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Gesund & Leben 2022 / 12

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<strong>12</strong>/22, 17. Jahrgang, € 2,40<br />

GESUND LEBEN<br />

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GESUND<br />

INS NEUE<br />

JAHR<br />

Wegen der hohen Teuerung an der <strong>Gesund</strong>heit sparen? Muss nicht sein!<br />

Wir haben <strong>Gesund</strong>heitstipps – auch für das kleine Budget.<br />

DER KRAMPF MIT<br />

DEN ADERN<br />

Warum Sie bei Krampfadern<br />

rasch handeln sollten<br />

HUSTEN IST NICHT<br />

GLEICH HUSTEN<br />

So werden Sie Husten schnell<br />

los. Wann sollten Sie zum Arzt?<br />

WIE SOZIALE MEDIEN<br />

KRANK MACHEN<br />

Belegt: die negativen Auswirkungen<br />

von Facebook, Instagram & Co<br />

NEUE THERAPIEN<br />

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SIE, DASS ...<br />

… schlechtes Sehen das Demenzrisiko erhöht?<br />

Wie eine Studie der Universität Stanford (USA) belegt,<br />

besteht für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft ein um das<br />

zwei- bis fünffach erhöhtes Risiko für eine Demenzerkrankung,<br />

da weniger visuelle Reize und damit neuronale Impulse an das<br />

Gehirn weitergeleitet werden. Frauen mit einer Seheinschränkung<br />

MEDIZIN KOMPAKT<br />

in der Postmenopause haben sogar ein fünffach<br />

erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken. Eine<br />

eingeschränkte Sehkraft wird also mit einem<br />

höheren Risiko für den Verlust kognitiver Fähigkeiten<br />

assoziiert: Vor allem die Gedächtnisleistung droht<br />

sich zu verschlechtern.<br />

n<br />

FOTOS: ISTOCK_JANULLA, _EMIRMEMEDOVSKI, _FATCAMERA, _NADIA_BORMOTOVA (2)<br />

7...<br />

... Millimeter groß ist der kleinste Muskel<br />

im menschlichen Körper. Es handelt<br />

sich dabei um den Steigbügelmuskel<br />

(Musculus stapedius), der sich im<br />

Mittelohr befindet. Er vermindert<br />

Schwingungen bei hoher Lautstärke<br />

und schützt somit das Innenohr. n<br />

n ZAHL DES MONATS<br />

Helfen HILFT<br />

Angeboren, folgenschwer und noch nicht heilbar – rund<br />

500 Menschen in Österreich leben mit der seltenen<br />

Hauterkrankung Epidermolysis bullosa. Da ihre Haut<br />

so verletzlich ist wie die Flügel eines Schmetterlings, werden<br />

Betroffene auch „Schmetterlingskinder“ genannt.<br />

Verursacht wird die Erkrankung durch eine Genveränderung.<br />

Der Alltag der großen und kleinen Patientinnen und<br />

Patienten ist von Schmerzen und vielen Einschränkungen<br />

geprägt, denn schon geringste Belastungen führen<br />

zu Blasenbildungen und Wunden. Diese können auch<br />

Schleimhäuten, in Mund, Augen, Speiseröhre und im<br />

Magen-Darm-Trakt auftreten. Je nach Schweregrad der<br />

Erkrankung können neben der Haut viele andere Organe<br />

betroffen sein. „Schmetterlingskinder“ brauchen vor<br />

allem eines: kompetente medizinische Versorgung. In<br />

Österreich setzt sich der gemeinnützige Verein DEBRA<br />

als Selbsthilfeorganisation für Betroffene und Angehörige<br />

ein. Seine Mission ist es, durch gezielte Forschung die<br />

Chance auf Heilung zu erhöhen und „Schmetterlingskindern“<br />

kompetente medizinische Versorgung zu garantieren.<br />

Dafür ist der Verein auf Spenden angewiesen.<br />

Einige österreichische Unternehmen<br />

unterstützen ihn bei seiner Mission.<br />

Helfen auch Sie mit, beispielsweise<br />

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ein Euro an DEBRA<br />

gespendet. n<br />

n GESUNDHEITSTIPP DES MONATS<br />

DIESE SYMPTOME DEUTEN AUF<br />

EINEN HERZINFARKT HIN!<br />

1. Schwere Schmerzen, die länger<br />

als fünf Minuten andauern<br />

2. Die Schmerzen sind typisch im<br />

Brustkorb, häufig hinter dem<br />

Brustbein.<br />

3. Eventuell sind Schmerzen im<br />

Rücken (zwischen den Schulterblättern)<br />

oder im Oberbauch<br />

(Verwechslung mit „Magenschmerzen“)<br />

möglich.<br />

4. Die Schmerzen können in Arm,<br />

Hals oder Oberbauch ausstrahlen,<br />

sind flächenhaft und<br />

n DARMKREBSRISIKO BEI<br />

MENSCHEN MIT DIABETES<br />

TYP 2 DOPPELT SO HOCH<br />

Bei Menschen mit einem Diabetes Typ 2 bilden sich<br />

– im Vergleich zu ihren gesunden Mitmenschen –<br />

häufiger bösartige Zellveränderungen im Dickdarm<br />

und anderen Geweben. „Das Darmkrebsrisiko ist<br />

etwa doppelt so hoch wie bei Stoffwechselgesunden.<br />

Besteht darüber hinaus noch eine familiäre<br />

Vorbelastung, erkranken Diabetespatienten im<br />

Schnitt sogar bis zu 18 Jahre früher an dieser<br />

Krebsart“, erklärt Professor Dr. Hans Scherübl von<br />

der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Ursachen für<br />

das erhöhte Erkrankungsrisiko: Stoffwechsel- und<br />

Entzündungsprozesse, Übergewicht, Wirkung des<br />

zugesetzten Insulins sowie ein dauerhaft erhöhter<br />

Blutzuckerspiegel. Die Darmkrebsvorsorge ist hier<br />

also doppelt wichtig!<br />

n<br />

werden als brennend<br />

und drückend mit Engegefühl<br />

in der Brust beschrieben.<br />

Je älter die Person mit Herzinfarkt<br />

ist, desto weniger<br />

ausgeprägt kann der typische<br />

Brustschmerz sein.<br />

5. Bei Frauen häufiger als bei<br />

Männern können (zusätzlich<br />

oder alleine) Atemnot,<br />

Übelkeit oder Erbrechen,<br />

Schwitzen, Benommenheit‚<br />

oder Schwindel auftreten.<br />

GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

5


<strong>12</strong><br />

<strong>Gesund</strong>heit<br />

muss nicht<br />

teuer sein.<br />

4-Seiten-Spezial<br />

GESUND IN WIEN<br />

Seite 8 bis 11<br />

56<br />

Das Comeback des<br />

Waschlappens als<br />

Pflegeutensil.<br />

n LEBENSFREUDE<br />

5 Medizin kompakt<br />

<strong>12</strong> <strong>Gesund</strong>heit muss nicht teuer sein<br />

<strong>Gesund</strong>heit ist mehr eine Frage der<br />

Selbstfürsorge als des Geldes.<br />

22 Festtagsessen einmal anders<br />

Neue Ideen für Ihr Weihnachtsessen, das<br />

der ganzen Familie schmeckt.<br />

23 Das lasse ich mir schmecken!<br />

Drei gesunde Rezepte zum Nachkochen.<br />

26 Weihrauch<br />

Die wohltuende Wirkung von Weihrauch<br />

kann jeder nutzen!<br />

WOCHE FÜR WOCHE<br />

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28 Wie uns soziale Medien krank machen<br />

Facebook, Instagram & Co haben negative<br />

Auswirkungen auf unsere <strong>Gesund</strong>heit.<br />

32 Alexander Rüdiger: <strong>Leben</strong> mit Parkinson<br />

Der ORF-„Money Maker“ über seine Erkrankung –<br />

und warum er dadurch stärker wurde.<br />

34 Die Pandemie verändert auch Ihre Persönlichkeit!<br />

Studien belegen, dass die Covid-Pandemie die<br />

Psyche der Menschen verändert hat.<br />

n LEBENSKRAFT<br />

40 Wenn Sex krank macht …<br />

Die Zahlen der sexuell übertragbaren Krankheiten<br />

steigen. GESUND & LEBEN kennt die Hintergründe.<br />

Impressum: GESUND & LEBEN in WIEN ist das offizielle <strong>Gesund</strong>heitsmagazin der Wiener Ärztekammer. Zielgruppe & Richtung des Magazins: <strong>Gesund</strong>heitsrelevante<br />

und wichtige medizinische Informationen für alle gesundheitsbewussten Wienerinnen und Wiener. Medieninhaber, Verlag, Redaktion: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien,<br />

Währingerstraße 65. Herausgeber: Komm.-Rat Axel C. Moser, Mag. Philipp Ita. Mitglied der Geschäftsleitung: Petra Hubert-Schimek. Chefredakteur: Mag. Ralf Strobl.<br />

Chefin vom Dienst: Beate Barth. Artdirektion: DI Lissa Weissenbacher (Ltg.), Verena Ohnewas, BSc. Coverfoto: iStock_barol16. Redaktion Ärztekammer für Wien:<br />

Dr. Hans-Peter Petutschnig. Redaktion: Linda Freutel, Mag. Karin Lehner, Jacqueline Kacetl, Michaela Neubauer, MA, Daniela Rittmannsberger, Dr. Doris Simhofer,<br />

Mag. Claudia Sebunk, Lisa Strebinger, MA. Key Account: Gerlinde Taferner. Medieninhaber: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien, Währinger Straße 65. Hersteller: Druckerei<br />

Berger, 3580 Horn. Aboservice: Tel.: 01/9611000-190, abo@gesundundleben.at. Einzelpreis: Euro 2,40 Abopreis: Euro 19,90/Jahr. GESUND & LEBEN erscheint<br />

10x/Jahr. Seiten, die mit „Werbung“ oder „Advertorial“ gekennzeichnet sind, sind entgeltliche Einschaltungen gemäß §26 Mediengesetz. Alle Rechte vorbehalten,<br />

auch die Übernahme, vollständige oder auszugsweise Weiter- oder Wiedergabe, gem. §44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz. Zielgruppe<br />

& Richtung des Magazins: <strong>Gesund</strong>heitsrelevante und medizinische Informationen für alle gesundheitsbewussten und gesundheitsinteressierten<br />

201920021<br />

Österreicherinnen und Österreicher. P.b.b. Erscheinungsort: Wien. Verlagspostamt: 1090 Wien. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz siehe<br />

www.gesundundleben.at. Die Angaben und Äußerungen in Anzeigen, Inseraten, Advertorials & Promotions geben nicht zwingend die Meinung der Redaktion<br />

und/oder des Medieninhabers wieder. Für diese wird keine Haftung übernommen. Weiterführende Details finden Sie unter www.gesundundleben.at.<br />

46<br />

Stressabbau<br />

und spezielle<br />

Diäten helfen<br />

bei Reizdarm.<br />

40<br />

Warum sexuell übertragbare<br />

Krankheiten wieder<br />

auf dem Vormarsch sind.<br />

44 Hexenschuss<br />

Wenn der Schmerz plötzlich einfährt –<br />

was kann man dagegen tun?<br />

46 Reizdarm<br />

Neue Erkenntnisse zeigen, dass Stressabbau<br />

und spezielle Diäten Abhilfe schaffen.<br />

50 Husten ist nicht Husten<br />

Welche Arten von Husten gibt es?<br />

Wann sollte ich zu meinem Arzt?<br />

52 Venengesundheit<br />

Wer von Krampfadern oder Hämorrhoiden<br />

heimgesucht wird, sollte rasch handeln.<br />

n LEBENSNAH<br />

56 Das Comeback des Waschlappens<br />

Sogar Hollywoodstars entdecken den<br />

Waschlappen als perfektes Pflegeutensil wieder.<br />

58 <strong>Gesund</strong>heits-Kreuzworträtsel<br />

Lösen Sie unser Rätsel –<br />

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MIT ZUVERSICHT<br />

INS NEUE JAHR<br />

LIEBE LESERINNEN<br />

UND LESER!<br />

EDITORIAL<br />

Wer sich in diesem Jahr<br />

zur Vorweihnachtszeit<br />

umsieht, der merkt: Statt<br />

Lockdown schmücken<br />

wieder zahlreiche<br />

Weihnachtsmärkte die<br />

Stadt. Statt einer massiven<br />

Corona-Welle dürfen wir<br />

davon ausgehen, das Risiko<br />

nun deutlich besser<br />

einschätzen und auch<br />

bewältigen zu können<br />

als noch vor einem Jahr.<br />

Die Adventszeit mit<br />

Punsch, Freunden und<br />

Familie zu genießen,<br />

darauf haben wir uns alle<br />

gefreut. Möglich ist diese<br />

wiedergewonnene Geselligkeit<br />

auch deshalb, weil Hygienemaßnahmen,<br />

Medikamente und nicht zuletzt Impfungen uns den<br />

entsprechenden Schutz geben. Dabei geht es nicht<br />

nur um COVID, sondern gerade in der Herbst- und<br />

Winterzeit auch um Influenza. Es gibt erste Hinweise,<br />

dass die Grippesaison heuer früher beginnen könnte.<br />

Deshalb appellieren wir an Sie: Holen Sie sich ihre<br />

Impfungen und vermeiden Sie dadurch schwere<br />

Krankheitsverläufe oder gar Doppelinfektionen. Sie<br />

schützen damit nicht nur sich selbst, sondern auch ihr<br />

Umfeld und ihre Liebsten.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe dreht sich<br />

freilich um das Fest der Feste: Originelle Geschenkideen<br />

– auch für das kleine Budget – finden Sie ebenso wie<br />

die aktuellsten Weihnachtstrends <strong>2022</strong>. Und nicht zu<br />

vergessen: besondere Rezepte für ein Weihnachtsessen,<br />

das bestimmt der ganzen Familie schmeckt.<br />

Wir wünschen Ihnen wieder eine spannende Lektüre<br />

mit unserer Patientenzeitung, den vielleicht ein oder<br />

anderen für Sie wichtigen <strong>Gesund</strong>heitstipp und vor<br />

allem eine friedliche und gesunde Adventszeit und<br />

einen guten Start ins neue Jahr!<br />

n<br />

Herzlich<br />

Johannes Steinhart und Erik Randall Huber<br />

Präsident und Vizepräsident<br />

der Ärztekammer für Wien<br />

6 GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

7


Impfungen, eine der größten medizinischen<br />

Errungenschaften, sind aus der <strong>Gesund</strong>heitsvorsorge<br />

nicht mehr wegzudenken. Auch in<br />

der Pandemie hat die rasche Verfügbarkeit<br />

eines neuen Impfstoffs dazu geführt, schwere<br />

Verläufe und letztlich auch viele Todesfälle zu<br />

verhindern. Zuletzt hat die Europäische Arzneimittelbehörde<br />

EMA die COVID-Impfung<br />

auch für die Kleinsten ab sechs Monaten zugelassen<br />

und empfohlen. „Wir sind hierüber sehr<br />

glücklich, da die vielfach in Österreich gelebte<br />

Praxis der Säuglings- und Kleinkinderimpfung nun<br />

auch formalrechtlich durch die Zulassungsbehörden<br />

abgesichert ist“, sagte Rudolf Schmitzberger,<br />

Leiter des Referats für Impfangelegenheiten der<br />

Österreichische Ärztekammer. Im Zusammenhang<br />

mit der Pandemie weist er zudem darauf hin, dass<br />

neben den Impfungen auch nicht auf das Testen<br />

von vor allem symptomatischen Patientinnen und<br />

Patienten, das Abwassermonitoring sowie das Tragen<br />

von Masken vergessen werden solle. Ebenso<br />

wichtig sei auch die korrekte Hand- und Hustenhygiene,<br />

die vor vielen Erkrankungen schütze.<br />

FOTOS: ISTOCK_LILANAKANI [KONVERTIERT]; ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN/ STEFAN SEELIG ; ÖÄK/ BERNHARD NOLL<br />

IMPFLÜCKEN SCHLIESSEN<br />

Leider gebe es viele Impflücken und wiederkehrende<br />

Erkrankungen, gegen die man sich mit einer<br />

Impfung schützen könne. Bei vielen Impfungen<br />

sei es wichtig, den Impfstatus aktiv zu halten, da<br />

die Immunität nach einiger Zeit nachlasse: „Im<br />

Zweifelsfall sollte jeder bei seinem Arzt des Vertrauens<br />

abklären, ob Impflücken vorhanden sind<br />

und wann welche Impfungen aufgefrischt werden<br />

müssen“, empfiehlt Schmitzberger. Es sei wichtiger<br />

denn je, Bewusstsein für die Wichtigkeit von Impfungen<br />

zu schaffen. „Das Thema Impflücken soll<br />

durch die gesamte kalte Jahreszeit hindurch und<br />

über alle Bundesländer hinweg auf der Agenda stehen“,<br />

betont Schmitzberger.<br />

DOPPELINFEKTIONEN SARS-COV-2 MIT<br />

INFLUENZA VERMEIDEN<br />

Was Influenza betrifft, sei derzeit nicht vorhersehbar,<br />

wie die Welle heuer verlaufen werde, sagt<br />

Monika Redlberger-Fritz vom Zentrum für Virologie<br />

an der Medizinischen Universität Wien (Med-<br />

Uni Wien). Ein Blick auf die Südhalbkugel lohne<br />

sich allerdings, um Lehren zu ziehen. In Australien<br />

seien die Grenzen nach einer sehr langen Pause<br />

wieder geöffnet und die pandemiebedingten Hygienemaßnahmen<br />

vor dem Winter praktisch abgeschafft<br />

worden: „Daraus resultierte in Australien<br />

eine besonders frühe und auch sehr intensive Influenzawelle.“<br />

Derzeit würden in Österreich bereits<br />

die ersten nicht importierten Influenzafälle nachgewiesen,<br />

was darauf hindeute, dass auch bei uns<br />

die Grippesaison früher als sonst starten könnte:<br />

„Kommt es nun zu einer zeitgleichen Zirkulation<br />

MIT VOLL EM IMPFSCHUTZ<br />

Hygienemaßnahmen und<br />

ein aufrechter Impfschutz<br />

sind entscheidend,<br />

um die Explosion von<br />

Atemwegserkrankungen<br />

in der kalten Jahreszeit zu<br />

verhindern.<br />

von SARS-CoV-2-Viren und von Influenza, so besteht<br />

auch die Möglichkeit von Doppelinfektionen.“<br />

Über die klinischen Verläufe von Doppelinfektionen<br />

von SARS-CoV-2 mit Influenza oder auch<br />

anderen respiratorischen Viren wie zum Beispiel<br />

dem Respiratorischen Synzytial Virus (RSV) würden<br />

derzeit noch nicht ausreichend Daten vorliegen, da<br />

durch die pandemiebedingten Maßnahmen bisher<br />

die zeitgleiche Zirkulation dieser Viren verhindert<br />

wurde: „Man kann jedoch annehmen, dass Doppelinfektionen<br />

mit Influenza, anderen Viren oder Bakterien<br />

zu klinisch komplizierteren Verläufen führen<br />

könnten und damit eine zusätzliche Belastung der<br />

<strong>Gesund</strong>heitssysteme darstellen“, sagt Redlberger-<br />

Fritz.<br />

Dadurch komme der Influenzaschutzimpfung,<br />

die für Kindern von sechs Monaten bis 14 Jahren gratis<br />

im Rahmen des Kinderimpfprogramms zur Verfügung<br />

stehe, auch in der kommenden Wintersaison<br />

wieder große Bedeutung zu.<br />

in den Winter<br />

GROSSER NACHHOLBEDARF BEI<br />

ROUTINEIMPFUNGEN<br />

Laut Maria Paulke-Korinek, Leiterin der Abteilung<br />

für Impfwesen im <strong>Gesund</strong>heitsministerium, herrsche<br />

derzeit großer Nachholbedarf bei Routineimpfungen.<br />

So seien 2021 nur mehr 74 Prozent<br />

der Zweijährigen mit zwei Dosen gegen Masern<br />

geschützt. Ähnlich gestalte sich das Bild bei den<br />

Analysen der Polio-Durchimpfungsraten, die bei<br />

Kleinkindern wegen des Einsatzes von Kombinationsimpfstoffen<br />

auch für Diphtherie, Tetanus, Pertussis,<br />

Haemophilus und Hepatitis B herangezogen<br />

werden können. Bei den Einjährigen wurden 2021<br />

Durchimpfungsraten von nur 90 Prozent für die<br />

erste, und 83 Prozent für die zweite Teilimpfung<br />

beobachtet. Bei den Zehn- bis 16-Jährigen seien in<br />

etwa 75.000 Kinder und Jugendliche nicht ausreichend<br />

immun gegen Polio, und somit auch gegen<br />

Diphtherie, davon seien in etwa 21.500 ungeimpft.<br />

Die Wichtigkeit hoher Durchimpfungsraten<br />

würden durch epidemiologische Entwicklungen<br />

bestärkt werden. Im Frühsommer <strong>2022</strong> sei erstmals<br />

seit mehr als 20 Jahren eine respiratorische Diphtherie<br />

gemeldet worden, die tödlich verlief. Der<br />

letzte Fall von Kinderlähmung sei in Österreich 1980<br />

registriert worden, doch: „Wie rezente Ausbruchsgeschehen<br />

in London und New York zeigen, kann<br />

es durch Import von Polioviren bei unzureichenden<br />

Durchimpfungsraten rasch zu einem entsprechenden<br />

Infektionsgeschehen kommen“, warnt Paulke-<br />

Korinek. Es seien heuer auch schon mehr als 180<br />

Fälle an FSME in das epidemiologische Meldesystem<br />

gemeldet worden, und mit weiteren beobachteten<br />

Fällen sei zu rechnen.<br />

Diese Zahlen zeigen ganz klar, dass im Bereich<br />

von Routineimpfungen ein großer Nachholbedarf<br />

besteht: „Sinkende Durchimpfungsraten können zu<br />

einem Wiederaufflammen vergessener Erkrankungen<br />

führen, und dies gilt es unbedingt zu vermeiden“,<br />

sagt Paulke-Korinek. <br />

n<br />

Rudolf Schmitzberger,<br />

Leiter des Referats für<br />

Impfangelegenheiten<br />

der Österreichischen<br />

Ärztekammer.<br />

„Im Zweifelsfall sollte<br />

jeder bei seinem Arzt des<br />

Vertrauens abklären, ob<br />

Impflücken vorhanden<br />

sind und wann welche<br />

Impfungen aufgefrischt<br />

werden müssen.“<br />

Monika Redlberger-Fritz,<br />

Zentrum für Virologie<br />

an der MedUni Wien<br />

Maria Paulke-Korinek,<br />

Leiterin der Abteilung<br />

für Impfwesen im<br />

<strong>Gesund</strong>heitsministerium<br />

8<br />

GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

9


ÄRZTEKAMMER KÄMPFT<br />

Die Spitäler könnten<br />

entlastet und die Wartezeiten<br />

verkürzt werden.<br />

FÜR REFORMEN IM SINNE DER PATIENTEN<br />

Ärztekammerpräsident<br />

Johannes Steinhart<br />

will den Spitalsbereich<br />

durch Ausbau<br />

im niedergelassenen<br />

Bereich entlasten –<br />

zum Wohl der<br />

Patientinnen<br />

und Patienten.<br />

Die Ankündigung, die Interessen der Patientinnen<br />

und Patienten in den Mittelpunkt<br />

einer neuen <strong>Gesund</strong>heitsfinanzierung im<br />

Finanzausgleich zu stellen, darf keine leere<br />

Worthülse bleiben“, kommentiert Ärztekammerpräsident<br />

Johannes Steinhart das Ergebnis einer Sitzung<br />

der Landesgesundheitsreferenten mit <strong>Gesund</strong>heitsminister<br />

Johannes Rauch. Diese hatten sich auf die<br />

Forderung nach einer neuen Finanzierungsstruktur<br />

und Aufgabenteilung geeinigt.<br />

„Die Ärztekammer ist jederzeit gesprächsbereit,<br />

wenn es beispielsweise um die Entlastung<br />

von Ambulanzen geht. Der entsprechende Ausbau<br />

der Leistungen im niedergelassenen Bereich<br />

könnte die dringend nötige Entlastung des Spitalsbereichs<br />

möglich machen“, sagt der Ärztekammerpräsident.<br />

Konkrete Ansätze dazu sind etwa eine Flexibilisierung<br />

der Ordinationszeiten oder die überfällige Umsetzung<br />

von multicoloren Gruppenpraxen.<br />

Dr. Johannes<br />

Steinhart, Präsident<br />

der Ärztekammer für Wien<br />

Dr. Erik Randall Huber,<br />

Obmann der Kurie<br />

niedergelassene Ärzte und<br />

Vizepräsident der Ärztekammer<br />

für Wien<br />

„Es wäre eine Win-Win-Situation für alle. Profitieren würden davon<br />

vor allem die Patientinnen und Patienten, und gerade die sollen ja<br />

im Mittelpunkt aller Überlegungen stehen.“<br />

TAGESCHIRURGISCHE EINGRIFFE IM<br />

NIEDERGELASSENEN BEREICH<br />

Zuletzt habe man etwa im Zusammenhang mit der<br />

untragbaren Situation der Urologie in Wien darauf<br />

hingewiesen, dass etliche der notwendigen Untersuchungen<br />

und Operationen sofort in Niederlassungen<br />

durchgeführt werden könnten. Auch in anderen<br />

Fächern sei die Liste an tageschirurgischen<br />

Eingriffen und anderen Untersuchungen, die vom<br />

niedergelassenen Bereich übernommen werden<br />

könnten, lang. „Es wäre eine Win-Win-Situation<br />

für alle: Die Spitäler könnten entlastet und die<br />

Wartezeiten verkürzt werden. Profitieren, würden<br />

davon vor allem die Patientinnen und Patienten,<br />

und gerade die sollen ja im Mittelpunkt aller Überlegungen<br />

stehen“, hält Steinhart fest. Erik Randall<br />

Huber, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte<br />

und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien,<br />

bestätigt: „Der niedergelassene Bereich hat die<br />

Kompetenz und die Infrastruktur, um zahlreiche<br />

Leistungen zu übernehmen.“<br />

Noch fehlen aber die entsprechenden Positionen<br />

im Leistungskatalog der Sozialversicherung,<br />

die diese Entlastung möglich machen würden.<br />

Dieser Tage starten jedoch Verhandlungen mit<br />

der Österreichischen <strong>Gesund</strong>heitskasse, um diese<br />

Vorschläge – im Sinne aller Patientinnen und<br />

Patienten – umsetzen zu können.<br />

<br />

WIEN DROHT EIN MASSIVER ÄRZTESCHWUND<br />

Die Ärztekammer befürchtet, dass der Sparkurs<br />

der Bundesregierung an Universitäten den Ärztemangel in<br />

Österreich – und speziell in Wien – noch beschleunigen wird.<br />

Stefan Ferenci, Obmann der Kurie angestellte<br />

Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer<br />

für Wien, warnt eindringlich<br />

davor, am Bildungsstandort Österreich<br />

und insbesondere an einem der größten medizinischen<br />

Wissenschaftsstandorte Europas, der<br />

Medizinischen Universität Wien (MedUni Wien),<br />

einen Sparkurs in puncto Personal zu fahren: „Wir<br />

werden auf diese Art die besten Köpfe im Land<br />

verlieren.“ Die aktuelle bundespolitische Finanzplanung<br />

ist für die Ärztekammer „nicht nachvollziehbar“.<br />

Laut dieser sollen die österreichischen<br />

Universitäten – und damit auch die MedUni<br />

Wien mit dem verbundenen AKH – weniger als<br />

die Hälfte der dringend benötigten Zusatzfinanzierung<br />

von ungefähr 1,2 Milliarden Euro für die<br />

aktuelle Leistungsvereinbarungsperiode von <strong>2022</strong><br />

bis 2024 vom Finanzministerium erhalten.<br />

FOTOS: ISTOCK_ONURDONGEL_SDOMINICK_WICKI58; ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN/ STEFAN SEELIG ;<br />

