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Gesund & Leben 2022 / 12

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das magazin der

12/22, 17. Jahrgang, € 2,40

GESUND LEBEN

in wien

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GESUND

INS NEUE

JAHR

Wegen der hohen Teuerung an der Gesundheit sparen? Muss nicht sein!

Wir haben Gesundheitstipps – auch für das kleine Budget.

DER KRAMPF MIT

DEN ADERN

Warum Sie bei Krampfadern

rasch handeln sollten

HUSTEN IST NICHT

GLEICH HUSTEN

So werden Sie Husten schnell

los. Wann sollten Sie zum Arzt?

WIE SOZIALE MEDIEN

KRANK MACHEN

Belegt: die negativen Auswirkungen

von Facebook, Instagram & Co

NEUE THERAPIEN

BEI REIZDARM

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Immunsystems, für starke Abwehkräfte in den Wintermonaten.

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WUSSTEN

SIE, DASS ...

… schlechtes Sehen das Demenzrisiko erhöht?

Wie eine Studie der Universität Stanford (USA) belegt,

besteht für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft ein um das

zwei- bis fünffach erhöhtes Risiko für eine Demenzerkrankung,

da weniger visuelle Reize und damit neuronale Impulse an das

Gehirn weitergeleitet werden. Frauen mit einer Seheinschränkung

MEDIZIN KOMPAKT

in der Postmenopause haben sogar ein fünffach

erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken. Eine

eingeschränkte Sehkraft wird also mit einem

höheren Risiko für den Verlust kognitiver Fähigkeiten

assoziiert: Vor allem die Gedächtnisleistung droht

sich zu verschlechtern.

n

FOTOS: ISTOCK_JANULLA, _EMIRMEMEDOVSKI, _FATCAMERA, _NADIA_BORMOTOVA (2)

7...

... Millimeter groß ist der kleinste Muskel

im menschlichen Körper. Es handelt

sich dabei um den Steigbügelmuskel

(Musculus stapedius), der sich im

Mittelohr befindet. Er vermindert

Schwingungen bei hoher Lautstärke

und schützt somit das Innenohr. n

n ZAHL DES MONATS

Helfen HILFT

Angeboren, folgenschwer und noch nicht heilbar – rund

500 Menschen in Österreich leben mit der seltenen

Hauterkrankung Epidermolysis bullosa. Da ihre Haut

so verletzlich ist wie die Flügel eines Schmetterlings, werden

Betroffene auch „Schmetterlingskinder“ genannt.

Verursacht wird die Erkrankung durch eine Genveränderung.

Der Alltag der großen und kleinen Patientinnen und

Patienten ist von Schmerzen und vielen Einschränkungen

geprägt, denn schon geringste Belastungen führen

zu Blasenbildungen und Wunden. Diese können auch

Schleimhäuten, in Mund, Augen, Speiseröhre und im

Magen-Darm-Trakt auftreten. Je nach Schweregrad der

Erkrankung können neben der Haut viele andere Organe

betroffen sein. „Schmetterlingskinder“ brauchen vor

allem eines: kompetente medizinische Versorgung. In

Österreich setzt sich der gemeinnützige Verein DEBRA

als Selbsthilfeorganisation für Betroffene und Angehörige

ein. Seine Mission ist es, durch gezielte Forschung die

Chance auf Heilung zu erhöhen und „Schmetterlingskindern“

kompetente medizinische Versorgung zu garantieren.

Dafür ist der Verein auf Spenden angewiesen.

Einige österreichische Unternehmen

unterstützen ihn bei seiner Mission.

Helfen auch Sie mit, beispielsweise

mit der Weihnachtsaktion

von Bayer Austria: Für

jede verkaufte Tube

Bepanthen wird

ein Euro an DEBRA

gespendet. n

n GESUNDHEITSTIPP DES MONATS

DIESE SYMPTOME DEUTEN AUF

EINEN HERZINFARKT HIN!

1. Schwere Schmerzen, die länger

als fünf Minuten andauern

2. Die Schmerzen sind typisch im

Brustkorb, häufig hinter dem

Brustbein.

3. Eventuell sind Schmerzen im

Rücken (zwischen den Schulterblättern)

oder im Oberbauch

(Verwechslung mit „Magenschmerzen“)

möglich.

4. Die Schmerzen können in Arm,

Hals oder Oberbauch ausstrahlen,

sind flächenhaft und

n DARMKREBSRISIKO BEI

MENSCHEN MIT DIABETES

TYP 2 DOPPELT SO HOCH

Bei Menschen mit einem Diabetes Typ 2 bilden sich

– im Vergleich zu ihren gesunden Mitmenschen –

häufiger bösartige Zellveränderungen im Dickdarm

und anderen Geweben. „Das Darmkrebsrisiko ist

etwa doppelt so hoch wie bei Stoffwechselgesunden.

Besteht darüber hinaus noch eine familiäre

Vorbelastung, erkranken Diabetespatienten im

Schnitt sogar bis zu 18 Jahre früher an dieser

Krebsart“, erklärt Professor Dr. Hans Scherübl von

der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Ursachen für

das erhöhte Erkrankungsrisiko: Stoffwechsel- und

Entzündungsprozesse, Übergewicht, Wirkung des

zugesetzten Insulins sowie ein dauerhaft erhöhter

Blutzuckerspiegel. Die Darmkrebsvorsorge ist hier

also doppelt wichtig!

n

werden als brennend

und drückend mit Engegefühl

in der Brust beschrieben.

Je älter die Person mit Herzinfarkt

ist, desto weniger

ausgeprägt kann der typische

Brustschmerz sein.

5. Bei Frauen häufiger als bei

Männern können (zusätzlich

oder alleine) Atemnot,

Übelkeit oder Erbrechen,

Schwitzen, Benommenheit‚

oder Schwindel auftreten.

GESUND & LEBEN 12/22

5


12

Gesundheit

muss nicht

teuer sein.

4-Seiten-Spezial

GESUND IN WIEN

Seite 8 bis 11

56

Das Comeback des

Waschlappens als

Pflegeutensil.

n LEBENSFREUDE

5 Medizin kompakt

12 Gesundheit muss nicht teuer sein

Gesundheit ist mehr eine Frage der

Selbstfürsorge als des Geldes.

22 Festtagsessen einmal anders

Neue Ideen für Ihr Weihnachtsessen, das

der ganzen Familie schmeckt.

23 Das lasse ich mir schmecken!

Drei gesunde Rezepte zum Nachkochen.

26 Weihrauch

Die wohltuende Wirkung von Weihrauch

kann jeder nutzen!

WOCHE FÜR WOCHE

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und spannende neue Fakten aus der

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28 Wie uns soziale Medien krank machen

Facebook, Instagram & Co haben negative

Auswirkungen auf unsere Gesundheit.

32 Alexander Rüdiger: Leben mit Parkinson

Der ORF-„Money Maker“ über seine Erkrankung –

und warum er dadurch stärker wurde.

34 Die Pandemie verändert auch Ihre Persönlichkeit!

Studien belegen, dass die Covid-Pandemie die

Psyche der Menschen verändert hat.

n LEBENSKRAFT

40 Wenn Sex krank macht …

Die Zahlen der sexuell übertragbaren Krankheiten

steigen. GESUND & LEBEN kennt die Hintergründe.

Impressum: GESUND & LEBEN in WIEN ist das offizielle Gesundheitsmagazin der Wiener Ärztekammer. Zielgruppe & Richtung des Magazins: Gesundheitsrelevante

und wichtige medizinische Informationen für alle gesundheitsbewussten Wienerinnen und Wiener. Medieninhaber, Verlag, Redaktion: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien,

Währingerstraße 65. Herausgeber: Komm.-Rat Axel C. Moser, Mag. Philipp Ita. Mitglied der Geschäftsleitung: Petra Hubert-Schimek. Chefredakteur: Mag. Ralf Strobl.

Chefin vom Dienst: Beate Barth. Artdirektion: DI Lissa Weissenbacher (Ltg.), Verena Ohnewas, BSc. Coverfoto: iStock_barol16. Redaktion Ärztekammer für Wien:

Dr. Hans-Peter Petutschnig. Redaktion: Linda Freutel, Mag. Karin Lehner, Jacqueline Kacetl, Michaela Neubauer, MA, Daniela Rittmannsberger, Dr. Doris Simhofer,

Mag. Claudia Sebunk, Lisa Strebinger, MA. Key Account: Gerlinde Taferner. Medieninhaber: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien, Währinger Straße 65. Hersteller: Druckerei

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10x/Jahr. Seiten, die mit „Werbung“ oder „Advertorial“ gekennzeichnet sind, sind entgeltliche Einschaltungen gemäß §26 Mediengesetz. Alle Rechte vorbehalten,

auch die Übernahme, vollständige oder auszugsweise Weiter- oder Wiedergabe, gem. §44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz. Zielgruppe

& Richtung des Magazins: Gesundheitsrelevante und medizinische Informationen für alle gesundheitsbewussten und gesundheitsinteressierten

201920021

Österreicherinnen und Österreicher. P.b.b. Erscheinungsort: Wien. Verlagspostamt: 1090 Wien. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz siehe

www.gesundundleben.at. Die Angaben und Äußerungen in Anzeigen, Inseraten, Advertorials & Promotions geben nicht zwingend die Meinung der Redaktion

und/oder des Medieninhabers wieder. Für diese wird keine Haftung übernommen. Weiterführende Details finden Sie unter www.gesundundleben.at.

46

Stressabbau

und spezielle

Diäten helfen

bei Reizdarm.

40

Warum sexuell übertragbare

Krankheiten wieder

auf dem Vormarsch sind.

44 Hexenschuss

Wenn der Schmerz plötzlich einfährt –

was kann man dagegen tun?

46 Reizdarm

Neue Erkenntnisse zeigen, dass Stressabbau

und spezielle Diäten Abhilfe schaffen.

50 Husten ist nicht Husten

Welche Arten von Husten gibt es?

Wann sollte ich zu meinem Arzt?

52 Venengesundheit

Wer von Krampfadern oder Hämorrhoiden

heimgesucht wird, sollte rasch handeln.

n LEBENSNAH

56 Das Comeback des Waschlappens

Sogar Hollywoodstars entdecken den

Waschlappen als perfektes Pflegeutensil wieder.

58 Gesundheits-Kreuzworträtsel

Lösen Sie unser Rätsel –

und gewinnen Sie!

NEU

FOTOS: ISTOCK_AMAX FOTO_REALPEOPLEGROUP_MARTIN-DM_ALEKSEI NAUMOV; ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN/ STEFAN SEELIG

MIT ZUVERSICHT

INS NEUE JAHR

LIEBE LESERINNEN

UND LESER!

EDITORIAL

Wer sich in diesem Jahr

zur Vorweihnachtszeit

umsieht, der merkt: Statt

Lockdown schmücken

wieder zahlreiche

Weihnachtsmärkte die

Stadt. Statt einer massiven

Corona-Welle dürfen wir

davon ausgehen, das Risiko

nun deutlich besser

einschätzen und auch

bewältigen zu können

als noch vor einem Jahr.

Die Adventszeit mit

Punsch, Freunden und

Familie zu genießen,

darauf haben wir uns alle

gefreut. Möglich ist diese

wiedergewonnene Geselligkeit

auch deshalb, weil Hygienemaßnahmen,

Medikamente und nicht zuletzt Impfungen uns den

entsprechenden Schutz geben. Dabei geht es nicht

nur um COVID, sondern gerade in der Herbst- und

Winterzeit auch um Influenza. Es gibt erste Hinweise,

dass die Grippesaison heuer früher beginnen könnte.

Deshalb appellieren wir an Sie: Holen Sie sich ihre

Impfungen und vermeiden Sie dadurch schwere

Krankheitsverläufe oder gar Doppelinfektionen. Sie

schützen damit nicht nur sich selbst, sondern auch ihr

Umfeld und ihre Liebsten.

Ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe dreht sich

freilich um das Fest der Feste: Originelle Geschenkideen

– auch für das kleine Budget – finden Sie ebenso wie

die aktuellsten Weihnachtstrends 2022. Und nicht zu

vergessen: besondere Rezepte für ein Weihnachtsessen,

das bestimmt der ganzen Familie schmeckt.

Wir wünschen Ihnen wieder eine spannende Lektüre

mit unserer Patientenzeitung, den vielleicht ein oder

anderen für Sie wichtigen Gesundheitstipp und vor

allem eine friedliche und gesunde Adventszeit und

einen guten Start ins neue Jahr!

n

Herzlich

Johannes Steinhart und Erik Randall Huber

Präsident und Vizepräsident

der Ärztekammer für Wien

6 GESUND & LEBEN 12/22

7


Impfungen, eine der größten medizinischen

Errungenschaften, sind aus der Gesundheitsvorsorge

nicht mehr wegzudenken. Auch in

der Pandemie hat die rasche Verfügbarkeit

eines neuen Impfstoffs dazu geführt, schwere

Verläufe und letztlich auch viele Todesfälle zu

verhindern. Zuletzt hat die Europäische Arzneimittelbehörde

EMA die COVID-Impfung

auch für die Kleinsten ab sechs Monaten zugelassen

und empfohlen. „Wir sind hierüber sehr

glücklich, da die vielfach in Österreich gelebte

Praxis der Säuglings- und Kleinkinderimpfung nun

auch formalrechtlich durch die Zulassungsbehörden

abgesichert ist“, sagte Rudolf Schmitzberger,

Leiter des Referats für Impfangelegenheiten der

Österreichische Ärztekammer. Im Zusammenhang

mit der Pandemie weist er zudem darauf hin, dass

neben den Impfungen auch nicht auf das Testen

von vor allem symptomatischen Patientinnen und

Patienten, das Abwassermonitoring sowie das Tragen

von Masken vergessen werden solle. Ebenso

wichtig sei auch die korrekte Hand- und Hustenhygiene,

die vor vielen Erkrankungen schütze.

FOTOS: ISTOCK_LILANAKANI [KONVERTIERT]; ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN/ STEFAN SEELIG ; ÖÄK/ BERNHARD NOLL

IMPFLÜCKEN SCHLIESSEN

Leider gebe es viele Impflücken und wiederkehrende

Erkrankungen, gegen die man sich mit einer

Impfung schützen könne. Bei vielen Impfungen

sei es wichtig, den Impfstatus aktiv zu halten, da

die Immunität nach einiger Zeit nachlasse: „Im

Zweifelsfall sollte jeder bei seinem Arzt des Vertrauens

abklären, ob Impflücken vorhanden sind

und wann welche Impfungen aufgefrischt werden

müssen“, empfiehlt Schmitzberger. Es sei wichtiger

denn je, Bewusstsein für die Wichtigkeit von Impfungen

zu schaffen. „Das Thema Impflücken soll

durch die gesamte kalte Jahreszeit hindurch und

über alle Bundesländer hinweg auf der Agenda stehen“,

betont Schmitzberger.

DOPPELINFEKTIONEN SARS-COV-2 MIT

INFLUENZA VERMEIDEN

Was Influenza betrifft, sei derzeit nicht vorhersehbar,

wie die Welle heuer verlaufen werde, sagt

Monika Redlberger-Fritz vom Zentrum für Virologie

an der Medizinischen Universität Wien (Med-

Uni Wien). Ein Blick auf die Südhalbkugel lohne

sich allerdings, um Lehren zu ziehen. In Australien

seien die Grenzen nach einer sehr langen Pause

wieder geöffnet und die pandemiebedingten Hygienemaßnahmen

vor dem Winter praktisch abgeschafft

worden: „Daraus resultierte in Australien

eine besonders frühe und auch sehr intensive Influenzawelle.“

Derzeit würden in Österreich bereits

die ersten nicht importierten Influenzafälle nachgewiesen,

was darauf hindeute, dass auch bei uns

die Grippesaison früher als sonst starten könnte:

„Kommt es nun zu einer zeitgleichen Zirkulation

MIT VOLL EM IMPFSCHUTZ

Hygienemaßnahmen und

ein aufrechter Impfschutz

sind entscheidend,

um die Explosion von

Atemwegserkrankungen

in der kalten Jahreszeit zu

verhindern.

von SARS-CoV-2-Viren und von Influenza, so besteht

auch die Möglichkeit von Doppelinfektionen.“

Über die klinischen Verläufe von Doppelinfektionen

von SARS-CoV-2 mit Influenza oder auch

anderen respiratorischen Viren wie zum Beispiel

dem Respiratorischen Synzytial Virus (RSV) würden

derzeit noch nicht ausreichend Daten vorliegen, da

durch die pandemiebedingten Maßnahmen bisher

die zeitgleiche Zirkulation dieser Viren verhindert

wurde: „Man kann jedoch annehmen, dass Doppelinfektionen

mit Influenza, anderen Viren oder Bakterien

zu klinisch komplizierteren Verläufen führen

könnten und damit eine zusätzliche Belastung der

Gesundheitssysteme darstellen“, sagt Redlberger-

Fritz.

Dadurch komme der Influenzaschutzimpfung,

die für Kindern von sechs Monaten bis 14 Jahren gratis

im Rahmen des Kinderimpfprogramms zur Verfügung

stehe, auch in der kommenden Wintersaison

wieder große Bedeutung zu.

in den Winter

GROSSER NACHHOLBEDARF BEI

ROUTINEIMPFUNGEN

Laut Maria Paulke-Korinek, Leiterin der Abteilung

für Impfwesen im Gesundheitsministerium, herrsche

derzeit großer Nachholbedarf bei Routineimpfungen.

So seien 2021 nur mehr 74 Prozent

der Zweijährigen mit zwei Dosen gegen Masern

geschützt. Ähnlich gestalte sich das Bild bei den

Analysen der Polio-Durchimpfungsraten, die bei

Kleinkindern wegen des Einsatzes von Kombinationsimpfstoffen

auch für Diphtherie, Tetanus, Pertussis,

Haemophilus und Hepatitis B herangezogen

werden können. Bei den Einjährigen wurden 2021

Durchimpfungsraten von nur 90 Prozent für die

erste, und 83 Prozent für die zweite Teilimpfung

beobachtet. Bei den Zehn- bis 16-Jährigen seien in

etwa 75.000 Kinder und Jugendliche nicht ausreichend

immun gegen Polio, und somit auch gegen

Diphtherie, davon seien in etwa 21.500 ungeimpft.

Die Wichtigkeit hoher Durchimpfungsraten

würden durch epidemiologische Entwicklungen

bestärkt werden. Im Frühsommer 2022 sei erstmals

seit mehr als 20 Jahren eine respiratorische Diphtherie

gemeldet worden, die tödlich verlief. Der

letzte Fall von Kinderlähmung sei in Österreich 1980

registriert worden, doch: „Wie rezente Ausbruchsgeschehen

in London und New York zeigen, kann

es durch Import von Polioviren bei unzureichenden

Durchimpfungsraten rasch zu einem entsprechenden

Infektionsgeschehen kommen“, warnt Paulke-

Korinek. Es seien heuer auch schon mehr als 180

Fälle an FSME in das epidemiologische Meldesystem

gemeldet worden, und mit weiteren beobachteten

Fällen sei zu rechnen.

Diese Zahlen zeigen ganz klar, dass im Bereich

von Routineimpfungen ein großer Nachholbedarf

besteht: „Sinkende Durchimpfungsraten können zu

einem Wiederaufflammen vergessener Erkrankungen

führen, und dies gilt es unbedingt zu vermeiden“,

sagt Paulke-Korinek.

n

Rudolf Schmitzberger,

Leiter des Referats für

Impfangelegenheiten

der Österreichischen

Ärztekammer.

