und Gesellschaft vor immensen Herausforderungen<br />

stehen. Da heißt es, sich rechtzeitig<br />

auf neue Gegebenheiten einstellen, nötige<br />

Veränderungen in Angriff nehmen. Sei es<br />

zum Schutz von Ressourcen durch ökologische<br />

Produktion, durch Automatisierung effizienter<br />

zu produzieren oder durch strategische Neuausrichtung<br />

bzw. Anpassung des Portfolios zukunftsfähig<br />

zu bleiben. Stichwort: wie sieht die<br />

Mobilität der Zukunft aus? Inwieweit noch auf<br />

Technologien setzen, die bald nicht mehr stateof-the-art<br />

sind? Ein Unternehmen ist ständig in<br />

Bewegung, um sich den Marktgegebenheiten zu<br />

stellen. In zunehmend kürzeren Intervallen. Selten<br />

war die abgedroschene Redewendung „Stillstand<br />

ist Rückschritt“ so treffend wie derzeit.<br />

Wie sehr die Branche in Bewegung ist, hat auf<br />

der AMB das Technologieforum des VDMA mit<br />

technischen Innovationen für die Metallbearbeitung<br />

von morgen gezeigt.<br />

Und „the next big thing“ steht schon bereit. Der<br />

Einsatz Künstlicher Intelligenz, um die Werkzeugtechnik<br />

zu optimieren und beispielsweise<br />

Verschleiß von Werkzeug und Maschine vorherzusagen,<br />

Qualität zu überwachen und Prozesse<br />

zu regeln. Gehört also schon bald der autonomen<br />

Zerspanung die Zukunft?<br />

Eric Schäfer<br />

Redakteur<br />

Neue<br />

Stahldrehgeneration<br />

HOHE PERFORMANCE,<br />

HÖCHSTE WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />

■ Bis zu 30 % mehr Standzeit durch<br />

Kühlung direkt an der Schneide<br />

■ Ausgezeichnete Performance und<br />

Bearbeitungssicherheit während des<br />

gesamten Drehprozesses<br />

■ BCP10T und BCP20T: Besonders für<br />

den kontinuierlichen Schnitt geeignet<br />

■ BCP15T und BCP25T: Besonders für<br />

universelle Drehanwendungen geeignet<br />

■ Neu entwickelter Spanbrecher zur<br />

optimalen Vibrationsunterdrückung sowie<br />

hervorragendem Spanfluss- und -bruch<br />

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www.boehlerit.com


Inhalt<br />

Titelstory<br />

6 Klein, stark, robust – neuer Zentrischspanner macht großen Unterschied<br />

CERATIZIT<br />

Werkstoffe<br />

CBN<br />

22 Tradition. Leidenschaft. Innovation 4. Teil<br />

Horst Lach<br />

26 Höchste Produktivität, bester Service und kurze Lieferzeiten inklusive – dank „Made in Germany“<br />

Werkzeuge<br />

28 Wendeschneidplatten<br />

29 Schleifscheiben<br />

30 Mikrobohrer<br />

Bearbeitungsprozesse<br />

Drehen<br />

32 In höchsten Tönen<br />

Laserbearbeitung<br />

34 Erstmals realisierbar: Werkzeuge bis 355 mm Durchmesser<br />

Fräsen<br />

36 Additive oder substitutive Fertigungsverfahren?<br />

Bohren<br />

38 Hochleistungsbohren in Titan, in einem Schuss<br />

Komponenten & Zubehör<br />

Kühlschmierstoffe<br />

42 Innovative Versuchsreihe: Blaser blickt auf jeden Span<br />

Werkzeugspanntechnik<br />

44 Mit Automatisierung und Digitalisierung zu maximaler Qualität und nachhaltigem Erfolg<br />

Messeberichte<br />

47 AMB Messereport<br />

News & Facts – Diverses<br />

3 Editorial<br />

8 Interview<br />

9 Personalien<br />

11 Markt<br />

15 Veranstaltungen/Messen<br />

57 Unternehmen/Inserenten<br />

58 Impressum/Termine<br />

4 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


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Differenzdruck-Begrenzungsventil<br />

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E einschalig / doppelschalig<br />

Containment shell executions:<br />

E metallic / non-metallic<br />

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PROZESSTECHNIK & KOMPONENTEN<br />

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PROCESS TECHNOLOGY & COMPONENTS <strong>2022</strong><br />

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Automotive PROZESSTECHNIK Shipbuilding Heavy Industry & KOMPONENTEN <strong>2022</strong><br />

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Food and Beverage Industry<br />

Wasser Abwasser Umwelttechnik<br />

Energie Öl Gas Wasserstoff<br />

Fahrzeugbau Schiffbau Schwerindustrie<br />

Chemie Pharma Biotechnik<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

Nachhaltige Möglichkeiten in der<br />

Prozesstechnologie<br />

Kreislaufwirtschaft im industriellen<br />

Produktionsprozess<br />

UMPE<br />

<strong>2022</strong><br />

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Kraftstoffe, Wasser, Solar & Photovoltaik,<br />

Windkraft, Bioenergie, Geothermie,<br />

Batterietechnologie, Systemintegration<br />

und weitere Alternativmöglichkeiten<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstraße 25 · 90441 Nürnberg · Tel.: +49 (0) 911 - 2018 0 · info@harnisch.com · www.harnisch.com


Titelstory<br />

Klein, stark, robust – neuer Zentrischspanner<br />

macht großen Unterschied<br />

SIBA Metallverarbeitungs GmbH vertraut auf ZSG mini von CERATIZIT<br />

Für erfolgreiche Lohndienstleister heißt<br />

es: flexibel bleiben und schnell auf Kundenwünsche<br />

reagieren. Um an dieser Stelle<br />

sämtliches Potenzial zu erschließen,<br />

setzt die SIBA Metallverarbeitungs GmbH<br />

aus dem hessischen Dillenburg unter anderem<br />

auf Spannsysteme aller Größenordnungen<br />

von CERATIZIT. Dank des Zentrischspanners<br />

ZSG mini erweitert das Unternehmen<br />

nun den Spannbereich hin<br />

auch zu kleineren Werkstücken.<br />

Als Spezialist für die Stahl- und Aluminiumbearbeitung<br />

begeistert die SIBA Metallverarbeitungs<br />

GmbH zahlreiche Kunden<br />

aus den Branchen Maschinenbau,<br />

Elektrotechnik, Lebensmittelindustrie sowie<br />

im Möbel- und Schaltschrankbau.<br />

Gegründet im Jahr 1962 von Siegfried<br />

Bastian und mittlerweile unter der Geschäftsführung<br />

der 3. Familien-Generation,<br />

ist das Unternehmen auf über 60 Mitarbeitende<br />

in der Fertigung und Verwaltung<br />

angewachsen.<br />

Zerspanungsabteilung vor allem Spannmittel<br />

in allen Formen und Größen. Da arbeiten<br />

wir schon seit einiger Zeit erfolgreich<br />

mit CERATIZIT zusammen. Und der<br />

neue ZSG mini hat für uns die Palette zu<br />

den kleineren Bauteilen hin abgerundet“,<br />

erläutert Benjamin Herbert.<br />

Einfache Konstruktion, kompromisslose<br />

Funktion<br />

Als der kleine Zentrischspanner vorgestellt<br />

wurde, haben ihn Benjamin Herbert<br />

und sein Team in der Zerspanung bei SIBA<br />

direkt auf Herz und Nieren getestet – und<br />

die Entscheidung war ganz schnell gefallen.<br />

„Von der Konstruktion her ist der ZSG<br />

mini eigentlich recht einfach aufgebaut,<br />

aber kompromisslos, was die Funktionalität<br />

angeht. Die verschiedenen Aspekte,<br />

die bei seiner Konstruktion bedacht wurden,<br />

haben uns sehr in die Karten gespielt:<br />

Niederzug, Wiederholgenauigkeit – das<br />

hat gepasst“, ergänzt Benjamin Herbert.<br />

Kurze Wechselzeiten dank einfachem<br />

Handling<br />

Schnelles und unkompliziertes Handling<br />

entscheidet oftmals im Rennen um die<br />

kürzesten Nebenzeiten. Auch dort punktet<br />

der ZSG mini, was auch Benjamin Herbert<br />

bestätigt: „Die Bedienung des ZSG<br />

Mini ist tatsächlich insbesondere wegen<br />

der hervorragenden Zugänglichkeit sehr<br />

angenehm. Gerade wenn große Paletten<br />

zu bestücken oder schwer zugängliche Situationen<br />

wie Aufspanntürme oder mehrachsige<br />

Bearbeitung zu meistern sind,<br />

zeigt der ZSG mini seine Vorteile: Er ist<br />

Kurze Reaktionszeiten für zufriedene<br />

Kunden<br />

SIBA ist auf höchste Vielfalt ausgerichtet,<br />

wie Benjamin Herbert, Fertigungsleiter<br />

Zerspanung bei der SIBA Metallverarbeitungs<br />

GmbH, betont: „Zu unserem Portfolio<br />

gehören anspruchsvolle Schweißkonstruktionen,<br />

und wir können auf eine<br />

breit aufgestellte Blechbearbeitung inklusive<br />

Laserschneiden, Stanzen und Biegen<br />

zurückgreifen. Darüber hinaus bieten wir<br />

zahlreiche Optionen, Rahmenaufträge anzunehmen,<br />

einzulagern und diese auf Abruf<br />

zu bearbeiten. Wir planen unter anderem<br />

komplette Baugruppen von A bis Z –<br />

bis hin zur Fertigmontage. Muss es auch<br />

mal ein Einzelteil sein? Auch da können<br />

wir schnell und unkompliziert helfen!“<br />

Und das ist nicht nur ein Versprechen,<br />

sondern gleichzeitig eine der großen Stärken<br />

des Unternehmens. Schnelle Reaktionszeiten,<br />

so dass binnen 24 oder 48<br />

Stunden das gewünschte Teil auch beim<br />

Kunden vorliegt – das macht und kann<br />

nicht jeder.<br />

Wichtiges Element dabei: „Um so rasant<br />

liefern zu können, brauchen wir in unserer<br />

Auch ohne aufwändiges Vorprägen halten<br />

die Werkstücke im ZSG mini bombenfest.<br />

Vor allem Aluminiumbauteile kommen hier<br />

auf die Maschine.<br />

Reger Austausch und gute Zusammenarbeit: Lukas Faak (links), Technische Beratung & Verkauf<br />

Cutting Tools bei CERATIZIT, und Benjamin Herbert, Fertigungsleiter Zerspanung bei der<br />

SIBA Metallverarbeitungs GmbH.<br />

6 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Titelstory<br />

Dank guter Planung und effizienter Prozessabläufe können SIBA-Kunden so manches Mal in<br />

24 oder 48 Stunden zu ihrem Bauteil kommen.<br />

Klein, robust und enorm stark: Der ZSG<br />

mini aus der WNT Performance-Reihe von<br />

CERATIZIT erweitert die Palette der Spannmittel<br />

bei der SIBA Metallverarbeitungs<br />

GmbH aus Dillenburg hin zur Spannung von<br />

kleineren Bauteilen.<br />

sehr schnell von einer Seite aus zu montieren<br />

und muss nicht an der Unterseite verschraubt<br />

werden!“, sagt Benjamin Herbert.<br />

„Was aber wirklich enorme Zeitersparnis<br />

mit sich bringt, ist das Schnellwechselsystem<br />

für die Spannbacken: Komplett<br />

ohne Werkzeug lassen sie sich in Sekundenschnelle<br />

tauschen, indem sie einfach<br />

schräg über die Mitte herausgezogen<br />

werden“, erläutert Lukas Faak, Technische<br />

Beratung & Verkauf Cutting Tools bei<br />

CERATIZIT. Ansonsten sitzen sie dank integriertem<br />

Niederzug, der über zwei Federdruckstücke<br />

erreicht wird, bombenfest<br />

im Grundkörper und garantieren absolute<br />

Bearbeitungspräzision und Qualität. „Ich<br />

kann gerade in der Erstaufspannung das<br />

Teil einlegen, aufspannen und mithilfe der<br />

Zahnbacken werden die Werkstücke sehr<br />

fest gehalten – ganz ohne lästiges Vorprägen.<br />

Und schon kann ich zustellen, ambitioniert<br />

fräsen und muss mir darüber keine<br />

Gedanken machen“, so Benjamin Herbert.<br />

Zudem besteht der Grundkörper aus gehärtetem<br />

Edelstahl, was ihn unempfindlich<br />

gegenüber äußeren Einflüssen macht.<br />

Ganzheitlich statt einseitig<br />

Das ist der ideale Arbeitsplatz für den ZSG<br />

mini.<br />

„Das Besondere an der Zusammenarbeit<br />

mit CERATIZIT ist, dass sie sich von Anfang<br />

an in unsere Prozesse mit rein gedacht<br />

haben. Das heißt, sie haben proaktiv<br />

versucht zu verstehen, was wir wollen,<br />

was wir brauchen und sind immer in Vorleistung<br />

gegangen: mit Werkzeugen, mit<br />

Material, mit Ideen. Dadurch ist in den<br />

vergangenen sechs Jahren eine sehr gute<br />

Zusammenarbeit entstanden“, hält Benjamin<br />

Herbert fest.<br />

Neben den Spannmitteln verwendet SIBA<br />

sehr erfolgreich vor allen Dingen Werkzeugaufnahmen<br />

und Werkzeuge von<br />

CERATIZIT. „Gerade mit den wachsenden<br />

Herausforderungen am Markt müssen<br />

wir flexibel sein und schnell reagieren<br />

können. Daher haben wir uns auch entschieden,<br />

den ToolOMat einzusetzen, den<br />

CERATIZIT anbietet. Dort können wir<br />

Werkzeuge einlagern, flexibel darauf zugreifen<br />

und haben sie jederzeit verfügbar<br />

– unabhängig von Lieferzeiten oder Lieferketten!“<br />

In Sachen Handling ist der ZSG mini ein Glücksfall für die SIBA Metallverarbeitungs GmbH.<br />

Schließlich vergehen dank der Schnellwechselbacken nur Sekunden, bis der Zentrischspanner<br />

einsatzbereit ist.<br />

<br />

weitere Infos: www.ceratizit.com<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 7


News & Facts – Interview<br />

Das aktuelle Interview zum Thema:<br />

„Digitalisierung und Komplettlösungen<br />

prägen die Zukunft“<br />

mit Jürgen Hauger, Geschäftsführer bei Vollmer<br />

Zur Stuttgarter Metallfachmesse AMB<br />

<strong>2022</strong> gab Vollmer Geschäftsführer Jürgen<br />

Hauger Einblicke in den Markt der Schärftechnologien<br />

und einen Ausblick auf die<br />

strategische Ausrichtung des Schärfspezialisten.<br />

Die Fachmesse AMB war nach der Corona-<br />

Pandemie eine der ersten Messen, auf denen<br />

Vollmer wieder vertreten war. Wie hat<br />

sich die Pandemie auf Sie als Schärfspezialist<br />

ausgewirkt?<br />

Jürgen Hauger: Vollmer war während der<br />

Pandemie in einer relativ starken Position,<br />

da wir sowohl in der Holz- als auch Metallindustrie<br />

vertreten sind. Während die metallverarbeitende<br />

Industrie einbrach, da<br />

viele ihre Betriebe vorübergehend schließen<br />

mussten oder sie ihre Schichten reduziert<br />

hatten, blieb die holzverarbeitende<br />

Industrie auf hohem Niveau. Denn die<br />

Sägewerks- und Bauindustrie investierte<br />

über die gesamte Pandemie hinweg, um<br />

auf die große Nachfrage nach Holz für den<br />

Haus- oder Möbelbau zu reagieren. Deshalb<br />

konnten wir vor allem Schleif- und<br />

Erodiermaschinen an Kunden verkaufen,<br />

die Kreissägen und Zerspanwerkzeuge für<br />

die Holzbearbeitung herstellen.<br />

Wie haben sich Pandemie und Ukraine-<br />

Krieg auf Ihr Unternehmen ausgewirkt?<br />

Jürgen Hauger: Der Krieg macht uns<br />

große Sorgen – nicht nur aus menschlicher,<br />

sondern auch wirtschaftlicher<br />

Sicht. Vollmer hat einerseits gute Kontakte<br />

in die Ukraine und andererseits betreiben<br />

wir einen Standort in Russland mit<br />

14 Mitarbeitern. Wie sich dieser Krieg auf<br />

uns auswirken wird, kann ich derzeit nicht<br />

einschätzen. Was die Pandemie betrifft,<br />

ist das anders. Sie hat bei Vollmer der Digitalisierung<br />

einen gewaltigen Schub verliehen,<br />

da wir Servicetechniker nicht nach<br />

China, Australien oder in andere Länder<br />

schicken konnten. Wie bei vielen Unternehmen<br />

fand deshalb die interne und externe<br />

Kommunikation vor allem virtuell<br />

statt. Glücklicherweise hatten wir bereits<br />

Anfang 2019 unsere Initiative V@dison<br />

ins Leben gerufen und entsprechende Instrumente<br />

parat. Die V@dison-Plattform<br />

ist die zentrale Schnittstelle zwischen unseren<br />

ERP-Systemen und Maschinen, die<br />

die wichtigsten Protokollsprachen wie<br />

UMATI, MT Connect oder OPC UA unterstützt.<br />

So kann unser Gateway nahtlos Daten<br />

zwischen Maschinen, Systemen und<br />

Kundenanwendungen austauschen.<br />

Wie haben Sie konkret die V@dison-Plattform<br />

für Ihre Geschäfte eingesetzt?<br />

Jürgen Hauger: Auf dem Höhepunkt der<br />

Pandemie konnten wir die Endabnahme<br />

und Inbetriebnahme der Maschinen<br />

mit den Kunden über unsere App „Visual<br />

Support“ durchführen. Zudem haben<br />

wir webbasierte Schulungen und Vorführungen<br />

über „Visual Instruct“ veranstaltet.<br />

Ohne die digitale V@dison-Plattform<br />

wären wir nicht in der Lage gewesen,<br />

unseren Kunden zu zeigen, was alles<br />

möglich ist. Dabei hat V@dison nicht nur<br />

die digitale Kommunikation ermöglicht,<br />

sondern auch Ressourcen, Geld und Zeit<br />

bei uns und unseren Kunden eingespart<br />

– und das bis heute. Wenn wir einen Servicetechniker<br />

schicken müssen, fallen dafür<br />

Kosten an. Im Garantiefall bei uns und<br />

im anderen Fall bei unseren Kunden. Dank<br />

V@dison können wir auf allen Seiten die<br />

Servicekosten senken und nahezu in Echtzeit<br />

weltweit Wartungen und Instandhaltungen<br />

virtuell vornehmen.<br />

Abgesehen von der Digitalisierung – worauf<br />

kommt es bei Vollmer in Zukunft an, um<br />

Kunden optimal zu unterstützen?<br />

Jürgen Hauger: Ein zentraler Bereich, auf<br />

den wir uns konzentrieren, ist das Thema<br />

„Komplettlösungen“. Wenn also ein Kunde<br />

ein bestimmtes Werkzeug herstellen<br />

möchte, müssen wir in der Lage sein, einen<br />

ganzheitlichen Prozess anzubieten.<br />

Das kann die komplette Programmierung<br />

des Werkzeugs, die Auswahl der Schleifscheibe,<br />

die Maschinenparameter und sogar<br />

die Automatisierung umfassen – das<br />

ist etwas, was wir einigen Kunden schon<br />

seit vielen Jahren anbieten. Dieses umfassende<br />

Angebot an Dienstleistungen kann<br />

dazu beitragen, dass der Kunde den Prozess<br />

nicht mehr selbst in die Hand nehmen<br />

muss, sondern wir diesen für ihn verantworten.<br />

Dies ist ein entscheidender Aspekt<br />

für viele Kunden, um beispielsweise<br />

auf den Fachkräftemangel zu reagieren.<br />

Ich bin überzeugt: Digitalisierung und<br />

Komplettlösungen prägen die Zukunft.<br />

Welche Ziele hat sich Vollmer für das kommende<br />

Jahrzehnt vorgenommen?<br />

Jürgen Hauger: Außer den genannten<br />

Punkten wie Digitalisierung und Komplettlösungen<br />

wollen wir eine neue<br />

Hauptzentrale bauen. Auch wenn das Projekt<br />

wegen der Pandemie aktuell auf Eis<br />

liegt, werden wir die Pläne weiter verfolgen.<br />

Zudem bauen wir unsere Internationalisierung<br />

weiter aus. Wir werden bald<br />

unsere 15. Niederlassung weltweit eröffnen,<br />

die sich in Bangkok in Thailand befindet<br />

und mit der wir den südostasiatischen<br />

Markt stärken. Und wir gehen neue Wege:<br />

Im Juli <strong>2022</strong> hat die Vollmer Gruppe die<br />

ultraTEC innovation GmbH übernommen.<br />

Das Start-up kommt nicht aus dem Schärfumfeld,<br />

sondern entwickelt und fertigt Ultraschall-Entgratanlagen.<br />

Mit ultraTEC wagen<br />

wir den Schritt in eine neue Technologie,<br />

die gerade in der Metallverarbeitung<br />

von zentraler Bedeutung ist.<br />

weitere Infos: www.vollmer-group.com<br />

8 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


News & Facts – Personalien<br />

Geschäftsführung ANCA Europe<br />

Edmund Boland übergab zum 1. November <strong>2022</strong> die Geschäftsführung<br />

von ANCA Europe an Martin Winterstein. Die<br />

positive Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr 2021/<strong>2022</strong><br />

mit einem starken Auftragseingang und guten Ergebnissen soll<br />

durch einen Ausbau der Kapazitäten und eine weitere Intensivierung<br />

der Kundenbetreuung fortgeführt werden. ANCA hat seine<br />

Aktivitäten in Europa seit den neunziger Jahren kontinuierlich<br />

ausgebaut. Mit Technologiezentren in Weinheim und Coventry<br />

(UK) und lokalen Vertriebs-, Anwendungs- und Servicekapazitäten<br />

unterstützt der Schleifmaschinenhersteller die europäischen<br />

Kunden vor Ort.<br />

Martin Winterstein arbeitet seit 2004 in der Werkzeugmaschinenbranche<br />

und war in dieser Zeit für namhafte deutsche Hersteller<br />

tätig. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur freut sich darauf,<br />

nach seiner bisherigen Aufgabe als Vertriebsleiter bei ANCA<br />

Europe die Verantwortung für das Europa-Geschäft zu übernehmen:<br />

„Die ANCA Produkte und Leistungen passen zu den Anforderungen<br />

der europäischen Kunden. Neuentwicklungen wie<br />

die AIMS-Fertigungszelle oder die GCX-Lösung für Verzahnwerkzeuge<br />

wurden vom Markt sehr gut angenommen. Wir freuen<br />

uns darauf, ihre Leistungsfähigkeit zu beweisen, wenn in den<br />

nächsten Monaten verschiedene Systeme installiert werden. Ich<br />

bin mir sicher, dass wir Herstellern von Präzisionswerkzeugenund<br />

-komponenten mit unseren aktuellen und kommenden Innovationen<br />

und einer starken Kundenorientierung helfen können,<br />

ihre Position am Markt auszubauen.“<br />

Edmund Boland (links) übergibt die Rolle des General Manager<br />

Europe bei ANCA an den bisherigen Sales Manager Europe Martin<br />

Winterstein.<br />

weitere Infos: www.anca.com<br />

Wechsel an der Spitze der Hermes Schleifmittel Gruppe<br />

Kaspar Haller folgt auf Jan Cord Becker als geschäftsführender<br />

Gesellschafter von Hermes Schleifmittel und übernahm ab 1. Oktober<br />

<strong>2022</strong> die Leitung des Unternehmens.<br />

Kaspar Haller, der Hermes Schleifmittel als Gesellschafter schon<br />

über viele Jahre lang begleitet, freut sich auf die neue Herausforderung:<br />

„Die Verantwortung für die Zukunftsgestaltung übernehmen<br />

zu können, ist ein großer Ansporn für mich.“ Beruflich<br />

legt er großen Wert darauf, Chancen entschlossen und mutig zu<br />

nutzen, Veränderung voranzutreiben und stets nach optimalen<br />

Lösungen zu suchen. „Die Natur macht es vor, nicht die stärkste<br />

oder intelligenteste Spezies überlebt, sondern jene, die am flexibelsten<br />

auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagiert”, so beschreibt<br />

Kaspar Haller seinen Leitsatz.<br />

Kaspar Haller folgt auf Dr. Jan Cord Becker, der zum 30. September<br />

<strong>2022</strong> aus der Geschäftsführung ausschied, um sich beruflich<br />

neuen Herausforderungen zu widmen. „Nach fast 13 Jahren als<br />

CEO der Hermes-Gruppe ist es an der Zeit für eine Veränderung“,<br />

sagt Jan Cord Becker. „Er hat die Geschicke des Unternehmens<br />

in den letzten Jahren maßgeblich geprägt und es zukunftsfähig<br />

aufgestellt. Wir Gesellschafter bedauern Jan Cord Beckers<br />

Ausscheiden und danken ihm für die wertvollen Ergebnisse seiner<br />

Tätigkeit“, äußert sich Matthias Hartmann, Vorsitzender der<br />

Hermes Gesellschafterversammlung.<br />

Dr. Jan Cord Becker und Kaspar Haller.<br />

weitere Infos: www.hermes-schleifwerkzeuge.com<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 9


News & Facts – Personalien<br />

Neues Führungstrio bei EMAG plant die Zukunft<br />

Ein verändertes Führungstrio in der Geschäftsführung, dazu<br />

ein ganzes Bündel von neuen Produkten und Innovationen – mit<br />

erheblichem Rückenwind geht die EMAG Gruppe in die nächsten<br />

Monate, wobei das Unternehmen im Übrigen auf ein erfolgreiches<br />

erstes Halbjahr mit sehr gutem Auftragseingang zurückblickt.<br />

Dazu kommt, dass seit Juli mit Dr. Heinz-Jürgen Prokop ein<br />

neuer CEO am Start ist.<br />

Damit gewinnt das Unternehmen umfangreiches Know-how hinzu,<br />

denn Dr. Prokop ist bereits seit mehr als 30 Jahren im Maschinenbau<br />

tätig und verfügt zudem über viel Managementerfahrung<br />

aus unterschiedlichen Unternehmen. Zuletzt war er CEO<br />

Machine Tools und Mitglied der Gruppengeschäftsführung bei<br />

der TRUMPF SE + Co. KG. Zuvor verantwortete er als Geschäftsführer<br />

unter anderem Positionen bei Thyssen/Krupp in Essen, bei<br />

der Fritz Studer AG im schweizerischen Steffisburg und bei der<br />

Frigoblock Grosskopf GmbH in Essen. Die weiteren Positionen im<br />

Führungstrio bei EMAG bleiben unverändert: Dr. Mathias Klein ist<br />

bereits seit Mai 2021 Chief Sales Officer (CSO) und Sven Hartwich<br />

fungiert seit Januar 2020 als Chief Financial Officer (CFO).<br />

Der bisherige CEO und Gesellschafter Markus Heßbrüggen, der<br />

seit 1996 im Unternehmen tätig war, folgt seinem Vater in die Position<br />

des Beiratsvorsitzenden.<br />

Neues Führungstrio bei EMAG (v.l.n.r): Dr. Mathias Klein Chief Sales<br />

Officer (CSO), Dr. Heinz-Jürgen Prokop Chief Executive Officer (CEO),<br />

Sven Hartwich Chief Financial Officer (CFO)<br />

weitere Infos: www.emag.com<br />

Sieglinde Vollmer ist Biberacher Ehrenbürgerin<br />

Ehre, wem Ehre gebührt. Diese Worte gelten für Sieglinde<br />

Vollmer, die am 24. Oktober <strong>2022</strong> zur Ehrenbürgerin der Stadt<br />

Biberach an der Riß ernannt wurde. Für ihre Verdienste als Unternehmerin<br />

und engagierte Bürgerin überreichte ihr der Biberacher<br />

Oberbürgermeister Norbert Zeidler die Ehrenurkunde. Die<br />

97-jährige Sieglinde Vollmer hat über viele Jahre hinweg die Geschicke<br />

des Schärfspezialisten Vollmer gestaltet und ist bis heute<br />

Mitglied des Aufsichtsrats der Vollmer Gruppe sowie Kuratorin<br />

der Sieglinde Vollmer Stiftung. Über diese Stiftung werden unter<br />

anderem gemeinnützige und mildtätige Organisationen in<br />

Biberach unterstützt.<br />

Das Unternehmertum wurde Sieglinde Vollmer in die Wiege gelegt,<br />

denn es war ihr Vater Heinrich Vollmer, der 1909 die Vollmer<br />

Werke gegründet hat. Der Biberacher Maschinenbauer beschäftigt<br />

heute weltweit mehr als 800 Mitarbeitende und fertigt<br />

Schleif-, Erodier- und Lasermaschinen, mit denen sich Kreissägen<br />

oder Rotationswerkzeuge wie Bohrer und Fräser schärfen lassen.<br />

Sieglinde Vollmer, die in Biberach liebevoll Fräulein<br />

Vollmer genannt wird, hat 1964 mit ihrem Bruder<br />

Udo Vollmer die Geschäftsführung übernommen.<br />

Nachdem 1987 ihr Bruder aus dem Unternehmen<br />

ausschied, übernahm sie als alleinige Geschäftsführerin<br />

die Verantwortung.<br />

Sieglinde Vollmer (Mitte) wurden für ihre Verdienste als Unternehmerin und engagierte<br />

Bürgerin die Ehrenbürgerrechte der Stadt Biberach verliehen. Zur Auszeichnung<br />

gratulierten die Vollmer Geschäftsführer Jürgen Hauger (links) und Dr. Stefan<br />

Brand (rechts) sowie der Biberacher Oberbürgermeister Norbert Zeidler (2.v.r.) und<br />

Peter Schneider (2.v.l.), ehemaliger Landrat des Landkreises Biberach.<br />

„Ich freue mich sehr, dass ich die Ehrenbürgerschaft<br />

der Stadt Biberach erhalte. Sie ist nicht nur<br />

eine Ehre für mich, sondern für alle Menschen, die<br />

bei Vollmer arbeiten und die sich mit unserem Familienunternehmen<br />

verbunden fühlen“, sagt Sieglinde<br />

Vollmer. „Ich wünsche mir, dass bei Vollmer<br />

über die kommenden Generationen hinweg die Innovationskraft<br />

und die Visionen meines Vaters weiterleben<br />

werden und natürlich auch, dass ich die<br />

Ehrenbürgerrechte der Stadt Biberach noch lange<br />

genießen kann.“<br />

weitere Infos: www.vollmer-group.com<br />

10 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


News & Facts – PersonalienMarkt<br />

Neuer Head of Product & Technology hebt Softwareentwicklung auf<br />

neue Ebene<br />

Timo Kanz ist seit 1. August <strong>2022</strong> neuer Head of Product &<br />

Technology bei TDM Systems, dem führenden Softwarehersteller<br />

für die Verwaltung von Werkzeugdaten im Bereich der<br />

Zerspanung. Eines seiner Fokusthemen bei der Weiterentwicklung<br />

der Softwarelinien ist der Funktionsausbau von TDM Cloud<br />

Essentials.<br />

„Der Cloud gehört die Zukunft, denn die umfassenden Vorteile<br />

bezüglich Kosten und Anwendung sind unschlagbar“, ist sich<br />

Timo Kanz sicher. Als Head of Product & Technology bei TDM<br />

Systems will er deshalb den Funktionsausbau der aktuellen<br />

Cloudlösung des Marktführers weiter vorantreiben.<br />

Aber auch für die etablierten TDM Systems Kunden geht es unter<br />

seiner Ägide weiter. Bei der Weiterentwicklung der Softwarelinien<br />

wird es verstärkt auch um Mobile- und Webclients gehen.<br />

„Aktuell werden diese schon in Kundenprojekten umgesetzt, wir<br />

möchten diese jedoch in unser Standardportfolio aufnehmen“,<br />

so Kanz.<br />

Als Mann aus der Praxis – Timo<br />

Kanz war nach seinem IT-Studium<br />

zehn Jahre lang für einen international<br />

führenden Anbieter<br />

von Messgeräten sowie industrieller<br />

Verfahrenstechnik tätig –<br />

gehört die Auswertung und<br />

Nutzung von Daten ebenfalls<br />

zu seinen Fokusthemen. Damit<br />

TDM Systems Kunden ihre Prozesse<br />

weiter optimieren können,<br />

soll sich zukünftig deshalb<br />

ein noch größerer Mehrwert<br />

aus den Werkzeug- und Maschinendaten<br />

generieren lassen.<br />

weitere Infos: www.tdmsystems.com<br />

Lutz Eckstein wird zukünftiger VDI-Präsident<br />

Der VDI hat seinen zukünftigen Präsidenten gewählt: Univ.-<br />

Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein wurde am 31. August <strong>2022</strong> von der<br />

Vorstandsversammlung des VDI mit großer Mehrheit als Nachfolger<br />

von Dr.-Ing. Volker Kefer bestimmt.<br />

Lutz Eckstein ist Leiter des Instituts für Kraftfahrzeuge (ika) an der<br />

RWTH Aachen und wird ab dem 1. Januar 2023 neuer VDI-Präsident.<br />

„Ich freue mich sehr auf diese ehrenvolle Aufgabe. In meiner<br />

Funktion als Präsident möchte ich unter anderem die tragende<br />

Rolle von Ingenieurinnen und Ingenieuren für zentrale Zukunftsthemen<br />

wie Klimaschutz, Mobilität sowie die digitale Transformation<br />

verdeutlichen und neue Impulse setzen”, so Eckstein.<br />

Als Experte auf dem Gebiet des assistierten und autonomen Fahrens<br />

hat er große universitäts- und organisationenübergreifende<br />

Projekte initiiert und schätzt die interdisziplinäre Zusammenarbeit.<br />

Der 53-Jährige wurde deshalb im Jahr 2021 in den Wissenschaftlichen<br />

Beirat des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr berufen.<br />

Zuvor arbeitete Lutz Eckstein fünfzehn Jahre in der Automobilindustrie<br />

in unterschiedlichen Funktionen. Nach vier Jahren in<br />

der Forschung bei der damaligen Daimler AG lag sein Fokus auf der<br />

Konzeption und Absicherung innovativer Fahrerassistenzsysteme<br />

in der Mercedes-Benz Pkw-Entwicklung. Von 2005 bis zu seiner Berufung<br />

an die RWTH Aachen war er bei der BMW AG für das Anzeige-<br />

und Bedienkonzept und die Ergonomie aller Serienfahrzeuge<br />

verantwortlich. 1995 erlangte Lutz Eckstein seinen Abschluss als<br />

Diplom-Ingenieur Maschinenbau an der Universität Stuttgart. Den<br />

VDI kennt der zukünftige Präsident bereits sehr gut. Seit 2018 ist<br />

Eckstein Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Fahrzeug und Verkehrstechnik<br />

(VDI-FVT). Im selben Jahr wurde er Mitglied im Wissenschaftlichen<br />

Beirat des VDI. Seit <strong>2022</strong> wirkt er als Vertreter des Wissenschaftlichen<br />

Beirats im Herausgeberbeirat der VDI nachrichten.<br />

Volker Kefer wird zum 31. Dezember <strong>2022</strong> nach vier Jahren als<br />

VDI-Präsident satzungsgemäß ausscheiden. Der VDI bedankt<br />

sich bereits jetzt sehr bei Dr. Volker Kefer für seine langjährige<br />

erfolgreiche Arbeit.<br />

weitere Infos: www.vdi.de<br />

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<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 11


News & Facts – Markt<br />

80 Jahre KELCH<br />

Pionier in der Welt der Zerspanung<br />

Die Marke KELCH feiert in diesem Jahr 80-jähriges Jubiläum –<br />

und damit acht Jahrzehnte Markterfolg, Das innovationsfreudige<br />

Unternehmen zählte im Verlauf seiner Erfolgsgeschichte zu den<br />

Pionieren bei der Entwicklung und Herstellung von Einstellgeräten<br />

und Steilkegel-Aufnahmen. In den 1990er-Jahren gehörte der<br />

Hersteller zu den einflussreichen Playern bei der Normentwicklung<br />

für HSK-Werkzeuge. Heute steht die Marke KELCH für hochpräzise<br />

Einstellgeräte und Werkzeuge sowie zukunftweisende<br />

Entwicklungen rund um Industrie 4.0 und Automatisierung. Die<br />

Highend- und Premium-Lösungen der Marke KELCH werden konsequent<br />

in Deutschland gefertigt. Kontinuierliche Forschung und<br />

Entwicklung sowie ein enger Austausch mit Kunden- und Anwenderbetrieben<br />

sorgen für ein weltweit gefragtes Sortiment.<br />

So präsentierte KELCH auf der diesjährigen AMB - Internationale<br />

Ausstellung für Metallbearbeitung <strong>2022</strong> in Stuttgart die nächste<br />