ÖÄK/ BERNHARD NOLL<br />

ZU WENIG GELD FÜR UNSERE<br />

UNIVERSITÄTEN<br />

„Die nunmehr verbliebenen 500 Millionen Euro<br />

für die Jahre 2023 und 2024 für alle 22 Universitäten<br />

österreichs werden sich niemals ausgehen“,<br />

ergänzt Johannes Kastner, Vorsitzender des<br />

Betriebsrats für das wissenschaftliche Personal<br />

der MedUni Wien. „Allein die aufgrund der derzeitigen<br />

Teuerung dringend notwendige Inflationsabgeltung<br />

benötigt aufgrund von steigenden<br />

Personalkosten einen höheren Betrag, wie dies<br />

auch die Universitätenkonferenz bereits dargelegt<br />

hat. Die Frage bleibt, wie andere dringende<br />

Investitionen wie beispielsweise die Weiterentwicklung<br />

des Wissenschaftsstandorts dann noch<br />

finanziert werden sollen.“<br />

UNSERE ÄRZTINNEN UND<br />

ÄRZTE WERDEN ABWANDERN<br />

Ferenci befürchtet deswegen auch massive Auswirkungen<br />

auf das aktuelle Niveau und Leistungsangebot<br />

der MedUni Wien. „Unsere Ärztinnen<br />

und Ärzte werden abwandern. Der internationale<br />

Konkurrenzkampf um die besten Köpfe ist<br />

gnadenlos und niemand wird in einem Land<br />

bleiben, wo entweder an seinem Gehalt oder an<br />

den Arbeitsbedingungen gespart wird – vor allem<br />

nicht in einem hochwissenschaftlichen Bereich,<br />

wie es die Medizin ist.“<br />

In dieselbe Kerbe schlägt auch der Vizepräsident<br />

der Ärztekammer für Wien sowie MedUni-<br />

Wien-Arzt und Betriebsrat Stefan Konrad: „In der<br />

Wiener Universitätsmedizin arbeiten auch viele<br />

nicht-österreichische Ärztinnen und Ärzte, da das<br />

damit verbundene AKH Wien als eines der besten<br />

Spitäler der Welt bis dato ein guter Ort war,<br />

Spitzenmedizin zu betreiben. Auch für mich als<br />

deutscher Staatsbürger ist dies ein Grund, hier zu<br />

arbeiten. Dies wird nun, rein auf Basis der finanziellen<br />

Ausstattung, infrage gestellt. Die Wissenschaft<br />

muss weiterhin gefördert werden, denn<br />

ohne Forschung gibt es keinerlei medizinische<br />

Weiterentwicklung.“<br />

„Es ist nicht verständlich, warum die hochmotivierten<br />

Expertinnen und Experten, die in den<br />

letzten Jahren überdurchschnittliches Engagement<br />

in Forschung, Lehre und Patientenbetreuung<br />

bewiesen haben, nun mit Reallohnverlusten<br />

bedankt werden sollen. Wir fordern die Bundesminister<br />

Magnus Brunner und Martin Polaschek auf,<br />

umgehend eine Korrektur des Budgetentwurfs vorzulegen“,<br />

so Ferenci und Kastner abschließend.<br />

Dr. Stefan Ferenci,<br />

Obmann der Kurie angestellte<br />

Ärzte und Vizepräsident der<br />

Ärztekammer für Wien<br />

Johannes Kastner,<br />

Vorsitzender des Betriebsrats<br />

für das wissenschaftliche<br />

Personal der MedUni Wien<br />

Stefan Konrad,<br />

Vizepräsident der<br />

Ärztekammer für Wien sowie<br />

MedUni-Wien-Arzt und Betriebsrat<br />

10<br />

GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

11


GESUNDHEIT<br />

GESUNDHEIT-<br />

FOTOS: ISTOCK_ GOPIXA<br />

muss nicht<br />

teuer sein!<br />

<strong>Gesund</strong> bleiben. <strong>Gesund</strong> werden. Das ist wohl unser aller Ziel für 2023.<br />

Dass in den vergangenen Monaten wegen der steigenden Inflation<br />

fast alles massiv teurer geworden ist, ist ein Fakt. Doch<br />

deshalb bei der eigenen <strong>Gesund</strong>heit sparen? Oder an der<br />

<strong>Gesund</strong>heit der Liebsten? GESUND & LEBEN sagt:<br />

Das muss nicht sein – und präsentiert Tipps,<br />

wie man auch mit kleinem Budget in ein<br />

gesundes Jahr starten kann.<br />

<strong>12</strong> GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

13


GESUNDHEIT<br />

G<br />

eld. Wir brauchen es, um überleben zu können.<br />

Ohne Geld frieren wir im Winter. Ohne Geld ist<br />

wenig zu essen da. Ohne Geld geht nichts. Im<br />

Laufe des Jahres spielte Geld eine immer wichtigere<br />

Rolle – im negativen Sinne: Durch die Inflation<br />

wird vieles teurer. Das schürt Sorgen: Was<br />

kann ich mir noch leisten? Geht sich alles aus?<br />

Diese negativen Gedanken können sich auch auf<br />

die <strong>Gesund</strong>heit schlagen: Wir schlafen schlechter,<br />

der Blutdruck steigt, der Magen ist beleidigt. Und<br />

wir fühlen uns deprimiert. Geld und <strong>Gesund</strong>heit<br />

– ein untrennbarer Kreislauf. Was können wir tun,<br />

um trotz der weltweiten Krise gesund zu bleiben<br />

(oder zu werden)?<br />

DIE GROSSE AKZEPTANZ<br />

Dass finanzielle Sorgen die <strong>Gesund</strong>heit beeinträchtigen<br />

können – dafür ist ein bestimmtes<br />

Hormon verantwortlich: „Wenn wir Stress haben<br />

oder uns überfordert fühlen, wird vermehrt Cortisol<br />

ausgeschüttet. Wir schwitzen mehr, der<br />

Blutdruck steigt und bei langanhaltendem Stress<br />

bekommen wir häufig Rückenschmerzen. Und<br />

auch unser Gehirn verändert sich – etwa, wenn wir<br />

an Depressionen erkranken. Der Hippokampus<br />

schrumpft und man wird schneller aggressiv oder<br />

kann sich manches nicht so gut merken“, erklärt<br />

Dr. Gerald Grundschober, Facharzt für Psychiatrie<br />

und Psychotherapeutische Medizin und Ärztlicher<br />

Gesamtleiter des Psychosozialen Dienstes der PSZ<br />

GmbH. Damit es erst gar nicht so weit kommt, rät<br />

der Spezialist, sich immer dem Problem zu stellen<br />

und sich zu fragen, warum man beispielsweise<br />

arbeitslos geworden ist und wie man seine Lage<br />

verbessern kann. Wenn man finanzielle Probleme<br />

durch den Verlust des Arbeitsplatzes hat, ist es<br />

wichtig, Unterstützung wie das Arbeitslosengeld<br />

und verschiedene Netzwerkhilfen in Anspruch zu<br />

nehmen. Die Akzeptanz der Situation ist ein wichtiger<br />

Punkt, sagt Grundschober.<br />

BUDGET IM BLICK<br />

Man hat akzeptiert, dass Geld gerade eine knappe<br />

Ressource im <strong>Leben</strong> ist. Wie lebt man dann trotzdem<br />

ein gesundes <strong>Leben</strong>? Großes Sparpotenzial<br />

gibt es zumeist beim Thema <strong>Leben</strong>smittel – und<br />

damit bewegt man sich gleichzeitig in Richtung<br />

gesunde Ernährung. Man könne beispielsweise<br />

den Fleischkonsum reduzieren und nur zweibis<br />

dreimal pro Woche Fleisch essen, erklärt<br />

Mag. Irene Burian, <strong>Gesund</strong>heitspsychologin aus<br />

Pressbaum (NÖ). Und das muss nicht automa-<br />

Geld und <strong>Gesund</strong>heit –<br />

ein untrennbarer Kreislauf.<br />

Was können wir tun, um<br />

trotz finanzieller Krise<br />

gesund zu bleiben?<br />

Dr. Gerald Grundschober,<br />

Facharzt für Psychiatrie<br />

und Psychotherapeutische<br />

Medizin und<br />

Ärztlicher Gesamtleiter des<br />

Psychosozialen Dienstes NÖ<br />

„Wenn wir Stress<br />

haben oder<br />

uns überfordert<br />

fühlen, wird<br />

vermehrt<br />

Cortisol<br />

ausgeschüttet.<br />

Wir schwitzen<br />

mehr, der Blutdruck<br />

steigt und bei<br />

langanhaltendem<br />

Stress<br />

bekommen<br />

wir häufig<br />

Rückenschmerzen. “<br />

FOTOS: ISTOCK_ AMAX PHOTO_ TOM MERTON_ WICKI58; BEIGESTELLLT<br />

GESCHENKSIDEEN<br />

FÜR MEHR BEWEGUNG UND LEBENSFREUDE – AUCH FÜRS KLEINE BUDGET!<br />

IJoggen, walken, wandern, Yoga: Be-I<br />

-wegung kostet (fast) nichts. I Um aber<br />

auch konsequent dranzubleiben, hilft das<br />

sogenannte Buddy-System. Dabei geht es<br />

darum, sportliche Aktivitäten gemeinsam<br />

mit dem Partner bzw. der Partnerin, Freundinnen<br />

und Freunden oder Nachbarn umzusetzen.<br />

Vielleicht eine Geschenksidee<br />

für eine Freundin oder einen Freund, der<br />

Unterstützung braucht?<br />

Utensilien für sportliche Spiele lassen sich<br />

einfach selbst herstellen. Beispielsweise<br />

selbstgemachtes „Twister“. Dafür benötigt<br />

man buntes Papier, Farbe und eine Schere.<br />

Aus dem bunten Papier schneidet man<br />

20 Kreise mit einem Durchmesser von circa<br />

20 cm aus. In die Mitte von fünf Kreisen<br />

zeichnet man einen rechten Fuß, in weitere<br />

fünf Kreise einen linken Fuß – dasselbe mit<br />

der rechten und der linken Hand. Statt die<br />

Formen aufzumalen kann man auch einen<br />

Fuß- und Handabdruck machen. Man legt<br />

für das Spiel jeweils zwei Kreise nebeneinander.<br />

Dadurch entsteht eine Straße mit<br />

insgesamt zehn Reihen. Eine Person stellt<br />

sich an den Anfang der Straße und bewegt,<br />

je nach Motiv, den richtigen Fuß oder die<br />

richtige Hand auf die Kreise. Das Ziel des<br />

Bewegungsspiels ist es, alle zehn Reihen<br />

der Straße schnell zu durchqueren.<br />

Ein weiterer günstiger Bewegungstipp ist,<br />

Bälle selbst herzustellen – sogenannte Sockenbälle.<br />

Dafür muss man lediglich eine<br />

alte Socke mit einer anderen alten Socke<br />

befüllen. Die alte Socke stopft man in die<br />

Sockenspitze, die Sockenspitze verdreht<br />

man eng an der Füllung. Die Socke stülpt<br />

man über den Ball, nochmal verdrehen,<br />

nochmal überstülpen, bis die Socke fertig<br />

ist. Das Füllmaterial ganz nach unten stopfen,<br />

die Sockenspitze eng an der Füllung<br />

verdrehen. Die Socke über den Ball stülpen,<br />

nochmals verdrehen, nochmals überstülpen,<br />

bis die Socke fertig ist. Die Socken<br />

kann man auch mit Watte oder zerschnittenen<br />

Feinstrumpfhosen befüllen. n<br />

TRADITION FÜR<br />

GENERATIONEN<br />

DAS GESUNDE<br />

GESCHENK AUS<br />

IHRER APOTHEKE FÜR<br />

- BESSERE KONZENTRATIONSFÄHIGKEIT<br />

14<br />

- MEHR BELASTBARKEIT<br />

- CHOLESTERIN-BALANCE<br />

MIT NATÜRLICHEM SOJA-LECITHIN<br />

* 4,00€ Rabatt auf Buer ® Lecithin 1000 ml; Aktion gültig bis 31.<strong>12</strong>.<strong>2022</strong> in allen teilnehmenden Apotheken; solange der Vorrat reicht.<br />

Buer ® Lecithin Flüssig ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel. Die Anwendung dieses traditionellen pflanzlichen Arzneimittels in den genannten Anwendungsgebieten beruht ausschließlich auf langjähriger Verwendung.<br />

Wirkstoff: Lecithin. Über Wirkungen und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />

AT-BUER-2200025 09/<strong>2022</strong>


GESUNDHEIT<br />

Mag. Irene Burian,<br />

<strong>Gesund</strong>heitspsychologin,<br />

Pressbaum, NÖ<br />

Gemüse der Saison zu kaufen<br />

ist automatisch preiswerter,<br />

da es regional ist. Auch<br />

Hülsenfrüchte wie<br />

Bohnen, Linsen oder<br />

Kichererbsen<br />

sind günstiger<br />

als Fleisch –<br />

liefern viel Eiweiß<br />

und machen satt.<br />

tisch teurer sein – im Gegenteil! Gemüse der Saison<br />

zu kaufen ist meist günstiger, da es in größeren<br />

Mengen vorhanden ist und oft regional hergestellt<br />

wird. Auch Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen<br />

oder Kichererbsen sind günstiger als Fleisch,<br />

liefern viel Eiweiß und machen satt. Viel sparen<br />

kann man, wenn man auf zuckerhaltige und alkoholische<br />

Getränke verzichtet und stattdessen Leitungswasser<br />

trinkt. Ein interessanter Fakt ist, dass<br />

die Kosten für konventionelle <strong>Leben</strong>smittel gestiegen<br />

sind – der Preis für biologische <strong>Leben</strong>smittel<br />

aber im Vergleich weit geringer<br />

angehoben wurde.<br />

Auch Bewegung gehört zu<br />

einem gesunden <strong>Leben</strong> dazu<br />

– hier sollte man eines vorweg<br />

gleich einmal weglassen: ein<br />

nicht genutztes, kostspieliges<br />

Abo im Fitnessstudio. Dazu<br />

raten auch viele Schuldnerberater,<br />

die sich immer wieder<br />

wundern, wie viele (unnütze)<br />

Sportabos abgeschlossen werden.<br />

Stattdessen kann man in<br />

der freien Natur Sport betreiben<br />

– joggen, walken oder<br />

wandern macht mindestens<br />

ebenso viel Spaß! Anleitungen<br />

für Yoga- oder anderen Fitnessübungen<br />

können jederzeit kostenlos<br />

im Internet angesehen<br />

werden. Und auch Bewegungsspiele<br />

kann man ganz einfach<br />

und kreativ selbst herstellen.<br />

AN DER SPITZE<br />

Ob und wie gut wir uns um<br />

unsere <strong>Gesund</strong>heit kümmern<br />

können, hängt auch vom<br />

<strong>Gesund</strong>heitssystem im eigenen<br />

Land ab. Österreich befindet<br />

sich im weltweiten Vergleich im Spitzenfeld:<br />

Im Zuge der Corona-Pandemie wurde beispielsweise<br />

die Versorgung mit Intensivbetten durch<br />

die OECD international verglichen. In Österreich<br />

kommen 28,9 Intensivbetten auf 100.000 Einwohnerinnen<br />

und Einwohner. Nur in Deutschland ist<br />

diese Zahl etwas höher. Gemessen wurde auch,<br />

wie viel Prozent des Bruttoinlandprodukts für<br />

<strong>Gesund</strong>heit ausgegeben wird. In Österreich sind<br />

es 10,3 Prozent – damit befindet sich das Land<br />

gemeinsam mit Deutschland und Frankreich weltweit<br />

an der Spitze. Auch mit durchschnittlich 5,2<br />

Ärztinnen und Ärzten pro 1.000 Patientinnen und<br />

Patienten liegt Österreich über dem OECD-Schnitt<br />

von 3,5 Ärztinnen und Ärzten. Um gesundheitlichen<br />

Problemen vorzubeugen beziehungsweise<br />

sie rechtzeitig zu erkennen, sollte man die kosten-<br />

Wirken sich Schulden bzw. finanzielle<br />

Sorgen auf die <strong>Gesund</strong>heit aus?<br />

Ja. Schulden und <strong>Gesund</strong>heit stehen in<br />

engem Zusammenhang. Egal, ob Schulden<br />

durch Krankheit oder krank werden<br />

durch Schulden. Drei Viertel unserer Klientinnen<br />

und Klienten sind davon betroffen.<br />

Das Thema Geld greift tief in den Menschen<br />

ein.<br />

Was kann man tun, um seine Finanzen<br />

in den Griff zu bekommen?<br />

Zuallererst sollte man Ruhe bewahren<br />

und sich einen Überblick verschaffen. Die<br />

Nerven wegschmeißen bringt nichts. Man<br />

sollte ein Haushaltsbudget erstellen mit<br />

den Fixkosten und den Einnahmen. Ein<br />

weiterer Tipp: Wenn möglich, sollte man<br />

mit Bargeld zahlen. Das hilft, einen besseren<br />

Überblick zu behalten. Das Konto zu<br />

überziehen hingegen ist der teuerste Kredit,<br />

den es gibt. Und einkaufen gehen mit<br />

Einkaufsliste hilft dabei, nur das zu kaufen,<br />

was man wirklich braucht.<br />

Warum spielt Konsum – und dadurch<br />

Geld – eine so große Rolle in unserer<br />

Gesellschaft?<br />

Man möchte ein Teil der Gesellschaft sein.<br />

In unserer Konsumgesellschaft ist man ein<br />

Außenseiter, wenn man all den Verlockungen<br />

widersteht. Das Problem beginnt bei<br />

den Kindern. Viele Eltern sind gut situiert.<br />

Michael Lackenberger,<br />

Geschäftsführer der Schuldnerberatung<br />

NÖ, gibt Tipps, wie<br />

man seine finanzielle Situation<br />

in den Griff bekommen kann.<br />

„Schulden<br />

machen<br />

krank“<br />

Geld ist etwas, über das man nicht redet<br />

oder nachdenken muss. Kinder verfügen<br />

dadurch über wenig Finanzwissen.<br />

Ist es ein Irrglaube, dass <strong>Gesund</strong>heit<br />

viel Geld kosten muss?<br />

In der Realität ist es so, dass viele Menschen<br />

bei <strong>Gesund</strong>heitsausgaben wie der<br />

Gleitsichtbrille oder dem Zahnersatz sparen,<br />

um ihre Fixkosten bezahlen zu können.<br />

Sie haben keine andere Wahl. Und<br />

trotzdem haben wir in Österreich ein sehr<br />

gutes <strong>Gesund</strong>heitssystem im Vergleich zu<br />

anderen Ländern. Die Vorsorgeuntersuchung,<br />

die man einmal im Jahr machen<br />

sollte, ist beispielsweise kostenlos. Damit<br />

kann man etwas unternehmen, das nichts<br />

kostet und gesundheitlichen Problemen<br />

vorbeugt. n<br />

FOTOS: ISTOCK_ SONJA RACHBAUER_FCAFOTODIGITAL_IANDRES VICTORERO; BEIGESTELLT<br />

Idee (Flügel): www.werbereich.at Foto: www.dieabbilderei.at<br />

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Caesaro Med®<br />

Neuere Forschungen mit Zubereitungen aus<br />

gemahlenen Fruchtschalen und Samenkörnern<br />

bestätigten Wirkungen bei Entzündungen der Gelenke,<br />

des Darmes und gegen hohes LDL-Cholesterin.<br />

Diese nach selektiver Ernte und einem schonenden Verfahren<br />

getrockneten Früchte erhalten sie als reines Pulver<br />

oder in Kapseln in Apotheken.<br />

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FROHE WEIHNACHTEN!<br />

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Schmetterlingskinder<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen<br />

informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />

Mit dem Kauf einer<br />

Bepanthen ® 100g Salbe von 01.11.<br />

bis 31.<strong>12</strong>.<strong>2022</strong> unterstützen Sie<br />

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Patientenorganisation DEBRA Austria<br />

Weitere Infos: www.schmetterlingskinder.at<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

16 GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

17


GESUNDHEIT<br />

SCHENKEN MIT KÖPFCHEN UND HERZ<br />

lose <strong>Gesund</strong>enuntersuchung einmal im Jahr in<br />

Anspruch nehmen.<br />

Schnell gemacht ist eine<br />

Backmischung im Glas.<br />

Dafür füllt man trockene<br />

Zutaten Schicht für<br />

Schicht in ein Glas und<br />

schreibt eine kurze<br />

Anleitung dazu. n<br />

Eine weitere Geschenkidee<br />

ist eine selbst gezogene<br />

Pflanze, die man<br />

entweder aus Ablegern<br />

oder aus abgeschnittenen<br />

Zweigen ziehen kann.<br />

Dafür stellt man den<br />

Zweig in ein Wasserglas<br />

an einen hellen Ort. Wenn<br />

sich Wurzeln gebildet<br />

haben, kann die Pflanze<br />

eingetopft werden. n<br />

DOPAMIN STEIGT AN<br />

Finanzielle Probleme betreffen Menschen am<br />

häufigsten nach einschneidenden Erlebnissen<br />

wie Scheidung oder dem Verlust<br />

des Arbeitsplatzes. Aber auch der steigende<br />

Konsum der vergangenen<br />

Jahrzehnte fordert mitunter seinen<br />

Tribut. Man kauft statusaufpolierende<br />

Dinge, um ein vermeintlicher<br />

Teil der „besseren Gesellschaft“<br />

zu sein: „Unsere Kultur<br />

ist industriell geprägt. In anderen<br />

Kulturen ist eher wichtig,<br />

was man kann. Wir definieren<br />

unseren Wert darüber, was wir<br />

verdienen. Geld ist ein Ausdruck<br />

von Sicherheit. Geld drückt aus,<br />

wie potent wir sind“, sagt Grundschober.<br />

Aber auch ein weiteres<br />

Hormon steckt dahinter, warum wir<br />

so gerne einkaufen: „Wir gehen einkaufen,<br />

um Spannungen abzubauen. Dopa-<br />

FOTOS: ISTOCK_ ANNA OSTANINA_ J614_ MALINKAPHOTO_ SHAIITH_ _OKSIX<br />

Weihnachtsgeschenke<br />

müssen nicht teuer<br />

sein. Denn eigentlich<br />

geht es um die Geste,<br />

die dahintersteckt<br />

– nicht den materiellen<br />

Wert. Günstige<br />

Aufmerksamkeiten<br />

können beispielsweise<br />

eine Tasse, ein<br />

Badezusatz oder eine<br />

Zimmerpflanze sein. n<br />

Auch Kräuter- und Gewürzöle können einfach selbst hergestellt<br />

werden. In ein Fläschchen schichtet man Kräuter, Chili, Zitronen oder<br />

Orangen und gießt es mit Öl – beispielsweise Oliven- oder Rapsöl – auf.<br />

Die Flasche sollte man gut verschlossen mindestens eine Woche vor<br />

Licht geschützt ziehen lassen. n<br />

Biochemie nach Dr. Schüßler<br />

Die heiße Sieben<br />

Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen<br />

Selbst hergestellt<br />

werden kann auch ein<br />

Zucker-Peeling, ein<br />

sogenanntes Sugar-<br />

Scrub. Haushaltszucker<br />

vermischt man dafür<br />

mit einem pflegenden<br />

Öl, beispielsweise<br />

Kokosöl, und ein paar<br />

Tropfen ätherischem<br />

Öl. Gut dafür geeignet<br />

sind Mandarinen- oder<br />

Orangenöl. n<br />

18<br />

NEU<br />

Die heiße Sieben hilft rasch bei akuten<br />

Krampfbeschwerden wie<br />

• Koliken und Krämpfe der glatten Muskulatur des<br />

Verdauungstraktes (z.B. Magenkrämpfe,<br />

Darmbeschwerden, Verstopfung, Blähungen)<br />

• Menstruationskrämpfen und begleitend zur<br />

Geburt bei Geburts- und Krampfwehen<br />

Als Pulver in praktischen Sticks, auch für unterwegs.<br />

Die heiße Sieben:<br />

einfach • eindeutig • sicher<br />

Die heiße Sieben<br />

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Rezeptfrei erhältlich in Ihrer Apotheke.<br />

Über Wirkungen und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt und Apotheker.


