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dihw MAGAZIN 4/2022

Die Fachpublikation dihw MAGAZIN berichtet in vierteljährlichem Turnus über Werkzeuge und Prozesse zur Bearbeitung von Metallen, Metalllegierungen, Verbundwerkstoffen, Naturstein, Beton, Holz- und Holzprodukten, Glas sowie von sonstigen Produkten.

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Bearbeitungsprozesse<br />

In höchsten Tönen<br />

Seit Jahrzehnten international bekannt<br />

ist die Manufaktur Breslmair Wien. Nicht<br />

nur bei Spitzenmusikern gelten die hier<br />

erzeugten Mundstücke für Blechblasinstrumente<br />

dank ihrer nahezu uneingeschränkten<br />

Individualisierungsmöglichkeiten<br />

als Nonplusultra, wenn es um ausgewogenen<br />

Klang und bestmögliche Haptik<br />

geht. Der Familienbetrieb erzeugt pro<br />

Jahr weit mehr als 20.000 Mundstücke<br />

nach allerhöchsten Qualitätskriterien –<br />

deshalb verlässt man sich bei der Metallbearbeitung<br />

auf die Werkzeuge von<br />

Boehlerit, die kompromisslose Performance<br />

bei hohen Standzeiten zu einem hervorragenden<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.<br />

Ein überaus begabter Techniker und ein leidenschaftlicher<br />

Musiker – wen überrascht<br />

es, dass der Firmengründer der heutigen<br />

Breslmair KG mit diesen Attributen bedacht<br />

wird? Doch der Reihe nach, denn das berufliche<br />

Wirken des 1914 geborenen Karl<br />

Breslmair Senior begann eigentlich „rein<br />

technisch“ als Maschinenbauer. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg, 1954, gründete er sein<br />

eigenes Unternehmen in Sommerein (Niederösterreich),<br />

eine Reparaturwerkstätte<br />

für landwirtschaftliche Maschinen. Aufbauend<br />

auf seiner Expertise als Techniker<br />

und seinem guten Netzwerk, wurde er 1959<br />

vom damals neuen Forschungszentrum Seibersdorf<br />

als Werkstättenleiter<br />

engagiert. Dieser<br />

Schritt verschaffte<br />

Karl Breslmair Senior,<br />

dank des nun gesicherten<br />

Einkommens, mehr<br />

Raum für seine eigentliche<br />

Leidenschaft: die<br />

Musik und den Geigenbau.<br />

Zufall führt zu<br />

Geschäftsidee<br />

Vielfalt für jeden Anspruch: Kleiner Ausschnitt aus dem Lieferprogramm<br />

an Mundstücken für Blechblasinstrumente. (Fotos:<br />

www.martingold.at)<br />

Der Schritt zu Blasinstrumenten<br />

und im Speziellen<br />

zu deren Mundstücken<br />

war damit natürlich<br />

noch nicht vollzogen. Er ist vielmehr<br />

einem erzählenswerten Zufall im Jahre<br />

1968 zu verdanken. Wolfgang Higatsberger,<br />

Professor an der TU Wien und Leiter<br />

des Atomforschungszentrums Seibersdorf,<br />

war befreundet mit Prof. Helmut Wobisch,<br />

seines Zeichens gemeinsam mit Prof. Josef<br />

Levora Erster Trompeter der Wiener Philharmoniker.<br />

Die beiden „teilten“ sich ein<br />

besonderes altes Trompetenmundstück<br />

aus dem Fundus des Orchesters, dessen<br />

Herkunft nicht restlos geklärt, dessen<br />

haptische und klangliche Eigenschaften<br />

aber überragend waren. Mehrere<br />

Versuche, es nachzubauen, waren allerdings<br />

bereits gescheitert, denn vieles<br />

aus dem Know-how der „alten“ Instrumentenbauer<br />

aus der Zeit um und vor<br />

1900 war zwischenzeitlich verloren gegangen.<br />

Wolfgang Higatsberger trug daher<br />

den Wunsch der Musiker, dieses Mundstück<br />

zu vervielfältigen, an Karl Breslmair<br />

Senior heran. Den Geigenmusiker, der<br />

Blechblasinstrumente zugegebenermaßen<br />

wenig schätzte, reizte die Anfrage der renommierten<br />

Wiener Philharmoniker sehr<br />

– er analysierte, tüftelte, konstruierte und<br />

produzierte schließlich einige Prototypen,<br />

Die neue FN-Geometrie von Boehlerit eignet sich dank des optimierten<br />

Spanbruchs auch für geringere Vorschübe hervorragend.<br />

Bei Breslmair kommt unter anderem die Sorte VCGT 160402 FN<br />

BWN10T zum Einsatz.<br />

Das Um und Auf bei den Mundstücken ist die maximale Oberflächenqualität.<br />

Der wichtigste Schritt dabei ist höchste Konturtreue<br />

beim Drehen.<br />

32 <strong>dihw</strong> 14 4 · <strong>2022</strong>

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