„Im Zweifelsfall sollte

jeder bei seinem Arzt des

Vertrauens abklären, ob

Impflücken vorhanden

sind und wann welche

Impfungen aufgefrischt

werden müssen.“

Monika Redlberger-Fritz,

Zentrum für Virologie

an der MedUni Wien

Maria Paulke-Korinek,

Leiterin der Abteilung

für Impfwesen im

Gesundheitsministerium

8

GESUND & LEBEN 12/22

9


ÄRZTEKAMMER KÄMPFT

Die Spitäler könnten

entlastet und die Wartezeiten

verkürzt werden.

FÜR REFORMEN IM SINNE DER PATIENTEN

Ärztekammerpräsident

Johannes Steinhart

will den Spitalsbereich

durch Ausbau

im niedergelassenen

Bereich entlasten –

zum Wohl der

Patientinnen

und Patienten.

Die Ankündigung, die Interessen der Patientinnen

und Patienten in den Mittelpunkt

einer neuen Gesundheitsfinanzierung im

Finanzausgleich zu stellen, darf keine leere

Worthülse bleiben“, kommentiert Ärztekammerpräsident

Johannes Steinhart das Ergebnis einer Sitzung

der Landesgesundheitsreferenten mit Gesundheitsminister

Johannes Rauch. Diese hatten sich auf die

Forderung nach einer neuen Finanzierungsstruktur

und Aufgabenteilung geeinigt.

„Die Ärztekammer ist jederzeit gesprächsbereit,

wenn es beispielsweise um die Entlastung

von Ambulanzen geht. Der entsprechende Ausbau

der Leistungen im niedergelassenen Bereich

könnte die dringend nötige Entlastung des Spitalsbereichs

möglich machen“, sagt der Ärztekammerpräsident.

Konkrete Ansätze dazu sind etwa eine Flexibilisierung

der Ordinationszeiten oder die überfällige Umsetzung

von multicoloren Gruppenpraxen.

Dr. Johannes

Steinhart, Präsident

der Ärztekammer für Wien

Dr. Erik Randall Huber,

Obmann der Kurie

niedergelassene Ärzte und

Vizepräsident der Ärztekammer

für Wien

„Es wäre eine Win-Win-Situation für alle. Profitieren würden davon

vor allem die Patientinnen und Patienten, und gerade die sollen ja

im Mittelpunkt aller Überlegungen stehen.“

TAGESCHIRURGISCHE EINGRIFFE IM

NIEDERGELASSENEN BEREICH

Zuletzt habe man etwa im Zusammenhang mit der

untragbaren Situation der Urologie in Wien darauf

hingewiesen, dass etliche der notwendigen Untersuchungen

und Operationen sofort in Niederlassungen

durchgeführt werden könnten. Auch in anderen

Fächern sei die Liste an tageschirurgischen

Eingriffen und anderen Untersuchungen, die vom

niedergelassenen Bereich übernommen werden

könnten, lang. „Es wäre eine Win-Win-Situation

für alle: Die Spitäler könnten entlastet und die

Wartezeiten verkürzt werden. Profitieren, würden

davon vor allem die Patientinnen und Patienten,

und gerade die sollen ja im Mittelpunkt aller Überlegungen

stehen“, hält Steinhart fest. Erik Randall

Huber, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte

und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien,

bestätigt: „Der niedergelassene Bereich hat die

Kompetenz und die Infrastruktur, um zahlreiche

Leistungen zu übernehmen.“

Noch fehlen aber die entsprechenden Positionen

im Leistungskatalog der Sozialversicherung,

die diese Entlastung möglich machen würden.

Dieser Tage starten jedoch Verhandlungen mit

der Österreichischen Gesundheitskasse, um diese

Vorschläge – im Sinne aller Patientinnen und

Patienten – umsetzen zu können.


WIEN DROHT EIN MASSIVER ÄRZTESCHWUND

Die Ärztekammer befürchtet, dass der Sparkurs

der Bundesregierung an Universitäten den Ärztemangel in

Österreich – und speziell in Wien – noch beschleunigen wird.

Stefan Ferenci, Obmann der Kurie angestellte

Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer

für Wien, warnt eindringlich

davor, am Bildungsstandort Österreich

und insbesondere an einem der größten medizinischen

Wissenschaftsstandorte Europas, der

Medizinischen Universität Wien (MedUni Wien),

einen Sparkurs in puncto Personal zu fahren: „Wir

werden auf diese Art die besten Köpfe im Land

verlieren.“ Die aktuelle bundespolitische Finanzplanung

ist für die Ärztekammer „nicht nachvollziehbar“.

Laut dieser sollen die österreichischen

Universitäten – und damit auch die MedUni

Wien mit dem verbundenen AKH – weniger als

die Hälfte der dringend benötigten Zusatzfinanzierung

von ungefähr 1,2 Milliarden Euro für die

aktuelle Leistungsvereinbarungsperiode von 2022

bis 2024 vom Finanzministerium erhalten.

FOTOS: ISTOCK_ONURDONGEL_SDOMINICK_WICKI58; ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN/ STEFAN SEELIG ;

ÖÄK/ BERNHARD NOLL

ZU WENIG GELD FÜR UNSERE

UNIVERSITÄTEN

„Die nunmehr verbliebenen 500 Millionen Euro

für die Jahre 2023 und 2024 für alle 22 Universitäten

österreichs werden sich niemals ausgehen“,

ergänzt Johannes Kastner, Vorsitzender des

Betriebsrats für das wissenschaftliche Personal

der MedUni Wien. „Allein die aufgrund der derzeitigen

Teuerung dringend notwendige Inflationsabgeltung

benötigt aufgrund von steigenden

Personalkosten einen höheren Betrag, wie dies

auch die Universitätenkonferenz bereits dargelegt

hat. Die Frage bleibt, wie andere dringende

Investitionen wie beispielsweise die Weiterentwicklung

des Wissenschaftsstandorts dann noch

finanziert werden sollen.“

UNSERE ÄRZTINNEN UND

ÄRZTE WERDEN ABWANDERN

Ferenci befürchtet deswegen auch massive Auswirkungen

auf das aktuelle Niveau und Leistungsangebot

der MedUni Wien. „Unsere Ärztinnen

und Ärzte werden abwandern. Der internationale

Konkurrenzkampf um die besten Köpfe ist

gnadenlos und niemand wird in einem Land

bleiben, wo entweder an seinem Gehalt oder an

den Arbeitsbedingungen gespart wird – vor allem

nicht in einem hochwissenschaftlichen Bereich,

wie es die Medizin ist.“

In dieselbe Kerbe schlägt auch der Vizepräsident

der Ärztekammer für Wien sowie MedUni-

Wien-Arzt und Betriebsrat Stefan Konrad: „In der

Wiener Universitätsmedizin arbeiten auch viele

nicht-österreichische Ärztinnen und Ärzte, da das

damit verbundene AKH Wien als eines der besten

Spitäler der Welt bis dato ein guter Ort war,

Spitzenmedizin zu betreiben. Auch für mich als

deutscher Staatsbürger ist dies ein Grund, hier zu

arbeiten. Dies wird nun, rein auf Basis der finanziellen

Ausstattung, infrage gestellt. Die Wissenschaft

muss weiterhin gefördert werden, denn

ohne Forschung gibt es keinerlei medizinische

Weiterentwicklung.“

„Es ist nicht verständlich, warum die hochmotivierten

Expertinnen und Experten, die in den

letzten Jahren überdurchschnittliches Engagement

in Forschung, Lehre und Patientenbetreuung

bewiesen haben, nun mit Reallohnverlusten

bedankt werden sollen. Wir fordern die Bundesminister

Magnus Brunner und Martin Polaschek auf,

umgehend eine Korrektur des Budgetentwurfs vorzulegen“,

so Ferenci und Kastner abschließend.

Dr. Stefan Ferenci,

Obmann der Kurie angestellte

Ärzte und Vizepräsident der

Ärztekammer für Wien

Johannes Kastner,

Vorsitzender des Betriebsrats

für das wissenschaftliche

Personal der MedUni Wien

Stefan Konrad,

Vizepräsident der

Ärztekammer für Wien sowie

MedUni-Wien-Arzt und Betriebsrat

10

GESUND & LEBEN 12/22

11


GESUNDHEIT

GESUNDHEIT-

FOTOS: ISTOCK_ GOPIXA

muss nicht

teuer sein!

Gesund bleiben. Gesund werden. Das ist wohl unser aller Ziel für 2023.

Dass in den vergangenen Monaten wegen der steigenden Inflation

fast alles massiv teurer geworden ist, ist ein Fakt. Doch

deshalb bei der eigenen Gesundheit sparen? Oder an der

Gesundheit der Liebsten? GESUND & LEBEN sagt:

Das muss nicht sein – und präsentiert Tipps,

wie man auch mit kleinem Budget in ein

gesundes Jahr starten kann.

12 GESUND & LEBEN 12/22

13


GESUNDHEIT

G

eld. Wir brauchen es, um überleben zu können.

Ohne Geld frieren wir im Winter. Ohne Geld ist

wenig zu essen da. Ohne Geld geht nichts. Im

Laufe des Jahres spielte Geld eine immer wichtigere

Rolle – im negativen Sinne: Durch die Inflation

wird vieles teurer. Das schürt Sorgen: Was

kann ich mir noch leisten? Geht sich alles aus?

Diese negativen Gedanken können sich auch auf

die Gesundheit schlagen: Wir schlafen schlechter,

der Blutdruck steigt, der Magen ist beleidigt. Und

wir fühlen uns deprimiert. Geld und Gesundheit

– ein untrennbarer Kreislauf. Was können wir tun,

um trotz der weltweiten Krise gesund zu bleiben

(oder zu werden)?

DIE GROSSE AKZEPTANZ

Dass finanzielle Sorgen die Gesundheit beeinträchtigen

können – dafür ist ein bestimmtes

Hormon verantwortlich: „Wenn wir Stress haben

oder uns überfordert fühlen, wird vermehrt Cortisol

ausgeschüttet. Wir schwitzen mehr, der

Blutdruck steigt und bei langanhaltendem Stress

bekommen wir häufig Rückenschmerzen. Und

auch unser Gehirn verändert sich – etwa, wenn wir

an Depressionen erkranken. Der Hippokampus

schrumpft und man wird schneller aggressiv oder

kann sich manches nicht so gut merken“, erklärt

Dr. Gerald Grundschober, Facharzt für Psychiatrie

und Psychotherapeutische Medizin und Ärztlicher

Gesamtleiter des Psychosozialen Dienstes der PSZ

GmbH. Damit es erst gar nicht so weit kommt, rät

der Spezialist, sich immer dem Problem zu stellen

und sich zu fragen, warum man beispielsweise

arbeitslos geworden ist und wie man seine Lage

verbessern kann. Wenn man finanzielle Probleme

durch den Verlust des Arbeitsplatzes hat, ist es

wichtig, Unterstützung wie das Arbeitslosengeld

und verschiedene Netzwerkhilfen in Anspruch zu

nehmen. Die Akzeptanz der Situation ist ein wichtiger

Punkt, sagt Grundschober.

BUDGET IM BLICK

Man hat akzeptiert, dass Geld gerade eine knappe

Ressource im Leben ist. Wie lebt man dann trotzdem

ein gesundes Leben? Großes Sparpotenzial

gibt es zumeist beim Thema Lebensmittel – und

damit bewegt man sich gleichzeitig in Richtung

gesunde Ernährung. Man könne beispielsweise

den Fleischkonsum reduzieren und nur zweibis

dreimal pro Woche Fleisch essen, erklärt

Mag. Irene Burian, Gesundheitspsychologin aus

Pressbaum (NÖ). Und das muss nicht automa-

Geld und Gesundheit –

ein untrennbarer Kreislauf.

Was können wir tun, um

trotz finanzieller Krise

gesund zu bleiben?

Dr. Gerald Grundschober,

Facharzt für Psychiatrie

und Psychotherapeutische

Medizin und

Ärztlicher Gesamtleiter des

Psychosozialen Dienstes NÖ

„Wenn wir Stress

haben oder

uns überfordert

fühlen, wird

vermehrt

Cortisol

ausgeschüttet.

Wir schwitzen

mehr, der Blutdruck

steigt und bei

langanhaltendem

Stress

bekommen

wir häufig

Rückenschmerzen. “

FOTOS: ISTOCK_ AMAX PHOTO_ TOM MERTON_ WICKI58; BEIGESTELLLT

GESCHENKSIDEEN

FÜR MEHR BEWEGUNG UND LEBENSFREUDE – AUCH FÜRS KLEINE BUDGET!

IJoggen, walken, wandern, Yoga: Be-I

-wegung kostet (fast) nichts. I Um aber

auch konsequent dranzubleiben, hilft das

sogenannte Buddy-System. Dabei geht es

darum, sportliche Aktivitäten gemeinsam

mit dem Partner bzw. der Partnerin, Freundinnen

und Freunden oder Nachbarn umzusetzen.

Vielleicht eine Geschenksidee

für eine Freundin oder einen Freund, der

Unterstützung braucht?

Utensilien für sportliche Spiele lassen sich

einfach selbst herstellen. Beispielsweise

selbstgemachtes „Twister“. Dafür benötigt

man buntes Papier, Farbe und eine Schere.

Aus dem bunten Papier schneidet man

20 Kreise mit einem Durchmesser von circa

20 cm aus. In die Mitte von fünf Kreisen

zeichnet man einen rechten Fuß, in weitere

fünf Kreise einen linken Fuß – dasselbe mit

der rechten und der linken Hand. Statt die

Formen aufzumalen kann man auch einen

Fuß- und Handabdruck machen. Man legt

für das Spiel jeweils zwei Kreise nebeneinander.

Dadurch entsteht eine Straße mit

insgesamt zehn Reihen. Eine Person stellt

sich an den Anfang der Straße und bewegt,

je nach Motiv, den richtigen Fuß oder die

richtige Hand auf die Kreise. Das Ziel des

Bewegungsspiels ist es, alle zehn Reihen

der Straße schnell zu durchqueren.

Ein weiterer günstiger Bewegungstipp ist,

Bälle selbst herzustellen – sogenannte Sockenbälle.

Dafür muss man lediglich eine

alte Socke mit einer anderen alten Socke

befüllen. Die alte Socke stopft man in die

Sockenspitze, die Sockenspitze verdreht

man eng an der Füllung. Die Socke stülpt

man über den Ball, nochmal verdrehen,

nochmal überstülpen, bis die Socke fertig

ist. Das Füllmaterial ganz nach unten stopfen,

die Sockenspitze eng an der Füllung

verdrehen. Die Socke über den Ball stülpen,

nochmals verdrehen, nochmals überstülpen,

bis die Socke fertig ist. Die Socken

kann man auch mit Watte oder zerschnittenen

Feinstrumpfhosen befüllen. n

TRADITION FÜR

GENERATIONEN

DAS GESUNDE

GESCHENK AUS

IHRER APOTHEKE FÜR

- BESSERE KONZENTRATIONSFÄHIGKEIT

14

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Wirkstoff: Lecithin. Über Wirkungen und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.

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GESUNDHEIT

Mag. Irene Burian,

Gesundheitspsychologin,

Pressbaum, NÖ

Gemüse der Saison zu kaufen

ist automatisch preiswerter,

da es regional ist. Auch

Hülsenfrüchte wie

Bohnen, Linsen oder

Kichererbsen

sind günstiger

als Fleisch –

liefern viel Eiweiß

und machen satt.

tisch teurer sein – im Gegenteil! Gemüse der Saison

zu kaufen ist meist günstiger, da es in größeren

Mengen vorhanden ist und oft regional hergestellt

wird. Auch Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen

oder Kichererbsen sind günstiger als Fleisch,

liefern viel Eiweiß und machen satt. Viel sparen

kann man, wenn man auf zuckerhaltige und alkoholische

Getränke verzichtet und stattdessen Leitungswasser

trinkt. Ein interessanter Fakt ist, dass

die Kosten für konventionelle Lebensmittel gestiegen

sind – der Preis für biologische Lebensmittel

aber im Vergleich weit geringer

angehoben wurde.

Auch Bewegung gehört zu

einem gesunden Leben dazu

– hier sollte man eines vorweg

gleich einmal weglassen: ein

nicht genutztes, kostspieliges

Abo im Fitnessstudio. Dazu

raten auch viele Schuldnerberater,

die sich immer wieder

wundern, wie viele (unnütze)

Sportabos abgeschlossen werden.

Stattdessen kann man in

der freien Natur Sport betreiben

– joggen, walken oder

wandern macht mindestens

ebenso viel Spaß! Anleitungen

für Yoga- oder anderen Fitnessübungen

können jederzeit kostenlos

im Internet angesehen

werden. Und auch Bewegungsspiele

kann man ganz einfach

und kreativ selbst herstellen.

AN DER SPITZE

Ob und wie gut wir uns um

unsere Gesundheit kümmern

können, hängt auch vom

Gesundheitssystem im eigenen

Land ab. Österreich befindet

sich im weltweiten Vergleich im Spitzenfeld:

Im Zuge der Corona-Pandemie wurde beispielsweise

die Versorgung mit Intensivbetten durch

die OECD international verglichen. In Österreich

kommen 28,9 Intensivbetten auf 100.000 Einwohnerinnen

und Einwohner. Nur in Deutschland ist

diese Zahl etwas höher. Gemessen wurde auch,

wie viel Prozent des Bruttoinlandprodukts für

Gesundheit ausgegeben wird. In Österreich sind

es 10,3 Prozent – damit befindet sich das Land

gemeinsam mit Deutschland und Frankreich weltweit

an der Spitze. Auch mit durchschnittlich 5,2

Ärztinnen und Ärzten pro 1.000 Patientinnen und

Patienten liegt Österreich über dem OECD-Schnitt

von 3,5 Ärztinnen und Ärzten. Um gesundheitlichen

Problemen vorzubeugen beziehungsweise

sie rechtzeitig zu erkennen, sollte man die kosten-

Wirken sich Schulden bzw. finanzielle

Sorgen auf die Gesundheit aus?

Ja. Schulden und Gesundheit stehen in

engem Zusammenhang. Egal, ob Schulden

durch Krankheit oder krank werden

durch Schulden. Drei Viertel unserer Klientinnen

und Klienten sind davon betroffen.

Das Thema Geld greift tief in den Menschen

ein.

Was kann man tun, um seine Finanzen

in den Griff zu bekommen?

Zuallererst sollte man Ruhe bewahren

und sich einen Überblick verschaffen. Die

Nerven wegschmeißen bringt nichts. Man

sollte ein Haushaltsbudget erstellen mit

den Fixkosten und den Einnahmen. Ein

weiterer Tipp: Wenn möglich, sollte man

mit Bargeld zahlen. Das hilft, einen besseren

Überblick zu behalten. Das Konto zu

überziehen hingegen ist der teuerste Kredit,

den es gibt. Und einkaufen gehen mit

Einkaufsliste hilft dabei, nur das zu kaufen,

was man wirklich braucht.

Warum spielt Konsum – und dadurch

Geld – eine so große Rolle in unserer

Gesellschaft?

Man möchte ein Teil der Gesellschaft sein.

In unserer Konsumgesellschaft ist man ein

Außenseiter, wenn man all den Verlockungen

widersteht. Das Problem beginnt bei

den Kindern. Viele Eltern sind gut situiert.

Michael Lackenberger,

Geschäftsführer der Schuldnerberatung

NÖ, gibt Tipps, wie

man seine finanzielle Situation

in den Griff bekommen kann.

„Schulden

machen

krank“

Geld ist etwas, über das man nicht redet

oder nachdenken muss. Kinder verfügen

dadurch über wenig Finanzwissen.

Ist es ein Irrglaube, dass Gesundheit

viel Geld kosten muss?

In der Realität ist es so, dass viele Menschen

bei Gesundheitsausgaben wie der

Gleitsichtbrille oder dem Zahnersatz sparen,

um ihre Fixkosten bezahlen zu können.