GESUNDHEIT<br />

min wird ausgeschüttet. Ein gewisses Wohlgefühl<br />

stellt sich ein. Dann folgt rasch das Schuldgefühl<br />

und damit eine Stressphase, die wir beispielsweise<br />

mit Zigaretten oder Alkohol kompensieren“,<br />

erklärt der Mediziner. Dopamin wird jedoch<br />

nicht nur beim Einkaufen, sondern bei verschiedensten<br />

Tätigkeiten ausgeschüttet. Beim Shoppen<br />

geht es jedoch relativ einfach und bequem,<br />

an sein Dopamin zu kommen.<br />

Ein weiterer guter Tipp: Auf die Kreditkarte<br />

bzw. die Bankomatkarte verzichten und wieder<br />

vermehrt Bargeld ausgeben. Hier hat man ein<br />

besseres Gefühl, wie viel Geld man zur Verfügung<br />

hat. Ein weiterer Tipp des Experten: Seinem<br />

Körper etwas Gutes tun – etwa regelmäßig Bewegung<br />

oder Sport zu treiben. Geht man achtsam<br />

mit sich selbst um, geht man auch sorgsamer mit<br />

dem Rest des Tages um. Den Umgang mit Geld<br />

lernt man nicht nur von den Eltern, sondern<br />

auch von der Gesellschaft und anderen Vorbildern,<br />

ergänzt Grundschober.<br />

LÖSUNGEN FINDEN<br />

Geld spielt auch im Advent und vor allem in<br />

Bezug auf Weihnachten eine Rolle. Damit man<br />

sich beim Kauf von Weihnachtsgeschenken<br />

nicht verschuldet, rät Michael Lackenberger,<br />

Geschäftsführer der Schuldnerberatung Niederösterreich,<br />

im Vorfeld ein realistisches Budget<br />

für die Weihnachtsgeschenke festzulegen.<br />

Geschenke in Raten abzubezahlen ist eine<br />

schlechte Idee – denn so verliert man sehr schnell<br />

den Überblick und gerät in einen Teufelskreis aus<br />

offenen Zahlungen. Die gute Nachricht: Auch<br />

wenn die finanzielle Situation belastend ist, sollte<br />

man sich ab und zu etwas gönnen. Es verändert<br />

sich dabei der Rahmen: „Statt auf eine Insel zu<br />

fliegen, mietet man sich vielleicht ein einfaches<br />

Pensionszimmer in den Bergen, versorgt sich<br />

selbst und geht wandern“, sagt Grundschober.<br />

Und vielleicht kehren Sie zurück und stellen fest:<br />

Mit einer Insel im Ozean können unsere Berge<br />

allemal mithalten. DANIELA RITTMANNSBERGER n<br />

WEIHNACHTSTRENDS <strong>2022</strong><br />

Das Fest der Feste wird<br />

in vielen Familien heuer<br />

anders oder zumindest<br />

bewusster gefeiert.<br />

GESUND & LEBEN hat<br />

die drei großen Trends für<br />

Weihnachten <strong>2022</strong>.<br />

Herzlich, gemütlich, bescheiden<br />

Zuletzt auf der internationalen Messe<br />

„Christmasworld <strong>2022</strong>“ klar ersichtlich:<br />

Die Weihnachtsbäume werden heuer<br />

minimalistischer geschmückt; auch<br />

riesige Geschenksorgien sind „out“.<br />

In Sachen Deko gilt: Zurückhaltende<br />

Farbtöne und schnörkellose Linien sorgen<br />

in Verbindung mit den gewählten<br />

Materialien für eine sehr entspannte<br />

und ruhige Atmosphäre, die fast ein<br />

wenig im Widerspruch zu der häufig so<br />

turbulenten Weihnachtszeit steht. Ziel<br />

des Trends ist es, die eigene Persönlichkeit<br />

erstrahlen zu lassen und nicht<br />

durch eine auffällige Dekoration davon<br />

abzulenken.<br />

n<br />

Mystisch und natürlich<br />

Egal, ob in Sachen Deko oder Geschenke:<br />

Schluss mit Plastik – heuer sind<br />

natürliche Materialien angesagt. Einige<br />

Familien besinnen sich wieder verstärkt<br />

auf (christliche) Traditionen. Etwa steht<br />

heuer das Räuchern mit Weihrauch<br />

hoch im Kurs. Viele planen auch selbstgebastelte<br />

Weihnachtskarten – hochwertig<br />

und persönlich! n<br />

Symptome lindern<br />

Kaloba ® kann beides!<br />

Heimat ist hoch im Kurs<br />

Lokal hergestellte Produkte<br />

machen das Fest<br />

zu einem ganz besonderen:<br />

Sie symbolisieren all<br />

die Dinge, die uns wichtig<br />

sind und die wir seit Jahren<br />

lieben. Dieses Gefühl<br />

der Vertrautheit und der<br />

Nähe ist in diesem Jahr<br />

wichtiger als jemals zuvor.<br />

Nicht zu unterschätzen<br />

sind auch die ökologischen<br />

Aspekte, da weite<br />

Transportwege etc. wegfallen.<br />

n<br />

Bei Bronchitis & Erkältung<br />

kommt es auf zwei Dinge an:<br />

• Bekämpft Viren, Bakterien und Schleim<br />

• Pflanzlich und gut verträglich<br />

• Erhältlich als Tropfen, Tabletten und Sirup<br />

• Für die ganze Familie<br />

(Tropfen & Sirup ab 1 Jahr)<br />

Infekt bekämpfen<br />

antiviral<br />

FOTOS: ISTOCK_RYANJLANE_ MEDIAPHOTOS_ OKSANA_SCHMIDT_ VLADIMIRS<br />

antibakteriell<br />

schleimlösend<br />

20<br />

Tropfen, Sirup und Filmtabletten zum Einnehmen. Pflanzliches Arzneimittel, mit der Kraft der Kapland-Pelargonie (Pelargonium<br />

sidoides) zur symptomatischen Behandlung von akuten bronchialen Infekten mit Husten und Schleimproduktion. Über Wirkung<br />

und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. KAL_2208_L


Zutaten für<br />

4 Personen<br />

Zubereitungszeit:<br />

ca. 30 Min.<br />

pro Portion<br />

22<br />

FEST<br />

ESSEN –<br />

EINMAL ANDERS<br />

Warum nicht auch mal zu Weihnachten beim <strong>Leben</strong>smittelkauf<br />

Geld sparen und dennoch nicht auf Genuss und<br />

gesunde Nährstoffe verzichten? GESUND & LEBEN zeigt,<br />

dass Genuss und <strong>Gesund</strong>heit nicht teuer sein müssen.<br />

Mit kostengünstigen, eiweißhaltigen<br />

Hülsenfrüchten lassen sich auch<br />

festliche Speisen zaubern.<br />

TIPP:<br />

Das Rezept für den<br />

weihnachtlichen<br />

Linsenbraten finden Sie<br />

als Rezeptkarte –<br />

gleich auf der<br />

nächsten Seite!<br />

GÜNSTIGER GENUSS<br />

ZUM Festtag<br />

Karpfen, Ente, Wild oder Roastbeef – was<br />

am Heiligen Abend auf den Tisch kommt,<br />

ist von Familie zu Familie verschieden.<br />

Und hat meist eine lange Tradition. Doch<br />

es geht auch anders. Wie wäre es heuer einmal mit<br />

einem fleischlosen Weihnachtsgericht? „Es muss<br />

nicht immer Fleisch sein. Hier zu reduzieren, spürt<br />

man auch beim Geld. Außerdem tut es unserer<br />

Mag. Berit Illich-Gugler, MSc,<br />

Ernährungswissenschafterin<br />

aus Amstetten (NÖ)<br />

<strong>Gesund</strong>heit gut, wenn wir verstärkt auf pflanzliche<br />

<strong>Leben</strong>smittel zurückgreifen. Welchen Stellenwert<br />

nehmen Hülsenfrüchte, die weltweit gesehen ein<br />

Grundnahrungsmittel sind, in Ihrem Speiseplan<br />

ein?“, regt Mag. Berit Illich-Gugler, MSc, Ernährungswissenschafterin<br />

aus Amstetten (NÖ), ein<br />

Umdenken an. Die eher kostengünstigen Hülsenfrüchte<br />

sind eine wichtige Eiweißquelle und werden<br />

in unserem Kulturkreis von vielen Menschen<br />

immer noch vernachlässigt. Dabei lassen sich<br />

aus ihnen herrlich vielfältige Speisen zubereiten<br />

– auch an den Festtagen. Das zeigt auch Sabrina<br />

Roth, die im Rahmen von „Netzwerk Familie“<br />

junge Familien begleitet und unterstützt. Sie hat<br />

mit ihren Kindern für GESUND & LEBEN einen<br />

Linsenbraten mit Petersilerdäpfeln und Champignonsauce<br />

zubereitet. Fazit: Allen schmeckt’s<br />

hervorragend! Übrigens: In vielen Teilen der Welt<br />

ist es Brauch, im Zeitraum zwischen Weihnachten<br />

und Silvester Linsen aufzutischen, da diese Geld<br />

ins Haus bringen sollen …<br />

GUTE VORSÄTZE FÜR 2023<br />

Wenn es zu Weihnachten klappt, neue gesündere<br />

Wege einzuschlagen, warum nicht 2023 so richtig<br />

durchstarten? Denn Studien belegen, dass man<br />

für einen gesunden Einkauf nicht tiefer in die<br />

Tasche zu greifen braucht als für Fast Food und<br />

Co. „Fakt ist: Die aktuellen Teuerungen bedeuten<br />

für viele Menschen und vor allem für Familien mit<br />

Kindern, dass der Einkaufszettel gut durchdacht<br />

werden muss. Das ist zwar nicht immer einfach,<br />

doch es gibt einige Tipps, um <strong>Leben</strong>smittel möglichst<br />

effizient einzukaufen und zu verwerten“, sagt<br />

Illich-Gugler. Das beginne bereits bei der Planung:<br />

Die Expertin rät dazu, sich vor dem Einkauf genau<br />

zu überlegen, welche Gerichte man während der<br />

Woche kochen will. Indem man die benötigten<br />

Produkte anschließend auf einer Einkaufsliste<br />

notiert, beugt man Spontankäufen im Supermarkt<br />

vor.<br />

LAGERN UND HALTBAR MACHEN<br />

Beim Einkauf sollte außerdem ein Auge auf die<br />

Haltbarkeit der Produkte geworfen werden. „Achten<br />

Sie auch in Ihrem Speiseschrank darauf, dass<br />

die <strong>Leben</strong>smittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

bald abläuft, ganz vorne stehen und somit<br />

im Sichtfeld liegen. Das gilt auch für den Kühlschrank“,<br />

erklärt Illich-Gugler. Bleiben bei den<br />

Mahlzeiten Reste über, können diese eingekühlt<br />

und für die nächste Mahlzeit verwendet werden.<br />

Viele Speisen eignen sich auch zum Einfrieren.<br />

<br />

MICHAELA NEUBAUER n<br />

FOTOS: ISTOCK_ LEVENTINA: PHILIPP MONIHART_ POPOVAPHOTO; BEIGESTELLT<br />

✁<br />

✁<br />

FOTOS: ISTOCK_ POPOVAPHOTO _ PIDJOE_ JIRKAEJC; PHILIPP MONIHART<br />

n 1 Brot oder Semmel vom Vortag<br />

n 1 Bund frisches Basilikum<br />

n 500 g gemischtes Faschiertes<br />

n 1 Ei (M)<br />

n Salz<br />

n Pfeffer<br />

n 1 Zwiebel<br />

n 1 Knoblauchzehe<br />

n 2 EL neutrales Pflanzenöl<br />

n 2 Packungen passierte Paradeiser (500 g)<br />

n je 1 Prise Cayennepfeffer und Zucker<br />

n 200 g gekochte Linsen (braun)<br />

n 200 g gekochte Kidneybohnen<br />

n 140 g Haferflocken<br />

n 6 EL geriebener Käse<br />

n 1 Karotte<br />

n 1 Zwiebel<br />

n 2 Knoblauchzehen<br />

n 50 g Champignons<br />

n getrockneter Majoran<br />

nach Belieben<br />

n 2 EL Sojasauce<br />

n 1 EL Rapsöl, Salz, Pfeffer<br />

n 500 g gekochte Erdäpfel<br />

n 10 g Butter<br />

n Petersilie<br />

(frisch oder tiefgekühlt)<br />

n 3 Orangen (1 davon Bio)<br />

n 100 g + 1 EL Zucker<br />

n 2 EL Zitronensaft<br />

n 50 g Speisestärke<br />

n 225 g Schlagobers<br />

ca. 475 kcal<br />

Zutaten für<br />

4 Personen<br />

Sauce:<br />

n 200 g Champignons<br />

n 1 Zwiebel<br />

n 100 g Sauerrahm<br />

n Petersilie (frisch oder<br />

tiefgekühlt)<br />

n Salz, Pfeffer<br />

Zutaten für<br />

4 Personen<br />

Zubereitungszeit:<br />

ca. 45 Min. und<br />

Kühlzeit 3 Std. 40 Min.<br />

pro Portion<br />

ca. 470 kcal<br />

n 200 ml Milch<br />

n 50 g Nuss-Nugat-Creme<br />

n 1 TL Kakaopulver<br />

Außerdem:<br />

n halbierte Orangenscheiben<br />

n geschlagenes Schlagobers zum<br />

Verzieren (nach Belieben)<br />

GÜNSTIGER GENUSS<br />

ZUM Festtag<br />

n PARADEISERSUPPE<br />

n LINSENBRATEN<br />

n ORANGENCREME


✁<br />

n PARADEISERSUPPE MIT FASCHIERTEN BÄLLCHEN<br />

REZEPTKARTEN<br />

Zubereitung:<br />

Das Brot oder die Semmeln fein würfeln und in etwas<br />

lauwarmem Wasser einweichen. Das Basilikum waschen<br />

und trocken schütteln, die Blätter abzupfen und fein hacken.<br />

Das Brot oder die Semmeln ausdrücken und mit<br />

dem Faschiertem, dem Ei und der Hälfte des Basilikums<br />

vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen und gründlich<br />

durchkneten. Aus dem Teig walnussgroße Bällchen formen.<br />

Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein<br />

würfeln. Das Öl in einem großen Topf erhitzen, die Zwiebel<br />

darin bei mittlerer Hitze glasig braten. Den Knoblauch<br />

dazugeben und kurz mitbraten. Die passierten<br />

Paradeiser mit in den Topf gießen und aufkochen. Das<br />

Ganze mit Salz, Pfeffer und je 1 Prise Cayennepfeffer<br />

und Zucker würzen. Die Fleischbällchen hinzufügen und<br />

zugedeckt bei schwacher Hitze in 10 bis <strong>12</strong> Minuten gar<br />

ziehen lassen. Die Suppe mit dem restlichen Basilikum<br />

bestreuen und servieren. n<br />

n BUCHTIPP<br />

DER NEUE SAMMELSPASS: REZEPTKARTEN ZUM AUSSCHNEIDEN UND GENIESSEN!<br />

✁<br />

1<br />

Die Rezeptseite entlang der<br />

strichlierten Linien ausschneiden.<br />

Sie haben nun drei Karten!<br />

2<br />

Karte in der Mitte<br />

falten …<br />

3<br />

… und fertig! Die Zutaten<br />

sind auf der Rückseite, die<br />

Zubereitung im Inneren.<br />

n LINSENBRATEN MIT PETERSILERDÄPFELN UND CHAMPIGNONSAUCE<br />

GÜNSTIGER GENUSS<br />

ZUM Festtag<br />

Zubereitung:<br />

Eine Kastenform mit Backpapier auslegen. Zwiebel, Knoblauch<br />

und Champignons fein hacken. Die Karotte reiben. Das Rapsöl<br />

in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin anbraten.<br />

Karotten und Champignons hinzufügen und einige Minuten<br />

mitbraten. Danach die restlichen Zutaten untermischen,<br />

sodass eine eher feste Masse entsteht. Bei Bedarf Haferflocken<br />

oder Wasser untermengen. Die Bratenmasse in die Backform<br />

geben, andrücken und zirka 40 bis 45 Minuten bei 180 Grad im<br />

vorgeheizten Backrohr braten. Kurz überkühlen lassen, dann<br />

aus der Form stürzen und portionieren. In einer Pfanne etwas<br />

Butter zerlassen und die gekochten und geviertelten Erdäpfel<br />

darin schwenken. Mit Salz und gehackter Petersilie würzen.<br />

Für die Sauce die Champignons blättrig schneiden und in einer<br />

Pfanne mit etwas Öl anschwitzen. Fein geschnittene Zwiebel<br />

hinzufügen und mitbraten. Sauerrahm mit der gleichen Menge<br />

Wasser glattrühren und mit der Petersilie unter die Champignons<br />

mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. n<br />

Alessandra Redies<br />

GÜNSTIG KOCHEN<br />

DAS GOLDENE<br />

VON GU<br />

GU Verlag, 20,56 Euro<br />

Praktisch: Auf der Vorderseite<br />

finden Sie unser<br />

neues Farbleitsystem.<br />

n VORSPEISE<br />

Rezepte zum Sammeln. Ab sofort finden Sie in jeder<br />

Ausgabe von GESUND & LEBEN drei Rezeptkarten zum<br />

Sammeln. Auf der Vorderseite sehen Sie auf einen Blick<br />

die Speise als Foto – und ob es sich um eine Vor-,<br />

Haupt- oder Nachspeise handelt.<br />

n HAUPTSPEISE<br />

n DESSERT<br />

Auf der Rückseite gibt es die Zutatenliste mit praktischen<br />

Zusatztipps. Auf der Innenseite ist die Schritt-für-<br />

Schritt-Anleitung abgedruckt. So gelingt jedes Gericht<br />

mühelos – und schmeckt fantastisch.<br />

GESUND & LEBEN wünscht gutes Gelingen!<br />

n ORANGENCREME MIT SCHOKOSAUCE<br />

Zubereitung: Die Bio-Orange waschen und<br />

abtrocknen, die Schale fein abreiben. Alle<br />

Orangen auspressen. 350 ml Wasser mit<br />

der Orangenschale und 100 g Zucker<br />

aufkochen. Den Orangensaft mit Wasser<br />

zu 350 ml auffüllen. Den Zitronensaft<br />

und 50 ml Wasser mit 40 g Stärke<br />

verrühren und mit dem Orangensaft<br />

verrühren. Die Orangensaftmischung<br />

mit einem Schneebesen langsam<br />

in das kochende Zuckerwasser rühren.<br />

Alles unter Rühren aufkochen.<br />

Anschließend vom Herd nehmen und<br />

auskühlen lassen.<br />

Für die Schokosauce 100 g Schlagobers<br />

und 150 ml Milch aufkochen. Die Nuss-Nu-<br />

gat-Creme, 1 EL Zucker und den Kakao in die<br />

Schlagobersmilch rühren. 50 ml Milch und<br />

die restlichen 10 g Speisestärke verrühren<br />

und in die kochende Schlagobersmilch<br />

rühren. Aufkochen. Unter gelegentlichem<br />

Rühren auskühlen lassen.<br />

<strong>12</strong>5 g Schlagobers steif schlagen<br />

und mit einem Schneebesen gleichmäßig<br />

unter die erkaltete Orangencreme<br />

heben. Die Creme auf Dessertgläser<br />

verteilen und mindestens<br />

3 Std. kalt stellen. Zum Servieren<br />

etwas Schokosauce auf die Orangencreme<br />

geben, nach Belieben mit Orangenscheiben<br />

und Schlagobers verzieren.<br />

Restliche Schokosauce dazu reichen. n<br />

FOTOS: ISTOCK_ INNA TARASENKO_ ANDREWFURLONGPHOTOGRAPHY; PHILIPP MONIHART<br />

✁<br />

© Wiener Hilfswerk/Panda Cam<br />

WIR HABEN JOBS FÜR DICH<br />

„Hilfe und Pfl ege daheim“ ist ein Schwerpunkt des Wiener Hilfswerks. Dabei<br />

unterstützen wir als Team pfl egebedürftige Menschen in ihrem Zuhause.<br />

Komm in unser Team! Wir suchen:<br />

■ PFLEGE(FACH)ASSISTENZ (M/W/D)<br />

■ HEIMHILFE (M/W/D)<br />

■ DGKP(M/W/D)<br />

■ KINDER-DGKP (M/W/D)<br />

■ PALLIATIV-DGKP (M/W/D)<br />

Bewerbungen bitte online oder via E-Mail an<br />

jobs@wiener.hilfswerk.at oder +43 1 5<strong>12</strong> 36 61-2293<br />

Mehr Jobs auf:<br />

www.wiener.hilfswerk.at/jobs<br />

BEWIRB<br />

DICH JETZT:


WEIHRAUCH<br />

Weihrauch gilt seit Jahrtausenden<br />

als wertvoll.<br />

Er wirkt aber auch entzündungshemmend<br />

und bei Arthrose.<br />

Tränen<br />

der Götter<br />

Wie viel kostet das Gramm?“, fragt Rashid,<br />

unser Guide, bedeutungsvoll. Der Händler<br />

am Markt von Salalah (Oman) lächelt<br />

vielsagend. Die Ware sei ganz frisch, von<br />

hervorragender Qualität – aber im Lager habe er noch<br />

bessere. Fast blendend weiß, in Kilosäcken, für echte<br />

Kenner, sagt er und hält uns eine Probe unter die Nase.<br />

Den könne man auch essen, höchste Qualität für innen<br />

und außen, probiert der Händler einen Überzeugungsversuch.<br />

Nach langem Hin und Her einigt man sich auf<br />

15 Rial, umgerechnet etwa 40 Euro für 500 Gramm besten<br />

Weihrauchs. So läuft das Geschäft in Salalah.<br />

Noch lange, bevor im Oman Erdöl sprudelte, waren<br />

die dornigen Pflanzen <strong>Leben</strong>sgrundlage der Einheimischen<br />

und brachten etwa drei Viertel der Exporteinnahmen<br />

ein. Dreimal im Jahr wird das kostbare<br />

Gut geerntet, der erste Schnitt bringt die schlechteste<br />

Qualität hervor, Weihrauch dieser Sorte ist dunkelgelbbräunlich.<br />

Der zweite Schnitt liefert schon besseren<br />

Weihrauch: Das Harz verklumpt zu dunkelgelben Brocken<br />

und gilt in unseren Breiten als „Kirchenqualität“.<br />

Erst der dritte Schnitt bringt die beste Qualität zutage –<br />

Harz, das zu fast reinweißen Klumpen härtet und einen<br />

charakteristisch-feinen Duft hat. „Den kannst du auch<br />

trinken“, sagt der Händler, reibt bedeutungsvoll über<br />

das Herz und macht eine Handbewegung nach unten.<br />

In der arabisch-deutschen Übersetzung bedeutet das:<br />

Weißer Weihrauch, in Wasser aufgekocht, wirkt blutdrucksenkend<br />

und schmerzhemmend. Wir glauben<br />

dem Händler und kaufen sicherheitshalber auch einen<br />

Tonbrenner dazu, weil wir ihn zuhause ja auch riechen<br />

möchten.<br />

IM LAND DES WEIHRAUCHS<br />

Im Süden des Omans, um Salalah, gedeiht das edle<br />

Harz am besten, von hier wurde Weihrauch über die<br />

gleichnamige Straße in den Jemen oder nach Persien<br />

transportiert. Zwei Stunden von Salalah entfernt liegt<br />

das Unesco-Weltkulturerbe Wadi Dawkah, das „Land<br />

des Weihrauchs“, in dem etwa 5.000 Weihrauchbäume<br />

wachsen. Die etwa zweieinhalb Meter hohen Bäume<br />

sind von der Natur begünstigt. Sie lieben karge Böden<br />

in gemäßigten Höhen von etwa 500 Metern, vom Monsun<br />

werden sie in üppig grüne Wälder verzaubert. Die<br />

Region in der Provinz Dhofar gilt als die<br />

Wiege des Weihrauchs, von hier über<br />

die Weihrauchstraße über den Jemen,<br />

Saudi-Arabien, am Roten Meer entlang<br />

zum jordanischen Petra bis ins<br />

ägyptische Alexandria soll erstmals<br />

im 10. Jahrhundert die Königin von<br />

Saba dem König Salomon Gold, Edelsteine und Weihrauch<br />

mitgebracht haben. Die kostbaren „Tränen der<br />

Götter“ waren begehrtes Gut und machten viele Herrscher<br />

reich.<br />

WERTVOLLE INHALTSSTOFFE<br />

Den Geruch von Weihrauch kennen viele von kirchlichen<br />

Feiern. In der Antike wurde das Harz des Weihrauchbaumes<br />

nicht nur als Räucherstoff, sondern<br />

auch als Heilmittel hoch gehandelt. Dem Weihrauch<br />

wird eine desinfizierende, schmerzlindernde und entzündungshemmende<br />

Wirkung zugeschrieben. Neben<br />

ätherischen Ölen enthält Weihrauch sogenannte<br />

Boswellia-Säuren, die chronische Entzündungen blockieren<br />

können. Medizin-Transparent (www.medizintransparent.at)<br />

untersuchte die wissenschaftliche Studienlage<br />

zu den positiven Wirkungen von Weihrauch<br />

auf die <strong>Gesund</strong>heit. Demnach zeigen klinische Studien,<br />

dass Weihrauchextrakte Schmerzen und Bewegungseinschränkungen<br />

bei altersbedingter Abnützung (Arthrose)<br />

der Kniegelenke geringfügig lindern können.<br />

Für andere Beschwerden wie Asthma, rheumatische<br />

Beschwerden und seltene chronische Darmerkrankungen<br />

wie Morbus Crohn oder mikroskopische Colitis<br />

ist die Wirkung von Weihrauch nur unzureichend<br />

erforscht, die Studienergebnisse sind zu wenig<br />

aussagekräftig. Weihrauchpräparate gelten als<br />

Naturheilmittel und sind in Österreich nicht<br />

als Arzneimittel zugelassen.<br />

Jeder Wirkstoff und jedes Medikament<br />

hat auch einen Placebo-Effekt. Im Zweifel<br />

hilft daher ein schöner Abend mit dem<br />

Geruch des Weihrauchs, um Sorgen<br />

und Schmerzen hinter sich zu lassen.<br />

DORIS SIMHOFER n<br />

FOTOS: ISTOCK_FOTOMEM, _NATALYA SERGEEVA<br />

LandKrimi<br />

Steiermark<br />

STEIRERGELD<br />

Anna<br />

Unterberger<br />

Premiere | Donnerstag 8. Dezember 20:15<br />

Hary<br />

Prinz<br />

26


SOCIAL MEDIA<br />

Bis zu elf Stunden täglich. Das ist die<br />

Zeit, die wir hierzulande im Durchschnitt<br />

vor Bildschirmen verbringen:<br />

vor dem PC in der Arbeit, vor dem<br />

Tablett, vor dem Smartphone. Neben<br />

einer Flut an E-Mails, Chat-Nachrichten und<br />

News, die im Minutentakt über uns hereinbrechen,<br />

fällt ein großer Teil der Zeit, die wir online<br />

sind, auf die Nutzung von Social-Media-Kanälen<br />

wie Facebook, Instagram, Twitter, Snapchat und<br />

TikTok. In Österreich nutzten mehr als 7,25 Millionen<br />

Menschen diese digitalen Plattformen –<br />

und das für durchschnittlich eineinhalb Stunden<br />

täglich. Diese Zahlen liefert der „Digital <strong>2022</strong>-Global<br />

Overview Report“ und beschreibt damit eine<br />

steigende Tendenz. Denn die Nutzung von sozialen<br />

Medien hat allein im Vergleich zum Vorjahr<br />

um rund zehn Prozent zugenommen. „Lock-<br />

Downs, Isolation, soziale Distanz, Arbeiten von<br />

zu Hause aus – all das hat unsere Sehnsucht nach<br />

Vernetzung noch verstärkt. Und genau mit diesem<br />

verlorenen Gemeinschaftsgefühl locken die<br />

Social-Media-Kanäle“, erläutert die renommierte<br />

Münchner Digital-Detox-Expertin Dr. Daniela<br />

Otto. „Vernetzung ist das Urprinzip des <strong>Leben</strong>s<br />

und prinzipiell etwas Gutes. Soziale Medien triggern<br />

diese Ursehnsucht nach Verbundenheit in<br />

uns und sie geben uns dieses unwiderstehliche<br />

Versprechen: ‚Du bist nicht allein‘“, so Otto, die<br />

zum Thema Vernetzung auch promovierte.<br />

WEGE<br />

ZU VIEL ONLINE, ZU WENIG OFFLINE<br />

Die Realität sieht jedoch anders aus. Denn:<br />

Neben der Nutzung von sozialen Medien und<br />

der Zeit, die wir generell im Internet verbringen,<br />

nehmen auch Stress, Ängste und Depressionen<br />

zu. Die negativen Folgen der Digitalisierung, der<br />

ständigen Erreichbarkeit, des Zuviels an „online“<br />

und des Zuwenigs an „offline“ greifen unsere<br />

seelische <strong>Gesund</strong>heit an. „Wir verlieren dadurch<br />

nicht nur wertvolle <strong>Leben</strong>szeit, sondern auch<br />

den Bezug zur realen Welt, zu den Menschen und<br />

zu uns selbst“, betont die deutsche Wissenschafterin,<br />

die in ihrem Ratgeber „Digital Detox für die<br />

Seele“ für eine achtsame Nutzung des Internets<br />

im Allgemeinen und von sozialen Medien im<br />

Besonderen plädiert. „Wir müssen erkennen,<br />

dass Internetsucht eine der schlimmsten kollektiven<br />

Süchte ist“, so Otto, die ihre dringende Forderung<br />

mit wissenschaftlichen Zahlen hinterlegt.<br />

So seien laut Schätzungen des amerikanischen<br />

Suchtzentrums bereits fünf bis zehn Prozent der<br />

US-Amerikaner von Onlinesucht betroffen, weltweit<br />

sind es nach Schätzungen 210 Millionen<br />

Menschen.<br />

SINKENDE GEDÄCHTNISLEISTUNG<br />

Ein Trend mit vielfachen Auswirkungen auf<br />

unsere psychische <strong>Gesund</strong>heit. „Zunächst<br />

müssen wir beachten, dass sich unser Gehirn<br />

dadurch nachweislich verändert“, beschreibt<br />

Otto. „Rund 90 Milliarden Nervenzellen in unserem<br />

Gehirn, die Neuronen, bilden tausende Kontaktstellen<br />

aus. Diese Synapsen leiten Signale von<br />

einer Nervenzelle zur anderen weiter und passen<br />

sich den aktuellen Erfordernissen an: Synapsen,<br />

die aktiviert werden, gewinnen an Effizienz,<br />

während die, die nicht gebraucht werden, allmählich<br />

verschwinden.“ Der Effekt nennt sich<br />

Neuroplastizität und kommt etwa dann ins Spiel,<br />

wenn wir etwas Neues lernen. „Durch exzessiven<br />

Handy- und Internetgebrauch benutzen wir<br />

immer weniger Hirnareale, die für die Gedächtnisleistung<br />

zuständig sind“, so Otto. Frei nach<br />

dem Motto „use it or lose it“ (verwende oder verliere<br />

es) nehme dadurch die Gedächtnisleistung<br />

immer weiter ab.<br />

GELERNTES SUCHTVERHALTEN<br />

Doch auch die Handysucht entstehe im Gehirn,<br />

beschreibt die Expertin: „Zunächst aktiviert<br />

der Internetkonsum jenen neuronalen Schaltkreis,<br />

der als Belohnungssystem funktioniert.<br />

Die Folge: Wir wollen mehr von diesen Glücksgefühlen<br />

empfinden. Wenn diese jedoch durch<br />

Gewöhnung allmählich ausbleiben, muss die<br />

AUS<br />

DER<br />

SOCIAL-MEDIA-FALLE<br />

Quelle: We are Social, Hootsuite - Digital <strong>2022</strong>; Foto: iStock_ mattjeacock_fcafotodigital<br />

Pinterest<br />

Facebook<br />

Der steigende Konsum<br />

von sozialen Medien<br />

verändert unser<br />

Gehirn. Depressionen,<br />

Empathielosigkeit oder<br />

Essstörungen nehmen<br />

rapide zu. Dagegen hilft nur<br />

eine bewusste Reduktion<br />

der Bildschirmzeit und<br />

mehr Achtsamkeit. Eine<br />

führende Expertin klärt auf.<br />

DIGITAL <strong>2022</strong> REPORT<br />

29 %<br />

Nutzung in Ö<br />

9 %<br />

globaler Durchschnitt<br />

Internet- und<br />

65 %<br />

Nutzung in Ö<br />

59 %<br />

globaler Durchschnitt<br />

Social-Media-Nutzung in Österreich<br />

Instragram<br />

53 %<br />

Nutzung in Ö<br />

29 %<br />

globaler Durchschnitt<br />

LinkedIn<br />

19 %<br />

Nutzung in Ö<br />

16 %<br />

globaler Durchschnitt<br />

Snapchat<br />

21 %<br />

Nutzung in Ö<br />

11 %<br />

globaler Durchschnitt<br />

TikTok<br />

21 %<br />

Nutzung in Ö<br />

20 %<br />

globaler Durchschnitt<br />

Nutzungszeiten<br />

5h 42min<br />

pro Tag verbrachte Zeit<br />

im Internet in Österreich<br />

6h 58min<br />

globaler Durchschnitt<br />

MONATL. NUTZUNG DER<br />

SOCIAL-MEDIA-KANÄLE<br />

basierend auf österr. Internetnutzern<br />

zwischen 16 und 64 Jahren<br />

1h 31min<br />

pro Tag verbrachte Zeit<br />

auf Social Media in Österreich<br />

2h 27min<br />

golbaler Durchschnitt<br />

28 GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

29


SOCIAL MEDIA<br />

Handy-Dosis erhöht werden, um den gleichen<br />

Effekt zu erzielen“, so Otto. Durch den überbordenden<br />

Internetkonsum werden auch die neuronalen<br />

Schaltkreise aktiviert, die für Stress zuständig sind,<br />

während Schaltkreise, die für Ruhe, Konzentration<br />

und Mitgefühl verantwortlich sind, degenerieren.<br />

„Wir sind stundenlang online. Für unser<br />

Gehirn bedeutet das permanente Überforderung<br />

und Reizüberflutung“, so Otto. Dazu käme ein oft<br />

unfreundliches Milieu – denn auch und gerade<br />

verletzende Kommentare und Beleidigungen<br />

gehören dazu, zur schönen, neuen Social-Media-<br />

Welt. Negative Nachrichten sind omnipräsent.<br />

Klickt man sie an, bekommt man aufgrund des<br />

dahinterliegenden Algorithmus weiter ähnliche<br />

Nachrichten ausgespielt. „Exzessiv konsumiert<br />

kann der Konsum von negativen Nachrichten<br />

Angststörungen und Depressionen auslösen. Für<br />

das Internet hat sich der Begriff Doomscrolling<br />

etabliert – man scrollt immer weiter, so lange, bis<br />

man das Gefühl hat, die Welt geht unter“, so Otto.<br />

PROBLEMATISCHES SCHÖNHEITSIDEAL<br />

„Was für in ihrer Identität gefestigte Erwachsene<br />

schon schwierig ist, bedeutet für junge Menschen<br />

eine noch größere Herausforderung“, betont Otto.<br />

ECHT*<br />

GENIAL<br />

Blutzuckerschwankungen<br />

immer einen Schritt<br />

voraus sein II<br />

WEITERE INFORMATIONEN UNTER:<br />

at.info@dexcom.com | www.dexcom.com<br />

Digital Detox –<br />

Foto: iStock_ mattjeacock; Patrick Wittmann<br />

Dr. Daniela Otto verrät zehn Tipps für Ihren<br />

Start in ein bewussteres Online-<strong>Leben</strong>.<br />

■ Kaufen Sie sich einen Wecker! Neun von zehn Menschen<br />

starten ihren Tag mit dem Griff zum Handy<br />

– und laden sich dabei sofort den gesamten Stress<br />

der Welt auf. „Schalten Sie Ihr Handy nachts aus und<br />

verbannen Sie es aus dem Schlafzimmer“, rät Daniela<br />

Otto.<br />

■ Bewusst online gehen „Warum gehe ich jetzt online<br />

und was ist mein Ziel?“, das seien die Fragen,<br />

die man sich vor dem Griff zum Smartphone stellen<br />

sollte. „Sobald Sie die gewünschte Information gefunden<br />

haben, gehen Sie wieder offline“, beschreibt<br />

die Expertin die Digital-Detox-Übung, die das Endlos-<br />

Scrollen unterbindet.<br />

■ Handy allein zu Haus „Erledigen Sie zumindest kurze<br />

Wege ohne Handy und konzentrieren Sie sich dabei<br />

bewusst auf Ihre Umgebung, die Menschen und<br />

die Natur“, rät die Expertin. Und: „Steigern Sie die<br />

digitalen Auszeiten stetig!“<br />

Valeria K. (Typ 1-Diabetes)<br />

Mit nur einem Blick auf Ihr<br />

Smartphone oder Ihre Smartwatch<br />

kennen Sie Ihren Glukosewert<br />

und wissen, in welche<br />

Richtung er sich bewegt # .<br />

* Dexcom G6 - Die kontinuierliche Gewebeglukosemessung<br />

in Echtzeit (CGM). Wenn die Warnungen zu<br />

den Gewebeglukosewerten und die Messwerte auf<br />

dem Dexcom G6 ® nicht mit Ihren Symptomen übereinstimmen,<br />

verwenden Sie bitte ein Blutzuckermessgerät,<br />

um Behandlungsentscheidungen zu treffen.<br />

II Studien bestätigen, dass die Dexcom GCM-Systeme<br />

<strong>Leben</strong>squalität und Wohlbefinden seiner Nutzer entscheidend<br />

verbessern können. Sie fühlen sich generell<br />

selbstsicherer im Umgang mit ihrem Diabetes, Unterund<br />

Überzuckerungen treten seltener auf und die Zeit<br />

im Zielbereich kann länger eingehalten werden.<br />

# Eine Liste der kompatiblen Geräte finden Sie unter<br />

www.dexcom.com/compatibility.<br />

© 2020 Dexcom Inc. Alle Rechte vorbehalten.<br />

www.Dexcom.com | +1.858.200.0200 | Dexcom, Inc.<br />

6340 Sequence Drive San Diego, CA 92<strong>12</strong>1 USA | MDSS<br />

GmbH Schiffgraben 41 30175 Hannover, Germany.<br />

10. 2020 LBL019627 Rev001<br />

Dexcom Austria GmbH | 2345 Brunn am<br />

Gebirge | Leopold-Gattringer-Straße 25<br />

so gelingt’s<br />

■ Selbstfürsorge im Fokus „Folgen Sie bewusst<br />

Kanälen, die sich auf Positives konzentrieren<br />

und vergegenwärtigen Sie sich stetig, dass es<br />

auf die Qualität von Followern ankommt, nicht<br />

auf die Quantität!“<br />

■ Handyfreie Zone „Digital Detox goes Feng<br />

Shui: Richten Sie sich ein gemütliches Eck oder<br />

Zimmer zu Hause ein, in dem Handys und andere<br />

digitale Geräte keinen Zutritt haben. Nutzen<br />

Sie diese Offline-Zone als Ihren bewussten<br />

Rückzugsort!“<br />

■ Die Seele braucht weniger Internet, das i<br />

Internet mehr Seele „Wir konsumieren nicht<br />

nur, wir geben auch etwas“, so Otto. „Darum<br />

denken Sie bitte an Ihre Intention, bevor Sie etwas<br />

posten und fragen Sie sich nicht, wie viele<br />

Likes Sie erhalten werden, sondern wie Ihr Beitrag<br />

anderen helfen kann.“<br />

■ Vorbild-Funktion „Medienbewusste Erziehung<br />

fängt im Idealfall schon ganz früh an“, so Otto.<br />

Das bedeute nicht nur, kleine Kinder generell<br />

von digitalen Geräten fern zu halten, sondern<br />

auch selbst das Handy so wenig wie möglich vor<br />

dem Nachwuchs zu benutzen.<br />

■ Du bist geliebt! „Wir müssen uns selbst und<br />

unseren Kindern immer wieder vermitteln, dass<br />

sie ohne irgendwelche Leistungen gewollt und<br />

geliebt sind und dass sie gut sind, wie sie sind<br />

– ohne Klicks, Follower und Likes“, betont Otto.<br />

■ Aufklären und erklären „Versuchen Sie, Ihren<br />

Kindern zu erklären, was bei zu viel Internet-<br />

Konsum im Gehirn passiert und wie sich das<br />

auch körperlich auswirkt – auf die Konzentration<br />

und das Schlafverhalten etwa“, rät Otto. „Erklären<br />

Sie, warum es wichtig ist, klare Regeln<br />

und Zeiten zu definieren – zum Beispiel kein<br />

Handy beim Essen oder während der Hausaufgaben.“<br />

Danach sorge eine „Belohnungsinsel“<br />

für freies Internetvergnügen. „Legen Sie hierfür<br />

die Bildschirmzeiten Ihres Kindes fest!“<br />

■ Digitales Intervall-Fasten. Definieren Sie Zeiten,<br />

in denen das Handy aus bleibt, etwa spätestens<br />

eine Stunde vor dem Schlafengehen<br />

oder auch im Urlaub, so Otto: „Das Gefühl, dass<br />

die Welt nicht ohne uns kann, findet nur in unserem<br />

Kopf statt. Sie dreht sich auch ohne uns<br />

munter weiter. Das sollte uns genug Gelassenheit<br />

für handyfreie Zeiten geben!“ n<br />

GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

Dr. Daniela Otto,<br />

Autorin und Digital-<br />

Detox-Expertin<br />

n BUCHTIPP<br />

Dr. Daniela Otto<br />

DIGITAL DETOX FÜR<br />

DIE SEELE.<br />

MIT ACHTSAMKEITS-<br />

ÜBUNGEN BEWUSST<br />

ONLINE GEHEN.<br />

So ergab eine Langzeitstudie<br />

der Universität<br />

Montreal mit 4.000<br />

Jugendlichen, dass<br />

sich mit intensiverer<br />

Nutzung von sozialen<br />

Medien verstärkt<br />

depressive Symptome<br />

entwickelten. Eine<br />

ähnliche Studie des<br />

University College London<br />

mit rund 11.000<br />

14-Jährigen fand zudem<br />

heraus, dass davon<br />

überwiegend Mädchen<br />

betroffen waren.<br />

Irisiana, 16,95 Euro „Hier spielt auch der<br />

Einfluss medial vermittelter<br />

Schönheitsbilder<br />

eine Rolle“, erläutert Otto. „Durch die verzerrte<br />

Darstellung auf den Social-Media-Kanälen,<br />

die nicht der Realität entsprechen, entsteht<br />

ein neues, problematisches Schönheitsideal.<br />

Essstörungen nehmen nachweislich zu und es<br />

gibt neue Krankheitsbilder wie die sogenannte<br />

Snapchat-Dysmorphophobie, bei der sich vor<br />

allem junge Frauen ohne Beauty-Filter nicht<br />

mehr als schön empfinden.“<br />

DIGITAL DETOX FÜR DIE SEELE<br />

Durch die verlockende Vernetzung auf Online-<br />

Kanälen leidet nicht zuletzt die Verbundenheit<br />

im realen <strong>Leben</strong>. „Wir verlieren unsere Empathiefähigkeit<br />

und unser Mitgefühl“, beschreibt<br />

Otto. „Statt uns miteinander zu beschäftigen,<br />

starren wir selbst in der gemeinsam verbrachten<br />

Zeit in unsere Handys. Auch dafür gibt es<br />

bereits einen Begriff: Phubbing“, so die Expertin.<br />

„Aus all diesen Gründen brauchen wir als Individuen<br />

– aber auch die Gesellschaft – dringend<br />

einen achtsameren Umgang mit dem Internet.“<br />

Und weiter: „Digital Detox bedeutet nicht, gar<br />

nicht mehr online zu sein. Das würde in unserer<br />

modernen Welt auch gar nicht funktionieren.<br />

Stattdessen geht es darum, bewusst online zu<br />

sein und heilende Auszeiten einzubauen. Durch<br />

Digital Detox erfahren wir wieder eine Ruhe, die<br />

wir nicht mehr kennen und einen Frieden, den<br />

wir dringend brauchen.“ Das Versprechen der<br />

Expertin: „Wenn wir digital entgiften, spüren<br />

wir das echte <strong>Leben</strong> wieder und heilen unsere<br />

Seele.“ <br />

CLAUDIA SEBUNK n<br />

Blutdruck messen –<br />

Häufigkeit von<br />

Herzrhythmusstörungen<br />

erkennen.<br />

boso medicus vital.<br />

Erhältlich in Apotheke<br />

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dem Ihre <strong>Gesund</strong>heit am<br />