Entwicklungsstufe nach Industrie 4.0: ein effizientes Automatisierungskonzept<br />

für zerspanende Betriebe, das Drittsysteme auf<br />

Hardware- und Softwareebene vollständig integriert. „KELCH-<br />

Produkte sind schon immer präziser als die Norm. Wenn die Norm<br />

eine Genauigkeit von 1 Mikrometer vorgibt, erfüllt unser Produkt<br />

0,5 Mikrometer. Das bleibt auch weiterhin unser Anspruch, genauso<br />

wie die Fertigung unserer Premium-Produkte in Deutschland“,<br />

unterstreicht KELCH-Geschäftsführer Frank Wildbrett.<br />

KELCH entwickelt, produziert und vertreibt Werkzeugaufnahmen,<br />

Reinigungs-, Schrumpf- und Einstellgeräte sowie Messtechnik<br />

und erbringt Dienstleistungen in der Werkzeuglogistik.<br />

Hohe Investition in den Maschinenpark<br />

Anlässlich des Firmenjubiläums startet am Hauptsitz der KELCH<br />

GmbH im süddeutschen Weinstadt bei Stuttgart eine umfassende<br />

Erneuerung des Maschinenparks im Bereich der Schleiftechnik.<br />

Dafür investiert das Mutterhaus des Herstellers, die in mehr<br />

als 100 Ländern der Welt vertretene Genertec Gruppe, über einen<br />

Zeitraum von drei Jahren in<br />

die neueste Generation der STU-<br />

DER-Schleifmaschinen und bringt<br />

die Schleiftechnik in der deutschen<br />

Produktion auf den neuesten<br />

Stand. Diese Investition ist zugleich<br />

ein Bekenntnis zur strategischen<br />

Ausrichtung der Unternehmensgruppe:<br />

Die KELCH GmbH bildet<br />

auch weiterhin das Technologiezentrum<br />

von Genertec in Europa<br />

mit der eigenen Forschung und<br />

Entwicklung am Hauptsitz in Weinstadt.<br />

Zusätzlich führt KELCH Niederlassungen<br />

in England und Nordamerika<br />

und kooperiert mit Vertriebspartnern<br />

in Europa, Asien<br />

und Lateinamerika.<br />

die Liefertreue des Herstellers. „Glücklicherweise ist es uns gelungen,<br />

trotz aller Herausforderungen durch die Corona-Pandemie<br />

und die kriegsbedingten Lieferengpässe unsere Lieferfähigkeit<br />

zu erhalten. Dazu haben wir unter anderem neue Lieferanten-<br />

und Bezugsquellen in der Türkei und Portugal erschlossen,<br />

die uns innerhalb von nur zwei Tagen beliefern, sodass unsere<br />

Kunden sich weiterhin auf hohe Liefertreue verlassen können“,<br />

erklärt Geschäftsführer Frank Wildbrett. Einen wichtigen<br />

Beitrag zum Erfolg leisten auch langjährige Entwicklungs- und<br />

Vertriebspartnerschaften sowie Investitionen in die Qualifikation<br />

der Mitarbeiter. So stellt der Hersteller für den neuen Maschinenpark<br />

auch neue Mitarbeiter wie CNC-Schleifer und Universalschleifer<br />

ein, die sich in Schulungen auf die neueste Steuerungstechnik<br />

qualifizieren können und anschließend auf Maschinen<br />

der neuesten Generation arbeiten.<br />

Kosteneffiziente Automatisierung<br />

Krisengerecht und zugleich zukunftsorientiert sind auch die auf<br />

der diesjährigen AMB präsentierten Lösungen von KELCH, die<br />

darauf abzielen, den nächsten Schritt nach Industrie 4.0 einzuleiten.<br />

Dabei geht es um eine effiziente Automatisierung, die sich<br />

modular in kleinen Schritten einführen lässt. Das modulare Konzept<br />

lässt sich im bestehenden Maschinenpark und sogar mit älteren<br />

Geräten realisieren, sodass keine hohen Neuinvestitionen<br />

nötig sind. Da Betriebe bei der Umstellung auf neue CNC-Maschinen<br />

zudem Werkzeuge mit Kühlkanalbohrung benötigen,<br />

bietet der Hersteller ab September alle Standard-Werkzeuge<br />

wahlweise mit oder ohne Kühlkanalbohrung an. Überzeugend in<br />

punkto Präzision ist auch die Sortimentserweiterung durch das<br />

neue vertikale Werkzeugeinstellgerät V234, das ab Januar 2023<br />

im Handel erhältlich sein wird.<br />

weitere Infos: www.kelch.de<br />

Langjährige Partnerschaften<br />

Positive Perspektiven bietet im Jubiläumsjahr<br />

auch der Ausblick auf<br />

KELCH präsentiert gemeinsam mit Partnern, wie sich Automatisierung Schritt für Schritt einführen<br />

lässt, etwa durch das Steuern der Werkzeugvoreinstellung inklusive Roboter per Tablet.<br />

12 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


News & Facts – Veranstaltungen<br />

EIGENER ROHDIAMANTEN IM- UND EXPORT<br />

® ®<br />

95 Jahre seit 1922<br />

Übergabe der Ehrenurkunde der IHK<br />

durch deren stellv. Hauptgeschäftsführer<br />

Dipl.-Ing. Andreas Kunz<br />

Horst Lach und<br />

Olympiateilnehmer Felix Rijhnen<br />

Horst Lach verabschiedet Bernd Straube,<br />

ehem. Fertigungsleiter Werk Sachsen<br />

Claus Kaminsky<br />

Oberbürgermeister der Stadt Hanau<br />

Horst Lach<br />

Geschäftsführer<br />

Zur Feier des Tages<br />

100 Jahre LACH DIAMANT<br />

Am 13. Oktober <strong>2022</strong> stieg im Deutschen<br />

Goldschmiedehaus in Hanau<br />

die akademische Jubiläumsfeier anlässlich<br />

des 100-jährigen Firmenjubiläums<br />

von LACH DIAMANT.<br />

LACH DIAMANT – 1922 von Jakob<br />

Lach in Hanau gegründet – als<br />

Unternehmen zum Schleifen von<br />

Diamanten zu Schmuck-Diamanten<br />

„Brillanten“. Die weitere Geschichte<br />

kennen unsere Leser aus den Erinnerungen<br />

von Horst Lach, die er regelmäßig<br />

im <strong>dihw</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> publiziert.<br />

Vom Handel mit Industrie-Diamanten<br />

hatte sich LACH DIAMANT<br />

zwischenzeitlich zu einer verlässlichen<br />

Größe als Hersteller von Diamant-Abrichtwerkzeugen,<br />

Diamant-<br />

Drehwerkzeugen für das Überdrehen<br />

von Kupfer-Kollektoren in<br />

der Elektroindustrie, kunstharzgebundenen<br />

Diamant- und CBN-<br />

(BorazonTM)-Schleifscheiben, PKD-<br />

Zerspanungs-Werkzeugen für die<br />

Aluminium-, Glasfaser(GFK)- und<br />

Kunststofffaser(CFK)-Bearbeitung<br />

entwickelt. Die Anzahl der angemeldeten<br />

Patente zeigen bis heute<br />

den Pioniergeist und die Einzigartigkeit,<br />

die das Unternehmen in vielen<br />

Bereichen neu angewandter Fertigungsverfahren<br />

weltweit zum Vorreiter<br />

machte.<br />

<br />

weitere Infos:<br />

www.lach-diamant.de<br />

Jochen Westermann, Pensionär und<br />

Geschäftsführer a.D. Serv Six GmbH<br />

Robert Lach<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 13


News & Facts – Markt<br />

Zukunftsthemen tragen erste Früchte<br />

Angesichts der aktuellen weltwirtschaftlichen und politischen<br />

Entwicklungen und den damit verbundenen Herausforderungen<br />

arbeitet MAPAL intensiv an den Themen der Zukunft. Der angestammte<br />

Hauptmarkt von MAPAL, die Automobilindustrie, bleibt<br />

ein wesentlicher Pfeiler der Marktstrategie. Ergänzt um das Zukunftsfeld<br />

der Elektromobilität werden MAPAL Lösungen in allen<br />

Bereichen der Mobilität zu finden sein. Bis zur endgültigen Ablösung<br />

gehören dazu auch Werkzeuglösungen für Verbrennungsmotoren.<br />

„Zudem wollen wir natürlich unsere Positionen in Teilsegmenten<br />

abseits des Powertrains, wie zum Beispiel bei Chassis<br />

und Bremsen, deutlich stärken,“ sagt Dr. Jochen Kress, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der MAPAL Gruppe. Daneben liegen<br />

die Marktsegmente Luftfahrt, Fluidtechnik sowie Werkzeugund<br />

Formenbau im Fokus. In der Fluidtechnik hat MAPAL mit intelligenten<br />

Lösungen gut Fuß gefasst. Die Marktstrategie für den<br />

Werkzeug- und Formenbau wurde inzwischen weltweit ausgerollt.<br />

Die notwendigen Lagerverfügbarkeiten der Werkzeuge sind<br />

gegeben, Strukturen entsprechend aufgebaut. Kress: „Hier sehen<br />

wir sehr optimistisch in die Zukunft.“ Segmentübergreifend<br />

spielen darüber hinaus die Zerspanung von Titan und Aluminium<br />

eine gewichtige Rolle im Markt- und Produktportfolio.<br />

Die dezidiert auf die Fokusmärkte ausgerichtete Entwicklungsund<br />

Vertriebsstrategie trug bereits im Geschäftsjahr 2021 erste<br />

Früchte: Der Gruppenumsatz erhöhte sich auf 524 Millionen<br />

Euro, ein Plus von 15 Prozent.<br />

Für das laufende Jahr <strong>2022</strong> ist<br />

aufgrund der aktuellen Entwicklungen<br />

eine seriöse Prognose<br />

sehr schwer zu treffen. „Dass die<br />

Zukunftsthemen erste Früchte<br />

tragen, macht uns optimistisch.<br />

Das erste Halbjahr <strong>2022</strong> verlief<br />

ordentlich und den Planungen<br />

entsprechend.“<br />

Die Geschäftsleitung blickt zudem<br />

über die aktuelle Situation hinaus und investiert an mehreren<br />

Standorten weltweit. So wurde mit Abschluss der Bauarbeiten<br />

am Standort Altenstadt die Produktionsfläche des Kompetenzzentrums<br />

Vollhartmetallwerkzeuge um 5.000 Quadratmeter<br />

erweitert, wodurch sich die Reaktionsfähigkeit in dem umkämpften<br />

Markt deutlich verbessert. Auch in Polen werden umfangreiche<br />

Investitionen getätigt. Die Baumaßnahme in Indien<br />

wurde abgeschlossen. Hier entstand ein komplett neues Produktions-<br />

und Verwaltungsgebäude, das modernsten ökologischen<br />

Gesichtspunkten entspricht.<br />

weitere Infos: www.mapal.com<br />

Umwelt- und Ressourcenschutz<br />

Krebs & Riedel führt ökologisches Umweltmanagementsystem ein<br />

Die Krebs & Riedel Schleifscheibenfabrik GmbH & Co. KG ist<br />

im europäischen Umweltmanagement- und Auditsystem EMAS<br />

(Eco-Management and Audit Scheme) registriert. Das Traditionsunternehmen<br />

aus Bad Karlshafen hat die weltweit anspruchsvollste<br />

Umweltnorm gewählt, um den eigenen Anforderungen<br />

gerecht zu werden. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg<br />

hat dieses Engagement nun mit einer Urkunde gewürdigt.<br />

Die EMAS-Teilnehmer betreiben nicht nur ein standardisiertes<br />

Umweltmanagementsystem nach ISO 14001, sondern gehen<br />

weit darüber hinaus. „Die Anforderungen suchen ihresgleichen“,<br />

sagt Oskar Edelmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK. Jedes Jahr unterwerfen sich die EMAS-Teilnehmer den<br />

Prüfungen staatlich zugelassener, unabhängiger Umweltgutachter.<br />

Der Öffentlichkeit legen sie ihre umweltrelevanten Daten genau<br />

dar – darunter Ressourcen- und Energieverbrauch, Emissionen<br />

und Abfälle. Ferner legen sie Umweltziele fest und teilen<br />

mit, wie sie ihre Leistung kontinuierlich und systematisch verbessern<br />

wollen.<br />

Zu einem Familienunternehmen wie Krebs & Riedel gehört Nachhaltigkeit<br />

zwingend zu den Führungsprinzipien, da deren Planungshorizont<br />

nicht der nächste Quartalsbericht, sondern die<br />

nächsten Generationen sind, die das Unternehmen weiterentwickeln<br />

und führen werden. Der verantwortungsvolle Umgang mit<br />

natürlichen Ressourcen, Mensch, Natur und Umwelt ist daher in<br />

Oskar Edelmann (Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK<br />

Kassel-Marburg) überreicht die EMAS-Urkunde an Andreas Knauf<br />

(Qualitätsmanager & Umweltbeauftragter von Krebs & Riedel). Auf<br />

dem Foto von links nach rechts: Dr. Ingo Kuhl, Dipl.-Vw. Florian Riedel,<br />

Andreas Knauf, Oskar Edelmann und Elke Elsner.<br />

den Unternehmensleitlinien festgeschrieben. Durch EMAS hat<br />

das Unternehmen sein Managementsystem so erweitert, dass es<br />

jetzt systematisch seinen Material- und Energieverbrauch durch<br />

eine optimale Nutzung von Ressourcen sowie dem Einsatz moderner<br />

Produktionstechnologien nachhaltig verbessert.<br />

„Wir übernehmen bereits jetzt Verantwortung an unserem<br />

Standort in Bad Karlhafen und haben die Lagerung von Gefahrstoffen<br />

und die Reinigung von Abgasen erheblich verbessert:<br />

14 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


News & Facts – Markt/Veranstaltungen<br />

Wir verzichten seit 2015 auf das gesundheitsschädliche Naphthalin<br />

als Porenbildner und setzen umweltfreundliches Recyclingmaterial<br />

als Porenbildner ein. Auf der neuen Ofenhalle haben<br />

wir eine 400m 2 große Photovoltaik-Anlage installiert. Zusätzlich<br />

haben wir vor kurzem einen CO2-Unternehmens-Footprint<br />

erstellen lassen und wissen daher, dass unsere spezifischen<br />

CO2-Emissionen im Mittelfeld der produzierenden Industrie in<br />

Deutschland liegen. Langfristig verfolgen wir das Ziel, klimaneutral<br />

zu werden und unsere CO2-Emissionen zu verringern“, berichtet<br />

Dipl.-Vw. Florian Riedel. „Durch die EMAS-Managementprozesse<br />

stellen wir sicher, dass wir uns dazu verpflichten jedes<br />

Jahr weitere Einsparpotentiale zu erkennen und zu verbessern.<br />

Hier haben wir einen Dreijahresplan mit konkreten Umsetzungszielen<br />

erstellt, an denen wir arbeiten“, erklärt Dr. Ingo Kuhl und<br />

bedankt sich für die Umsetzung bei Andreas Knauf und den Mitgliedern<br />

des EMAS-Teams.<br />

weitere Infos: www.krebs-riedel.de<br />

Erstes VDWF-Praxisforum „Additive Fertigung“<br />

Die Frage ist nicht, ob 3-D-Druck, sondern wie und wann<br />

3-D-Druck im Werkzeug- und Formenbau – dieses Thema<br />

wird immer präsenter. Das beweist auch die rege Beteiligung am<br />

VDWF-Arbeitskreis „Additive Fertigung“. Dieser diente Anfang<br />

Oktober als Basis, um ein erstes Praxisforum durchzuführen. Die<br />

zweitägige Veranstaltung war ein voller Erfolg.<br />

Was als VDWF-Arbeitskreis begann, bildete am 10. und 11. Oktober<br />

in Ditzingen den Auftakt zum ersten VDWF-Praxisforum „Additive<br />

Fertigung“. Nach den Foren Werkzeugbau und Kunststofftechnik<br />

ist damit das dritte vom Verband Deutscher Werkzeugund<br />

Formenbauer initiierte Praxisforum an den Start gegangen<br />

und bietet den Teilnehmern neueste Impulse aus der Forschung,<br />

gepaart mit fruchtbarem Praxisaustausch.<br />

Rege Diskussionen über neueste Entwicklungen<br />

Seit zwei Jahren trifft sich der Arbeitskreis „Additive Fertigung“<br />

unter der Leitung von Prof. Stefan Roth von der Hochschule<br />

Schmalkalden, Angewandte Kunststofftechnik, im Monatstakt.<br />

„Der Arbeitskreis ist äußerst aktiv und die Mitgliederzahl wächst<br />

stetig“, so VDWF-Geschäftsführer Ralf Dürrwächter. In Kooperation<br />

mit dem Fachgebiet Maschinen und Technologien für die Additive<br />

Präzisionsfertigung metallischer Bauteile (MTAP) der TU<br />

Berlin wurde der VDWF-Initiative deshalb nun ein eigenes, jährlich<br />

stattfindendes Praxisforum zur Seite gestellt.<br />

Richard Bannmüller, Geschäftsführer der Trumpf Laser- und Systemtechnik,<br />

begrüßte als Gastgeber die Teilnehmer der Veranstaltung<br />

am Unternehmensstandort in Ditzingen. Den fachlichen<br />

Auftakt machte Christoph Dörr von Innoteque Solutions mit seinem<br />

Impulsvortrag „Printing Hot“, in dem er die Möglichkeiten<br />

beim Drucken von 1.2343 bzw. 1.2344 im beheizten Bauraum<br />

erörterte. Mathias Gebauer vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />

und Umformtechnik IWU steuerte einen Vortrag<br />

zum Thema „Einsatzpotenzial von Laserpulverbettverfahren<br />

in der Ur- und Umformtechnik“ bei. Über aktuelle Einsatzfelder<br />

des Metall-3-D-Drucks im Betriebsmittelbau referierte<br />

Martin Bock, der diesen Bereich bei Audi verantwortet. Um die<br />

richtigen „Investitionsentscheidungen bei Maschinen zur Additiven<br />

Fertigung von metallischen Werkzeugeinsätzen“ aus Sicht<br />

des Werkzeugmachers ging es bei Thomas Weinmann von H&B<br />

Electronic. Zum Thema „Neueste Entwicklungen in der Additiven<br />

Fertigung“ referierte Janek Maria Fasselt in Vertretung von Prof.<br />

Julian Polte vom Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und<br />

Konstruktionstechnik IPK und vom MTAP der TU Berlin.<br />

„Die rege Beteiligung der Gäste<br />

an den Diskussionen war bemerkenswert“,<br />

berichtet Dürrwächter.<br />

So entstanden unmittelbar<br />

an die Vorträge anknüpfend<br />

lebhafte Gespräche. „Dabei<br />

waren alle äußerst transparent<br />

und offen. Niemand<br />

hat sich gescheut, von den eigenen<br />

Problemen zu berichten<br />

bzw. die entwickelten Lösungen<br />

darzulegen“, so Dürrwächter.<br />

Ein Erfahrungsaustausch<br />

direkt aus der Praxis –<br />

„genau dafür ist das Forum gedacht“,<br />

sagt auch Prof. Stefan<br />

Roth.<br />

3-D-Druck im Werkzeug- und<br />

Formenbau: Musteranwendung<br />

eines konturnah temperierten<br />

Werkzeugeinsatzes.<br />

Voraussetzungen für umfangreiche Anwendung der 3-D-Technologie<br />

im Werkzeug- und Formenbau sind bereits vorhanden –<br />

man muss sie nur noch nutzen!<br />

Konkrete Praxiseinblicke gab auch der Betriebsrundgang bei der<br />

Firma Trumpf: Im Showroom und im Applikationslabor des Laserspezialisten<br />

erhielten die Teilnehmer Einblicke in neueste Maschinentechnologien<br />

und Verfahren. Die Gespräche drehten sich<br />

dabei um Überlegungen zur Gestaltungsfreiheit bei der Kühlkanalauslegung,<br />

um die Herstellung poröser Materialien, um<br />

Leichtbau oder um Ressourcen- und Energieeffizienz. „Wenn es<br />

um 3-D-Druck im Werkzeugbau geht, ist die Frage nicht mehr,<br />

ob, sondern wie und wann“, dessen ist sich Roth vor diesem Hintergrund<br />

sicher. „Anlagen, Materialien, Standfestigkeiten in der<br />

3-D-Technologie sind da – es geht jetzt darum, die Prozesse zu<br />

validieren und Vertrauen zu schaffen.“<br />

Erfahrungen mit additiven Fertigungsverfahren zu sammeln<br />

und sich darüber mit den Akteuren der Branche auszutauschen,<br />

ist das Ziel des VDWF Praxisforums Additive Fertigung. Und die<br />

gute Stimmung während der Vorträge, der Führungen und des<br />

Vorabendevents legt nahe, dass dieses Ziel bei der Premierenveranstaltung<br />

des Forums auch erreicht wurde. Nächstes Jahr<br />

soll die Veranstaltung am 29. und 30. Juni in größerem Maßstab<br />

an der TU Berlin stattfinden. Save the date!<br />

weitere Infos: www.vdwf.de<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 15


News & Facts – Veranstaltungen<br />

Schleiftagung 2023 in Fellbach<br />

Klimawandel, Ressourcenengpässe, Fachkräftemangel: Diesen<br />

Herausforderungen müssen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft<br />

gemeinsam gerecht werden. Die Schleiftagung am 25.<br />

und 26. Januar 2023 liefert Anregungen und Impulse, wie die<br />

Schleiftechnik in diesem Spannungsfeld wettbewerbsfähig bleiben<br />

und neue Anwendungen erschließen kann. Effizienz und<br />

Nachhaltigkeit werden bei der 20. Ausgabe der Schleiftagung<br />

wieder im Fokus stehen.<br />

Wie kann der Ressourceneinsatz beim Schleifen reduziert und<br />

der CO2-Footprint geschliffener Bauteile über den gesamten Produktlebenszyklus<br />

verbessert werden? Wie kann schleiftechnologisches<br />

Know-how, z. B. in Simulationsmodellen, nutzbar gemacht<br />

werden, um schnell auf gestörte Lieferketten reagieren<br />

zu können? Wie können digitale Assistenzsysteme Maschinenbediener<br />

und Prozessverantwortliche bestmöglich bei Ihren Entscheidungen<br />

unterstützen? Diese Leitfragen diskutiert die Community<br />

aus Forschung und Industrie während der zweitägigen<br />

Präsenzveranstaltung in Stuttgart-Fellbach.<br />

Das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University<br />

hat gemeinsam mit dem etablierten Fachbeirat wieder ein spannendes<br />

Tagungsprogramm aus den vier Themenblöcken Innovative<br />

Schleifwerkzeuge, Moderne Maschinentechnik, Effiziente<br />

Prozessauslegung und Ressourcenschonende Kühlschmierstoffversorgung<br />

zusammengestellt.<br />

In den Vorträgen aus<br />

Industrie und Wissenschaft<br />

werden aktuelle Erkenntnisse<br />

aus Forschung und Entwicklung<br />

für Anwender verständlich<br />

und verwertbar gemacht.<br />

Teilnehmende können sich<br />

auf ein vielseitiges und spannendes<br />

Programm freuen.<br />

So stellt Martin Gerlitzky<br />

(Diamantgesellschaft Tesch<br />

GmbH) aktuelle Erkenntnisse<br />

zur Schleifbearbeitung<br />

von hartmetallbeschichteten<br />

Bremsscheiben<br />

vor, die einen großen<br />

Beitrag zur Reduzierung von Feinstaubemissionen leisten.<br />

Einen Ausblick auf den digitalen Schleifprozess 2030 in<br />

der Smart Factory liefert Prof. Franz Haas (TU Graz). Dr. Oliver<br />

Gossel (Röders GmbH) spricht über die Herausforderungen und<br />

Potenziale der kombinierten Schleif- und Fräsbearbeitung in einer<br />

Werkzeugmaschine. „Ressourceneffizientes Schleifen mit<br />

grobkörnigem CBN“ lautet der Arbeitstitel des Beitrags von Prof.<br />

Berend Denkena (Insitut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen<br />

IFW der Leibniz Universität Hannover). Prof. Eckart<br />

Uhlmann (Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb<br />

IWF der TU Berlin) stellt innovative Werkzeugentwicklungen<br />

für die Abrichttechnologie vor. Erkenntnisse zur funktionsoptimierten<br />

Schleifbearbeitung von Dichtungsgegenlaufflächen für<br />

die Elektromobilität präsentiert Prof. Thomas Bergs (Werkzeugmaschinenlabor<br />

WZL der RWTH Aachen). Prof. Petra Wiederkehr<br />

(TU Dortmund) zeigt Potenziale der Modellierung und Simulation<br />

kraft- und weggeregelter Schleifprozesse auf, um Bearbeitungsergebnisse<br />

schon vor dem ersten Werkzeugeingriff vorhersagen<br />

zu können. Nachwuchswissenschaftler stellen in Kurzvorträgen<br />

ihre neusten Forschungsergebnisse vor, die in den Postersessions<br />

diskutiert und vertieft werden können. Nicht umsonst<br />

gilt die Schleiftagung als zentrale Schnittstelle zwischen Forschung<br />

und Industrie in der Schleiftechnik.<br />

weitere Infos: www.schleiftagung.de<br />

„Zerspanen im modernen Produktionsprozess“<br />

Im Umfeld einer sich stetig wandelnden Region entwickelte<br />

sich seit 1972 in Dortmund einer der führenden Forschungsstandorte<br />

auf dem Gebiet der Produktionstechnik. Durch die fortlaufende<br />

Orientierung an Zukunftsthemen trägt das Institut für<br />

Spanende Fertigung (ISF) seit fast 50 Jahren zu Wissenschaft und<br />

Innovation bei. Dazu leistet der Dialog mit Vertretern aus dem<br />

Forschungs- und Industrieumfeld einen entscheidenden Beitrag.<br />

Nachdem aufgrund der Covid-19-Pandemie das 50-jährige Institutsjubiläum<br />

nicht wie geplant Ende März gefeiert werden konnte,<br />

wird dies im kommenden Jahr nachgeholt.<br />

Die Tagung „50 Jahre ISF – Fachgespräch zwischen Industrie und<br />

Hochschule“ zum Thema „Zerspanen im modernen Produktionsprozess“<br />

findet am 12. und 13. September 2023 statt.<br />

Neben Fachvorträgen aus Industrie und Forschung zu spannenden<br />

Themen aus dem Bereich der Spanenden Fertigung werden<br />

im Versuchsfeld des Instituts anwendungsnahe Lösungen<br />

aus aktuellen Forschungsthemen des ISF vorgestellt. Interdisziplinären<br />

Austausch gibt es auf der Abendveranstaltung in der<br />

DASA Dortmund. Nähere Informationen zum Tagungsprogramm<br />

zeigt die Tagungshomepage www.50Jahre-ISF.de.<br />

weitere Infos: www.isf.mb.tu-dortmund.de<br />

16 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Weiterbildungsseminar Außenrundschleifen<br />

Hochschule Furtwangen<br />

Vom 28. Februar bis 1. März 2023 findet an der Hochschule Furtwangen, Campus Tuttlingen<br />

das Weiterbildungsseminar Außenrundschleifen statt.<br />

Das zweitägige Seminar gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen<br />

Teil. Prof. Azarhoushang, ein renommierter Spezialist auf dem Gebiet der<br />

Schleiftechnik, erklärt detaillierte Inhalte zu folgenden Themen:<br />

• Schleifscheibenkomponenten<br />

• Wahl des Schleifmittels<br />

• Abrichten / Konditionieren, Wahl des Abrichters<br />

• Einflussparameter<br />

• Stirn-Umfangsschleifen<br />

• Außenrund-Einstechschleifen beim Außenrundschleifen<br />

• Außenrund-Längsschleifen<br />

• Schälschleifen<br />

• Schräg-Einstechschleifen<br />

• Troubleshooting beim Außenrundschleifen<br />

Die praktischen Vorführungen werden im Labor des Kompetenzzentrums für Spanende<br />

Fertigung durchgeführt.<br />

weitere Infos: www.ksf-hfu.de<br />

News & Facts – Veranstaltungen/Messen<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 17


News & Facts – Messen<br />

FILTECH 2023<br />

Filtration in Bearbeitungsprozessen<br />

Kontaminationen vermeiden, Qualität, Sicherheit und Gesundheit<br />

gewährleisten: Bei der Bearbeitung von Werkstoffen spielt<br />

Filtration eine entscheidende Rolle. Einblicke in sämtliche Bereiche<br />

der Filtration und Separation aller Arten von Medien erhalten<br />

Besucher auf der FILTECH. Die Kombination aus Messe<br />

und Kongress bietet alles, was Sie für die effiziente Filtration in<br />

Ihren Prozessen benötigen. Vom 14. bis 16. Februar 2023 findet<br />

die FILTECH in Köln das nächste Mal statt.<br />

Ob Metalle, Glas oder Keramik: Bei der Bearbeitung von Werkstoffen<br />

fallen nicht nur sprichwörtlich Späne an. Späne, Stäube<br />

und molekulare Schadstoffe gefährden die Gesundheit der Mitarbeiter<br />

und die Umwelt, aber auch die Anlagen. In vielen Primär-<br />

und Sekundärprozessen spielen deshalb Filtrationsverfahren<br />

eine entscheidende Rolle, um die Qualität des Produkts<br />

zu gewährleisten. Auch für lange Standzeiten der eingesetzten<br />

Werkzeuge und Anlagen ist Trenntechnik entscheidend. Und vor<br />

allem muss im Sinne der Gesundheit des Personals für saubere<br />

Umgebungsluft gesorgt werden.<br />

Gerade in der Metallverarbeitung können schnell Kontaminationen<br />

der Werkstoffe auftreten. Beim Schmieden, Plasma- oder<br />

Laserschneiden und beim Gravieren gewährleistet trockene, saubere<br />

und ölfreie Luft Qualität, Präzision und Wirtschaftlichkeit.<br />

Luftfilter erhöhen die Lebensdauer der Anlagen und entscheiden<br />

auch über die Einhaltung geltender Vorschriften und Gesetze,<br />

etwa hinsichtlich der CO2-Emissionen. In Kühl- und Heizprozessen<br />

oder bei der Laserstrahlengang-Spülung kommen Filter<br />

ebenfalls zum Einsatz.<br />

Anlagen und Komponenten, Dienstleistungen und Know-how<br />

für die vielfältigen Filtrationsprozesse bei der Verarbeitung von<br />

Metallen, Glas, Keramik und anderen Werkstoffen bieten die<br />

Aussteller der FILTECH an. Auf der Kombination aus Messe und<br />

Kongress erhalten Besucher branchenspezifisches Fachwissen<br />

und Möglichkeiten zum persönlichen<br />

Austausch über die Filtration<br />

und Separation aller Arten von<br />

Medien.<br />

Laborbedarf sowie Neuigkeiten aus Wissenschaft und Forschung<br />

zum Programm.<br />

Branchengrößen sind dabei ebenso vertreten wie Spezialisten.<br />

Hinzu kommen zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsinstitute.<br />

Da der Wunsch nach reiner, hygienischer Umgebungsluft<br />

nicht nur in der Produktion seit 2020 stark gestiegen ist, legen<br />

zahlreiche Aussteller auch einen Fokus auf Produkte wie stationäre<br />

Luftreiniger und Anlagen in unterschiedlichsten Dimensionierungen.<br />

HVAC-Systeme der Aussteller erreichen Abscheideraten<br />

von über 99,9 Prozent und können Betreiber mit energieeffizienten<br />

Lösungen für alle Anwendungen in Betriebsgebäuden<br />

unterstützen.<br />

Ob Luftreinigung oder Filtrationsprozesse in der Produktion:<br />

Dass der Bedarf nach neuen Produkten und Dienstleistungen<br />

ungebrochen hoch ist, beweist auch die große Zahl der Aussteller.<br />

Nach aktuellem Stand erwartet der Veranstalter auf der<br />

FILTECH 2023 bereits jetzt über 440 Unternehmen – so viele wie<br />

noch nie zuvor.<br />

Persönlicher Austausch im Mittelpunkt des Kongresses<br />

Traditionell wird der Ausstellungsbereich der FILTECH zudem von<br />

einem starken Kongress ergänzt. Besucher haben so nicht nur<br />

die Gelegenheit, aktuelle Produkte und Services live zu erleben,<br />

sondern können sich im Kongressbereich zusätzlich über Trends<br />

aus Forschung und Entwicklung informieren. Für die hohe Qualität<br />

der Vorträge bürgt der wissenschaftliche Beirat der FILTECH<br />

unter dem Vorsitz von Dr. Harald Anlauf (KIT) und Prof. Eberhard<br />

Schmidt (Bergische Universität Wuppertal): Experten internationaler<br />

Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen<br />

begutachten die eingereichten Beitragsvorschläge und stellen<br />

ein Programm zusammen, das wertvolle Informationen aus allen<br />

Bereichen der Branche gewährleistet. Mehr als 200 Präsenta-<br />

Fokussierte Fachmesse mit über<br />

440 Ausstellern<br />

„Die Innovationskraft der Filtrationsbranche<br />

ist sehr groß“, erklärt<br />

Suzanne Abetz vom Veranstalter<br />

FILTECH Exhibition Germany. „Auf<br />

der FILTECH 2023 werden dem<br />

Fachpublikum wieder zahlreiche<br />

Innovationen präsentiert – auch<br />

von vielen neuen Ausstellern, die<br />

erstmals mit dabei sind.“<br />

Besuchern wird ein breites Spektrum<br />

an Produkten und Dienstleistungen<br />

geboten: Neben Separations-<br />

und Trenntechnik gehören<br />

auch Messtechnik, Analytik und<br />

18 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


News & Facts – Messen<br />

tionen erwartet der Veranstalter für die FILTECH 2023.<br />

Der Kongress auf der Veranstaltung ist in Einheiten unterteilt, die<br />

alle relevanten Themen behandeln. Sieben Themenbereiche stehen<br />

im Fokus:<br />

• Fest-Flüssig-Trennung<br />

• Feststoff-Gas-Trennung<br />

• Filtermedien<br />

• Prüfung, Instrumentierung und Steuerung<br />

• Simulation und Modellierung<br />

• produktbezogene Verfahren<br />

• Membranprozesse<br />

Zusätzlich widmet sich der Kongress auf der FILTECH 2023 aktuellen<br />

Branchentrends wie selektiver Abtrennung, Mikroverfahrenstechnik<br />

und Nanofluidik, Nebel- und Tröpfchenabscheidung<br />

sowie der biologischen Abgasreinigung mit Biofiltern. Am 13.<br />

Februar 2023, also bereits einen Tag vor der Eröffnung des Ausstellungsbereichs,<br />

finden zwei fokussierte Tageskurse statt, die<br />

darüber hinaus gezielt Ingenieure, Wissenschaftler, Manager<br />

und anderes technisches Personal adressieren, die anwendungsnahes<br />

Wissen über Themenbereiche der Fest-Flüssig-Trennung<br />

und der Feinstaubabscheidung benötigen.<br />

Filtrationsprozesse für Qualität und Zuverlässigkeit<br />

Hohe Staubmengen, explosionsgefährdete Stäube und Schadstoffe<br />

gefährden Mensch, Umwelt und Anlage. Filterlösungen,<br />

die speziell für die rauen Umgebungsbedingungen in der Verarbeitung<br />

entwickelt wurden, verhindern Gefahren für Bediener<br />

und die Umwelt. Sie erhöhen die Lebensdauer der Anlage und<br />

des Equipments und gewährleisten so eine hohe Leistung. Auf<br />

der FILTECH finden Verarbeitungsbetriebe dafür die richtigen<br />

Produkte und Services und können sich mit Fachleuten über aktuelle<br />

Trends austauschen.<br />

weitere Infos: www.filtech.de<br />

Moulding Expo 2023<br />

Wichtiger denn je<br />

Im Werkzeug-, Modell- und Formenbau steht im kommenden<br />

Jahr das wichtigste europäische Event an: Vom 13. bis 16. Juni<br />

2023 findet die internationale Fachmesse Moulding Expo auf<br />

dem Stuttgarter Messegelände statt. Die führenden Hersteller<br />

der Branche zeigen an vier Tagen das Beste, was der europäische<br />

Werkzeug-, Modell- und Formenbau sowie die zugehörigen Zulieferertechnologien<br />

zu bieten haben.<br />

Während die Vorbereitungen im vollen Gange sind, kann sich die<br />

Moulding Expo auf die Unterstützung aus dem Markt verlassen.<br />

„Die Moulding Expo 2023 adressiert mit ihren Veranstaltungen,<br />

Foren und Events genau die Themen, die der Branche auf den Nägeln<br />

brennen. Zudem sehen wir einen riesigen Nachholbedarf<br />

an Technologie-Information, weil drei Jahre keine nennenswerte<br />

Messe für den gesamten Werkzeug-, Modell- und Formenbau in<br />

Europa stattgefunden hat. Die Unternehmen des Werkzeug- und<br />

Formenbaus sowie ihre Lieferanten und Ausrüster erwarten einen<br />

großen Investitionsbedarf in neue Technologien und effizientere<br />

Anlagen, auch um eine nachhaltigere Produktion aufzubauen.<br />

Alle wichtigen Player – Kunden, Hersteller, Lieferanten, Branchendienstleister<br />