Sie haben keine andere Wahl. Und

trotzdem haben wir in Österreich ein sehr

gutes Gesundheitssystem im Vergleich zu

anderen Ländern. Die Vorsorgeuntersuchung,

die man einmal im Jahr machen

sollte, ist beispielsweise kostenlos. Damit

kann man etwas unternehmen, das nichts

kostet und gesundheitlichen Problemen

vorbeugt. n

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16 GESUND & LEBEN 12/22

17


GESUNDHEIT

SCHENKEN MIT KÖPFCHEN UND HERZ

lose Gesundenuntersuchung einmal im Jahr in

Anspruch nehmen.

Schnell gemacht ist eine

Backmischung im Glas.

Dafür füllt man trockene

Zutaten Schicht für

Schicht in ein Glas und

schreibt eine kurze

Anleitung dazu. n

Eine weitere Geschenkidee

ist eine selbst gezogene

Pflanze, die man

entweder aus Ablegern

oder aus abgeschnittenen

Zweigen ziehen kann.

Dafür stellt man den

Zweig in ein Wasserglas

an einen hellen Ort. Wenn

sich Wurzeln gebildet

haben, kann die Pflanze

eingetopft werden. n

DOPAMIN STEIGT AN

Finanzielle Probleme betreffen Menschen am

häufigsten nach einschneidenden Erlebnissen

wie Scheidung oder dem Verlust

des Arbeitsplatzes. Aber auch der steigende

Konsum der vergangenen

Jahrzehnte fordert mitunter seinen

Tribut. Man kauft statusaufpolierende

Dinge, um ein vermeintlicher

Teil der „besseren Gesellschaft“

zu sein: „Unsere Kultur

ist industriell geprägt. In anderen

Kulturen ist eher wichtig,

was man kann. Wir definieren

unseren Wert darüber, was wir

verdienen. Geld ist ein Ausdruck

von Sicherheit. Geld drückt aus,

wie potent wir sind“, sagt Grundschober.

Aber auch ein weiteres

Hormon steckt dahinter, warum wir

so gerne einkaufen: „Wir gehen einkaufen,

um Spannungen abzubauen. Dopa-

FOTOS: ISTOCK_ ANNA OSTANINA_ J614_ MALINKAPHOTO_ SHAIITH_ _OKSIX

Weihnachtsgeschenke

müssen nicht teuer

sein. Denn eigentlich

geht es um die Geste,

die dahintersteckt

– nicht den materiellen

Wert. Günstige

Aufmerksamkeiten

können beispielsweise

eine Tasse, ein

Badezusatz oder eine

Zimmerpflanze sein. n

Auch Kräuter- und Gewürzöle können einfach selbst hergestellt

werden. In ein Fläschchen schichtet man Kräuter, Chili, Zitronen oder

Orangen und gießt es mit Öl – beispielsweise Oliven- oder Rapsöl – auf.

Die Flasche sollte man gut verschlossen mindestens eine Woche vor

Licht geschützt ziehen lassen. n

Biochemie nach Dr. Schüßler

Die heiße Sieben

Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen

Selbst hergestellt

werden kann auch ein

Zucker-Peeling, ein

sogenanntes Sugar-

Scrub. Haushaltszucker

vermischt man dafür

mit einem pflegenden

Öl, beispielsweise

Kokosöl, und ein paar

Tropfen ätherischem

Öl. Gut dafür geeignet

sind Mandarinen- oder

Orangenöl. n

18

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Die heiße Sieben hilft rasch bei akuten

Krampfbeschwerden wie

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Verdauungstraktes (z.B. Magenkrämpfe,

Darmbeschwerden, Verstopfung, Blähungen)

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GESUNDHEIT

min wird ausgeschüttet. Ein gewisses Wohlgefühl

stellt sich ein. Dann folgt rasch das Schuldgefühl

und damit eine Stressphase, die wir beispielsweise

mit Zigaretten oder Alkohol kompensieren“,

erklärt der Mediziner. Dopamin wird jedoch

nicht nur beim Einkaufen, sondern bei verschiedensten

Tätigkeiten ausgeschüttet. Beim Shoppen

geht es jedoch relativ einfach und bequem,

an sein Dopamin zu kommen.

Ein weiterer guter Tipp: Auf die Kreditkarte

bzw. die Bankomatkarte verzichten und wieder

vermehrt Bargeld ausgeben. Hier hat man ein

besseres Gefühl, wie viel Geld man zur Verfügung

hat. Ein weiterer Tipp des Experten: Seinem

Körper etwas Gutes tun – etwa regelmäßig Bewegung

oder Sport zu treiben. Geht man achtsam

mit sich selbst um, geht man auch sorgsamer mit

dem Rest des Tages um. Den Umgang mit Geld

lernt man nicht nur von den Eltern, sondern

auch von der Gesellschaft und anderen Vorbildern,

ergänzt Grundschober.

LÖSUNGEN FINDEN

Geld spielt auch im Advent und vor allem in

Bezug auf Weihnachten eine Rolle. Damit man

sich beim Kauf von Weihnachtsgeschenken

nicht verschuldet, rät Michael Lackenberger,

Geschäftsführer der Schuldnerberatung Niederösterreich,

im Vorfeld ein realistisches Budget

für die Weihnachtsgeschenke festzulegen.

Geschenke in Raten abzubezahlen ist eine

schlechte Idee – denn so verliert man sehr schnell

den Überblick und gerät in einen Teufelskreis aus

offenen Zahlungen. Die gute Nachricht: Auch

wenn die finanzielle Situation belastend ist, sollte

man sich ab und zu etwas gönnen. Es verändert

sich dabei der Rahmen: „Statt auf eine Insel zu

fliegen, mietet man sich vielleicht ein einfaches

Pensionszimmer in den Bergen, versorgt sich

selbst und geht wandern“, sagt Grundschober.

Und vielleicht kehren Sie zurück und stellen fest:

Mit einer Insel im Ozean können unsere Berge

allemal mithalten. DANIELA RITTMANNSBERGER n

WEIHNACHTSTRENDS 2022

Das Fest der Feste wird

in vielen Familien heuer

anders oder zumindest

bewusster gefeiert.

GESUND & LEBEN hat

die drei großen Trends für

Weihnachten 2022.

Herzlich, gemütlich, bescheiden

Zuletzt auf der internationalen Messe

„Christmasworld 2022“ klar ersichtlich:

Die Weihnachtsbäume werden heuer

minimalistischer geschmückt; auch

riesige Geschenksorgien sind „out“.

In Sachen Deko gilt: Zurückhaltende

Farbtöne und schnörkellose Linien sorgen

in Verbindung mit den gewählten

Materialien für eine sehr entspannte

und ruhige Atmosphäre, die fast ein

wenig im Widerspruch zu der häufig so

turbulenten Weihnachtszeit steht. Ziel

des Trends ist es, die eigene Persönlichkeit

erstrahlen zu lassen und nicht

durch eine auffällige Dekoration davon

abzulenken.

n

Mystisch und natürlich

Egal, ob in Sachen Deko oder Geschenke:

Schluss mit Plastik – heuer sind

natürliche Materialien angesagt. Einige

Familien besinnen sich wieder verstärkt

auf (christliche) Traditionen. Etwa steht

heuer das Räuchern mit Weihrauch

hoch im Kurs. Viele planen auch selbstgebastelte

Weihnachtskarten – hochwertig

und persönlich! n

Symptome lindern

Kaloba ® kann beides!

Heimat ist hoch im Kurs

Lokal hergestellte Produkte

machen das Fest

zu einem ganz besonderen:

Sie symbolisieren all

die Dinge, die uns wichtig

sind und die wir seit Jahren

lieben. Dieses Gefühl

der Vertrautheit und der

Nähe ist in diesem Jahr

wichtiger als jemals zuvor.

Nicht zu unterschätzen

sind auch die ökologischen

Aspekte, da weite

Transportwege etc. wegfallen.

n

Bei Bronchitis & Erkältung

kommt es auf zwei Dinge an:

• Bekämpft Viren, Bakterien und Schleim

• Pflanzlich und gut verträglich

• Erhältlich als Tropfen, Tabletten und Sirup

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sidoides) zur symptomatischen Behandlung von akuten bronchialen Infekten mit Husten und Schleimproduktion. Über Wirkung

und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. KAL_2208_L


Zutaten für

4 Personen

Zubereitungszeit:

ca. 30 Min.

pro Portion

22

FEST

ESSEN –

EINMAL ANDERS

Warum nicht auch mal zu Weihnachten beim Lebensmittelkauf

Geld sparen und dennoch nicht auf Genuss und

gesunde Nährstoffe verzichten? GESUND & LEBEN zeigt,

dass Genuss und Gesundheit nicht teuer sein müssen.

Mit kostengünstigen, eiweißhaltigen

Hülsenfrüchten lassen sich auch

festliche Speisen zaubern.

TIPP:

Das Rezept für den

weihnachtlichen

Linsenbraten finden Sie

als Rezeptkarte –

gleich auf der

nächsten Seite!

GÜNSTIGER GENUSS

ZUM Festtag

Karpfen, Ente, Wild oder Roastbeef – was

am Heiligen Abend auf den Tisch kommt,

ist von Familie zu Familie verschieden.

Und hat meist eine lange Tradition. Doch

es geht auch anders. Wie wäre es heuer einmal mit

einem fleischlosen Weihnachtsgericht? „Es muss

nicht immer Fleisch sein. Hier zu reduzieren, spürt

man auch beim Geld. Außerdem tut es unserer

Mag. Berit Illich-Gugler, MSc,

Ernährungswissenschafterin

aus Amstetten (NÖ)

Gesundheit gut, wenn wir verstärkt auf pflanzliche

Lebensmittel zurückgreifen. Welchen Stellenwert

nehmen Hülsenfrüchte, die weltweit gesehen ein

Grundnahrungsmittel sind, in Ihrem Speiseplan

ein?“, regt Mag. Berit Illich-Gugler, MSc, Ernährungswissenschafterin

aus Amstetten (NÖ), ein

Umdenken an. Die eher kostengünstigen Hülsenfrüchte

sind eine wichtige Eiweißquelle und werden

in unserem Kulturkreis von vielen Menschen

immer noch vernachlässigt. Dabei lassen sich

aus ihnen herrlich vielfältige Speisen zubereiten

– auch an den Festtagen. Das zeigt auch Sabrina

Roth, die im Rahmen von „Netzwerk Familie“

junge Familien begleitet und unterstützt. Sie hat

mit ihren Kindern für GESUND & LEBEN einen

Linsenbraten mit Petersilerdäpfeln und Champignonsauce

zubereitet. Fazit: Allen schmeckt’s

hervorragend! Übrigens: In vielen Teilen der Welt

ist es Brauch, im Zeitraum zwischen Weihnachten

und Silvester Linsen aufzutischen, da diese Geld

ins Haus bringen sollen …

GUTE VORSÄTZE FÜR 2023

Wenn es zu Weihnachten klappt, neue gesündere

Wege einzuschlagen, warum nicht 2023 so richtig

durchstarten? Denn Studien belegen, dass man

für einen gesunden Einkauf nicht tiefer in die

Tasche zu greifen braucht als für Fast Food und

Co. „Fakt ist: Die aktuellen Teuerungen bedeuten

für viele Menschen und vor allem für Familien mit

Kindern, dass der Einkaufszettel gut durchdacht

werden muss. Das ist zwar nicht immer einfach,

doch es gibt einige Tipps, um Lebensmittel möglichst

effizient einzukaufen und zu verwerten“, sagt

Illich-Gugler. Das beginne bereits bei der Planung:

Die Expertin rät dazu, sich vor dem Einkauf genau

zu überlegen, welche Gerichte man während der

Woche kochen will. Indem man die benötigten

Produkte anschließend auf einer Einkaufsliste

notiert, beugt man Spontankäufen im Supermarkt

vor.

LAGERN UND HALTBAR MACHEN

Beim Einkauf sollte außerdem ein Auge auf die

Haltbarkeit der Produkte geworfen werden. „Achten

Sie auch in Ihrem Speiseschrank darauf, dass

die Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum

bald abläuft, ganz vorne stehen und somit

im Sichtfeld liegen. Das gilt auch für den Kühlschrank“,

erklärt Illich-Gugler. Bleiben bei den

Mahlzeiten Reste über, können diese eingekühlt

und für die nächste Mahlzeit verwendet werden.

Viele Speisen eignen sich auch zum Einfrieren.


MICHAELA NEUBAUER n

FOTOS: ISTOCK_ LEVENTINA: PHILIPP MONIHART_ POPOVAPHOTO; BEIGESTELLT



FOTOS: ISTOCK_ POPOVAPHOTO _ PIDJOE_ JIRKAEJC; PHILIPP MONIHART

n 1 Brot oder Semmel vom Vortag

n 1 Bund frisches Basilikum

n 500 g gemischtes Faschiertes

n 1 Ei (M)

n Salz

n Pfeffer

n 1 Zwiebel

n 1 Knoblauchzehe

n 2 EL neutrales Pflanzenöl

n 2 Packungen passierte Paradeiser (500 g)

n je 1 Prise Cayennepfeffer und Zucker

n 200 g gekochte Linsen (braun)

n 200 g gekochte Kidneybohnen

n 140 g Haferflocken

n 6 EL geriebener Käse

n 1 Karotte

n 1 Zwiebel

n 2 Knoblauchzehen

n 50 g Champignons

n getrockneter Majoran

nach Belieben

n 2 EL Sojasauce

n 1 EL Rapsöl, Salz, Pfeffer

n 500 g gekochte Erdäpfel

n 10 g Butter

n Petersilie

(frisch oder tiefgekühlt)

n 3 Orangen (1 davon Bio)

n 100 g + 1 EL Zucker

n 2 EL Zitronensaft

n 50 g Speisestärke

n 225 g Schlagobers

ca. 475 kcal

Zutaten für

4 Personen

Sauce:

n 200 g Champignons

n 1 Zwiebel

n 100 g Sauerrahm

n Petersilie (frisch oder

tiefgekühlt)

n Salz, Pfeffer

Zutaten für

4 Personen

Zubereitungszeit:

ca. 45 Min. und

Kühlzeit 3 Std. 40 Min.

pro Portion

ca. 470 kcal

n 200 ml Milch

n 50 g Nuss-Nugat-Creme

n 1 TL Kakaopulver

Außerdem:

n halbierte Orangenscheiben

n geschlagenes Schlagobers zum

Verzieren (nach Belieben)

GÜNSTIGER GENUSS

ZUM Festtag

n PARADEISERSUPPE

n LINSENBRATEN

n ORANGENCREME



n PARADEISERSUPPE MIT FASCHIERTEN BÄLLCHEN

REZEPTKARTEN

Zubereitung:

Das Brot oder die Semmeln fein würfeln und in etwas

lauwarmem Wasser einweichen. Das Basilikum waschen

und trocken schütteln, die Blätter abzupfen und fein hacken.

Das Brot oder die Semmeln ausdrücken und mit

dem Faschiertem, dem Ei und der Hälfte des Basilikums

vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen und gründlich

durchkneten. Aus dem Teig walnussgroße Bällchen formen.

Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein

würfeln. Das Öl in einem großen Topf erhitzen, die Zwiebel

darin bei mittlerer Hitze glasig braten. Den Knoblauch

dazugeben und kurz mitbraten. Die passierten

Paradeiser mit in den Topf gießen und aufkochen. Das

Ganze mit Salz, Pfeffer und je 1 Prise Cayennepfeffer

und Zucker würzen. Die Fleischbällchen hinzufügen und

zugedeckt bei schwacher Hitze in 10 bis 12 Minuten gar

ziehen lassen. Die Suppe mit dem restlichen Basilikum

bestreuen und servieren. n

n BUCHTIPP

DER NEUE SAMMELSPASS: REZEPTKARTEN ZUM AUSSCHNEIDEN UND GENIESSEN!


1

Die Rezeptseite entlang der

strichlierten Linien ausschneiden.

Sie haben nun drei Karten!

2

Karte in der Mitte

falten …

3

… und fertig! Die Zutaten

sind auf der Rückseite, die

Zubereitung im Inneren.

n LINSENBRATEN MIT PETERSILERDÄPFELN UND CHAMPIGNONSAUCE

GÜNSTIGER GENUSS

ZUM Festtag

Zubereitung:

Eine Kastenform mit Backpapier auslegen. Zwiebel, Knoblauch

und Champignons fein hacken. Die Karotte reiben. Das Rapsöl

in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin anbraten.

Karotten und Champignons hinzufügen und einige Minuten

mitbraten. Danach die restlichen Zutaten untermischen,

sodass eine eher feste Masse entsteht. Bei Bedarf Haferflocken

oder Wasser untermengen. Die Bratenmasse in die Backform

geben, andrücken und zirka 40 bis 45 Minuten bei 180 Grad im

vorgeheizten Backrohr braten. Kurz überkühlen lassen, dann

aus der Form stürzen und portionieren. In einer Pfanne etwas

Butter zerlassen und die gekochten und geviertelten Erdäpfel

darin schwenken. Mit Salz und gehackter Petersilie würzen.

Für die Sauce die Champignons blättrig schneiden und in einer

Pfanne mit etwas Öl anschwitzen. Fein geschnittene Zwiebel

hinzufügen und mitbraten. Sauerrahm mit der gleichen Menge

Wasser glattrühren und mit der Petersilie unter die Champignons

mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. n

Alessandra Redies

GÜNSTIG KOCHEN

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Praktisch: Auf der Vorderseite

finden Sie unser

neues Farbleitsystem.

n VORSPEISE

Rezepte zum Sammeln. Ab sofort finden Sie in jeder

Ausgabe von GESUND & LEBEN drei Rezeptkarten zum

Sammeln. Auf der Vorderseite sehen Sie auf einen Blick

die Speise als Foto – und ob es sich um eine Vor-,

Haupt- oder Nachspeise handelt.

n HAUPTSPEISE

n DESSERT

Auf der Rückseite gibt es die Zutatenliste mit praktischen

Zusatztipps. Auf der Innenseite ist die Schritt-für-

Schritt-Anleitung abgedruckt. So gelingt jedes Gericht

mühelos – und schmeckt fantastisch.

GESUND & LEBEN wünscht gutes Gelingen!

n ORANGENCREME MIT SCHOKOSAUCE

Zubereitung: Die Bio-Orange waschen und

abtrocknen, die Schale fein abreiben. Alle

Orangen auspressen. 350 ml Wasser mit

der Orangenschale und 100 g Zucker

aufkochen. Den Orangensaft mit Wasser

zu 350 ml auffüllen. Den Zitronensaft

und 50 ml Wasser mit 40 g Stärke

verrühren und mit dem Orangensaft

verrühren. Die Orangensaftmischung

mit einem Schneebesen langsam

in das kochende Zuckerwasser rühren.

Alles unter Rühren aufkochen.

Anschließend vom Herd nehmen und

auskühlen lassen.

Für die Schokosauce 100 g Schlagobers

und 150 ml Milch aufkochen. Die Nuss-Nu-

gat-Creme, 1 EL Zucker und den Kakao in die

Schlagobersmilch rühren. 50 ml Milch und

die restlichen 10 g Speisestärke verrühren

und in die kochende Schlagobersmilch

rühren. Aufkochen. Unter gelegentlichem

Rühren auskühlen lassen.

125 g Schlagobers steif schlagen

und mit einem Schneebesen gleichmäßig

unter die erkaltete Orangencreme

heben. Die Creme auf Dessertgläser

verteilen und mindestens

3 Std. kalt stellen. Zum Servieren

etwas Schokosauce auf die Orangencreme

geben, nach Belieben mit Orangenscheiben

und Schlagobers verzieren.