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nicht nur besonders einfach handhaben<br />

und misst in bewährter boso<br />

Qualität präzise Ihren Blutdruck. Er<br />

zeigt auch Bewegungsstörungen<br />

bei der Messung an und speichert<br />

bis zu 60 Messwerte für eine aussagekräftige<br />

Auswertung. Darüber<br />

hinaus erkennt er im Falle eines<br />

Falles Herzrhythmusstörungen sowie<br />

deren Häufigkeit und stellt diese<br />

optisch dar – Informationen, die<br />

entscheidende Bedeutung für Ihre<br />

<strong>Gesund</strong>heit haben können.<br />

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31<br />

boso medicus vital Oberarm-Blutdruckmessgerät | Medizinprodukt


Dreizehn<br />

Jahre lang<br />

hat Alexander<br />

Rüdiger in der<br />

ORF-Show<br />

„Money Maker“<br />

Kandidatinnen<br />

und Kandidaten<br />

mit einem<br />

Geldsegen<br />

glücklich<br />

gemacht. Sein<br />

privates Glück<br />

wurde durch<br />

eine Parkinson-<br />

Diagnose<br />

überschattet.<br />

n BUCHTIPP<br />

Grün-schillernder Smoking und schwarze Fliege<br />

waren sein Markenzeichen als Showmaster der<br />

Vorabendsendung „Money Maker“. Bis 2019 moderierte<br />

Alexander Rüdiger die beliebte ORF-Spielshow,<br />

in der die Kandidatinnen und Kandidaten<br />

in einer Gelddusche durch die Luft wirbelnde Banknoten einsammelten.<br />

Beruflich und privat wird Rüdiger seinem Ruf als<br />

Tausendsassa gerecht: Neben seinem ORF-Job leitete er eine<br />

PR- und Eventagentur, nahm an etlichen Extremmarathons<br />

teil, wanderte hunderte Kilometer auf Pilgerwegen und betätigte<br />

sich als Autor. Hinter den Kulissen war dem TV-Strahlemann<br />

aber oft nicht zum Lachen zumute: Vor sieben Jahren<br />

wurde bei dem 53-Jährigen die unheilbare Nervenkrankheit<br />

Parkinson diagnostiziert. Vier Jahre lang verbarg Rüdiger<br />

die Erkrankung, bei der durch absterbende Nervenzellen im<br />

Gehirn motorische Störungen hervorgerufen werden, vor der<br />

Außenwelt. Heute geht er mit der Krankheit offen um, wie er<br />

im GESUND & LEBEN-Interview verrät.<br />

Als „Money Maker“: Welchen Stellenwert hat Geld für Sie?<br />

Geld steht für Anerkennung, Erfolg, Macht, <strong>Leben</strong>squalität,<br />

Sicherheit, Selbstständigkeit und Freiheit. Geld ist ein<br />

ambivalentes Thema: Es ruft Stolz, aber auch Neid hervor. Es<br />

kann Fluch und Segen zugleich sein. Entweder ist es ein Sorgenthema,<br />

weil man ständig zu wenig davon hat oder weil man<br />

immer mehr haben will. Die Angst und der Stress, seine Rechnungen<br />

nicht bezahlen zu können, können unterschiedliche<br />

Krankheiten hervorrufen und sogar Familien zerstören. Nach<br />

meinem Empfinden brauche ich nicht viel Luxus im <strong>Leben</strong>. In<br />

der Zwischenzeit bin ich in einem Alter, in dem die <strong>Gesund</strong>heit<br />

ganz klar an erster Stelle steht. Reichtum ist für mich, Zeit<br />

zu finden, um in der Natur unterwegs zu sein.<br />

Was hat Sie denn zum Laufen gebracht?<br />

Nach meinem 30. Geburtstag besuchte ich aus reiner Neugierde<br />

ein Laufseminar. Und am nächsten Tag begann ich mit<br />

dem Laufen. Ich wohnte damals in der Nähe von Schönbrunn.<br />

Ich lief also hinüber zum Schlosspark – und musste am Eingangstor<br />

wieder umdrehen. Schon nach fünf Minuten war ich<br />

fix und fertig. Äußerlich machte ich zwar keinen unsportlichen<br />

Eindruck, aber ich war einfach völlig untrainiert! Trotzdem<br />

stachelte mich diese Niederlage an. Schon wenige Tage später<br />

machte ich mich wieder auf den Weg – und siehe da, es ging<br />

ein wenig besser. Ich spürte, dass beim Laufen nicht nur Muskeln<br />

und Blut mit Sauerstoff angereichert werden, sondern<br />

auch das Gehirn. In meinem Kopf sprangen Fenster auf und<br />

ließen frische Gedanken herein. So gewöhnte ich mich schnell<br />

„DIE DIAGNOSE HA T MICHI<br />

STARKER GE MACHT“I<br />

Alexander<br />

Rüdiger<br />

DER BESTE<br />

VERARSCHTE<br />

PAPA DER WELT<br />

Egoth-Verlag,<br />

24,95 Euro<br />

FOTOS: BEIGESTELLT<br />

IM GESPRÄCH<br />

an eine gewisse Regelmäßigkeit des Trainings und steigerte<br />

während der nächsten Wochen meine Laufzeiten auf 15 bis 20<br />

Minuten täglich.<br />

Im Jahr 2015 wurde bei Ihnen Parkinson diagnostiziert.<br />

Wie erging es Ihnen danach?<br />

Da ich den Verlauf und die Stationen der Erkrankung durch<br />

meine Mutter, die auch Parkinson-Patientin war, bereits<br />

kannte, wollte ich die Diagnose anfangs nicht wahrhaben. Ich<br />

habe die Erkrankung jahrelang verdrängt und verschwiegen.<br />

Die Ängste meiner Familie, der Öffentlichkeit, den österreichischen<br />

Lotterien und dem ORF als meinem Auftraggeber<br />

gegenüber waren zu groß. Ein ärztliches Gespräch über die<br />

Medikation und weitere Maßnahmen habe ich bis 2019 nicht<br />

wahrgenommen. Ich habe versucht, spürbare Veränderungen<br />

zu überspielen und diese dem hohen Stresslevel zuzuschreiben.<br />

Im Dezember 2019 traten starke Gleichgewichtsstörungen,<br />

Sprachstörungen und Zittern auf. Mit Verdacht auf einen<br />

Schlaganfall bin ich schließlich auf der Intensivstation gelandet.<br />

Im Zuge der Untersuchungen wurde erneut die Diagnose<br />

Parkinson gestellt und wir begannen mit der üblichen Medikation.<br />

Wie geht es Ihnen gesundheitlich?<br />

Wirklich unangenehm sind die Gleichgewichtsstörungen,<br />

der permanente Schwindel und die sich plötzlich einstellende<br />

Müdigkeit, gepaart mit Schlafstörungen. Den Tremor<br />

und die Sprachstörungen habe ich seit geraumer Zeit wieder<br />

besser im Griff. Bis vor einigen Jahren war das Fahrradfahren<br />

wegen der Gleichgewichtsstörungen nicht mehr möglich.<br />

Diesen Sommer konnte ich wieder angepasste Ausfahrten<br />

unternehmen. In erster Linie versuche ich, viel Sport in<br />

der Natur zu treiben.<br />

Wie halten Sie sich psychisch im Gleichgewicht?<br />

Wenn ich merke, dass es mir an manchen Tagen überhaupt<br />

nicht gut geht, habe ich den Mut entwickelt, das auch zu kommunizieren.<br />

Aber wenn du Menschen an deiner Seite hast,<br />

die das verstehen und dich dennoch lieben, ist alles halb so<br />

schwer und wird erträglich. Es ist natürlich beinhart, wenn es<br />

Tage gibt, an denen du dich fast unbesiegbar fühlst, weil Körper<br />

und Geist gerade ganz gut mitspielen und sich plötzlich<br />

die Symptome wieder bemerkbar machen. Du merkst dann,<br />

wie verletzlich und angreifbar du bist.<br />

Inwiefern hat Sie die Erkrankung verändert?<br />

Der frühe Tod meines Vaters, als ich erst zwölf Jahre alt war,<br />

und das wirklich schreckliche und teils menschenunwürdige<br />

Dahinsiechen meiner an Parkinson erkrankten Mutter haben<br />

mich geprägt. Ich habe dadurch unglaublich viel <strong>Leben</strong>swillen<br />

entwickelt und gelernt, im Hier und Jetzt zu leben. Seit<br />

der Diagnose habe ich gemerkt, dass ich mich noch stärker<br />

auf die Umsetzung meiner geplanten Projekte konzentriere.<br />

Es geht mir dabei weniger um das „Ich“, sondern immer mehr<br />

um das „Wir“. Die Fragen: „Was haben andere davon, dass es<br />

mich gibt? Und wie kann ich die Welt mit meinen Möglichkeiten<br />

besser machen?“ haben für mich einen hohen Stellenwert<br />

bekommen. <br />

JACQUELINE KACETL n<br />

32 GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

33


PSYCHE<br />

SCHATTEN<br />

AUF DER<br />

SEELE<br />

FOTOS: ISTOCK_ SOLARSEVEN<br />

Nach fast drei Jahren<br />

Corona-Pandemie haben<br />

sich viele Beziehungen und<br />

Freundschaften verändert.<br />

GESUND & LEBEN erklärt,<br />

warum depressive Episoden<br />

immer häufiger werden<br />

und zeigt, wie Sie auch in<br />

herausfordernden Zeiten<br />

gesund und stark bleiben.<br />

34 GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

S<br />

eit vielen Jahren verbindet Katharina und Uschi<br />

eine enge Freundschaft. Sie treffen einander zum<br />

Kaffee, verabreden sich für Kinoabende oder<br />

Konzerte und unternehmen gemeinsame Reisen.<br />

Dann kam die Pandemie. Aus den Treffen im Café<br />

wurden virtuelle Plaudereien, Konzerte und Kinos<br />

waren abgesagt, auch Reisen waren nicht mehr<br />

möglich. Für die unternehmungslustige Katharina<br />

war das eine große Umstellung. Hinzu kam<br />

die Angst, sich mit Covid zu infizieren und<br />

vulnerable Familienmitglieder zu gefährden.<br />

Sie hatte Zeit, um Innenschau zu betreiben.<br />

Heute ist klar: zu viel Zeit. Denn an Katharina ging<br />

die Pandemie nicht ohne Spuren vorbei. Auch<br />

heute noch hat sie Angst, ohne Maske außer Haus<br />

zu gehen und sich anzustecken. Sie zieht es vor,<br />

allein zuhause zu bleiben, wird immer einsamer<br />

und kippt in eine Depression.<br />

35


PSYCHE<br />

GESUND<br />

MIT IHRER<br />

WIENER APOTHEKE<br />

DEPRESSIONEN NEHMEN ZU<br />

Wie Katharina ergeht es vielen und die Daten<br />

zeigen: Immer öfter werden Depressionen diagnostiziert.<br />

Sie rangieren neben Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen an der Spitze der aktuell häufigsten<br />

Erkrankungen. Prim. Dr. Christian Wunsch ist<br />

Psychiater und leitet die Abteilung für Psychiatrie<br />

und psychotherapeutische Medizin am Landesklinikum<br />

Neunkirchen (NÖ). Angesichts dieser<br />

alarmierenden Zahlen betont jedoch der Mediziner:<br />

„Nicht jede Verstimmung ist gleich eine<br />

Depression, auch wenn seelische Belastungen<br />

immer häufiger dokumentiert werden.“ Üblicherweise<br />

verfügt der Körper über Schutzfaktoren, die<br />

frühe Warnzeichen, wie beispielsweise Schlaflosigkeit,<br />

Antriebslosigkeit oder Schmerzen, eliminieren<br />

können. „Dass Depressionen gegenwärtig<br />

im Zunehmen sind, hat verschiedene Ursachen<br />

wie etwa den Zerfall von Familien, verschärfte<br />

Umwelt- und Arbeitsbedingungen oder durch die<br />

sich derzeit ablösenden Krisen“, erklärt Wunsch.<br />

Doch was macht eine Depression eigentlich mit<br />

unsererm Gehirn? „Im Zuge einer Depression<br />

werden im Körper und speziell in den Nerven<br />

„Dass Depressionen gegenwärtig im<br />

Zunehmen sind, hat verschiedene Ursachen,<br />

wie etwa den Zerfall von Familien,<br />

verschärfte Umwelt- und Arbeitsbedingungen<br />

oder einen sozial unbefriedigenden Status“<br />

Team von der Universität Wien zeigt, dass sich das<br />

Stresslevel und die Stimmung vor allem bei jungen<br />

Menschen verschlechterten, ältere Personen<br />

waren laut den Studienergebnissen grundsätzlich<br />

oft positiver eingestellt. Mitautorin Giorgia<br />

Silani verweist in der Studie auch auf bestimmte<br />

Charaktereigenschaften, die sich auf das individuelle<br />

Stresslevel auswirkten: „Etwa 46 Prozent<br />

in Sachen Stress und Stimmung sind auf die individuellen<br />

Charaktereigenschaften zurückzuführen.“<br />

Der Rest käme von äußeren Einflüssen wie<br />

etwa Terminen, sportlichen Aktivitäten oder dem<br />

Medienkonsum.<br />

VERÄNDERTE PERSÖNLICHKEIT<br />

Eine aktuelle amerikanische Studie zeigt, dass<br />

sich die Pandemie auch auf allgemeinere Denk-,<br />

Fühl- und Verhaltensweisen, also auch auf die<br />

Persönlichkeit, ausgewirkt hat. Die Forschenden<br />

gingen vom klassischen Fünf-Faktoren-Modell<br />

aus, das sich auf folgende Parameter stützt:<br />

n Neurotizismus (die Tendenz, negative Emotionen<br />

zu erleben und anfällig für Stress zu sein)<br />

Prim. Dr.<br />

Christian Wunsch,<br />

Leiter der Abteilung für<br />

Psychiatrie und<br />

psychotherapeutische<br />

Medizin am<br />

Landesklinikum<br />

Neunkirchen<br />

FOTOS: ISTOCK_ SOLARSEVEN; BEIGESTELLT<br />

HILFE<br />

RUND UM<br />

DIE UHR<br />

Priv.-Doz. DDr.<br />

Philipp Saiko, Präsident,<br />

& Mag. pharm. Susanne<br />

Ergott-Badawi, Vizepräsidentin<br />

Apothekerkammer Wien<br />

Akute <strong>Gesund</strong>heitsprobleme treten besonders in den kalten Wintermonaten<br />

verstärkt auf und erfordern schnelles Handeln. In<br />

diesen Situationen wünschen sich Patientinnen und Patienten<br />

eine professionelle Beratung und beschwerdelindernde Präparate.<br />

Jede Apotheke in Österreich hat durchschnittlich 50 Stunden<br />

pro Woche geöffnet. Notfälle halten sich jedoch nicht an reguläre<br />

Öffnungszeiten. Deswegen leisten in Österreich rund 270 Apotheken<br />

jede Nacht sowie an Wochenenden und Feiertagen Bereitschaftsdienst.<br />

Sie wechseln sich dabei so ab, dass in der näheren<br />

Umgebung immer eine Apotheke verfügbar ist. Diese gesetzlich<br />

geregelte Serviceleistung wird nicht wie die Spitäler- und Ärztenotdienste<br />

von öffentlicher Hand bezahlt, sondern vom Apothekenbetrieb<br />

selbst finanziert. In Summe kosten die Bereitschaftsdienste<br />

die Apotheken rund 35 Millionen Euro jährlich.<br />

Auch an den Weihnachts- und Neujahrsfeiertagen stehen Apothekerinnen<br />

und Apotheker rund um die Uhr zur Verfügung. Damit<br />

stellen sie sicher, dass alle Patientinnen und Patienten mit kleineren<br />

oder größeren Sorgen 24 Stunden am Tag bestens betreut sind<br />

und rasch, wohnortnah und unbürokratisch mit dringend benötigten<br />

Medikamenten versorgt werden.<br />

<br />

durch den anhaltenden Stress enorme Energieressourcen<br />

verbraucht. Die Folge ist eine sukzessive<br />

Erschöpfung der neuronalen Botenstoffe<br />

– sogenannter Neurotransmitter. Somit wird die<br />

Übertragung reduziert“, so der Psychiater. Eine<br />

gezielte Therapie kann dazu beitragen, dass sich<br />

die neuronalen Verbindungen, also die Synapsen,<br />

wieder verbinden.<br />

n Extraversion (die Tendenz, gesprächig und kontaktfreudig<br />

zu sein)<br />

n Offenheit (die Tendenz, kreativ und unkonventionell<br />

zu sein)<br />

n Verträglichkeit (die Tendenz, vertrauensvoll<br />

und geradlinig zu sein)<br />

n SICHERE UND ZUVERLÄSSIGE<br />

ARZNEIMITTELVERSORGUNG<br />

Die Apotheken befinden sich genau dort, wo sie gebraucht werden.<br />

Flächendeckend in ganz Wien verteilt, garantieren sie die umfassende<br />

persönliche Versorgung aller Wienerinnen und Wiener mit Arzneimitteln.<br />

AUSWIRKUNGEN AUF JUGENDLICHE<br />

Sarah und Lea besuchen die sechste Klasse eines<br />

Gymnasiums. Mit dem ersten Lockdown hat sich<br />

ihr Alltag schlagartig verändert. Es war plötzlich<br />

nicht mehr möglich, Freunde zu treffen, gemeinsame<br />

Aktivitäten zu planen oder auf Partys zu<br />

gehen. Vor allem bei jungen Menschen hat die<br />

Pandemie ihre Spuren hinterlassen, zumal es für<br />

die Entwicklung von Teenagern enorm wichtig<br />

ist, sich im Alltag zu bewähren. Eine Arbeit des<br />

Neurowissenschafters Claus Lamm und seinem<br />

n Gewissenhaftigkeit (die Tendenz, organisiert,<br />

diszipliniert und verantwortungsbewusst zu<br />

sein)<br />

Diese Eigenschaften charakterisieren die Persönlichkeit<br />

eines Menschen und bleiben im Laufe des<br />

<strong>Leben</strong>s relativ stabil.<br />

Blicken wir zurück auf den Beginn der Pandemie:<br />

In der ersten Phase war der soziale Zusammenhalt<br />

stärker ausgeprägt. Das heißt, dass in<br />

der akuten Phase trotz Angst und Ungewissheit<br />

WERBUNG FOTOS: SABINE KLIMPT, ISTOCK_PEOPLEIMAGES<br />

Von den insgesamt 335 öffentlichen Apotheken in Wien…<br />

… werden täglich rund 100.000 Kundinnen und Kunden beraten.<br />

Pro Jahr gehen also durchschnittlich etwa 25 Millionen Wienerinnen<br />

und Wiener in eine Apotheke.<br />

… leisten rund 35 Apotheken Bereitschaftsdienst.<br />

… bieten rund 260 Apotheken Antigen- und PCR-Testungen an.<br />

<br />

36 GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

37


PSYCHE<br />

EMPFEHLUNGEN des Monats<br />

die Zunahme der sozialen Unterstützung und<br />

das Gefühl der Gemeinschaft zur Aufrechterhaltung<br />

der Persönlichkeit beigetragen haben. In der<br />

späteren Anpassungsphase wurde ein anderes<br />

Bild sichtbar: Die Eigenschaften der Extraversion,<br />

Offenheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit<br />

nahmen ab. Die Forschenden vermuten, dass<br />

der Rückgang der Mobilität dazu geführt haben<br />

könnte, dass Menschen ihre Aktivitäten und ihre<br />

Weltanschauung einschränkten, weil es aufgrund<br />

der Schließung von Konzerthäusern, Museen,<br />

Theatern etc. weniger Möglichkeiten gab, sich<br />

mit Neuem zu beschäftigen. Der Übergang zur<br />

Online-Kommunikation und -Unterhaltung und<br />

die Abhängigkeit von den sozialen Medien haben<br />

möglicherweise dazu geführt, dass man weniger<br />

mit neuen Ideen in Berührung kam. Solche Veränderungen<br />

könnten zu einem Rückgang der Offenheit<br />

beigetragen haben. Seit Jahrzehnten ist ein<br />

Rückgang des Vertrauens zu beobachten. Obwohl<br />

das Vertrauen in die Wissenschaft und die medi-<br />

FAKTEN ZU DEPRESSIONEN<br />

zinische Gemeinschaft zu Beginn der Pandemie<br />

zunahm, war dieser Anstieg nur von kurzer Dauer,<br />

und im zweiten Jahr der Pandemie setzte ein rapider<br />

Rückgang ein. Der später, während der Pandemie<br />

beobachtete, Rückgang der Verträglichkeit<br />

steht im Einklang mit diesem Trend.<br />

Was übrig bleibt, zeigte sich bei Katharina<br />

deutlich: ein Gefühl der Traurigkeit, der Wertlosigkeit,<br />

Schuldgefühle, der Reizbarkeit sowie<br />

eine verminderte Konzentration, Grübeln und<br />

Schwarzmalerei. Im Verhalten zeigte sich dies<br />

mit sozialem Rückzug, Passivität, Verlangsamung<br />

und innerer Unruhe. Der Körper äußerte es durch<br />

Müdigkeit, Libidoverlust und häufigen Schlafstörungen.<br />

Psychiater Christian Wunsch warnt:<br />

„Wenn Sie am Morgen denken, die Sonne scheint<br />

zwar, aber sie scheint nicht für mich, könnte dies<br />

das erste Anzeichen einer Verstimmung sein.“<br />

Wichtig sei es auch, sich aus gängigen Mustern<br />

zu befreien: „Glaubenssätze, wie ‚ich mache es<br />

nie gut genug‘, ‚immer nur die anderen‘ sind dysfunktionale<br />

Muster, die man durch eine unterstützende<br />

Therapie überschreiben kann“, so Wunsch.<br />

ÜBERLEBENSWICHTIG<br />

Um Krisen zu überwinden, brauchen wir Gemeinsamkeiten<br />

und Bindungen. Für Katharina bedeutete<br />

das, sich wieder ohne Angst auf ihre freundschaftlichen<br />

Beziehungen einzulassen. Christian<br />

Wunsch erklärt: „Krisen sind nicht unüberwindbar,<br />

sie ermöglichen auch ein ‚Refraiming‘, also<br />

das Bewusstsein, um nachzudenken, was wir<br />

brauchen, um glücklich zu sein, und was nicht.<br />

Nicht immer macht ein erfüllter Wunsch allumfassend<br />

glücklich. Man sollte also die Perspektive<br />

wahren und nicht gleich weiter und schneller in<br />

die Zukunft denken, um produktiv zu bleiben.“<br />

Wolfgang Amadeus Mozart notierte 1770 in seinem<br />

Tagebuch: „Gar nichts erlebt. Auch schön.“<br />

<br />

DORIS SIMHOFER n<br />

Das Risiko, im Laufe des <strong>Leben</strong>s an einer depressiven Episode zu<br />

erkranken, liegt bei uns etwa bei 25 Prozent. Die Prävalenz ist steigend.<br />

Grundsätzlich vergehen Depressionen nach neun bis zwölf Monaten<br />

von selbst, außer es kommt zu massiven Belastungen oder<br />

menschliche Grundbedürfnisse werden nicht mehr befriedigt (beispielsweise<br />

durch mangelndes Selbstvertrauen, Jobverlust, Trennungen<br />

Arbeitslosigkeit oder Krankheiten). Vor allem bei jungen<br />

Menschen dauert es lange, ehe eine Depression diagnostiziert<br />

wird. Der Weg zurück: Somatische Therapien, wie die Behandlung<br />

mit Psychopharmaka, Schlafentzug oder eine Lichttherapie zeigen<br />

gute Ergebnisse. Die Psychotherapie umfasst die Verhaltens-, Gesprächs-,<br />

Tanz- und Musiktherapie, die Sozio- und Ergotherapie<br />

und viele mehr. n<br />

25 %<br />

SO HOCH LIEGT DAS<br />

RISIKO<br />

AN EINER DEPRESSIVEN<br />

EPISODE ZU ERKRANKEN<br />

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Über 80% aller Österreicher sind mindestens einmal<br />

in ihrem <strong>Leben</strong> auf Blutplasma-Präparate angewiesen. Die<br />

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künstlich hergestellt werden. Daher hängt das <strong>Leben</strong><br />

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leiden, auch „Schmetterlingskinder“ genannt, brauchen<br />

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sich der gemeinnützige Verein DEBRA als Selbsthilfeorganisation<br />

für Betroffene und Angehörige ein. Sein Ziel ist es, durch<br />

Forschung die Chance auf Heilung zu erhöhen. Dafür ist der<br />

Verein auf Spenden angewiesen. Einige österreichische<br />

Unternehmen unterstützen ihn bei seiner Mission. Helfen<br />

auch Sie mit, beispielsweise mit der Weihnachtsaktion von<br />

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38 GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22 WERBUNG<br />