– werden vor Ort sein“, sagt Markus Heseding,<br />

Geschäftsführer VDMA Mess- und Prüftechnik sowie VDMA Präzisionswerkzeuge.<br />

Auch Ralf Dürrwächter, Geschäftsführer Verband Deutscher Werkzeug-<br />

und Formenbauer e.V. (VDWF), bekennt sich zur Moulding<br />

Expo: „Nach bald vier Jahren Entzug<br />

ist die Vorfreude riesengroß.<br />

Die Moulding Expo ist ein Pflichttermin<br />

im Veranstaltungskalender<br />

und der ‚place to be‘ für alle Werkzeugmacher.<br />

Der persönliche Austausch<br />

vor Ort ist für alle Unternehmen<br />

der Branche unerlässlich,<br />

nicht zuletzt, um neue Kooperationen<br />

und Projekte anzustoßen. Gerade<br />

dafür ist die Moulding Expo<br />

der geeignete Ort. Und das aus<br />

gutem Grund: Hier erlebt man die<br />

Branche mit ihrem gesamten Umfeld<br />

an einem Ort – reduced to the<br />

MEX.“<br />

weitere Infos:<br />

www.moulding-expo.de<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 19


News & Facts – Messen<br />

parts2clean <strong>2022</strong><br />

Auf bestem Weg zu alter Stärke<br />

So konkret wie bei der diesjährigen parts2clean ging es wohl bei<br />

keiner vorhergehenden Messen zur Sache. Nahezu jeder der über<br />

2.300 Besucher war mit realen Aufgabenstellungen und Projekten<br />

auf das Stuttgarter Messegelände angereist. Für die rund 140 Aussteller<br />

aus 16 Ländern ergaben sich dadurch erstklassige Kontakte,<br />

die ein gutes Nachmessegeschäft erwarten lassen. Im Vergleich<br />

zur Restart-Veranstaltung im vergangenen Jahr konnte die parts-<br />

2clean <strong>2022</strong> in allen Bereichen deutlich zulegen.<br />

Nach Ende des dritten Messetages der 19. parts2clean stand fest:<br />

Die Anforderungen in der industriellen Bauteilreinigung werden<br />

vielfältiger, anspruchsvoller und weiterhin kontinuierlich zunehmen.<br />

Deutlich wurde dies nicht zuletzt anhand der Aufgabenstellungen<br />

und Projekte, mit denen die über 2.300 Besucher<br />

(rund 15 Prozent mehr als 2021) nach Stuttgart angereist waren.<br />

Der Auslandsanteil lag bei 25 Prozent, die stärksten Besuchernationen<br />

nach Deutschland waren die Schweiz, Österreich, die Niederlande,<br />

Tschechien und Polen. „Mit dem Verlauf der diesjährigen<br />

parts2clean sind wir unter den derzeit vorherrschenden<br />

Bedingungen zufrieden“, sagt Hendrik Engelking, Global Director<br />

bei der Deutschen Messe AG. „Wichtiger ist für uns jedoch,<br />

dass sich die Messeteilnahme für die ausstellenden Unternehmen<br />

gelohnt hat.“ Und das hat es, denn die meisten der 140 Aussteller<br />

aus 16 Ländern, die auf über 4.300 Quadratmetern neue,<br />

weiterentwickelte und bewährte Produkte und Dienstleistungen<br />

für die industrielle Teile- und Oberflächenreinigung präsentierten,<br />

konnten sehr ins Detail gehende Gespräche führen.<br />

weitere Infos: www.parts2clean.de<br />

Fachmesse GrindTec bereichert den Messeverbund in Leipzig<br />

Nachdem die vergangene Ausgabe der Industriemessen Intec<br />

und Z aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich als virtuelle<br />

Veranstaltung durchgeführt werden konnte, laufen nun die Vorbereitungen<br />

für die Präsenzmessen vom 7. bis 10. März 2023 auf<br />

der Leipziger Messe auf Hochtouren. Zudem erhält der erfolgreiche<br />

Messeverbund weitere Verstärkung – die GrindTec, internationale<br />

Fachmesse für Werkzeugbearbeitung und Werkzeugschleifen,<br />

findet ab dem kommenden Jahr parallel zur Intec und Z<br />

statt. Der Messeverbund Intec, Z und GrindTec ist der erste wichtige<br />

Branchentreff in 2023 für die Fertigungstechnik in der Metallbearbeitung,<br />

Zulieferindustrie und Werkzeugbranche in Europa.<br />

Die starke Messemarke GrindTec startet in Leipzig unter dem Motto<br />

„Von Anwendern für Anwender“ durch. Prof. Dr. Wilfried Saxler,<br />

Geschäftsführer des Fachverbandes der Präzisionswerkzeugmechaniker<br />

e. V. (FDPW): „Die ‚neue‘ GrindTec konzentriert und<br />

fokussiert sich auf all jenes, was das Präzisionswerkzeugmechaniker-Handwerk<br />

ausmacht: von der Werkzeugentwicklung, -bearbeitung<br />

und -herstellung übers Schleifen, Schärfen, Reparieren,<br />

Messen, Beschichten bis hin zur digitalen Unterstützung. Mit<br />

diesem Konzept der GrindTec und dem Zusammenschluss mit Intec<br />

und Z haben wir einen echten Mehrwert geschaffen. Zum einen<br />

für die Besucher, die nun mit einer Eintrittskarte insgesamt<br />

drei Messen mit den dazugehörigen Ausstellern besuchen können,<br />

zum anderen für unsere Aussteller, die zusätzliche, wertvolle<br />

Messekontakte aus den Besucherreihen der Intec und Z erwarten<br />

dürfen.“ Der FDPW ist und bleibt ideeller und fachlicher Träger der<br />

GrindTec.<br />

Intec, Z und GrindTec: Wertschöpfung im Messetrio<br />

Innovative Produkte sowie aktuelle Entwicklungen aus der Fertigungstechnik<br />

für die Metallbearbeitung, der Automatisierungstechnik<br />

für vor- und nachgelagerte Prozesse in der Produktion,<br />

aber auch Technik und Ausrüstungen für Werkstatt sowie Betrieb<br />

stehen im Fokus der Intec. Eingebettet in ein Umfeld, das durch<br />

die verarbeitende Industrie, den Maschinen- und Anlagenbau, die<br />

Automobilindustrie sowie namhafte Forschungseinrichtungen geprägt<br />

wird, ist die Messe eine effiziente, praxisorientierte Plattform<br />

sowohl für global agierende Branchenführer als auch für lösungsorientierte<br />

KMUs aus ganz Deutschland und Europa.<br />

Die Anmeldephase für die GrindTec 2023 läuft. Auf der internationalen<br />

Fachmesse zeigen unter anderem Anbieter von Werkzeugbearbeitungssystemen,<br />

Hersteller von Schleifmaschinen für die<br />

Werkzeugherstellung und -bearbeitung sowie Produzenten von<br />

Schleif- und Abrichttechnologie ihre Neuheiten. Zudem stellen<br />

auch Anbieter von Maschinenperipherie und Unternehmen aus<br />

dem Bereich der Prozesstechnik auf der GrindTec aus.<br />

20 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


News & Facts – Messen/Rezensionen<br />

Fachprogramm setzt wichtige Impulse für die Branche<br />

Das praxisorientierte Fachprogramm des internationalen Messeverbundes<br />

setzt ebenfalls wichtige Impulse für die Branche. Experten<br />

beleuchten im Rahmen der Sonderschau sowie des Fachforums<br />

„Additive Fertigung – Evolution einer modernen Technologie“<br />

den dynamischen Prozess der Integration der Additiven Fertigung<br />

in die industrielle Produktion. Bei der Sonderschau und dem<br />

Fachforum unter dem Titel „Sensorik – Einsatz und Perspektiven<br />

in der Fertigung“ stehen unter anderem die Anforderungen sowie<br />

neue Konzepte rund um die Schlüsseltechnologie Sensorik mit erprobten<br />

und sich weiterentwickelnden Fertigungsmethoden im<br />

Blickpunkt.<br />

Mit verschiedenen Themenwelten wird sich die GrindTec wieder<br />

in ihren vielfältigen Facetten der Werkzeugbearbeitung präsentieren.<br />

So werden im GrindTec Forum Fachvorträge und Präsentationen<br />

von Messeneuheiten angeboten. Die Besucher dürfen sich<br />

auch wieder auf dem GrindTec Campus auf Neues aus der Forschung<br />

freuen.<br />

weitere Infos: www.leipziger-messe.de<br />

DST Dreh- & Spantage Südwest 2023<br />

Geballtes Know-how und innovative Zukunftstechnologien<br />

Vom 29. bis 31. März bietet die DST<br />

Dreh- und Spantage Südwest auf dem<br />

Messegelände Villingen-Schwenningen<br />

als regionaler Branchentreffpunkt im<br />

Herzen der Technologieregion Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />

lebendigen Austausch,<br />

Verkauf, Geschäftskontakte, Wissenstransfer<br />

und neue Impulse – für Entscheider<br />

genauso wie für Praktiker aus<br />

der Produktion. Im Fachforum diskutieren<br />

Aussteller mit Interessierten über aktuelle<br />

Forschung, Best-Practice-Beispiele<br />

und innovative Lösungen. Der Besuch<br />

der Kurzvorträge ist im Eintrittspreis enthalten.<br />

SAVE THE DATE<br />

VOLLMER VDAYS<br />

18.-20. APRIL 2023<br />

Themen der Messe sind Digitalisierung,<br />

Künstliche Intelligenz, CO2-neutrale Fertigung<br />

sowie die Gewinnung von Fachund<br />

Nachwuchskräften. Das spiegelt sich<br />

auch in der Zusammensetzung der Aussteller<br />

wider – viele der erstmals auf der<br />

DST Südwest 2023 vertretenen Unternehmen<br />

kommen aus den Bereichen vernetzte<br />

Automation, Cloud-Lösungen und<br />

3-D-Druck. Freuen dürfen sich die Besucher<br />

außerdem auf eine interaktive Sonderschau<br />

zum Thema „Digitalisierung der<br />

Produktion“.<br />

DAYS 2023<br />

// BRANCHENTAGE<br />

WERKZEUGBEARBEITUNG<br />

weitere Infos: www.DSTSuedwest.de<br />

AUF DEN VDAYS 2023 ENTDECKEN:<br />

VOLLMER VHybrid 260<br />

VHybrid 260<br />

Schleifen und Erodieren - in einer Maschine.<br />

Die VHybrid 260 vereint die Stärken einer innovativen Schleif- und<br />

leistungsstarken Erodiermaschine für Rotationswerkzeuge bis 50 mm<br />

Durchmesser. Und ermöglicht den Wechsel zwischen beiden Funktionen<br />

in kürzester Zeit. Jetzt bei den VOLLMER Branchentagen VDays 2023<br />

in Biberach/Riß (Nähe Ulm) kennenlernen! Anmeldung ab Januar 2023<br />

auf:<br />

www.vollmer-group.com<br />

VOLLMER WERKE Maschinenfabrik GmbH // Ehinger Straße 34,<br />

88400 Biberach/Riß <strong>dihw</strong> 14 4 //·<strong>2022</strong> +49 7351 21571 0


Werkstoffe<br />

LACH DIAMANT – 100 Jahre<br />

Tradition. Leidenschaft. Innovation<br />

4. Teil: Wie die NASA half ein neues Produkt zu beflügeln<br />

„Als ich im Jahre 1908 zum ersten Mal in meinem Leben einen Diamant in die<br />

Hand nahm, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass eines Tages Diamant als<br />

Schneidstoff nicht nur in der Automobil-Industrie sondern auch zur Zerspanung von<br />

Holz und Kunststoffen eingesetzt werden kann.“ Jakob Lach, der Firmengründer,<br />

sprach diesen Satz 1980 vor laufender Kamera aus. Es sollte das Vorwort zur ersten<br />

Präsentation einer neuen Technik für die Zerspanung von Holz und Kunststoffen<br />

werden – dem Einsatz von Diamant als Schneidstoff – dem Dia-Werkzeug. Dieses<br />

Video, dessen Ton in mehrere Sprachen übersetzt wurde, hat auch heute noch von<br />

seiner Aktualität der geeigneten Werkzeuge beim Einsatz für die Fertigung in der<br />

Möbel-, Fußboden- und Kunststoff-Industrie nichts eingebüßt; das Video kann unter<br />

https://bit.ly/LACHDIAMANT abgerufen werden.<br />

Firmengründer Jakob Lach 1894 – 1984<br />

War es noch 1957 ein piepsender Erdtrabant,<br />

der uns fast ungläubig zum Himmel<br />

blicken ließ, so machte uns zwölf Jahre<br />

später eine breiter aufgestellte Medienwelt<br />

darauf aufmerksam, dass längst eine<br />

neue Zeit begonnen hatte. Das war der<br />

20. Juli 1969 – die erste kontrollierte Landung<br />

eines Menschen auf dem Mond. Erstmals<br />

in der Geschichte der Menschheit betrat<br />

ein Mensch einen fremden Planeten.<br />

Vor beiden Ereignissen finden wir die Entwicklung<br />

des ersten menschgemachten<br />

Diamanten – von dem Hersteller General<br />

Electric seinerzeit als »Man-made Diamond«<br />

bezeichnet.<br />

Der Beginn des „diamantenen Zeitalters<br />

für die Technik“ war so gekennzeichnet: für<br />

immer fortschreitende Entwicklung und<br />

Präzision – die ihren ersten allseits erkennbaren<br />

Beweis mit dem Landen eines Erd-<br />

Vehikels auf dem Mond-Trabanten zeigen<br />

sollte.<br />

Schritte und Hinweise, die den Lauf von<br />

LACH DIAMANT fortan begleiteten:<br />

Stand 1969. Im Firmensitz, Stammhaus und<br />

Elternhaus – Hanau, Bruchköbeler Landstr.<br />

39 – wurde es eng, sowohl im Betrieb<br />

als auch im Büro. Von der eingeschränkten<br />

Nutzung der Wohnräume meiner Eltern<br />

ganz zu schweigen. Der Verkauf kunststoffgebundener<br />

Diamant-Schleifscheiben<br />

„K-MC“ sorgte Monat für Monat für neue<br />

Rekorde; ein Resultat der seit 1967 verarbeiteten<br />

metallüberzogenen Diamant-Körnungen,<br />

die erstmals das Schleifen von<br />

Hartmetall wirtschaftlich möglich machten.<br />

Jakob Lach gab 1968 den Startschuss für<br />

den Bau eines Betriebs- und mehrstöckigen<br />

Bürogebäudes auf dem per dato noch<br />

brachliegenden Grundstück Nr. 41. Drehund<br />

Schleifmaschinen und moderne Hochleistungs-Heiz-Pressen<br />

für die Scheibenfertigung<br />

wurden bestellt und neue Fachkräfte<br />

angeworben. Der Umzug in das neue Gebäude<br />

wurde 1969/70 vollzogen.<br />

Alles schien für den auf fünf Jahre ausgelegten<br />

Plan für weiteres Wachstum der Natur-Diamant-Schleiferei,<br />

für Fertigung und<br />

Service von Abricht-Diamant-Werkzeugen<br />

und Drehdiamanten für das Überdrehen<br />

von Kupfer-Kollektoren (Bosch, Siemens,<br />

AEG etc.) gesichert.<br />

Anders als gedacht<br />

Und dann kam eine Entwicklung, die sich<br />

der seinerzeitige (1957) Erstanbieter von<br />

»Man-made Diamonds« wohl ursprünglich<br />

anders gedacht hatte. Plötzlich und unerwartet<br />

wurde die Schleifindustrie Anfang<br />

Start mit Borazon® – dem Schleifmittel einer neuen Zeit.<br />

Stammhaus Bruchköbeler Landstraße 39 – Diamant-Schleiferei und erster Anbau<br />

Schleifscheibenfertigung.<br />

22 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Werkstoffe<br />

Horst Lach (rechts) und Kurt Wagner (†) in einer Abteilung der Industrie-Diamanten-Schleiferei.<br />

Borazon® – kubisch kristalline Bornitrid-Körnung – metallüberzogen.<br />

1969 mit einem Schleifmittel konfrontiert,<br />

das es bis dahin (in der westlichen Industrie)<br />

nicht gab: „cubic boron nitride“ unter<br />

dem Namen „Borazon“; kubisch kristallines<br />

Bornitrid (CBN), spezifisches Gewicht 3,48,<br />

thermische Widerstandsfähigkeit 1400° C,<br />

Härte nach Knoop 4.700.<br />

Im Vergleich zu Diamant zwar in Härte unterlegen<br />

(Diamant = 7.800 nach Knoop),<br />

dafür jedoch an thermischer Widerstandsfähigkeit<br />

deutlich überlegen (Diamant =<br />

ca. 820°C). Borazon®/CBN – verarbeitet in<br />

kunstharz- und metallgebundenen Schleifscheiben<br />

mit großem Potenzial für das<br />

Schleifen gehärteter hochlegierter Stähle.<br />

Heute könnte ich mich auf die These versteifen,<br />

dass die „kleine Diamant-Industrie“<br />

zu Beginn der General Electric-Verkaufskampagne<br />

nicht zu den gesuchten<br />

Adressaten für dieses neue Schleifmittel<br />

gehört hat. Das kann man allein schon daraus<br />

folgern, wie dieses neue Material von<br />

GE verkauft werden sollte: Nicht Karatweise<br />

wie Diamant, sondern per Gramm,<br />

wobei ein Gramm Borazon®/CBN zum<br />

stolzen Preis von fünf US-Dollar (damals<br />

teurer als Gold) angeboten wurde.<br />

Die klassischen Schleifscheiben-Hersteller<br />

für die Stahlbearbeitung konnten zu dieser<br />

Zeit (zum Leidwesen von GE) mit diesem<br />

„überlegenen“ Schleifmittel für das Schleifen<br />

gehärteter Stähle nichts anfangen: kurzum,<br />

alle Ressourcen angefangen von Personal,-<br />

Labor-, Formen- und Pressenkapazitäten<br />

fehlten, um sich mit diesem aufwändigen<br />

neuen Schleifstoff zu beschäftigen.<br />

Der Zufall hilft<br />

Diamant-Schleifscheiben in Kunststoffund<br />

Metallbindungen in guter Qualität<br />

herzustellen, hatte man seit 1963 gelernt.<br />

Doch was sollte man mit diesem neuen<br />

Schleifmittel „Borazon“ – einem kubisch<br />

kristallinen Bornitid (Kurzbezeichnung<br />

CBN) anfangen? General Electric empfahl,<br />

damit Schleifscheiben für das Stahlschleifen<br />

herzustellen. Einsatzbedingung sollte<br />

ausschließlich Nassschliff sein bei einer<br />

Schnittgeschwindigkeit von 28 m/sec. Der<br />

Haken dabei war allerdings, dass die wenigen<br />

Gramm des Testmaterials, das wir für<br />

erste Versuche erhielten, noch nicht einmal<br />

ausreichten, um damit beispielsweise<br />

eine Umfangscheibe 200 x 10 mm für eine<br />

Jung-Flachschleifmaschine zu fertigen.<br />

Aber warum erst Flachschleifen, versuchen<br />

wir das neue CBN-Korn doch gleich beim<br />

Werkzeugschleifen. Gesagt, getan – die<br />

ersten CBN-Schleifscheiben für das Werkzeugschleifen<br />

entstanden: eine Topfscheibe<br />

125 x 12,5 und eine Kegeltopf-Schleifscheibe<br />

11V9-125 x 3. Der Test sollte jetzt<br />

bei einem unserer damals besten Diamant-<br />

Schleifscheiben-Kunden, der Firma Simon<br />

in Neu-Isenburg, Hersteller von Stähleund<br />

Werkzeugschleifmaschinen, stattfinden.<br />

Doch zuerst war die Enttäuschung<br />

groß. Es war weder möglich, den Versuch<br />

im Nassschliff durchzuführen, noch war<br />

die geforderte Schnittgeschwindigkeit von<br />

28 m/sec. erreichbar – eine Stähle-Schleifmaschine<br />

der Type L15 stand für die Topfschleifscheibe<br />

mit nur 18 m/sec. zur Verfügung.<br />

„Naja, wenn Sie schon da sind“, sagte<br />

der Maschinenbediener und der Test mit<br />

einem eingespannten HSS-Drehstahl begann.<br />

„Schleifgeräusch – Klang – hervorragend<br />

– kein „blau anlaufen“. Das Ding funktionierte<br />

mit den gewählten Maschinenbedingungen<br />

und CBN-Volumen V120 (12 %<br />

CBN-Volumen-Anteil) anstatt der von General<br />

Electric empfohlenen V240 (24 %<br />

CBN-Volumen-Anteil) der Schleifscheibe.<br />

So war die Entscheidung für LACH<br />

DIAMANT gefallen. Wir hatten per Zufall die<br />

erste weltweit funktionierende Borazon®/<br />

CBN-Werkzeugschleifscheibe in unseren<br />

Händen – und gleichzeitig das Geheimnis<br />

der richtigen Schnittgeschwindigkeiten<br />

für den Trocken- und Nassschliff von<br />

CBN-Schleifscheiben entziffert, die noch<br />

bis heute richtungsweisend sind. Trotz aller<br />

folgender Versuche mit diversen Kühl-<br />

Emulsionen.<br />

Die erste Hannover Frühjahrsmesse 1969<br />

stand an. Eine weitere historische Entscheidung<br />

wurde gefällt: Ab sofort wurde<br />

Erfolgreiches HSS-Werkzeugschleifen mit Borazon®.<br />

Erstmals sichtbar gemachte HSS-<br />

Rollspäne nach dem Schleifen<br />

mit Borazon®/CBN.<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 23


Werkstoffe<br />

Das komplette Borazon®/CBN-Schleifscheiben-Programm bereits<br />

auf der Hannover Messe 1969/70.<br />

Galvanisch gebundene Borazon®/CBN-Schleifkörper für das Innen-<br />

Rundschleifen.<br />

der langgezogene große Messestand von<br />

LACH DIAMANT in zwei Hälften geteilt: Auf<br />

einer Seite Diamant, auf der anderen Seite<br />

Borazon®. Slogans wie „HSS-Probleme Borazon®<br />

– einfach lösen …“ gehörten ab sofort<br />

zu den LACH DIAMANT-Aussagen.<br />

Das Borazon®/CBN-Programm begann außer<br />

kunstharzgebundenen Schleifscheiben<br />

(Bezeichnung K-MX7 für Trockenschliff<br />

– K-MX3 für Nassschliff), sowohl metallgebundene<br />

CBN-Schleifscheiben (Bz-MX) als<br />

auch galvanisch gebundene Schleifkörper<br />

(G-MX) zu umfassen.<br />

Die Krallen zeigen<br />

Bereits ein Jahr später – 1970 – überraschte<br />

LACH DIAMANT mit „tressex® zeigt die<br />

Krallen“ – Borazon®/CBN-Schleifscheiben<br />

erstmals auf Basis der verfügbaren Polyamid-Kunststoff-Bindungen<br />

gefertigt.<br />

Die Besucher der Hannover Messe waren<br />

begeistert, sahen sie doch zum ersten Mal<br />

die Entstehung von HSS-Rollspänen beim<br />

Trocken-Tiefschleifen mit einer Borazon®/<br />

CBN-Schleifscheibe mit tressex® auf einer<br />

Saacke-Universalwerkzeugschleifmaschine<br />

UW3 –Material EW9C04. Die Begeisterung<br />

auch im Hause LACH DIAMANT war<br />

über die Erfolge der GE-Neuschöpfung so<br />

groß, dass wir uns entschlossen, bei der<br />

NASA anzufragen, ob wir das Bild der auf<br />

dem Mond landenden „Spinne“ für die<br />

Werbung von „Borazon“ nutzen könnten;<br />

wir durften!<br />

Eine noch nie in der Branche dagewesene<br />

Werbekampagne mit Doppelpostkarten<br />

(Porto seinerzeit sieben Pfennig)<br />

drei Mal pro Woche mit unterschiedlichsten<br />

Werbeaussagen zu den Vorteilen des<br />

Schleifens mit „Borazon®/CBN-Schleifscheiben<br />

folgte. So erfolgreich, dass plötzlich<br />

(manchmal sogar in Aussagen bis heute)<br />

der Name „Borazon“ dem Hause LACH<br />

DIAMANT zugesprochen wird. Verständlich,<br />

dass dies nachfolgenden Wettbewerbern<br />

nicht so gefiel; auf Bitte von GE begannen<br />

wir Mitte der 1970er Jahre „nur<br />

noch“ LACH-CBN zu bewerben.<br />

Der unerwartet rasante Erfolg der<br />

Borazon®/CBN-Schleifscheibe, die durch<br />

tressex® noch einen weiteren Drive erhielt,<br />

ließ uns nach zusätzlicher personeller Verstärkung<br />

Ausschau halten.<br />

Die Kundenanfragen nach Einsatzbedingungen<br />

bzw. Anwendungstechnik schienen<br />

uns nunmehr fast zu erdrücken. Die<br />

Wahl fiel auf Dipl.-Ing. Günter Hobohm: ein<br />

Glücksfall, wie sich in den nächsten Jahrzehnten<br />

unserer Zusammenarbeit<br />

herausstellen<br />

sollte. Er war von Anfang<br />

an hoch motiviert<br />

– viele schriftliche Abhandlungen<br />

nach seiner<br />

Einstellung 1970<br />

zeugen von seinem erfolgreichen<br />

Umgang mit<br />

diesem neuen Medium<br />

„Borazon“.<br />

Rückblickend war auch<br />

dies eine aufregende<br />

spannende Zeit in<br />

einem aufstrebenden<br />

jungen Unternehmen<br />

der Diamant-Werkzeugindustrie.<br />

Vergessen wir jedoch<br />

nicht bei allen geschilderten<br />

Anfängen der Diamant- und nunmehr<br />

auch der Borazon®/CBN-Schleifscheibenfertigung,<br />

dass es noch als Umsatz-Basis<br />

die Diamant-Abrichtwerkzeuge und Natur-Drehdiamanten-Schleiferei<br />

und Fertigung<br />

gab.<br />

Die folgenden Entwicklungen der „Superabrasives“<br />

werden Ihnen, sehr geehrte/r<br />

Leser/in, noch weitere Einblicke geben in<br />

einer technischen Welt des Umbruchs. Vorstehend<br />

zusammengefasst, wenn Sie so<br />

wollen, als „Borazon contra Diamant“*<br />

<br />

Ihr Horst Lach<br />

* PS.: Wenn Sie mehr hierzu lesen wollen,<br />

empfehlen wir Ihnen den Link:<br />

https://bit.ly/borazon_kontra_diamant<br />

weitere Infos: www.lach-diamant.de<br />

Borazon®/CBN mit tressex® für das Tiefschleifen.<br />

24 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Neuer HS-Spanformer für hohe<br />

Vorschübe beim Hartdrehen<br />

Tungaloy hat einen neuen HS-Spanformer<br />

für seine CBN-Wendeschneidplatten<br />

entwickelt. Dieser gewährleistet einen zuverlässigen<br />

Spanbruch beim Hartdrehen<br />

mit hohen Vorschüben von bis zu 0,3 mm<br />

pro Umdrehung und einer Schnitttiefe<br />

von bis zu 0,3 mm. Die Ergebnisse sind<br />

kürzere Stillstandszeiten, höhere Produktivität<br />

und sinkende Kosten.<br />

Beim Einsatz CBN-haltiger Schneidstoffe<br />

entstehen oftmals Späneknäuel, die sich<br />

entweder um das Werkstück oder den<br />

Drehhalter wickeln. Besonders häufig tritt<br />

dieses Problem bei hohen Schnitttiefen<br />

auf. Darunter leidet zum einen die Oberflächenqualität<br />

des Bauteils und zum anderen<br />

muss der Bearbeitungsprozess oft<br />

unterbrochen werden, um die Späne am<br />

Halter manuell zu entfernen. Um diesem<br />

Problem entgegenzuwirken, braucht es<br />

Spanformer, die einen effektiven Spanbruch<br />

auch bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten<br />

gewährleisten.<br />

Eine derartige Lösung bietet Tungaloy<br />

mit seinem neu entwickelten HS-Spanformer.<br />

Dessen Geometrie gewährleistet<br />

einen hervorragenden Spanbruch und<br />

CBN-Wendeschneidplatten mit dem neuen<br />

HS-Spanformer sind in den beiden CBN-Sorten<br />

BXA10 und BXA20 verfügbar. (Foto: Tungaloy)<br />

eine saubere Spanabfuhr bei Vorschüben<br />

von bis zu 0,3 mm pro Umdrehung und<br />

bei Schnitttiefen von bis zu 0,3 mm. Darüber<br />

hinaus ist die Schneidkantenpräparation<br />

so ausgelegt, dass die Schneide besonders<br />

lange intakt bleibt und das Werkzeug<br />

selbst unter extremen Einsatzbedingungen<br />

lange Standzeiten generiert. Die<br />

Folge ist eine steigende Produktivität bei<br />

sinkenden Kosten, da teurer Maschinenstillstand<br />

vermieden wird.<br />

CBN-Wendeschneidplatten mit dem neuen<br />

HS-Spanformer sind aktuell in zwei CBN-<br />

Sorten erhältlich: Tungaloys<br />

BXA10 bietet eine hervorragende<br />

Verschleißfestigkeit<br />

bei der Bearbeitung gehärteter<br />

Bauteile auch bei hohen<br />

Schnittgeschwindigkeiten; die<br />

besonders vielseitige CBN-<br />

Sorte BXA20 ist insbesondere<br />

für Bearbeitungsszenarien mit<br />

mittleren Schnittgeschwindigkeiten<br />

und selbst für mittlere<br />

bis starke Schnittunterbrechungen<br />

bestens geeignet.<br />

weitere Infos:<br />

www.tungaloy.de<br />

Der neue HS-Spanformer für CBN-Wendeschneidplatten<br />

gewährleistet einen hervorragenden Spanbruch bei hohen<br />

Vorschubgeschwindigkeiten. (Foto: Tungaloy)<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 25


Werkstoffe<br />

Höchste Produktivität, bester Service und kurze<br />

Lieferzeiten inklusive – dank „Made in Germany“<br />

Ein echter Produktivitätsgarant für Zulieferer,<br />

Getriebe- und Automobilhersteller:<br />

Mit Vitron7 bietet Technologieführer<br />

Norton Winter eine leistungsstarke keramische<br />

CBN-Hochleistungsbindung der<br />

neuesten Generation. Gerade im Hinblick<br />

auf die Herausforderungen der E-Mobilität<br />

und den immer strengeren Anforderungen<br />

der Industrie an höhere Produktivität<br />

und gleichbleibende Werkzeugqualität<br />

wurde die Vitron7-Bindungstechnologie<br />

noch einmal grundlegend optimiert.<br />

Vor allem die gleichmäßige Verteilung<br />

und Belastung der einzelnen CBN-Schleifkörner<br />

im Schleifbelag sind wesentliche<br />

Faktoren, um diesen hohen Ansprüchen<br />

gerecht zu werden. Die Schleifkörner bleiben<br />

damit länger im Einsatz, was zu besonders<br />

geringen Abweichungen der<br />

Schleifergebnisse sowie zu einer höheren<br />

Anzahl von Werkstücken pro Abrichtzyklus<br />

führt. Ein weiterer entscheidender<br />

Vorteil: Die optimierten Vitron7-Schleifscheiben<br />

werden ab sofort am Norton<br />

Winter-Produktionsstandort in Norderstedt<br />

bei Hamburg gefertigt. „Dadurch<br />

ermöglichen wir kurze Lieferzeiten und<br />

Transportwege“, erklärt Hang Dai, Produkt<br />

Manager SA Vitrified Bond EMEA. „Zudem<br />

können wir unseren Kunden weitere, umfassende<br />

Serviceleistungen bieten.“<br />

Die deutliche Performance-Steigerung<br />

der neuen Vitron7-Technologie drückt<br />

sich insbesondere in einer verlässlichen,<br />

um bis zu 30 Prozent längeren Werkstückstandzeit<br />

gegenüber herkömmlichen<br />

CBN-Schleifscheiben aus. Dadurch ergibt<br />

sich eine spürbare Reduzierung der Kosten<br />

pro Teil und damit auch der Gesamtfertigungskosten.<br />

Zum Einsatz kommt<br />

Mit Vitron7 bietet Technologieführer Norton<br />

Winter eine leistungsstarke keramische CBN-<br />

Hochleistungsbindung der neuesten Generation.<br />

Vitron7 in verschiedenen Innen- und Außenrundschleifoperationen.<br />

„Die Vorteile von Vitron7 machen sich beispielsweise<br />

in der Bearbeitung von E-Rotorwellen<br />

sowie von Kurbel-, Nocken- und<br />

Getriebewellen und bei Bohrungen von<br />

Zahnrädern deutlich bemerkbar“,<br />

so Hang Dai.<br />

Neben der verlängerten<br />

Standzeit und einer höheren<br />

Produktivität profitieren<br />

Hersteller so auch<br />

von selteneren Werkzeugwechseln<br />

und einem homogenen<br />

Verschleiß des<br />

Schleifbelages. Das führt<br />

wiederum zu einer geringeren<br />

Reibung während<br />

des Schleifprozesses und<br />

reduziert thermische Schäden<br />

am Werkstück.<br />

Maßgeschneidert und mit<br />

leichtem CarbonForce-<br />

Grundkörper<br />

Schleiflösungen mit<br />

Vitron7-Bindungstechnologie<br />

werden von<br />

Norton Winter als sogenannte<br />

MTO-Produkte<br />

(Made To Order) angeboten,<br />

d. h. individuell und<br />

mit höchster Präzision<br />

passgenau auf den jeweiligen<br />

Einsatzbereich sowie<br />

die Kundenanforderungen<br />

hergestellt. Die perfekte<br />

Einstellung an der Maschine<br />

erfolgt durch die erfahrenen<br />

Anwendungstechniker<br />

gemeinsam mit<br />

dem Kunden vor Ort. Dabei<br />

sind alle gängigen Abmessungen<br />

und Profile von<br />

CBN-Schleifscheiben erhältlich.<br />

Darüber hinaus sind Vitron7-Außenrund-Schleifscheiben<br />

auch mit einem<br />

Norton Winter-Carbon-<br />

Force-Grundkörper lieferbar.<br />

Diese leichten CFK-<br />

Grundkörper bieten die Sicherheit<br />

und Leistung herkömmlicher<br />

superabrasiver Präzisionsschleifscheiben<br />

bei einem gleichzeitig um<br />

bis zu 75 Prozent geringeren Gewicht im<br />

Vergleich zu Schleifscheiben mit Stahlgrundkörper.<br />

weitere Infos: www.saint-gobain.de<br />

Die weiterentwickelten Vitron7-Schleifscheiben werden ab<br />

sofort am Norton Winter-Standort in Norderstedt bei Hamburg<br />

gefertigt.<br />

Deutliche Performance-Steigerung: Bis zu 30 Prozent längere<br />

Werkstückstandzeit gegenüber herkömmlichen CBN-<br />

Schleifscheiben. Alle Infos sowie Fallstudien finden sich unter<br />

www.nortonabrasives.com/sga-common/files/document2021/<br />

Norton_Vitron7_Flyer_<strong>2022</strong>_GER_SinglePages.pdf.<br />

26 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Werkstoffe<br />

„Gold“-Sortiment erweitert<br />

Mit zwei neuen PVD-beschichteten Sorten,<br />

WKK25G und WSM35G, erweitert<br />

Walter sein Tiger·tec® Gold-Sortiment. Die<br />

Tübinger reagieren damit auf den anhaltenden<br />

Trend hin zu schwer zerspanbaren<br />

und nicht rostenden Stählen, wie zum Beispiel<br />

in der Energie- und Luftfahrtindustrie.<br />

Die WKK25G ist für die Zerspanung<br />

von Gusswerkstoffen konzipiert. Sie erfüllt<br />

höchste Anforderungen an die Prozesssicherheit<br />

(z.B. im Automotive-Bereich)<br />

und eignet sich u.a. für stark abrasive<br />

Materialien und ungünstige Einsatzbedingungen,<br />

wie unterbrochene<br />

Schnitte oder zur Nassbearbeitung. Die<br />

WSM35G ist universell bei ISO-Werkstoffen<br />

der Gruppen M und S (z.B. austenitisch-rostfreier<br />

Stahl oder Nickel-Basis-<br />

Legierungen) einsetzbar. Mit ihr sollen<br />

Anwender insbesondere unter guten Bedingungen<br />

und bei der Nassbearbeitung<br />

hohe Standzeiten erzielen.<br />

Beide Neuentwicklungen<br />

nutzen, wie ihr erfolgreicher<br />

Erstling, dieselbe<br />

technische Plattform:<br />

die Walter Tiger·tec® Gold-<br />

Sorte WSP45G. Deren ausgewogenes<br />

Verhältnis aus<br />

Verschleißfestigkeit und<br />

Zähigkeit beruht auf einer<br />

weltweit bisher einmaligen<br />

PVD-Al2O3-Technologie<br />

Wendeschneidplatten-Sorten WKK25G und WSM35G.<br />

mit mehrlagigem<br />

Schichtenaufbau: TiAlN-Schicht für hohe<br />

Verschleißfestigkeit, Al2O3 für hohe Temperaturbeständigkeit,<br />

werksgehäuseteile aus Inconel oder Titan<br />

im Flugzeugbau sowie die Bearbeitung<br />

ZrN-Toplayer für von Motoren und Turboladern im Autowerksgehäuseteile<br />

minimierte Reibung und beste Verschließerkennung.<br />

mobilbau genannt. Hier konnte Walter<br />

Eine neue Beschichtungs-<br />

Standzeitsteigerungen gegenüber bishemobilbau<br />

generation, die für sehr hohe Schneidkantenstabilität<br />

und damit Standzeit sowie<br />

rigen Schneidstoffen von bis zu 30 Prozent<br />

und darüber erzielen.<br />

für hoher Prozesssicherheit auch bei<br />

schwierigen Anwendungen sorgt. Als erfolgreiche<br />

Anwendungen werden Trieb-<br />

weitere Infos: www.walter-tools.com<br />

Effektive HRSA-Zerspanung dank neuer<br />

Keramik-Wechselfräsköpfe<br />

Sandvik Coromant erweitert sein Angebot<br />

an Keramik-Wechselfräsköpfen und<br />

führt eine neue Keramiksorte für optimierte<br />

Zerspanungsleistungen in Nickelbasislegierungen<br />

ein. Der CoroMill® 316<br />

mit gelötetem Keramik-Wechselfräskopf<br />

ermöglicht im Vergleich zu Vollhartmetallwerkzeugen<br />

eine produktivere Schruppbearbeitung<br />

von ISO S-Werkstoffen.<br />

Mit der zunehmenden Verbreitung von<br />

Luft- und Raumfahrtkomponenten aus Nickelbasislegierungen<br />

steigt auch die Nachfrage<br />

nach entsprechenden Zerspanungswerkzeugen.<br />

Sandvik Coromant hat eine<br />

innovative Lösung entwickelt, die für die<br />

Eck- und Planfräsbearbeitung von Triebwerksbauteilen<br />

ideal geeignet ist.<br />

„Die Siliziumnitrid-basierte Keramiksorte<br />

des neuesten CoroMill 316 macht einen anderen<br />

Zerspanungsprozess als herkömmliche<br />

Vollhartmetallwerkzeuge möglich“,<br />

erklärt Tiziana Pro, Global Offer Manager<br />

Solid End Mills bei Sandvik Coromant.<br />

„Unsere einzigartige Sorte S1KU, die speziell<br />

für die anspruchsvolle Bearbeitung von<br />

Nickelbasislegierungen entwickelt wurde,<br />

bietet dank negativer Geometrie eine<br />

enorm zähe Schneidkante. Die sechsschneidige<br />

Geometrie ist für hochproduktives<br />

Besäumen geeignet, die vierschneidige<br />

Geometrie verbessert das Planfräsen<br />

nochmals deutlich. Zudem ist der CoroMill<br />

316 das perfekte Werkzeug für schwer zugängliche<br />

Anwendungen und natürlich für<br />

alle Anwender, die die enorme Flexibilität<br />

eines Wechselkopfsystems benötigen.“<br />

Keramikwerkzeuge haben den großen Vorteil,<br />

dass sie selbst bei den hohen Temperaturen,<br />

die beim Fräsen von warmfesten<br />

Superlegierungen (HRSA) auftreten, ihre<br />

Härte behalten. Dadurch<br />

kann im Vergleich zu Vollhartmetallwerkzeugen<br />

eine 20- bis 30-fach schnellere<br />

Bearbeitungszeit erreicht<br />

werden, was wiederum<br />

ein erhebliches Potenzial<br />

für Produktivitätssteigerungen<br />

eröffnet.<br />

Mit den neuen größeren<br />

Kopfdurchmessern (16 bis<br />

25 mm) können die hohen<br />

Schnittgeschwindigkeiten<br />

nun auch bei der Zerspanung auf<br />

herkömmlichen Bearbeitungszentren erreicht<br />

werden (Spindeldrehzahl von 10.000<br />

bis 18.000 U/min).<br />

Neben Eck- und Planfräsbearbeitungen<br />

können die neuen Schaftfräser zum Taschenfräsen,<br />

zur Spiralinterpolation sowie<br />

zum Eintauchen und Nutenfräsen eingesetzt<br />

werden. Innerhalb des Vollhartmetallwerkzeug-Sortiments<br />

gehört Coro-<br />

Mill 316 zum Sandvik Coromant Optimized<br />

Solutions-Angebot.<br />

weitere Infos: www.sandvik.coromant.com<br />

Der neue CoroMill® 316 mit gelötetem Keramik-Wechselfräskopf<br />

ermöglicht im Vergleich zu Vollhartmetallwerkzeugen<br />

eine produktivere Schruppbearbeitung von ISO S-Werkstoffen.<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 27