Restliche Schokosauce dazu reichen. n

FOTOS: ISTOCK_ INNA TARASENKO_ ANDREWFURLONGPHOTOGRAPHY; PHILIPP MONIHART


© Wiener Hilfswerk/Panda Cam

WIR HABEN JOBS FÜR DICH

„Hilfe und Pfl ege daheim“ ist ein Schwerpunkt des Wiener Hilfswerks. Dabei

unterstützen wir als Team pfl egebedürftige Menschen in ihrem Zuhause.

Komm in unser Team! Wir suchen:

■ PFLEGE(FACH)ASSISTENZ (M/W/D)

■ HEIMHILFE (M/W/D)

■ DGKP(M/W/D)

■ KINDER-DGKP (M/W/D)

■ PALLIATIV-DGKP (M/W/D)

Bewerbungen bitte online oder via E-Mail an

jobs@wiener.hilfswerk.at oder +43 1 512 36 61-2293

Mehr Jobs auf:

www.wiener.hilfswerk.at/jobs

BEWIRB

DICH JETZT:


WEIHRAUCH

Weihrauch gilt seit Jahrtausenden

als wertvoll.

Er wirkt aber auch entzündungshemmend

und bei Arthrose.

Tränen

der Götter

Wie viel kostet das Gramm?“, fragt Rashid,

unser Guide, bedeutungsvoll. Der Händler

am Markt von Salalah (Oman) lächelt

vielsagend. Die Ware sei ganz frisch, von

hervorragender Qualität – aber im Lager habe er noch

bessere. Fast blendend weiß, in Kilosäcken, für echte

Kenner, sagt er und hält uns eine Probe unter die Nase.

Den könne man auch essen, höchste Qualität für innen

und außen, probiert der Händler einen Überzeugungsversuch.

Nach langem Hin und Her einigt man sich auf

15 Rial, umgerechnet etwa 40 Euro für 500 Gramm besten

Weihrauchs. So läuft das Geschäft in Salalah.

Noch lange, bevor im Oman Erdöl sprudelte, waren

die dornigen Pflanzen Lebensgrundlage der Einheimischen

und brachten etwa drei Viertel der Exporteinnahmen

ein. Dreimal im Jahr wird das kostbare

Gut geerntet, der erste Schnitt bringt die schlechteste

Qualität hervor, Weihrauch dieser Sorte ist dunkelgelbbräunlich.

Der zweite Schnitt liefert schon besseren

Weihrauch: Das Harz verklumpt zu dunkelgelben Brocken

und gilt in unseren Breiten als „Kirchenqualität“.

Erst der dritte Schnitt bringt die beste Qualität zutage –

Harz, das zu fast reinweißen Klumpen härtet und einen

charakteristisch-feinen Duft hat. „Den kannst du auch

trinken“, sagt der Händler, reibt bedeutungsvoll über

das Herz und macht eine Handbewegung nach unten.

In der arabisch-deutschen Übersetzung bedeutet das:

Weißer Weihrauch, in Wasser aufgekocht, wirkt blutdrucksenkend

und schmerzhemmend. Wir glauben

dem Händler und kaufen sicherheitshalber auch einen

Tonbrenner dazu, weil wir ihn zuhause ja auch riechen

möchten.

IM LAND DES WEIHRAUCHS

Im Süden des Omans, um Salalah, gedeiht das edle

Harz am besten, von hier wurde Weihrauch über die

gleichnamige Straße in den Jemen oder nach Persien

transportiert. Zwei Stunden von Salalah entfernt liegt

das Unesco-Weltkulturerbe Wadi Dawkah, das „Land

des Weihrauchs“, in dem etwa 5.000 Weihrauchbäume

wachsen. Die etwa zweieinhalb Meter hohen Bäume

sind von der Natur begünstigt. Sie lieben karge Böden

in gemäßigten Höhen von etwa 500 Metern, vom Monsun

werden sie in üppig grüne Wälder verzaubert. Die

Region in der Provinz Dhofar gilt als die

Wiege des Weihrauchs, von hier über

die Weihrauchstraße über den Jemen,

Saudi-Arabien, am Roten Meer entlang

zum jordanischen Petra bis ins

ägyptische Alexandria soll erstmals

im 10. Jahrhundert die Königin von

Saba dem König Salomon Gold, Edelsteine und Weihrauch

mitgebracht haben. Die kostbaren „Tränen der

Götter“ waren begehrtes Gut und machten viele Herrscher

reich.

WERTVOLLE INHALTSSTOFFE

Den Geruch von Weihrauch kennen viele von kirchlichen

Feiern. In der Antike wurde das Harz des Weihrauchbaumes

nicht nur als Räucherstoff, sondern

auch als Heilmittel hoch gehandelt. Dem Weihrauch

wird eine desinfizierende, schmerzlindernde und entzündungshemmende

Wirkung zugeschrieben. Neben

ätherischen Ölen enthält Weihrauch sogenannte

Boswellia-Säuren, die chronische Entzündungen blockieren

können. Medizin-Transparent (www.medizintransparent.at)

untersuchte die wissenschaftliche Studienlage

zu den positiven Wirkungen von Weihrauch

auf die Gesundheit. Demnach zeigen klinische Studien,

dass Weihrauchextrakte Schmerzen und Bewegungseinschränkungen

bei altersbedingter Abnützung (Arthrose)

der Kniegelenke geringfügig lindern können.

Für andere Beschwerden wie Asthma, rheumatische

Beschwerden und seltene chronische Darmerkrankungen

wie Morbus Crohn oder mikroskopische Colitis

ist die Wirkung von Weihrauch nur unzureichend

erforscht, die Studienergebnisse sind zu wenig

aussagekräftig. Weihrauchpräparate gelten als

Naturheilmittel und sind in Österreich nicht

als Arzneimittel zugelassen.

Jeder Wirkstoff und jedes Medikament

hat auch einen Placebo-Effekt. Im Zweifel

hilft daher ein schöner Abend mit dem

Geruch des Weihrauchs, um Sorgen

und Schmerzen hinter sich zu lassen.

DORIS SIMHOFER n

FOTOS: ISTOCK_FOTOMEM, _NATALYA SERGEEVA

LandKrimi

Steiermark

STEIRERGELD

Anna

Unterberger

Premiere | Donnerstag 8. Dezember 20:15

Hary

Prinz

26


SOCIAL MEDIA

Bis zu elf Stunden täglich. Das ist die

Zeit, die wir hierzulande im Durchschnitt

vor Bildschirmen verbringen:

vor dem PC in der Arbeit, vor dem

Tablett, vor dem Smartphone. Neben

einer Flut an E-Mails, Chat-Nachrichten und

News, die im Minutentakt über uns hereinbrechen,

fällt ein großer Teil der Zeit, die wir online

sind, auf die Nutzung von Social-Media-Kanälen

wie Facebook, Instagram, Twitter, Snapchat und

TikTok. In Österreich nutzten mehr als 7,25 Millionen

Menschen diese digitalen Plattformen –

und das für durchschnittlich eineinhalb Stunden

täglich. Diese Zahlen liefert der „Digital 2022-Global

Overview Report“ und beschreibt damit eine

steigende Tendenz. Denn die Nutzung von sozialen

Medien hat allein im Vergleich zum Vorjahr

um rund zehn Prozent zugenommen. „Lock-

Downs, Isolation, soziale Distanz, Arbeiten von

zu Hause aus – all das hat unsere Sehnsucht nach

Vernetzung noch verstärkt. Und genau mit diesem

verlorenen Gemeinschaftsgefühl locken die

Social-Media-Kanäle“, erläutert die renommierte

Münchner Digital-Detox-Expertin Dr. Daniela

Otto. „Vernetzung ist das Urprinzip des Lebens

und prinzipiell etwas Gutes. Soziale Medien triggern

diese Ursehnsucht nach Verbundenheit in

uns und sie geben uns dieses unwiderstehliche

Versprechen: ‚Du bist nicht allein‘“, so Otto, die

zum Thema Vernetzung auch promovierte.

WEGE

ZU VIEL ONLINE, ZU WENIG OFFLINE

Die Realität sieht jedoch anders aus. Denn:

Neben der Nutzung von sozialen Medien und

der Zeit, die wir generell im Internet verbringen,

nehmen auch Stress, Ängste und Depressionen

zu. Die negativen Folgen der Digitalisierung, der

ständigen Erreichbarkeit, des Zuviels an „online“

und des Zuwenigs an „offline“ greifen unsere

seelische Gesundheit an. „Wir verlieren dadurch

nicht nur wertvolle Lebenszeit, sondern auch

den Bezug zur realen Welt, zu den Menschen und

zu uns selbst“, betont die deutsche Wissenschafterin,

die in ihrem Ratgeber „Digital Detox für die

Seele“ für eine achtsame Nutzung des Internets

im Allgemeinen und von sozialen Medien im

Besonderen plädiert. „Wir müssen erkennen,

dass Internetsucht eine der schlimmsten kollektiven

Süchte ist“, so Otto, die ihre dringende Forderung

mit wissenschaftlichen Zahlen hinterlegt.

So seien laut Schätzungen des amerikanischen

Suchtzentrums bereits fünf bis zehn Prozent der

US-Amerikaner von Onlinesucht betroffen, weltweit

sind es nach Schätzungen 210 Millionen

Menschen.

SINKENDE GEDÄCHTNISLEISTUNG

Ein Trend mit vielfachen Auswirkungen auf

unsere psychische Gesundheit. „Zunächst

müssen wir beachten, dass sich unser Gehirn

dadurch nachweislich verändert“, beschreibt

Otto. „Rund 90 Milliarden Nervenzellen in unserem

Gehirn, die Neuronen, bilden tausende Kontaktstellen

aus. Diese Synapsen leiten Signale von

einer Nervenzelle zur anderen weiter und passen

sich den aktuellen Erfordernissen an: Synapsen,

die aktiviert werden, gewinnen an Effizienz,

während die, die nicht gebraucht werden, allmählich

verschwinden.“ Der Effekt nennt sich

Neuroplastizität und kommt etwa dann ins Spiel,

wenn wir etwas Neues lernen. „Durch exzessiven

Handy- und Internetgebrauch benutzen wir

immer weniger Hirnareale, die für die Gedächtnisleistung

zuständig sind“, so Otto. Frei nach

dem Motto „use it or lose it“ (verwende oder verliere

es) nehme dadurch die Gedächtnisleistung

immer weiter ab.

GELERNTES SUCHTVERHALTEN

Doch auch die Handysucht entstehe im Gehirn,

beschreibt die Expertin: „Zunächst aktiviert

der Internetkonsum jenen neuronalen Schaltkreis,

der als Belohnungssystem funktioniert.

Die Folge: Wir wollen mehr von diesen Glücksgefühlen

empfinden. Wenn diese jedoch durch

Gewöhnung allmählich ausbleiben, muss die

AUS

DER

SOCIAL-MEDIA-FALLE

Quelle: We are Social, Hootsuite - Digital 2022; Foto: iStock_ mattjeacock_fcafotodigital

Pinterest

Facebook

Der steigende Konsum

von sozialen Medien

verändert unser

Gehirn. Depressionen,

Empathielosigkeit oder

Essstörungen nehmen

rapide zu. Dagegen hilft nur

eine bewusste Reduktion

der Bildschirmzeit und

mehr Achtsamkeit. Eine

führende Expertin klärt auf.

DIGITAL 2022 REPORT

29 %

Nutzung in Ö

9 %

globaler Durchschnitt

Internet- und

65 %

Nutzung in Ö

59 %

globaler Durchschnitt

Social-Media-Nutzung in Österreich

Instragram

53 %

Nutzung in Ö

29 %

globaler Durchschnitt

LinkedIn

19 %

Nutzung in Ö

16 %

globaler Durchschnitt

Snapchat

21 %

Nutzung in Ö

11 %

globaler Durchschnitt

TikTok

21 %

Nutzung in Ö

20 %

globaler Durchschnitt

Nutzungszeiten

5h 42min

pro Tag verbrachte Zeit

im Internet in Österreich

6h 58min

globaler Durchschnitt

MONATL. NUTZUNG DER

SOCIAL-MEDIA-KANÄLE

basierend auf österr. Internetnutzern

zwischen 16 und 64 Jahren

1h 31min

pro Tag verbrachte Zeit

auf Social Media in Österreich

2h 27min

golbaler Durchschnitt

28 GESUND & LEBEN 12/22

29


SOCIAL MEDIA

Handy-Dosis erhöht werden, um den gleichen

Effekt zu erzielen“, so Otto. Durch den überbordenden

Internetkonsum werden auch die neuronalen

Schaltkreise aktiviert, die für Stress zuständig sind,

während Schaltkreise, die für Ruhe, Konzentration

und Mitgefühl verantwortlich sind, degenerieren.

„Wir sind stundenlang online. Für unser

Gehirn bedeutet das permanente Überforderung

und Reizüberflutung“, so Otto. Dazu käme ein oft

unfreundliches Milieu – denn auch und gerade

verletzende Kommentare und Beleidigungen

gehören dazu, zur schönen, neuen Social-Media-

Welt. Negative Nachrichten sind omnipräsent.

Klickt man sie an, bekommt man aufgrund des

dahinterliegenden Algorithmus weiter ähnliche

Nachrichten ausgespielt. „Exzessiv konsumiert

kann der Konsum von negativen Nachrichten

Angststörungen und Depressionen auslösen. Für

das Internet hat sich der Begriff Doomscrolling

etabliert – man scrollt immer weiter, so lange, bis

man das Gefühl hat, die Welt geht unter“, so Otto.

PROBLEMATISCHES SCHÖNHEITSIDEAL

„Was für in ihrer Identität gefestigte Erwachsene

schon schwierig ist, bedeutet für junge Menschen

eine noch größere Herausforderung“, betont Otto.

ECHT*

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Blutzuckerschwankungen

immer einen Schritt

voraus sein II

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Dr. Daniela Otto verrät zehn Tipps für Ihren

Start in ein bewussteres Online-Leben.

■ Kaufen Sie sich einen Wecker! Neun von zehn Menschen

starten ihren Tag mit dem Griff zum Handy

– und laden sich dabei sofort den gesamten Stress

der Welt auf. „Schalten Sie Ihr Handy nachts aus und

verbannen Sie es aus dem Schlafzimmer“, rät Daniela

Otto.

■ Bewusst online gehen „Warum gehe ich jetzt online

und was ist mein Ziel?“, das seien die Fragen,

die man sich vor dem Griff zum Smartphone stellen

sollte. „Sobald Sie die gewünschte Information gefunden

haben, gehen Sie wieder offline“, beschreibt

die Expertin die Digital-Detox-Übung, die das Endlos-

Scrollen unterbindet.

■ Handy allein zu Haus „Erledigen Sie zumindest kurze

Wege ohne Handy und konzentrieren Sie sich dabei

bewusst auf Ihre Umgebung, die Menschen und

die Natur“, rät die Expertin. Und: „Steigern Sie die

digitalen Auszeiten stetig!“

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Smartphone oder Ihre Smartwatch

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10. 2020 LBL019627 Rev001

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Gebirge | Leopold-Gattringer-Straße 25

so gelingt’s

■ Selbstfürsorge im Fokus „Folgen Sie bewusst

Kanälen, die sich auf Positives konzentrieren

und vergegenwärtigen Sie sich stetig, dass es

auf die Qualität von Followern ankommt, nicht

auf die Quantität!“

■ Handyfreie Zone „Digital Detox goes Feng

Shui: Richten Sie sich ein gemütliches Eck oder

Zimmer zu Hause ein, in dem Handys und andere

digitale Geräte keinen Zutritt haben. Nutzen

Sie diese Offline-Zone als Ihren bewussten

Rückzugsort!“

■ Die Seele braucht weniger Internet, das i

Internet mehr Seele „Wir konsumieren nicht

nur, wir geben auch etwas“, so Otto. „Darum

denken Sie bitte an Ihre Intention, bevor Sie etwas

posten und fragen Sie sich nicht, wie viele

Likes Sie erhalten werden, sondern wie Ihr Beitrag

anderen helfen kann.“

■ Vorbild-Funktion „Medienbewusste Erziehung

fängt im Idealfall schon ganz früh an“, so Otto.

Das bedeute nicht nur, kleine Kinder generell

von digitalen Geräten fern zu halten, sondern

auch selbst das Handy so wenig wie möglich vor

dem Nachwuchs zu benutzen.

■ Du bist geliebt! „Wir müssen uns selbst und

unseren Kindern immer wieder vermitteln, dass

sie ohne irgendwelche Leistungen gewollt und

geliebt sind und dass sie gut sind, wie sie sind

– ohne Klicks, Follower und Likes“, betont Otto.

■ Aufklären und erklären „Versuchen Sie, Ihren

Kindern zu erklären, was bei zu viel Internet-

Konsum im Gehirn passiert und wie sich das

auch körperlich auswirkt – auf die Konzentration

und das Schlafverhalten etwa“, rät Otto. „Erklären

Sie, warum es wichtig ist, klare Regeln

und Zeiten zu definieren – zum Beispiel kein

Handy beim Essen oder während der Hausaufgaben.“

Danach sorge eine „Belohnungsinsel“

für freies Internetvergnügen. „Legen Sie hierfür

die Bildschirmzeiten Ihres Kindes fest!“

■ Digitales Intervall-Fasten. Definieren Sie Zeiten,

in denen das Handy aus bleibt, etwa spätestens

eine Stunde vor dem Schlafengehen

oder auch im Urlaub, so Otto: „Das Gefühl, dass

die Welt nicht ohne uns kann, findet nur in unserem

Kopf statt. Sie dreht sich auch ohne uns

munter weiter. Das sollte uns genug Gelassenheit

für handyfreie Zeiten geben!“ n

GESUND & LEBEN 12/22

Dr. Daniela Otto,

Autorin und Digital-

Detox-Expertin

n BUCHTIPP

Dr. Daniela Otto

DIGITAL DETOX FÜR

DIE SEELE.

MIT ACHTSAMKEITS-

ÜBUNGEN BEWUSST

ONLINE GEHEN.

So ergab eine Langzeitstudie

der Universität

Montreal mit 4.000

Jugendlichen, dass

sich mit intensiverer

Nutzung von sozialen

Medien verstärkt

depressive Symptome

entwickelten. Eine

ähnliche Studie des

University College London

mit rund 11.000

14-Jährigen fand zudem

heraus, dass davon

überwiegend Mädchen

betroffen waren.

Irisiana, 16,95 Euro „Hier spielt auch der

Einfluss medial vermittelter

Schönheitsbilder

eine Rolle“, erläutert Otto. „Durch die verzerrte

Darstellung auf den Social-Media-Kanälen,

die nicht der Realität entsprechen, entsteht

ein neues, problematisches Schönheitsideal.

Essstörungen nehmen nachweislich zu und es

gibt neue Krankheitsbilder wie die sogenannte

Snapchat-Dysmorphophobie, bei der sich vor

allem junge Frauen ohne Beauty-Filter nicht

mehr als schön empfinden.“

DIGITAL DETOX FÜR DIE SEELE

Durch die verlockende Vernetzung auf Online-

Kanälen leidet nicht zuletzt die Verbundenheit

im realen Leben. „Wir verlieren unsere Empathiefähigkeit

und unser Mitgefühl“, beschreibt

Otto. „Statt uns miteinander zu beschäftigen,

starren wir selbst in der gemeinsam verbrachten

Zeit in unsere Handys. Auch dafür gibt es

bereits einen Begriff: Phubbing“, so die Expertin.

„Aus all diesen Gründen brauchen wir als Individuen

– aber auch die Gesellschaft – dringend

einen achtsameren Umgang mit dem Internet.“

Und weiter: „Digital Detox bedeutet nicht, gar

nicht mehr online zu sein. Das würde in unserer

modernen Welt auch gar nicht funktionieren.