39


STD<br />

WENN SEX KRANK MACHT …<br />

E<br />

igentlich war der Österreicher Julius<br />

Wagner-Jauregg Doyen für geistige<br />

<strong>Gesund</strong>heit. Doch als 1917 die Wahnvorstellungen<br />

auslösende Neurosyphilis<br />

(eine Spätfolge einer Syphilisinfektion)<br />

grassierte, behandelt der<br />

Psychiater kurzerhand auch Geschlechtskrankheiten:<br />

Er infizierte Patientinnen und Patienten<br />

gezielt mit Malaria – hohes Fieber galt als geeignete<br />

Therapie. In Europa und den USA wurde die<br />

Malariatherapie als Wunderheilung gefeiert. Ärztinnen<br />

und Ärzte infizierten zehntausende Syphilispatientinnen<br />

und -patienten mit dem Erreger,<br />

bevor 1940 Penicillin seinen Siegeszug antrat. Für<br />

die Brachialmethode erhielt Jauregg 1927 sogar<br />

den Medizin-Nobelpreis.<br />

STILLE EPIDEMIE IM<br />

WINDSCHATTEN VON CORONA<br />

Mit Malaria gegen STD (Sexually Transmitted<br />

Diseases/STD = sexuell übertragbaren Krankheiten)?<br />

Heute natürlich undenkbar! Zur Therapie<br />

von Tripper (Gonorrhoe), Syphilis, Hepatitis B,<br />

HIV/Aids, humanen Papillomaviren (HPV),<br />

Genitalherpes, Chlamydien & Co stehen heute<br />

Antibiotika, antiretrovirale Medikamente und<br />

Impfungen zur Verfügung. Soweit die gute Nachricht.<br />

Die schlechte: Die Fälle von Geschlechtskrankheiten<br />

nehmen derzeit wieder zu. Vor allem<br />

die Tripper- und Syphilisfälle steigen aktuell dramatisch<br />

an. Weltweit infizieren sich damit täglich<br />

mehr als eine Million Menschen zwischen 15<br />

und 49 Jahren. In Österreich gibt es pro Jahr rund<br />

1.500 Syphilis-Fälle. Die Krankheit ist wie Tripper<br />

meldepflichtig. Allerdings existiert hierzulande<br />

keine zentrale Meldestelle – Expertinnen und<br />

Experten vermuten eine hohe Dunkelziffer. Und<br />

die WHO warnt bereits vor einer „stillen Epidemie“<br />

im Windschatten von Corona.<br />

Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze, außerordentlicher<br />

Professor für Hygiene und Mikrobiologie<br />

sowie Emeritus-Professor für Sozialmedizin am<br />

Zentrum für Public Health an der Medizinischen<br />

Universität Wien, bestätigt diese Einschätzung:<br />

„Fünf bis zehn Prozent aller Menschen erkranken<br />

im Laufe ihres <strong>Leben</strong>s an einer sexuell übertragbaren<br />

Krankheit. STD sind nicht auszurotten.<br />

Dafür ist die sexuelle Appetenz (=Verlangen;<br />

Anm. d. Red.) zu groß“, weiß der Facharzt. „Ich<br />

sage immer: Das <strong>Leben</strong> ist eine sexuell übertragbare<br />

Krankheit, die mit dem Tod endet.“<br />

IMPFEN GEGEN HPV –<br />

UND BALD GEGEN CHLAMYDIEN?<br />

Einen starken Anstieg verzeichnen neue Krankheiten<br />

infolge einer HPV-Infektion. Acht von zehn<br />

aller Frauen und Männer stecken sich im Laufe<br />

ihres <strong>Leben</strong>s mit diesen Viren an. Sie sind für<br />

70 Prozent aller Gebärmutterhalskrebsfälle verantwortlich.<br />

In Österreich werden jährlich etwa<br />

400 bösartige Tumore und 130 bis 180 Todesfälle<br />

verzeichnet. Dabei existiert eine Impfung zur<br />

Vorbeugung. Kunze: „Sie ist besonders für junge<br />

Menschen sinnvoll – je jünger, desto besser –<br />

und reduziert das Risiko für Genitalwarzen und<br />

Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 Prozent.“<br />

Die häufigste bakterielle Erkrankung ist freilich<br />

eine Chlamydien-Infektion: Rund 30.000<br />

Menschen infizieren sich in Österreich damit<br />

– pro Jahr. Und bis zu zehn Prozent aller Jugendlichen.<br />

Dank intensiver Forschung ist eine Impfung<br />

ebenfalls in Sicht.<br />

HIV/AIDS – IM WESTEN EINE CHRONISCHE<br />

ERKRANKUNG, IN AFRIKA EINE<br />

KATASTROPHE<br />

Ein bis zwei Menschen stecken sich hierzulande<br />

pro Tag noch immer mit HIV/Aids an – rund<br />

9.000 leben mit einer Infektion. Der Kampf gegen<br />

die Krankheit ist nicht gewonnen. Dank guter<br />

Behandlungsmöglichkeiten mit antiretroviralen<br />

Medikamenten ist HIV aber zu einer chronischen<br />

Erkrankung geworden. Zumindest in der westlichen<br />

Welt.<br />

Doch in Afrika sei die Diagnose noch<br />

immer eine Katastrophe, weiß Kunze<br />

aus eigener Erfahrung vor Ort: „Im<br />

globalen Süden ist vor allem die<br />

Oberschicht betroffen. Durch<br />

Geld hat sie Zugang zu Partnerinnen<br />

und Partnern,<br />

auch aus dem käuflichen<br />

Gewerbe. Als Folge steigen<br />

die Infektionen noch<br />

immer stark an.“ Trotz<br />

zahlreicher Forschungsprojekte<br />

ist ein Impfstoff<br />

gegen HIV/Aids noch<br />

immer nicht gefunden.<br />

Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze<br />

„Ich sage immer: Das<br />

<strong>Leben</strong> ist eine sexuell<br />

übertragbare Krankheit,<br />

die mit dem Tod endet.“<br />

Die Infektionen mit<br />

Geschlechtskrankheiten<br />

wie Tripper, Syphilis<br />

& Co steigen stark an.<br />

Und jetzt auch noch<br />

Affenpocken! Welche<br />

Therapiemöglichkeiten<br />

es gibt, erklärt<br />

Österreichs Experte<br />

für Sozialmedizin.<br />

FOTOS: ISTOCK_ REALPEOPLEGROUP_ ND3000; MEDUNI WIEN/MATERN<br />

TRIPPER – DIE FOLGE<br />

VON GROSSEVENTS<br />

Tripper ist ebenfalls keine Anekdote<br />

aus dem Museum für Sexualmedizin.<br />

Bis heute leiden Männer<br />

und Frauen darunter. Allerdings<br />

unterschiedlich, so Kunze: „Bei Männern<br />

macht sich eine Infektion zunächst<br />

als sehr schmerzhafte Harnröhrenentzündung<br />

bemerkbar. Frauen haben anfangs weniger<br />

Symptome, doch später greift die Krankheit Eileiter<br />

und Eierstöcke an.“ Im Worst Case kann eine<br />

Infektion zu Unfruchtbarkeit oder Krebs führen.<br />

In der Therapie hätten Frauen jedoch Vorteile:<br />

„Sie gehen schneller zum Arzt als Männer.“<br />

Ein Anstieg der Infektionen sei nach Großevents<br />

zu beobachten – wenn viele Menschen<br />

zusammenkommen – und ungeschützten Sex<br />

haben. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika.<br />

Allerdings sind hier in letzter Zeit Rückschläge<br />

zu verzeichnen: Aufgrund von Resistenzen sind<br />

manche Medikamente mittlerweile unwirksam.<br />

Alle Hoffnung liegt auf einem Meningokokken-<br />

Impfstoff, der auch gegen Tripper schützen soll.<br />

Ein Zufallsfund.<br />

AFFENPOCKEN – KEINE STD<br />

IM KLASSISCHEN SINN<br />

Die Ausbreitung der Affenpocken ist die<br />

Geschichte vieler Missverständnisse. Laut Kunze<br />

beginne das schon beim Namen: „Sie werden<br />

durch Kleinnager übertragen. Bei Affen wurden<br />

sie nur erstmals festgestellt.“ Affenpocken zählen<br />

nur indirekt zu den STD. Sie werden beim<br />

Sex übertragen. Aber ebenfalls bei Kontakt mit<br />

infizierter Haut beziehungsweise den charakteristischen<br />

Bläschen. „Eine Infektion kann sogar<br />

über Bettwäsche erfolgen – wenn sie im Hotel<br />

beispielsweise nicht gut gewaschen wurde.“<br />

Vor einer Ausbreitung warnte Kunze schon vor<br />

vielen Jahren. „Ich habe die Affenpocken immer<br />

40 GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

41


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der Scheide hervorrufen können<br />

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natürlichen Keimbarriere<br />

• Auch in Schwangerschaft (ohne Applikator,<br />

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SEXUELL<br />

ÜBERTRAGBARE<br />

KRANKHEITEN<br />

als Biowaffe betrachtet – im Zuge eines<br />

Anschlages. Allerdings hat mir damals<br />

keiner zugehört – zur Vermeidung einer<br />

Ausbreitung wurden keinerlei Maßnahmen<br />

getroffen.“ Nach Großevents auf den<br />

Kanaren und in Belgien poppen die Affenpocken<br />

nun quer über den Globus auf. Fast<br />

25.000 Fälle gibt es derzeit in Europa, in Österreich<br />

rund 320. Betroffen sind vor allem Männer<br />

mit wechselnden Partnern. Derzeit. Denn Affenpocken<br />

können jeden und jede treffen.<br />

FOTOS: ISTOCK_ ANTON SHAPARENKO_ JARUN011<br />

Erkrankung Erregergruppe erste Beschwerden ... ... nach Heilbar?<br />

Chlamydien-<br />

Infektion<br />

Gonorrhoe<br />

= Tripper<br />

Lues<br />

= Syphilis<br />

Candidose<br />

(auch nicht-sexuell<br />

übertragbar)<br />

Genitalherpes<br />

Aids<br />

Hepatitis A<br />

Hepatitis B<br />

= Gelbsucht,<br />

Leberentzündung<br />

Hepatitis C<br />

Genitalwarzen<br />

= Feigwarzen<br />

= Condylomata<br />

accuminata<br />

= spitze Kondylome<br />

Bakterien<br />

Bakterien<br />

Bakterien<br />

Pilze<br />

Viren<br />

Viren<br />

Viren<br />

Viren<br />

Viren<br />

Viren<br />

EREKTIONS<br />

Meist keine Beschwerden, unter Umständen:<br />

Ausfluss, Zwischenblutungen, Schmerzen beim<br />

Wasserlassen<br />

Eitriger Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen,<br />

50 % der Frauen und 10 % der Männer sind<br />

beschwerdefrei<br />

Hauterscheinungen (Geschwür), Lymphknotenschwellung,<br />

50 % beschwerdefrei<br />

Frau: weißlicher Ausfluss, Juckreiz, Brennen;<br />

Mann: weißliche Beläge, Rötung der Eichel<br />

und der Vorhaut<br />

Keine oder sehr leichte Beschwerden bzw.<br />

brennende Schmerzen und schmerzhafte<br />

Hauterscheinungen (Bläschen)<br />

Grippaler Infekt möglich (danach Monate bis<br />

Jahre ohne Beschwerden!)<br />

unspezif. Magen-Darm-Beschwerden, Fieber,<br />

Gelbsucht<br />

30 % Unwohlsein, Fieber<br />

30 % Gelbsucht<br />

30 % keine Beschwerden<br />

75 % ohne Symptome oder grippeähnlich<br />

25 % milde Leberentzündung mit Gelbsucht<br />

meist symptomlos, Genitalwarzen, Krebserkrankung<br />

(z. B. Gebärmutterhalskrebs) in<br />

Abhängigkeit vom Virustyp<br />

1 bis 3 Wochen<br />

1 bis 14 Tagen<br />

9 bis 90 Tagen<br />

wenigen Tagen<br />

bis einer Woche<br />

2 bis <strong>12</strong> Tagen<br />

6 Tagen bis<br />

6 Wochen<br />

15 bis<br />

50 Tagen<br />

45 bis<br />

180 Tagen<br />

6 bis 10 Wochen<br />

Genitalwarzen<br />

nach 2 bis 3 Monaten,<br />

Krebsvorstufen<br />

am Gebämutterhals<br />

nach ca. 3 bis 6 Jahren<br />

MIT DER KRAFT DER NATUR<br />

• rein homöopathisches Medikament<br />

zur Behandlung von Erektionsstörungen<br />

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potenzsteigernd und lustfördernd<br />

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langfristige Verbesserung der Potenz<br />

IMPF-AUSWEIS IM OBERARM<br />

Eine Impfung nach Exposition oder zur Vorbeugung<br />

existiert bereits. Derzeit allerdings nur in raren Dosen.<br />

Die gute Nachricht: Rund 50 Prozent der heimischen<br />

Bevölkerung sei durch eine Pockenimpfung in der Kindheit<br />

geschützt. „Menschen, die bis 1980 eine heimische<br />

Schule besucht haben, tragen ihren Impfausweis im<br />

Oberarm: in Form einer deutlich sichtbaren Narbe. Die<br />

Impfung hinterlässt eine stabile Immunantwort und<br />

schützt höchstwahrscheinlich auch vor Affenpocken.“<br />

Die Hälfte aller Österreicherinnen und Österreicher<br />

sei allerdings ungeschützt. „Doch im Allgemeinen ist<br />

kein tödlicher Verlauf zu erwarten“, so Kunze. Allerdings<br />

ist Quarantäne nötig. „Die Regelung könnte jedoch zu<br />

einer Diskriminierung am Arbeitsplatz führen, denn<br />

eine Erkrankung muss dem Arbeitgeber gemeldet werden.“<br />

Bei Corona ist keine Quarantäne mehr nötig. Eine<br />

angeordnete könne also nur die Diagnose Affenpocken<br />

bedeuten. Für Kunze ein Problem: „Die Infektion ist mit<br />

einem großen Stigma behaftet.“<br />

Eine unkontrollierbare Ausbreitung wie bei Covid-19<br />

fürchtet der Experte für Sozialmedizin aber nicht. „Das<br />

macht mir keine große Sorgen. Die Infektionen nehmen<br />

bereits ab.“ Eine effektive Form der Eindämmung wäre<br />

eine bessere Aufklärung an Schulen. Das Ziel: die Vermeidung<br />

einer Ansteckung mit STD. „Das Kondom ist<br />

der Goldstandard“, erklärt Kunze. „Oder mehr Enthaltsamkeit.<br />

Aber das funktioniert nicht einmal in der katholischen<br />

Kirche …“ KARIN LEHNER n<br />

www.emasex.at<br />

Ja<br />

Ja<br />

chronischer Verlauf<br />

möglich<br />

Ja<br />

Rezidiv (Rückfall)<br />

möglich<br />

Nein<br />

Ja<br />

90 % Heilung<br />

10 % chronische<br />

Erkrankung<br />

50 bis 85 % chronische<br />

Erkrankung<br />

abhängig vom<br />

Virustyp<br />

Prävention?<br />

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RÜCKEN<br />

SCHMERZ<br />

AUS<br />

HEITEREM<br />

HIMMEL<br />

Eine kurze, falsche Bewegung – und er<br />

schießt wie ein Blitz in den unteren Rücken:<br />

Ein Hexenschuss ist sehr schmerzhaft.<br />

GESUND & LEBEN verrät, welche Sofortmaßnahmen<br />

Sie treffen können. Und wann<br />

es ratsam ist, einen Arzt aufzusuchen.<br />

ERSTE HILFE BEI<br />

HEXENSCHUSS<br />

■ Schonen Sie sich! In der akuten Phase helfen vor allem Ruhe,<br />

das Hochlagern der Beine und bei Bedarf schmerzstillende<br />

Präparate. Diese sollten jedoch nur wenn unbedingt notwendig,<br />

kurzzeitig und in möglichst niedriger Dosierung eingenommen<br />

werden.<br />

■ Wärme (zum Beispiel ein Wärmepflaster oder eine Wärmeflasche<br />

sowie Rotlichtbestrahlung) regt die Durchblutung an,<br />

entspannt die Muskeln und kann helfen, die Schmerzen zu<br />

lindern. Achtung: Wenn sich die Schmerzen verstärken, beenden<br />

Sie die Anwendung und konsultieren Sie eine Ärztin,<br />

einen Arzt!<br />

■ Legen Sie sich auf den Rücken und beugen Sie die Beine<br />

in der Hüfte und in den Knien, indem Sie die Unterschenkel<br />

beispielsweise auf einem Hocker ablegen. Diese Position entlastet<br />

die Wirbelsäule.<br />

■ Strahlen die Schmerzen bis ins Bein aus und verursachen<br />

dort Gefühlsstörungen, suchen Sie umgehend eine Ärztin,<br />

einen Arzt auf. Hierbei kann es sich um einen Bandscheibenvorfall<br />

handeln.<br />

■ Kommen zu den Kreuzschmerzen hohes Fieber und Schüttelfrost<br />

oder Lähmungserscheinungen hinzu oder leiden<br />

Sie zusätzlich an einer chronischen Erkrankung, müssen die<br />

Kreuzschmerzen ebenfalls dringend abgeklärt werden. n<br />

Er hat nichts mit Zauberei zu tun, aber<br />

häufig etwas mit schwerem Heben oder<br />

Bücken – der berühmte „Hexenschuss“.<br />

Ein plötzlicher intensiver Schmerz, der<br />

vom Kreuz bis ins Bein schießt und<br />

oft auf eine ruckartige Bewegung oder falsche<br />

Körperdrehung folgt. Meist geht ihm jedoch<br />

eine lange Schädigung der Wirbelsäule voraus:<br />

„Wenn man bei der Gartenarbeit oder beim<br />

Sport plötzlich Schmerzen verspürt, wird das<br />

zwar als Verletzung erlebt, ist aber in Wirklichkeit<br />

ein akut auftretender Ausdruck einer bereits länger<br />

vorhandenen degenerativen Wirbelsäulenerkrankung“,<br />

erklärt Prim. Univ.-Doz. Dr. Johannes<br />

Burtscher, Leiter der Abteilung Neurochirurgie<br />

im Landesklinikum Wiener Neustadt (NÖ) und<br />

Präsident der Österreichischen Gesellschaft für<br />

Neurochirurgie. Das in der Medizin als „akute<br />

Lumbago“ bezeichnete Schmerzgeschehen<br />

kann beispielsweise auf eine Dehnung des hinteren<br />

Längsbandes durch eine Bandscheibenvorwölbung<br />

oder auf eine Wirbelgelenkarthrose<br />

hindeuten. Betroffen, so der Experte, sind insbesondere<br />

Menschen im mittleren <strong>Leben</strong>salter.<br />

Paradoxerweise tritt ein Hexenschuss nach dem<br />

60. <strong>Leben</strong>sjahr seltener auf, weil die Wirbelsäule<br />

mit zunehmendem Alter steifer wird. Verschleißerscheinungen<br />

der Wirbelsäule nehmen hingegen<br />

parallel zu den <strong>Leben</strong>sjahren zu.<br />

Prim. Univ.-Doz.<br />

Dr. Johannes Burtscher,<br />

Leiter der Abteilung<br />

Neurochirurgie im<br />

Landesklinikum<br />

Wiener Neustadt (NÖ)<br />

FRÜHZEITIGE ABKLÄRUNG<br />

Besonders wichtig, so Burtscher, sei es, schon<br />

bei den ersten Anzeichen medizinischen Rat<br />

einzuholen: „Suchen Sie unbedingt bei Veränderungen<br />

der Empfindung – bei einem Kribbeln,<br />

häufigem Stolpern, Bewegungsstörungen oder<br />

bei Taubheit – und nicht erst bei Schmerzen –<br />

eine Ärztin oder einen Arzt auf. Diese werden<br />

Untersuchungen einleiten, um die Ursache zu<br />

ermitteln. Früherkennung kann Dauerschäden<br />

verhindern!“ Doch was tun, wenn der Hexenschuss<br />

bereits eingetreten ist? Burtscher rät<br />

dringend zu einer vorübergehenden Schonung.<br />

Meist dauert es ein paar Tage, bis die Beschwerden<br />

wieder abklingen. Das kurzzeitige Einnehmen<br />

von schmerzstillenden und entzündungshemmenden<br />

Präparaten kann dazu beitragen,<br />

die oft kaum erträglichen Schmerzen zu lindern.<br />

Um die muskuläre Durchblutung zu fördern,<br />

können etwa Wärmeflaschen, Körnerkissen oder<br />

Umschläge helfen. „Ist die Akutphase vorüber,<br />

sollten die Betroffenen mit einer physikalischen<br />

Therapie starten“, sagt Burtscher. Nehmen die<br />

Schmerzen hingegen zu oder bessern sie sich<br />

mithilfe der Therapiemaßnahmen nicht, sind<br />

weiterführende Untersuchungen nötig.<br />

BEWEGUNGSBEWUSSTSEIN SCHAFFEN<br />

Besonders wichtig für Menschen mit Wirbelsäu-<br />

FOTOS: ISTOCK_Povozniuk; beigestellt<br />

lenerkrankungen ist es, ein Bewusstsein dafür<br />

zu erlangen, wie sie mit der alltäglichen Bewegung<br />

richtig umgehen, meint Burtscher. „Weitere<br />

Belastung, wie etwa Krafttraining, ist in der<br />

akuten Phase nämlich absolut schädlich.“ Ein<br />

wirbelsäulengerechtes Verhalten, so der Experte,<br />

erlernt man am ehesten im Rahmen einer ergotherapeutischen<br />

Rückenschule. n<br />

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08:36


REIZDARM<br />

Reizendes BA UCHGEFUHL<br />

Bauchkrämpfe, Blähbauch, Durchfallattacken oder anhaltende<br />

Verstopfung: 40 Prozent aller Menschen leiden an einer funktionellen<br />

Magen-Darmerkrankung, die mehrheitliche Diagnose<br />

lautet Reizdarm. Doch mit der FODMAP-Diät und<br />

Stressabbau lässt sich das Wohlbefinden steigern.<br />

GESUND & LEBEN erklärt die Hintergründe.<br />

Reizdarm ist nichts, was die <strong>Leben</strong>serwartung senkt,<br />

das <strong>Leben</strong> aber massiv erschwert“, sagt Dr. Elisabeth<br />

Schartner, Spezialistin auf den Gebieten<br />

der Inneren Medizin, Psychosomatik und Hypnose<br />

in Wien. Viele Betroffene klagen über derart<br />

elende Bauch- und Unterleibsschmerzen, dass<br />

diese zwingen, sich aus dem Sozialleben zurückzuziehen<br />

und sogar zur Arbeitsunfähigkeit führen<br />

können. Plötzlich auftretender Durchfall lässt<br />

Businessmeetings platzen oder beendet roman-<br />

tische Verabredungen abrupt und unsexy. Unangenehme<br />

Verstopfung kratzt an der guten Laune.<br />

„Die Beschwerden gehen soweit, dass meine Patienten<br />

regelrecht Angst haben, das Haus zu verlassen.<br />

Stress, der die Symptome weiter verschlimmert.<br />

Ein Teufelskreis entsteht“, so Dr. Schartner.<br />

Sie betont, dass „Reizdarm“ eine Ausschlussdiagnose<br />

ist. Laienhaft formuliert: Wenn man nichts<br />

anderes findet, handelt es sich vermeintlich um<br />

Reizdarm.<br />

Unser Darm ist<br />

Zentrum unserer<br />

<strong>Gesund</strong>heit. Welche<br />

Bakterien sich hier<br />

ansiedeln, ist von<br />

immenser Bedeutung.<br />

FOTOS: ISTOCK_MARTIN-DM, _NADEZHDA BURAVLEVA<br />

EINE AUSSCHLUSSDIAGNOSE<br />

Vorab müssen jedoch mögliche Krankheiten<br />

ausgeschlossen werden; beispielsweise Krebs,<br />

entzündliche Darmleiden wie Morbus Crohn,<br />

Bauchspeicheldrüsenschwäche oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten.<br />