Werkzeuge<br />

Werkzeug-Lösungen für Mikrozerspanung und<br />

Langdrehoperationen<br />

Außendurchmesser von 0,1 mm, Einstiche<br />

von 0,5 mm und Vorschübe von 5<br />

µm – willkommen in der Welt der Mikrozerspanung!<br />

Schrauben für Hörgeräte, Wuchtgewichte<br />

für die automatische Armbanduhr<br />

oder Kleinstdrehteile für medizinische<br />

Baugruppen. Zum Herstellen solcher Teile<br />

benötigt man Know-how, präzise Maschinen<br />

und spezielle Werkzeuge. Bei Spantiefen<br />

von bis zu 0,01 mm stellen die Anwender<br />

sehr hohe Anforderungen an die<br />

eingesetzten Werkzeuge. Darunter zählen<br />

glänzende Oberflächen und eine hohe<br />

Maßhaltigkeit der Bauteile durch geringen<br />

Schnittdruck. Horn hat mit dem μ-Finish-<br />

System für die Mikrozerspanung sowie mit<br />

weiteren Werkzeugsystemen und Fertigungsprozessen<br />

für Langdrehmaschinen<br />

passende Lösungen entwickelt.<br />

Die Anforderungen an die Werkzeuge zur<br />

Mikrozerspanung mit Langdrehmaschinen<br />

sind hoch. Durch die zum Teil sehr geringen<br />

Spantiefen müssen die Schneiden sehr<br />

scharf sein, um den Schnittdruck so niedrig<br />

wie möglich zu halten. Durch die schleifscharfen<br />

Schneidkanten steigt jedoch die<br />

Gefahr von Mikroausbrüchen. Schon ein<br />

kleiner Ausbruch im Bereich von wenigen<br />

µm an der Schneidkante wirkt sich negativ<br />

auf die bearbeitete Oberfläche des Werkstücks<br />

aus. Des Weiteren spielt die Oberflächengüte<br />

der Spanfläche eine entscheidende<br />

Rolle. Um Aufbauschneiden entgegenzuwirken,<br />

muss die Spanfläche gute<br />

Gleiteigenschaften vorweisen. Aus diesem<br />

Grund ist sie feinstgeschliffen oder poliert.<br />

Wechselgenauigkeit von 2,5 µm<br />

Das Klemmen der Schneidplatten ist ein<br />

weiterer wichtiger Punkt bei der Werkzeugauslegung.<br />

Bei der Bearbeitung von<br />

Drehteilen mit kleinen Durchmessern muss<br />

die Spitzenhöhe des Werkzeugs exakt vermessen<br />

sein. Schon kleinste Abweichungen<br />

in der Spitzenhöhe wirken sich beim Bearbeiten<br />

von kleinsten Durchmessern negativ<br />

auf die Qualität des Werkstücks aus. Im besten<br />

Fall sollte der Maschinenbediener die<br />

Wendeschneidplatte drehen können, ohne<br />

die Spitzenhöhe neu einstellen zu müssen.<br />

Horn bietet mit dem μ-Finish-System<br />

Wechselgenauigkeiten von +/- 0,0025 mm<br />

beim Drehen der zweischneidigen Platte.<br />

Dies ermöglicht der präzise Umfangsschliff<br />

der Schneidplatte in Verbindung mit dem<br />

stabilen Plattensitz. Darüber hinaus sind<br />

die Anlageflächen des Quadratschaft-Werkzeughalters<br />

ebenfalls geschliffen, was sich<br />

auf die ganzheitliche Präzision des Horn-<br />

Systems auswirkt.<br />

Der Schliff einer scharfen und makellosen<br />

Werkzeugschneide erfordert viel Knowhow.<br />

Schleifscheiben mit feinsten Körnungen,<br />

spezielle neue Schleiftechniken<br />

und ein Mikroskop mit 400-facher Vergrößerung<br />

sind nötig, damit das Werkzeug<br />

im späteren Einsatz die geforderte<br />

Leistung bringt. Dabei unterliegt jede gefertigte<br />

Charge des μ-Finish-Systems einer<br />

100-Prozent-Kontrolle. Wichtige Kriterien<br />

der Qualitätssicherung sind die eng tolerierte<br />

hohe Oberflächengüte der Span-<br />

Breites Wissen<br />

Das Know-how von Horn bezieht<br />

sich nicht nur auf die Schneidwerkzeuge.<br />

Der Werkzeughersteller unterstützt<br />

seine Kunden und Partner auch<br />

mit dem Wissen um die korrekte Anwendung<br />

und die Entwicklung neuer<br />

Werkzeugsysteme und Fertigungsprozesse<br />

für Langdrehoperationen.<br />

Dazu zählen beispielsweise Kompetenzen<br />

bei angetriebenen Aggregaten,<br />

Werkzeughalter für die Rückseitenbearbeitung<br />

und ganze Werkzeugkammlösungen.<br />

und Freiflächen, die Spitzenhöhe und insbesondere<br />

die Schartigkeit der Schneidkante.<br />

Hierbei gilt: Optisch erkennbare Unregelmäßigkeiten<br />

an der Schneidkante<br />

sind bei dem µ-Finish-System schon außerhalb<br />

der Toleranz.<br />

Horn zeigt sich auch für alle gängigen<br />

Langdrehoperationen als Komplettanbieter.<br />

Das umfangreiche Schneidplattenportfolio<br />

lässt sich leicht an die Anforderungen<br />

verschiedener Prozesse beim Langdrehen<br />

anpassen. Es entstanden mit den<br />

Unternehmen Graf Werkzeugsysteme,<br />

Boehlerit und W&F Werkzeugtechnik enge<br />

Partnerschaften, um auch Lösungen für die<br />

Schnittstellen zwischen der Schneidplatte<br />

und der Maschine sowie den Bereich ISO-<br />

Werkzeuge anzubieten.<br />

weitere Infos: www.phorn.de<br />

Horn bietet komplette Werkzeuglösungen für die Anwender.<br />

Das System S274 mit feinstgeschliffenen<br />

Schneiden ermöglicht die präzise Bearbeitung<br />

von Kleinstdrehteilen.<br />

28 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Werkzeuge<br />

Premium-Lösung für das Walzenschleifen<br />

Mit Blick auf den zunehmend wettbewerbsintensiven<br />

Stahlmarkt stellt 3M seine<br />

neue Premium-Walzenschleiflösung<br />

vor: Eine Schleifscheibe mit längerer Lebensdauer,<br />

die schneller schneidet, kühler<br />

läuft und erhebliche Kosteneinsparungen<br />

und Produktivitätssteigerungen erzielt.<br />

Die neue Scheibe wurde entwickelt,<br />

um die extremen Herausforderungen engerer<br />

Profiltoleranzen zusammen mit den<br />

Erwartungen an eine feinere Oberflächenrauhigkeit<br />

zu erfüllen. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Scheiben können mit 3M<br />

Cubitron II Kunstharz-Schleifscheiben 92BC<br />

bis zu 30 Prozent mehr Walzen geschliffen<br />

werden. Eine längere Lebensdauer wird mit<br />

einem bis zu 20 Prozent schnelleren Schnitt<br />

und einer 30 Prozent niedrigeren Zykluszeit<br />

als bei Standardschleifscheiben kombiniert.<br />

3M hat bei der Entwicklung seiner neuen<br />

Schleifscheibe wichtige Markttrends<br />

berücksichtigt, wie z. B. Prozessoptimierung,<br />

Prozesseffizienz, härtere zu schleifende<br />

Materialien sowie die zunehmend<br />

anspruchsvolleren Qualitätsstandards.<br />

Die neuen 3M Cubitron II Kunstharz-Schleifscheiben<br />

92BC unterstützen<br />

durch längere Standzeiten und eine höhere<br />

Schleifleistung die Industrie dabei,<br />

ihre Kosteneinsparungsziele zu erreichen.<br />

Die neuen Schleifscheiben setzen zudem<br />

Kapazitäten frei und helfen, die Schleifzeiten<br />

insgesamt zu reduzieren. Die am<br />

besten geeignete Schleifscheibenspezifikation<br />

hängt von der Zusammensetzung<br />

der Walzen ab. Der Gehalt an Chrom<br />

und anderen Legierungselementen ist ein<br />

wichtiger Faktor bei der Auswahl einer<br />

Schleifscheibenspezifikation. Im Allgemeinen<br />

tragen die karbidbildenden Elemente,<br />

die diese harten Karbide in hochlegierten<br />

Stählen erzeugen, dazu bei, wie<br />

hart die spezifische Stahlsorte zu schleifen<br />

ist. Je härter der Stahl, desto besser<br />

schneidet die neue 3M Cubitron II Kunstharz-Schleifscheibe<br />

92BC im Vergleich zu<br />

anderen konventionellen Lösungen ab.<br />

3M-präzisionsgeformtes Schleifkorn<br />

Herkömmliche Schleifkörner neigen dazu,<br />

sich durch das Metall zu wälzen, was zu<br />

einem Hitzestau im Werkstück und im<br />

Schleifmittel führt. Das wiederum hat einen<br />

langsameren Schnitt und eine kürzere<br />

Lebensdauer zur Folge. Die einzigartigen<br />

3M-präzisionsgeformten Schleifkörner<br />

hingegen, die mit der 3M Mikroreplikationstechnologie<br />

hergestellt werden, bilden<br />

kontinuierlich scharfe Spitzen, die sich<br />

leicht durch das Metall schneiden und somit<br />

kühler und schneller schneiden und<br />

länger halten als herkömmliche Körner.<br />

3M-präzisionsgeformte Schleifkörner können<br />

jetzt in eine bestimmte Richtung ausgerichtet<br />

werden, wodurch die Nutzung<br />

jedes einzelnen ausgerichteten Korns optimiert<br />

wird. Bei den neuen 3M Cubitron<br />

II Kunstharz-Schleifscheiben 92BC hat 3M<br />

festgestellt, dass sich die Körner weniger<br />

in einer bestimmten Zone stapeln, wodurch<br />

Mineralverklumpungen verhindert<br />

werden und eine deutlich bessere Verankerung<br />

der Schleifkörner im Bindungs-system<br />

erreicht wird.<br />

Die neue Kunstharzbindung mit homogener Porenbildung und -verteilung verbessert das<br />

gesamte Kühlsystem drastisch, was sich deutlich positiv auf die Leistung auswirkt. (Foto: 3M)<br />

Die 3M Cubitron II Kunstharz-Schleifscheiben<br />

92BC wurden für die extremen Herausforderungen<br />

enger Profiltoleranzen und feinerer<br />

Oberflächen entwickelt. (Foto: 3M)<br />

Die 3M präzisionsgeformten Schleifkörner,<br />

hergestellt mit der 3M Mikroreplikationstechnologie,<br />

ermöglichen eine effizientere<br />

Schleiflösung. (Foto: 3M)<br />

Neue Harzbindungsformel<br />

Die homogenere Porenstruktur trägt zu<br />

einer drastischen Verbesserung des gesamten<br />

Kühlsystems bei, da die gesamte<br />

Schleifscheibe sofort von der Kühlflüssigkeit<br />

durchflutet und diese von der offenen<br />

Struktur der Scheibe aufgefangen<br />

wird. Selbst bei extremen Abtragsbedingungen<br />

werden die Späne aus dem Kontaktbereich<br />

abtransportiert, wodurch eine<br />

Wärmeentwicklung, die zu thermischen<br />

Schäden führen könnte, verhindert wird.<br />

Der Schleifprozess läuft kühler ab, was<br />

sich deutlich positiv auf die Leistung auswirkt.<br />

Das führt zu einer längeren Lebensdauer<br />

der Scheibe und einer Verbesserung<br />

der Qualität der Werkstücke (frei von<br />

Brandflecken). Feinste Oberflächenrauigkeit<br />

(Ra): bis zu 0,3-0,5 µm wird leicht erreicht<br />

und beibehalten.<br />

weitere Infos: www.3M.de<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 29


Werkzeuge<br />

Der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Uhrenfertigung<br />

Kann die Luxusuhrenindustrie „grün“<br />

werden und Hersteller auf möglichst nachhaltige<br />

Weise aus einigen der härtesten Materialien<br />

der Welt Meisterwerke der Mikrotechnik<br />

fertigen? Die Herausforderung ist<br />

definitiv groß, denn sehr harte Materialien<br />

wie Keramik können die Lebensdauer von<br />

Zerpanungswerkzeugen erheblich verkürzen.<br />

Sandvik Coromant Produktmanager<br />

James Thorpe erklärt, wie fortschrittliche<br />

Werkzeuge wie der Mikrobohrer<br />

CoroDrill® 862 die Verschleißfestigkeit erhöhen<br />

und so eine nachhaltigere Produktion<br />

ermöglichen.<br />

Das vielleicht extremste aktuelle Beispiel<br />

für eine nachhaltige Uhrenherstellung ist<br />

die so genannte „Garbage Watch“ von Vollebak.<br />

Vollebak ist eine äußerst designorientierte<br />

britische Herrenmodemarke,<br />

die Kleidung und Accessoires aus neuen<br />

Materialien mit innovativen Technologien<br />

und Verfahren herstellt. Das Unternehmen<br />

betont, seine Produkte seien „zukunftsweisend“<br />

und gleichzeitig nachhaltig.<br />

Trotz ihres Namens ist die „Garbage<br />

Watch“ ein begehrtes Einzelstück, das bereits<br />

in den wichtigsten Designzeitschriften<br />

der Welt vorgestellt wurde.<br />

„Meine Idee war, eine Uhr aus Elektroschrott<br />

zu fertigen“, sagte Vollebak Mitbegründer<br />

Nick Tidball Anfang dieses Jahres<br />

dem Magazin „Esquire“. In besagtem Artikel<br />

wird auf die Ergebnisse des UN-Berichts<br />

„Global E-waste Monitor“ verwiesen,<br />

wonach im Jahr 2019 weltweit eine<br />

Rekordmenge von 54 Millionen Tonnen<br />

Elektroschrott angefallen ist, was einem<br />

Anstieg von 21 Prozent innerhalb von fünf<br />

Jahren entspricht. Aus diesem Elektroschrott<br />

wurden Edelmetalle im Wert von<br />

1,7 Milliarden US-Dollar zurückgewonnen<br />

– das sind allerdings nur 17 Prozent der<br />

gesamten recycelbaren Menge. Wären<br />

also sämtliche Edelmetalle zurückgewonnen<br />

worden, hätte der Wert gar bei etwa<br />

10 Milliarden US-Dollar gelegen.<br />

Weitere Elektroschrott-Materialien<br />

Diese beeindruckende Zahl zeigt, wie weit<br />

die Industrie bei der vollständigen Verwertung<br />

von recycelbarem Elektroschrott<br />

zurückliegt. Aber es werden Schritte unternommen,<br />

um dies zu ändern, auch von<br />

Uhrenherstellern.<br />

Neben Edelmetallen ist Keramik ein weiteres<br />

wichtiges Elektroschrott-Material. Es<br />

besteht größtenteils aus anorganischen<br />

und nichtmetallischen Bestandteilen, die<br />

durch starke chemische Bindungen verbunden<br />

sind. Keramik ist vollständig recycelbar<br />

und wird bei Uhrendesignern immer<br />

beliebter. Im Vergleich zu Stahl und<br />

Gold ist Keramik laut SwissWatchExpo außergewöhnlich<br />

hart und es eignet sich<br />

insbesondere für die immer beliebter werdenden<br />

schwarzen Uhren.<br />

Der Nachteil von Keramik ist seine schwierige<br />

Bearbeitung. Dies bestätigt eine Studie<br />

der Abteilung für Maschinenbau am<br />

BMS College of Engineering in Karnataka,<br />

Indien. Darin heißt es: „Bei der Bearbeitung<br />

von Keramik mit konventionellen<br />

Techniken treten Oberflächenbeschädigungen,<br />

übermäßiger Werkzeugverschleiß<br />

und Kantenausbrüche auf.“ Und<br />

weiter: „Nicht-konventionelle Verfahren<br />

wie das Funkenerodieren (EDM) und die<br />

Abrasiv-Wasserstrahl-Bearbeitung sind<br />

durch eine schlechte Oberflächengüte<br />

bzw. ein übermäßiges Auftreten von unerwünschten<br />

Vertiefungen gekennzeichnet.“<br />

Der Bericht des BMS College nennt hohe<br />

Maßgenauigkeit und die Minimierung von<br />

Kollateralschäden wie Oberflächenrisse<br />

als die größten Herausforderungen bei<br />

der Bearbeitung von Keramik – und beide<br />

Probleme sind einer nachhaltigen Produktion<br />

nicht zuträglich. Wie also können Uhrenhersteller<br />

diese Probleme erfolgreich<br />

adressieren?<br />

Bohren in Keramik<br />

Die Antwort: mit verschleißfesteren Werkzeugen.<br />

Sandvik Coromant hat sein Werkzeugangebot<br />

weiterentwickelt und zwei<br />

neue Mikrobohrer-Familien in sein Sortiment<br />

aufgenommen: CoroDrill 462 mit<br />

-XM-Geometrie und CoroDrill 862 mit<br />

-GM-Geometrie bieten ein breites Spektrum<br />

an Durchmessern und Längen. Beide<br />

Werkzeuge eignen sich für die Präzisionsbearbeitung<br />

in der Kleinteileindustrie<br />

und ermöglichen eine nachhaltige Performance.<br />

Keramik ist zwar schwer zu bearbeiten, wird aber häufig für die Herstellung von den immer<br />

beliebter werdenden schwarzen Luxusuhren eingesetzt.<br />

CoroDrill 462 und CoroDrill 862 überzeugen<br />

sowohl mit einer hohen Verschleißfestigkeit<br />

als auch bei der Bearbeitung<br />

von anspruchsvollen Materialien wie ISO<br />

P, M, K, N, S, O und H. Zudem gibt es die<br />

Option, die Mikrobohrer mit einer Schneide<br />

mit einem Einsatz aus polykristallinem<br />

Diamant (PKD) zu bestücken. Bei erfolgreichen<br />

Tests mit solchen PKD-Bohrern<br />

an Mikroteilen aus Platin hat Sandvik<br />

Coromant festgestellt, dass PKD bis zu<br />

hundertmal verschleifester als Vollhartmetall<br />

ist. Außerdem arbeiten PKD-Werkzeuge<br />

noch präziser und können engere<br />

Toleranzen einhalten als Vollhartmetallwerkzeuge.<br />

30 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Werkzeuge<br />

Schmale Abstech-<br />

Schneideinsätze sparen<br />

Kosten!<br />

Innovativer Werkzeughalter mit<br />

2 Plattensitzen zum Ab- und<br />

Einstechen. Schmale Breiten von<br />

0,6 - 1,2 mm.<br />

Passend für Langdrehautomaten.<br />

Einfache und schnelle<br />

Schneidenwechsel ohne Rüstzeit.<br />

Die Leistung des CoroDrill® 862 mit -GM-Geometrie kann durch eine Schneide mit PKD-Einsatz<br />

nochmals verbessert werden.<br />

Hohe<br />

Kosteneinsparung<br />

-<br />

keine<br />

Rüstzeit<br />

Werkzeuge im Test<br />

Die Mikrobohrer eignen sich auch für die<br />

Bearbeitung von Keramik und halbgebrannten<br />

Keramiken. In einem Test wurde<br />

ein CoroDrill 862 mit Schneide mit<br />

PKD-Einsatz in einem horizontalen Bearbeitungszentrum<br />

eingesetzt, um 8,38<br />

mm tiefe Sacklöcher in ein Aluminiumoxid-Keramikwerkstück<br />

ohne irgendwelche<br />

Ausbrüche zu bohren. Dieses feinkeramische<br />

Material verfügt über eine hohe<br />

chemische und physikalische Stabilität. Der<br />

Bohrer wurde mit einem Durchmesser (Dc)<br />

von 1,70 mm, einer Schnittgeschwindigkeit<br />

(vc) von 53 m/min und einem Vorschub (fn)<br />

von 0,025 mm/z betrieben.<br />

Im Ergebnis konnten 933 Bohrungen hergestellt<br />

werden und sowohl die Qualität<br />

der Bohrungen als auch die Werkzeugstandzeit<br />

des Werkzeugs stachen heraus.<br />

Aufgrund der enormen Langlebigkeit des<br />

CoroDrill 862 konnte der Kunde mit dem<br />

CoroDrill 862 mit Schneide mit PKD-Einsatz<br />

dauerhafte, zuverlässige und vorhersehbare<br />

Leistung erzielen, die besser zur<br />

Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens<br />

passt. Die Sandvik Coromant-Ingenieure<br />

empfehlen PKD auch allen Unternehmen,<br />

die Mikrobohrungen in schwer<br />

zu bearbeitenden Materialien wie Titan,<br />

Aluminium und Glas vornehmen.<br />

Darüber hinaus darf nicht nur bei makroskopischen<br />

Anwendungen, sondern auch<br />

bei mikroskopischen Bearbeitungen wie<br />

der Uhrenfertigung die Bedeutung des<br />

Kühlmittels nicht unterschätzt werden.<br />

Beim Tieflochbohren mit Mikrowerkzeugen<br />

ist die Qualität der Kühlmittelzufuhr<br />

entscheidend, um die Späne effektiv abzuführen.<br />

Fazit<br />

Die Eigenschaften und die Leistung von<br />

PKD-Einsätzen für eine verlängerte Werkzeugstandzeit<br />

zeigen, dass die Schneiden<br />

die Herausforderungen bei der Bearbeitung<br />

von extrem harten Materialien<br />

wie Keramik meistern. Das erweiterte<br />

CoroDrill Werkzeugangebot von Sandvik<br />

Coromant zeigt, dass produktivere und<br />

nachhaltigere Fertigungsprozesse möglich<br />

sind und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren<br />

Uhrenfertigung leisten können.<br />

weitere Infos: www.sandvik.coromant.com<br />

Einfacher und schneller<br />

Schneidenwechsel von beiden<br />

Seiten des Werkzeuges<br />

• 0,6 und 0,8 mm<br />

Schneidenbreite für 10 mm<br />

Bauteildurchmesser<br />

• 1,0 und 1,2 mm Schneidenbreite<br />

für 16 mm Bauteildurchmesser<br />

• In Abstufungen von 0,2 mm<br />

0.6mm<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 31<br />

www.iscar.com


Bearbeitungsprozesse<br />

In höchsten Tönen<br />

Seit Jahrzehnten international bekannt<br />

ist die Manufaktur Breslmair Wien. Nicht<br />

nur bei Spitzenmusikern gelten die hier<br />

erzeugten Mundstücke für Blechblasinstrumente<br />

dank ihrer nahezu uneingeschränkten<br />

Individualisierungsmöglichkeiten<br />

als Nonplusultra, wenn es um ausgewogenen<br />

Klang und bestmögliche Haptik<br />

geht. Der Familienbetrieb erzeugt pro<br />

Jahr weit mehr als 20.000 Mundstücke<br />

nach allerhöchsten Qualitätskriterien –<br />

deshalb verlässt man sich bei der Metallbearbeitung<br />

auf die Werkzeuge von<br />

Boehlerit, die kompromisslose Performance<br />

bei hohen Standzeiten zu einem hervorragenden<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.<br />

Ein überaus begabter Techniker und ein leidenschaftlicher<br />

Musiker – wen überrascht<br />

es, dass der Firmengründer der heutigen<br />

Breslmair KG mit diesen Attributen bedacht<br />

wird? Doch der Reihe nach, denn das berufliche<br />

Wirken des 1914 geborenen Karl<br />

Breslmair Senior begann eigentlich „rein<br />

technisch“ als Maschinenbauer. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg, 1954, gründete er sein<br />

eigenes Unternehmen in Sommerein (Niederösterreich),<br />

eine Reparaturwerkstätte<br />

für landwirtschaftliche Maschinen. Aufbauend<br />

auf seiner Expertise als Techniker<br />

und seinem guten Netzwerk, wurde er 1959<br />

vom damals neuen Forschungszentrum Seibersdorf<br />

als Werkstättenleiter<br />

engagiert. Dieser<br />

Schritt verschaffte<br />

Karl Breslmair Senior,<br />

dank des nun gesicherten<br />

Einkommens, mehr<br />

Raum für seine eigentliche<br />

Leidenschaft: die<br />

Musik und den Geigenbau.<br />

Zufall führt zu<br />

Geschäftsidee<br />

Vielfalt für jeden Anspruch: Kleiner Ausschnitt aus dem Lieferprogramm<br />

an Mundstücken für Blechblasinstrumente. (Fotos:<br />

www.martingold.at)<br />

Der Schritt zu Blasinstrumenten<br />

und im Speziellen<br />

zu deren Mundstücken<br />

war damit natürlich<br />

noch nicht vollzogen. Er ist vielmehr<br />

einem erzählenswerten Zufall im Jahre<br />

1968 zu verdanken. Wolfgang Higatsberger,<br />

Professor an der TU Wien und Leiter<br />

des Atomforschungszentrums Seibersdorf,<br />

war befreundet mit Prof. Helmut Wobisch,<br />

seines Zeichens gemeinsam mit Prof. Josef<br />

Levora Erster Trompeter der Wiener Philharmoniker.<br />

Die beiden „teilten“ sich ein<br />

besonderes altes Trompetenmundstück<br />

aus dem Fundus des Orchesters, dessen<br />

Herkunft nicht restlos geklärt, dessen<br />

haptische und klangliche Eigenschaften<br />

aber überragend waren. Mehrere<br />

Versuche, es nachzubauen, waren allerdings<br />

bereits gescheitert, denn vieles<br />

aus dem Know-how der „alten“ Instrumentenbauer<br />

aus der Zeit um und vor<br />

1900 war zwischenzeitlich verloren gegangen.<br />

Wolfgang Higatsberger trug daher<br />

den Wunsch der Musiker, dieses Mundstück<br />

zu vervielfältigen, an Karl Breslmair<br />

Senior heran. Den Geigenmusiker, der<br />

Blechblasinstrumente zugegebenermaßen<br />

wenig schätzte, reizte die Anfrage der renommierten<br />

Wiener Philharmoniker sehr<br />

– er analysierte, tüftelte, konstruierte und<br />

produzierte schließlich einige Prototypen,<br />

Die neue FN-Geometrie von Boehlerit eignet sich dank des optimierten<br />

Spanbruchs auch für geringere Vorschübe hervorragend.<br />

Bei Breslmair kommt unter anderem die Sorte VCGT 160402 FN<br />

BWN10T zum Einsatz.<br />

Das Um und Auf bei den Mundstücken ist die maximale Oberflächenqualität.<br />

Der wichtigste Schritt dabei ist höchste Konturtreue<br />

beim Drehen.<br />

32 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Bearbeitungsprozesse<br />

die er anschließend weisungsgemäß an der<br />

Bühnentür der Wiener Staatsoper abgab.<br />

Das mit Spannung erwartete Urteil der<br />

Spitzenmusiker war eindeutig: Breslmair<br />

hatte es geschafft, das alte Mundstück mit<br />

all seinen außergewöhnlichen Qualitäten<br />

nachzubauen – es wurde dem berühmten<br />

Wiener Klangstil in jeder Hinsicht gerecht.<br />

Fortan wurden von Karl Breslmair Senior<br />

Mundstücke gebaut, dank der erworbenen<br />

Kenntnisse nicht nur für Trompeten,<br />

sondern auch für andere Blechblasinstrumente<br />

– stets in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Orchestermusikern, die sich über<br />

die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten<br />

der Individualisierung freuten. Die Produktion<br />

der Mundstücke übersiedelte recht<br />

rasch nach Sommerein, wo Karl Breslmair<br />

Senior, auch unterstützt durch die wachsende<br />

internationale Nachfrage, eine gut<br />

ausgestattete Werkstätte einrichtete.<br />

An die internationale Spitze<br />

Karl Breslmair Junior, schon früh künstlerisch,<br />

musikalisch und nicht zuletzt technisch<br />

interessiert, trat nach dem überraschenden<br />

Tod seines Vaters 1985 in dessen<br />

Fußstapfen. Neben seinem Hauptberuf<br />

als Fluglotse führte der frühere Student<br />

an der Akademie der Bildenden Künste<br />

die Produktion der Mundstücke fort und<br />

brachte seinen Fleiß, sein akribisches Denken,<br />

seinen Sinn für Ästhetik und schließlich<br />

seine Fähigkeiten in der Metallbearbeitung<br />

in das Familienunternehmen ein.<br />

Damit einher ging ein Modernisierungsschub,<br />

zum Beispiel mit der Beschaffung<br />

der ersten NC-gesteuerten Drehbank 1994,<br />

die gänzlich neue Möglichkeiten in Sachen<br />

Qualität und Quantität eröffnete. 2010 fiel<br />

der Startschuss für einen umfangreichen<br />

Werkstättenerweiterungsbau. Ein Jahr zuvor,<br />

mit der Umwandlung<br />

des Unternehmens in eine<br />

Kommanditgesellschaft,<br />

übernahm sein Sohn Lukas<br />

Breslmair, nun schon in<br />

dritter Generation als Geschäftsführer<br />

das Unternehmen.<br />

Auch er absolvierte<br />

nach einer fachspezifischen<br />

HTL-Ausbildung<br />

einige Jahre außerhalb des<br />

Familienbetriebs, unter anderem<br />

in der F&E-Abteilung<br />

eines Unternehmens<br />

der Automotive-Branche,<br />

ehe er nach Sommerein<br />

zurückkehrte und so, gemeinsam<br />

mit dem aktuell<br />

vorangetriebenen Fachhochschulstudium,<br />

die optimalen<br />

Grundlagen für die<br />

Fortführung der österreichischen,<br />

traditionsreichen,<br />

bodenständigen und innovativen<br />

Mundstückmanufaktur<br />

gelegt hat.<br />

Unbezahlbares Know-how<br />

Der Werkstoff Messing bietet die besten Voraussetzungen für ein optimales<br />

Klangbild. Sämtliche Bearbeitungsschritte erfolgen im Hause<br />

Breslmair.<br />

Doch was macht das perfekte Mundstück<br />

aus? „Es ist eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Faktoren und Eigenschaften,<br />

die den Klang beeinflussen“, erklärt Karl<br />

Breslmair Junior. Neben der optimalen Dimensionierung<br />

und Formgebung geht es<br />

um ausgewogene Aerodynamik und perfekte<br />

Strömungstechnik. Das Mundstück<br />

selbst schwingt beim Spielen des Instrumentes<br />

mit und beeinflusst so den Klang.<br />

Zu berücksichtigen ist auch, welche Musik<br />

gespielt wird: eine Symphonie oder Jazz?<br />

Zudem muss die Haptik berücksichtigt<br />

werden, da Lippen unterschiedlich und<br />

die Anforderungen<br />

der Musiker daher<br />

höchst individuell<br />

sind. Man könnte<br />

sogar so weit gehen,<br />

zu sagen: Damit<br />

das Blasmusikinstrument<br />

funktioniert,<br />

muss das<br />

Mundstück individualisiert<br />

werden.<br />

Karl Breslmair Junior:<br />

„Wer ein Instrument<br />

erlernen<br />

will und das häu-<br />

Dank bester Erfahrungen seit Jahrzehnten bei Breslmair im<br />

Einsatz: Drehwerkzeuge von Boehlerit.<br />

fig beigefügte, einfache<br />

Mundstück<br />

verwendet, begibt<br />

sich in Gefahr, nach kurzer Zeit aufzugeben,<br />

wenn Ansatz, Klang, Luftbedarf etc.<br />

nicht auf die Person abgestimmt werden.“<br />

Mit einer breit angelegten Palette an unterschiedlichen<br />

Standardmodellen kann<br />

das Unternehmen aus Sommerein bereits<br />

viele dieser Anforderungen abdecken.<br />

Daneben gehören Sonderanfertigungen<br />

zum täglichen Geschäft und nehmen mit<br />

etwa 30 Prozent der gesamten Produktion<br />

einen großen Stellenwert ein. „Wir orientieren<br />

uns an der internationalen Spitze,<br />

denn bei uns gehen seit über 50 Jahren<br />

die weltbesten Blasmusiker aus und<br />

ein. Jeder von ihnen hinterlässt einen Fußabdruck.“<br />

So überrascht es wenig, dass<br />

zu den Kunden auch renommierte Instrumentenbauer<br />

zählen.<br />

Produktion ohne Ausschuss<br />

Die Breslmair-Mundstücke bestehen in aller<br />

Regel aus Standard-Messing, da Analysen<br />

ergeben haben, dass dieses Material<br />

im Vergleich zu diversen Legierungen<br />

das beste Klangbild ergibt. Es wird gedreht,<br />

gebohrt, geschliffen, poliert, gereinigt<br />

und oberflächenveredelt – stets im<br />

Hause Breslmair. Ganz im Sinne des hohen<br />

Qualitätsanspruchs sagt Lukas Breslmair:<br />

„Wir wollen uns keinen Ausschuss leisten.<br />

Dementsprechend legen wir höchste<br />

Maßstäbe an die Werkzeuge.“ Beim Drehen<br />

greift die Familie Breslmair seit jeher<br />

auf Produkte von Boehlerit zurück, mit de-<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 33