Stattdessen geht es darum, bewusst online zu

sein und heilende Auszeiten einzubauen. Durch

Digital Detox erfahren wir wieder eine Ruhe, die

wir nicht mehr kennen und einen Frieden, den

wir dringend brauchen.“ Das Versprechen der

Expertin: „Wenn wir digital entgiften, spüren

wir das echte Leben wieder und heilen unsere

Seele.“

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Dreizehn

Jahre lang

hat Alexander

Rüdiger in der

ORF-Show

„Money Maker“

Kandidatinnen

und Kandidaten

mit einem

Geldsegen

glücklich

gemacht. Sein

privates Glück

wurde durch

eine Parkinson-

Diagnose

überschattet.

n BUCHTIPP

Grün-schillernder Smoking und schwarze Fliege

waren sein Markenzeichen als Showmaster der

Vorabendsendung „Money Maker“. Bis 2019 moderierte

Alexander Rüdiger die beliebte ORF-Spielshow,

in der die Kandidatinnen und Kandidaten

in einer Gelddusche durch die Luft wirbelnde Banknoten einsammelten.

Beruflich und privat wird Rüdiger seinem Ruf als

Tausendsassa gerecht: Neben seinem ORF-Job leitete er eine

PR- und Eventagentur, nahm an etlichen Extremmarathons

teil, wanderte hunderte Kilometer auf Pilgerwegen und betätigte

sich als Autor. Hinter den Kulissen war dem TV-Strahlemann

aber oft nicht zum Lachen zumute: Vor sieben Jahren

wurde bei dem 53-Jährigen die unheilbare Nervenkrankheit

Parkinson diagnostiziert. Vier Jahre lang verbarg Rüdiger

die Erkrankung, bei der durch absterbende Nervenzellen im

Gehirn motorische Störungen hervorgerufen werden, vor der

Außenwelt. Heute geht er mit der Krankheit offen um, wie er

im GESUND & LEBEN-Interview verrät.

Als „Money Maker“: Welchen Stellenwert hat Geld für Sie?

Geld steht für Anerkennung, Erfolg, Macht, Lebensqualität,

Sicherheit, Selbstständigkeit und Freiheit. Geld ist ein

ambivalentes Thema: Es ruft Stolz, aber auch Neid hervor. Es

kann Fluch und Segen zugleich sein. Entweder ist es ein Sorgenthema,

weil man ständig zu wenig davon hat oder weil man

immer mehr haben will. Die Angst und der Stress, seine Rechnungen

nicht bezahlen zu können, können unterschiedliche

Krankheiten hervorrufen und sogar Familien zerstören. Nach

meinem Empfinden brauche ich nicht viel Luxus im Leben. In

der Zwischenzeit bin ich in einem Alter, in dem die Gesundheit

ganz klar an erster Stelle steht. Reichtum ist für mich, Zeit

zu finden, um in der Natur unterwegs zu sein.

Was hat Sie denn zum Laufen gebracht?

Nach meinem 30. Geburtstag besuchte ich aus reiner Neugierde

ein Laufseminar. Und am nächsten Tag begann ich mit

dem Laufen. Ich wohnte damals in der Nähe von Schönbrunn.

Ich lief also hinüber zum Schlosspark – und musste am Eingangstor

wieder umdrehen. Schon nach fünf Minuten war ich

fix und fertig. Äußerlich machte ich zwar keinen unsportlichen

Eindruck, aber ich war einfach völlig untrainiert! Trotzdem

stachelte mich diese Niederlage an. Schon wenige Tage später

machte ich mich wieder auf den Weg – und siehe da, es ging

ein wenig besser. Ich spürte, dass beim Laufen nicht nur Muskeln

und Blut mit Sauerstoff angereichert werden, sondern

auch das Gehirn. In meinem Kopf sprangen Fenster auf und

ließen frische Gedanken herein. So gewöhnte ich mich schnell

„DIE DIAGNOSE HA T MICHI

STARKER GE MACHT“I

Alexander

Rüdiger

DER BESTE

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Egoth-Verlag,

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FOTOS: BEIGESTELLT

IM GESPRÄCH

an eine gewisse Regelmäßigkeit des Trainings und steigerte

während der nächsten Wochen meine Laufzeiten auf 15 bis 20

Minuten täglich.

Im Jahr 2015 wurde bei Ihnen Parkinson diagnostiziert.

Wie erging es Ihnen danach?

Da ich den Verlauf und die Stationen der Erkrankung durch

meine Mutter, die auch Parkinson-Patientin war, bereits

kannte, wollte ich die Diagnose anfangs nicht wahrhaben. Ich

habe die Erkrankung jahrelang verdrängt und verschwiegen.

Die Ängste meiner Familie, der Öffentlichkeit, den österreichischen

Lotterien und dem ORF als meinem Auftraggeber

gegenüber waren zu groß. Ein ärztliches Gespräch über die

Medikation und weitere Maßnahmen habe ich bis 2019 nicht

wahrgenommen. Ich habe versucht, spürbare Veränderungen

zu überspielen und diese dem hohen Stresslevel zuzuschreiben.

Im Dezember 2019 traten starke Gleichgewichtsstörungen,

Sprachstörungen und Zittern auf. Mit Verdacht auf einen

Schlaganfall bin ich schließlich auf der Intensivstation gelandet.

Im Zuge der Untersuchungen wurde erneut die Diagnose

Parkinson gestellt und wir begannen mit der üblichen Medikation.

Wie geht es Ihnen gesundheitlich?

Wirklich unangenehm sind die Gleichgewichtsstörungen,

der permanente Schwindel und die sich plötzlich einstellende

Müdigkeit, gepaart mit Schlafstörungen. Den Tremor

und die Sprachstörungen habe ich seit geraumer Zeit wieder

besser im Griff. Bis vor einigen Jahren war das Fahrradfahren

wegen der Gleichgewichtsstörungen nicht mehr möglich.

Diesen Sommer konnte ich wieder angepasste Ausfahrten

unternehmen. In erster Linie versuche ich, viel Sport in

der Natur zu treiben.

Wie halten Sie sich psychisch im Gleichgewicht?

Wenn ich merke, dass es mir an manchen Tagen überhaupt

nicht gut geht, habe ich den Mut entwickelt, das auch zu kommunizieren.

Aber wenn du Menschen an deiner Seite hast,

die das verstehen und dich dennoch lieben, ist alles halb so

schwer und wird erträglich. Es ist natürlich beinhart, wenn es

Tage gibt, an denen du dich fast unbesiegbar fühlst, weil Körper

und Geist gerade ganz gut mitspielen und sich plötzlich

die Symptome wieder bemerkbar machen. Du merkst dann,

wie verletzlich und angreifbar du bist.

Inwiefern hat Sie die Erkrankung verändert?

Der frühe Tod meines Vaters, als ich erst zwölf Jahre alt war,

und das wirklich schreckliche und teils menschenunwürdige

Dahinsiechen meiner an Parkinson erkrankten Mutter haben

mich geprägt. Ich habe dadurch unglaublich viel Lebenswillen

entwickelt und gelernt, im Hier und Jetzt zu leben. Seit

der Diagnose habe ich gemerkt, dass ich mich noch stärker

auf die Umsetzung meiner geplanten Projekte konzentriere.

Es geht mir dabei weniger um das „Ich“, sondern immer mehr

um das „Wir“. Die Fragen: „Was haben andere davon, dass es

mich gibt? Und wie kann ich die Welt mit meinen Möglichkeiten

besser machen?“ haben für mich einen hohen Stellenwert

bekommen.

JACQUELINE KACETL n

32 GESUND & LEBEN 12/22

33


PSYCHE

SCHATTEN

AUF DER

SEELE

FOTOS: ISTOCK_ SOLARSEVEN

Nach fast drei Jahren

Corona-Pandemie haben

sich viele Beziehungen und

Freundschaften verändert.

GESUND & LEBEN erklärt,

warum depressive Episoden

immer häufiger werden

und zeigt, wie Sie auch in

herausfordernden Zeiten

gesund und stark bleiben.

34 GESUND & LEBEN 12/22

S

eit vielen Jahren verbindet Katharina und Uschi

eine enge Freundschaft. Sie treffen einander zum

Kaffee, verabreden sich für Kinoabende oder

Konzerte und unternehmen gemeinsame Reisen.

Dann kam die Pandemie. Aus den Treffen im Café

wurden virtuelle Plaudereien, Konzerte und Kinos

waren abgesagt, auch Reisen waren nicht mehr

möglich. Für die unternehmungslustige Katharina

war das eine große Umstellung. Hinzu kam

die Angst, sich mit Covid zu infizieren und

vulnerable Familienmitglieder zu gefährden.

Sie hatte Zeit, um Innenschau zu betreiben.

Heute ist klar: zu viel Zeit. Denn an Katharina ging

die Pandemie nicht ohne Spuren vorbei. Auch

heute noch hat sie Angst, ohne Maske außer Haus

zu gehen und sich anzustecken. Sie zieht es vor,

allein zuhause zu bleiben, wird immer einsamer

und kippt in eine Depression.

35


PSYCHE

GESUND

MIT IHRER

WIENER APOTHEKE

DEPRESSIONEN NEHMEN ZU

Wie Katharina ergeht es vielen und die Daten

zeigen: Immer öfter werden Depressionen diagnostiziert.

Sie rangieren neben Herz-Kreislauf-

Erkrankungen an der Spitze der aktuell häufigsten

Erkrankungen. Prim. Dr. Christian Wunsch ist

Psychiater und leitet die Abteilung für Psychiatrie

und psychotherapeutische Medizin am Landesklinikum

Neunkirchen (NÖ). Angesichts dieser

alarmierenden Zahlen betont jedoch der Mediziner:

„Nicht jede Verstimmung ist gleich eine

Depression, auch wenn seelische Belastungen

immer häufiger dokumentiert werden.“ Üblicherweise

verfügt der Körper über Schutzfaktoren, die

frühe Warnzeichen, wie beispielsweise Schlaflosigkeit,

Antriebslosigkeit oder Schmerzen, eliminieren

können. „Dass Depressionen gegenwärtig

im Zunehmen sind, hat verschiedene Ursachen

wie etwa den Zerfall von Familien, verschärfte

Umwelt- und Arbeitsbedingungen oder durch die

sich derzeit ablösenden Krisen“, erklärt Wunsch.

Doch was macht eine Depression eigentlich mit

unsererm Gehirn? „Im Zuge einer Depression

werden im Körper und speziell in den Nerven

„Dass Depressionen gegenwärtig im

Zunehmen sind, hat verschiedene Ursachen,

wie etwa den Zerfall von Familien,

verschärfte Umwelt- und Arbeitsbedingungen

oder einen sozial unbefriedigenden Status“

Team von der Universität Wien zeigt, dass sich das

Stresslevel und die Stimmung vor allem bei jungen

Menschen verschlechterten, ältere Personen

waren laut den Studienergebnissen grundsätzlich

oft positiver eingestellt. Mitautorin Giorgia

Silani verweist in der Studie auch auf bestimmte

Charaktereigenschaften, die sich auf das individuelle

Stresslevel auswirkten: „Etwa 46 Prozent

in Sachen Stress und Stimmung sind auf die individuellen

Charaktereigenschaften zurückzuführen.“

Der Rest käme von äußeren Einflüssen wie

etwa Terminen, sportlichen Aktivitäten oder dem

Medienkonsum.

VERÄNDERTE PERSÖNLICHKEIT

Eine aktuelle amerikanische Studie zeigt, dass

sich die Pandemie auch auf allgemeinere Denk-,

Fühl- und Verhaltensweisen, also auch auf die

Persönlichkeit, ausgewirkt hat. Die Forschenden

gingen vom klassischen Fünf-Faktoren-Modell

aus, das sich auf folgende Parameter stützt:

n Neurotizismus (die Tendenz, negative Emotionen

zu erleben und anfällig für Stress zu sein)

Prim. Dr.

Christian Wunsch,

Leiter der Abteilung für

Psychiatrie und

psychotherapeutische

Medizin am

Landesklinikum

Neunkirchen

FOTOS: ISTOCK_ SOLARSEVEN; BEIGESTELLT

HILFE

RUND UM

DIE UHR

Priv.-Doz. DDr.

Philipp Saiko, Präsident,

& Mag. pharm. Susanne

Ergott-Badawi, Vizepräsidentin

Apothekerkammer Wien

Akute Gesundheitsprobleme treten besonders in den kalten Wintermonaten

verstärkt auf und erfordern schnelles Handeln. In

diesen Situationen wünschen sich Patientinnen und Patienten

eine professionelle Beratung und beschwerdelindernde Präparate.

Jede Apotheke in Österreich hat durchschnittlich 50 Stunden

pro Woche geöffnet. Notfälle halten sich jedoch nicht an reguläre

Öffnungszeiten. Deswegen leisten in Österreich rund 270 Apotheken

jede Nacht sowie an Wochenenden und Feiertagen Bereitschaftsdienst.

Sie wechseln sich dabei so ab, dass in der näheren

Umgebung immer eine Apotheke verfügbar ist. Diese gesetzlich

geregelte Serviceleistung wird nicht wie die Spitäler- und Ärztenotdienste

von öffentlicher Hand bezahlt, sondern vom Apothekenbetrieb

selbst finanziert. In Summe kosten die Bereitschaftsdienste

die Apotheken rund 35 Millionen Euro jährlich.

Auch an den Weihnachts- und Neujahrsfeiertagen stehen Apothekerinnen

und Apotheker rund um die Uhr zur Verfügung. Damit

stellen sie sicher, dass alle Patientinnen und Patienten mit kleineren

oder größeren Sorgen 24 Stunden am Tag bestens betreut sind

und rasch, wohnortnah und unbürokratisch mit dringend benötigten

Medikamenten versorgt werden.


durch den anhaltenden Stress enorme Energieressourcen

verbraucht. Die Folge ist eine sukzessive

Erschöpfung der neuronalen Botenstoffe

– sogenannter Neurotransmitter. Somit wird die

Übertragung reduziert“, so der Psychiater. Eine

gezielte Therapie kann dazu beitragen, dass sich

die neuronalen Verbindungen, also die Synapsen,

wieder verbinden.

n Extraversion (die Tendenz, gesprächig und kontaktfreudig

zu sein)

n Offenheit (die Tendenz, kreativ und unkonventionell

zu sein)

n Verträglichkeit (die Tendenz, vertrauensvoll

und geradlinig zu sein)

n SICHERE UND ZUVERLÄSSIGE

ARZNEIMITTELVERSORGUNG

Die Apotheken befinden sich genau dort, wo sie gebraucht werden.

Flächendeckend in ganz Wien verteilt, garantieren sie die umfassende

persönliche Versorgung aller Wienerinnen und Wiener mit Arzneimitteln.

AUSWIRKUNGEN AUF JUGENDLICHE

Sarah und Lea besuchen die sechste Klasse eines

Gymnasiums. Mit dem ersten Lockdown hat sich

ihr Alltag schlagartig verändert. Es war plötzlich

nicht mehr möglich, Freunde zu treffen, gemeinsame

Aktivitäten zu planen oder auf Partys zu

gehen. Vor allem bei jungen Menschen hat die

Pandemie ihre Spuren hinterlassen, zumal es für

die Entwicklung von Teenagern enorm wichtig

ist, sich im Alltag zu bewähren. Eine Arbeit des

Neurowissenschafters Claus Lamm und seinem

n Gewissenhaftigkeit (die Tendenz, organisiert,

diszipliniert und verantwortungsbewusst zu

sein)

Diese Eigenschaften charakterisieren die Persönlichkeit

eines Menschen und bleiben im Laufe des

Lebens relativ stabil.

Blicken wir zurück auf den Beginn der Pandemie:

In der ersten Phase war der soziale Zusammenhalt

stärker ausgeprägt. Das heißt, dass in

der akuten Phase trotz Angst und Ungewissheit

WERBUNG FOTOS: SABINE KLIMPT, ISTOCK_PEOPLEIMAGES

Von den insgesamt 335 öffentlichen Apotheken in Wien…

… werden täglich rund 100.000 Kundinnen und Kunden beraten.

Pro Jahr gehen also durchschnittlich etwa 25 Millionen Wienerinnen

und Wiener in eine Apotheke.

… leisten rund 35 Apotheken Bereitschaftsdienst.

… bieten rund 260 Apotheken Antigen- und PCR-Testungen an.


36 GESUND & LEBEN 12/22

37


PSYCHE

EMPFEHLUNGEN des Monats

die Zunahme der sozialen Unterstützung und

das Gefühl der Gemeinschaft zur Aufrechterhaltung

der Persönlichkeit beigetragen haben. In der

späteren Anpassungsphase wurde ein anderes

Bild sichtbar: Die Eigenschaften der Extraversion,

Offenheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit

nahmen ab. Die Forschenden vermuten, dass

der Rückgang der Mobilität dazu geführt haben

könnte, dass Menschen ihre Aktivitäten und ihre

Weltanschauung einschränkten, weil es aufgrund

der Schließung von Konzerthäusern, Museen,

Theatern etc. weniger Möglichkeiten gab, sich

mit Neuem zu beschäftigen. Der Übergang zur

Online-Kommunikation und -Unterhaltung und

die Abhängigkeit von den sozialen Medien haben

möglicherweise dazu geführt, dass man weniger

mit neuen Ideen in Berührung kam. Solche Veränderungen

könnten zu einem Rückgang der Offenheit

beigetragen haben. Seit Jahrzehnten ist ein

Rückgang des Vertrauens zu beobachten. Obwohl

das Vertrauen in die Wissenschaft und die medi-

FAKTEN ZU DEPRESSIONEN

zinische Gemeinschaft zu Beginn der Pandemie

zunahm, war dieser Anstieg nur von kurzer Dauer,

und im zweiten Jahr der Pandemie setzte ein rapider

Rückgang ein. Der später, während der Pandemie

beobachtete, Rückgang der Verträglichkeit

steht im Einklang mit diesem Trend.

Was übrig bleibt, zeigte sich bei Katharina

deutlich: ein Gefühl der Traurigkeit, der Wertlosigkeit,

Schuldgefühle, der Reizbarkeit sowie

eine verminderte Konzentration, Grübeln und

Schwarzmalerei. Im Verhalten zeigte sich dies

mit sozialem Rückzug, Passivität, Verlangsamung

und innerer Unruhe. Der Körper äußerte es durch

Müdigkeit, Libidoverlust und häufigen Schlafstörungen.

Psychiater Christian Wunsch warnt:

„Wenn Sie am Morgen denken, die Sonne scheint

zwar, aber sie scheint nicht für mich, könnte dies

das erste Anzeichen einer Verstimmung sein.“

Wichtig sei es auch, sich aus gängigen Mustern

zu befreien: „Glaubenssätze, wie ‚ich mache es

nie gut genug‘, ‚immer nur die anderen‘ sind dysfunktionale

Muster, die man durch eine unterstützende

Therapie überschreiben kann“, so Wunsch.

ÜBERLEBENSWICHTIG

Um Krisen zu überwinden, brauchen wir Gemeinsamkeiten

und Bindungen. Für Katharina bedeutete

das, sich wieder ohne Angst auf ihre freundschaftlichen

Beziehungen einzulassen. Christian

Wunsch erklärt: „Krisen sind nicht unüberwindbar,

sie ermöglichen auch ein ‚Refraiming‘, also

das Bewusstsein, um nachzudenken, was wir

brauchen, um glücklich zu sein, und was nicht.

Nicht immer macht ein erfüllter Wunsch allumfassend

glücklich. Man sollte also die Perspektive

wahren und nicht gleich weiter und schneller in

die Zukunft denken, um produktiv zu bleiben.“

Wolfgang Amadeus Mozart notierte 1770 in seinem

Tagebuch: „Gar nichts erlebt. Auch schön.“


DORIS SIMHOFER n

Das Risiko, im Laufe des Lebens an einer depressiven Episode zu

erkranken, liegt bei uns etwa bei 25 Prozent. Die Prävalenz ist steigend.