„Normalerweise zeigen<br />

sich aber bereits nach einem ausführlichen<br />

Gespräch und einer Blutabnahme starke Hinweise,<br />

ob es sich um einen Reizdarm handelt oder<br />

nicht. Was zum Beispiel dagegen spricht, sind<br />

nächtlicher Stuhlgang, Blut im Stuhl oder wässrige<br />

Durchfälle“, erklärt die Wiener Fachärztin. Dafürsprechen<br />

würde hingegen, dass sich die Beschwerden<br />

in Stresssituationen oder bei Veränderungen<br />

im alltäglichen <strong>Leben</strong> akut verschlimmern und<br />

in Entspannungsphasen – wenigstens geringfügig<br />

– abnehmen. „Oft klagen Betroffene über Blähbauch<br />

oder Bauchschmerzen bereits Minuten<br />

nach dem Essen. So schnell reagiert üblicherweise<br />

kein Körper aufgrund von <strong>Leben</strong>smittelunverträglichkeiten.<br />

Oft ist lediglich ein voller Bauch und ein<br />

falscher Reflex an den Beschwerden schuld“, stellt<br />

Schartner klar.<br />

DIE RICHTIGE ATEMTECHNIK ERLERNEN<br />

Bei <strong>Gesund</strong>en bewegt sich das Zwerchfell bei<br />

Zunahme des Bauchinhalts reflexartig in die<br />

Höhe, um für die aufgenommenen Speisen Platz<br />

zu schaffen. Gleichzeitig spannt sich die Bauchmuskulatur<br />

an, sodass sich der Bauch nicht nach<br />

außen wölbt. Bei vielen Reizdarmbetroffenen ist<br />

es umgekehrt. Das Zwerchfell geht nach unten,<br />

der Bauch nach vorne. Schartner: „Aus unklaren<br />

Gründen kommt es zu einem fehlerhaften Zusammenspiel<br />

zwischen Zwerchfell und Bauchdeckenmuskulatur.<br />

Das Erlernen einer gesunden Atemtechnik<br />

ist oft schon die Therapie.“ Klingt simpel.<br />

Aber Reizdarmbetroffene durchwandern häufig<br />

viele verschiedene Arztpraxen und erdulden<br />

unangenehme Untersuchungen, die keine oder<br />

46 GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

47


REIZDARM<br />

nur vage Ergebnisse liefern. Zurück bleiben ein<br />

großes Fragezeichen und viel Unsicherheit.<br />

URSACHEN IM LABOR GEFUNDEN<br />

Doch wie kann es sein, dass die Beschwerden<br />

bleiben, obwohl nichts Greifbares gefunden wird?<br />

Alles nur Einbildung? Dr. Elisabeth Schartner<br />

kennt die Antworten: „Forschungsexperimente<br />

zeigen und beweisen durchaus Gründe für einen<br />

Reizdarm. In wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

kann man oftmals winzig kleine Entzündungszeichen<br />

im Darm oder geringfügige Abweichungen<br />

in der Darmflorazusammensetzung erkennen.“<br />

Die herkömmlichen Laboruntersuchungen<br />

gehen jedoch nicht derart in die Tiefe, wie dies in<br />

der Wissenschaft passiert. Auch das sogenannte<br />

„Leaky Gut Syndrom“, auf Deutsch „undichter<br />

Darm“, kann eine Ursache für Reizdarm sein, ist<br />

aber ebenfalls sehr schwer zu diagnostizieren.<br />

In diesem Fall zeigt sich die Darmwand geringfügig<br />

porös und lässt Stoffe in den umliegenden<br />

Körper frei, die dort nichts verloren haben. Das<br />

Immunsystem beginnt falsch zu handeln und es<br />

kommt zu Entzündungsreaktionen, die sich etwa<br />

in Schmerzen oder Durchfall äußern.<br />

KEINE BEHANDLUNG NACH „SCHEMA F“<br />

Eine generell übliche Behandlungsform nach<br />

Anleitung gibt es bei Reizdarm nicht. „Es handelt<br />

sich hierbei ja nicht um eine Waschmaschine, wo<br />

ich ein Teil austausche oder repariere. Je nach Leidensgeschichte<br />

erhalte ich unterschiedliche Puzzleteilchen,<br />

die ich<br />

versuchen muss, entsprechend<br />

zusammenzusetzen“,<br />

veranschaulicht<br />

die<br />

Wiener Medizinerin.<br />

Ein großes Puzzleteil<br />

ist die Ernährungsform.<br />

Daher ist der<br />

Gang zum Diätolo-<br />

48<br />

„In der Diätberatung<br />

baue ich darauf, dass<br />

eine individuelle<br />

Ernährungsform<br />

gefunden wird.“<br />

gen unabdingbar.<br />

„Einige Betroffene<br />

trauen sich fast gar nichts mehr zu essen, weil sie<br />

denken, dass sie es möglicherweise nicht vertragen<br />

könnten“, so die Ärztin. Es gibt Betroffene, die<br />

sogar weniger als zehn verschiedene <strong>Leben</strong>smittel<br />

essen – und sich damit längst in einer Essstörung<br />

befinden. Schlecht aus dreierlei Gründen: Zum<br />

einen ist eine Unterversorgung an lebenswichtigen<br />

Nährstoffen die Folge. Zweitens schränken<br />

sich die Betroffenen gesellschaftlich noch weiter<br />

ein, da sie sich auswärts oft gar nichts zu essen<br />

trauen und Verabredungen im Zweifelsfall ganz<br />

streichen. Zu guter Letzt wird das Mikrobiom des<br />

Darmes aufgrund der Mangelernährung massiv<br />

geschädigt.<br />

FÜTTERUNG DER DARMBAKTERIEN<br />

Wie schon vielfach in GESUND & LEBEN berichtet,<br />

lebt unser Körper in Symbiose mit zahlreichen<br />

Mikroorganismen, die ihn dabei unterstützen,<br />

gesund zu bleiben. Die vermutlich wichtigsten<br />

Untermieter des menschlichen Organismus sind<br />

die Darmbakterien. Sie verlangen, dass sich ihr<br />

Wirt von ausreichend Gemüse, Blattsalat, Obst<br />

und Vollkornprodukten ernährt, denn Faserstoffe<br />

sind ihr Futter. Ist das Mikrobiom des Darmes aus<br />

dem Gleichgewicht, feuert das die Reizdarmsymptome<br />

noch weiter an. „In der Diätberatung baue<br />

ich darauf, dass eine individuelle Ernährungsform<br />

gefunden wird“, klärt Dr. Schartner auf. Vielversprechend<br />

zeigt sich die sogenannte FODMAP-<br />

Diät. FODMAP ist die englische Abkürzung für<br />

gärende Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide<br />

und Polyole, das sind spezielle Zuckerarten<br />

und Zuckeralkohole. Genau jene werden vorübergehend<br />

gemieden.<br />

<strong>Leben</strong>smittel, die FODMAPs in hoher Anzahl<br />

enthalten, sind beispielsweise Äpfel, Birnen,<br />

diverses Steinobst, Trockenfrüchte, Milchprodukte<br />

sowie <strong>Leben</strong>smittel, die Weizen, Dinkel<br />

oder Roggen enthalten. Hingegen sollte man auf<br />

hochwertige Pflanzenöle zurückgreifen, Rohkost<br />

sowie Frittiertes meiden, die Speisen dünsten und<br />

auf kleinere, dafür häufigere Mahlzeiten achten.<br />

Hat sich der Darm ein wenig erholt, werden nach<br />

und nach die vorerst „verbotenen“ <strong>Leben</strong>smittel<br />

wieder auf den Esstisch geholt. „Das gemeinsame<br />

langfristige Ziel sollte es sein, dass die Betroffenen<br />

irgendwann wieder alles oder wenigstens fast alles<br />

verzehren können. Das Ernährungsthema sollte<br />

ihre Gedanken nicht vorrangig beherrschen, denn<br />

das initiiert noch mehr Stress“, so Dr. Schartner.<br />

Selbstverständlich hält die moderne Medizin<br />

auch eine ganze Latte an Medikamenten parat,<br />

die zwar die Ursache nicht beheben, aber den<br />

Leidensdruck für den Moment verringern. Gute<br />

Ergebnisse werden beispielsweise mit pflanzlichen<br />

Präparaten aus Kamille, Myrrhe oder Kaffeekohle<br />

erzielt. Lösliche Ballaststoffe helfen gegen<br />

Verstopfung.<br />

IM NOTFALL: MEDIKAMENTE<br />

„Wenn man einen wichtigen Termin hat, ist es<br />

nicht schlimm, wenn man mal mit einem Medikament<br />

den Durchfall unterdrückt. Hier sollte man<br />

nur vorsichtig sein, wenn man einen bakteriellen<br />

Darminfekt mit seinem Reizdarm verwechselt.<br />

Das eine schließt das andere ja nicht aus. Die<br />

Medikamente hemmen die Darmtätigkeit, sodass<br />

die Krankheitserreger nicht hinausgespült werden,<br />

sondern im Körper verharren. In diesen Fällen<br />

kann es bei Fehldiagnose zu gröberen Problemen<br />

kommen“, macht die Fachärztin deutlich. Die<br />

vielversprechendsten Ergebnisse erzielt die Wie-<br />

FOTOS: ISTOCK_NADEZHDA BURAVLEVA, _UNDREY, AMRIPHOTO.COM<br />

ner Ärztin mit psychologischen Verfahren, insbesondere<br />

mit sogenannter „darmgerichteter Hypnose“,<br />

denn die Psyche spielt in Sachen Reizdarm<br />

eine sehr wichtige Rolle. „Der Darm der Betroffenen<br />

ist überempfindlich und reagiert anders als<br />

er sollte. Diese Hypersensitivität geht oftmals vom<br />

Gehirn aus und ist fehlgesteuert“, erklärt Dr. Elisabeth<br />

Schartner.<br />

DAS GEHIRN SENDET FALSCHE SIGNALE<br />

Wer mit seiner Psyche nicht im Reinen ist oder<br />

mit einem turbulenten Alltag oder intensiven Job<br />

klarkommen muss, ist oftmals gestresst. Infolgedessen<br />

werden Stresshormone, wie Adrenalin,<br />

Noradrenalin oder Cortisol ausgeschüttet, welche<br />

die Wahrnehmung beeinflussen. Mitunter können<br />

diese Botenstoffe dafür sorgen, dass unser Gehirn<br />

fälschlicherweise denkt, der Darm wäre krank. In<br />

weiterer Folge werden falsche Signale an den Körper<br />

gesendet, der dann mit Bauchweh, Durchfall<br />

oder Verstopfung reagiert. „In meiner Praxis baue<br />

ich auf Hypnose in Kleingruppen. Nach acht Einheiten<br />

geht es einem großen Teil der Teilnehmenden<br />

deutlich besser“, macht die Wiener Fachärztin<br />

Mut. Auch ein Erfahrungsaustausch unter Betroffenen<br />

habe sich vielversprechend gezeigt. Doch<br />

WERBUNG<br />

Starke Darmwand –<br />

Starkes Immunsystem!<br />

Herr Prof. Dr.Dr. Muss, Ernährungsmediziner<br />

und Immunologe;<br />

Herr Prof. Dr.Dr. Muss, wie kann man<br />

sich den Zusammenhang zwischen<br />

Darm und Immunsystem vorstellen?<br />

Die Darmmucosa bildet neben der Nahrungsmittelaufnahme<br />

auch die Barriere<br />

gegen den unkontrollierten Einstrom<br />

von fremden Mikroorganismen, wie<br />

Viren, Bakterien, Pilzen und Giftstoffen<br />

von außen. Außerdem befinden<br />

sich in der Darmmucosa Unmengen an<br />

Immunzellen. Daher sind eine intakte<br />

Darmschleimhaut und ein Gleichgewicht<br />

der Darmflora essentiell um einerseits<br />

aufgespaltete Nahrungspartikel<br />

in den Blutkreislauf zu transportieren<br />

DR. ELISABETH SCHARTNER, Fachärztin für Innere Medizin,<br />

Psychosomatik-Hypnose, Wien<br />

„Die Beschwerden gehen soweit, dass<br />

meine Patienten regelrecht Angst haben,<br />

das Haus zu verlassen. Stress, der die Symptome<br />

weiter verschlimmert. Ein Teufelskreis entsteht.“<br />

eine lebenslange Genesung ist leider nicht garantiert.<br />

Weiterhin anhaltender Stress oder schicksalshafte<br />

Ereignisse können den Darm erneut reizen.<br />

Aus diesen Gründen rät Dr. Elisabeth Schartner,<br />

sich unbedingt einen Vertrauensarzt zu suchen,<br />

der die Leiden ausnahmslos ernst nimmt.<br />

<br />

n BUCHTIPP<br />

Dr. Elisabeth Schartner<br />

SO KLAPPT‘S MIT DER VERDAUUNG<br />

Erscheint im Frühling 2023 im Springer Verlag.<br />

LISA STREBINGER n<br />

und andererseits unerwünschte Stoffe abzuwehren.<br />

Die Darmmucosa ist somit eine<br />

wichtige Verteidigungslinie für das Immunsystem.<br />

Welche Erkenntnisse und Erfahrungen<br />

haben sie in diesem Bereich bereits gemacht?<br />

Neue Erkenntnisse und meine Erfahrungen<br />

bestätigen, dass die Darmmucosa essentiell<br />

für eine gesunde Darmflora ist. Daher gibt<br />

es zwei Ansätze, die ineinander greifen. Der<br />

Schutz und die Reparatur der Darmmucosa<br />

z.B. mit dem PMA-Zeolith (MED DARM-RE-<br />

PAIR), der die Darmschleimhaut vor Ammonium<br />

und Umweltgiften schützt, Entzündungen<br />

lindert und Schadstoffe mit dem<br />

Stuhl abtransportiert.<br />

Weiters konnte in Studien nachgewiesen<br />

werden, dass es durch MED DARM-REPAIR<br />

zu einer synergistische Verschiebungen von<br />

Mikrobiomspezies der immunmodulierenden<br />

Arten Bifidobacterium & Lactobacillus<br />

und Reduktion der Firmicutes kommt.<br />

Wirkt<br />

5 -fach<br />

- Schutz und Reparatur<br />

der Darmwand<br />

- Lindert Darmentzündungen<br />

- Unterstützt das Mikrobiom<br />

- Stärkt das Immunsystem<br />

- Hilft bei Reizdarm<br />

Wir sanieren richtig!<br />

Medizinprodukt: Bitte die Gebrauchsanweisung beachten


HUSTENFREI<br />

Husten ist lästig, oftmals langwierig und<br />

raubt uns den Schlaf. Doch wie wird<br />

man ihn rasch wieder los? Und welche<br />

Alarmzeichen gilt es zu beachten?<br />

HUSTEN<br />

ist nicht<br />

gleich<br />

Husten<br />

genfunktion. Gemeinsam mit der behandelnden<br />

Ärztin, dem behandelnden Arzt werden dann die<br />

sinnvollsten Behandlungspfade bestimmt.“<br />

UNTERSTÜTZUNG AUS DER NATUR<br />

Doch kann man auch selbst etwas gegen den<br />

lästigen Erkältungshusten tun, der schon durch<br />

den kleinsten Reiz ausgelöst wird und oftmals für<br />

schlaflose Nächte sorgt? Apothekerin Mag. pharm.<br />

Ruth Wiellandt erklärt: „Im Rahmen der Selbstmedikation<br />

ist es wichtig, nur den akuten Husten,<br />

der ursächlich auf einer Virusinfektion beruht, zu<br />

behandeln. Dieser beginnt oft mit Halsschmerzen<br />

oder Schnupfen, ist meist zunächst trocken und<br />

wird dann nach ein paar Tagen schleimig, weil sich<br />

die sich unter anderem in Efeu befinden, sind<br />

geeignet“, sagt die Apothekerin. Neben Hustentees<br />

und Hustensäften können bei trockenem Husten<br />

auch Lutschpastillen und bei schleimigem Husten<br />

Brustbalsame eine Linderung erzielen. Bei Kindern<br />

unter drei Jahren sollten Balsame, die Menthol<br />

oder Campher enthalten, jedoch nicht angewendet<br />

werden, warnt Wiellandt: „Kinder haben<br />

eine kleinere und engere Luftröhre als Erwachsene,<br />

weshalb intensive ätherische Öle bei ihnen<br />

zu einer Verlegung der Atemwege und zu einem<br />

Kehlkopfkrampf führen können. Es gibt jedoch<br />

auch Brustbalsame speziell für Kleinkinder, die<br />

diese Wirkstoffe nicht enthalten.“<br />

Darüber hinaus rät die Apothekerin, auf ausreichende<br />

Flüssigkeitszufuhr zu achten,<br />

Spaziergänge an der frischen<br />

Luft zu unternehmen, dem Körper<br />

Zeit für Regeneration zu gönnen<br />

und hustenauslösende Faktoren,<br />

wie Zigarettenrauch, zu meiden.<br />

Bei einem Schnupfen, der ja<br />

meist mit Husten einhergeht, können<br />

übrigens Nasentropfen – möglichst<br />

schonende, etwa mit Meersalz<br />

– zusätzliche Linderung verschaffen.<br />

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klinisch nachgewiesene Wirksamkeit<br />

STÉRIMAR<br />

VERSTOPFTE NASE<br />

enn im Winter das Immunsystem<br />

stärker gefordert ist und Erreger<br />

leichtes Spiel haben, macht er sich<br />

häufig wie ein ungebetener Gast in<br />

den Atemwegen breit: der Husten. In<br />

den meisten Fällen steckt lediglich eine Erkältung<br />

dahinter. Doch geht er mit weiteren Symptomen<br />

einher oder dauert er über mehrere Wochen an,<br />

ist Vorsicht geboten. „Beim Husten unterscheiden<br />

wir zwischen drei Verläufen“, erläutert Oberarzt<br />

Dr. Lukas Grafenauer, Facharzt für Lungenheilkunde<br />

und Sportarzt in Korneuburg (NÖ): „Der<br />

akute Husten, der meist ein Symptom eines viralen<br />

Infekts ist, dauert in der Regel kürzer als zwei<br />

Wochen und klingt spontan wieder ab. Der subakute<br />

Husten dauert zwei bis acht Wochen und ist<br />

oft die Folge einer abgelaufenen Atemwegsinfektion,<br />

bei der trockener Husten weiterhin besteht,<br />

obwohl die restlichen Beschwerden abgeklungen<br />

sind. Von chronischem Husten spricht man dann,<br />

wenn der Patient länger als acht Wochen darunter<br />

leidet.“<br />

UMFANGREICHE ABKLÄRUNG<br />

Der Mediziner rät dazu, jeden Husten, der länger<br />

als zwei Wochen andauert, ärztlich abklären zu<br />

lassen: „Der erste Weg führt zur Allgemeinmedizinerin<br />

oder zum Allgemeinmediziner. In einem<br />

Anamnesegespräch werden die Dauer und die<br />

OA Dr. Lukas Grafenauer,<br />

Facharzt für Pneumologie<br />

und Sportarzt<br />

in Korneuburg,<br />

www.grafenauer-arzt.at<br />

Mag. pharm.<br />

Ruth Wiellandt,<br />

Apothekerin in Wien<br />

Art des Hustens, Begleitsymptome und mögliche<br />

Trigger erfragt. Zum Beispiel: Wann hat der Husten<br />

begonnen, ist er eher trocken oder schleimig,<br />

gibt es Auswurf, nimmt die Patientin oder der<br />

Patient Medikamente ein und sind Vorerkrankungen<br />

wie Bronchitis oder Reflux bekannt?“ In weiterer<br />

Folge kann die Zuweisung zu Fachärztinnen<br />

und Fachärzten beispielsweise aus dem Gebiet<br />

HNO oder Pneumologie erfolgen oder können<br />

bildgebende Untersuchungen angeordnet werden.<br />

Grafenauer warnt außerdem vor sogenannten<br />

„Red Flags“ – Alarmzeichen, die unbedingt<br />

ernst genommen werden sollten: „Ist der Husten<br />

mit Atembeschwerden, Gewichtsverlust, Nachtschweiß<br />

oder mit blutigem Auswurf gekoppelt,<br />

muss man der Ursache rasch auf den Grund<br />

gehen. Vor allem gilt es, Karzinome oder Krankheiten<br />

wie Tuberkulose, COPD oder Lungenembolien<br />

auszuschließen.“<br />

Dass auch nach einer überstandenen Corona-<br />

Infektion noch länger Husten bestehen kann, sei<br />

laut Grafenauer bekannt: „Der Mechanismus<br />

dieses Hustens ist anders als beim Asthma-Husten,<br />

von dem vorrangig die Bronchien betroffen<br />

sind. Der Post-Covid-Husten resultiert aus einer<br />

Inflammation der Gefäße, weshalb klassische<br />

inhalative Medikamente hier weniger gute Wirkung<br />

erzielen. Im Zweifelsfall geben weiterführende<br />

Untersuchungen Aufschluss über die Lun-<br />

FOTOS: ISTOCK_SIMARIK, _KUZNETSOV DMITRY, _MADELEINE_STEINBACH, BREJCHA, BEIGESTELLT<br />

Bei kindlichem immer wieder auftretenden Husten<br />

sollte man eine Ärztin bzw. einen Arzt aufsuchen, um<br />

Krankheiten wie Asthma ausschließen zu können.<br />

die Erkältungsviren auf den Schleimhäuten ansiedeln<br />

und dort Auswurf produzieren“. Die Unterscheidung<br />

zwischen trockenem und schleimigem<br />

Husten sei auch für die Auswahl der unterschiedlichen<br />

Präparate und Wirkstoffe wichtig. Besonders<br />

Heilpflanzen werden von Patientinnen und Patienten<br />

gerne nachgefragt, weiß Wiellandt: „Beim<br />

trockenen Husten kommen jene Heilpflanzen<br />

zur Anwendung, die Schleimstoffe enthalten. Das<br />

sind zum Beispiel Isländisch Moos, Malve, Spitzwegerich<br />

oder Eibisch. Diese Schleimstoffe legen<br />

sich auf die irritierten Schleimhäute, beruhigen<br />

sie, wirken leicht schmerzstillend und unterdrücken<br />

den Hustenreiz.“ Beim schleimigen Husten<br />

verwendet man wiederum jene Heilpflanzen, welche<br />

die Flüssigkeitsabsonderung der Atemwege<br />

ankurbeln und dafür sorgen, dass der Schleim<br />

besser abgehustet werden kann. „Das sind beispielsweise<br />

ätherische Öle, die in Thymian oder in<br />

der Primelwurzel enthalten sind. Auch Saponine,<br />

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Schichten Sie in einem verschraubbaren<br />

Glas eine Schicht Zucker (zirka einen<br />

Zentimeter), darüber frisch geschnittenen<br />

Spitzwegerich und bedecken Sie diesen<br />

mit einer weiteren Zuckerschicht. Verschrauben<br />

Sie das Glas und bewahren Sie<br />

es im Kühlschrank auf. Nach zwei bis drei<br />

Wochen bildet sich ein natürlicher Sirup,<br />

der schleimlösend und hustenstillend wirkt.<br />

• 2 in 1 Nasenspray & Spülung<br />

zum Abschwellen der Nasenschleimhaut<br />

• Klinisch nachgewiesene<br />

Wirksamkeit: Befreit die Nase,<br />

reinigt und beseitigt Verunreinigungen,<br />

Vorbeugung von<br />

HNO-Erkrankungen<br />

• Frei von Steroiden, Medikamenten<br />

oder Konservierungsstoffen<br />

• Kann zusammen mit anderen<br />

nasalen Medikamenten<br />

verwendet werden<br />

• Für schwangere und stillende<br />

Frauen geeignet<br />

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ihre Nase 6h nach Produktnutzung befreit ist.<br />