Bearbeitungsprozesse<br />

Grundlage für die Neuentwicklung waren<br />

vor allem die steigenden Kundenanforderungen<br />

der Werkzeughersteller.<br />

Bis heute nutzen viele Werkzeugbauer<br />

das Verfahren des Draht- oder Scheibenerodierens,<br />

um z. B. feinste, filigrane<br />

Konturen an komplexen Werknen<br />

schon der Senior während seiner Tätigkeit<br />

im Forschungszentrum Seibersdorf<br />

beste Erfahrungen machte. Das setzt sich<br />

bis heute fort. „Wir freuen uns als österreichischer<br />

Betrieb nach wie vor, auf die<br />

Werkzeuge eines österreichischen Herstellers<br />

zurückgreifen zu können“, so Lukas<br />

Breslmair. Zum Einsatz kommen Standard-Dreh-Wendeschneidplatten<br />

für NE-<br />

Metalle mit der neuen FN-Geometrie, welche<br />

aktuell das Programm für das Aluminiumdrehen<br />

ergänzt und sich dank des<br />

optimierten Spanbruchs auch für geringere<br />

Vorschübe hervorragend eignet.<br />

„Man muss bedenken: Bei der Firma<br />

Breslmair geht es weniger um das Einhalten<br />

von Taktzeiten oder das Maximieren<br />

von Stückzahlen, das Um und Auf ist die<br />

Qualität. Und zwar ab dem ersten Werkstück“,<br />

weiß Markus Bittermann, Vertrieb<br />

Boehlerit. „Und diese Anforderungen erfüllen<br />

unsere Werkzeuge konstant und<br />

prozesssicher.“ Ergänzt wird das Spektrum<br />

durch Sonderwerkzeuge der Boehlerit-<br />

Partnerunternehmen Paul Horn und<br />

TiroTool, die sich ebenfalls durch höchste<br />

Qualität auszeichnen – eine Folge von Erfahrung,<br />

Know-how und Kompetenz in<br />

der Realisierung individueller Kundenwünsche.<br />

„Hier sind wir bestens aufgestellt,<br />

wenn es um Spezialwerkzeuge auch<br />

für kleine Stückzahlen geht“, ergänzt<br />

Bittermann.<br />

Im Übergang von zweiter zu dritter Generation sind Vater und Sohn als kongeniale Partner<br />

ein Team. Vater Karl Breslmair Junior, Sohn Lukas Breslmair und Markus Bittermann, Vertrieb<br />

Boehlerit (Mitte).<br />

Beste Oberflächenqualität<br />

Die hohen erreichbaren Standzeiten und<br />

maximale Präzision in der Drehbearbeitung<br />

sind es auch, die Lukas Breslmair<br />

an Boehlerit-Werkzeugen schätzt, denn<br />

„je näher wir beim Drehen an der geforderten<br />

Kontur bleiben, desto kleiner ist<br />

der Bedarf, anschließend zu schleifen. Das<br />

steigert die Qualität des Produkts, denn<br />

unsere Mundstücke müssen zu 100 Prozent<br />

so aussehen, wie sie im CAD-Programm<br />

gezeichnet wurden, wir dulden<br />

hier keinerlei Abweichung. Müssten wir<br />

nach dem Drehen umfassend Schleifen,<br />

würde dieser geometrisch schwierig kontrollierbare<br />

Prozess unseren Bemühungen<br />

entgegenstehen und zudem unnötig<br />

Zeit kosten.“ Überhaupt ist die Familie<br />

Breslmair sehr kritisch, wenn es um Anschaffungen<br />

für das Unternehmen geht<br />

und prüft sehr genau, ob es ihren Bedürfnissen<br />

entspricht, den Preis wert ist und<br />

tatsächlich den erwarteten Nutzen bringt.<br />

Mit Boehlerit wurde ein Partner gefunden,<br />

der diese hohen Ansprüche erfüllen kann,<br />

wohl weil er selbst höchste Ansprüche an<br />

seine Werkzeuge stellt – und das zu einem<br />

ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Zudem profitiert Breslmair von der<br />

hervorragenden persönlichen Betreuung<br />

und der regionalen Nähe zweier österreichischer<br />

Unternehmen. Karl Breslmair Junior:<br />

„Anrufen, Werkzeug bestellen und es<br />

in aller Regel am nächsten Tag in Händen<br />

halten – das schätzen wir.“<br />

weitere Infos: www.breslmair.com<br />

www.boehlerit.com<br />

Laserbearbeitung<br />

Erstmals realisierbar: Werkzeuge bis 355 mm Durchmesser<br />

Die Bearbeitung von Werkzeugen für die<br />

Holzindustrie wie etwa Sägeblätter, Fräswerkzeuge,<br />

Zerspaner, Fügefräser oder<br />

Formfräser und von Werkzeugen, wie sie<br />

in der E-Mobility z. B. für die Stator-Fertigung<br />

Anwendung finden, erreicht unter<br />

Einsatz der LASERTEC 50 PrecisionTool<br />

ein neues Niveau. Erstmals lassen sich jetzt<br />

auch Werkzeuge mit Durchmessern von<br />

355 mm bearbeiten. DMG MORI ermöglicht<br />

damit auch all jenen Werkzeugherstellern<br />

einen Wechsel weg von der konventionellen<br />

hin zur Laserbearbeitung, die größere<br />

Werkzeuge im Portfolio haben. Das Plus:<br />

Die Laserfertigung ist um ein Vielfaches effizienter<br />

als das klassische Erodieren und<br />

lässt sich durch ein automatisiertes Palettenhandling<br />

unkompliziert automatisieren.<br />

Variantenreich und vielfältig: Werkzeugpaletten<br />

für die LaserTec.<br />

34 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Bearbeitungsprozesse<br />

Reduktion der Schneidkantenschartigkeit<br />

um das Zweifache. Darüber hinausgehend<br />

verringert sich auch die Bearbeitungszeit<br />

und beträgt zum Beispiel statt<br />

90 Minuten beim Drahterodieren jetzt nur<br />

noch ca. 35 Minuten beim Lasern. Dank definierter<br />

Schneidkantenradien und geringster<br />

Schartigkeit können Werkzeughersteller<br />

ihren Kunden künftig bis zu 40 Prozent<br />

höhere Werkzeugstandzeiten und damit<br />

mehr Effizienz garantieren. Und das, bei bis<br />

zu 56 Prozent reduzierten Stückkosten gegenüber<br />

dem Erodieren.<br />

LASERTEC 50 PrecisionTool & PH 50: Leistungsstarkes Couple für kleine Flächen.<br />

zeugen zu realisieren. Das Problem:<br />

Diamant kann nicht erodiert werden, lediglich<br />

das Bindematerial wird abgetragen.<br />

Hier setzt DMG MORI mit der LA-<br />

SERTEC 50 PrecisionTool Akzente und löst<br />

damit gleichzeitig das Dilemma schwer erodierbarer<br />

polykristalliner Diamant-Typen<br />

(PKD) und begrenzter Eckradien. Ebenfalls<br />

für viele Werkzeughersteller relevant: Die<br />

Werkzeugauslegung ist jetzt deutlich flexibler,<br />

da bei der Laserbearbeitung mehr<br />

Schneiden auf gleichem Durchmesser möglich<br />

sind, ohne eine Kollision zu erzeugen.<br />

Zusätzlich erwähnenswert: Diamant und<br />

Bindemittel lassen sich jetzt gleichermaßen<br />

gut lasern und selbst grobkörniges PKD<br />

stellt keine Hürde mehr dar. Zusätzlich können<br />

sich Anwender bei der LASERTEC 50<br />

PrecisionTool auf einen frei wählbaren<br />

Schneidkantenradius und die einfache Bewältigung<br />

selbst hochkomplexer Geometrien<br />

freuen.<br />

Werkzeughersteller, die künftig lasern statt<br />

erodieren, dürfen zudem mit mehr Performance<br />

rechnen: Bisher ließen sich beste Ergebnisse<br />

an komplexen Werkzeugen fast<br />

ausschließlich durch zwei bis drei Erodier-<br />

Zyklen erreichen. Die in der LASERTEC 50<br />

PrecisionTool integrierte High Speed Mode<br />

3.0-Technologie erreicht – verglichen zu<br />

klassischen Bearbeitungsverfahren – eine<br />

Stichwort Effizienz: Mit dem PH 50 – dem<br />

kompaktesten und kosteneffizientesten<br />

Palettenhandling von DMG MORI – automatisieren<br />

Werkzeughersteller, aber<br />

auch andere Anwender der LASERTEC 50<br />

Precision-Tool ihre Bearbeitungsprozesse<br />

und heben sich durch mehr Performance<br />

vom Wettbewerb ab. Die Kombination aus<br />

LASERTEC 50 PrecisionTool und PH 50<br />

kommt – verglichen mit anderen Automatisierungslösungen<br />

– mit wenig Fläche<br />

(2,7 m 2 ) aus; optimal für alle Unternehmen,<br />

die auf kleinem Raum ihren Automatisierungsgrad<br />

erhöhen möchten.<br />

Basis der PH 50 ist eine Konstruktion mit<br />

drei NC-gesteuerten Achsen. Neben ihrer<br />

Präzision bietet das kompakte Palettenhandling-System<br />

enorme Flexibilität und<br />

kann neben der LASERTEC 50 PrecisionTool<br />

auch an weitere Bearbeitungszentren angebunden<br />

werden. Das PH 50 kann die<br />

LASERTEC 50 PrecisionTool mit bis zu 30<br />

Paletten versorgen. Das maximale Werkstückgewicht<br />

inklusive Palette liegt – unter<br />

Berücksichtigung des Paletten Eigengewichts<br />

– für das PH 50 bei 70 kg; die LA-<br />

SERTEC 50 PrecisionTool allein erlaubt 30 kg.<br />

Gesteuert wird das Palettenhandling unter<br />

Zuhilfenahme des PALLET MASTER direkt<br />

über die Maschinensteuerung. Die<br />

Kombination aus PH 50 und LASERTEC 50<br />

PrecisionTool ermöglicht einen kosteneffizienten<br />

Einstieg in die automatisierte Bearbeitung<br />

eines breiten Werkzeugspektrums.<br />

Neben den eingangs erwähnten Werkzeugtellern<br />

für die Holzverarbeitung und<br />

die Elektromobilität ist Lasern auch dort<br />

die Technologie der Zukunft, wo superscharfe<br />

Schneiden (optische Industrie),<br />

Negativfasen an CBN Werkzeugen (Gussbearbeitung)<br />

oder branchenspezifische<br />

Schneidkantenverrundungen (Compositeoder<br />

Holzbearbeitung) gefragt sind.<br />

Funktionales Multitalent.<br />

weitere Infos: www.dmgmori.com<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 35


Bearbeitungsprozesse<br />

Additive oder substitutive Fertigungsverfahren?<br />

Die neue Philosophie der Zerspanung<br />

Mit der Weiterentwicklung des 3-D-<br />

Drucks und Fortschritten bei den verwendeten<br />

Materialien ist die additive Fertigung<br />

zu einer effizienten Hightech-Methode<br />

für die Herstellung von Werkzeugen<br />

und Bauteilen geworden. In Expertenkreisen<br />

wird lebhaft darüber diskutiert, in welchem<br />

Ausmaß der 3-D-Druck die substitutive<br />

CNC-Bearbeitung beeinflussen wird:<br />

Ein philosophischer Diskurs über die Zukunft<br />

der Zerspanung.<br />

Die Einführung des 3-D-Drucks bei der<br />

Herstellung von Prototypen hat die Produktentwicklung<br />

erheblich verbessert. Sie<br />

ist schneller und wirtschaftlicher geworden.<br />

Damit wird diese Technologie bereits<br />

als Alternative zur CNC-Bearbeitung gehandelt.<br />

Dieser Ansatz sollte jedoch hinterfragt<br />

werden, und es gilt zu klären, ob der<br />

3-D-Druck die maschinelle Fertigung in der<br />

Smart Factory komplett verdrängen kann.<br />

Die Antwort der Experten von ISCAR: „Trotz<br />

positiver Zukunftsaussichten des 3-D-<br />

Drucks kann er die CNC-Bearbeitung als<br />

dominierende Technologie für die Herstellung<br />

von Metallbauteilen nicht vollständig<br />

ersetzen. Es besteht jedoch kein Zweifel<br />

daran, dass die additive Fertigung (AM)<br />

erhebliche Auswirkungen auf eine ganze<br />

Reihe von Produktionsverfahren haben<br />

wird“, skizziert Erich Timons, CTO von<br />

ISCAR Germany. Beide Technologien erzeugen<br />

die Geometrie eines Bauteils, indem<br />

sie den zu bearbeitenden Werkstückstoff<br />

Schicht für Schicht formen. Doch:<br />

Welches der Verfahren ist effektiver? Und<br />

wie wird sich die Kombination beider Lösungen<br />

künftig konkret auf die Produktion<br />

auswirken? Um diese Fragen zu beantworten,<br />

müssen die Hauptmerkmale von 3-D-<br />

Druck und CNC-Bearbeitung genau beleuchtet<br />

werden. Dazu zählen Werkstückstoffe<br />

und deren physikalische Eigenschaften,<br />

erzeugte Formen und die Präzision der<br />

Bearbeitung.<br />

Nichtmetallische Werkstoffe dominant<br />

im 3-D-Druck<br />

Metalle sind die wichtigsten Werkstückstoffe<br />

in der CNC-Bearbeitung. Im 3-D-<br />

Druck dominieren trotz eines deutlich gestiegenen<br />

Anteils von Metallen nach wie<br />

vor nichtmetallische Werkstoffe. „Gleichzeitig<br />

haben die Fortschritte in der Pulvermetallurgie<br />

den Druck von Teilen aus<br />

schwer zu bearbeitenden Materialien wie<br />

Superlegierungen auf Nickelbasis ermöglicht.<br />

Dies eröffnet neue Perspektiven für<br />

die additive Fertigung“, sagt Timons<br />

Auch die Physik spielt eine<br />

wichtige Rolle: Metalle sind<br />

isotrop. Das heißt, sie weisen<br />

in allen Richtungen die<br />

gleichen physikalischen Eigenschaften<br />

auf. Im Gegensatz<br />

dazu sind 3-D-gedruckte<br />

Produkte anisotrop: Beispielsweise<br />

kann ihre Festigkeit<br />

in horizontaler Richtung<br />

höher sein als in vertikaler.<br />

Das Strukturverhalten, die<br />

Steifigkeit und die Zuverlässigkeit<br />

von Bauteilen aus<br />

isotropen Metallen lässt<br />

sich präzise berechnen. Bei<br />

3-D-Druckprodukten ist es<br />

hingegen schwieriger, genaue<br />

Vorhersagen zu treffen.<br />

Nicht zuletzt deswegen<br />

schreitet die Einführung<br />

von AM bei der Herstellung<br />

von Schlüsselelementen<br />

aus Metall eher<br />

langsam voran: Die CNC-<br />

Bearbeitung ist das vorherrschende<br />

Verfahren bei<br />

der Produktion kritischer<br />

Bauteile.<br />

Vor- und Nachteile beider<br />

Verfahren<br />

Die CNC-Bearbeitung ist<br />

vor allem dadurch eingeschränkt,<br />

dass der Zugang<br />

eines Schneidwerkzeugs<br />

zur zu bearbeitenden<br />

Oberfläche begrenzt<br />

ist. Anders der 3-D-Druck:<br />

Dieser ist flexibler und erweitert<br />

die Möglichkeiten<br />

bei der Herstellung komplexer<br />

Formen beträchtlich.<br />

Der Metallabtrag durch<br />

Zerspanung ermöglicht die<br />

Bearbeitung von Bauteilen<br />

mit einem großen Abmessungs-Spektrum.<br />

Der 3-D-<br />

Druck ist da wesentlich limitierter:<br />

Prinzipiell kann<br />

ein großformatiges Bauteil additiv hergestellt<br />

werden. Hier bietet es sich an, das Teil<br />

in mehrere kleinere Komponenten aufzuteilen<br />

und diese anschließend zusammen<br />

zu fügen. „Dieses Verfahren verlängert die<br />

Nach Einschätzung von ISCAR wird der 3-D-Druck die CNC-<br />

Bearbeitung auf absehbare Zeit nicht vollständig ersetzen.<br />

Ein gutes Beispiel für die Synergie zwischen 3-D-Druck und<br />

CNC-Bearbeitung ist die komplexe Konfiguration spezieller<br />

Werkzeuge mit Wendeschneidplatten.<br />

36 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Bearbeitungsprozesse<br />

Produktionszeit jedoch erheblich und wirft<br />

zudem die Frage nach der geforderten Festigkeit<br />

und Steifigkeit auf“, gibt der CTO<br />

zu bedenken.<br />

3-D-Drucker erzielen aktuell eine Maßgenauigkeit<br />

von 0,25 Millimetern. Die CNC-<br />

Bearbeitung ist wesentlich präziser und erzielt<br />

mindestens zwei- bis dreifach engere<br />

Toleranzen. Das Verfahren arbeitet zudem<br />

wiederholgenauer und erzeugt höhere<br />

Oberflächengüten. Zu beachten sind auch<br />

die Themen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.<br />

Ein 3-D-Drucker ist deutlich günstiger<br />

als eine moderne CNC-Maschine. Bei<br />

der CNC-Bearbeitung fallen zudem Späne<br />

an, die recycelt werden müssen. Beim 3-D-<br />

Druck entsteht dagegen weniger Abfall,<br />

der Werkstückstoff wird effizient genutzt,<br />

und der Energieaufwand ist geringer.<br />

Der Endform sehr nahe<br />

Bei der Metallverarbeitung entstehen<br />

durch additive Fertigung präzise Werkstücke,<br />

die der gewünschten Endform sehr<br />

nahekommen. Die Herstellung komplexer<br />

Bauteile erfordert eine CNC-Bearbeitung<br />

mit minimalem Werkstoffabtrag sowie hoher<br />

Präzision und Oberflächenqualität.<br />

„3-D-Druck ermöglicht schnelle und präzise<br />

Prototyping-Ergebnisse und verkürzt<br />

so wertvolle Produktionszeit, um die optimale<br />

Lösung zu erzielen“, sagt Timons, der<br />

CTO von ISCAR Germany. „3-D-Druckverfahren<br />

sind aber kein Ersatz für die CNC-Bearbeitung,<br />

vielmehr ergänzen sie die Bearbeitungsprozesse.“<br />

Es gibt bereits Maschinen<br />

auf dem Markt, die eine präzise mehrachsige<br />

Zerspanung mit 3-D-Druck kombinieren<br />

– integriert in einer Anlage.<br />

Der Einsatz von 3-D-Druck für die Herstellung<br />

von Bauteilen wirkt sich insbesondere<br />

auf Fräswerkzeuge aus, die komplexe Teile<br />

formen und steigende Anforderungen an<br />

Effizienz und Präzision erfüllen müssen.<br />

Um optimale Zeitspanvolumen bei geringen<br />

Aufmaßen umzusetzen, kommen in<br />

der Praxis oft Hochgeschwindigkeits-Bearbeitungen<br />

(HSM) mit hohen Vorschüben<br />

und Drehzahlen zum Einsatz. Dies erfordert<br />

präzise Schneidwerkzeuge, die eine<br />

prozesssichere Zerspanung mit möglichst<br />

wenig Bearbeitungsdurchgängen und<br />

sehr guter Oberflächenqualität erlauben.<br />

So wie die Vollhartmetall (VHM)-Schaftfräser<br />

– modulare Werkzeuge mit austauschbaren<br />

Schneidköpfen – und präzise Profilfräser<br />

mit einer Wendeplatte von ISCAR<br />

für die wirtschaftliche Bearbeitung komplexer<br />

Formen.<br />

Mit 3-D-Druck hergestellte Komponenten.<br />

Hersteller von Zerspanungswerkzeugen<br />

berücksichtigen die additiven Komponenten<br />

bei der Zusammenstellung ihres Portfolios.<br />

So hat ISCAR sein Angebot an mehrschneidigen<br />

VHM-Fräsern für die Hochgeschwindigkeits-Bearbeitung<br />

erweitert. Das<br />

aktuelle NEOLOGIQ-Programm legt einen<br />

Schwerpunkt auf Schaftfräser mit speziellen<br />

Schneidengeometrien. Diese Fräser<br />

kommen bei der 5-Achs-Hochgeschwindigkeits-Bearbeitung<br />

komplexer Profile<br />

zum Einsatz und sind die passende Lösung<br />

für effiziente Schlichtverfahren. Darüber<br />

hinaus finden sich diese Plattengeometrien<br />

in einem einschneidigen Wendeschneidplatten-Werkzeug<br />

wieder, das größere<br />

Fräser-Nenndurchmesser abdeckt.<br />

ISCAR hat diese Schneiden in seine modulare<br />

MULTI-MASTER-Werkzeuglinie mit<br />

austauschbaren Fräsköpfen integriert. Sie<br />

verbindet die Vorteile von VHM- und Wendeplattenkonzepten.<br />

3-D-Druck mit Vorteilen in der<br />

Werkzeug-Konstruktion<br />

Ein Beispiel für die Synergie von 3-D-<br />

Druck und CNC-Bearbeitung zeigt sich bei<br />

der Herstellung komplizierter Konfigurationen<br />

spezieller Wendeschneidplatten-<br />

Werkzeuge. Darüber hinaus bietet der 3-D-<br />

Druck Vorteile in der Werkzeugkonstruktion:<br />

Er optimiert die Konstruktion eines Fräsers,<br />

insbesondere bei Gestaltung und Herstellung<br />

von Innenflächen und Kühlmittel-<br />

Kanälen für die zielgerichtete Kühlung direkt<br />

an jeder Schneidkante.<br />

Die F&E-Ingenieure von ISCAR sehen im<br />

3-D-Druck ein geeignetes Verfahren, um<br />

die optimale und nachhaltige Lösung für<br />

spezielle und neu entwickelte Produkte<br />

zu finden. Einen großen Schritt nach vorn<br />

macht der 3-D-Druck von Wendeschneidplatten.<br />

Die additive Herstellung von Prototypen<br />

kommt damit ohne teure Matrizensätze<br />

aus und ermöglicht die zuverlässige<br />

Prüfung verschiedener Designvarianten<br />

der Platten. Dieses Verfahren verkürzt<br />

die Entwicklungszeit deutlich, senkt die<br />

Produktionskosten und minimiert Abfall.<br />

Der 3-D-Druck wird die CNC-Bearbeitung<br />

auch in Zukunft nicht komplett aus<br />

den Produktionshallen verdrängen. Erich<br />

Timons bringt es auf den Punkt: „Die Symbiose<br />

dieser beiden Technologien wird ein<br />

charakteristisches Merkmal der Metallbearbeitung<br />

der nahen Zukunft sein.“<br />

weitere Infos: www.iscar.de<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 37


Bearbeitungsprozesse<br />

Hochleistungsbohren in Titan, in einem Schuss<br />

Titan: Wie in Gummi bohren<br />

In der Ideenschmiede von Mikron Tool brodelt es. Jetzt noch schneller und noch sicherer in<br />

Titan bohren. Doppelt so schnell und 2-3 Mal höhere Standzeiten bei höchster Prozesssicherheit.<br />

<br />

Bild: Mikron Tool<br />

Der Hochleistungswerkstoff Titan ist<br />

eine zerspanungstechnische Herausforderung.<br />

Gleichwohl: Titan ist nicht gleich Titan.<br />

Je nachdem, ob es sich um Reintitan<br />

oder legiertes Titan handelt, ergeben sich<br />

unterschiedliche zerspanungstechnische<br />

Verhalten. Für diese Herausforderung hat<br />

Mikron Tool auf die jeweiligen Titansorten<br />

perfekt zugeschnittene Bohrer entwickelt,<br />

die diese prozesssicher, mit höheren<br />

Schnittwerten und längeren Standzeiten<br />

zerspanen können.<br />

Das Bohren des widerspenstigen Titans<br />

ist hochanspruchsvoll. Mit einer der Gründe<br />

ist die Kombination seiner Eigenschaften<br />

von hoher Elastizität und Zugfestigkeit.<br />

Wegen der hohen Zähigkeit ist der Spanbruch<br />

schwierig zu realisieren. Durch die<br />

geringe Wärmeleitfähigkeit wird die Wärme<br />

nicht über den Span aus der Schneidzone<br />

abgeführt, aber irgendwie muss sie<br />

da raus. Zudem neigt Titan zur Bildung von<br />

Aufbauschneiden. Das alles führt zu höherem<br />

Verschleiß und verringert die Prozesssicherheit<br />

beim Bohren. Die Kompetenz<br />

von Mikron Tool besteht darin, Bohrtechnologien<br />

zu entwickeln, die auf die<br />

Werkstoffeigenschaften von Reintitan wie<br />

auch von Titanlegierungen perfekt zugeschnitten<br />

sind. Das ist aufwändig, bringt<br />

aber für die Anwender enorme fertigungstechnische<br />

Vorteile.<br />

„Das ist wie in Gummi bohren“, meint<br />

Alberto Gotti, F&E-Leiter bei Mikron Tool.<br />

„Bohren in Titan ist eine viel größere Herausforderung<br />

als Fräsen. Die Schwierigkeiten<br />

steigen mit dem Durchmesser-<br />

Bohrtiefen-Verhältnis“. Problematisch wird<br />

es über 3 x d. Durch die zähelastische Eigenschaft<br />

des Titans wird der Bohrer verklemmt,<br />

der Druck auf die Schneiden<br />

nimmt zu. Materialverklebung an Schneiden<br />

und Führungsfasen erhöht die Schnittkräfte,<br />

infolgedessen die Schneidkanten<br />

ausbrechen können. Sind die Oberflächen<br />

einmal beschädigt, bleibt noch<br />

mehr Material haften, was die Reibung erhöht.<br />

Überdies ist auch die Spanform problematisch.<br />

Denn die Titan-Späne verdichten<br />

sich gerne im Kopfbereich und verhindern<br />

das Nachfließen weiterer Späne. Das<br />

führt oft zu unkontrollierten Bohrerbrüchen.<br />

Erschwerend kommt die hohe Temperaturbelastung<br />

der Schneiden hinzu. Ab<br />

600° Celsius wird im Hartmetallsubstrat die<br />

Cobalt-Bindematrix „weich“ und kann die<br />

harten Wolframkarbide nicht mehr optimal<br />

binden. Die Folge ist plastische Verformung,<br />

was zu Mikroausbrüchen und letztlich<br />

zu Schneidenausbrüchen führt.<br />

Materialspezifische Werkzeuge sind die<br />

Lösung<br />

Abhilfe schaffen hier scharf geschliffene<br />

Schneiden, die gleichzeitig stabil sein müssen<br />

– ein Widerspruch in sich. Mikron Tool<br />

hat eine geniale spezifische Schneidengeometrie<br />

entwickelt, die diesen Spagat<br />

meistert, infolgedessen die Schnittdrücke<br />

38 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Bearbeitungsprozesse<br />

In der Medizintechnik erfreut sich Titan hoher<br />

Beliebtheit. Titanwerkstoffe haben aufgrund<br />

ihres Elastizitätsmoduls in Verbindung<br />

mit der hohen Ermüdungsfestigkeit<br />

eine konkurrenzlos hohe Biofunktionalität.<br />

(Foto: Mikron Tool)<br />

signifikant gesenkt werden können. Wie<br />

oben beschrieben, muss die Wärme aus der<br />

Zerspanzone gebracht werden. Die Lösung:<br />

Zwei Kühlkanäle mit sehr großen Querschnitten<br />

führen massiv Kühlmittel bis zur<br />

Bohrspitze und garantieren eine konstante<br />

Kühlung inklusive Schmierung der Schneiden.<br />

Gleichzeitig spült der massive Kühlmittelstrahl<br />

die Späne durch die polierten<br />

Spannuten und verhindert Spänestau.<br />

Titan ist nicht gleich Titan. Mikron Tool entwickelt<br />

neue materialspezifische Hochleistungsbohrer<br />

für Reintitansorten und Titanlegierungen<br />

im Durchmesserbereich von 1<br />

mm bis 6.35 mm. (Foto: Mikron Tool)<br />

Das an sich ist nichts Neues, aber: Die patentierte<br />

Sonderform der Kühlkanäle von<br />

Mikron Tool ermöglicht, eine vier Mal höhere<br />

Kühlmittelmenge bei gleichem Druck<br />

durch das Werkzeug zu schießen. Das ist<br />

ein weiterer Schlüssel zum Erfolg und steht<br />

für Innovation bei der Wärme- und Späneabfuhr.<br />

Das Nutenprofil begünstigt die<br />

Späneabfuhr. Doch damit nicht genug: Die<br />

Spezialisten aus der Entwicklung setzen<br />

auf eine Hartmetallsorte, die Verschleißfestigkeit<br />

mit hoher Bruchzähigkeit kombiniert.<br />

Die Beschichtung zeichnet sich durch<br />

exzellente Verschleiß- und Oxidationsfestigkeit<br />

aus und verringert darüber hinaus<br />

die Neigung zum Verkleben.<br />

„Titan ist nicht gleich Titan“, sagt Markus<br />

Schnyder, COO der Mikron Tool. „Wer dieses<br />

Material effizient bearbeiten will, muss<br />

es bis ins kleinste Detail kennen. In unserer<br />

Entwicklungsarbeit haben wir verschiedene<br />

Titan-Werkstoffe untersucht und dabei<br />

herausgefunden, dass die verschiedenen<br />

Titansorten sich extrem voneinander<br />

unterscheiden, was für deren industrielle<br />

Bearbeitung von höchster Relevanz<br />

ist. Reintitan (Grad 1–4) zeichnet sich durch<br />

hohe Korrosionsbeständigkeit aus, hat aber<br />

dafür geringere mechanische Festigkeiten.“<br />

Jedem Titan sein Bohrer<br />

Markus Schnyder: „Legiertes Titan (Grad<br />

5 und höher) hat eine hohe Festigkeit,<br />

aber eine geringe Duktilität. Um diese Unterschiede<br />

zerspanungstechnisch in den<br />

Griff zu bekommen, haben wir getüftelt<br />

bis zum Verrücktwerden. Drei Jahre akribische<br />

Entwicklungsarbeit liegen hinter<br />

uns. Unsere Leidenschaft und die gewonnenen<br />

Erkenntnisse brachten uns –<br />

Stand heute – eine perfekte Lösung: zwei<br />

spezifische Geometrien, eine für Reintitansorten<br />

und eine für Titanlegierungen.<br />

So garantieren wir perfekt kontrollierte<br />

Spanabfuhr, hohe Bohrgeschwindigkeiten<br />

und wiederholgenaue Prozesse mit optimaler<br />

Bohrqualität für diese diffizilen Titanwerkstoffe.<br />

Jedem Titan seinen Bohrer.<br />

Das ist unsere Antwort auf den Umgang<br />

mit diesem anspruchsvollen und ,göttlichen,<br />

Material.“<br />

CrazyDrill Cool Titanium – doppelt so<br />

schnell<br />

Die neuen Bohrer CrazyDrill Cool Titanium<br />

gibt es im Durchmesserbereich von 1 bis<br />

6.35 mm. Für Reintitan entwickelte Mikron<br />

Tool Kurzbohrer mit 3xd und Bohrer mit<br />

6xd (CrazyDrill Cool Titanium PTC). Für Titanlegierungen<br />

setzt Mikron Tool auf Bohrer<br />

mit 6xd und 10xd in Kombination mit<br />

einem Pilotbohrer (CrazyDrill Cool Titanium<br />

ATC).<br />

Für die wirtschaftliche Herstellung von Titanbaueilen<br />

sind Werkzeuge erforderlich,<br />

die speziell auf die Materialeigenschaften<br />

der verschiedenen Titansorten abgestimmt<br />

sind.<br />

Titan ist teuer, das Bauteil auch, umso wichtiger<br />

sind hohe Prozesssicherheit und berechenbare<br />

Standzeiten. Ist Letzteres noch zu<br />

toppen, umso besser. Die neuen Hochleistungsbohrer<br />

für Titan von Mikron Tool haben<br />

bis zu drei Mal höhere Standzeiten und<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 39


Bearbeitungsprozesse<br />

sind betreffend Vorschubgeschwindigkeit<br />

doppelt so schnell wie die der Mitwettbewerber.<br />

Eine weitere Spitzenleistung: Das<br />

Bohren beim ATC erfolgt in einem Schuss,<br />

ohne mehrfaches Entspanen.<br />

Das Ergebnis lässt sich sehen, denn einmal<br />

mehr zeigt sich, dass Mikron Tool die Technologieführerschaft<br />

beansprucht und diese<br />

Position beim erfolgreichen Bearbeiten<br />

diffiziler Werkstoffe verteidigt. „Wir lieben<br />

es, für unsere Kunden das Beste aus unseren<br />

Werkzeugen herauszuholen. Uns ist<br />

nichts ‚crazy‘ genug“, so Alberto Gotti.<br />

weitere Infos:<br />

www.mikron.com<br />

In den sensationellen „göttlichen“ Bohrern für Titan von Mikron Tool stecken drei Jahre akribischster<br />

Entwicklungsarbeit.<br />

Titan ist keineswegs selten und steht an<br />

9. Stelle der Elementhäufigkeit in der kontinentalen<br />

Erdkruste. Reines Titan kommt<br />

aber in der Erde kaum vor und wird aus<br />

Titanerz oder Rutil gewonnen. Noch<br />

heute verwendet man für die aufwändige<br />

Gewinnung von Titan ein Verfahren,<br />

das 1930 von William Justin Kroll, einem<br />

luxemburgischen Metallurgen, entwickelt<br />

wurde: Durch Einführung der großtechnischen<br />

Reduktion von Titan(IV)-<br />

Chlorid mit Magnesium konnte das Metall<br />

für kommerzielle Anwendungen gewonnen<br />

werden. Der dabei verwendete<br />

Herstellungsprozess ist extrem aufwändig,<br />

was sich im hohen Preis für Titan<br />

zeigt. Manch einer bezeichnet Titan als zickende<br />

Diva, die sich bei falscher Behandlung<br />

entsprechend sträubt. Für die Industrie<br />

entwickelte sich Titan zum Ultrawerkstoff<br />

dank seiner hervorragenden<br />

Eigenschaften. Der Anwendungshorizont<br />

ist breit: Die Luft- und Raumfahrt,<br />

der Rennsport, die Medizin- und Zahntechnik,<br />

die chirurgische Orthopädie sowie<br />

die Schmuck- und Uhrenbranche nutzen<br />

ihn. Auch für Brillenfassungen ist Titan<br />

ideal. Kurzum, das Metall ist der Liebling<br />

der Industrie dank der breiten Kundschaft.<br />

300.000 Tonnen werden jährlich<br />

verarbeitet. Das überirdische Image von<br />

Titan ist für diese Menge verantwortlich.<br />

Zu Recht, denn es ist unverwüstlich.<br />

In Kontakt mit Sauerstoff verwittert es<br />

kaum, da es sich mit einer dünnen, transparenten<br />

Oxidschicht umhüllt. Aggressivste<br />

Medien, wie Säuren, können Titan<br />

nichts anhaben. Es ist fast so leicht wie<br />

Aluminium, allerdings mit einer viel höheren<br />

Festigkeit, ungefähr so fest wie vergüteter<br />

Stahl. Darüber hinaus ist es biokompatibel<br />

und anti-magnetisch.<br />

Doppelplanschleifen<br />

Präzision für die Automobilindustrie<br />

Die Doppelplanschleifanlage Supfina<br />

Planet V4 sorgt beim Hagener Produzenten<br />

für Federstahl-Teile, Rudolf Rafflenbeul<br />

Stahlwarenfabrik GmbH & Co. KG, zuverlässig<br />

für die effiziente Serienfertigung<br />

hochpräziser Norm- und Sonderteile für<br />

die Automobilindustrie.<br />

Trotz der hohen Stückzahlen muss die Qualität<br />

eines jeden Werkstückes stimmen.<br />

Carsten Dietze, technischer Mitarbeiter des Werkzeugbaus bei Rafflenbeul und Jens Keller,<br />