Grundsätzlich vergehen Depressionen nach neun bis zwölf Monaten

von selbst, außer es kommt zu massiven Belastungen oder

menschliche Grundbedürfnisse werden nicht mehr befriedigt (beispielsweise

durch mangelndes Selbstvertrauen, Jobverlust, Trennungen

Arbeitslosigkeit oder Krankheiten). Vor allem bei jungen

Menschen dauert es lange, ehe eine Depression diagnostiziert

wird. Der Weg zurück: Somatische Therapien, wie die Behandlung

mit Psychopharmaka, Schlafentzug oder eine Lichttherapie zeigen

gute Ergebnisse. Die Psychotherapie umfasst die Verhaltens-, Gesprächs-,

Tanz- und Musiktherapie, die Sozio- und Ergotherapie

und viele mehr. n

25 %

SO HOCH LIEGT DAS

RISIKO

AN EINER DEPRESSIVEN

EPISODE ZU ERKRANKEN

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sich der gemeinnützige Verein DEBRA als Selbsthilfeorganisation

für Betroffene und Angehörige ein. Sein Ziel ist es, durch

Forschung die Chance auf Heilung zu erhöhen. Dafür ist der

Verein auf Spenden angewiesen. Einige österreichische

Unternehmen unterstützen ihn bei seiner Mission. Helfen

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38 GESUND & LEBEN 12/22 WERBUNG

39


STD

WENN SEX KRANK MACHT …

E

igentlich war der Österreicher Julius

Wagner-Jauregg Doyen für geistige

Gesundheit. Doch als 1917 die Wahnvorstellungen

auslösende Neurosyphilis

(eine Spätfolge einer Syphilisinfektion)

grassierte, behandelt der

Psychiater kurzerhand auch Geschlechtskrankheiten:

Er infizierte Patientinnen und Patienten

gezielt mit Malaria – hohes Fieber galt als geeignete

Therapie. In Europa und den USA wurde die

Malariatherapie als Wunderheilung gefeiert. Ärztinnen

und Ärzte infizierten zehntausende Syphilispatientinnen

und -patienten mit dem Erreger,

bevor 1940 Penicillin seinen Siegeszug antrat. Für

die Brachialmethode erhielt Jauregg 1927 sogar

den Medizin-Nobelpreis.

STILLE EPIDEMIE IM

WINDSCHATTEN VON CORONA

Mit Malaria gegen STD (Sexually Transmitted

Diseases/STD = sexuell übertragbaren Krankheiten)?

Heute natürlich undenkbar! Zur Therapie

von Tripper (Gonorrhoe), Syphilis, Hepatitis B,

HIV/Aids, humanen Papillomaviren (HPV),

Genitalherpes, Chlamydien & Co stehen heute

Antibiotika, antiretrovirale Medikamente und

Impfungen zur Verfügung. Soweit die gute Nachricht.

Die schlechte: Die Fälle von Geschlechtskrankheiten

nehmen derzeit wieder zu. Vor allem

die Tripper- und Syphilisfälle steigen aktuell dramatisch

an. Weltweit infizieren sich damit täglich

mehr als eine Million Menschen zwischen 15

und 49 Jahren. In Österreich gibt es pro Jahr rund

1.500 Syphilis-Fälle. Die Krankheit ist wie Tripper

meldepflichtig. Allerdings existiert hierzulande

keine zentrale Meldestelle – Expertinnen und

Experten vermuten eine hohe Dunkelziffer. Und

die WHO warnt bereits vor einer „stillen Epidemie“

im Windschatten von Corona.

Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze, außerordentlicher

Professor für Hygiene und Mikrobiologie

sowie Emeritus-Professor für Sozialmedizin am

Zentrum für Public Health an der Medizinischen

Universität Wien, bestätigt diese Einschätzung:

„Fünf bis zehn Prozent aller Menschen erkranken

im Laufe ihres Lebens an einer sexuell übertragbaren

Krankheit. STD sind nicht auszurotten.

Dafür ist die sexuelle Appetenz (=Verlangen;

Anm. d. Red.) zu groß“, weiß der Facharzt. „Ich

sage immer: Das Leben ist eine sexuell übertragbare

Krankheit, die mit dem Tod endet.“

IMPFEN GEGEN HPV –

UND BALD GEGEN CHLAMYDIEN?

Einen starken Anstieg verzeichnen neue Krankheiten

infolge einer HPV-Infektion. Acht von zehn

aller Frauen und Männer stecken sich im Laufe

ihres Lebens mit diesen Viren an. Sie sind für

70 Prozent aller Gebärmutterhalskrebsfälle verantwortlich.

In Österreich werden jährlich etwa

400 bösartige Tumore und 130 bis 180 Todesfälle

verzeichnet. Dabei existiert eine Impfung zur

Vorbeugung. Kunze: „Sie ist besonders für junge

Menschen sinnvoll – je jünger, desto besser –

und reduziert das Risiko für Genitalwarzen und

Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 Prozent.“

Die häufigste bakterielle Erkrankung ist freilich

eine Chlamydien-Infektion: Rund 30.000

Menschen infizieren sich in Österreich damit

– pro Jahr. Und bis zu zehn Prozent aller Jugendlichen.

Dank intensiver Forschung ist eine Impfung

ebenfalls in Sicht.

HIV/AIDS – IM WESTEN EINE CHRONISCHE

ERKRANKUNG, IN AFRIKA EINE

KATASTROPHE

Ein bis zwei Menschen stecken sich hierzulande

pro Tag noch immer mit HIV/Aids an – rund

9.000 leben mit einer Infektion. Der Kampf gegen

die Krankheit ist nicht gewonnen. Dank guter

Behandlungsmöglichkeiten mit antiretroviralen

Medikamenten ist HIV aber zu einer chronischen

Erkrankung geworden. Zumindest in der westlichen

Welt.

Doch in Afrika sei die Diagnose noch

immer eine Katastrophe, weiß Kunze

aus eigener Erfahrung vor Ort: „Im

globalen Süden ist vor allem die

Oberschicht betroffen. Durch

Geld hat sie Zugang zu Partnerinnen

und Partnern,

auch aus dem käuflichen

Gewerbe. Als Folge steigen

die Infektionen noch

immer stark an.“ Trotz

zahlreicher Forschungsprojekte

ist ein Impfstoff

gegen HIV/Aids noch

immer nicht gefunden.

Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze

„Ich sage immer: Das

Leben ist eine sexuell

übertragbare Krankheit,

die mit dem Tod endet.“

Die Infektionen mit

Geschlechtskrankheiten

wie Tripper, Syphilis

& Co steigen stark an.

Und jetzt auch noch

Affenpocken! Welche

Therapiemöglichkeiten

es gibt, erklärt

Österreichs Experte

für Sozialmedizin.

FOTOS: ISTOCK_ REALPEOPLEGROUP_ ND3000; MEDUNI WIEN/MATERN

TRIPPER – DIE FOLGE

VON GROSSEVENTS

Tripper ist ebenfalls keine Anekdote

aus dem Museum für Sexualmedizin.

Bis heute leiden Männer

und Frauen darunter. Allerdings

unterschiedlich, so Kunze: „Bei Männern

macht sich eine Infektion zunächst

als sehr schmerzhafte Harnröhrenentzündung

bemerkbar. Frauen haben anfangs weniger

Symptome, doch später greift die Krankheit Eileiter

und Eierstöcke an.“ Im Worst Case kann eine

Infektion zu Unfruchtbarkeit oder Krebs führen.

In der Therapie hätten Frauen jedoch Vorteile:

„Sie gehen schneller zum Arzt als Männer.“

Ein Anstieg der Infektionen sei nach Großevents

zu beobachten – wenn viele Menschen

zusammenkommen – und ungeschützten Sex

haben. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika.

Allerdings sind hier in letzter Zeit Rückschläge

zu verzeichnen: Aufgrund von Resistenzen sind

manche Medikamente mittlerweile unwirksam.

Alle Hoffnung liegt auf einem Meningokokken-

Impfstoff, der auch gegen Tripper schützen soll.

Ein Zufallsfund.

AFFENPOCKEN – KEINE STD

IM KLASSISCHEN SINN

Die Ausbreitung der Affenpocken ist die

Geschichte vieler Missverständnisse. Laut Kunze

beginne das schon beim Namen: „Sie werden

durch Kleinnager übertragen. Bei Affen wurden

sie nur erstmals festgestellt.“ Affenpocken zählen

nur indirekt zu den STD. Sie werden beim

Sex übertragen. Aber ebenfalls bei Kontakt mit

infizierter Haut beziehungsweise den charakteristischen

Bläschen. „Eine Infektion kann sogar

über Bettwäsche erfolgen – wenn sie im Hotel

beispielsweise nicht gut gewaschen wurde.“

Vor einer Ausbreitung warnte Kunze schon vor

vielen Jahren. „Ich habe die Affenpocken immer

40 GESUND & LEBEN 12/22

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SEXUELL

ÜBERTRAGBARE

KRANKHEITEN

als Biowaffe betrachtet – im Zuge eines

Anschlages. Allerdings hat mir damals

keiner zugehört – zur Vermeidung einer

Ausbreitung wurden keinerlei Maßnahmen

getroffen.“ Nach Großevents auf den

Kanaren und in Belgien poppen die Affenpocken

nun quer über den Globus auf. Fast

25.000 Fälle gibt es derzeit in Europa, in Österreich

rund 320. Betroffen sind vor allem Männer

mit wechselnden Partnern. Derzeit. Denn Affenpocken

können jeden und jede treffen.

FOTOS: ISTOCK_ ANTON SHAPARENKO_ JARUN011

Erkrankung Erregergruppe erste Beschwerden ... ... nach Heilbar?

Chlamydien-

Infektion

Gonorrhoe

= Tripper

Lues

= Syphilis

Candidose

(auch nicht-sexuell

übertragbar)

Genitalherpes

Aids

Hepatitis A

Hepatitis B

= Gelbsucht,

Leberentzündung

Hepatitis C

Genitalwarzen

= Feigwarzen

= Condylomata

accuminata

= spitze Kondylome

Bakterien

Bakterien

Bakterien

Pilze

Viren

Viren

Viren

Viren

Viren

Viren

EREKTIONS

Meist keine Beschwerden, unter Umständen:

Ausfluss, Zwischenblutungen, Schmerzen beim

Wasserlassen

Eitriger Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen,

50 % der Frauen und 10 % der Männer sind

beschwerdefrei

Hauterscheinungen (Geschwür), Lymphknotenschwellung,

50 % beschwerdefrei

Frau: weißlicher Ausfluss, Juckreiz, Brennen;

Mann: weißliche Beläge, Rötung der Eichel

und der Vorhaut

Keine oder sehr leichte Beschwerden bzw.

brennende Schmerzen und schmerzhafte

Hauterscheinungen (Bläschen)

Grippaler Infekt möglich (danach Monate bis

Jahre ohne Beschwerden!)

unspezif. Magen-Darm-Beschwerden, Fieber,

Gelbsucht

30 % Unwohlsein, Fieber

30 % Gelbsucht

30 % keine Beschwerden

75 % ohne Symptome oder grippeähnlich

25 % milde Leberentzündung mit Gelbsucht

meist symptomlos, Genitalwarzen, Krebserkrankung

(z. B. Gebärmutterhalskrebs) in

Abhängigkeit vom Virustyp

1 bis 3 Wochen

1 bis 14 Tagen

9 bis 90 Tagen

wenigen Tagen

bis einer Woche

2 bis 12 Tagen

6 Tagen bis

6 Wochen

15 bis

50 Tagen

45 bis

180 Tagen

6 bis 10 Wochen

Genitalwarzen

nach 2 bis 3 Monaten,

Krebsvorstufen

am Gebämutterhals

nach ca. 3 bis 6 Jahren

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IMPF-AUSWEIS IM OBERARM

Eine Impfung nach Exposition oder zur Vorbeugung

existiert bereits. Derzeit allerdings nur in raren Dosen.

Die gute Nachricht: Rund 50 Prozent der heimischen

Bevölkerung sei durch eine Pockenimpfung in der Kindheit

geschützt. „Menschen, die bis 1980 eine heimische

Schule besucht haben, tragen ihren Impfausweis im

Oberarm: in Form einer deutlich sichtbaren Narbe. Die

Impfung hinterlässt eine stabile Immunantwort und

schützt höchstwahrscheinlich auch vor Affenpocken.“

Die Hälfte aller Österreicherinnen und Österreicher

sei allerdings ungeschützt. „Doch im Allgemeinen ist

kein tödlicher Verlauf zu erwarten“, so Kunze. Allerdings

ist Quarantäne nötig. „Die Regelung könnte jedoch zu

einer Diskriminierung am Arbeitsplatz führen, denn

eine Erkrankung muss dem Arbeitgeber gemeldet werden.“

Bei Corona ist keine Quarantäne mehr nötig. Eine

angeordnete könne also nur die Diagnose Affenpocken

bedeuten. Für Kunze ein Problem: „Die Infektion ist mit

einem großen Stigma behaftet.“

Eine unkontrollierbare Ausbreitung wie bei Covid-19

fürchtet der Experte für Sozialmedizin aber nicht. „Das

macht mir keine große Sorgen. Die Infektionen nehmen

bereits ab.“ Eine effektive Form der Eindämmung wäre

eine bessere Aufklärung an Schulen. Das Ziel: die Vermeidung

einer Ansteckung mit STD. „Das Kondom ist

der Goldstandard“, erklärt Kunze. „Oder mehr Enthaltsamkeit.

Aber das funktioniert nicht einmal in der katholischen

Kirche …“ KARIN LEHNER n

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Ja

Ja

chronischer Verlauf

möglich

Ja

Rezidiv (Rückfall)

möglich

Nein

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Erkrankung

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RÜCKEN

SCHMERZ

AUS

HEITEREM

HIMMEL

Eine kurze, falsche Bewegung – und er

schießt wie ein Blitz in den unteren Rücken:

Ein Hexenschuss ist sehr schmerzhaft.

GESUND & LEBEN verrät, welche Sofortmaßnahmen

Sie treffen können. Und wann

es ratsam ist, einen Arzt aufzusuchen.

ERSTE HILFE BEI

HEXENSCHUSS

■ Schonen Sie sich! In der akuten Phase helfen vor allem Ruhe,

das Hochlagern der Beine und bei Bedarf schmerzstillende

Präparate. Diese sollten jedoch nur wenn unbedingt notwendig,

kurzzeitig und in möglichst niedriger Dosierung eingenommen

werden.

■ Wärme (zum Beispiel ein Wärmepflaster oder eine Wärmeflasche

sowie Rotlichtbestrahlung) regt die Durchblutung an,

entspannt die Muskeln und kann helfen, die Schmerzen zu

lindern. Achtung: Wenn sich die Schmerzen verstärken, beenden

Sie die Anwendung und konsultieren Sie eine Ärztin,

einen Arzt!

■ Legen Sie sich auf den Rücken und beugen Sie die Beine

in der Hüfte und in den Knien, indem Sie die Unterschenkel

beispielsweise auf einem Hocker ablegen. Diese Position entlastet

die Wirbelsäule.

■ Strahlen die Schmerzen bis ins Bein aus und verursachen

dort Gefühlsstörungen, suchen Sie umgehend eine Ärztin,

einen Arzt auf. Hierbei kann es sich um einen Bandscheibenvorfall

handeln.

■ Kommen zu den Kreuzschmerzen hohes Fieber und Schüttelfrost

oder Lähmungserscheinungen hinzu oder leiden

Sie zusätzlich an einer chronischen Erkrankung, müssen die

Kreuzschmerzen ebenfalls dringend abgeklärt werden. n

Er hat nichts mit Zauberei zu tun, aber

häufig etwas mit schwerem Heben oder

Bücken – der berühmte „Hexenschuss“.

Ein plötzlicher intensiver Schmerz, der

vom Kreuz bis ins Bein schießt und

oft auf eine ruckartige Bewegung oder falsche

Körperdrehung folgt. Meist geht ihm jedoch

eine lange Schädigung der Wirbelsäule voraus:

„Wenn man bei der Gartenarbeit oder beim

Sport plötzlich Schmerzen verspürt, wird das

zwar als Verletzung erlebt, ist aber in Wirklichkeit

ein akut auftretender Ausdruck einer bereits länger

vorhandenen degenerativen Wirbelsäulenerkrankung“,

erklärt Prim. Univ.-Doz. Dr. Johannes

Burtscher, Leiter der Abteilung Neurochirurgie

im Landesklinikum Wiener Neustadt (NÖ) und

Präsident der Österreichischen Gesellschaft für

Neurochirurgie. Das in der Medizin als „akute

Lumbago“ bezeichnete Schmerzgeschehen

kann beispielsweise auf eine Dehnung des hinteren

Längsbandes durch eine Bandscheibenvorwölbung

oder auf eine Wirbelgelenkarthrose

hindeuten. Betroffen, so der Experte, sind insbesondere

Menschen im mittleren Lebensalter.

Paradoxerweise tritt ein Hexenschuss nach dem

60. Lebensjahr seltener auf, weil die Wirbelsäule

mit zunehmendem Alter steifer wird. Verschleißerscheinungen

der Wirbelsäule nehmen hingegen

parallel zu den Lebensjahren zu.

Prim. Univ.-Doz.

Dr. Johannes Burtscher,

Leiter der Abteilung

Neurochirurgie im

Landesklinikum

Wiener Neustadt (NÖ)

FRÜHZEITIGE ABKLÄRUNG

Besonders wichtig, so Burtscher, sei es, schon

bei den ersten Anzeichen medizinischen Rat

einzuholen: „Suchen Sie unbedingt bei Veränderungen

der Empfindung – bei einem Kribbeln,

häufigem Stolpern, Bewegungsstörungen oder

bei Taubheit – und nicht erst bei Schmerzen –

eine Ärztin oder einen Arzt auf. Diese werden

Untersuchungen einleiten, um die Ursache zu

ermitteln. Früherkennung kann Dauerschäden

verhindern!“ Doch was tun, wenn der Hexenschuss

bereits eingetreten ist? Burtscher rät

dringend zu einer vorübergehenden Schonung.

Meist dauert es ein paar Tage, bis die Beschwerden

wieder abklingen. Das kurzzeitige Einnehmen

von schmerzstillenden und entzündungshemmenden

Präparaten kann dazu beitragen,

die oft kaum erträglichen Schmerzen zu lindern.

Um die muskuläre Durchblutung zu fördern,

können etwa Wärmeflaschen, Körnerkissen oder

Umschläge helfen. „Ist die Akutphase vorüber,

sollten die Betroffenen mit einer physikalischen

Therapie starten“, sagt Burtscher. Nehmen die

Schmerzen hingegen zu oder bessern sie sich

mithilfe der Therapiemaßnahmen nicht, sind

weiterführende Untersuchungen nötig.

BEWEGUNGSBEWUSSTSEIN SCHAFFEN

Besonders wichtig für Menschen mit Wirbelsäu-

FOTOS: ISTOCK_Povozniuk; beigestellt

lenerkrankungen ist es, ein Bewusstsein dafür

zu erlangen, wie sie mit der alltäglichen Bewegung

richtig umgehen, meint Burtscher. „Weitere

Belastung, wie etwa Krafttraining, ist in der

akuten Phase nämlich absolut schädlich.“ Ein

wirbelsäulengerechtes Verhalten, so der Experte,

erlernt man am ehesten im Rahmen einer ergotherapeutischen

Rückenschule. n

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REIZDARM

Reizendes BA UCHGEFUHL

Bauchkrämpfe, Blähbauch, Durchfallattacken oder anhaltende

Verstopfung: 40 Prozent aller Menschen leiden an einer funktionellen

Magen-Darmerkrankung, die mehrheitliche Diagnose

lautet Reizdarm. Doch mit der FODMAP-Diät und

Stressabbau lässt sich das Wohlbefinden steigern.