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Bitte lesen Sie die Anweisungen<br />

vor Gebrauch sorgfältig durch.<br />

50 GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

51<br />

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AUFTRAGEN<br />

TÄGLICH<br />

MAL<br />

2<br />

BEHANDELN<br />

MONATE<br />

3<br />

VENENGESUNDHEIT<br />

Krampfader<br />

normale<br />

Vene<br />

normaler<br />

Blutfluss<br />

Venenklappe<br />

gestörter<br />

Blutfluss<br />

erweiterte<br />

Vene<br />

deformierte<br />

Venenklappe<br />

Eine deformierte<br />

Venenklappe stört<br />

den Blutfluss.<br />

Es bilden sich<br />

Krampfadern aus.<br />

DIE KELO-COTE ®<br />

1-2-3-REGEL<br />

Einfache Narbenbehandlung<br />

in nur 3 Schritten<br />

DER<br />

KRAMPF<br />

MIT DEN<br />

ADERN<br />

Wer von Krampfadern oder<br />

Hämorrhoiden heimgesucht<br />

wird, sollte rasch handeln.<br />

GESUND & LEBEN erklärt,<br />

warum eine frühzeitige<br />

ärztliche Abklärung sinnvoll<br />

ist – und wie Sie<br />

Venenleiden wieder<br />

loswerden können.<br />

Ach, was muss man oft von<br />

bösen Venen hören oder lesen,<br />

oder jeder fünfte Österreicher<br />

selber spüren. „Im Vergleich<br />

leiden Frauen etwas häufiger<br />

als Männer unter Krampfadern<br />

und Hämorrhoiden. Hauptursachen<br />

sind ihre genetisch bedingte<br />

Neigung zu Bindegewebsschwäche<br />

sowie ihr veränderter Hormonhaushalt<br />

während Schwangerschaften“,<br />

erklärt der Kremser Allgemeinmediziner<br />

Dr. Gerald Winkler, der sich<br />

insbesondere der <strong>Gesund</strong>heit von<br />

Venen verschrieben hat. Doch<br />

obwohl derart viele Patienten<br />

von vermeintlich fiesen<br />

Hämorrhoiden und Varizen,<br />

wie Krampfadern fachmedizinisch<br />

bezeichnet werden,<br />

betroffen sind, ist das Venenthema<br />

nicht gerade salontauglicher<br />

Gesprächsstoff.<br />

Verständlich, sobald sich das<br />

Problem um die Aftergegend<br />

dreht. Über Beinvenen ließe es<br />

sich aber diskutieren. Gerade sie hätten<br />

es sich durchaus verdient, häufiger in den<br />

Mittelpunkt gerückt zu werden, pumpen sie doch<br />

täglich 7.000 Liter Blut aus dem unteren Körper<br />

zum Herzen zurück. Das entspricht dem Volumen<br />

eines durchschnittlichen Gartenpools.<br />

BLUTSTAU IN KAPUTTEN GEFÄSSEN<br />

Das Venensystem besteht aus einem komplexen<br />

Gefüge von Klappen, die verhindern, dass das<br />

FOTOS: ISTOCK_VIKI_VECTOR<br />

Blut wieder retour fließt, einer<br />

aktiven Muskelpumpe und ihren<br />

Röhren, die aus Bindegewebe aufgebaut<br />

sind. Die stetige Schwerstarbeit, welche Venen<br />

pausenlos leisten, führt jedoch dazu, dass sie sich<br />

mit dem Alter abnutzen, vergleichbar mit einem<br />

alten Gummischlauch, der über die Zeit schlaff<br />

und porös wird. „Das Blut kann von einer kaputten<br />

Vene nicht mehr aktiv weitertransportiert werden.<br />

Wenn man nichts dagegen tut, kommt es zur<br />

chronisch venösen Insuffizienz. Das heißt, das<br />

Blut staut sich in der Vene und fließt nicht weiter“,<br />

sagt Experte Dr. Gerald Winkler. Schlimmstenfalls<br />

fließt es sogar in die falsche Richtung.<br />

AUF ALARMZEICHEN ACHTEN<br />

Klassische Anzeichen für ein Venenleiden in den<br />

Beinen sind ein Schweregefühl, Schwellungen,<br />

Juckreiz, das Empfinden, es „ziehe“ in den Waden,<br />

warme oder heiße Hautstellen und oberflächlich<br />

vergrößerte Venen, die stark hervortreten können.<br />

Winkler: „Betroffene möchten häufig ihre Beine<br />

ausruhen. Nach etwa einer halben Stunde im Liegen<br />

werden die Beschwerden oft schlechter, da<br />

das Blut nun besser abfließen kann. Es stellen sich<br />

zunehmend ziehende Schmerzen oder Krämpfe<br />

ein, die aufgrund der verbesserten Gewebsdurchblutung<br />

entstehen. Die chronische Blutstauung<br />

wird beseitigt, Gewebe und Muskulatur erholen<br />

sich. Gleichzeitig können sich aber „restless legs“-<br />

artige Symptome einstellen. Der Patient möchte<br />

aufstehen. Sobald er sich bewegt, verbessern sich<br />

die Beschwerden.“ Krampfadern können jedoch<br />

nicht nur in den Waden, sondern an den verschiedensten<br />

Körperbereichen auftreten, so etwa am<br />

Oberschenkel, im Fuß, Knie, Knöchel, im Gesicht,<br />

sogar an der Vulva, am Hodensack oder im After.<br />

Tritt letzterer Fall ein, spricht man von Hämorrhoiden.<br />

„Von ihnen wissen Betroffene spätestens<br />

dann, wenn sie Blut am Toilettenpapier oder am<br />

Stuhl vorfinden. Dann geraten viele in Panik“, so<br />

Winkler. An dieser Stelle muss deshalb deutlich<br />

gemacht werden, dass frisches, hellrotes Blut beim<br />

großen Toilettengang im Regelfall (Ausnahmen<br />

gibt es natürlich immer) kein lebensbedrohliches<br />

Warnsignal ist, sondern lediglich das Dasein<br />

TROPFEN<br />

HAUCHDÜNN<br />

1VERTEILEN<br />

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MAL TÄGLICH<br />

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52 GESUND & LEBEN <strong>12</strong>/22<br />

1 Signorini et al. Aesthetic Plast Surg 2007;31: 183–7.<br />

53


VENENGESUNDHEIT<br />

Egal, ob ein Venenleiden oder<br />

Hämorrhoiden vorliegen: Ein<br />

rechtzeitiger Arztbesuch erspart<br />

unnötiges Leiden und Schmerzen.<br />

von Hämorrhoiden bestätigt. Weitere Symptome<br />

von Hämorrhoiden sind Juckreiz und Nässen.<br />

Denn bei Hämorrhoiden ist der Schließmuskel<br />

minimalst geöffnet und Darmsekrete treten nach<br />

außen.<br />

RECHTZEITIGER ARZTBESUCH<br />

ERSPART LEID<br />

„Erkennt man Hämorrhoiden frühzeitig, sind sie<br />

unkompliziert zu behandeln. Häufig genügt eine<br />

Therapie aus der Flavonoidfraktion. Das sind<br />

Stoffe, die beispielsweise in Rosskastanien oder<br />

im roten Weinlaub vorkommen. Sie dichten die<br />

Venenwände ab und erhöhen ihre Spannkraft“,<br />

erklärt Dr. Winkler. Die Vene wird sozusagen wieder<br />

kleiner und straffer. Im Fall von Hämorrhoiden<br />

ist eine Medikamentenkur oftmals ausreichend,<br />

da die Venen im After keinem so großen Druck<br />

standhalten müssen, wie jene in den Beinen.<br />

Zusätzlich lindern spezielle Salben den Juckreiz<br />

und Schmerzen. „Befinden sich Hämorrhoiden<br />

im fortgeschrittenen Stadium, rate ich zur Gummibandligatur.<br />

Dabei stülpe ich ein Gummiband<br />

über die Hämorrhoiden. Sie sterben ab und werden<br />

vom Körper abgeschieden. Nur in seltensten<br />

Fällen müssen Hämorrhoiden chirurgisch entfernt<br />

werden“, sagt Experte Winkler. Behandelt man sie<br />

übrigens gar nicht, können sie so groß werden,<br />

dass der Afterbereich derart geweitet ist, dass der<br />

Schließmuskel nicht mehr funktioniert und es zur<br />

Stuhlinkontinenz kommt.<br />

KRAMPFADERN „GEFÄHRLICHER“<br />

ALS HÄMORRHOIDEN<br />

Während Hämorrhoiden mitunter schmerzvoll<br />

sind, könnten kaputte Beinvenen sogar zu Amputationen<br />

oder gar zum Tod führen. Das Anfangsstadium<br />

äußert sich häufig in rein ästhetischen<br />

Problemen. Betroffene fühlen sich von<br />

unschönen Krampfadern gestört. Über die<br />

Zeit folgen schwere Beine, Spannungsgefühle<br />

und Wadenkrämpfe. Vermehrte Bewegung und<br />

kühle Temperaturen verbessern die Beschwerden.<br />

Je länger die defekten Blutgefäße unbehandelt<br />

bleiben, desto länger bleibt der Blutstau aufrecht,<br />

die Venenwände werden dünner. Flüssigkeit und<br />

verschiedene Abfallprodukte werden durch die<br />

filigraner werdenden Gefäßwände in umliegendes<br />

Körpergewebe gepresst. Wasseransammlungen,<br />

juckende rötliche Haut und das Entstehen<br />

von Hautverletzungen, die schwer heilen (offenes<br />

Bein) sind mögliche Folgen. „Unbehandelte<br />

Krampfadern führen irgendwann zu Venenentzündungen.<br />

Der anhaltende Blutstau strapaziert<br />

die Blutgefäßwand, sodass sie sich entzündet. Die<br />

Patienten klagen über starke Schmerzen. Bevor<br />

man die Vene entfernen kann, muss die sogenannte<br />

Phlebitis (Venenentzündung; Anm. d. Red.)<br />

auskuriert werden. Für gewöhnlich genügt die<br />

Einnahme von antiinflammatorischen, also entzündungshemmenden<br />

sowie blutverdünnenden<br />

Medikamenten“, so Winkler.<br />

WARNUNG VOR THROMBOSEN<br />

Anhaltender Blutstau begünstigt im Übrigen die<br />

Bildung von Blutgerinnseln. Eine Thrombose ist<br />

die Folge. Wandert der Blutpfropfen in die Lunge,<br />

kann es zur lebensbedrohlichen Lungenembolie<br />

kommen. Weiter andauernde Durchblutungsstörungen<br />

in mehreren Krampfadern können sogar<br />

tieferliegende Venen negativ stören, das Bein<br />

wird unzureichend durchblutet und muss im<br />

schlimmsten Fall amputiert werden. Dr. Winkler:<br />

„Das kam in meiner Praxis aber noch nicht vor.“ Er<br />

baut übrigens seit 2003 auf die konservative Therapie<br />

der Schaumverödung.<br />

FOTOS: ISTOCK_DIMID_86, _NATALIA DARMOROZ, _STARAS, BEIGESTELLT<br />

SCHAUMVERÖDUNG ALS<br />

PARADETHERAPIE<br />

„Wir haben 2003 diese für mich vielversprechendste<br />

Methode von der Universität Valencia<br />

erstmals nach Österreich geholt. Seit 2011 ist sie<br />

hierzulande offiziell zugelassen und ich baue<br />

immer noch darauf, da sie kostengünstig und<br />

schnell durchgeführt werden kann“, sagt Winkler.<br />

Andere nicht invasive Methoden sind die Radiowellentherapie<br />

und Lasersondentherapie.<br />

Unterschiede zeigen<br />

sich in Effektivität und Preis.<br />

„Während ich mit der Schaumverödung<br />

ein ganzes Bein um<br />

unter 400 Euro therapieren<br />

kann, und ein Teil davon<br />

sogar von der Krankenkasse<br />

refundiert wird, kostet die<br />

Lasersonde bereits allein rund 600 Euro, Arbeitszeit<br />

und weiteres Material nicht inkludiert. Außerdem<br />

kann die Sonde nur einmalig verwendet werden<br />

und eine Vene, die bereits mit Laser behandelt<br />

wurde, kann bei erneutem Bedarf nicht mehr<br />

damit kuriert werden. Ebenso können große, korkenzieherähnlich<br />

anmutende Krampfadern gar<br />

nicht damit behandelt werden. Die Radiowellentherapie<br />

wiederum zeigt einen – bei ebenfalls sehr<br />

hohen Kosten – für mich zu geringen Therapieerfolg“,<br />

so Winkler. Das Prinzip der Schaumverödung<br />

ist übrigens simpel: Ein zwei- bis dreiprozentiger<br />

medizinischer Alkohol wird mit Luft vermischt<br />

und bildet so eine Art Schaum. Dieser wird in<br />

die defekte Vene injiziert. Der Alkohol zerstört<br />

die Venenwände. Dabei zieht sich das Blutgefäß<br />

zusammen und verklebt, wird in einen bindegewebsartigen<br />

Strang umgebaut und im Idealfall<br />

vom Körper abgebaut. „Wenn ein paar Venen fehlen<br />

ist das für den Körper nicht weiter tragisch. Das<br />

Blutgefäßsystem kann man sich wie ein Fischernetz<br />

vorstellen. Nur weil ein paar Fäden fehlen,<br />

kann ich deshalb aber immer noch fischen gehen“,<br />

erklärt der Venenspezialist plakativ.<br />

VENENULTRASCHALL AB 40 JAHREN<br />

Krampfadern und Hämorrhoiden kann im Übrigen<br />

jeder bekommen, niemand ist davor gefeit.<br />

Höheres Alter, Gelenksschäden, Herzschwäche,<br />

Bindegewebsschwäche, Übergewicht, weibliche<br />

Hormone, Schwangerschaften, mangelnde<br />

Bewegung sowie genetische Vorbelastungen,<br />

also wenn zum Beispiel die Mutter oder die Oma<br />

bereits Krampfadern hatten, erhöhen das Risiko.<br />

„Wer erblich vorbelastet ist oder sogar schon<br />

optisch Krampfadern erkennen kann, dem rate<br />

ich ab dem 40. <strong>Leben</strong>sjahr einen Spezialisten<br />

„Das Blut kann von einer<br />

kaputten Vene nicht mehr aktiv<br />

weitertransportiert werden.<br />

Wenn man nichts dagegen tut,<br />

kommt es zur chronisch venösen<br />

Insuffizienz.“<br />

aufzusuchen und die Venen mittels Ultraschall<br />

zu untersuchen“, sagt Dr. Gerald Winkler. Leiden,<br />

die erste leichte Venenprobleme verursachen,<br />

können mit ausreichend Bewegung, gesunder<br />

Ernährung, Stützstrümpfen, Kühlkompressen<br />

oder erfrischenden Gels gelindert werden. Eine<br />

ärztliche Behandlung zögern sie aber lediglich<br />

hinaus. Winkler: „Eine Ruhe hat man nur, wenn<br />

die kaputten Venen weg sind. Da gibt es keine<br />

Alternative.“ <br />

LISA STREBINGER n<br />

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HAUTKREBS-<br />

VORSORGE<br />

Dr. Gerald Winkler,<br />

Allgemeinmediziner<br />

aus Krems (NÖ).<br />

Das Kompetenzzentrum mit einem Team aus FachärztInnen für Dermatologie,<br />

Plastische Chirurgie, Anästhesie und Pathologie für die interdisziplinäre Behandlung<br />

des Hautkrebses.<br />

Hautkrebsvorsorge<br />

- durch erfahrene Fachärztinnen und Fachärzte für Dermatologie<br />

- im Bedarfsfall erfasst zusätzlich ein moderner Ganzkörperscanner Hautveränderungen<br />

und wertet verdächtige Befunde mit Hilfe künstlicher Intelligenz aus<br />

Hautkrebschirurgie<br />

- durch Fachärztinnen und Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie für<br />

kosmetisch optimale Operationsergebnisse<br />

54<br />

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Tel: 01-402 83 78<br />

Mail: office@hautkrebschirurgie.at<br />

www.hautkrebschirurgie.at


HYGIENE<br />

VORRANG FÜR<br />

Opa schrubbte sich mit<br />

dem Waschlappen die<br />

Haut wund. Dann kam<br />

dieser aus der Mode und<br />

in Verruf – als übelriechende<br />

Bakterienschleuder.<br />

In Zeiten knapper<br />

Energie feiert<br />

das Frotteeding<br />

sein Comeback.<br />

Was im Umgang<br />

zu beachten ist,<br />

erklärt eine<br />

Hygienikerin.<br />

Frottee!<br />

Die Unterscheidung der Waschlappen für<br />

die jeweiligen Körperregionen gelingt am<br />

besten mit einem Farbcode: zum Beispiel<br />

einem blauen Waschlappen fürs Gesicht,<br />

einen grünen für den restlichen Körper<br />

und einen roten für den Genitalbereich.<br />

dung. Dann den Waschlappen<br />

bitte schnell austauschen.“<br />

Frotteefans müssen ihn jedoch nicht in die<br />

ewige Verbannung schicken, sondern einfach nur<br />

in die Waschmaschine werfen. „Bei mindestens 60<br />

Grad heiß waschen und danach gut trocknen lassen“,<br />

erklärt Suchomel. Frisch und bakterienfrei ist<br />

der Waschlappen einer „normalen“ Dusche sogar<br />

überlegen: „Durch die mechanische Einwirkung<br />

beim Schrubben ist der Reinigungseffekt besser<br />

beziehungsweise gründlicher.“ Make-up lasse sich<br />

mit dem Tuch ebenfalls besser entfernen als mit<br />

bloßen Händen. Es tauge sogar zur Mehrfachnutzung.<br />

Wann Zeit für den Lappentausch ist? Ein<br />

Schnuppern verrät es – zuverlässig.<br />

WASCHLAPPEN-SHARING KEIN CARING<br />

Frottee-Sozialismus lehnt Suchomel jedoch<br />

entschieden ab: „Bitte den Waschlappen nicht<br />

mit Familienmitgliedern oder Mitbewohnerinnen<br />

beziehungsweise Mitbewohnern teilen.“<br />

Die Unterscheidung zwischen verschiedenen<br />

Badbenutzerinnen und -benutzern klappe mit<br />

Dipl.-Ing.<br />

Dr. Miranda Suchomel,<br />

Professorin für Hygiene<br />

und Dozentin der<br />

Medizinischen<br />

Universität Wien<br />

Zaubern Sie ein Lächeln<br />

„Waschlappen-Sharing zwischen verschiedenen<br />

Menschen ist ebenso unhygienisch wie zwischen<br />

unterschiedlichen Körperregionen.“<br />

mit Ihrer P lasmaspende!<br />

eingestickten Initialen: „Waschlappen-Sharing<br />

zwischen verschiedenen Menschen ist ebenso<br />

unhygienisch wie zwischen unterschiedlichen<br />

Körperregionen.“<br />

Suchomel empfiehlt eine strenge Separierung<br />

der Seif-Tücher von Norden nach Süden. Am besten<br />

gelinge die Unterscheidung mit einem Farbcode:<br />

zum Beispiel einem blauen Waschlappen<br />

fürs Gesicht, einen grünen für den restlichen Körper<br />

und einen roten für den Genitalbereich.<br />

Wie es die Hygiene-Expertin selbst in punkto<br />

Waschlappen hält? Suchomel erinnert sich an<br />

eine Kindheit in den Siebzigern, in der Wasser<br />

und Energie ebenfalls sparsam verwendet werden<br />

mussten. So teilten Geschwister das Badewasser –<br />

zeitgleich oder aber hintereinander: „Im direkten<br />

Vergleich ist der Waschlappen eindeutig hygienischer<br />

– bei richtigem Handling.“ KARIN LEHNER n<br />

Ermöglichen Sie tausenden kranken<br />

Kindern ein lebenswertes <strong>Leben</strong>!<br />

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Spende!<br />

56<br />

In Zeiten von „Duschgelisierung“, Regen- oder Wellness-Brausen<br />

wirkt der Waschlappen wie ein Fossil<br />

aus dem Museum des <strong>Leben</strong>s. Doch das ist nun<br />

Geschichte! Wegen der Gaskrise, der teuren Energie<br />

und des Trends zur Nachhaltigkeit greifen nun sogar<br />

Trendsetter wie Julia Roberts oder Brad Pitt zu dem<br />

plötzlich wieder smarten Stück Stoff. Es passt besser zur<br />

althergebrachten, handfesten Stückseife, die als „Bar“<br />

ebenfalls eine Wiederauferstehung feiert.<br />

Für alle (jungen) Angehörigen der Generationen Y<br />

und Z: Waschlappen sind rund 30 mal 30 Zentimeter<br />

große Frotteefetzen für den Körper. Sie werden auch<br />

Seif(en)-Tücher genannt und haben oft eine praktische<br />

Handschuhform. So schrubbt es sich besser. Das Charakteristische<br />

ist jedoch sein strenger Geruch: Wird der<br />

Waschlappen nicht richtig getrocknet beziehungsweise<br />

ausgewaschen, verwandelt er sich in ein Stinketextil.<br />

DER GERUCH DER KINDHEIT<br />

Das Odeur kennt auch Dipl.-Ing. Dr. Miranda Suchomel.<br />

Die Professorin für Hygiene und Dozentin am „Institut<br />

für Hygiene und Angewandte Immunologie – Zentrum<br />

für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie“<br />

der Medizinischen Universität Wien über den Grund:<br />

„Seifenreste im Waschlappen sind der ideale Nährboden<br />

für Mikroorganismen. Sie vermehren sich und produzieren<br />

einen übelriechenden Geruch. Er erinnert an fauliges<br />

Wasser und ist ein mögliches Signal für Schimmelbil-<br />

FOTOS: ISTOCK_ ALEKSEI NAUMOV_PAVEL NAUMOV; MEDUNI WIEN/MATERN<br />

Spendezentrum Wien 9<br />

Alserbachstraße 18, 1. Stock<br />

1090 Wien<br />

Tel. +43 (0)1 / 319 53 63<br />

Spendezentrum Seiersberg<br />

Shopping City Seiersberg, Haus 1, Ebene 3<br />

8055 Seiersberg-Pirka<br />

Tel. +43 (0)316 / 29 33 33<br />

Spendezentrum Wien 21<br />

Ignaz-Köck-Straße 10 (Tech 21)<br />

<strong>12</strong>10 Wien<br />

Tel. +43 (0)1 / 908 11 00<br />

Spendezentrum Leoben<br />

Leoben City Shopping, 1. Stock, Top <strong>12</strong>5<br />

Hauptplatz 19, 8700 Leoben<br />

Tel. +43 (0)3842 / 44 40 4<br />

Darum sollten auch Sie Plasma spenden:<br />

• Weil Blutplasma als Rohstoff für zahlreiche lebensrettende Medikamente benötigt<br />

wird und nicht künstlich hergestellt werden kann.<br />

• Weil Sie tausenden von Menschen helfen können, die<br />

lebenslang darauf angewiesen sind.<br />

• Weil Plasma spenden einfach und sicher ist und Ihr<br />

<strong>Gesund</strong>heitszustand regelmäßig überprüft wird.<br />

• Weil Plasma in der Notfallmedizin und bei Operationen<br />

täglich zum Einsatz kommt und auch Sie, Ihre Familie<br />

oder Ihre Freunde es eines Tages benötigen könnten.<br />

Spendezentrum St. Pölten<br />

Schulring 21, 2. Stock (Neues Forum)<br />

3100 St. Pölten<br />

Tel. +43 (0)2742 / 90 333<br />

Spendezentrum Hainburg<br />

Landstraße 155 (Direkt an der B9)<br />

2410 Hainburg a. d. Donau<br />

Tel. +43 (0)2165 / 52 024<br />

NEU Spendezentrum Oberwart<br />

Europastraße 2, EO Park, 1. OG/3<br />

7400 Oberwart<br />

Tel. +43 (0)3352 / 22 555<br />

Spendezentrum Retz<br />

Kremser Straße 5<br />

2070 Retz<br />

Tel. +43 (0)2942 / 20 333


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für Informations- und Marketingmaßnahmen sowie Newsletter in Verbindung mit eigenen Produkten, Dienstleistungen<br />

sowie Veranstaltungen verwendet und mir zu diesem Zweck Informationen per Telefon, Post, E-Mail,<br />

SMS oder Fax, jeweils auch als Massensendung, übermittelt. Darüber hinaus bestätige ich die Richtigkeit meiner<br />

Angaben. Mir ist bekannt, dass ich diese Einwilligung jederzeit durch Übersendung eines Schreibens an die<br />

ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien, Währinger Straße 65, Tel.: 01/9611000, office@aerzteverlag.at, widerrufen kann.<br />

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ÄrzteVerlag GmbH; Kennwort: Kreuzworträtsel <strong>12</strong>/22, Währinger Straße 65, 1090 Wien oder per E-Mail an<br />

office@gesundundleben.at oder geben Sie das Lösungswort unter www.gesundundleben.at/raetsel-gewinnspiel ein.<br />

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Beispiel an Steuerbehörden, Rechnungshof, Wirtschaftsprüfer.<br />

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als gesetzliche Aufbewahrungsfristen – insbesondere jene<br />

nach dem Steuerrecht und dergleichen – dies vorsehen. Ihnen<br />

stehen grundsätzlich die Rechte auf Auskunft, Berichtigung,<br />

Löschung, Einschränkung, Datenübertragbarkeit, Widerruf und<br />

Widerspruch zu. Wenn Sie glauben, dass die Verarbeitung<br />

Ihrer Daten gegen das Datenschutzrecht verstößt oder Ihre<br />

datenschutzrechtlichen Ansprüche sonst in einer Weise verletzt<br />

worden sind, können Sie sich bei der Aufsichtsbehörde<br />

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