Verkaufsleiter Planbearbeitung – Supfina.<br />

40 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Bearbeitungsprozesse<br />

Eine breite Produktpalette benötigt eine schnelle Umrüstbarkeit<br />

und eine flexible Automation.<br />

Durch die patentierte Tiltungsnavigation ist ein schneller<br />

Produktwechsel einfach und sicher.<br />

Erfordert die Produktion<br />

eines Werkstücks einen<br />

beidseitig planparallelen<br />

Schleifprozess, kommt<br />

das Doppelplanschleifen<br />

– oder auch Doppelseitenschleifen<br />

– zum Einsatz.<br />

Von einer Transportscheibe<br />

geführt, werden<br />

die Werkstücke lose zwischen<br />

den Scheiben geschliffen,<br />

eine leicht angewinkelte<br />

obere Schleifscheibe<br />

sorgt für den beidseitigen<br />

Schleifprozess.<br />

Supfina setzt hier auf die<br />

Planet V-Maschinenreihe,<br />

bei der Effizienz bei<br />

gleichbleibender Präzision<br />

im Vordergrund steht. Mit<br />

der Planet V4 präsentierte<br />

der Wolfacher Maschinenbauer<br />

eine platzsparende<br />

Variante für die Bearbeitung<br />

von Werkstücken mit<br />

einem Durchmesser von 6<br />

bis 85 mm und Dicken von<br />

0,6 bis 40 mm.<br />

Für die Anschaffung einer<br />

solchen Planet V4 entschied<br />

man sich bei Rudolf<br />

Rafflenbeul im Jahr<br />

2017. Als wichtiger Lieferant<br />

für die Automobilindustrie<br />

standen bei<br />

dem traditionsreichen Hagener Stahlwarenwerk<br />

besonders der hohe Durchsatz,<br />

schnelle Rüstzeiten und hohe Präzisionstreue<br />

einer Schleiflösung im Vordergrund.<br />

Nach Lieferung der vormontierten<br />

Maschine und Endmontage im<br />

Werk ist die Planet V4 nun seit Anfang<br />

2018 in der Serienfertigung hochproduktiv.<br />

Auch Christoph Rafflenbeul-Dormeyer,<br />

Geschäftsführer der Stahlwarenfabrik<br />

Rafflenbeul zeigt sich zufrieden mit Zuverlässigkeit<br />

und Präzision: „Die Kundenanforderungen<br />

an unsere Bauteile werden immer<br />

höher, sodass wir mit der Maschine<br />

eine hohe Geradheit unter 8 µm und eine<br />

sehr hohe Ebenheit realisieren können.“<br />

Darüber hinaus überzeugt die Planet V4<br />

mit der eingebauten und patentierten Tiltungsnavigation<br />

(TNS), die jederzeit reproduzierbare<br />

Ergebnisse und schnelle Umrüstung<br />

ermöglicht.<br />

Auf über 100 Jahre erfolgreiche Firmengeschichte<br />

kann die Rudolf Rafflenbeul Stahlwarenfabrik<br />

GmbH & Co. KG mittlerweile<br />

zurückblicken. Über 900 Kunden in mehr<br />

als 30 Ländern beliefert der Hagener Mittelständler<br />

mit über 4.000 Teilen aus Federstahl.<br />

Ein großer Anteil der Norm- und Spezialteile<br />

findet ihren Weg in die Automobilproduktion,<br />

die Stahlwarenfabrik fungiert<br />

jedoch auch als Zulieferer für Elektroindustrie,<br />

Maschinen- und Anlagenbau sowie<br />

den Handel. Dabei kombiniert man in<br />

Hagen Tradition mit Moderne und setzt in<br />

der Fertigung auf einen modernen Maschinenpark.<br />

Großen Wert legt man bei Rafflenbeul<br />

auch auf individuelle Lösungen und die<br />

Entwicklung von Prototypen – bis zur Serienfertigung.<br />

Eine Kompetenz, die beide<br />

Unternehmen verbindet. Als einer der<br />

führenden Lösungsanbieter für Oberflächenbearbeitung<br />

steht bei Supfina die Lösung<br />

spezifischer Produktionsherausforderungen<br />

der Kunden im Vordergrund. Auch<br />

die Zusammenarbeit mit Rafflenbeul endete<br />

keineswegs mit der Endmontage: „In enger<br />

Zusammenarbeit mit Supfina suchen<br />

wir laufend nach Verbesserungsmöglichkeiten,<br />

um unsere Produktionsprozesse<br />

weiter zu optimieren.“, so Christoph Rafflenbeul-Dormeyer.<br />

So sorgt eine automatisierte<br />

Zuführung mittlerweile für eine<br />

noch effizientere Bearbeitung der zurzeit<br />

etwa 21 Millionen jährlichen Werkstücke.<br />

„Die Präzision und Zuverlässigkeit der Supfina Planet V4 ist beeindruckend“, so Christoph<br />

Rafflenbeul-Dormeyer, Geschäftsführer Rafflenbeul (ganz rechts im Bild).<br />

weitere Infos: www.supfina.com<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 41


Komponenten & Zubehör<br />

Innovative Versuchsreihe<br />

Blaser blickt auf jeden Span<br />

Es sind beeindruckende Makro-Highspeed-Aufnahmen:<br />

In Zeitlupe trägt ein<br />

Hartmetall-Fräser einen Span aus Messing<br />

in formvollendeter Weise ab. Um den<br />

sich aufrollenden Span – genau dort, wo<br />

die Hitze am größten wird – trübt sich der<br />

Blaser-Kühlschmierstoff Synergy 735. Er<br />

scheidet eine Öl-ähnliche Phase aus und<br />

bildet dadurch eine noch besser schmierende<br />

Emulsion. In aufwändigen Versuchsreihen<br />

im hauseigenen Technologiecenter<br />

untersuchen die Kühlschmierstoff-Experten<br />

von Blaser Swisslube Zerspanungsprozesse<br />

bis ins allerkleinste Detail.<br />

Das Motto: Mit Expertise und Daten<br />

schneller zu besseren Kühlschmierstoffen!<br />

Die Idee, den Zerspanungsprozess, die<br />

Spanbildung und das Verhalten des Kühlschmierstoffes<br />

so präzise wie noch nie<br />

in Bild und Video festzuhalten, entstand<br />

im Rahmen eines gemeinsamen Projektes<br />

mit der renommierten ETH Zürich.<br />

Das Forschungs- und Entwicklungsteam<br />

des Schweizer Kühlschmierstoff-Experten<br />

Blaser Swisslube machte sich an die Planung<br />

und Umsetzung. Durch den Einsatz<br />

Bei der Titanzerspanung werden die höchsten<br />

Temperaturen nahe der Schnittkante<br />

und im Span erreicht. Dies zeigt sich durch<br />

eine helle Wolke, die sich um den Span bildet.<br />

[https://youtu.be/M-7hExeepBs]<br />

Bleifreies Messing gleitet über die Schneide<br />

und bildet einen dünnen Span.<br />

[https://youtu.be/VvGnLc9lvsg]<br />

einer Highspeed-Kamera mit Makro-Objektiv,<br />

die hinter einem Schauglas platziert<br />

wird, um den Kühlschmierstoff einseitig<br />

abzuhalten, sollten einmalig scharfe, präzise<br />

Aufnahmen möglich werden. Für die nötige<br />

Lichtintensität wurde ein Ringlicht genutzt,<br />

darüber hinaus kam ein speziell für<br />

diesen Versuch geschliffener Hartmetallfräser<br />

mit 0° Drallwinkel zum Einsatz.<br />

Die Ergebnisse sind faszinierend: Durch<br />

die Highspeed-Aufnahmen konnte erstmals<br />

gezeigt werden, dass der Wirkmechanismus<br />

des ölfreien, wasserlöslichen Kühlschmierstoffes<br />

Synergy 735 – nämlich die<br />

verbesserte Schmierwirkung bei erhöhten<br />

Temperaturen – auch bei der Zerspanung<br />

auftritt und genügend schnell ist, um Fräsprozesse<br />

zu optimieren. Synergy 735 verändert<br />

somit seine Eigenschaften und<br />

passt sich wie ein Chamäleon dem Bearbeitungsprozess<br />

an.<br />

„Unser Technologiecenter ermöglicht<br />

es uns, genauer hinzusehen als die Konkurrenz.<br />

Durch diesen Blick auf alle Details<br />

und die Zusammenarbeit unserer<br />

Chemiker:innen mit den Zerspanungs-<br />

Fachleuten sind wir in der Lage, Kühlschmierstoffe<br />

zu entwickeln, die die Prozesse<br />

nachhaltig verbessern, Produktionskosten<br />

senken und die Werkzeugstandzeit<br />

erhöhen“, erklärt Marc Blaser, Geschäftsführer<br />

von Blaser Swisslube.<br />

Kühlt der im erwähnten Versuch verwendete<br />

Kühlschmierstoff Synergy 735 ab,<br />

wird er wieder klar, hält die Maschine sauber<br />

und bietet gute Sicht auf den Bearbeitungsvorgang.<br />

Zu den Vorteilen zählen<br />

darüber hinaus der neutrale Geruch und<br />

eine hervorragende Hautverträglichkeit.<br />

Synergy 735 sorgt auf einer Vielzahl von<br />

Materialien für makellose Oberflächen –<br />

von Aluminium- und Titanlegierungen<br />

bis zu CrNi-Stählen. Durch die minimale<br />

Schaumbildung ist der Kühlschmierstoff<br />

auch optimal für Hochdrucksysteme geeignet.<br />

Der Versuchsaufbau. Die Idee entstand bei<br />

einem gemeinsamen Projekt mit der ETH<br />

Zürich. (Foto: Blaser Swisslube)<br />

Das Technologiecenter von Blaser Swisslube<br />

wird seit mehr als zehn Jahren stetig weiter<br />

ausgebaut. Zurzeit wird auf vier CNC-<br />

Fräsmaschinen und einer Schleifmaschine<br />

der neuesten Generation auf einer Fläche<br />

von mehr als 1.500 m 2 geforscht. Neuentwicklungen<br />

werden getestet, Fertigungssituationen<br />

der Kunden unter realistischen<br />

Bedingungen nachgestellt. Hochpräzise<br />

Messgeräte und Sensoren ermöglichen es,<br />

die gewonnenen Daten korrekt zu interpretieren.<br />

Verschleißmessung deckt Einsparungspotenzial<br />

auf<br />

So ist zum Beispiel für die Verschleißmessung<br />

eine Mikroskop-Kamera im Einsatz,<br />

die vollautomatisch alle zwei Minuten Mikroskopbilder<br />

der Wendeplatte macht.<br />

„Der Werkzeugverschleiß limitiert oft die<br />

Wirtschaftlichkeit eines Prozesses. Mit den<br />

neuen Messmöglichkeiten erhalten wir in<br />

kürzester Zeit aussagekräftige Informationen<br />

direkt von der Maschine“, erklärt<br />

Dr. Linus Meier, Tribologiespezialist bei<br />

Blaser Swisslube. Dank des optimierten<br />

Datenflusses können Anpassungen des<br />

Kühlschmierstoffs im Labor einfacher und<br />

rascher umgesetzt werden. „Davon profitieren<br />

unsere Kunden. Denn Hochleistungs-Kühlschmierstoffe<br />

bieten enormes<br />

Einsparungspotenzial in der Fertigung –<br />

sei dies durch erhöhte Produktivität oder<br />

einen reduzierten Werkzeugverschleiß“,<br />

betont Linus Meier.<br />

Mit Blick aufs Ganze zum Liquid ToolTM<br />

Für einen optimalen Kühlschmierstoff<br />

braucht es oft mehr als ein Dutzend Inhaltsstoffe,<br />

darunter Öle, Emulgatoren<br />

und Additive. Damit der Kühlschmierstoff<br />

zum flüssigen Werkzeug wird, das die Effizienz<br />

des gesamten Produktionsprozesses<br />

42 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Komponenten & Zubehör<br />

optimiert, sind sowohl ausgeklügelte Formulierungen<br />

aus der Forschung als auch<br />

Fertigungskenntnisse der Zerspanungstechnologen<br />

nötig. Blaser Swisslube setzt<br />

schon seit langer Zeit auf die Zusammenarbeit<br />

dieser beiden Disziplinen. Marc<br />

Blaser: „Nur wenn unsere Chemie-Fachleute<br />

vor Ort den Kühlschmierstoff in<br />

einem Leistungstest erleben und auch die<br />

gewonnenen Daten der Fertigungstechnologen<br />

interpretieren können, kommen<br />

wir in der Kühlschmierstoffentwicklung in<br />

großen Schritten voran.“<br />

weitere Infos: www.blaser.com<br />

Automatisiert, modular, kundenorientiert<br />

Neue optische 3-D-Messmaschine verbindet neue High End-Komponenten mit zusätzlichem Bedienerkomfort<br />

Mit der ZEISS ScanBox Serie 5 präsentiert<br />

ZEISS Industrial Quality Solutions eine<br />

neue Modellreihe optischer 3-D-Messmaschinen.<br />

Attraktive Neuerungen wie ein<br />

optimiertes Robotermodul und ein Drehtisch<br />

mit einer Traglast von bis zu zwei Tonnen<br />

setzen das bewährte technologische<br />

Konzept der automatisierten ScanBox-Systeme<br />

von ZEISS fort.<br />

Komplexe Bauteile aus unterschiedlichen<br />

Materialien wie Kunststoff, Metall oder<br />

Guss werden in kürzester Zeit mit dem<br />

Highspeed-3-D-Sensor ATOS 5 inspiziert<br />

und digitalisiert. Bei jeder Messung erfasst<br />

der optische Sensor die gesamte Oberflächengeometrie<br />

sowie Lochbilder und<br />

Features des Bauteils. ZEISS ScanBox Serie<br />

5 liefert flächenhaft verteilte 3-D-Messkoordinaten,<br />

die gegen das CAD-Modell<br />

abgeglichen und für ein Reporting bereitgestellt<br />

werden können. Abweichungen<br />

wie Form/Lage-Tolerierungen werden<br />

in der Software GOM Inspect Pro visualisiert.<br />

Zusätzlich lassen sich Beschnitt oder<br />

Lochlagen abbilden. Die Programmierung<br />

und Steuerung der Messabläufe erfolgt<br />

über den virtuellen Messraum (VMR).<br />

Die ZEISS ScanBox Serie 5 wurde speziell<br />

für Serienmessungen im direkten Produktionsumfeld<br />

entwickelt. Das robuste Gehäuse-<br />

und Sensordesign sowie die Kompensation<br />

von Temperaturschwankungen<br />

ermöglichen den reibungslosen Betrieb<br />

auch in rauen Umgebungen wie Gießereien<br />

oder der Schmiedeindustrie. Mit drei<br />

Varianten bietet die Modellreihe ein hohes<br />

Maß an Flexibilität und passt sich den<br />

unterschiedlichen Anforderungen der Applikation<br />

an: Während sich ZEISS ScanBox<br />

5110 speziell für die Inspektion kleinerer<br />

Bauteile bis zu einem Meter wie z. B. Turbinenschaufeln<br />

eignet, ermöglicht das Modell<br />

5120 die automatisierte Qualitätskontrolle<br />

größerer Bauteile wie Interieurkomponenten<br />

bis zu zwei Metern. Mit ZEISS<br />

ScanBox 5130 können Anbauteile oder<br />

Werkzeuge mit einem Durchmesser von<br />

maximal drei Metern gemessen werden.<br />

ZEISS ScanBox Serie 5 für die automatisierte Inspektion komplexer Bauteile.<br />

Modulares Konzept passt sich wandelnden<br />

Kundenbedürfnissen an<br />

Nach einem Baukastenprinzip können die<br />

Modelle der neuen ZEISS ScanBox Serie 5<br />

unterschiedlich konfiguriert werden: Die<br />

Basiskomponenten Control-Tower, Drehtisch<br />

und Robotermodul sind baugleich.<br />

Das Messraum-Layout kann daher jederzeit<br />

unkompliziert erweitert werden. Zusätzlich<br />

kann der Zugang zu den Modellen<br />

5110 und 5120 wahlweise mit einer Tür<br />

oder einem Sicherheitslichtvorhang ausgestattet<br />

werden. Für eine optimale Zuwegung<br />

gerade für größere Prüfstücke wie<br />

Anbauteile von Karosserien wird das Modell<br />

5130 stets mit einem Sicherheitslichtvorhang<br />

geliefert. Die ZEISS ScanBox Modelle<br />

5120 und 5130 lassen sich zudem<br />

um ein Palettenwechselsystem ergänzen.<br />

Über Positionierstifte werden die Paletten<br />

schnell und reproduzierbar geladen, womit<br />

Anwender ihren Durchsatz erhöhen<br />

können.<br />

Ergonomisch optimierte Funktionen<br />

Der neue variable Schwenkarm der Bedienstation<br />

sorgt für mehr Komfort am Arbeitsplatz:<br />

Direkt in den Control-Tower integriert,<br />

erlaubt der Schwenkarm ein individuelles<br />

Anpassen der Tischhöhe, sodass<br />

die ZEISS ScanBox Serie 5 gleichermaßen<br />

im Sitzen oder Stehen bedient werden<br />

kann.<br />

Automatisierung für hohen Durchsatz:<br />

Steuerung mit GOM Inspect Pro und VMR<br />

ScanBox-Systeme zeichnen sich durch<br />

ein vollintegriertes Zusammenspiel aus<br />

Hard- und Software aus. Die Steuerungsund<br />

Messplanungssoftware GOM Inspect<br />

Pro ermöglicht zusammen mit dem virtuellen<br />

Messraum (VMR) die vollständig automatisierte<br />

Ausführung der Messabläufe.<br />

Nach Import der CAD-Daten und des zugehörigen<br />

Messplans berechnet die Software<br />

die notwendigen Sensorpositionen<br />

und Roboterpfade. Dank der Smart-Teach-<br />

Funktionalität werden Messpositionen im<br />

VMR automatisch aktualisiert, wenn das<br />

CAD oder einzelne Elemente sich ändern.<br />

Nach Abschluss der Inspektion werden in<br />

GOM Inspect Pro mögliche Abweichungen<br />

identifiziert und können in einem Report<br />

mit Bildern, Tabellen, Diagrammen, Texten<br />

und Grafiken dargestellt und direkt verschickt<br />

werden.<br />

weitere Infos: www.zeiss.de<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 43


Komponenten & Zubehör<br />

Mit Automatisierung und Digitalisierung zu maximaler<br />

Qualität und nachhaltigem Erfolg<br />

HAIMER, innovativer Global Player für<br />

Werkzeugmanagement rund um die Werkzeugmaschine,<br />

ist überzeugt, dass die Fertigungstechnik<br />

künftig von Automatisierung<br />

und Digitalisierung bestimmt wird.<br />

In der eigenen Fertigung hat diese Entwicklung<br />

Einzug gehalten und konsequenterweise<br />

hat sie sich auch im Produktprogramm<br />

niedergeschlagen: in i4.0-fähigen<br />

Geräten bis hin zur Roboterzelle HAIMER<br />

Automation Cube, die beliebig skalierbar<br />

ist und sich zum automatisierten Schrumpfen,<br />

Voreinstellen und Auswuchten eignet.<br />

Effiziente Zerspanung erfordert leistungsstarke<br />

Maschinen und Werkzeuge „sowie<br />

hochgenaue Werkzeugspanntechnik, die<br />

dafür sorgt, dass die Präzision von der Spindel<br />

bis zur Schneide übertragen wird“, sagt<br />

Andreas Haimer. Vom Geschäftsführer der<br />

Haimer GmbH, dem weltweit führenden<br />

Hersteller im Bereich der Werkzeugspanntechnik,<br />

darf man eine solche Aussage erwarten.<br />

Aber sie erfolgt nicht nur aus Marketinggründen<br />

– dahinter steckt langjährige<br />

Erfahrung. Schließlich begann HAIMER<br />

vor 45 Jahren als Zerspanungsdienstleister<br />

für die Luftfahrtindustrie und entwickelte<br />

schon bald aus Eigenbedarf hochgenaue<br />

Spannfutter.<br />

Langjährige Erfahrung kann HAIMER auch<br />

in der Automatisierung vorweisen. Schon<br />

vor mehr als 20 Jahren hat sich das bayerische<br />

Familienunternehmen entschlossen,<br />

erste Werkzeugmaschinen mit Roboterbe-<br />

und -entladung auszustatten. Seitdem<br />

ist die Automatisierung bei HAIMER weit<br />

fortgeschritten, wie ein Blick in die Fertigungshallen<br />

am Stammsitz in Igenhausen<br />

bzw. im nur fünf Kilometer entfernten<br />

Motzenhofen zeigt. Vor allem dieses seit<br />

2018 bestehende Produktionswerk wurde<br />

in den letzten Jahren Schritt für Schritt mit<br />

zahlreichen automatisierten Bearbeitungszentren<br />

ausgestattet.<br />

Automatisierung ist eine Notwendigkeit<br />

Andreas Haimer betont: „Wer wie wir auf<br />

hohe Fertigungstiefe komplett ‚made in<br />

Germany‘ setzt, kommt an einer weitreichenden<br />

Digitalisierung und Automatisierung<br />

nicht vorbei. Sonst könnten wir wirtschaftlich<br />

mit den weltweiten Marktbegleitern<br />

nicht mithalten.“ Im Werk Motzenhofen<br />

findet die Weichbearbeitung der Werkzeugaufnahmen<br />

sowie aller Präzisionsbauteile<br />

für Schrumpf- und Wuchtmaschinen<br />

samt Zubehör statt. Pro Tag können<br />

dort bis zu 4.000 rotierende Werkzeugaufnahmen<br />

gedreht und gefräst werden, bevor<br />

die Wärmebehandlung erfolgt und sie<br />

dann den µm-genauen Schliff im Headquarter<br />

in Igenhausen bekommen. Dort<br />

findet ebenfalls das finale Feinwuchten<br />

statt – in selbstentwickelten, vollautomatisierten<br />

Anlagen.<br />

Nicht jede Automatisierung ist komplex<br />

Zurück nach Motzenhofen: Dort betreibt<br />

HAIMER unter anderem eine vollautomatisierte<br />

Fertigungsinsel mit mehreren fünfachsigen<br />

DMG MORI MILLTAP 700-Maschinen.<br />

Diese Anfang 2019 installierten hochdynamischen<br />

Vertikal-Bearbeitungszentren<br />

eignen sich ideal für die erforderlichen<br />

Bohr- und Fräsarbeiten an kleinen Bauteilen<br />

wie zum Beispiel den BT30- oder SK30-<br />

Steilkegelaufnahmen. Manfred Mayr, der<br />

vor über 40 Jahren seine Ausbildung bei<br />

HAIMER absolvierte und heute als Werksund<br />

Produktionsleiter für rund 100 Werkzeugmaschinen<br />

verantwortlich ist, erklärt:<br />

„Wir nutzen hier eine einfache Plug&Play-<br />

Komplettlösung, die eine vollautomatische<br />

Be- und Entladung durch einen KUKA-<br />

Roboter einschließt. In drei Schubladen mit<br />

jeweils etwa 78 Plätzen sind Rohlinge und<br />

produzierte Bauteile abgelegt. Damit ist<br />

eine mannlose Produktion für mindestens<br />

acht und bis zu 20 Stunden sichergestellt.“<br />

Deutlich anspruchsvoller ist die Automatisierung<br />

von vier baugleichen Bearbeitungszentren<br />

DMG MORI NHX4000, die<br />

mit Palettenmagazinen ausgestattet sind,<br />

wie Manfred Mayr beschreibt: „Es stehen<br />

jeweils zwölf 400er-Paletten mit verschiedenen<br />

Bauteilen zur Abarbeitung bereit.<br />

Das macht uns sehr flexibel, auch hinsichtlich<br />

kleiner Losgrößen und kurzfristiger<br />

Änderungen im Produktionsablauf.“ In der<br />

Regel laufen die Maschinen hochproduktiv<br />

und störungsfrei im 3-Schicht-Betrieb, betreut<br />

von einem einzigen Mitarbeiter. Um<br />

die Maschinen möglichst autark bei einer<br />

großen Produktvielfalt zu betreiben, ließ<br />

HAIMER die Maschinen mit einem Werkzeugmagazin<br />

mit 183 Plätzen ausstatten.<br />

Als einen wesentlichen Erfolgsfaktor betrachtet<br />

Manfred Mayr, dass alle Werkzeuge<br />

für diese Maschinen mit einem<br />

RFID-Chip auf der Werkzeugaufnahme ausgestattet<br />

sind, der beim Einwechseln ins<br />

Grundvoraussetzung für eine funktionierende Automatisierung ist<br />

ein top organisierter Werkzeugraum, wie der bei HAIMER in Motzenhofen.<br />

Dort werden sämtliche Werkzeuge für alle Fräs- und Drehmaschinen<br />

zentral vorbereitet und verwaltet.<br />

Highlight im HAIMER-Produktionswerk Motzenhofen: vier automatisierte<br />

DMG MORI NHX 4000 4-Achs-Horizontalbearbeitungszentren,<br />

die hochproduktiv und störungsfrei im 3-Schicht-Betrieb laufen.<br />

44 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Komponenten & Zubehör<br />

Das gleichmäßige, schnell indexierende<br />

Ringtyp-Magazin der NHX 4000 umfasst<br />

drei Räder und zeichnet sich durch hohe Prozesssicherheit<br />

aus. Natürlich ist das Magazin<br />

gefüllt mit HAIMER-Werkzeugaufnahmen<br />

und -Werkzeugen.<br />

Magazin an einer eigenen Station eingelesen<br />

wird. Somit erhält die Steuerung die<br />

richtigen Werkzeugdaten aus der Voreinstellung<br />

auf digitalem Weg vom HAIMER<br />

Microset VIO linear-Voreinstellgerät. Eingabefehler<br />

oder Verwechslungen seien damit<br />

zu 100 Prozent ausgeschlossen.<br />

Digitaler Datenfluss zwischen Werkzeugraum<br />

und BAZ<br />

Wichtige Grundvoraussetzung für den<br />

wirtschaftlichen Betrieb der NHX- und aller<br />

anderen Werkzeugmaschinen ist – nach<br />

Meinung des Werkleiters – der perfekt<br />

funktionierende und organisierte Werkzeugraum:<br />

„Die dort enthaltene Technik ist<br />

in unserem Haus eine zentrale Kompetenz.<br />

Selbstverständlich setzen wir hier unsere<br />

eigenen Produkte ein, von den Schrumpf-,<br />

Wucht und Voreinstellmaschinen bis zu<br />

den Werkzeugaufnahmen und Werkzeugen.<br />

Sie ermöglichen eine durchgängige<br />

Digitalisierung bis hin zur Maschine, was<br />

ein wesentlicher Baustein für den automatisierten,<br />

wirtschaftlichen Fertigungsbetrieb<br />

ist.“<br />

Das heißt, im Werkzeugraum werden sämtliche<br />

Werkzeuge für alle Fräs- und Drehmaschinen<br />

zentral vorbereitet und verwaltet.<br />

Sie werden montiert, geschrumpft, vermessen,<br />

gewuchtet – und alle Daten digital<br />

erfasst. Das geschieht entweder auf<br />

den erwähnten RFID-Chips, über digitale<br />

Schnittstellen wie Postprozessor oder via<br />

QR-Code. Erst dann werden sie je nach<br />

Bedarf auf spezielle Werkzeugwagen gepackt,<br />

die dann die Maschinenbediener zu<br />

ihrer Maschine holen. Mehr Wege gibt es<br />

nicht. „Nur mit einer optimalen Werkzeugvoreinstellung<br />

laufen die Maschinen und<br />

nicht der Mitarbeiter“, so das Credo von<br />

Werksleiter Mayr.<br />

Das Werkzeug muss sich ins digitale<br />

Produktionsumfeld einpassen<br />

Die Digitalisierung der Produktionsprozesse<br />

stellt nicht nur für HAIMER, sondern<br />

für jedes Unternehmen einen Erfolgsfaktor<br />

dar. „Da das Werkzeug mit seinen spezifischen<br />

Daten in der zerspanenden Bearbeitung<br />

ein wesentlicher Bestandteil<br />

der Prozesskette ist, muss es sich ins digitale<br />

Produktionsumfeld einpassen“, erklärt<br />

Andreas Haimer. Dazu gehört, dass alle digitalen<br />

Möglichkeiten konsequent implementiert<br />

werden – vom Werkzeug an sich,<br />

der Werkzeugaufnahme inklusive dem<br />

Spannvorgang, dem Wuchten bis hin zur<br />

Werkzeugvoreinstellung und dem Einsatz<br />

auf der Maschine.<br />

Gerade bei Neuinvestitionen sollten die<br />

Anwender darauf achten, dass jedes Element<br />

im Werkzeugumfeld Industrie 4.0-fähig<br />

ist und sich in den digitalen Workflow<br />

eingliedern lässt, rät Andreas Haimer: „Unsere<br />

Produkte sind komplett für die digitale<br />

Produktion vorbereitet. Wir haben sogar<br />

eine eigene Tool Management Software<br />

entwickelt, den HAIMER Data Analyzer<br />

und Controller (DAC), der den Austausch<br />

von Soll- und Ist-Werten sowie anderer<br />

Werkzeugdaten zwischen den einzelnen<br />

Stationen im Werkzeugraum und<br />

dem Unternehmensnetzwerk herstellt und<br />

managt. Dabei sind unsere Geräte aus der<br />

Industrie 4.0-Serie durch moderne digitale<br />

Features und Schnittstellen automatisierbar.<br />

Sie sind außerdem so robust ausgeführt<br />

und auf Langlebigkeit ausgelegt,<br />

dass sie höchste Prozesssicherheit gewährleisten<br />

– ein entscheidender Faktor für eine<br />

erfolgreiche Automatisierung.“<br />

HAIMER unterstützt mit seinen Produkten<br />

vielfältige Automatisierungsmodelle. Das<br />

Angebot beginnt bei einzelnen Geräten,<br />

die mehrere Arbeitsschritte kombinieren,<br />

wie zum Beispiel das Voreinstellgerät<br />

HAIMER Microset VIO linear toolshrink. Es<br />

ist in der Lage, Werkzeuge μm-genau auf<br />

Länge zu schrumpfen und zugleich die<br />

Werkzeugvermessung zu übernehmen.<br />

Ideal ist dies unter anderem für Schwesterwerkzeuge,<br />

die stets auf das gleiche Maß<br />

eingeschrumpft werden müssen. Ihr Einsatz<br />

in der Serienfertigung oder bei Mehrspindler-Maschinen<br />

verspricht, die Prozesssicherheit<br />

zu erhöhen und Rüstzeiten zu<br />

minimieren.<br />

Eine Roboterzelle zum Schrumpfen,<br />

Voreinstellen und Auswuchten<br />

Erst im letzten Jahr auf der EMO Milano<br />

präsentierte HAIMER eine deutlich weiterreichende<br />

Lösung: den HAIMER Shrink<br />

Automation Cube. Diese automatisierte<br />

Schrumpfstation enthält einen Cobot, der<br />

das Ein- und Ausschrumpfen von Werkzeugen<br />

mit hoher Längenwiederholgenauigkeit<br />

unterstützt. Die Zelle ist nach Kundenwunsch<br />

skalierbar. Das heißt, der Cube wird<br />

vom HAIMER DAC Tool Management gesteuert<br />

und es lassen sich die HAIMER-Voreinstell-<br />

und Auswuchttechnik in den Automation<br />

Cube einbinden. Zur Verfügung stehen<br />

außerdem ein Scanner zum Auslesen<br />

eindeutiger Werkzeugkombinationen und<br />

ein in der Länge variables Förderband.<br />

Mit einer solchen Ausstattung lässt sich<br />

beispielsweise folgender Ablauf realisieren:<br />

Der Anwender legt ein verschlissenes<br />

Komplettwerkzeug (bestehend aus Werkzeughalter<br />

und Werkzeug) auf das Förderband<br />

und stellt ein neues Werkzeug bereit.<br />

Der Cobot holt das Komplettwerkzeugs ab<br />

und identifiziert es über eindeutigen Data-<br />

Matrix Code (optional RFID). Dann holt er<br />

sich das neue Werkzeug und misst dessen<br />

Werkzeugspitze. Währenddessen fährt die<br />

Spule auf das verschlissene Komplettwerkzeug,<br />

schrumpft das alte Werkzeug aus<br />

und anschließend das neue auf die hinterlegte<br />

Auskraglänge ein. Nach der Luftkühlung<br />

des neuen Komplettwerkzeugs steht<br />

es für den Einsatz bereit. Das alte Werkzeug<br />

wird entsorgt.<br />

Andreas Haimer ist überzeugt: „Diese Automatisierungslösung<br />

ist geeignet für Unternehmen,<br />

die täglich sehr viele Schrumpfvorgänge<br />

durchführen.“ Insbesondere<br />

wenn im Unternehmen nur geringe Automatisierungsexpertise<br />

vorhanden ist, bietet<br />

sich eine solche Komplettlösung aus einer<br />

Hand an. Andreas Haimer weist ergänzend<br />

darauf hin, dass sich die HAIMER-Komponenten<br />

in nahezu jede vorhandene Automatisierungsumgebung<br />

integrieren lassen:<br />

„Wir sind auch gerne Partner bei größeren<br />

Automatisierungsvorhaben.“<br />

weitere Infos: www.haimer.com<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 45


Komponenten & Zubehör<br />

Gut positioniert auf der SPS<br />

Benutzerfreundliche Bewegungssteuerung Automation1<br />

Auf der SPS, die vom 8. bis 10. November<br />

in Nürnberg stattfand, war Aerotech<br />

als Spezialist für Motion-Control- und Positionierlösungen<br />

mit von der Partie. Gezeigt<br />

wurde das neue Release 2.3 der Motion-<br />

Control-Plattform Automation1 und mehrere<br />

Linearmotortische der PRO-Serie – live<br />

in Aktion mit Automation1 gesteuert.<br />

SPS <strong>2022</strong>: Aerotech stellte seine Industrietische der PRO-Serie mit direkt angetriebenem<br />

Linearmotor vor.<br />

Wie sich Positioniersysteme samt peripherer<br />

Komponenten mit nur einer Bewegungssteuerungsplattform<br />

bedienerfreundlich<br />

steuern lassen, davon konnten<br />

sich Fachbesucher am Aerotech-Messestand<br />

selbst ein Bild machen. Die Automation1-Suite<br />

ersetzt die bisherigen Steuerungsplattformen<br />

(A3200, Ensemble und<br />

Soloist) mit neuen und leistungsfähigeren<br />

Funktionen in einer einfach zu erlernenden<br />

und intuitiven Architektur. „Unser aktuelles<br />

Release 2.3 wartet mit diversen neuen Features<br />

auf wie etwa einem »Machine Apps<br />

HMI-Entwicklungstool«. Mit diesem vollständig<br />

anpassbaren Tool haben wir die<br />

bisherige CNC-Benutzeroberfläche ersetzt<br />

und auf diese Weise die Benutzerschnittstellen<br />

für Antriebssysteme revolutioniert“,<br />

weiß Nobert Ludwig, Geschäftsführer der<br />

Aerotech GmbH bereits aus diversen Testund<br />

Live-Installationen.<br />

Darüber hinaus hat die Version 2.3 von Automation1<br />

die Beta-Phase erfolgreich verlassen<br />

und ist nun offiziell EtherCAT-kompatibel,<br />

was die Anbindung an SPS-basierte<br />

Systeme ermöglicht und damit die Möglichkeiten<br />

für hochpräzise Bewegungsprozesse<br />

erweitert, wenn diese in ein konventionelles<br />

System mit geringerer Präzision<br />

eingebettet sind. Derzeit noch in der Beta-<br />

Phase, aber bereits Teil der neuen Version<br />

sind die Touchscreen-Funktionen zur Unterstützung<br />

von MachineApps sowie eine<br />

Python-API-Konfigurationsschnittstelle.<br />

Automation1 bietet außerdem eine verbesserte<br />

Datenvisualisierung und Benutzerfreundlichkeit<br />

des Programmiermoduls.<br />

Die Befehlswarteschlange (Q-Modus in<br />

A3200) und die Positions-/Drehzahl-/Drehmomentsteuerung<br />

über Analogeingänge<br />

wurden ebenfalls hinzugefügt und optimiert.<br />

„Mit Automation1 2.3 bieten wir den Anwendern<br />

unserer Positioniersysteme eine<br />

komplette Maschinensteuerung für sämtliche<br />

Komponenten und gehen damit<br />

deutlich weiter als herkömmliche Bewegungssteuerungen“,<br />

so der Aerotech-Geschäftsführer.<br />

Linearmotortische in Aktion<br />

Mehrere PRO-LM-Lineartische, die von Automation1<br />

gesteuert werden, waren ebenfalls<br />

am Aerotech-Messestand zu sehen.<br />

Die Tische der Aerotech PRO-Serie sind<br />

wahlweise mit Direktantrieb durch einen<br />

Linearmotor oder mit einer Kugelumlaufspindel<br />

erhältlich. „Anhand des Aufbaus<br />

können wir unser umfangreiches<br />

Know-how bei der Konstruktion dieser Lineartische<br />

einschließlich des Kabelmanagements<br />

demonstrieren“, erklärt Norbert<br />

Ludwig. „Die Tische sind in der Lage,<br />

hohe Geschwindigkeiten mit einer hervorragenden<br />

Geschwindigkeitsregulierung zu<br />

verfahren. Aber nicht nur die Geschwindigkeit<br />

und Positionierleistung sind charakteristisch,<br />

sondern auch die Robustheit.“<br />

Die abgedichteten mechanischen Lager<br />

machen die PRO-LM-Lineartische zudem<br />

unempfindlich gegen jede Art von Verschmutzung;<br />

sie sind mit einem reibungsarmen<br />

Dichtungssystem ausgestattet, das<br />

den Wartungsaufwand im industriellen<br />

Einsatz nachhaltig reduziert.<br />

weitere Infos: de.aerotech.com<br />

Benutzerfreundliche Steuerungsplattform: Automation1 vereint Benutzerfreundlichkeit und<br />