GESUND & LEBEN erklärt die Hintergründe.

Reizdarm ist nichts, was die Lebenserwartung senkt,

das Leben aber massiv erschwert“, sagt Dr. Elisabeth

Schartner, Spezialistin auf den Gebieten

der Inneren Medizin, Psychosomatik und Hypnose

in Wien. Viele Betroffene klagen über derart

elende Bauch- und Unterleibsschmerzen, dass

diese zwingen, sich aus dem Sozialleben zurückzuziehen

und sogar zur Arbeitsunfähigkeit führen

können. Plötzlich auftretender Durchfall lässt

Businessmeetings platzen oder beendet roman-

tische Verabredungen abrupt und unsexy. Unangenehme

Verstopfung kratzt an der guten Laune.

„Die Beschwerden gehen soweit, dass meine Patienten

regelrecht Angst haben, das Haus zu verlassen.

Stress, der die Symptome weiter verschlimmert.

Ein Teufelskreis entsteht“, so Dr. Schartner.

Sie betont, dass „Reizdarm“ eine Ausschlussdiagnose

ist. Laienhaft formuliert: Wenn man nichts

anderes findet, handelt es sich vermeintlich um

Reizdarm.

Unser Darm ist

Zentrum unserer

Gesundheit. Welche

Bakterien sich hier

ansiedeln, ist von

immenser Bedeutung.

FOTOS: ISTOCK_MARTIN-DM, _NADEZHDA BURAVLEVA

EINE AUSSCHLUSSDIAGNOSE

Vorab müssen jedoch mögliche Krankheiten

ausgeschlossen werden; beispielsweise Krebs,

entzündliche Darmleiden wie Morbus Crohn,

Bauchspeicheldrüsenschwäche oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

„Normalerweise zeigen

sich aber bereits nach einem ausführlichen

Gespräch und einer Blutabnahme starke Hinweise,

ob es sich um einen Reizdarm handelt oder

nicht. Was zum Beispiel dagegen spricht, sind

nächtlicher Stuhlgang, Blut im Stuhl oder wässrige

Durchfälle“, erklärt die Wiener Fachärztin. Dafürsprechen

würde hingegen, dass sich die Beschwerden

in Stresssituationen oder bei Veränderungen

im alltäglichen Leben akut verschlimmern und

in Entspannungsphasen – wenigstens geringfügig

– abnehmen. „Oft klagen Betroffene über Blähbauch

oder Bauchschmerzen bereits Minuten

nach dem Essen. So schnell reagiert üblicherweise

kein Körper aufgrund von Lebensmittelunverträglichkeiten.

Oft ist lediglich ein voller Bauch und ein

falscher Reflex an den Beschwerden schuld“, stellt

Schartner klar.

DIE RICHTIGE ATEMTECHNIK ERLERNEN

Bei Gesunden bewegt sich das Zwerchfell bei

Zunahme des Bauchinhalts reflexartig in die

Höhe, um für die aufgenommenen Speisen Platz

zu schaffen. Gleichzeitig spannt sich die Bauchmuskulatur

an, sodass sich der Bauch nicht nach

außen wölbt. Bei vielen Reizdarmbetroffenen ist

es umgekehrt. Das Zwerchfell geht nach unten,

der Bauch nach vorne. Schartner: „Aus unklaren

Gründen kommt es zu einem fehlerhaften Zusammenspiel

zwischen Zwerchfell und Bauchdeckenmuskulatur.

Das Erlernen einer gesunden Atemtechnik

ist oft schon die Therapie.“ Klingt simpel.

Aber Reizdarmbetroffene durchwandern häufig

viele verschiedene Arztpraxen und erdulden

unangenehme Untersuchungen, die keine oder

46 GESUND & LEBEN 12/22

47


REIZDARM

nur vage Ergebnisse liefern. Zurück bleiben ein

großes Fragezeichen und viel Unsicherheit.

URSACHEN IM LABOR GEFUNDEN

Doch wie kann es sein, dass die Beschwerden

bleiben, obwohl nichts Greifbares gefunden wird?

Alles nur Einbildung? Dr. Elisabeth Schartner

kennt die Antworten: „Forschungsexperimente

zeigen und beweisen durchaus Gründe für einen

Reizdarm. In wissenschaftlichen Untersuchungen

kann man oftmals winzig kleine Entzündungszeichen

im Darm oder geringfügige Abweichungen

in der Darmflorazusammensetzung erkennen.“

Die herkömmlichen Laboruntersuchungen

gehen jedoch nicht derart in die Tiefe, wie dies in

der Wissenschaft passiert. Auch das sogenannte

„Leaky Gut Syndrom“, auf Deutsch „undichter

Darm“, kann eine Ursache für Reizdarm sein, ist

aber ebenfalls sehr schwer zu diagnostizieren.

In diesem Fall zeigt sich die Darmwand geringfügig

porös und lässt Stoffe in den umliegenden

Körper frei, die dort nichts verloren haben. Das

Immunsystem beginnt falsch zu handeln und es

kommt zu Entzündungsreaktionen, die sich etwa

in Schmerzen oder Durchfall äußern.

KEINE BEHANDLUNG NACH „SCHEMA F“

Eine generell übliche Behandlungsform nach

Anleitung gibt es bei Reizdarm nicht. „Es handelt

sich hierbei ja nicht um eine Waschmaschine, wo

ich ein Teil austausche oder repariere. Je nach Leidensgeschichte

erhalte ich unterschiedliche Puzzleteilchen,

die ich

versuchen muss, entsprechend

zusammenzusetzen“,

veranschaulicht

die

Wiener Medizinerin.

Ein großes Puzzleteil

ist die Ernährungsform.

Daher ist der

Gang zum Diätolo-

48

„In der Diätberatung

baue ich darauf, dass

eine individuelle

Ernährungsform

gefunden wird.“

gen unabdingbar.

„Einige Betroffene

trauen sich fast gar nichts mehr zu essen, weil sie

denken, dass sie es möglicherweise nicht vertragen

könnten“, so die Ärztin. Es gibt Betroffene, die

sogar weniger als zehn verschiedene Lebensmittel

essen – und sich damit längst in einer Essstörung

befinden. Schlecht aus dreierlei Gründen: Zum

einen ist eine Unterversorgung an lebenswichtigen

Nährstoffen die Folge. Zweitens schränken

sich die Betroffenen gesellschaftlich noch weiter

ein, da sie sich auswärts oft gar nichts zu essen

trauen und Verabredungen im Zweifelsfall ganz

streichen. Zu guter Letzt wird das Mikrobiom des

Darmes aufgrund der Mangelernährung massiv

geschädigt.

FÜTTERUNG DER DARMBAKTERIEN

Wie schon vielfach in GESUND & LEBEN berichtet,

lebt unser Körper in Symbiose mit zahlreichen

Mikroorganismen, die ihn dabei unterstützen,

gesund zu bleiben. Die vermutlich wichtigsten

Untermieter des menschlichen Organismus sind

die Darmbakterien. Sie verlangen, dass sich ihr

Wirt von ausreichend Gemüse, Blattsalat, Obst

und Vollkornprodukten ernährt, denn Faserstoffe

sind ihr Futter. Ist das Mikrobiom des Darmes aus

dem Gleichgewicht, feuert das die Reizdarmsymptome

noch weiter an. „In der Diätberatung baue

ich darauf, dass eine individuelle Ernährungsform

gefunden wird“, klärt Dr. Schartner auf. Vielversprechend

zeigt sich die sogenannte FODMAP-

Diät. FODMAP ist die englische Abkürzung für

gärende Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide

und Polyole, das sind spezielle Zuckerarten

und Zuckeralkohole. Genau jene werden vorübergehend

gemieden.

Lebensmittel, die FODMAPs in hoher Anzahl

enthalten, sind beispielsweise Äpfel, Birnen,

diverses Steinobst, Trockenfrüchte, Milchprodukte

sowie Lebensmittel, die Weizen, Dinkel

oder Roggen enthalten. Hingegen sollte man auf

hochwertige Pflanzenöle zurückgreifen, Rohkost

sowie Frittiertes meiden, die Speisen dünsten und

auf kleinere, dafür häufigere Mahlzeiten achten.

Hat sich der Darm ein wenig erholt, werden nach

und nach die vorerst „verbotenen“ Lebensmittel

wieder auf den Esstisch geholt. „Das gemeinsame

langfristige Ziel sollte es sein, dass die Betroffenen

irgendwann wieder alles oder wenigstens fast alles

verzehren können. Das Ernährungsthema sollte

ihre Gedanken nicht vorrangig beherrschen, denn

das initiiert noch mehr Stress“, so Dr. Schartner.

Selbstverständlich hält die moderne Medizin

auch eine ganze Latte an Medikamenten parat,

die zwar die Ursache nicht beheben, aber den

Leidensdruck für den Moment verringern. Gute

Ergebnisse werden beispielsweise mit pflanzlichen

Präparaten aus Kamille, Myrrhe oder Kaffeekohle

erzielt. Lösliche Ballaststoffe helfen gegen

Verstopfung.

IM NOTFALL: MEDIKAMENTE

„Wenn man einen wichtigen Termin hat, ist es

nicht schlimm, wenn man mal mit einem Medikament

den Durchfall unterdrückt. Hier sollte man

nur vorsichtig sein, wenn man einen bakteriellen

Darminfekt mit seinem Reizdarm verwechselt.

Das eine schließt das andere ja nicht aus. Die

Medikamente hemmen die Darmtätigkeit, sodass

die Krankheitserreger nicht hinausgespült werden,

sondern im Körper verharren. In diesen Fällen

kann es bei Fehldiagnose zu gröberen Problemen

kommen“, macht die Fachärztin deutlich. Die

vielversprechendsten Ergebnisse erzielt die Wie-

FOTOS: ISTOCK_NADEZHDA BURAVLEVA, _UNDREY, AMRIPHOTO.COM

ner Ärztin mit psychologischen Verfahren, insbesondere

mit sogenannter „darmgerichteter Hypnose“,

denn die Psyche spielt in Sachen Reizdarm

eine sehr wichtige Rolle. „Der Darm der Betroffenen

ist überempfindlich und reagiert anders als

er sollte. Diese Hypersensitivität geht oftmals vom

Gehirn aus und ist fehlgesteuert“, erklärt Dr. Elisabeth

Schartner.

DAS GEHIRN SENDET FALSCHE SIGNALE

Wer mit seiner Psyche nicht im Reinen ist oder

mit einem turbulenten Alltag oder intensiven Job

klarkommen muss, ist oftmals gestresst. Infolgedessen

werden Stresshormone, wie Adrenalin,

Noradrenalin oder Cortisol ausgeschüttet, welche

die Wahrnehmung beeinflussen. Mitunter können

diese Botenstoffe dafür sorgen, dass unser Gehirn

fälschlicherweise denkt, der Darm wäre krank. In

weiterer Folge werden falsche Signale an den Körper

gesendet, der dann mit Bauchweh, Durchfall

oder Verstopfung reagiert. „In meiner Praxis baue

ich auf Hypnose in Kleingruppen. Nach acht Einheiten

geht es einem großen Teil der Teilnehmenden

deutlich besser“, macht die Wiener Fachärztin

Mut. Auch ein Erfahrungsaustausch unter Betroffenen

habe sich vielversprechend gezeigt. Doch

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Starke Darmwand –

Starkes Immunsystem!

Herr Prof. Dr.Dr. Muss, Ernährungsmediziner

und Immunologe;

Herr Prof. Dr.Dr. Muss, wie kann man

sich den Zusammenhang zwischen

Darm und Immunsystem vorstellen?

Die Darmmucosa bildet neben der Nahrungsmittelaufnahme

auch die Barriere

gegen den unkontrollierten Einstrom

von fremden Mikroorganismen, wie

Viren, Bakterien, Pilzen und Giftstoffen

von außen. Außerdem befinden

sich in der Darmmucosa Unmengen an

Immunzellen. Daher sind eine intakte

Darmschleimhaut und ein Gleichgewicht

der Darmflora essentiell um einerseits

aufgespaltete Nahrungspartikel

in den Blutkreislauf zu transportieren

DR. ELISABETH SCHARTNER, Fachärztin für Innere Medizin,

Psychosomatik-Hypnose, Wien

„Die Beschwerden gehen soweit, dass

meine Patienten regelrecht Angst haben,

das Haus zu verlassen. Stress, der die Symptome

weiter verschlimmert. Ein Teufelskreis entsteht.“

eine lebenslange Genesung ist leider nicht garantiert.

Weiterhin anhaltender Stress oder schicksalshafte

Ereignisse können den Darm erneut reizen.

Aus diesen Gründen rät Dr. Elisabeth Schartner,

sich unbedingt einen Vertrauensarzt zu suchen,

der die Leiden ausnahmslos ernst nimmt.


n BUCHTIPP

Dr. Elisabeth Schartner

SO KLAPPT‘S MIT DER VERDAUUNG

Erscheint im Frühling 2023 im Springer Verlag.

LISA STREBINGER n

und andererseits unerwünschte Stoffe abzuwehren.

Die Darmmucosa ist somit eine

wichtige Verteidigungslinie für das Immunsystem.

Welche Erkenntnisse und Erfahrungen

haben sie in diesem Bereich bereits gemacht?

Neue Erkenntnisse und meine Erfahrungen

bestätigen, dass die Darmmucosa essentiell

für eine gesunde Darmflora ist. Daher gibt

es zwei Ansätze, die ineinander greifen. Der

Schutz und die Reparatur der Darmmucosa

z.B. mit dem PMA-Zeolith (MED DARM-RE-

PAIR), der die Darmschleimhaut vor Ammonium

und Umweltgiften schützt, Entzündungen

lindert und Schadstoffe mit dem

Stuhl abtransportiert.

Weiters konnte in Studien nachgewiesen

werden, dass es durch MED DARM-REPAIR

zu einer synergistische Verschiebungen von

Mikrobiomspezies der immunmodulierenden

Arten Bifidobacterium & Lactobacillus

und Reduktion der Firmicutes kommt.

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der Darmwand

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Medizinprodukt: Bitte die Gebrauchsanweisung beachten


HUSTENFREI

Husten ist lästig, oftmals langwierig und

raubt uns den Schlaf. Doch wie wird

man ihn rasch wieder los? Und welche

Alarmzeichen gilt es zu beachten?

HUSTEN

ist nicht

gleich

Husten

genfunktion. Gemeinsam mit der behandelnden

Ärztin, dem behandelnden Arzt werden dann die

sinnvollsten Behandlungspfade bestimmt.“

UNTERSTÜTZUNG AUS DER NATUR

Doch kann man auch selbst etwas gegen den

lästigen Erkältungshusten tun, der schon durch

den kleinsten Reiz ausgelöst wird und oftmals für

schlaflose Nächte sorgt? Apothekerin Mag. pharm.

Ruth Wiellandt erklärt: „Im Rahmen der Selbstmedikation

ist es wichtig, nur den akuten Husten,

der ursächlich auf einer Virusinfektion beruht, zu

behandeln. Dieser beginnt oft mit Halsschmerzen

oder Schnupfen, ist meist zunächst trocken und

wird dann nach ein paar Tagen schleimig, weil sich

die sich unter anderem in Efeu befinden, sind

geeignet“, sagt die Apothekerin. Neben Hustentees

und Hustensäften können bei trockenem Husten

auch Lutschpastillen und bei schleimigem Husten

Brustbalsame eine Linderung erzielen. Bei Kindern

unter drei Jahren sollten Balsame, die Menthol

oder Campher enthalten, jedoch nicht angewendet

werden, warnt Wiellandt: „Kinder haben

eine kleinere und engere Luftröhre als Erwachsene,

weshalb intensive ätherische Öle bei ihnen

zu einer Verlegung der Atemwege und zu einem

Kehlkopfkrampf führen können. Es gibt jedoch

auch Brustbalsame speziell für Kleinkinder, die

diese Wirkstoffe nicht enthalten.“

Darüber hinaus rät die Apothekerin, auf ausreichende

Flüssigkeitszufuhr zu achten,

Spaziergänge an der frischen

Luft zu unternehmen, dem Körper

Zeit für Regeneration zu gönnen

und hustenauslösende Faktoren,

wie Zigarettenrauch, zu meiden.

Bei einem Schnupfen, der ja

meist mit Husten einhergeht, können

übrigens Nasentropfen – möglichst

schonende, etwa mit Meersalz

– zusätzliche Linderung verschaffen.


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VERSTOPFTE NASE

enn im Winter das Immunsystem

stärker gefordert ist und Erreger

leichtes Spiel haben, macht er sich

häufig wie ein ungebetener Gast in

den Atemwegen breit: der Husten. In

den meisten Fällen steckt lediglich eine Erkältung

dahinter. Doch geht er mit weiteren Symptomen

einher oder dauert er über mehrere Wochen an,

ist Vorsicht geboten. „Beim Husten unterscheiden

wir zwischen drei Verläufen“, erläutert Oberarzt

Dr. Lukas Grafenauer, Facharzt für Lungenheilkunde

und Sportarzt in Korneuburg (NÖ): „Der

akute Husten, der meist ein Symptom eines viralen

Infekts ist, dauert in der Regel kürzer als zwei

Wochen und klingt spontan wieder ab. Der subakute

Husten dauert zwei bis acht Wochen und ist

oft die Folge einer abgelaufenen Atemwegsinfektion,

bei der trockener Husten weiterhin besteht,

obwohl die restlichen Beschwerden abgeklungen

sind. Von chronischem Husten spricht man dann,

wenn der Patient länger als acht Wochen darunter

leidet.“

UMFANGREICHE ABKLÄRUNG

Der Mediziner rät dazu, jeden Husten, der länger

als zwei Wochen andauert, ärztlich abklären zu

lassen: „Der erste Weg führt zur Allgemeinmedizinerin

oder zum Allgemeinmediziner. In einem

Anamnesegespräch werden die Dauer und die

OA Dr. Lukas Grafenauer,

Facharzt für Pneumologie

und Sportarzt

in Korneuburg,

www.grafenauer-arzt.at

Mag. pharm.

Ruth Wiellandt,

Apothekerin in Wien

Art des Hustens, Begleitsymptome und mögliche

Trigger erfragt. Zum Beispiel: Wann hat der Husten

begonnen, ist er eher trocken oder schleimig,

gibt es Auswurf, nimmt die Patientin oder der

Patient Medikamente ein und sind Vorerkrankungen

wie Bronchitis oder Reflux bekannt?“ In weiterer

Folge kann die Zuweisung zu Fachärztinnen

und Fachärzten beispielsweise aus dem Gebiet

HNO oder Pneumologie erfolgen oder können

bildgebende Untersuchungen angeordnet werden.