Hightech-Funktionen in einer Bewegungssteuerungsplattform.<br />

46 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


AMB<br />

AMB <strong>2022</strong> glänzt mit Innovationen<br />

Präzisionswerkzeughersteller von Besucheranzahl und Qualität der Gespräche beeindruckt.<br />

„Die AMB beweist gerade in schwierigen<br />

Zeiten wieder, dass sie das richtige<br />

Angebot für Aussteller und Besucher ist“,<br />

sagte Markus Heseding, Geschäftsführer<br />

des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im<br />

VDMA zum Abschluss der AMB in Stuttgart<br />

und fügte hinzu: „Unsere Mitglieder sind<br />

mit der AMB <strong>2022</strong> sehr zufrieden.“<br />

Die Aussteller aus der Präzisionswerkzeug-<br />

Industrie zündeten – auch auf dem VDMA<br />

Technologieforum – ein Feuerwerk an technischen<br />

Innovationen für die Metallbearbeitung<br />

von morgen. Nicht nur die Anzahl, sondern<br />

auch die Qualität der Gespräche auf den<br />

Ständen war wieder sehr hoch. „Die Mehrzahl<br />

der Fachbesucher kamen mit konkreten<br />

Fragestellungen auf die AMB“, so Heseding.<br />

Die gute Stimmung auf der AMB und die<br />

derzeit noch gute Auslastung der Unternehmen<br />

darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass sich die gesamte Industrie<br />

existenzbedrohenden Szenarien gegenübersieht,<br />

gerade im Hinblick auf Inflation<br />

und Energiepreise. Heseding: „Der Erfolg<br />

der AMB zeigt den hohen Stellenwert<br />

der industriellen Produktion für die Wirtschaft<br />

in Deutschland.“<br />

Die nächste AMB findet vom 10. bis<br />

14. September 2024 statt. Der VDMA Präzisionswerkzeuge<br />

engagiert sich als ideeller<br />

Träger der AMB.<br />

weitere Infos: www.vdma.org<br />

Universell prozesssicher entgraten<br />

HB microtec, Hersteller hochwertiger<br />

Bohr- und Fräswerkzeuge für exotische<br />

Werkstoffe, zeigte zur Messe AMB <strong>2022</strong> ein<br />

umfassendes Programm für Entgratwerkzeuge<br />

zum maschinellen Entgraten.<br />

Insbesondere in der Medizintechnik müssen<br />

Grate unbedingt zuverlässig entfernt<br />

werden. Um prozesssicher zu arbeiten, bevorzugen<br />

Fertigungsbetriebe inzwischen<br />

ein maschinelles Entgraten. Dazu sagt<br />

Robert Bede, der Geschäftsführer der HB<br />

microtec in Tuttlingen: „Maschinell zu<br />

Vorteil der Kugelform: Die Fräser der Ausführung<br />

Lollipop® können problemlos auch<br />

Nuten und Durchbrüche rückseitig entgraten.<br />

entgraten gewährleistet, dass unabhängig<br />

von der Sorgfalt und dem Geschick<br />

des Personals Grate durchgängig entfernt<br />

und Kanten auf eine definierte Kontur bearbeitet<br />

werden. Das erfordert allerdings<br />

speziell abgestimmte Fräswerkzeuge.<br />

Mit unseren Werkzeugen der Reihen<br />

ACTIONMILL® Chamfer und TARGETMILL®<br />

Chamfer steht ein umfassendes Programm<br />

zur Verfügung. Darin finden Fertigungsbetriebe<br />

für jegliche Konturen, Geometrien<br />

und Werkstoffe die jeweils exakt passenden<br />

Entgratwerkzeuge.“<br />

Die standardisierten Entgratwerkzeuge<br />

von 0,1 bis 10 mm Durchmesser und zwei<br />

bis sechs Schneiden sind dazu konzipiert,<br />

zu fasen, zu entgraten und zu gravieren.<br />

Varianten mit 30°, 45° und 60° Stirnwinkel,<br />

mit Radien (Viertelkreisfräser) und mit Sonderformen<br />

der Schneiden zum Entgraten<br />

vor- und rückwärts stehen zur Verfügung.<br />

Insbesondere die Werkzeuge der Ausführung<br />

Lollipop® erübrigen eine Vielzahl an<br />

Sonderwerkzeugen. Auf einer Kugel befinden<br />

sich drei Schneiden auf 305° am Umfang.<br />

So kann das Fräswerkzeug an nahezu<br />

allen Konturen flexibel auch rückwärts entgraten.<br />

Das vereinfacht und beschleunigt,<br />

um beispielsweise Bohrungen und Nuten<br />

in chirurgischen Platten zuverlässig zu entgraten.<br />

Dank ihrer Ausführung aus Feinstkorn-Hartmetall<br />

mit sehr dünnen, glatten,<br />

wärmebeständigen und bis zu 7.000 HV<br />

harten Beschichtungen sowie scharfen<br />

Schneiden eignen sich die Entgratwerkzeuge<br />

von HB microtec auch für schwierig<br />

zu bearbeitende Werkstoffe, zum Beispiel<br />

korrosionsbeständige, zähharte<br />

Chrom- und Nickelstähle, Kobalt-Chromund<br />

Titanlegierungen, Gusseisen, Buntmetalle<br />

und in der Medizintechnik häufig genutzte,<br />

hoch abriebfeste Kunststoffe (PEEK,<br />

PMMA). Die Entgratwerkzeuge können bei<br />

hohen Vorschubgeschwindigkeiten arbeiten.<br />

In Verbindung mit langen Standzeiten<br />

sind sie äußerst wirtschaftlich. Um einfach<br />

und schnell geeignete Fräswege zum Entgraten<br />

programmieren zu können, unterstützen<br />

die Spezialisten des Tuttlinger<br />

Werkzeugherstellers Anwender mit geeigneten<br />

Strategien in der CAD/CAM-Software<br />

SolidCAM.<br />

Auf Anfrage konstruiert der Tuttlinger<br />

Werkzeugspezialist auch individuell optimierte<br />

Entgratwerkzeuge. So passt er beispielsweise<br />

die Durchmesser, die Längen,<br />

die Formen, die Anzahl der Schneiden und<br />

die Beschichtungen spezifisch an die zu<br />

entgratenden Werkstückkonturen beziehungsweise<br />

Werkstoffe an.<br />

weitere Infos: www.hb-microtec.de<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 47


AMB<br />

Nut gut gekühlt bis 250 mm<br />

Nuten, Schlitzen, Abstechen – wer in diesen<br />

Disziplinen patzt, hat unter Umständen<br />

den gesamten Zerspanprozess und<br />

ein unbrauchbares Werkstück auf dem Gewissen.<br />

Leistungsfähige Scheibenfräser<br />

aus der neuen Serie MaxiMill – Slot-SX von<br />

CERATIZIT bringen dank Innenkühlung<br />

höchste Prozesssicherheit und optimale<br />

Leistung – sogar bis 250 mm Durchmesser.<br />

Die Wendeplattenfräswerkzeuge aus der<br />

MaxiMill-Serie von CERATIZIT haben aufgrund<br />

ihrer hohen Qualitätsstandards und<br />

breiten Einsatzgebiete ihren festen Platz<br />

auf dem Zerspanermarkt. „Gefehlt hat uns<br />

allerdings noch ein Programm zum Nutenfräsen,<br />

mit dem unsere Kunden Nuten und<br />

Schlitze bearbeiten bzw. Abstechvorgänge<br />

prozesssicher durchführen können. Herausgekommen<br />

ist unser MaxiMill – Slot-<br />

SX, das auf bestehende Stechplatten aus<br />

dem SX-System zurückgreift und somit unser<br />

Portfolio mit stichfesten Lösungen erweitert“,<br />

erläutert Robert Frei, Produktmanager<br />

bei CERATIZIT.<br />

Große Auswahl an Schneidplatten<br />

Die Materialauswahl, die Zerspaner tagtäglich<br />

auf die Maschinen bekommen, ist meist<br />

breit gestreut. Entsprechend groß muss das<br />

Spektrum der verwendeten Werkzeuge<br />

sein. Dazu Robert Frei: „Da wir bei MaxiMill –<br />

Slot-SX auf die Schneidplattenauswahl unseres<br />

bewährten Stechsystems zurückgreifen,<br />

decken wir nahezu die gesamte Palette<br />

an Möglichkeiten bei ISO P/M/K/N/S ab.<br />

Da bleiben auch für High-Performance-Anwendungen<br />

keine Wünsche offen!“<br />

Beim vielfältigen Werkzeugträgerspektrum<br />

haben CERATIZIT-Kunden die Wahl<br />

zwischen den gängigsten DIN-Anbindungen,<br />

per Gewinde oder via Aufsteckfräsdorn.<br />

So finden die Werkzeuge bei<br />

sämtlichen Bearbeitungszentren, Fräs- und<br />

Drehmaschinen Anschluss.<br />

Kühlmittelzufuhr bis 250 mm Durchmesser<br />

Spankontrolle ist das A und O beim Nutenfräsen,<br />

nicht zuletzt bei schmalen und tiefen<br />

Nuten. „Klar funktioniert das auch ohne<br />

Kühlschmierstoff, doch die Option mit innenliegenden<br />

Kühlkanälen (IKK) hat erhebliche<br />

Vorteile“, weiß Robert Frei. „Denn das,<br />

was zeitaufwändig oder sogar schädlich für<br />

den Zerspanungsprozess ist – Späne händisch<br />

aus den Nuten entfernen oder gar<br />

Späneklemmer und Materialanhaftungen<br />

mit schlimmen Folgen für das Werkstück –<br />

entfällt mit einer effektiven KSS-Zufuhr.<br />

Und da sich solche Nachteile bei tiefen Nuten<br />

oftmals verschlimmern, bieten wir IKK<br />

bis hin zu 250 mm Durchmesser an!“ Gleichzeitig<br />

verbessern sich Oberflächenqualitäten<br />

und Wärmeregulierung, was eine sichere<br />

Bearbeitung gewährleistet. Willkommener<br />

Nebeneffekt: Der Betrieb mit Kühlschmiermittel<br />

erhöht die Lebensdauer der<br />

Werkzeuge signifikant.<br />

Plattenwechsel auf die sichere Tour<br />

Da neben der Performance eines Systems<br />

auch das unkomplizierte Handling den Zerspaneralltag<br />

erleichtert, setzt MaxiMill –<br />

Slot-SX auf den patentierten SX-Spannschlüssel<br />

beim Plattenwechsel. Dieser<br />

Mit MaxiMill – Slot-SX erweitert CERATIZIT<br />

sein Portfolio um eine neue Nutenfräser-Serie.<br />

Montageschlüssel gewährleistet dank seines<br />

Kniehebels schnelle Wechselvorgänge<br />

und stets die korrekte Spannkraft. „Da wird<br />

nichts unnötig gequetscht, überdehnt oder<br />

im schlimmsten Falle verformt: Unsere bedienerfreundliche<br />

Lösung reduziert den<br />

Verschleiß am Plattensitz und hält die Wendeschneidplattenposition<br />

immer stabil und<br />

präzise – für exzellente Nutqualität und Bearbeitungssicherheit“,<br />

ergänzt Robert Frei.<br />

Das MaxiMill – Slot-SX-System ist seit September<br />

<strong>2022</strong> ab Lager erhältlich.<br />

weitere Infos: www.ceratizit.com<br />

Spanvolumen erhöhen<br />

BIG DAISHOWA hat sein Angebot an<br />

Werkzeugaufnahmen für Planfräser mit<br />

der Smart Damper-Funktion erweitert. Zu<br />

den Neuzugängen gehört der SDF57-FM-<br />

H27DP-76-180 mit einem Außendurchmesser<br />

von 76 mm. Im Vergleich zu anderen<br />

Modellen mit Durchmessern von 47 mm<br />

und 60 mm bietet der neue Werkzeughalter<br />

eine verbesserte Schnittleistung und<br />

erreicht mit demselben Werkzeug und derselben<br />

Maschine massiv mehr Spanvolumen.<br />

Der Smart Damper befindet sich sehr nah<br />

an der Schneide, sprich der Vibrationsquelle,<br />

die Schwingungsdämpfung am Werkzeug<br />

wird so erheblich verbessert und Vibrationen<br />

minimiert. So lassen sich spürbar<br />

bessere Oberflächengüten und höhere<br />

Zerspanungsraten erreichen.<br />

Der neue Werkzeughalter soll vor allem<br />

da zum Einsatz kommen, wo große Reichweiten<br />

üblich sind und die Schwingungsdämpfung<br />

von entscheidender Bedeutung<br />

ist. Dazu gehören Hersteller von Baumaschinen,<br />

Windkraftanlagen, Luft- und<br />

Raumfahrt sowie die Öl- und Gasindustrie.<br />

Um die wachsenden Kundenwünsche erfüllen<br />

zu können, hat BIG DAISHOWA sein<br />

Smart Damper-Portfolio um mehrere Längen<br />

erweitert. Sonderbestellungen für individuelle<br />

Längen sind ebenfalls möglich.<br />

Den neuen Smart Damper-Werkzeughalter<br />

gibt es für die Schafttypen BBT50, BDV50<br />

und HSK-A100. Erhältlich sind sie ab sofort.<br />

weitere Infos: www.big-daishowa.de<br />

48 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


AMB<br />

Für hochgenaue Ansprüche im Formenbau<br />

Der Formenbau nimmt eine Schlüsselrolle<br />

in vielen Branchen ein. Doch die Anforderungen,<br />

die Formenbauer an Zerspanungswerkzeuge<br />

stellen, sind hoch – schließlich<br />

sind diese hauptverantwortlich für die Produktqualität.<br />

Deshalb präsentierte Gühring<br />

auf der AMB <strong>2022</strong> ein neues Fräserprogramm<br />

für hochgenaue Anforderungen<br />

beim Schlichten. Die Kombination aus neuer<br />

Geometrie, angepasstem Schichtsystem<br />

und ultrahartem Substrat macht die Hochgenauigkeitsfräser<br />

so erfolgreich beim Einsatz<br />

in gehärtetem Werkzeugstahl.<br />

Höchste Winkel- und Passgenauigkeiten<br />

Egal ob Kunststoff, Metall, Glas oder Schokolade<br />

– erst durch Formen werden Rohstoffe<br />

zu Produkten. Und weil diese Formen<br />

die Oberflächen der späteren Bauteile<br />

abbilden, ist hier höchste Präzision gefragt:<br />

Nur in einer perfekt gefertigten Form kann<br />

ein Endprodukt produziert werden, dessen<br />

Toleranzen und Oberflächen auch ohne<br />

Nacharbeit die geforderte Güte aufweisen.<br />

Für eine perfekte Teilequalität sind Formenbauer<br />

deshalb auf Werkzeuge angewiesen,<br />

die Prozesssicherheit, Präzision und Wiederholgenauigkeit<br />

garantieren. Genau diesen<br />

Ansprüchen wird der schwäbische Werkzeughersteller<br />

Gühring gerecht – mit einem<br />

neuen Programm an Hochgenauigkeitsfräsern:<br />

Die μ-genauen VHM-Fräser verfügen<br />

über eine stabile Kerngeometrie und<br />

ein optimiertes Nutprofil. Beides reduziert<br />

die Abdrängung beim Fräsen und sorgt für<br />

Stabilität, was sich in einer sehr hohen Konturgenauigkeit<br />

widerspiegelt. Somit eignen<br />

sich die Werkzeuge zum Schlichten hochgenauer<br />

Passungen und Führungen mit<br />

exakter Winkelgenauigkeit.<br />

Der Fokus in der Werkzeugentwicklung<br />

lag zudem auf einer sicheren Spanabfuhr<br />

während des Fräsprozesses als Grundvoraussetzung<br />

für gute Oberflächen. Deshalb<br />

wurden die Baumaße und Halsübergangs-<br />

Geometrien der neuen Fräser für den Einsatz<br />

in tiefen und engen Konturen optimiert.<br />

Außerdem bestehen alle Mikro-Fräser<br />

im neuen Programm aus Revolver-Rohlingen<br />

mit GühroJet-Peripheriekühlung.<br />

Bei dieser innovativen Technologie zur Innenkühlung<br />

werden die Späne durch Luft,<br />

Minimalmengenschmierung (MQL) oder<br />

Kühlschmierstoff direkt und sicher aus der<br />

Bearbeitungszone entfernt.<br />

Härteres Substrat, extrem glatte Schicht<br />

Weil im Werkzeug- und Formenbau hochfeste<br />

und gehärtete Stähle zerspant werden,<br />

hat Gühring im Fall der neuen Hochgenauigkeitsfräser<br />

sein Hartmetall-Substrat auf diese<br />

Werkstoffe angepasst: Der Schneidstoff<br />

ist nun rund 200 HV härter und feinkörniger.<br />

Dieses ultraharte VHM-Substrat garantiert<br />

eine sehr gute Kantenstabilität und damit<br />

prozesssichere Standzeiten in der Hartbearbeitung.<br />

Die Präzisionsrohlinge verfügen außerdem<br />

über optimierte Schafttoleranzen im<br />

Bereich h5 und sind µ-genau in Durchmesser,<br />

Rundlauf und Rundheit. Die Radiustoleranzen<br />

liegen sogar im Bereich von +- 5 µm.<br />

Auch das Schichtsystem wurde speziell für<br />

den Formenbau angepasst: Durch eine Perrox-Beschichtung,<br />

die im HiPiMS-Verfahren<br />

hergestellt wird, sind die Werkzeugoberflächen<br />

extrem glatt und der Verschleißwiderstand<br />

somit sehr hoch. Dank dieser Kombination<br />

aus Hartmetall, Beschichtung und Geometrie<br />

versprechen die neuen Hochgenauigkeitsfräser<br />

eine signifikante Performance-<br />

Steigerung – sowohl in weichen als auch härteren<br />

Werkstoffen bis 65 HRC und selbst in<br />

hochlegierten oder pulvermetallurgisch hergestellten<br />

Werkzeugstählen.<br />

Jede Fräsanwendung abgedeckt<br />

Mit seinem neuen Werkzeugprogramm<br />

G-Mold µ kann Gühring ab sofort jede Fräsbearbeitung<br />

im Formenbau abdecken.<br />

So eignen sich der VHM-Vollradiusfräser<br />

„G-Mold µ65 B“ und der hochpräzise Torusfräser<br />

„G-Mold µ65 T“ perfekt zum Kopierfräsen<br />

und Schlichten von Formen und<br />

Formeinsätzen aus gehärtetem Stahl bis<br />

65 HRC. Höchste Winkelgenauigkeit und exakte<br />

Passungen beim Schlichten von Führungen<br />

und Taschen in Formplatten ermöglichen<br />

die zylindrischen Hochgenauigkeits-<br />

Schlichtfräser „G-Mold µ65 F“ für gehärtete<br />

Werkstücke und „G-Mold µ48 F“ für weiche<br />

Werkstücke.<br />

Hohen Ansprüchen im Mikrobereich wird<br />

der neue, μ-genaue Mikrofräser „MikroMill<br />

µ55 U“ gerecht: Durch engste Toleranzen<br />

und einen präzisen Rundlauf lassen sich<br />

damit Oberflächen von sehr hoher Qualität<br />

erreichen. Ein FEM-optimierter Radius-<br />

Winkelübergang sorgt zudem für höchste<br />

Radialsteifigkeit und eine geringe Abdrängung<br />

beim Mikrofräsen. Die innovative<br />

GühroJet-Innenkühlung erhöht die Standzeit<br />

des Werkzeugs und sorgt für Prozesssicherheit.<br />

Mit über 350 verschiedenen Abmessungen,<br />

einer großen Auswahl an Voll- und<br />

Eckradien sowie Eckfasen und unterschiedlichen<br />

Ausführungen für harte und weiche<br />

Werkstoffe bietet das neue Programm einen<br />

hohen Grad an Flexibilität.<br />

weitere Infos: www.guehring.com<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 49


AMB<br />

Prozesssicherer Dauerläufer in rostfreien Stählen und<br />

Duplex<br />

Die Hoffmann Group bringt mit dem<br />

GARANT Master INOX VHM-Schaftfräser<br />

TPC einen neuen Spezialisten für die Bearbeitung<br />

von rostfreien Stählen und Duplex<br />

auf den Markt. Der Hochleistungsfräser<br />

zeigt sich selbst bei der Bearbeitung<br />

von Innenkonturen überaus leistungsstark<br />

und verhält sich in automatisierten<br />

Umgebungen extrem prozesssicher.<br />

Gleichzeitig erzielt er gegenüber vergleichbaren<br />

Werkzeugen ein Vielfaches<br />

an Zerspanvolumen bei besonders langen<br />

Standzeiten. Diese Eigenschaften machen<br />

den neuen GARANT Master INOX TPC zu<br />

einem prozesssicheren Dauerläufer. Der<br />

Fräser lässt sich mehrfach wiederaufbereiten<br />

und ermöglicht somit einen besonders<br />

wirtschaftlichen und nachhaltigen<br />

Werkzeugeinsatz.<br />

Der VHM-Schaftfräser GARANT Master INOX TPC bietet sogar bei der Hochleistungszerspanung<br />

von Duplex Prozesssicherheit und hohe Zerspanvolumen bei langen Standzeiten.<br />

Beim Trochoidalfräsen (TPC) bewegt sich<br />

das Werkzeug in kleinen elliptischen Kreisen<br />

vorwärts. Dadurch kann mit höherer<br />

Schnittgeschwindigkeit bei voller Schnitttiefe<br />

gefräst werden. Es werden geringere<br />

Schnittkräfte erzeugt und das Werkzeug<br />

gleichmäßig beansprucht – das verlangsamt<br />

den Verschleiß. Die Standzeiten<br />

von TPC-Fräsern liegen deshalb teilweise<br />

um das Zehnfache höher als bei konventionellen<br />

Werkzeugen. Der neue GARANT<br />

Master INOX TPC kombiniert diese Vorteile<br />

mit einem optimierten Feinstkorn-Hartmetallsubstrat,<br />

das ihn selbst bei der Hochleistungszerspanung<br />

von Duplex extrem<br />

biegebruchfest und langlebig macht. Mit<br />

seiner optimierten Spanteileranzahl und<br />

-positionierung produziert er kurze Späne<br />

und weist ein Minimum an potenziellen<br />

Verschleißstellen auf, während die vergrößerten<br />

Spanräume genügend Platz für einen<br />

sicheren Spanabfluss bieten. Dank<br />

eines verringerten Spiralwinkels werden<br />

zusätzlich die Auszugskräfte und damit<br />

auch die Belastung von Werkzeugaufnahme<br />

sowie der Maschinenspindel reduziert,<br />

was die Prozesssicherheit weiter erhöht.<br />

Ein Plus an Stabilität bei hohen Auskragungen<br />

(4xD- und 5xD-Versionen) wird<br />

durch einen optimierten Kernverlauf erreicht.<br />

Voraussetzung für den Einsatz des neuen<br />

GARANT Master INOX VHM-Schaftfräser<br />

TPC sind eine leistungsfähige CAM-Software<br />

und eine moderne Maschinensteuerung,<br />

da die Fräsbahn ständig neu berechnet<br />

wird.<br />

weitere Infos: www.hoffmann-group.com<br />

Schlichten mit Highspeed<br />

Für die Schlichtbearbeitung von NE-Metallen<br />

und Kunststoffen mit abrasiven Füllstoffen<br />

hat die Paul Horn GmbH das neue<br />

Frässystem DTM 1710 entwickelt. Durch die<br />

hohen realisierbaren Vorschubgeschwindigkeiten<br />

ermöglicht das Werkzeugsystem<br />

ein großes Maß an Produktivität<br />

und Wirtschaftlichkeit. Die präzisionsgelaserten<br />

PKD-Schneideinsätze erzeugen im<br />

Die präzisionsgelaserten PKD-Schneideinsätze im neuen<br />

PKD Vielzahnfräser von Horn erzeugen im Schlichtprozess<br />

sehr hohe Oberflächengüten.<br />

Schlichtprozess sehr hohe Oberflächengüten.<br />

Die Qualität der PKD-Schneidkante,<br />

das hochqualitative PKD-Substrat sowie<br />

der µ-genau eingestellte Planlauf stellt dies<br />

sicher.<br />

Die auf Kassetten gelöteten PKD-Schneiden<br />

lassen sich über Stellschrauben am<br />

Werkzeugträger axial einstellen. Für den<br />

Einsatz bei hohen Drehzahlen<br />

sind die Schneidkassetten<br />

gegen die auftretende<br />

Fliehkraft gesichert.<br />

Die Einstellung des<br />

Planlaufs übernehmen die<br />

Horn-Techniker vor der<br />

Auslieferung des Werkzeugs.<br />

Im Vergleich zu anderen<br />

Werkzeugen dieses Typs<br />

auf dem Markt bietet das<br />

Frässystem von Horn eine<br />

höhere Schneidenzahl je<br />

Durchmesser. Der Fräskörper<br />

aus einer Aluminiumlegierung sorgt<br />

für ein spindelschonendes geringes Gewicht.<br />

Als Langzeitschutz gegen den abrasiven<br />

Angriff der Späne ist der Fräskörper<br />

speziell oberflächenbehandelt. Für das Erreichen<br />

von hohen Oberflächengüten und<br />

den Einsatz im oberen Drehzahlbereich<br />

muss das Werkzeug mit der Werkzeugaufnahme<br />

feingewuchtet werden. Für eine<br />

optimale Wuchtgüte sind am Fräskörper<br />

Wuchtbohrungen angebracht. Um bestmögliche<br />

Ergebnisse zu erzielen, muss das<br />

gesamte Maschinenumfeld beachtet und<br />

auf ein möglichst hohes Stabilitätsniveau<br />

gebracht werden. Der Aufbau der Maschine,<br />

Führungen, Spindeln und die Spannsysteme<br />

für das Werkstück sowie das Fräswerkzeug<br />

haben einen entscheidenden<br />

Einfluss auf das Ergebnis. Horn bietet<br />

das Frässystem für den Marktstart in den<br />

Durchmessern 50 mm (z = 10), 63 mm (z =<br />

14), 80 mm (z = 18), 100 mm (z = 24) und<br />

125 mm (z = 30) an. Alle Varianten haben<br />

eine innere Kühlmittelzufuhr direkt auf die<br />

Schneidkante.<br />

50 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


AMB<br />

Der Horn-Hochleistung-PKD-Schneidstoff<br />

setzt sich aus einer ausgefeilten Mixtur unterschiedlicher<br />

Größen von Diamantkörnern<br />

zusammen. Der Volumenanteil von<br />

Diamant steigt, Wirkhärte, Zähigkeit und<br />

Schneidenqualität ebenso. Strenge Qualitätsstandards<br />

und deren Kontrolle sind<br />

selbstverständlich und sorgen für eine<br />

starke Leistung. Für das Frässystem DTM<br />

1710 bietet Horn die Schneidkassetten je<br />

nach zu bearbeitendem Werkstoff in zwei<br />

unterschiedlichen PKD-Substraten an.<br />

weitere Infos: www.horn-group.com<br />

Durch die hohen realisierbaren Vorschubgeschwindigkeiten ermöglicht das Werkzeugsystem<br />

ein großes Maß an Produktivität und Wirtschaftlichkeit.<br />

Die Grenzen des Machbaren verschieben<br />

„Surfaces for the future“ präsentierte der<br />

Beschichtungsspezialist Oerlikon Balzers auf<br />

der AMB. Neuentwicklungen wie die kohlenstoffbasierte<br />

Schicht BALINIT MAYURA,<br />

BALIQ ANTOS für Gewindebohrer oder<br />

BALINIT ALTINA für Räumwerkzeuge sowie<br />

die Diamantbeschichtungen der BALDIA-<br />

Familie treten an, um die Leistungsgrenzen<br />

erneut zu verschieben.<br />

BALINIT MAYURA - Kohlenstoffbasierte<br />

Schicht für NE-Werkstoffe bekennt Farbe<br />

Die neueste, regenbogenfarbene ta-C-<br />

Schicht ist die nächste Generation kohlenstoffbasierter<br />

Schichten für die Zerspanung<br />

und das Umformen von Nichteisenwerkstoffen.<br />

Sie ist noch härter und glatter<br />

als Vorgängerprodukte, trotzdem extrem<br />

dünn und erhält somit die notwendige<br />

Schärfe der Schneiden. Mit minimalem<br />

Reibwert reduziert sie die Bildung von Anhaftungen.<br />

Damit ermöglicht sie höchste<br />

Präzision und Produktivität in der Zerspanung<br />

von Aluminium-Legierungen mit bis<br />

zu zwölf Prozent Silizium-Anteil, von Kupfer-<br />

und Messing-Legierungen sowie von<br />

Polymeren.<br />

BALIQ ANTOS – Gewindebohren in<br />

rostfreien Stahl neu definiert<br />

Für Oerlikon Balzers heißt die Zukunft im<br />

Gewindebohren S3p (Scalable Pulsed Power<br />

Plasma). Das fortschrittliche Beschichtungsverfahren<br />

erzeugt harte und zugleich<br />

extrem glatte Schichten. Davon profitiert<br />

die Neuentwicklung BALIQ ANTOS: Die äußerst<br />

glatte AlCrN-Basisschicht sorgt für<br />

exzellente Härte und Verschleißfestigkeit,<br />

die WC/C-Deckschicht bringt einen sehr<br />

niedrigen Reibwert und beste Trockenschmiereigenschaften<br />

mit.<br />

Dies ermöglicht ein optimiertes Einlaufverhalten<br />

beim Gewindeschneiden von rostfreiem<br />

Stahl, das Drehmoment bleibt extrem<br />

gering und konstant, ohne größere<br />

Schwankungsspitzen. Die homogene<br />

Schichtdickenverteilung führt zudem zu einer<br />

sehr guten Abbildung der Schneidkantenmikrogeometrie.<br />

Im Vergleich mit bisherigen<br />

Schichten realisiert BALIQ ANTOS<br />

in Tests deutlich höhere Standzeiten und<br />

steigert vor allem die beim Gewindebohren<br />

entscheidende Prozesssicherheit.<br />

BALDIA – Familie von Hochleistungs-<br />

Diamantbeschichtungen für alle Fälle<br />

Das BALDIA-Portfolio bietet Lösungen für<br />

jede Aufgabe rund um die hochabrasive<br />

Zerspanung von Graphit, Keramik oder CFK<br />

für Märkte wie Formenbau, Dental, Automotive<br />

oder Luft- und Raumfahrt. Die Diamantbeschichtungen<br />

stehen für äußerste<br />

Verschleißfestigkeit sowie höchste Ansprüche<br />

an Wirtschaftlichkeit und Qualität.<br />

Dabei ermöglichen sie engste Toleranzen.<br />

Dies gilt insbesondere für die DC (Diameter<br />

Controlled)-Produktlinie mit BALDIA<br />

COMPACT DC und BALDIA COMPOSITE DC.<br />

Diese garantieren exakte Werkzeug-Durchmesser<br />

und zugleich exakte Schichtdicken.<br />

BALINIT ALTINA – die neue<br />

Servicekombination für Räumwerkzeuge<br />

BALINIT ALTINA ist nicht nur eine moderne<br />

Alternative zu den gängigen TiN- und<br />

TiCN-Produkten für Räumwerkzeuge. Die<br />

AlTiN-Schicht bringt auch viele Vorteile<br />

mit, zum Beispiel eine deutlich höhere<br />

Warmfestigkeit mit weniger Ankleben<br />

von Spänen und demzufolge höherer Bauteilqualität.<br />

Mit der neuen AlTiN-Beschichtungslösung<br />

aus kombiniertem Service<br />

von Entschichtung, Kantenpräparation und<br />

Beschichtung können vorher geschärfte<br />

Werkzeuge nun vollbeschichtet eingesetzt<br />

werden. BALINIT ALTINA lässt sich<br />

in Großanlagen auf Werkzeugen mit bis<br />

zu 3.000 mm Gesamtlänge, 2.200 mm Beschichtungslänge<br />

und 500 mm Durchmesser<br />

beschichten.<br />

weitere Infos: www.oerlikon.com<br />

Das Portfolio an BALDIA Diamantschichten<br />

bietet Lösungen für jede Aufgabe rund um<br />

die hochabrasive Zerspanung von Graphit,<br />

Keramik oder CFK. (Foto: Oerlikon)<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 51


AMB<br />

Technologie der nächsten Generation<br />

Mitsubishi Materials hat eine neue und<br />

innovative beschichtete PCBN-Wendeschneidplattensorte,<br />

BC8210, entwickelt.<br />

Damit hat das Unternehmen sein umfassendes<br />

Angebot an Dreh-WSP erweitert<br />

und Beschichtungstechnologie nach dem<br />

neuesten Stand der Technik angewandt,<br />

wodurch eine hervorragende Verschleißfestigkeit<br />

erreicht und die Produktivität<br />

und die Benutzerfreundlichkeit des Produkts<br />

gesteigert wird.<br />

Die neue Sorte ist für kontinuierlichen bis<br />

leicht unterbrochenen Schnitt geeignet.<br />

BC8210 weist eine hervorragende Abplatz-,<br />

Flanken- und Kolkverschleißfestigkeit auf.<br />

Dadurch wird ein stabiler Bearbeitungsprozess<br />

bei der Hochgeschwindigkeitszerspanung<br />

sichergestellt. Eine Kombination<br />

aus der neu entwickelten Beschichtung auf<br />

AlCrSiN-Basis, die Schnittkräfte aufnimmt,<br />

und der Beschichtung auf TiAlSiN-Basis,<br />

die exzellente Verschleißfestigkeit aufweist<br />

und Stabilität bei Anwendungen mit kontinuierlichem<br />

bis leicht unterbrochenem<br />

Schnitt bietet.<br />

Bei Schnitttiefen von bis zu 0,35 mm und<br />

Schnittgeschwindigkeiten von bis zu<br />

300 m/min kann mit einer einzelnen Sorte<br />

eine marktführende Anwendungsbandbreite<br />

abgedeckt werden. Dies vereinfacht<br />

die Werkzeugwahl bei der Produktion und<br />

CNC-Programmierung und senkt die Kosten<br />

für den Werkzeugbestand.<br />

High-Tech-Substrat und -Beschichtung<br />

Die neue PCBN-Wendeschneidplattenlinie<br />

bietet zahlreiche Leistungsmerkmale und<br />

Vorteile durch stetige Verfeinerung sowie<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Dadurch<br />

ist ein neues gesintertes Substrat<br />

mit CBN-Partikeln feiner und mittlerer Körnung,<br />

dafür jedoch mit einem ultra-feinkörnigen<br />

Teilchenbinder entstanden. Diese<br />

neue Bindertechnologie im Substrat sorgt<br />

für eine extrem große Hitzebeständigkeit<br />

und beugt plötzlichen Brüchen durch Beseitigung<br />

des Risikos einer linearen Rissbildung<br />

vor. Mit den durch die neue Binderzusammensetzung<br />

radial wirkenden<br />

Schnittkräften glänzt die BC8210 bei der<br />

Bearbeitung extrem harter Stähle. Zudem<br />

sorgt das neue Substrat für breitere Anwendungsmöglichkeiten,<br />

eine größere Abplatzfestigkeit<br />

und weniger Verschleiß.<br />

Die neueste Technologie wurde auch für<br />

eine eigens entwickelte mehrlagige PVD-<br />

Beschichtung, die die BC8210-Sorte verwendet,<br />

angewandt. Diese neue mehrlagige Beschichtung<br />

umfasst als unterste Lage eine<br />

TiAlN-Schicht, die die Beschichtungshaftung<br />

zwischen der Basisschicht und dem<br />

PCBN-Substrat stark verbessert und einen<br />

herausragenden Abriebwiderstand bietet.<br />

Über dieser Schicht befindet sich eine zusätzliche<br />

TiAlN-Schicht, die für eine hervorragende<br />

Abplatz- und Kolkverschleißfestigkeit<br />

sorgt. So erreicht die BC8210 zusammen<br />

mit der goldfarbenen TiN-Deckschicht<br />

für eine einfache Erkennung des Kantenverschleißes<br />

hohe Leistung, Geschwindigkeiten<br />

und Zuverlässigkeit bei einer Vielzahl<br />

unterschiedlicher Anwendungen zur Bearbeitung<br />

von gehärtetem Stahl.<br />

Auswahl der Schneidkantenverfasungen<br />

BC8210-Wendeschneidplatten sind mit<br />

vier verschiedenen Schneidkantenverfasungen<br />

erhältlich: FS und GS für allgemeine<br />

Zerspanung, GH für höhere Vorschubgeschwindigkeiten<br />

und Schnitttiefen und<br />

TS für leicht unterbrochene Bearbeitung.<br />

weitere Infos: www.mmc-hardmetal.com<br />

Beschichtung auf TiN .......................... Goldfarbe für vereinfachte Verschleißbetrachtung<br />

der eingesetzten Schneidkanten.<br />

Beschichtung auf AlCrSiN-Basis ....... Hohe Abplatzfestigkeit. Absorbiert Schnittkräfte.<br />

Beschichtung auf TiAlSiN-Basis ........ Ausgezeichnete Verschleißfestigkeit und<br />

abriebfeste Beschichtungslage.<br />

Beschichtung auf TiAlN-Basis .......... Verbesserte Haftung am PCBN-Substrat<br />

beugt einer Beschichtungsablösung vor.<br />

Beschichtung auf<br />

PCBN gesinterter Körper ..................... Speziell gesintertes BC8210-Substrat.<br />

52 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


AMB<br />

Neue Planfräser für mehr Nachhaltigkeit in der<br />

Aluminiumzerspanung<br />

Mit einem umfangreichen und breit gefächerten<br />

Programm an Werkzeugen zum<br />

Reiben, Bohren und Fräsen und langjähriger<br />

Prozesserfahrung liegt bei MAPAL<br />

ein großer Fokus auf der Aluminiumzerspanung.<br />

Zwei neue Produkte tragen weiteren<br />

Kundenanforderungen Rechnung:<br />

Der PKD-Fräser FaceMill-Diamond-ES und<br />

der Wendeschneidplattenfräser NeoMill-T-<br />

Finish Baureihe steigern die Wirtschaftlichkeit<br />

von Aluminimfräsbearbeitungen.<br />

FaceMill-Diamond-ES – der Allrounder<br />

unter den PKD-Planfräsern ist ideal für<br />

kleine Stückzahlen<br />

Mit dem neuen FaceMill-Diamond-ES erweitert<br />

MAPAL die PKD-Planfräser der FaceMill-<br />

Diamond-Familie um eine vielseitig einsetzbare<br />

Variante. Während die bestehenden<br />

FaceMill-Diamond Planfräser im Hochleistungsbereich<br />

der Serienfertigung etabliert<br />

sind, steht mit dem FaceMill-Diamond-ES<br />

nun eine Einstiegsvariante zur Verfügung,<br />

deren Anschaffung auch bei überschaubaren<br />

Stückzahlen und wechselnden Bauteilen<br />

wirtschaftlich ist und die hohen Anforderungen<br />

an die Oberflächengüte erfüllt.<br />

Die Fräser weisen weniger Schneiden auf<br />

als die etablierten FaceMill-Diamond Werkzeuge<br />

und sind damit kostengünstiger<br />

– eine „Economical Solution“. Bei einem<br />

Durchmesser von 50 mm hat der FaceMill-<br />

Diamond-ES beispielsweise fünf Schneiden,<br />

der klassische FaceMill-Diamond<br />

zwölf. Ein weiterer Unterschied ist der Anwendungsbereich:<br />

Der FaceMill-Diamond-<br />

ES ist neben dem Planfräsen auch zum Eckfräsen,<br />

Besäumen und zur Bearbeitung<br />

dünnwandiger Bauteile geeignet.<br />

Der neue Fräser ist im Durchmesserbereich<br />

von 32 bis 80 mm verfügbar, die Abmaße<br />

gegenüber den vorhandenen FaceMill-<br />

Diamond-Modellen haben sich nicht geändert.<br />

Dadurch kann er in einer bestehenden<br />

Produktion direkt eingesetzt werden,<br />

wenn beispielsweise der größere Spanraum<br />

der neuen Werkzeuge genutzt werden<br />

soll. Frästiefen im Vollschnitt von bis<br />

zu 10 mm sind problemlos möglich.<br />

Alle Fräser der Baureihe FaceMill-Diamond-<br />

ES können nachgeschliffen und wiederbestückt<br />

werden. Sie sind ausschließlich als<br />

Aufsteckfräser erhältlich.<br />

NeoMill-T-Finish – Aluminium mit<br />

Wendeschneidplatten schlichten<br />

Mit dem NeoMill-T-Finish präsentiert<br />

MAPAL erstmals einen Fräser mit Wendeschneidplatten<br />

für das Planfräsen von Aluminium<br />

bei hohen Stückzahlen. Der Finishfräser<br />

mit wechselbaren Schneiden funktioniert<br />

dabei nach dem Plug-&-Play-Prinzip:<br />

Die Kunden wechseln die Schneiden<br />

direkt vor Ort, ohne sie anschließend einstellen<br />

zu müssen. Hinzu kommt, dass dadurch<br />

auch weniger Grundkörper vorgehalten<br />

werden müssen.<br />

Mit dem neuen System können Kunden<br />

neben PKD-bestückten Schneiden je nach<br />

Anwendung und Werkstoff auch weitere<br />

Schneidstoffe nutzen, beispielsweise unbeschichtetes<br />

Hartmetall oder Hartmetall<br />

mit CVD-Diamant- beziehungsweise PVD-<br />

Beschichtung. So ist der jeweils optimale<br />

Schneidstoff für Aluminiumwerkstoffe mit<br />

verschiedenem Siliziumgehalt und Gießverfahren<br />

(Sandguss, Druckguss und Kokillenguss)<br />

nutzbar. Die Wendeschneidplatten<br />

verfügen jeweils über bis zu vier einsetzbare<br />

Schneidkanten. Für jeden Kunden<br />

und jede Anforderung steht die optimale<br />

Variante für höchste Wirtschaftlichkeit und<br />

Prozesssicherheit zur Verfügung.<br />

Einzigartig macht den neuen Fräser ein<br />

zum Patent angemeldetes System der<br />

Schneidenanordnung. Am Umfang sind die<br />

Hauptschneiden angebracht, die ein Aufmaß<br />

von bis zu 2,5 mm abtragen. Eine axial<br />

angeordnete Breitschlichtschneide ist<br />

für die erreichbare Oberflächenrauigkeit<br />

von Rz = 1.5 µm verantwortlich. Das innovative<br />

System ermöglicht ein homogenes<br />

Verschleißbild der Schneiden: Durch die<br />

spezielle Anordnung von Hauptschneiden<br />

und Breitschlichtschneiden unterliegen<br />

alle Hauptschneiden dem gleichen Zahnvorschub,<br />

haben einen ruhigen Lauf für<br />

hohe Oberflächenqualität, und es gibt keine<br />

Gratbildung. Die resultierende längere<br />

Standzeit schlägt sich in geringeren Cost<br />

per Part bei hoher Prozesssicherheit nieder.<br />

Jedes Werkzeug wird speziell auf die Bedingungen<br />

des Kunden angepasst. Dabei<br />

steht die höchste Effizienz hinsichtlich<br />

Wirtschaftlichkeit und Produktivität<br />

an erster Stelle. Der Grundkörper des<br />

Werkzeugs besteht in der Regel aus Stahl.<br />

Sollten Gewichtsbeschränkungen vorliegen,<br />

fertigt MAPAL den Grundkörper aus<br />

Aluminium oder mit Gewichtserleichterungsbohrung.<br />

Der NeoMill-T-Finish ist im<br />

Durchmesserbereich von 50 bis 315 mm<br />

konfigurierbar und kann sowohl monolithisch<br />

als auch adaptiv für Fräsaufnahmen<br />

mit Aufsteckdorn bestellt werden. Im Einsatz<br />

sind Schnittgeschwindigkeiten von bis<br />

zu 6.000 m/min und ein Vorschub von 2,5<br />

mm pro Umdrehung möglich.<br />

MAPAL präsentierte zur AMB <strong>2022</strong> den FaceMill-Diamond-ES und den Wendeschneidplattenfräser<br />

NeoMill-T-Finish. (Foto: MAPAL)<br />

weitere Infos: www.mapal.com<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 53


AMB<br />

Wendeschneidplatten mit durchgängigen CBN-Tips<br />

ISCAR ergänzt sein Portfolio an ISO-Wendeschneideplatten<br />

aus kubischem Bornitrid<br />

(CBN): Die erweiterte ISCAR-CBN-<br />

Line überzeugt mit gesteigerter Wärmeaufnahmefähigkeit<br />

und größerer Widerstandskraft<br />

bei Anwendungen im glatten<br />

und leicht unterbrochenen Schnitt.<br />

Beim Drehen von schwer zerspanbaren<br />

Werkstoffen ist die Wahl des Werkzeugs<br />

entscheidend. Druck und hohe Temperaturen<br />

in der Schnittzone treiben den verschleißbedingten<br />

Wechsel sonst rasch in<br />

die Höhe. Wendeschneideplatten (WSP)<br />

mit aufgelöteten Schneiden aus CBN (kubischem<br />

Bornitrid) eignen sich aufgrund<br />

der Materialhärte hervorragend für das<br />

Hartdrehen, sind im Anwendungsprozess<br />

jedoch großen mechanischen Belastungen<br />

ISCAR ergänzt sein Portfolio an ISO-Wendeschneideplatten<br />

aus kubischem Bornitrid<br />

(CBN).<br />

ausgesetzt. Eine verlängerte WSP-Lebensdauer<br />

birgt enorme Potenziale in punkto<br />

Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Mit<br />

den fünf neuen Varianten der CBN-Produktlinie<br />

setzt ISCAR genau hier an.<br />

Ermöglicht wird dies durch eine Innovation<br />

im Produktionsprozess: ISCAR bringt die<br />

CBN-Schneiden mit einem gewellten Profil<br />

am Hartmetall des WSP-Körpers an. Das garantiert<br />

eine stabilere Lötverbindung. Zudem<br />

decken die sogenannten Tips nun die<br />

gesamte Plattenhöhe ab. Die Marktneuheit<br />

kombiniert dadurch den rohstoffarmen<br />

Ansatz normal-getippter Wendeschneidplatten<br />

mit den Widerstandsvorteilen<br />

von Voll-CBN-Varianten. Damit profitiert<br />

der Anwender dreifach: Die WSP sind beidseitig<br />

einsetzbar, überzeugen mit einer erweiterten<br />

Schnitttiefe und verfügen über<br />

deutlich gesteigerte Wärmeaufnahme- sowie<br />

Wärmeleitkapazitäten.<br />

Dank verbesserter Widerstandsfähigkeit<br />

ermöglichen die WSP lange Standzeiten<br />

und eine hohe Zerspanungsleistung. Sie<br />

überzeugen besonders beim Hartdrehen<br />

im glatten und leicht unterbrochenen<br />

Schnitt, der Bearbeitung von gehärteten<br />

Stählen sowie bei der Zerspanung von<br />

Gusseisen und gesinterten Metallen.<br />

weitere Infos: www.iscar.de<br />

ISCAR bringt die CBN-Tips mit einem gewellten<br />

Profil am Hartmetall des WSP-Körpers<br />

an. Das garantiert eine stabilere Lötverbindung.<br />

Die Tips decken die gesamte Plattenhöhe<br />

ab. Die WSP sind beidseitig einsetzbar, überzeugen<br />

mit einer verbesserten Schnitttiefe<br />

und verfügen über deutlich gesteigerte Wärmeaufnahme-<br />

sowie Wärmeleitkapazitäten.<br />

Präzision rund um die Werkzeugmaschine trifft<br />

auf Digitalisierung<br />

Die HAIMER-Gruppe, Weltmarktführer<br />

für Werkzeugschrumpf- und Auswuchttechnik,<br />

hat sich als Systemanbieter für das<br />

komplette Werkzeugmanagement etabliert.<br />

Die Basis ist das qualitativ hochwertige<br />

Produktprogramm, das von verschiedensten<br />

Werkzeugaufnahmen, Schrumpfund<br />

Auswuchttechnik, Werkzeugvoreinstellgeräten<br />

bis hin zu Hartmetallwerkzeugen<br />

und Messtastern reicht. Die Zukunft<br />

des Werkzeugmanagements sieht HAIMER<br />

in durchgängiger Digitalisierung und Automatisierung.<br />

Dementsprechend hat das<br />

Unternehmen seine Geräte durchwegs Industrie<br />

4.0-tauglich konzipiert und damit<br />

Automatisierungszellen sowie ganze Tool-<br />

Room-Lösungen gestaltet.<br />

Beispielhaft zeigte HAIMER auf der AMB<br />

<strong>2022</strong> eine weiterentwickelte Version seines<br />

Automation Cube, mit der sich zerspanende<br />

Werkzeuge automatisiert<br />

schrumpfen und voreinstellen lassen.<br />

Die Handlingsaufgaben übernimmt ein<br />

Cobot, der das Ein- und Ausschrumpfen<br />

sowie das Vermessen von Werkzeugen<br />

mit hoher Längenwiederholgenauigkeit<br />

unterstützt. Die Zelle ist nach Kundenwunsch<br />

skalierbar. Das heißt, es lassen<br />

sich verschiedene Elemente aus dem<br />

umfangreichen HAIMER Schrumpf-, Voreinstell-<br />

und Auswuchttechnikprogramm<br />

in den Automation Cube einbinden. Zur<br />

Verfügung stehen außerdem ein Scanner<br />

zum Auslesen eindeutiger Werkzeugkom-<br />

Mit der weiterentwickelten Version des Automation<br />

Cube lassen sich zerspanende Werkzeuge<br />

automatisiert Schrumpfen und Voreinstellen.<br />

54 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


AMB<br />

binationen und<br />

ein in der Länge<br />

variables Förderband.<br />

Gesteuert wird der<br />

Automation Cube<br />

vom HAIMER DAC<br />

(Data Analyzer and<br />

Controller. Dieses<br />

digitale Werkzeugmanagement-System<br />

setzt HAIMER auch in seinen Tool-Room-<br />

Lösungen ein. Es ermöglicht auf einfache<br />

Weise einen durchgängigen Austausch der<br />

HAIMER hat ein großes neues Programm an Schleifscheibenaufnahmen<br />

für die im Trend liegenden hochgenauen Multitaskmaschinen<br />

aufgelegt: K-A63, HSK-A100 oder PSC63.<br />

Werkzeugdaten zwischen den einzelnen<br />

Tool-Room-Stationen bzw. -Geräten und<br />

dem Unternehmensnetzwerk.<br />

Neue Werkzeugaufnahmen –<br />

unter anderem für Schleifscheiben<br />

Neben den zukunftsweisenden „Digital“-<br />

Entwicklungen stellte HAIMER auch zahlreiche<br />

Neuheiten und Verbesserungen bei<br />

den Basiskomponenten vor, darunter extra<br />

schlanke Schrumpffutter und Mini Shrinks<br />

mit SK40 und SK50-Schnittstelle sowie Steilkegel-Aufnahmen<br />

mit Plananlage, die durch<br />

zusätzliche Abstützung an der Flanschstirnfläche<br />

eine höhere Stabilität bieten.<br />

Ein weiteres Highlight im Produktportfolio<br />

ist das umfangreiche Sortiment an Schleifscheibenaufnahmen<br />

für die im Trend liegenden<br />

hochgenauen Multitaskmaschinen,<br />

in die neben Fräs- und Dreh- auch<br />

die Schleiftechnologie integriert wird. Diese<br />

gibt es in HSK-63-Ausführung als Monoblock<br />

sowie mehrteilig mit einer oder vier<br />

Spannschrauben. Ein entsprechendes Angebot<br />

steht auch in der HSK-A100- und<br />

PSC-63-Ausführung zur Verfügung, natürlich<br />

stets mit sehr effizienten Kühlmöglichkeiten.<br />

Ergänzend liefert HAIMER Sonderschleifscheibenaufnahmen<br />

ganz nach Kundenvorgaben<br />

für Spanndurchmesser von<br />

56 mm bis 280 mm und bietet auch hier effiziente<br />

Varianten zur Kühlung der Scheiben<br />

mit an.<br />

weitere Infos: www.haimer.com<br />

Innovative Lösungen in verschiedenen Technologien<br />

Mehr als 100 Jahre Erfahrung im Bereich<br />

Erodieren sind in die Entwicklung der neuen<br />

Drahterodiermaschinenreihe AgieCharmilles<br />

CUT X eingeflossen. Die Maschinen dieser<br />

Baureihe bieten höchste wiederholbare<br />

Kontur- und Winkelgenauigkeiten für<br />

überragende Teilequalität. Dadurch eignen<br />

sie sich zum Herstellen von hochpräzisen<br />

Stanzwerkzeugen und Formen sowie für<br />

die Mikrobearbeitung in der Informationsund<br />

Kommunikationstechnologie, der Medizintechnik<br />

und der Automobilbranche.<br />

Die CUT X zeichnet sich durch ihre flexible<br />

und benutzerfreundliche Uniqua-Steuerung<br />

(Human/Machine Interface, HMI) aus. Zudem<br />

Die Maschinen der CUT X-Baureihe bieten<br />

höchste Kontur- und Winkelgenauigkeiten<br />

bei wiederholgenauen Lagetoleranzen für<br />

überragende Teilequalität.<br />

ist sie mit einem innovativen Drahtsystem<br />

ausgerüstet. GF Machining Solutions bietet<br />

dem Bediener die Möglichkeit, mit offenen<br />

oder geschlossenen Führungen zu arbeiten.<br />

Der Abstand zwischen Führung und Werkstück<br />

wurde für höchste Konturgenauigkeit<br />

und einen stabileren Prozess deutlich verringert.<br />

Neue X-Technologien in der GF Machining<br />

Solutions Datenbank legen den Fokus<br />

auf extreme Genauigkeit, beste Oberflächengüte<br />

und schnellste Bearbeitungsgeschwindigkeit.<br />

Durch die standardmäßige Thermokompensation<br />

wird eine ultrahohe Konturund<br />

Abstandsgenauigkeit selbst bei größeren<br />

Schwankungen der Umgebungstemperatur<br />

gewährleistet. Das automatische Drahtund<br />

Wiedereinfädelungssystem (Automatic<br />

Wire Threading AWT) stellt die zuverlässige<br />

Bearbeitung des Fertigungsauftrages auch<br />

unter schwierigsten Bedingungen sicher. Auf<br />

der AMB wurde die neue automatisierbare<br />

CUT X 350 ausgestellt.<br />

Eine flexible Lösung für hervorragende<br />

Fünf-Achs-Bearbeitung<br />

Im Bereich Fräsen lanciert GF Machining<br />

Solutions die Mikron MILL P 800 U S mit<br />

der neuesten Siemenssteuerung Sinumerik<br />

ONE. Für Fünf-Achs-Bearbeitung mit perfekter<br />

Werkstückgeometrie, überlegener<br />

Oberflächenqualität und hohem Zeitspanvolumen<br />

bietet die kompakte MILL P 800<br />

U S Skalierbarkeit mit verbessertem Beladezugang<br />

auf der Rückseite der Maschine.<br />

Mit einem geringen Platzbedarf ist sie perfekt<br />

für die Automation und den Einsatz<br />

von mehreren Maschinen derselben Reihe<br />

geeignet. Die Portalbauweise der MILL<br />

P 800 U S sorgt auch bei der Bearbeitung<br />

schwer zerspanbarer Materialien wie Titanlegierungen<br />

für einen stabilen Fräsprozess.<br />

Intelligent Spindle Monitoring (ISM)<br />

hilft, Werkzeugkosten zu senken, die Lebensdauer<br />

der Maschine zu verlängern,<br />

die Teilequalität zu verbessern und die Produktivität<br />

zu erhöhen.<br />

Fräsen und Schleifen auf derselben<br />

Maschine<br />

Eine weitere Innovation, die Kunden am<br />

Stand von GF Machining Solutions entdecken<br />

konnten, war die hybride Fräs-/<br />

Schleiffunktion bei den MILL S und X (U)<br />

Baureihen. Die neuen Maschinen sind in<br />

der Lage, Fräsen und Koordinatenschleifen<br />

auf ein und derselben Maschine zu kombinieren,<br />

ohne dass dies Auswirkungen auf<br />

die Stellfläche oder die Leistung hat. Die<br />

Schleifeinrichtung wurde so konzipiert,<br />

dass die Standardmaße der Werkstücke<br />

und die Aufspannfläche für automatisierte<br />

Prozesse beibehalten werden. Das Lasermesssystem<br />

und die Abrichtspindel (mit<br />

einer einstellbaren Drehzahl von 3.000 bis<br />

20.000 U/min) bleiben näher am Arbeitsbereich,<br />

um einen schnellen Schleifprozess<br />

zu ermöglichen. Außerdem wurde die Abrichtspindel<br />

mit einer leichten Neigung<br />

eingebaut, um problemlos jede Art von<br />

Schleifwerkzeug abrichten zu können.<br />

weitere Infos: www.gfms.com<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 55


AMB<br />

hyperMILL für den Werkzeug- und Formenbau<br />

Die CAD/CAM-Suite hyperMILL von<br />

OPEN MIND wird im Werkzeug- und Formenbau<br />

als durchgängige Komplettlösung<br />

geschätzt, weil sie unter anderem auch Aspekte<br />

wie Elektrodenfertigung und Drahterodieren<br />

abdeckt. Auf der AMB <strong>2022</strong><br />

stand eine neue Funktion im Blickpunkt:<br />

die 5-Achs-Radialbearbeitung. OPEN MIND<br />

präsentierte diese speziell für die prozessoptimierte<br />

Produktion runder Formen mit<br />

nachbearbeitungsfreien Oberflächen entwickelte<br />

Strategie am Beispiel einer Flaschenblasform.<br />

Mit immer komplizierteren Flaschendesigns<br />

steigen auch die Qualitätsanforderungen<br />

an Blasformen. Zu den zusätzlichen<br />

Merkmalen unterschiedlichster Behälter<br />

gehören heute häufig auch funktionale<br />

Elemente wie Griffe, dekorative Elemente<br />

und individuelle Markenlogos. Die 3-Achs-<br />

Bearbeitung solcher Formen erfordert teils<br />

sehr lange Werkzeuge und ein Umspannen,<br />

um Hinterschnittbereiche zu fräsen.<br />

Zudem variiert bei einer 3-Achs-Anstellung<br />

der Kontaktpunkt des Fräsers auf dem<br />

halbkreisförmigen Profil. Dies kann zu ungleichmäßigen<br />

Oberflächen führen. Abhilfe<br />

schaffen optimierte 5-Achs-Strategien.<br />

Gleichmäßige Oberflächen und<br />

scharfe Kanten<br />

hyperMILL High-Precision-Machining-Technologien für sehr hohe Oberflächenqualitäten.<br />

Die Verbesserungen der aktuellen hyper-<br />

MILL-Version im Zusammenhang mit der<br />

5-Achs-Radialbearbeitung setzen Maßstäbe<br />

in der Blasformbearbeitung: Die Werkzeugwege<br />

werden dank einer neuen, radialen<br />

Projektionsmethode sehr schnell berechnet,<br />

und der Anwender kann verschiedene<br />

Bearbeitungsstrategien nutzen, um<br />

flexibel auf die vorhandenen Bauteilgegebenheiten<br />

einzugehen. Mit der neuen Zustellstrategie<br />

„fließend äquidistant“ ist es<br />

erstmals möglich, auch für senkrechte und<br />

schwierige Bereiche Werkzeugwege mit<br />

konstanten Zustellungen zu erstellen. Dadurch<br />

lassen sich diese Bereiche in die übrige<br />

Bearbeitung integrieren und in einem<br />

Schritt bearbeiten. Es wird eine übergangsfreie<br />

Bearbeitung in sehr hoher Oberflächenqualität<br />

gewährleistet. Alle Bearbeitungsabläufe<br />

müssen scharfe Ecken an der<br />

Verbindung der oberen und unteren Formhälften<br />

erzeugen, um Probleme während<br />

des Formprozesses zu vermeiden. Eine automatische<br />

Tangentenverlängerungsfunktion<br />

erspart manuelle CAD-Schritte zur Verlängerung<br />

der zahlreichen Oberflächenelemente<br />

von komplexen Designs.<br />

Weiteres Beispiel:<br />

Form eines Stoßfängersegments<br />

Das zweite Bearbeitungsbeispiel aus dem<br />

Werkzeug- und Formenbau zeigt den Einsatz<br />

verschiedener High-Precision-Machining-Technologien<br />

von hyperMILL. Das<br />

Bauteil weist sehr hohe Oberflächengüten<br />

auf, die mit Kugel- und Tonnenfräsern<br />

erreicht wurden. Zwei CAM-Technologien<br />

sorgen dafür, dass die verschiedenen<br />

Werkzeuge und Anstellungen während der<br />

Bearbeitung im Nachhinein nicht mehr zu<br />

erkennen sind. Zum einen findet mit dem<br />

„Hochgenauen Flächenmodus“ die Berechnung<br />

der Werkzeugbahnen direkt auf den<br />

Flächen des CAD-Modells statt: Die Bearbeitungstoleranz<br />

lässt sich bis in den µm-<br />

Bereich steuern. Die Verteilung der NC-<br />

Punkte wird dabei optimal an die Bearbeitungstoleranz<br />

angepasst, und es entsteht<br />

ein homogenes Fräsbild. Zum anderen verbessert<br />

die Funktion „Sanftes Überlappen“<br />

die Oberflächenqualität in den Übergangsbereichen,<br />

so dass Übergänge kaum messbar<br />

und nur minimal sichtbar sind.<br />

Komplettlösung für den Werkzeug und<br />

Formenbau<br />

Die neue 5-Achs-Radialbearbeitung stärkt<br />

die Bedeutung von hyperMILL für Branchen,<br />

die Blasformen benötigen, wie Getränke-<br />

und Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik-<br />

oder Haushaltswarenindustrie. Die<br />

CAD/CAM-Suite deckt alle Prozesse vom<br />

Datenimport bis zur NC-Code-Simulation<br />

ab – und dies auch für die Elektrodenfertigung<br />

und das Drahterodieren. hyperMILL<br />

bietet Möglichkeiten zur weitgehenden<br />

Automatisierung der CAM-Programmierung<br />

und lässt sich in übergeordnete Systeme<br />

wie MES oder PLM-Systeme einbinden.<br />

weitere Infos: www.openmind-tech.com<br />

56 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


Unternehmens- & Inserentenverzeichnis<br />

Unternehmen<br />

3M Deutschland GmbH 29<br />

ANCA Europe 9<br />

Blaser Swisslube 42<br />

Boehlerit 32, 34<br />

CERATIZIT 6<br />

DMG MORI 34<br />

DST Dreh- und Spantage Südwest 21<br />

EMAG 10<br />

FILTECH 18<br />

GF Machining Solutions 55<br />

GrindTec 20<br />

Haimer 44, 54<br />

Hermes Schleifmittel Gruppe 9<br />

Hochschule Furtwangen 17<br />

Institut für Spanende Fertigung (ISF) 16<br />

ISCAR Germany GmbH 36, 54<br />

Kelch 12<br />

Krebs & Riedel 14<br />

LACH DIAMANT 13, 22<br />

MAPAL 14, 53<br />

Mikron Tool 38<br />

Mitsubishi Materials 52<br />

Moulding Expo 2023 19<br />

OPEN MIND 56<br />

parts2clean <strong>2022</strong> 20<br />

Paul Horn GmbH 28, 32<br />

Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG 40<br />

Saint Gobain Abrasives 26<br />

Sandvik Coromant 27, 30<br />

TDM Systems 11<br />

Tungaloy 25<br />

VDI 11<br />

VDWF 15<br />

Vollmer Group 8, 10<br />

Walter Tools 27<br />

ZEISS Industrial Quality Solutions 43<br />

Hochleistungs-Kühlschmierstoffe<br />

für das Schleifen und Honen von Hartwerkstoffen<br />

mit Diamant- und CBN-Werkzeugen<br />

Besonders für erhöhte Zeitspanvolumina haben sich<br />

die Qualitätsprodukte der MKU ® -Chemie GmbH in den<br />

Anwendungsbereichen<br />

• Ingenieur-Keramiken<br />

• Schneidkeramiken<br />

• Magnetkeramiken<br />

• Cermets<br />

• Halbleiter-Werkstoffe<br />

• Ferrite<br />

• Glas-Werkstoffe<br />

• Quarze<br />

sowie in vielen anderen Anwendungsfällen bewährt<br />

und neue Maßstäbe gesetzt.<br />

Neben hochwertigen Emulsionen und Wasserlösungen<br />

für die unteren und mittleren Leistungsbereiche<br />

ist die MKU ® -Chemie GmbH auf Schleiföle für den<br />

Bereich hoher Abtragsraten und Schnittgeschwindigkeiten<br />

bei HLS- und HEDG-Verfahren spezialisiert.<br />

Diese Produkte basieren auf Mineralölen, medizinischen<br />

Weißölen und Esterölen, die in angepassten<br />

Legierungs- und Viskositäts-Ausführungen den<br />

höchsten Stand der Technik repräsentieren.<br />

<br />

Für weitere Auskünfte und anwendungsbezogene<br />

Beratung steht unser Service gerne zu Ihrer Verfügung.<br />

Inserenten<br />

Boehlerit3<br />

CERATIZIT Deutschland GmbH<br />

Titel<br />

Diamant-Gesellschaft Tesch GmbH 17<br />

Finzler, Schrock & Kommel GmbH 25<br />

ISCAR Germany GmbH 31<br />

LACH DIAMANT<br />

U4<br />

MKU®-Chemie GmbH 57<br />

Vollmer Group 21<br />

Vollstädt Diamant GmbH 11<br />

MKU ® -Chemie GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 7-9, D-63322 Rödermark<br />

Telefon 0 60 74 / 87 52-0 - Telefax 0 60 74 / 87 52-38<br />

Internet: http://www.mku-chemie.de<br />

E-Mail: info@mku-chemie.de<br />

<br />

<strong>dihw</strong> 14 4 ·<strong>2022</strong> 57


Terminvorschau & Impressum<br />

Terminvorschau<br />

25. - 26. Januar 2023, Schleiftagung 2023, Stuttgart-Fellbach<br />

Fachvorträge aus Industrie und Forschung<br />

Weitere Infos: www.schleiftagung.de<br />

14. - 16. Februar 2023, FILTECH, Köln<br />

The Filtration Event<br />

Weitere Infos: www.filtech.de<br />

28. Februar - 1. März 2023, Außenrundschleifen, Tuttlingen<br />

Weiterbildungsseminar für die Industrie<br />

Weitere Infos: www.ksf-hfu.de<br />

(Stand: 21.11.<strong>2022</strong>)<br />

Impressum<br />

ISSN 1868-4459<br />

ZKZ 30498<br />

Verlag<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-0<br />

Telefax: + 49 (0) 911 2018-100<br />

E-Mail: <strong>dihw</strong>-info@harnisch.com<br />

www.harnisch.com/<strong>dihw</strong><br />

07. - 10. März 2023, GrindTec, Leipzig<br />

internationale Fachmesse für Werkzeugbearbeitung und Werkzeugschleifen<br />

Weitere Infos: www.grindtec.de<br />

07. - 10. März 2023, INTEC, Leipzig<br />

Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik<br />

Weitere Infos: www.messe-intec.de<br />

29. - 31. März 2023, DST Südwest, Villingen-Schwenningen<br />

Regionaler Branchentreffpunkt Dreh- und Spantage<br />

Weitere Infos: www.DSTSuedwest.de<br />

25. - 27. April 2023, Wernesgrüner Werkzeugsymposium, Wernesgrün<br />

Fachtagung für Werkzeugschleifer<br />

Weitere Infos: www.werkzeug-symposium.de<br />

04. Mai 2023, Moderne Schleiftechnologie und Feinstbearbeitung, Stuttgart<br />

14. Seminar Hochschule Furtwangen<br />

Weitere Infos: www.ksf-hfu.de<br />

09. – 12. Mai 2023, Control, Stuttgart<br />

Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung<br />

Weitere Infos: www.control-messe.de<br />

15. - 19. Mai 2023, LIGNA 2023, Hannover<br />

Weltleitmesse der holzbe- und -verarbeitenden Industrie<br />

Weitere Infos: www.ligna.de<br />

Buchtipp<br />

Aus dem besten Holz geschnitzt<br />

Sprichwörtliche Redensarten aus dem Handwerk<br />

„Das trifft den Nagel auf den Kopf!“<br />

„Schuster, bleib bei deinem Leisten!“ „Wo<br />

gehobelt wird, da fallen Späne.“ „Ich lass<br />

mir doch nicht ins Handwerk pfuschen.“<br />

„Heute hast du aber eine lange Leitung!“<br />

Wie oft sind wir im Alltag auf gutes Handwerk<br />

angewiesen! Tradition, Wertschätzung<br />

und auch spöttische Töne haben sich<br />

unserer Sprache in rund 300 Sprichwörtern<br />

und Redensarten eingeschrieben. Wer<br />

sie heute gebraucht, kennt oft gar nicht<br />

mehr ihre Herkunft und ursprüngliche Bedeutung.<br />

Derweil kommen neue Redewendungen<br />

aus der Technik hinzu. Redensartenpapst<br />

Rolf-Bernhard Essig hat<br />

sich für sein neues Buch 200 dieser Redensarten<br />

vorgenommen, um sie amüsant<br />

und kenntnisreich<br />

zu erläutern.<br />

Das Buch „Pünktlich<br />

wie die Maurer.<br />

Handwerksredensarten<br />

und ihre<br />

wunderbaren Geschichten“<br />

mit Illustrationen von Till Laßmann<br />

stellt die erstaunliche Bandbreite<br />

der Handwerksredensarten vor: Sie beziehen<br />

sich auf gut drei Dutzend Handwerkssparten,<br />

von Steinarbeiten und Holzverarbeitung<br />

über Bäckerei und Kochkunst bis<br />

zu Motor- und Sanitärtechnik. Bei manchen<br />

Wendungen ist uns der Bezug zur Handarbeit<br />

noch bewusst, bei anderen sorgt erst<br />

die Erläuterung von Rolf-Bernhard Essig für<br />

Publisher<br />

Benno Keller<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-200<br />

E-Mail: keller@harnisch.com<br />

Redaktion<br />

Eric Schäfer<br />

Telefon: +49 (0) 911 5 04 98 82<br />

E-Mail: eric.schaefer@harnisch.com<br />

Layout: Brigitte Gareis<br />

Objektleitung<br />

Marta Bletek-Gonzalez<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-225<br />

E-Mail: <strong>dihw</strong>-info@harnisch.com<br />

Produktion<br />

Christiane Ebner<br />

Telefon: +49 (0) 911 2018-260<br />

E-Mail: ebner@harnisch.com<br />

Mediaberatung (D, A, CH)<br />

Thomas Mlynarik<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-165<br />

Telefon: +49 (0) 9127 90 23 46<br />

Mobil: +49 (0) 151 5481 8181<br />

E-Mail: mlynarik@harnisch.com<br />

Mediaberatung (Europa)<br />

Britta Steinberg<br />

Telefon: + 49 (0) 2309 5744 740<br />

Mobil: +49 (0) 176 4786 0138<br />

E-Mail: steinberg@harnisch.com<br />

Mediaberatung (USA, Kanada)<br />

Steve Max<br />

Telefon: + 1 215 2848787<br />

E-Mail: steve.max@harnisch.com<br />

Erscheinungsweise<br />

4 x jährlich<br />

Druck<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstraße 27<br />

97828 Marktheidenfeld<br />

Bezugspreise<br />

Einzelheft:<br />

Inland: 15,00 Euro + Versandkostenanteil<br />

(zzgl. 7 % MwSt.).<br />

Ausland: 15,00 Euro Netto + Versandkostenanteil<br />

Jahresabonnement:<br />

Inland: 50,00 Euro + Versandkosten 8,00 Euro<br />

(zzgl. 7 % MwSt.).<br />

Ausland: 50,00 Euro Netto + Versandkosten 12,00 Euro<br />

überraschende Aha-Momente: Auch „jemanden<br />

hänseln“ oder „sich verzetteln“ haben<br />

beispielweise ihre Ursprünge im Handwerk.<br />

Und wer denkt bei „Muffensausen“<br />

schon an Rohrsysteme?<br />

Rolf-Bernhard Essig:<br />

Pünktlich wie die Maurer<br />

Handwerksredensarten und ihre wunderbaren<br />

Geschichten; 176 Seiten, Softcover,<br />

[D] 12,00 €, [A] 12,40 €,<br />

ISBN 978-3-411-75667-4<br />

58 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>


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in deutscher und englischer Sprache<br />

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Pumpen-, Kompressorenindustrie,<br />

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