Grafenauer warnt außerdem vor sogenannten

„Red Flags“ – Alarmzeichen, die unbedingt

ernst genommen werden sollten: „Ist der Husten

mit Atembeschwerden, Gewichtsverlust, Nachtschweiß

oder mit blutigem Auswurf gekoppelt,

muss man der Ursache rasch auf den Grund

gehen. Vor allem gilt es, Karzinome oder Krankheiten

wie Tuberkulose, COPD oder Lungenembolien

auszuschließen.“

Dass auch nach einer überstandenen Corona-

Infektion noch länger Husten bestehen kann, sei

laut Grafenauer bekannt: „Der Mechanismus

dieses Hustens ist anders als beim Asthma-Husten,

von dem vorrangig die Bronchien betroffen

sind. Der Post-Covid-Husten resultiert aus einer

Inflammation der Gefäße, weshalb klassische

inhalative Medikamente hier weniger gute Wirkung

erzielen. Im Zweifelsfall geben weiterführende

Untersuchungen Aufschluss über die Lun-

FOTOS: ISTOCK_SIMARIK, _KUZNETSOV DMITRY, _MADELEINE_STEINBACH, BREJCHA, BEIGESTELLT

Bei kindlichem immer wieder auftretenden Husten

sollte man eine Ärztin bzw. einen Arzt aufsuchen, um

Krankheiten wie Asthma ausschließen zu können.

die Erkältungsviren auf den Schleimhäuten ansiedeln

und dort Auswurf produzieren“. Die Unterscheidung

zwischen trockenem und schleimigem

Husten sei auch für die Auswahl der unterschiedlichen

Präparate und Wirkstoffe wichtig. Besonders

Heilpflanzen werden von Patientinnen und Patienten

gerne nachgefragt, weiß Wiellandt: „Beim

trockenen Husten kommen jene Heilpflanzen

zur Anwendung, die Schleimstoffe enthalten. Das

sind zum Beispiel Isländisch Moos, Malve, Spitzwegerich

oder Eibisch. Diese Schleimstoffe legen

sich auf die irritierten Schleimhäute, beruhigen

sie, wirken leicht schmerzstillend und unterdrücken

den Hustenreiz.“ Beim schleimigen Husten

verwendet man wiederum jene Heilpflanzen, welche

die Flüssigkeitsabsonderung der Atemwege

ankurbeln und dafür sorgen, dass der Schleim

besser abgehustet werden kann. „Das sind beispielsweise

ätherische Öle, die in Thymian oder in

der Primelwurzel enthalten sind. Auch Saponine,

HUSTENSIRUP

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Spitzwegerich-Sirup

Schichten Sie in einem verschraubbaren

Glas eine Schicht Zucker (zirka einen

Zentimeter), darüber frisch geschnittenen

Spitzwegerich und bedecken Sie diesen

mit einer weiteren Zuckerschicht. Verschrauben

Sie das Glas und bewahren Sie

es im Kühlschrank auf. Nach zwei bis drei

Wochen bildet sich ein natürlicher Sirup,

der schleimlösend und hustenstillend wirkt.

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50 GESUND & LEBEN 12/22

51

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AUFTRAGEN

TÄGLICH

MAL

2

BEHANDELN

MONATE

3

VENENGESUNDHEIT

Krampfader

normale

Vene

normaler

Blutfluss

Venenklappe

gestörter

Blutfluss

erweiterte

Vene

deformierte

Venenklappe

Eine deformierte

Venenklappe stört

den Blutfluss.

Es bilden sich

Krampfadern aus.

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Einfache Narbenbehandlung

in nur 3 Schritten

DER

KRAMPF

MIT DEN

ADERN

Wer von Krampfadern oder

Hämorrhoiden heimgesucht

wird, sollte rasch handeln.

GESUND & LEBEN erklärt,

warum eine frühzeitige

ärztliche Abklärung sinnvoll

ist – und wie Sie

Venenleiden wieder

loswerden können.

Ach, was muss man oft von

bösen Venen hören oder lesen,

oder jeder fünfte Österreicher

selber spüren. „Im Vergleich

leiden Frauen etwas häufiger

als Männer unter Krampfadern

und Hämorrhoiden. Hauptursachen

sind ihre genetisch bedingte

Neigung zu Bindegewebsschwäche

sowie ihr veränderter Hormonhaushalt

während Schwangerschaften“,

erklärt der Kremser Allgemeinmediziner

Dr. Gerald Winkler, der sich

insbesondere der Gesundheit von

Venen verschrieben hat. Doch

obwohl derart viele Patienten

von vermeintlich fiesen

Hämorrhoiden und Varizen,

wie Krampfadern fachmedizinisch

bezeichnet werden,

betroffen sind, ist das Venenthema

nicht gerade salontauglicher

Gesprächsstoff.

Verständlich, sobald sich das

Problem um die Aftergegend

dreht. Über Beinvenen ließe es

sich aber diskutieren. Gerade sie hätten

es sich durchaus verdient, häufiger in den

Mittelpunkt gerückt zu werden, pumpen sie doch

täglich 7.000 Liter Blut aus dem unteren Körper

zum Herzen zurück. Das entspricht dem Volumen

eines durchschnittlichen Gartenpools.

BLUTSTAU IN KAPUTTEN GEFÄSSEN

Das Venensystem besteht aus einem komplexen

Gefüge von Klappen, die verhindern, dass das

FOTOS: ISTOCK_VIKI_VECTOR

Blut wieder retour fließt, einer

aktiven Muskelpumpe und ihren

Röhren, die aus Bindegewebe aufgebaut

sind. Die stetige Schwerstarbeit, welche Venen

pausenlos leisten, führt jedoch dazu, dass sie sich

mit dem Alter abnutzen, vergleichbar mit einem

alten Gummischlauch, der über die Zeit schlaff

und porös wird. „Das Blut kann von einer kaputten

Vene nicht mehr aktiv weitertransportiert werden.

Wenn man nichts dagegen tut, kommt es zur

chronisch venösen Insuffizienz. Das heißt, das

Blut staut sich in der Vene und fließt nicht weiter“,

sagt Experte Dr. Gerald Winkler. Schlimmstenfalls

fließt es sogar in die falsche Richtung.

AUF ALARMZEICHEN ACHTEN

Klassische Anzeichen für ein Venenleiden in den

Beinen sind ein Schweregefühl, Schwellungen,

Juckreiz, das Empfinden, es „ziehe“ in den Waden,

warme oder heiße Hautstellen und oberflächlich

vergrößerte Venen, die stark hervortreten können.

Winkler: „Betroffene möchten häufig ihre Beine

ausruhen. Nach etwa einer halben Stunde im Liegen

werden die Beschwerden oft schlechter, da

das Blut nun besser abfließen kann. Es stellen sich

zunehmend ziehende Schmerzen oder Krämpfe

ein, die aufgrund der verbesserten Gewebsdurchblutung

entstehen. Die chronische Blutstauung

wird beseitigt, Gewebe und Muskulatur erholen

sich. Gleichzeitig können sich aber „restless legs“-

artige Symptome einstellen. Der Patient möchte

aufstehen. Sobald er sich bewegt, verbessern sich

die Beschwerden.“ Krampfadern können jedoch

nicht nur in den Waden, sondern an den verschiedensten

Körperbereichen auftreten, so etwa am

Oberschenkel, im Fuß, Knie, Knöchel, im Gesicht,

sogar an der Vulva, am Hodensack oder im After.

Tritt letzterer Fall ein, spricht man von Hämorrhoiden.

„Von ihnen wissen Betroffene spätestens

dann, wenn sie Blut am Toilettenpapier oder am

Stuhl vorfinden. Dann geraten viele in Panik“, so

Winkler. An dieser Stelle muss deshalb deutlich

gemacht werden, dass frisches, hellrotes Blut beim

großen Toilettengang im Regelfall (Ausnahmen

gibt es natürlich immer) kein lebensbedrohliches

Warnsignal ist, sondern lediglich das Dasein

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52 GESUND & LEBEN 12/22

1 Signorini et al. Aesthetic Plast Surg 2007;31: 183–7.

53


VENENGESUNDHEIT

Egal, ob ein Venenleiden oder

Hämorrhoiden vorliegen: Ein

rechtzeitiger Arztbesuch erspart

unnötiges Leiden und Schmerzen.

von Hämorrhoiden bestätigt. Weitere Symptome

von Hämorrhoiden sind Juckreiz und Nässen.

Denn bei Hämorrhoiden ist der Schließmuskel

minimalst geöffnet und Darmsekrete treten nach

außen.

RECHTZEITIGER ARZTBESUCH

ERSPART LEID

„Erkennt man Hämorrhoiden frühzeitig, sind sie

unkompliziert zu behandeln. Häufig genügt eine

Therapie aus der Flavonoidfraktion. Das sind

Stoffe, die beispielsweise in Rosskastanien oder

im roten Weinlaub vorkommen. Sie dichten die

Venenwände ab und erhöhen ihre Spannkraft“,

erklärt Dr. Winkler. Die Vene wird sozusagen wieder

kleiner und straffer. Im Fall von Hämorrhoiden

ist eine Medikamentenkur oftmals ausreichend,

da die Venen im After keinem so großen Druck

standhalten müssen, wie jene in den Beinen.

Zusätzlich lindern spezielle Salben den Juckreiz

und Schmerzen. „Befinden sich Hämorrhoiden

im fortgeschrittenen Stadium, rate ich zur Gummibandligatur.

Dabei stülpe ich ein Gummiband

über die Hämorrhoiden. Sie sterben ab und werden

vom Körper abgeschieden. Nur in seltensten

Fällen müssen Hämorrhoiden chirurgisch entfernt

werden“, sagt Experte Winkler. Behandelt man sie

übrigens gar nicht, können sie so groß werden,

dass der Afterbereich derart geweitet ist, dass der

Schließmuskel nicht mehr funktioniert und es zur

Stuhlinkontinenz kommt.

KRAMPFADERN „GEFÄHRLICHER“

ALS HÄMORRHOIDEN

Während Hämorrhoiden mitunter schmerzvoll

sind, könnten kaputte Beinvenen sogar zu Amputationen

oder gar zum Tod führen. Das Anfangsstadium

äußert sich häufig in rein ästhetischen

Problemen. Betroffene fühlen sich von

unschönen Krampfadern gestört. Über die

Zeit folgen schwere Beine, Spannungsgefühle

und Wadenkrämpfe. Vermehrte Bewegung und

kühle Temperaturen verbessern die Beschwerden.

Je länger die defekten Blutgefäße unbehandelt

bleiben, desto länger bleibt der Blutstau aufrecht,

die Venenwände werden dünner. Flüssigkeit und

verschiedene Abfallprodukte werden durch die

filigraner werdenden Gefäßwände in umliegendes

Körpergewebe gepresst. Wasseransammlungen,

juckende rötliche Haut und das Entstehen

von Hautverletzungen, die schwer heilen (offenes

Bein) sind mögliche Folgen. „Unbehandelte

Krampfadern führen irgendwann zu Venenentzündungen.

Der anhaltende Blutstau strapaziert

die Blutgefäßwand, sodass sie sich entzündet. Die

Patienten klagen über starke Schmerzen. Bevor

man die Vene entfernen kann, muss die sogenannte

Phlebitis (Venenentzündung; Anm. d. Red.)

auskuriert werden. Für gewöhnlich genügt die

Einnahme von antiinflammatorischen, also entzündungshemmenden

sowie blutverdünnenden

Medikamenten“, so Winkler.

WARNUNG VOR THROMBOSEN

Anhaltender Blutstau begünstigt im Übrigen die

Bildung von Blutgerinnseln. Eine Thrombose ist

die Folge. Wandert der Blutpfropfen in die Lunge,

kann es zur lebensbedrohlichen Lungenembolie

kommen. Weiter andauernde Durchblutungsstörungen

in mehreren Krampfadern können sogar

tieferliegende Venen negativ stören, das Bein

wird unzureichend durchblutet und muss im

schlimmsten Fall amputiert werden. Dr. Winkler:

„Das kam in meiner Praxis aber noch nicht vor.“ Er

baut übrigens seit 2003 auf die konservative Therapie

der Schaumverödung.

FOTOS: ISTOCK_DIMID_86, _NATALIA DARMOROZ, _STARAS, BEIGESTELLT

SCHAUMVERÖDUNG ALS

PARADETHERAPIE

„Wir haben 2003 diese für mich vielversprechendste

Methode von der Universität Valencia

erstmals nach Österreich geholt. Seit 2011 ist sie

hierzulande offiziell zugelassen und ich baue

immer noch darauf, da sie kostengünstig und

schnell durchgeführt werden kann“, sagt Winkler.

Andere nicht invasive Methoden sind die Radiowellentherapie

und Lasersondentherapie.

Unterschiede zeigen

sich in Effektivität und Preis.

„Während ich mit der Schaumverödung

ein ganzes Bein um

unter 400 Euro therapieren

kann, und ein Teil davon

sogar von der Krankenkasse

refundiert wird, kostet die

Lasersonde bereits allein rund 600 Euro, Arbeitszeit

und weiteres Material nicht inkludiert. Außerdem

kann die Sonde nur einmalig verwendet werden

und eine Vene, die bereits mit Laser behandelt

wurde, kann bei erneutem Bedarf nicht mehr

damit kuriert werden. Ebenso können große, korkenzieherähnlich

anmutende Krampfadern gar

nicht damit behandelt werden. Die Radiowellentherapie

wiederum zeigt einen – bei ebenfalls sehr

hohen Kosten – für mich zu geringen Therapieerfolg“,

so Winkler. Das Prinzip der Schaumverödung

ist übrigens simpel: Ein zwei- bis dreiprozentiger

medizinischer Alkohol wird mit Luft vermischt

und bildet so eine Art Schaum. Dieser wird in

die defekte Vene injiziert. Der Alkohol zerstört

die Venenwände. Dabei zieht sich das Blutgefäß

zusammen und verklebt, wird in einen bindegewebsartigen

Strang umgebaut und im Idealfall

vom Körper abgebaut. „Wenn ein paar Venen fehlen

ist das für den Körper nicht weiter tragisch. Das

Blutgefäßsystem kann man sich wie ein Fischernetz

vorstellen. Nur weil ein paar Fäden fehlen,

kann ich deshalb aber immer noch fischen gehen“,

erklärt der Venenspezialist plakativ.

VENENULTRASCHALL AB 40 JAHREN

Krampfadern und Hämorrhoiden kann im Übrigen

jeder bekommen, niemand ist davor gefeit.

Höheres Alter, Gelenksschäden, Herzschwäche,

Bindegewebsschwäche, Übergewicht, weibliche

Hormone, Schwangerschaften, mangelnde

Bewegung sowie genetische Vorbelastungen,

also wenn zum Beispiel die Mutter oder die Oma

bereits Krampfadern hatten, erhöhen das Risiko.

„Wer erblich vorbelastet ist oder sogar schon

optisch Krampfadern erkennen kann, dem rate

ich ab dem 40. Lebensjahr einen Spezialisten

„Das Blut kann von einer

kaputten Vene nicht mehr aktiv

weitertransportiert werden.

Wenn man nichts dagegen tut,

kommt es zur chronisch venösen

Insuffizienz.“

aufzusuchen und die Venen mittels Ultraschall

zu untersuchen“, sagt Dr. Gerald Winkler. Leiden,

die erste leichte Venenprobleme verursachen,

können mit ausreichend Bewegung, gesunder

Ernährung, Stützstrümpfen, Kühlkompressen

oder erfrischenden Gels gelindert werden. Eine

ärztliche Behandlung zögern sie aber lediglich

hinaus. Winkler: „Eine Ruhe hat man nur, wenn

die kaputten Venen weg sind. Da gibt es keine

Alternative.“

LISA STREBINGER n

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VORSORGE

Dr. Gerald Winkler,

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HYGIENE

VORRANG FÜR

Opa schrubbte sich mit

dem Waschlappen die

Haut wund. Dann kam

dieser aus der Mode und

in Verruf – als übelriechende

Bakterienschleuder.

In Zeiten knapper

Energie feiert

das Frotteeding

sein Comeback.

Was im Umgang

zu beachten ist,

erklärt eine

Hygienikerin.

Frottee!

Die Unterscheidung der Waschlappen für

die jeweiligen Körperregionen gelingt am

besten mit einem Farbcode: zum Beispiel

einem blauen Waschlappen fürs Gesicht,

einen grünen für den restlichen Körper

und einen roten für den Genitalbereich.

dung. Dann den Waschlappen

bitte schnell austauschen.“

Frotteefans müssen ihn jedoch nicht in die

ewige Verbannung schicken, sondern einfach nur

in die Waschmaschine werfen. „Bei mindestens 60

Grad heiß waschen und danach gut trocknen lassen“,

erklärt Suchomel. Frisch und bakterienfrei ist

der Waschlappen einer „normalen“ Dusche sogar

überlegen: „Durch die mechanische Einwirkung

beim Schrubben ist der Reinigungseffekt besser

beziehungsweise gründlicher.“ Make-up lasse sich

mit dem Tuch ebenfalls besser entfernen als mit

bloßen Händen. Es tauge sogar zur Mehrfachnutzung.

Wann Zeit für den Lappentausch ist? Ein

Schnuppern verrät es – zuverlässig.

WASCHLAPPEN-SHARING KEIN CARING

Frottee-Sozialismus lehnt Suchomel jedoch

entschieden ab: „Bitte den Waschlappen nicht

mit Familienmitgliedern oder Mitbewohnerinnen

beziehungsweise Mitbewohnern teilen.“

Die Unterscheidung zwischen verschiedenen

Badbenutzerinnen und -benutzern klappe mit

Dipl.-Ing.

Dr. Miranda Suchomel,

Professorin für Hygiene

und Dozentin der

Medizinischen

Universität Wien

Zaubern Sie ein Lächeln

„Waschlappen-Sharing zwischen verschiedenen

Menschen ist ebenso unhygienisch wie zwischen

unterschiedlichen Körperregionen.“

mit Ihrer P lasmaspende!

eingestickten Initialen: „Waschlappen-Sharing

zwischen verschiedenen Menschen ist ebenso

unhygienisch wie zwischen unterschiedlichen

Körperregionen.“

Suchomel empfiehlt eine strenge Separierung

der Seif-Tücher von Norden nach Süden. Am besten

gelinge die Unterscheidung mit einem Farbcode:

zum Beispiel einem blauen Waschlappen

fürs Gesicht, einen grünen für den restlichen Körper

und einen roten für den Genitalbereich.

Wie es die Hygiene-Expertin selbst in punkto

Waschlappen hält? Suchomel erinnert sich an

eine Kindheit in den Siebzigern, in der Wasser

und Energie ebenfalls sparsam verwendet werden

mussten. So teilten Geschwister das Badewasser –

zeitgleich oder aber hintereinander: „Im direkten

Vergleich ist der Waschlappen eindeutig hygienischer

– bei richtigem Handling.“ KARIN LEHNER n

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In Zeiten von „Duschgelisierung“, Regen- oder Wellness-Brausen

wirkt der Waschlappen wie ein Fossil

aus dem Museum des Lebens. Doch das ist nun

Geschichte! Wegen der Gaskrise, der teuren Energie

und des Trends zur Nachhaltigkeit greifen nun sogar

Trendsetter wie Julia Roberts oder Brad Pitt zu dem

plötzlich wieder smarten Stück Stoff. Es passt besser zur

althergebrachten, handfesten Stückseife, die als „Bar“

ebenfalls eine Wiederauferstehung feiert.

Für alle (jungen) Angehörigen der Generationen Y

und Z: Waschlappen sind rund 30 mal 30 Zentimeter

große Frotteefetzen für den Körper. Sie werden auch

Seif(en)-Tücher genannt und haben oft eine praktische

Handschuhform. So schrubbt es sich besser. Das Charakteristische

ist jedoch sein strenger Geruch: Wird der

Waschlappen nicht richtig getrocknet beziehungsweise

ausgewaschen, verwandelt er sich in ein Stinketextil.

DER GERUCH DER KINDHEIT

Das Odeur kennt auch Dipl.-Ing. Dr. Miranda Suchomel.

Die Professorin für Hygiene und Dozentin am „Institut

für Hygiene und Angewandte Immunologie – Zentrum

für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie“

der Medizinischen Universität Wien über den Grund:

„Seifenreste im Waschlappen sind der ideale Nährboden

für Mikroorganismen. Sie vermehren sich und produzieren

einen übelriechenden Geruch. Er erinnert an fauliges

Wasser und ist ein mögliches Signal für Schimmelbil-

FOTOS: ISTOCK_ ALEKSEI NAUMOV_PAVEL NAUMOV; MEDUNI WIEN/MATERN

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Ignaz-Köck-Straße 10 (Tech 21)

1210 Wien

Tel. +43 (0)1 / 908 11 00

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